WHITNEY LIBRARY,
HARVARD UNIVERSITY.
THE GIFT OF
“DD WEITNEY,
Sturgis Hooper Professor
IN THE
MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY
ARCHIV
für die naturwissenschaftliche
LANDESDURCHFORSCHUNG
BOHMEN
herausgegeben von den
BEIDEN COMITES FÜR DIE LANDESDURCHFORSCHUNG.
unter der Redaction
PROF. Dr. €. KORISTKA und PROF. J. KREJČÍ.
Vierter Band.
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Inhalt des vierten Bandes des Archives.
Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. Die Weissen-
berger und Malnitzer Schichten von Dr. Ant. Frič.
Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag von J.
Krejčí und R. Helmhacker. Hiezu 1 geologische Karte und 1 Blatt
Profile.
Prodromus der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav Öelakovy-
sky. (IV. Theil.) Nachträge bis 1880. Verzeichniss und Register.
Petrologische Studien an den Porphyrgesteinen Böhmens von Prof. Dr. Em.
joricky.
Flora des Flussgebietes der Cidlina und Mrdlina vou Prof. Ed. Po-
spfchal.
Der Hangendflöteeug im Schlan-Rakonitzer Steinkohlenbecken von Carl
Feistmantel.
Druck von Dr, Edv. Grégr in Prag. — Selbstverlag.
STUDIEN
im Gebiete der
BÖHNISCHEN KREIDEFORMATION
Die Weissenberger und Malnitzer Schichten
Ж E EE, FT BRIS.
Mit 155 Holzschnitten.
(ARCHIV DER NATURW, LANDESDURCHFORSCHUNG VON BÖHMEN.)
IV. Band, No. 1. (Geologische Abtheilung.)
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"PRAG.
Commissions’ Verlag von FR. RIVNÁO.!
STUDIEN
im Gebiete der
BÖHMISCHEN KREIDEFORMATION.
Palneonloloatsche Unlersuchuneen der einzelnen Schuhen,
II.
Die W eissenberger und Malnitzer Schichten.
Von
Pr. An г. FRIČ.
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PRAG.
Verlag von Fr. hRivná& — Druck von Dr. Ed. Grégr.
1877.
VORWORT.
In ersten Bande des Archives für die Landesdurchforschung von
Böhmen habe ich die zwei tiefsten Schichten der böhmischen Kreide-
formation, die Perucer und Korycaner eingehender behandelt und lege
nun die ferneren paläontologischen Untersuchungen der zunächst jüngeren
Schichten, der Weissenberger und Malnitzer, vor.
Es enthält diese Arbeit das Resultat der von mir in den letzten
10 Jahren, im Auftrage des Durchforschungscomités, vorgenommenen Unter-
suchungen, bei denen mehr als 100 Localitäten aufgenommen, und aus den
genannten Schichten an 3000 Petrefacten in die Museumssammlung ein-
gereiht wurden.
Dürfte ich meinem Gefühle folgen, so würde ich die Veröffentlichung
dieser Arbeit recht gerne bis zu der Zeit verschieben, wo alle die Petre-
facten in Monografien mit den bei uns in höheren und tieferen Schichten
vorkommenden Arten genau verglichen wären. Reife Erwägung der langen
Zeit, welche diese Vorarbeiten in Anspruch nehmen würden, und die Erin-
nerung an meinen Freund Schlönbach, mit dem so manche kostbare Erfahrung
unerwartet zu Grabe ging, bewog mich dennoch an eine Veröffentlichung
des Vorliegenden zu schreiten, in der Hoffnung, dass die Fachgenossen
darin doch wenigstens einen kleinen Schritt zum Verständniss der sehr
schwierigen Plänerstufe in Böhmen erkennen werden.
Ich gedenke in dieser Schrift mich auf das zu beschränken, was
ich selbst gesehen und untersucht habe und werde dabei nicht auf die
Kritisirung der neueren Aufsätze über denselben Gegenstand eingehen, weil
1*
dieselben theilweise auf allzu flüchtigen Reiseeindrücken beruhen und ich
nicht gerne in einen polemischen Ton verfallen möchte.
Die Petrefacten, Gesteinsarten und Profile liegen als Documente
meiner Schilderungen im Museum vor, und wo die von mir gewonnenen
Resultate mit den, früher von Anderen erlangten, nicht übereinstimmen, d:
hoffe ich meine Ansichten als Verbesserungen des Vorhergegangenen ver-
| theidigen zu können.
T Ich Шеше die Arbeit in: drei Abschnitte ein: im ersten will ich
die allgemeine Charakteristik der unterschiedenen Schichten, im zweiten
die Beschreibung der einzelnen Localitäten, im dritten ein kritisches illu-
strirtes Verzeichniss der angeführten Versteinerungen geben,
Ich empfehle hiemit diesen Beitrag zur Kenntniss unseres Vaterlandes
| sowohl den Geologen vom Fach als auch den Freunden der einheimischen
| х
| Naturforschung zur wohlwollenden Beurtheilung.
Fd
FI Prag, im Jànner 1877.
Dr. A. Frič,
I. Charakteristik der Schichten.
A. Die Weissenberger Schichten.
Die Weissenberger Schichten wurden zuerst von Prof. Reuss als Plänen-
sandstein von Hrádek und Triblitz beschrieben, und später bezeichnete man sie als
Pläner Чез weissen Berges bei Prag. Der gelbe Baustein Ргаоѕ war so das rechte
Vorbild für diese Schichten, denn in dieser Form haben sie eine grosse Verbreitung
im mittleren Böhmen, und sind am meisten unter dem Namen „Opuka“ bekannt.
Die Armuth an Petrefacten lockte nicht besonders zur weiteren Untersuchung und
nur das, was die Steinbrecher von Zeit zu Zeit fanden, wurde gekauft, und sparte
sich nach und nach im Museum zu Prag auf. Einzelne Prachtexemplare wurden
durch Reuss beschrieben, *) Bei Beginn der Durchforschungsarbeiten zeigte es sich
bald, dass in manchen Gegenden, besonders bei Mühlhausen, eine weitere Gliederung
dieser Schichten angedeutet zu sein scheint, und so versuchte Prof. Krejčí in dem
zweiten Jahresbericht der Landesdurchforschung die tiefere Lage als Mühlhausener
oder. Melniker Schichten auszuscheiden. ` Dazumal war noch eine paliontologische
Motivirung dieser Trennung nicht durchführbar, und. nur. die | petrographische
Verschiedenheit konnte zur Charakteristik benutzt, werden. Während: der weiteren
geologischen Exeursionen, welche ich in den letzten 4. Jahren speciell. zur Unter-
suchung dieser Schichten unternahm, zeigte es sich immer mehr, dass ‚dasjenige,
was wir unter dem Namen Weissenberger Schichten angeführt. haben, viel compli-
eirter ist, als man bei dem Besuche eines Plänerbausteinbruches vermuthen möchte.
Doch wollten sich lange die zahlreichen isolirten Thatsachen nicht zu
einem verständlichen Ganzen zusammenstellen lassen und die scheinbar grössten
petrografischen und paläontologischen Wiedersprüche tauchten gegen einander auf,
und setzten meine Geduld oft auf die peinlichste Probe; z. D.
Merglige Schichten, ganz ähnlich den Priesener Bakulitenthonen, mit
ühnlichen Petrefaeten, traf ich am Fusse eines Berges an, darüber hóher knollige
Г
*) Chelone, Aptychodon, Olythia ete,
6
sandige Pläner, welche den Iserschichten vollkommen ähnelten, und ganz oben lag
gewöhnlicher gelber Pläner des Weissen Berges — also anscheinend eine ganz
verkehrte Schichtenfolge, u. s. w.
Nach und nach klärte sich aber die Sache und besonders die letzten
Untersuchungen der Gegenden zwischen Brandeis und Sadskä, sowie zwischen
Kralup und Leitmeritz machten mir es móglich die nachfolgende Darstellung der
Schichtenfolge entwerfen zu können.
Ich musste es erst gewóhnen Wiederholungen des Auftretens gewisser
Petrefaeten anzuerkennen, welche früher als für viel höhere Schichten allein be-
zeichnend, angesehen wurden. So galt Amorphospongia (Achilleum) rugosa als
bezeichnend für die Teplitzer Schichten, und nun fanden wir sie tief in den Weissen-
berger Schichten. Ebenso musste ich erst triftige Beweise finden für das wieder-
holte Aufeinanderfolgen kalkiger Knollen mit Turritella multistriata, welche einander
so ähnlich sind, dass man sie für dieselbe Schichte halten könnte, wenn man sie
an entfernten Lokalitüten. antreffen würde und die Zwischenlagerung von anderen
Schichten nicht deutlich beobachten möchte. Ähnlich wie früher bei den Korycaner
Schichten musste auch hier die petrographische Beschaffenheit als das minder
Wesentliche den paläontologischen Gründen für die Stellung einer Schichte weichen.
Die einzelnen Facies in der Gesteinbeschaffenheit und der damit zusammen-
hángenden Gruppirung von Petrefakten bieten hier keine so grosse Mannigfaltigkeit
wie bei den Koryeaner Schichten, aber gewisse Abweichungen gleichalteriger Ablage-
rungen sind um so auffallender.
Es lassen sich im Allgemeinen 4 Facies unterscheiden:
1. Plänerfacies mit zahlreichen Petrefakten. (Gegend zwischen Prag und
Leitmeritz.)
2. Plattenfacies fast ganz ohne Petrefakten. (Gegend von Rychnov
und Politz.)
3. Quadersandfacies mit Inoceramus labiatus. (Sächsische Schweitz.)
4. Uferfacies mit Exogiren und Rhynchonellen. (Mallnitz und Dreiamschel.)
Die Unterscheidung der Gliederung lässt sich bloss in der am meisten
verbreiteten Plünerfaeies beobachten, wogegen es schon sehr schwer wird die Hori-
zonte der Mergel, Knollen und Fischpläner in der Uferfacies nachzuweisen.
Wo aber die Quader und Plattenfacies entwickelt sind, dort ist eine weitere
Gliederung der Weissenberger Schichten ganz unmöglich.
Was die Abgrenzung der Weissenberger Schichten anbelangt, so macht es
keine Schwierigkeiten dieselben in der plünrigen Facies von den unter denselben
liegenden cenomanen Korycaner Schichten zu unterscheiden, denn schon der petro-
graphische Habitus, das gelbliche plänrige Gestein, macht dieselben kenntlich. Die
unterhalb liegenden Korycaner Schichten sind meist als Sandsteine mit Trigonia
sulcataria, oder als glauconitische Sande, zuweilen als grüne Letten entwickelt.
Schwieriger ist die Unterscheidung bei den an Petrefakten armen Sand-
steinen, welche in der Sächsischen Schweitz unter den Schichten mit Inoceramus
labiatus zu Tage kommen. Diese cenomanen Sandsteine führen an solchen Stellen
1
meist den Pecten sequicostatus und P. asper, welehe nie in Sandsteinen vom Alter
der Weissenberger Schichten vorkommen.
Die Abgrenzung nach oben gegen die Malnitzer Schichten ist nur an manchen
Localitäten scharf durchführbar, an anderen ist das Vorhandensein der letzteren
nur durch eine gewisse Gruppirung von Petrefakten, und das vorwiegende Auftreten
von Area subelabra angedeutet.
Die für die Malnitzer Schichten bezeichnenden Arten sind mehr in ihrer oberen
‚age häufig, und desshalb kann meist eine scharfe Grenze nicht gezogen werden.
Was das Geologische Alter der weissenberger Schichten anbelangt, so soll
erst am Schlusse dieser Abhandlung Näheres darüber gesagt werden, und ich will
nur hier im allgemeinen meine Ansicht über die Zulässigkeit der Vergleichung
derselben mit Kreidegebilden anderer Länder aussprechen.
Die Vergleichung unserer böhmischen Kreidegebilde mit den französischen
und englischen kann nur sehr allgemein versucht werden, und zwar aus nachste-
henden Gründen.
1. Petrographisch und paläontologisch sind in den beiden genannten Ländern
ganz andere Facies entwickelt. Während dort meist tiefere Ablagerungen in Form
von weisser Kreide vorkommen, sind es bei uns mehr Ufergebilde oder Ablage-
rungen von nicht sehr tiefen Gewässern.
2. Die Bezeichnungen als Turon und Senon sind in Frankreich haupt-
sächlich auf Echinodermen gegründet, welche bei uns fast ganz fehlen, oder nur
in, bis zur Unkenntlichkeit zerdrückten Exemplaren vorkommen.
Der Begriff von Turon ist selbst bei den Franzosen ein sehr unsicherer
und nach oben und unten ungenau begrenzter, Die Pal®ontologie stratigrafique von
Orbigny, welche man dabei doch konsultiren sollte, ist für uns gar nicht zu brauchen.
Dieselbe enthält z. B. unter den turonen Petrefakten alle von Reuss aus Korican
beschriebenen Arten, welche doch ganz unzweifelhaft dem echten Cenoman angehören.
3. Mit den im südlichen England entwickelten Verhältnissen ist ein Vergleich
noch weniger zeitgemäss. Ich kam bereits vor 10 Jahren zu der Überzeugung, und es
wurde in diesem Jahre von Barrois *) bestätigt, dass man in England weit von dem
richtigen Verständniss der Kreideformation entfernt ist, und dass die Bezeichnungen:
Chalkmarl, Kreide ohne Feuerstein und Kreide mit Feuerstein für die Andeutung
von geologischen Horizonten nicht mehr anwendbar sind.
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Es ist viel mehr Hoffnung, dass man mit der Zeit unsere bóhmischen
Kreideschichten mit denen wird vergleichen können, welche nach Judd's neueren
Arbeiten in Schottland vorkommen, und nach seiner, auf Excursionen in Böhmen
gemachten Aussage, auch petrographisch mit den unseren übereinstimmen.
Vorderhand möge die Andeutung genügen, dass die Weissenberger Schichten
beiläufig dem unteren Turon entsprechen dürften und namentlich viele Arten ent-
halten, welche in der Craie chlorité in Frankreich vorkommen, in Bezug auf die
*) Recherches sur le Terrain eretacé superieur de | Angleterre et de 1 Irland, (Mem, de
la Societé geol. du Nord, Lille 1876.)
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Semitzer Mergel Dfinower Knollen — Wehlowitzer
Plüner
- : | pusesunisozjupe[y ‘u
Weissenberger Schichten alnitzer Schichten
Fische den Horizont der Kreide von Lewes in England repr&sentiren. Das Hauptleit-
petrefakt ist Inoceramus labiatus.
Im Bereiche der plünerigen Facies der Weissenberger Schichten kann man
an gut aufgeschlossenen. Localitäten drei Stufen unterscheiden, welche sowohl
petrographische, als auch paläontologische Eigenthümlichkeiten. besitzen. Ich be-
nannte dieselben nach den, zu ihrem Studium am besten geeigneten Localitäten,
folgendermassen :
E
. Bemitzer Mergel, 9. Diinower Knollen, 3. Wehlowitzer Pläner.
1. Die Semitzer Mergel.
Die Semitzer Mergel bilden die tiefste Stufe der Weissenberger Schichten
und lagern direkt conform den cenomanen Korycaner Schichten. auf. (Dorf Semitz
in der Elbegegend gegenüber von Lisa. Es sind stets feuchte merglige Thone,
welche nur an ausgetrockneten Stücken spaltbar sind. Petrographisch lassen sich
an ihnen 4 aufeinander folgende Varietäten unterscheiden.
a) Die tiefste Lage (Ideal-Profil Nro. 2.), wie wir dieselbe bei Hradek nördlich
von Laun und bei Hledseb (bei der Eisenbahnstation Weltrus) beobachten
können, sind schwärzliche glimmerreiche Schieferthone, ganz ähnlich wie in den
Perucer Pflanzenquadern, aber mit marinen Mollusken, Turritella, Arca, Venus.
b) Die zweite Lage bilden bränmlichgelbe etwas sandige feuchte Thone (Ideal-
Profil Nro. 3.) mit sehr sparsamen schlecht erhaltenen Petrefakten, unter
denen Astarte nana und Nucula semilunaris wohl die auffallendsten Erschei-
nungen sind.
ei
c) Die dritte Lage sind meist im nassen Zustande graue, feine, sehr feuchte
Thone (Yd.-Profil Nro. 4) mit etwas zahlreicheren und besser erhaltenen
Petrefakten.
d) Als vierte und letzte Lage kann màn mehrere dünne Schichten von kalkig-
sandigen Mergeln betrachten, welche die meisten und am besten erhaltenen
Petrefakten enthielten. (Id.-Profil Nro. 5.)
Diese Verschiedenheit der einzelnen Lagen kann man bei Dfinow (am
Moldauufer hinter dem Weltruser Parke), Hledseb und Semitz gut beobachten, sie
können aber nicht als allgemeine Regel angenommen werden, denn auch dieser
Horizont hat seine verschiedenen localen petrographischen Facies von denen wir
weiter unten sprechen werden.
Bevor wir in die Betrachtung des paläontologischen Charakters eingehen,
wollen wir auf die praktische Bedeutung der Semitzer Mergel einen Blick werfen ;
denn dieselben verdianek ganz besonders von den Landwirthen berücksichtigt
zu werden.
Vor allem sind die Quellen wichtig, welche regelmässig an ihrem oberen
Horizont entspringen. Das Wasser, welches durch die mehr lockeren und zer-
klüfteten Schichten der Wehlowitzer Pläner und Dfinower Knollen durchsickert,
10
sammelt sich an den undurchdringlichen fetten Thonen an, und rieselt an den
Berglehnen oft in ganzen Reihen von kleinen Quellen hervor.
Im Niveau der Wasseransammlung trifft man öfters dünne Platten von
Brauneisenstein an, welche dadureh entstanden sind, dass das Wasser aus dem
zersetzten Schwefelkies der höheren Schichten das oxydirte Eisen aufnahm, und
hier abzusetzen Zeit hatte. Eben diese Brauneisensteinplatten dürften oft den
Anhaltspunkt geben für die Anlage von Drainagen, welche mehrere dieser kleinen
Quellen zu einer grösseren vereinigen könnten.
Für Gartenbau und Laubholzwald ist das Vorhandensein der Semitzer Mergel
in einer Gegend von hoher Bedeutung. So gedeihen namentlich Nuss- und Pflaumen-
bäume ausgezeichnet, wo sie ihre Wurzeln in die stets feuchten Semitzer Mergel
einlassen können. In der Gegend zwischen Ѕтеспо und Lana kann man schon aus
der Ferne nach den in einem gewissen Horizont sich hinziehenden Gärten den Zug
der Semitzer Mergel verfolgen.
Gar oft sind dieselben von dem herabgerollten Gestein der zwei höheren
Stufen oder durch Abraum aus Steinbrüchen ganz verdeckt, aber ihre Blosslegung
und Bepflanzung dürfte immer ein lohnendes Unternehmen sein.
Erwähnenswerth ist noch die Verwendbarkeit dieser Mergel für die Ziegel-
fabrikation, und bei gehöriger Schlemmung dürften sich dieselben gewiss auch zu
Thonwaaren verarbeiten lassen.
In Bezug auf die Petrefakten zeigen sie sich als die ärmsten von den. drei
Stufen, denn sie besitzen nur etwa 80 Arten; aber dafür führen sie manche, welche
man sonst nur in den viel jüngeren Priesener Bakulitenthonen zu finden gewohnt
war, ja es kommt zuweilen eine Verkiesung der Petrefakten vor, wie bei Leneschitz
unweit Laun in den Priesener Schichten,
Die Arten, welche im Bereiche der Weissenberger und Malnitzer Schichten
bloss in den Semitzer Mergein gefunden wurden, werden in nachstehendem Ver-
zeichnisse mit Cursiv-Schrift angeführt.
Verzeichniss der Versteinerungen der Semitzer Mergel.
Oxyrhina Mantelli. Helicoceras Reussi.
Oxyrhina angustidens. Hamites sp.
Corax heterodon. Baculites undulatus.
Ptychodus mamillaris. Turritella multistriata.
Osmeroides Lewesiensis, Turritella Fittoniana.
Cyclolepis Agassizi. Seala decorata.
Ammonites albinus? | Allesehrselten Natica lamellosa.
Ammonites Bravaisianusl und in kleinen Natica беп.
Ammonites Woolgari schlecht erhal- Rostellaria Reussi var. megaloptera.
Ammonites Austeni tenen Exem- Cerythium subf'asciatum.
Ammonites peramplus plaren. Avellana Archiaeiana.
Scaphites Geinitzü, Dentalium medium.
Protocardium hillanum.
Venericardia dubia.
Isocardia sublunulata.
Opis pusilla.
Astarte acuta.
Astarte nana.
Eriphyla lenticularis.
Nucula pectinata.
Nucula semilunaris.
Leda siliqua.
Pectunculus lens.
Arca subglabra.
Arca echinata.
Mytilus Neptuni.
Leguminaria truncatula.
Modiola, capitata.
Pholadomya æquivalvis.
Tellina tenuissima.
Venus faba.
Avicula anomala.
Gervillia solenoides.
Inoceramus Brogniarti.
Inoceramus labiatus.
Lima septemcostata.
Lima elongata.
Lima pseudocardium.
Pecten Nilssoni.
Pecten laminosus.
Pecten curvatus.
Pecten Dujardinii.
Pecten pulchellus.
Vola longicauda.
Spondilus spinosus var. duplicatus.
Plicatula aspera.
Exogira columba, sehr selten und klein.
Exogira lateralis.
Ostrea hippopodium.
Ostrea frons?
Lingula sp.
Bairdia subdeltoidea.
Bairdia arquata var. faba.
Bairdia modesta.
Pollieipes glaber.
Hemiaster sp.
Cyphosoma radiatum.
Cidaris Reussii.
Cibrospongia angustata ?
Cribrospongia radiata.
Flabellina elliptica. *)
Flabellina rugosa.
Flabellina Boudouiniana,
Frondicularia angusta.
Frondicularia inversa.
Frondieularia marginata.
Cristellaria ovalis.
Cristellaria rotulata.
Nodosaria annulata.
Ausserdem besitzen wir noch eine Reihe von nicht sicher bestimmbaren
Arten, und die Schlemmrückstände erwiesen sich als sehr reich an Foraminiferen,
ühter denen besonders die Gattung Textillaria vorherrscht. Die Bearbeitung der-
selben kann nur im Zusammenhange mit allen anderen Foraminiferen der bóhm.
Kreideformation vorgenommen werden, und musste für eine spätere Zeit ver-
schoben werden.
Der Habitus der Petrefakten ist ganz ähnlich dem, welchen wir in den
Priesener Schichten finden: die meisten Arten sind bloss in kleinen Exemplaren
vorhanden und stellen gleichsam nur Jugendzustände vor, deren ausgewachsene
Nachkommen man: dann erst in den Wehlowitzer Plänern und in den Malnitzer
Schichten findet. Die beschrünktere Anzahl von Arten erklürt sich durch den
*) Die Bestimmung der Ostracoden und Foraminiferen wurde von П, A. Stecker nach den
neuen Arbeiten des Prof. Reuss, in Geinitz Elbthalgebirge, vorgenommen, wurde aber
nicht auf die mikroskopischen Formen ausgedehnt.
Cu BN m m n
12
Umstand, dass in diesen Schichten bisher sehr wenig gesammelt, wurde, und die-
selben nirgends so gut aufgeschlossen, sind wie z. B. die Wehlowitzer Plüner. durch
die zahlreichen Steinbrüche.
Den. grössten, Theil. der Arten finden wir auch in den Dfinower Knollen
und in den W. Plünern oder dann in den Malnitzer Schichten. Das Auftreten von
Arten wie Nucula.semilunaris, Astarte nana und Tellina tenuissima dürfte durch
die merglige Beschaffenheit. des damaligen Meeresbodens zu erklären sein.
Aufschlüsse in den Semitzer Mergeln in ihrer typischen: Entwickelung
finden wir in Dfinow bei Weltrus, in Semitz und Přerov bei Brandeis; und an
mehreren Lokalitäten, welche weiter unten speciell geschildert werden.
Von den Abweichungen der Semitzer Mergel in Bezug auf (Xesteins-
beschaffenheit sind folgende anzuführen:
Ein Aussehen gewöhnlichen. Pläners nehmen sie z. B. bei Raudnitz, Čer-
nosek und Molitorov an, doch ist das Gestein immer mürber, grauer und liefert
nie einen so guten Baustein wie die Wehlowitzer Pliner, Es treten darin nur grosse
Ammoniten auf und keine kleinen Petrefakten, Im Terrain lassen. sie sich als erste
Terasse gut erkennen.
Gegen die mährische Grünze hin bei Luže und in Mähren bei. Brünlitz
sind sie ein mürbes sandiges Gestein mit zahlreichen knotigen Concrecionen, die
wahrscheinlich Hohlräume: von. verzweigten Spongien darstellen.
In den anderen drei Facies der Weissenberger Schichten kann man eine
Unterscheidung des Aequivalentes der Semitzer Mergel nicht versuchen, da ep
daselbst an paläontologischen Anhaltspunkten fehlt und dort Inoceramus labiatus
meist die einzige Versteinerung ist.
2. Die Drinower Knollen.
Die Dtinower Knollen bilden die mittlere Stufe der Weissenberger Schichten,
we na zwischen den Semitzer Mergeln und den. Wehlowitzer Dänen gelagert. ist.
Der Übergang st nach ‚unten und oben ein allmähliger, und: der Hauptcharakter
dieser Stufe liegt in den zahlreichen Petrefakten. der drei oder vier Reihen von
kalkigen Knollen, ‘welche ‚der oberen Hälfte des, diese Stufe bildenden ‚mürben,
sandig-plánrigen. Gesteines eingelagert sind.
A
Nähert man sich einer Berglehne, wo diese mittlere Stufe; der. Weissen-
berger Schichten entwickelt ist, so gewahrt man von weitem kahle'weisse Stellen
mit sparsamer Vegetation.
Vom Regen abgewaschene kreidige Halden, von kleinen Wasserrissen durch-
furcht, bilden die Überreste der hier von Zeit zu Zeit geöffneten Steinbrüche, "die
behufs der Gewinnung der kalkigen Schichten angelegt werden.
Betrachtet man die Oberfläche solcher Stellen genau, und scheut es nicht,
kniend die abgewaschenen Flächen und die tieferen Wasserrisse durch längere Zeit
genau zu betrachten, so findet man zuerst Bruchstücke von Austernschaalen, dann
Foraminiferen (Flabellina eliptica) und gar bald auch den einem runzligem (halben
Bisquit ähnlichen Schwamm: Amorphospongia rugosa, Reuss. sp.
(Dieses letztere Petrefaet; erscheint hier zum erstenmale!’döch' werden wir
dasselbe noch wiederholt in höheren Schichten antreffen.)
In den plänerigen Schichten selbst findet man beim Nachgraben fast gar
keine bestimmbaren Potrefacte, und erst in den festeren kalkigen Knollen trifft màn
einen Anhaltspunkt zur Oharakterisirung dieses Gliedes ai
Diese Knollen treten in mehreren, meist 3 oder 4 Reihen nach "einander
auf und sind gewöhnlich durch etwa 1 Méter dicke Zwischenlager von einander
gesondert,
Da sie der Verwitterung stürker widerstehen als die mürben Pliner; $0
gen sie zuweilen als vorspringende Bänke aus denselben hervor,
Die petrografische' Beschaffenheit dieser Knollen wechselt sehr;^ Sie sind
meist graue oder bliuliehe unreine Каке, oder sie sind stark mit- Quarzkórneru
untermischt, in welcher Form sie dann auffallend den Knollensehichten der Mal-
nitzer und Iserscehichten" ähnlich sehen. Das Auftreten von Sandkórnerh' wird^an
manchen Lokalitäten so stark, dass man einen fórmlichen Quadersand vor sieh hat.
So gehört z. D. die an Rhynehonellen reiche Bank der Libocher Schlucht,
die auch in den Weingürten: unterhalb Wehlowitz und unterhalb Melnik“ nachzu-
weisen ist, diesem Horizonte an; ebenso die Sandsteinterasse unterhalb der Kirche
in Liebenau.
Die Abgrenzung dieser Schichten nach oben hin, geschieht an gut aufge-
schlossenen Lokalitäten (Bezdekov bei Raudnitz) durch eine Schichte mit Ostren
semiplana und verschiedene Spongien (Ideal-Profil 7 b.) Die praktische Wichtigkeit
der Dfinower Knollen ist eine sehr geringe, denn dieselben liefern einen schlechten
Kalk und einen schlechten an der Luft leicht zerfallenden Baustein.
ri
Verzeichniss der in den Dfinower Knollen aufgefundenen Petrefacten.
Oxyrhina angustidens. Turritella Fittoniana.
Otodus appendiculatus. Scala decorata.
Corax heterodon. Scala n. sp.
Ptychodus mammillaris. Natica lamellosa.
Osmeroides Lewesiensis. Natica Genti.
Cyclolepis Agassizi. Rissoa Reussti.
Lepidenteron longissimum. Rostellaria Hensen.
Nautilus sublaevigatus, Fusus Nereidis.
Amonites Bravaisianus. Voluta.
Ammonites Woolgari. Сорти.
caphites Geinitzii. Avellana Archiaeiana.
Helicoceras armatus, Dentalium medium.
Helicoceras Reussi. Venericardia dubia.
Hamites (verus ?). Isocardia gracilis.
Me IT Ф
Baeulites undulatus! socardia sublumulata.
Turritella multistriata. Astarte acuta.
14
Eriphyla lenticularis,
Nucula pectinata.
Nucula semilunaris.
Leda siliqua.
Pectunculus lens.
Arca subdinensis.
Arca subglabra.
Arca echinata.
Pinna decussata.
Mytilus rudis m.
Kolen т. sp.
Leguminaria truncatula.
Modiola capitata.
gen aequivalvis.
Tellina concentrica.
Venus faba.
Corbula caudata.
Avicula anomala.
Gervillia solenoides.
Exogyra conica.
Exogyra lateralis.
Ostrea Hippopodium.
Ostrea vesicularis,
Ostrea semiplana.
Anomia subtruncata.
Anomia immitans.
Anomia semiglobosa,
Anomia subradiata.
Rhinchonella plicatilis.
Hoploparia punctata?
Callianassa bohemica?
Cytheridea perforata.
Bairdia subdeltoidea.
Bairdia arquata.
Pollicipes glaber.
Cyphosoma radiatum.
Cidaris Reussii.
Stelaster Coombi,
a. Inoceramus Brogniarti. Micraster.
Inoceramus labiatus. Pleurostoma lacunosum.
l Lima septemcostata. Amorphospongia rugosa.
Lima elongata. Spongites gigas.
` Lima pseudocardium. Flabellina elliptica.
| i Lima Sowerbyi. Flabellina rugosa.
| Lima Hopperi, Frondicularia marginata.
| Pecten Nilssoni, Frondicularia inversa.
| Pecten curvatus. Frondicularia angusta.
Pecten Dujardinii.
Pecten pulchellus.
| Vola (Janira) longicauda.
| Spondylus spinosus.
Nodasaria Zippei.
Cristellaria ovalis.
Cristellaria rotulata.
Trochamina irregularis.
Betrachten wir die Liste der bisher in den Knollen gefundenen Arten, so
sehen wir, dass die meisten auch in den Semitzer Mergeln zu finden waren
die neu hinzugekommenen sind in a EM ж. Verzeichnisse mit Cursiv- Schrift
gedruckt und betrágt ihre Zahl etw:
Im Allgemeinen sind die HEN etwas besser erhalten als in den
| Mergeln, aber auch regelmässig von geringer Grösse. Der Mangel an Brachiopoden
(die nur local in 1 Art auftreten) sowie an grossen Cephalopoden, ist auffallend;
| dafür ist das häufige Vorkommen von Bakuliten, Turritellen, sowie das океан
| von Rissoa Reussii und Fusus Nereidis bezeichnend.
Gute Localitäten für das Studium dieser Stufe sind: Drinow bei Weltrus,
Pferov bei Brandeis, Dezdékov bei Raudnitz, Chaber bei Prag, und für die quader-
sandige Form: Wehlowitz bei Melník.
m
15
3. Die Wehlowitzer Plüner.
Diese höchste Stufe der Weissenberger Schichten besteht hauptsächlich
aus dem allgemein unter dem Namen „opuka“ bekannten Bausteine und auf diese
bloss bezieht sich auch der von Reuss eingeführte Name „Plänersandstein,*
Es sind regelmässige Bänke, von bald mehr sandigem, bald mehr kalkigem
Pläner, an dem man im Allgemeinen zwei Horizonte unterscheiden kann; die tiefere
Lage (Ideal-Profil Nr. 8.) ist arm an Petrefacten, aber enthält zahlreiche verkieste,
bis zur Unkenntlichkeit verunstaltete Scyphien oder bloss die Hohlräume nach
grossen Schwämmen, (z. B. Dzbanberg bei Rakonitz).
Die hóhere Lage (Ideal-Profil Nr. 9.) liefert den besseren Baustein und
die eine Bank »2latd opuka“ (der Goldplüner) genannt, wird sogar zu Steinmetz-
und Bildhauerarbeiten verwendet,
Hier ist auch das Lager der zahlreichen Fischabdrücke und der Haupt-
fundort, der Enoploclythia Leachii,
Die Versteinerungen sind hier eigentlich sehr selten, und nur dem Um-
Stande, dass diese Schichten als Baustein und zur Anfertigung von Pflaster-Platten
verwendet werden, haben wir es zu verdanken, dass nach langjührigem Sammeln eine
80 grosse Anzahl von Arten gefunden wurde, wie sie die nachstehende Liste enthült.
Pläner-Steinbruch am Weissen Berge bei Prag.
16
Die palseontologische Charakteristik des Wehlowitzer Pläners liegt vor allem
in dem Hinzukommen von etwa 50. Arten, welche in keinem der vorhergehenden
Gliede der Weissenberger Schichten anzutreffen waren.
Unter diesen sind die zwei Reptilien und mehr: als zwanzig Fische (meist
in ganzen Exemplaren oder guten Fragmenten vorliegend) besonders bezeich-
nend, da sie fast insgesammt auch in der turonen Kreide von Lewes in Eng-
=
land vorkommen.
Unter den Cephalopoden sind die Sepienschulpen Glyphitheutis und Ammo-
nites Deverianus charakteristisch ; von den Gastropoden: - Pleurotomaria Serial:
eranulata, Voluta: suturalis und Mm hoemeri; von den Bivalven: Mutiella
ringmerensis, Lithodomus spathulatus, Lima Lecta, Pecten Reussi und Spondylus
striatus.
Zu den. gewöhnlichsten Erscheinungen, welche man fast. in jedem. Stein-
bruche nach längerem Sammeln nachweist, gehören:
Schuppen von Osmeroides lewesiensis. Pleurotomaria seriatogranulata.
Zähne von Oxyrhina Mantelli, Lima elongata.
Nautilus sublavigatus. Inoceramus labiatus.
Ammonites Woolgari. Enoploelythia Leachii.
Ammonites peramplus. Sequoia Reichenbachi.
Die übrigen in nachstehendem angeführten Arten sind alle selten und ihr
Vorkommen nur auf gewisse Localitäten beschränkt.
Verzeichniss der in dem Wehlowitzer Pläner aufgefundenen
Petrefacten.
Chelone Benstedi Ow. Osmeroides Lewesiensis.
Polyptychodon interruptus. Cyclolepis Agassizi.
Chymera furcata, Elopopsis Heckeli.
Oxyrhina Mantelli. Nov. genus.
Oxyrhina angustidens. Iypsodon Lewestensts.
Otodus appendiculatus. Beryæ Zippei.
Lamna raphiodon. Lepidenteron longissimum.
Lamna subulata. Glyphitheutis ornata.
Corax heterodon. Glyphitheutis minor.
Ptychodus polygirus. Nautilus sublavigatus,
Ptychodus mamillaris. Ammonites Bravaisianus.
Ptychodus decurrens. Ammonites Woolgari.
Pycnodus eretaceus. Ammonites Austeni.
Pyenodus scrobiculatus. Ammonites peramplus.
Ammonites Deverianus.,
Scaphites Geinitzii.
Helicoceras armatus ?
Pyenodus complanatus.
Maeropoma speciosum.
Megaleglossa fortis.
Dercetis sp. Turritella multistriata,
Semionotus sp. Turritella Fittoniana.
Scala decorata.
Enchodus halocton.
Eulima arenosa.
Natica Roemer,
Natica Gentii.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Rostellaria Reussi var. megalopt.
Voluta suturalis,
Mitra Roemeri,
Protocardium hillanum.
Isocardia sublunulata,
Crassatella regularis ?
Mutiella ringmerensis.
Cyprina quadrata,
Cyprina ligeriensis ?
Eriphyla lenticularis.
Pectunculus lens.
Arca subdinensis.
Arca subglabra.
Pinna decussata.
Mytilus Neptuni.
Mytilus radiatus.
Myoconcha angustata.
Lithodomus spathulatus.
Gastrochæna amphisbæna.
Pholas selerotites.
Modiola capitata.
Pholadomya æquivalvis.
Panopæ gurgitis.
Panopæa regularis.
Tellina semicostata.
Venus faba.
Venus subdecussata.
Avicula anomala.
Gervillia solenoides.
Perna cretacea,
Inoceramus Brogniarti.
Inoceramus labiatus.
Lima tecta,
Lima septemcostata.
Lima semisulcata.
Lima elongata.
Lima multicostata,
ima aspera.
Lima pseudocardium.
Lima Sowerbyi.
Lima Hopperi.
Lima Mantelli.
Lima intermedia.
Pecten Nilssoni.
Pecten laevis,
Pecten laminosus.
Pecten curvatus.
Pecten Reussit,
Pecten Dujardinii.
Pecten pulchellus.
Vola quinquecostata ?
Spondylus spinosus.
Spondylus latus,
Spondylus striatus.
Spondylus histrix.
Exogyra conica.
Exogyra columba.
Exogyra lateralis.
Ostrea Hippopodium.
strea 5
Ostrea semiplana.
Anomia subtruncata.
Anomia immitans.
Anomia radiata.
Anomia subradiata ?
Terebratulina striatula (chrysalis).
Terebratulina gracilis.
Rhynchonella bohemica Schl.
Rhynchonella plicatilis var. octoplicata.
Magas Geinitzit.
Diastopora acupunctata.
Enoploclythia Leachit.
Nov. genus.
Hoploparia (punctata?)
Callianassa bohemica.
Bairdia subdeltoidea.
Loricula gigas.
Hemiaster sp.
Cyphosoma radiatum.
Cidaris Reussii.
Pleurostoma lacunosum.
Cribrospongia radiata.
x labyrinthica.
Cliona Conybeary.
Flabellina elliptica.
Oristellaria rotulata.
var, vesicularis.
Von Pflanzenpetrefacten kommen in diesen Plänern 14 Arten vor, deren
Bestimmung von H. F. Safranek vorgenommen wurde:
Chondrites Targioni, Stbrg. Credneria.
Equisetum omissum, Heer. Proteoides longus, Heer.
Microzamia gibba, Corda. Myrtophyllum Geinitzii, Heer.
Zamites familiaris, Corda. Myrtophyllum Schübleri, Heer.
Sequoia Reichenbachi, Heer. Daphnogene primigenia, Ett.
Sequoia fastigiata, Heer. Ficus protoquaea, Heer.
Pinites Quenstedti, Heer. Ficus Krausiana, Heer.
Als gute Localitäten für das Studium der Wehlowitzer Plüner sind anzu-
führen: der Weisse Berg bei Prag, der Dzbánberg bei Rakonic, „Na hajich“ bei
Schlan, Hradek und Tfiblic am linken Egerufer, Gastorf, Wehlowitz, u. s, w.
B. Die Malnitzer Schichten.
Unter Malnitzer Schichten fassen wir eine Reihe von Ablagerungen zusammen,
welche auf den Wehlowitzer Plänern lagern, und entweder von den Isersandsteinen
(Wehlowitz) oder von den Teplitzer Schichten überlagert werden.
Sie bestehen in ihrer typischen Entwiekelung (bei Malnitz und Laun) aus
drei Lagen:
dem. Grünsandstein von Malnitz, den Launer Knollen
und der Malnitzer Avellanenschichte
(Idealprofil Nro. 10, 11, 12). Die Stratigraphie wies deutlich darauf hin, dass
diese Gebilde jünger sind als die Weissenberger Schichten, und auch petrographisch
zeigten sie sich als von denselben. sehr verschieden, doch wollte es lange nicht ge-
lingen die paläontologische Charakteristik festzustellen. Nach lang fortgesetztem
Sammeln bei Laun und Wehlowitz klärte sich auch diese Schwierigkeit, und ich. hoffe
im nachstehenden den Beweis zu liefern, dass die Malnitzer Schichten als cin selbst-
ständiges Glied unserer Kreideformation zu betrachten sind.
1. Der Grünsandstein von Malnitz.
Das in Platten brechende, stark elauconitische Gestein, welches in grossen
Brüchen zwischen Malnitz und Laun, sowie bei Cenčič aufgeschlossen ist, stellt
die typische Form dieses Gliedes dar. (Idealprofil Nro. 10).
Prof. Reuss hielt diesen Grünsandstein für cenoman, weil er den darin
vorkommenden A. Woolgari für A. rhotomagensis ansah, und weil darin Proto-
cardium Hillanum und Cardium pustulosum vorkömmt, die bei uns auch in echten
cenomanen Schichten vorkommen.
Diess letztere ist aber mehr der Entwickelung einer Uferfacies zuzuschreiben,
denn wir begegnen ganz Ähnlichen Petrefaeten in noch jüngeren Gliedern unserer
Kreideformation, ja sogar in den jüngsten, den Chlomeker Schichten. *)
*) Über die Stratigraphie vergleiche Archiv für Landesdurchf. Band 1. Seetiom IL. Prof.
Krejéí Studien im Gebiete der b. Kreideformation pag. 62.
19
on den im nachfolgenden Vezeichniss angeführten 40 Arten ist bloss
Crassatella protracta, welche bisher nur im Grünsandstein gefunden wurde. Die
ı den weissenberger Schichten vertreten, kommen aber hier
=
übrigen sind alle i
meist in Riesenexemplaren vor.
(Die von Reuss auch nur aus dem Grünsandstein angeführten Buccinum
productum und Eulima arenosa kenne ich bloss aus der Abbildung.)
Zu den häufigsten Erscheinungen in dem Grünsandstein gehören: Ammonites
peramplus, Ammonites Woolgari, Nautilus sublaevigatus, Pleurotomaria seriato-
granulata, Eriphyla lenticularis, Pectunculus lens, Arca subglabra, Perna cretacea.
Die übrigen Arten sind meist viel seltener und viele nur einmal gefunden worden.
Ausserhalb der Gegend von Laun, wo dieses tiefste Glied der Malnitzer
Schichten nicht mehr glauconitisch ist, lässt es sich schwer nachweisen. Es mögen
dazu die plattenförmigen, grauen, ‚klingenden Pläner gehören, welche man in vielen
Orten oberhalb dem We hlowitzer P läner antrifft, und welche Nautilus sublaevigatus,
Arca Subglabra und Pectunculus lens in ganz ähnlicher Grösse und Erhi GË
zeigen, wie wir es im Grünsandstein zu sehen gewohnt sind. (Gastorf, Wehlowitz etc.)
Verzeichniss der im Grünsandstein der Malnitzer Schichten
vorkommenden Petrefacten.
Ptychodus latissimus (R.*) Gastrochaena amphisbaena,
Nautilus sublaevigatus. Pholas sclerotites.
Ammonites peramplus. Pholadomya designata.
Ammonites Austeni. Pholadomya aequivalvis.
Ammonites Woolgari. Panopaea Ewaldi.
Ammonites Deverianus ? Tellina circinalis.
Eulima arenosa (R) Venus fabacea.
Scala decorata. Gervillia solenoides.
Natica Roemeri. Perna cretacea.
Natica Gentii. Inoceramus Brogniarti,
Pleurotomaria seriatogranulata. Lima elongata.
Buceinum productum (R.) Lima multicostata.
erger hillanum. Pecten Dujardinii.
Cardium pustulosum. Spondylus latus.
Crassatella protracta. Exogyra columba.
Mutiella Ringmerensis. Ostrea Hippopodium.
Eriphyla lenticularis. Ostrea semiplana.
Pectunculus lens. Micraster?
Arca subglabra. Cribrospongia radiata.
Pinna decussata, Cliona Conybeari.
*) Die mit (R.) bezeichneten Arten werden von Reuss als in diesen Schichten vorkommend
angeführt.
2. Die Launer Kalkknollen.
Diese sind den hóchsten Schichten des Malnitzer Grünsandes eingelagert,
und werden stellenweise so müchtig, dass sie als Kalkstein gewonnen werden.
(Kostkas Steinbruch bei Laun). Es gehört hieher auch der von Reuss erwähnte
„graue Kalkstein am rechten Egerufer bei Laun,“ und der sogenannte „Exogiren-
sandstein von Malnitz* (Id. Prof. Nro. 11). Nach den Petrefacten zu schliessen,
gehören zu dieser Stufe auch die kalkigen Knollen, welche oberhalb dem Fischpläner
in dem Wehlowitzer Steinbruche gelagert sind.
ie Verhältnisse, unter denen sich diese Schichten abgesetzt haben, mussten
dem Gedeihen der Thierwelt viel günstiger gewesen sein als während der Bildung
des Grünsandsteines, denn wir finden hier dreimal so viel Arten.
Zum erstenmale begegnen wir einem neuen Fische: Alosa bohemica;
ausserdem:
Ammonites Neptuni. Rapa cancellata.
Ammonites Malnicensis. Dentalium cidaris.
Rostellaria Buchi. Leguminaria Petersi.
Fusus itierianus. Cassidulus lapis cancri.
Fusus Renauxianus, Catopygus carinatus.
Voluta elongata.
Die letztgenannten zwei Echinodermen wurden in neuerer Zeit von Herrn
Pražák auch in den typischen Iserschichten bei Mšeno gefunden, was uns früher
veranlasste die Exogirensandsteine von Malnitz als schon zu den Iserschichten ge-
hörig zu betrachten. Der weitere Vergleich der anderen Petrefacten nöthigt uns aber
diese und die Launer Kalkknollen sowie die ganzen Malnitzer Schichten als ein
tieferes Glied zu betrachten. Es tritt hier nemlich noch Ammonites Woolgari
und Lima elongata auf, welche in den Iserschichten vermisst werden, und es fehlen
hier noch die für die Iserschichten bezeichnenden Trigonien und geknoteten Phola-
domyen. Ausserdem ist eine Überlagerung dieser durch die oben aufgezählten
Leitpetrefacten charakteristischen Schichten durch die Quadersande der typischen
Iserschiehten in dem Profile bei Wehlowitz ganz deutlich.
Verzeichniss der in den Launer Kalkknollen vorkommenden Arten
(inclusive des Exogirensandsteines von Malnitz).
Oxyrhina Mantelli. Ptychodus mamillaris.
Oxyrhina angustidens. Pyenodus serobieulatus,
Otodus appendiculatus. Alosa bohemica.
Lamna raphiodon. Nautilus sublevigatus.
Carcharias priscus. Ammonites albinus.
Corax obliquus. Ammonites Bravaisianus.
Corax heterodon. Ammonites Woolgari.
Ptychodus polygirus. Ammonites Neptuni.
Ammonites peramplus.
Ammonites malnicensis.
Scaphites Geinitzii ?
Helicoceras Reussi.
Baculites undulatus.
Turritella multistriata.
Turritella Fittoniana.
Turritella n. sp.
Scala decorata.
Natica lamellosa.
Natica Roemeri,
Turbo cogniaccensis.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Rostellaria Reussi var. megaloptera.
Rostellaria Buchi.
Fusus Renauxianus.
Fusus itierianus.
Voluta suturalis.
Voluta elongata.
Mitra Roemeri.
Rapa cancellata.
Dentalium medium.
Dentalium cidaris.
Protocardium Hillanum.
Cardium pustulosum.
Isocardia gracilis.
Crassatella regularis.
Crassatella arcacea.
Mutiella Ringmerensis.
Cyprina quadrata.
Eriphyla lenticularis.
Nucula semilunaris.
Pectunculus lens.
Arca subdinensis.
Arca subglabra.
Pinna decussata.
Myoconcha angustata,
Leguminaria Petersi,
Modiola capitata.,
Pholadomya æquivalvis.
Pholadomya designata,
Panopæa gurgitis.
Panopæa regularis.
Tellina semicostata.
Tellina circinalis.
Tellina concentrica.
Venus faba.
Corbula caudata.
Avicula anomala.
Avicula glabra.
Geryillia solenoides.
Perna cretacea.
Inoceramus striatus ? (R)
Inoceramus Brogniarti.
Lima septemcostata.
Lima elongata.
Lima multicostata.
Lima aspera.
Lima pseudocardium.
Lima Sowerbyi.
Lima Hopperi.
Pecten Nilssoni.
Pecten lævis.
Pecten laminosus.
Pecten curvatus.
Pecten Reussi.
Pecten Dujardinii.
Pecten pulchellus,
Vola quinquecostata.
Spondylus spinosus.
Exogyra columba.
Exogyra conica.
Exogyra lateralis.
Ostrea Hippopodium.
Ostrea E var. vesicularis.
Ostrea semiplana ?
Anomia subtruncata.
Anomia immitans.
Rhynchonella plicatilis.
Magas Geinitzii.
Diastopora acupunctata,
Callianassa bohemica.
Cassidulus lapis cancri.
jatopygus carinatus.
Cribrospongia radiata.
Flabellina elliptica,
Frondicularia angusta.
Frondicularia inversa.
Cristellaria rotulata.
090
Den höheren Partien der Launer Knollen scheint der Baustein. anzuge-
hören, welcher in dem jetzt verlassenen Steinbruche bei 14 Nothhelfern in
Laun aufgeschlossen ist. Derselbe enthält die meisten der in Kostkas - Stein-
bruche vorkommenden Arten, aber dieselben sind nicht in Kalkknollen, sondern
in einem bräunlichen, sandigen, in dicken Platten brechenden Plänergestein an-
zutreffen.
3. Die Malnitzer Avellanenschichte.
Diese bisher übersehene schwache Schichte von gelblichem ` sandigen
Mergelgestein entdeckte ich am Gipfel der „am Sande" genannten Localität
bei Malnitz.
Dieselbe enthält, ausser den meisten, für die Mainitzer Schichten chara-
kteristischen Arten auffallend viele Avellana d'Archiaciana und Turritella multi-
striata. Ganz bezeichnend ist aber das Vorkommen von Fusus Renauwianus, Turbo
cogniacensis sowie einer schönen Bivalve aus der Verwandtschaft von Lyonsia; auch
wiederholt sich hier Rapa cancellata (in grossen Exemplaren) und Fusus Nereidis.
In derselben Gruppirung gelang es mir dann dieselben Arten auch am
rechten Egerufer bei Laun sowie in Wehlowitz oberhalb der den Launer Knollen
parallelisirten Schichten aufzufinden, so dass es keinem Zweifel unterliegen kann,
dass diese Avellanenschichten bei uns einen gewissen Horizont einnehmen.
Der Umstand, dass hier noch Am. Woolgari, Lima elongata und Enoplo-
elythia Leachii vorkommen, deutet auf den Zusammenhang mit den Malnitzer
Schichten hin.
Verzeichniss der in den Malnitzer Avellanenschichten
vorkommenden Arten.
Oxyrhina angustidens. Cerythium subfasciatum ?
Corax heterodon. Avellana Archiaciana.
Cyclolepis Agassizii. Isocardia gracilis.
Ammonites Bravaisianus. Isocardia sublunulata,
Ammonites Woolgari. Astarte acuta.
Hamites (verus ?) Eriphyla lenticularis,
Baculites undulatus. Nucula pectinata.
Turritella multistriata. Leda siliqua.
Natica lamellosa. Pectunculus lens.
Natica Roemeri. : Arca subglabra.
Turbo cogniacensis. DOrb. Lyonsia ?
Rostellaria Reussi. Tellina semicostata.
Fusus Renauxianus, DOrb. Tellina concentrica,
Fusus Nereidis. Perna cretacea,
Rapa cancellata. Inoceramus Brogniarti.
2
T5
Lima elongata.
Lima aspera.
Lima pseudocardium.
Lima Sowerbyi.
Pecten laevis.
Pecten. curvatus.
Pecten Dujardinii.
Spondylus spinosus,
Ostrea Hippopodium.
Anomia subtruncata.
Rhynchonella plicatilis.
Enoploelythia Leachii;
Oyphosoma. radiatum.
Mieraster sp.
Frondieularia angusta.
Die Malnitzer Schichten werden an vielen Localititen, wo die Iserschichten
nicht entwickelt sind, direct von den Teplitzer Schichten überlagert, wo aber die
Iserschichten zu mächtigen Quadersanden sich ausgebildet haben, dort trennen sie
deutlich die Malnitzer Schichten von den hoch oben liegenden Teplitzer Schichten
mit Terebratula subrotunda, mit Micraster und Ananchytes.
Davon kann man sich an dem Profile überzeugen, das vom Spiegel der
Elbe bei Wehlowitz bis auf die Anhóhe bei Vysoká gezogen is
Archiv I, Band. Sect. II. p. 140.)
(Prof. Krejčí,
Ob die Iserschichten nicht ein Aec
juivalent der tieferen Lage der Teplitzer
Schichten sind,
welche dureh die riesigen Ammonites peramplus bezeichnet sind,
das sollen erst künftige Untersuchungen feststellen, dass aber die Malnitzer Schichten
in vielen Füllen von den Quadersandsteinen der Iserschichten überdeckt werden,
ist sichergestellt,
Über das Aequivalent der Malnitzer Schichten in Frankreich und Eng-
land zu sprechen ist wohl noch nicht an der Zeit, aber hoffentlich dürfte das
Vorkommen der Gasteropoden Fusus Renauxianus
cellata, Anhaltspunkte
sicherzustellen.
, Turbo cogniacensis, Rapa can-
liefern diesen palsontologischen Horizont auch anderwärts
IL Beschreibung der im Gebiete der Weissenberger und
Malnitzer Schichten untersuchten Loecalitüten.
Seit dem Jahre 1864 wurden von mir über 100 Localitäten Behufs des
Studiums der Weissenberger und Malnitzer Schichten untersucht. Es wurden i
Jeder Gegend nur die besten Aufschlüsse,
=
1
welche Petrefacten zu liefern versprachen,
gewählt, und es darf Niemand glauben, dass durch die Untersuchung dieser Locali-
täten alles erschöpft wäre, was man in dieser Richtung in Böhmen thun könnte,
Die grosse Armuth an Petrefacten erschwerte die Untersuchung sehr, denn
besonders in den tieferen Schichten musste ich mich oft nach stundenlangem Suchen
(während welchem ich die von meinem Arbeiter J. Staska nach langem Graben
Séwonnenen grösseren Stückchen spaltete) nur mit einigen wenigen Schlecht erhal-
24
tenen Stückchen begnügen. Wochenlang arbeiteten wir Tag für Tag in der brennenden
Sonnenhitze an den dürren Abhüngen der Pliner, und verliessen eine Localität
nicht früher, als bis sie aufhörte neue Arten zu liefern.
Ich erwähne diess hier ausdrücklich, damit die späteren Forscher sich
beim Besuche mancher Localitäten durch die Armuth der Schichten nicht verleiten
liessen, die von mir angegebenen Stellen gleich nach oberflächlicher Untersuchung
H OvO o
zu verlassen.
In den als Baustein verwendeten Schichten fanden wir selbst meist gar nichts,
und waren nur auf das angewiesen, was die Arbeiter aufgehoben hatten.
Ich musste mir diese schwerfälligen Leute durch wiederholten Besuch der
Jrüche und gute Bezahlung von allem, was sie fanden, erst heranziehen, und durfte
mich nicht abschrecken lassen lange Zeit hindurch gewöhnlichere Arten zu kaufen,
denn endlich entschüdigte mich doch dieses oder jenes Prachtstück.
So kam z. B. im Zeitraume von 15 Jahren in unserem Museum eine reiche
Sammlung aus dem Plüner des weissen Derges zusammen, die auf einige Hundert
3ulden zu stehen kam, und die nur derjenige recht zu würdigen verstehen wird,
der es versucht hat, dort etwas selbst zu finden.
Bei unseren Besuchen verschiedener Gegenden gelang es uns auch manche
Localsammler zum Einsammeln der Plänerpetrefacten anzueifern, die dann auch
zur Vervollstándigung der Sammlung des Museums beitrugen.
Jesonders verpflichtet sind wir:
Herrn: Paroubek in Sadska.
Hellich in Podebrad.
Prazák in Chorousek.
Dr. Curda in Postelberg.
V. Dvofák in Schlan.
Novák in Laun.
In Bezug auf die Reihenfolge, in welcher ich die einzelnen Localitüten
beschreiben werde, muss ich bemerken, dass ich hiebei einen ühnlichen Vorgang
beobachten will, wie ich es bei der Schilderung der Korycaner Schichten im ersten
Bande des Archives gethan habe. Ich werde in der Richtung von der Umgebung
Prags nach Osten den ehemaligen Ufern des Kreidemeeres folgen und zwar dem
südlichen bis nach Mähren, dem nordöstlichen am Fusse des Riesengebirges bis in
die sächsische Schweitz, dem westlichen von seinen Ausläufern in der Saatzer
Gegend bis in die Gegend von Prag, worauf ich das Centrum dieser Gebilde be-
trachten will, wie es sich uns an dem durch den Moldau- und Elbefluss gebildeten
Profile von Kralup bis an das Mittelgebirge hin darbietet,
Entschieden muss ich davor warnen mit dem Studium der Weissenberger
Schichten auf der bei Prag gelegenen Localität dem „Weissen Berge“ beginnen
zu wollen, denn daselbst ist bloss das höchste Glied, die Wehlowitzer Fischpläner
gut entwickelt und aufgeschlossen, wührend die tieferen zwei Glieder schwach aus-
gebildet, und überdiess mit dem Schutte der grossen Steinbrüche verdeckt sind.
25
Zur Orientirung empfehle ich als am geeignetsten die zwischen Brandeis und Sadská
gelegenen Localitäten Pferow und Semitz.
Nach diesen Vorbemerkungen kónnen wir zur Schilderung der einzelnen
Localitäten übergehen.
1. Die Gegend von Diinow, Premyslany und Prosik.
Von der Anhöhe zwischen Kralup und Lobeč, welche mit dem Namen
»Hostibejk" bezeichnet wird, überblickt man gegen Rat, Ost die Ebene, welche
sich zu dem Vereinigungspunkte der Elbe und Moldau unterhalb Melnik hinneigt.
Dieselbe hat zur Unterlage die sandigen und kalkigen Schichten der cenomanen
koryeaner Schichten, und ist von einem mächtigen Gerölle bedeckt.
Aus der Mitte dieser Ebene erhebt sich der oben abgeflachte Diinover
Berg, zu dem man am besten von der Eisenbahnstation OuZic gelangt. Es ist dies
ein Überrest einer einst die ganze Gegend deckenden Plünerbildung, und es ist
nicht unwahrscheinlich, dass ein in ihm verborgener Basaltkegel ihn von dem
Sänzlichen Abschwemmen gerettet hat
Zum Studium dieser we eignet sich am besten der óstliche Abhang
längs des Weges vom Meierhofe Červená Lhota zum Dorfe Dfinow.
In einer kleinen Ziegelei finden wir die tiefsten Lagen der weissenberger
Schichten, die Semitzer Mergel entblósst, welche hier das Materiale zur Ziegelfabri-
cation liefern, und auf denen Obstbäume, namentlich Wallnüsse gut gedeihen, was
gegen die Kahlheit der hóheren Lehnen auffallend absticht.
Die Mergel sind hier sehr feucht, und für das Suchen nach Petrefacten
nicht günstig, nur beiläufig in der Mitte ihrer entblössten Müchtigkeit ist eine
etwas festere Schichte, welche besonders reich an Foraminiferen ist und nachste-
hende Petrefacten lieferte :
Bairdia subdeltoidea. Leda siliqua.
Scaphites Geinitzii. Isocardia sublunulata.
Baculites undulatus, Pholadomia sequivalvis.
Helicoceras Reussi. Lima elongata.
Pleurotomaria n. sp. Lima septemcostata.
Avellana Archiaciana, Inoceramus Brogniarti.
Rostellaria Reussi. Ananchytes sp.
var. megaloptera. „ristellaria ovalis.
Dentalium medium. Cristellaria rotulata.
Tellina tenuissima. Frondicularia angusta.
Nach oben werden die Mergel immer sandiger und enthalten drei Lager
von kalkigen Knollen, welche von einander immer durch etwa 2 m. mächtige plän-
rige Mergel деней werden. Es sind das die typischen Drinower Knollen, welche
wir wiederholt in dem mittleren Niveau der weissenberger Schichten treffen werden.
26
Die tiefste der drei Knollenschichten enthielt:
Fischreste. Pholadomia æquivalvis.
Hoploparia (cf. punctata). Avicula anomala.
Ammonites Woolgari. Lima septemceostata.
Helicoceras Reussi. Lima elongata.
Daculites sp. Pectunculus lens.
Scaphites Geinitzii. Pecten Nilssonii.
Rostellaria Reussi var. meg. Inoceramus Brogniarti.
Natica Gent. Anomia sp.
Rapa sp. Exogyra lateralis.
Nucula semilunaris. Ostrea hippopodium.
Isocardia sublunulata. Amorphospongia rugosa.
jriphyla lenticularis.
Die folgenden zwei Knollenschichten lieferten :
Ammonites Woolgari. Pecten Nilssoni.
Baculites sp. ` Pecten Dujardinii.
Natica lamellosa. Spondylus spinosus.
Natica Gentii. var. dupplicatus.
Astarte acuta, Ехосуга lateralis.
Nucula pectinata. Ostrea semiplana.
Peetunculus lens. Ostrea hippopodium.
Атса subdinensis. Flabellina elliptica.
Modiola capitata. Frondicularia inversa
Avicula anomala. Nodosaria Zippei.
Lima elongata. Amorphospongia rugosa.
Das höchste Glied der weissenberger Schichten, die Wehlowitzer Fisch-
pläner, fehlt hier, und auf den Knollenschichten liegt unmittelbar ein zwei Klafter
mächtiges Dilluvialgerólle, das hauptsächlich aus Kieselschiefer, Pfibramer Conglo-
meraten und Quarzit besteht, und ein kleines Föhrenwäldchen trägt
Wenig mächtig aber sehr belehrend finden wir weiter südlich die Pläner-
gebilde zwischen Premyslan und Chabry, wo die darunter liegenden cenomanen
Schichten deutlich aufgeschlossen sind. *)
Auf dem Wege von Premyslan nach Chaber sind die Glieder der weissb,
Schichten noch schwer zu unterscheiden, denn die Semitzer Mergel sind hier weg-
geschwemmt, und von dem Schutte der festeren Knollenschichte bedeckt. In den
letzteren fand ich:
Lepidenteron longissimum. Rissoa Reussi.
Pollicipes glaber. Rostellaria sp.
Paculites. Venericardia dubia,
*) Vergleiche: Palaeont. Untersuch. Archiv für die Landesdnrehf: T. Sect, 9: png. 939. Pie. 89,
Leda siliqua. Frondieularia marginata,
Peeten Nillsoni. Frondieularia inversa.
Spondylus spinosus.
Dieselbe Knollenschichte ist nicht weit von diesem Einschnitt auf einem
Hügel gegenüber dem Wäldehen von Drnky entblósst und lieferte:
Fischreste,
Bairdia subdeltoidea,
Bairdia arquata.
var. faba Reuss.
Ammonites Woolsari.
Joen Dien undulatus.
Rostellaria Reussi.
Rissoa Reussi.
Nucula Sp.
Spondilus spinosus.
Ostrea hippopodium (vericul.)
Anomia immitans.
Flabellina elliptica.
О
Frondieularia angusta Fig. 2. Profil eines Wasserrisses am Wege von Brnky
DER у Ko can E Ra ` Y Y |
Cua n - nach Chabry. С Feldweg. B Silurschichten. Sı Untere
stellaria тоша. sandige Semitzer Mergel. 8, Petrefactenleere bröcklige
Oristellaria ovalis. Semitzer Mergel. Drinover Knollen mit zahlreichen
A f E ۴ Daculiten, w Wehlowitzer Pläner. Der beigefügte Maass-
morphospongia rugosa. stab stellt die Mächtigkeit der Schichten in Metern dar.
Einen viel besseren Aufschluss finden wir in einem tiefen Wasserriss, der
sich mit dem Wege von Brnky mach Chabry kreuzt (Profil Nro. 2). Hier liegen
unmittelbar auf silurischen Schiefern (B) die weichen Semitzer Mergel, in deren
tiefsten Lagen sich fanden:
Coprolith von Oxyrhina. [noceramus labiatus.
Zahn von Oxyrhina augustidens? Ostrea hippopod. (var. vesicularis).
Cyeloidschuppen. Amorphospongia rugosa.
Ptychodus mammillaris. Ein dünner gegabelter Fucoid.
Pecten Nillsoni. Dicotilledone Blätter.
In den übrigen, bröckligen, sandigen Mergeln, die hier die Mächtigkeit von
etwa 5 m. haben, konnte trotz langem Suchen nicht eine Spur von Petrefacten
aufgefunden werden. Reichlich lohnten aber die Mühe die darauf liegenden Knollen,
die in einem festeren gelblichen, grau gefleckten Pläner lagen. Das graue, sehr
feste Gestein lieferte: |
\ d *
Cycloidschuppen. Ammonites peramplus,
Oxyrhina angustidens. Ammonites Woolgari.
Ptve ^ D D ` . Е
Ptychodus mammillaris, Hamites sp.
Cytheridea perforata. Baculites undulatus.
Nautilus sublevigatus.
Scala decorata.
Scala n. sp.
Rostellaria Reussi.
Rissoa Reussi.
Natica lamellosa.
Dentalium medium.
Exogira lateralis.
Ostrea hippopodium.
Anomia. subtruncata.
Terebratulina.
"dar subvesiculosa.
Trochamina irregularis.
Cristellaria rotulata.
Nucula pectinata. ‚ristellaria ovalis.
Arca subdinensis. Flabellina elliptica.
Pecten Nillssoni. Fragment eines Farrenkrautes.
Inoceramus sp.
Die höheren Schichten stellen schon den unteren Theil der Wehlowitzer
Pläner dar, haben eine Müchtigkeit von 4 m. und lieferten:
Hoploparia punctata ? Lima.
Daculites. Inoceramus Brogniarti.
Scala decorata.
Dieses Beispiel mag für die Gliederung der von dieser Gegend an gegen
Osten über Öakowitz gegen Brandeis hin sich ausdehnenden Plünergebilde massge-
bend sein, denn die spürlichen ungenügenden Aufschlüsse deuten nirgends auf eine
Abweichung hin. Auch die nordóstlich von Prag bei Prosik aufgeschlossenen Brüche,
welche den südlichen Rand des oben angedeuteten Plateaus bilden, liefern bloss
sehr armen Baupläner, in welchem die Steinbrecher einigemal sich abwechselnden
weisslicheren (Béláci) und einen mehr knolligeren grauen (Kobyly) Stein unterscheiden.
Trotz ófterer Besuche erhielt ich daselbst bloss:
Osmeroides Lewesiensis Schuppen.
Oxyrrhina Coprolith.
Inoceramus labiatus.
Plocoscyphia labyrinthica.
Sequoia Reichenbachi.
Uber die Ebene von Chwala, Mstetic gegen Celakowitz hin neigen sich die
Pliner allmählig zur Elbe herab und bilden beim Orte Touiím die steilen Ufer
derselben.
2. Die Gegend von Prerow, Semitz, Bristew, Kounitz und Kaurim-Pecek.
[o]
Von den Anhóhen bei Mochow gewahrt man in der zur Elbe sich abfla-
chenden Ebene zwei bei einander stehende Berge mit abgeflachten Gipfeln. Beide
fallen nach Westen hin steil ab und flachen sich nach Osten allmählig ab. Es sind
das der Přerower und Semitzer Berg, welche uns die am Diinower Berge beobachtete
Schichtenfolge, aber noch in vollständigerer Weise, wiedergeben. Sie sind Reste
einer ehemals zusammenhängenden Plänerdecke, welche gewiss auch mit dem Dři-
nower Berge und der Anhöhe bei Sadská in Verbindung stand und durch die
einst mächtigen Fluthen der Elbe nach und nach weggeschwemmt wurde.
Hier fand ich den Schlüssel zum Verständniss
der Gliederung der Weissenberger Schichten, und nach
dreimaligen Besuche dieser Gegend in den Jahren
1866, 1868, 1870 brachte ich ein Material an Ver-
steinerungen zusammen, das zum Verständniss nicht
nur dieser sondern auch vieler anderer Localitäten
von der grössten Wichtigkeit ist.
Wir wenden uns zuerst zu dem mehr westlich
gelegenen Prerower Berge und beginnen bei seinem
abgeflachten östlichen Fusse.
Die tiefsten Schichten (Semitzer Mergel) finden
in einer Lehmgrube in einer Mächtigkeit von
3 Klaftern aufgeschlossen und ihr oberes Niveau ist
durch eine Quelle angedeutet, welche sich unter
einem vereinzelt dastehenden Baume ergiesst.
Es sind bräunliche nasse Letten, welche den
Baculitenthonen der Priesener Schichten in der Launer
Gegend vollkommen ähnlich, nur etwas weniger plas-
tisch sind. Mit grösster Mühe fanden wir darin :
wir
Fischschuppen.
Bairdia subdeltoidea.
Baculites sp. verkiesst.
Cerithium subfasciatum.
Dentalium medium.
Lima elongata.
Pecten Nillssoni.
Inoceramus sp.
Hemiaster sp.
Mehr und besser erhaltene Arten lieferte eine
etwas hürtere Schichte oberhalb der Quelle:
Osmeroides Lewesiensis.
Baculites sp.
Natica беш.
Dentalium medium.
Nucula pectinata.
Pholadomya æquivalvis.
Lima septemcostata.
Inoceramus Brogniarti.
*) Ähnlich interessante und wichtige Punkte sollten
photogratirt werden, und es ist z bedauern, dass
die Mittel des Durchforschungscomités es nicht zu-
аввеп,
N
e
£e
29
Kahle
in einer Lehmgrube zugänglich. К
Seite
rechten
O) Wehlowitzer Pläner.
S) Semitzer Mergel zur
© ) SW A
Stellen mit entblóssten Dřinower Knollen.
Der Semitzer Berg von Alt-Westec aus gesehen. *
30
Pecten pulchellus. , Cristellaria ovalis.
Pecten Nillssoni. Cristellaria rotulata.
Spondylus spinosus. Flabellina elliptica.
Plicatula (cf. aspera). Frondieularia inversa.
Lingula! cf. Rouilliana. Frondicularia marginata.
Cyphosoma (radiatum ?) Frondicularia angusta.
Diese etwas festere Schichte gehört noch zu den Semitzer Mergeln. Die
Knollenschichte treffen wir erst etwa in halber Höhe des Berges, wo man nach den
grauen Kalkknollen zuweilen sucht, um sie zu Bauzwecken zu verwenden. Solche
Stellen bleiben dann ohne Vegetation und sind schon aus der Ferne nach der
weisslichen Farbe zu erkennen. Ich fand in den Knollen:
Cyclolepis Agassizi. Gervillia solenoides.
Nautilus sublavigatus. Inoceramus Brogniarti.
Ammonites Woolgari. Peeten Nillssoni.
Scaphites Geinitzii. Spondylus spinosus.
Rostellaria Reussi. var. dupplicatus.
var. megaloptera. Exogyra lateralis.
Dentalium (glatter Steinkern.) Exogyra (cf. digitata.)
Nucula pectinata. Stelaster Coombi.
Arca subdinensis. Frondieularia inversa.
Mytilus rudis m. Frondicularia angusta.
Pholadomya squivalvis. Flabellina. elliptica.
Avicula anomala. Flabellina rugosa.
Der Gipfel des Berges ist aus den etwa 2° mächtigen Wehlowitzer Plänern
gebildet, aber in den kleinen Steinbrüchen war keine Spur von Petrefacten zu finden.
Wir können das um so leichter verschmerzen, da uns die folgende Loealität diese
obere Schichte genügend aufgeschlossen bieten wird.
Der Semitzer Berg, ein Zwillingsbruder des eben beschriebenen, zeig
dieselbe Configuration, ist aber dem Studium noch zugünglicher und an Petre-
facten reicher.
In einer grossen Lehmgrube vor dem Dorfe Semitz sind die tiefsten Schichten
so gut aufgeschlossen, dass ich mich entschloss dieselben eben nach dieser Loca-
lität „die етсе" Mergel“ zu benennen. Sie lieferten hier auch die grösste Menge
von Petrefacten :
Osmeroides Lewesiensis. Daculites sp.
Syelolepis Agassizii. Hamites verus.
Polieipes glaber. Turritella multistriatà.
Bairdia subdeltoidea. Venericardia dubia.
Bairdia faba. Isocardia sublunulata.
Bairdia modesta. Astarte. acuta.
Ammonites Austeni juv. Astarte nana.
Opis pusilla. Pecten Nillsoni.
Nucula semilunaris. Pecten curvatus.
Leda siliqua. Pecten pulchellus.
Arca echinata. Hemiaster sp.
Mytilus Neptuni. Mieraster sp.
Leguminaria. truncatula. Cyphosoma sp.
Modiola capitata. Flabellina rugosa.
Avicula anomala. Flabellina Boudiniana.
Inoceramus labiatus. Nodosaria annulata.
Lima elongata. Cristellaria ovalis.
Lima septemcostata, Cristellaria rotulata.
Ausserdem liefern die geschlemmten und in Canadabalsam eingeschlossenen
Mergel einen enormen Reichthum an kleinen Foraminiferen, deren genaueres
Studium erst; späteren Zeiten überlassen werden musste.
Die ebenfalls in der halben Höhe des Berges aufgeschlossene Knollen-
schichte lieferte :
Fischreste, Modiola capitata.
Nautilus sublavigatus. Leguminaria truncatula.
Ammonites Woolgari. Pholadomya squivalvis.
Ammonites Dravaisianus. Avicula anomala.
Scaphites Geinitzii. Inoceramus Brogniarti.
Turritella multistriata. Lima septemcostata.
Natica lamellosa. Lima elongata.
Rostellaria Reussi. Lima pseudocardium.
var, megaloptera. Lima Sowerbyi.
Voluta suturalis. Pecten Nillssoni.
Avellana Archiaciana. Pecten curvatus.
Dentalium medium, Pecten pulchellus.
Isocardia sublunulata. Exogira lateralis.
Eriphyla lenticularis. Ostræa hippopodium.
Nucula pectinata. Flabellina elliptica.
Mytilus n. sp. Amorphospongia rugosa.
Das dritte Glied der weissenberger Schichten : die Wehlowitzer Fischpläner
sind an dem westlichen” steilen Abhange entblösst, und gewähren hier einen guten
Einblick in ihre Zusammensetzung. Die Basis bilden mürbe Pläner, in welchen die
Amorphospongia rugosa (Achilleum rugosum), Spondylus spinosus, Ostrea semiplana, |
Terebratulina gracilis und ein Spongites häufig sind (Profil Nro. 4 a. Des Ideal-
profils Nro. 1 Schichte 7 b.); darüber liegt eine Schichte grauen wellenfórmigen
Plüners (b). Nun folgt ein gelblicher leicht zerfallender Pliner mit härteren Knollen
etwa, 1. Klafter mächtig (c) und. darüber der echte Baupläner in gleicher Mächtigkeit
(d). Den Schluss der Schiehtenfolge bilden plattenfórmige harte klingende Pläner,
welche wahrscheinlich. das ` Niveau des Malnitzer Grünsandsteines | (Ideal-Profil
Nro. 10) darstellen.
И (
D AT
d'A А |
py AD Gp
a
Mürbe Pläner mit Amorphospongia
rugosa.
= M Le
Fig. 4. Profil der Wehlowitzer Pläner am Gipfel des Semitzer Berges.
Von Petrefacten fanden wir in den festeren Partien des Gesteines folgende:
Fischwirbel und Schuppen. Pecten curvatus,
Beryx Zippei. Dee" e ugeet
Ammonites Woolgari. Exogyra later
Ammonites Bravaisianus. Terebratulina ri (chrysalis).
Turritella multistriata. Rhynchonella plicatilis.
Mutiella Ringmerensis. )yphosoma radiatum.
Modiola capitata. Cidaris Reussi Stacheln.
Inoceramus Brogniarti. Flabellina elliptica.
Lima septemcostata. Cristellaria
Lima Sowerbyi. Frondicularia.
Pecten laminosus. Scyphia.
Pecten pulchellus.
Überblicken wir die Schilderung des Semitzer Berges, so sehen wir, dass
hier alle drei Glieder der Weissenberger Schichten deutlich entwickelt sind: die
Semitzer Mergel an der Basis, die Dfinower Knollen in der Mitte, die Wehlowitzer
Fischpläner am Gipfel.
Ich hebe diess hier ausdrücklich hervor, da eine so günstige Gelegenheit
zur Demonstration dieser Verhältnisse selten ist, und ich rathe Jedermann, der sich
von der Richtigkeit meiner Eintheilung überzeugen will, mit dieser Localität das
Studium der Weissenberger Schichten zu beginnen.
achdem man den paläontologischen sowie den petrographischen Charakter
der die beiden Berge zusammensetzenden Schichten erkannt hat, ist man in der Lage
die Plänerbildungen zu verstehen, die sich in dieser Gegend mehr südlich bis in
die Gegend von Kaufím hinziehen.
33
Bei Biistev sind nur noch die Knollenschichten deutlich zu verfolgen
(Profil 5.) und ich fand in einem tiefen Hohlwege Avicula anomala, Inoceramus
Brogniarti, Lima elongata, Lima Sowerbyi,
Auf der Anhóhe von Manderscheid und
bei der Ziegelei in Kaunitz triffü man bloss nur a
die Semitzer Mergel. Beiliegendes Schema mag Д Е
diese Verhältnisse zu erläutern helfen. д E
Zur Knollenschichte und zu den 8. D
Mergeln gehóren auch die Plünergebilde, welche H S
zwischen B. Brod und Peček von der Bahn 8 5
sowie von Fahrwegen durchschnitten werden. v ©
Die S, Mergel trifft man sodann auch auf dem o
Hügel, auf welchem der Ort Dobfichow südlich E бп гй
von Peček liegt. E E 5
Die Aufschlüsse sind hier sehr gering 5 P а
und es mag wohl überall das Schema des 3 2 S
Semitzer Berges zur Erklärung der künftigen > air
Einschnitte hinreichen. й 5
Spärlich aufgeschlossen, und wenig ent- 4 4 e
wickelt, findet man noch die letzten Reste der S 3 8.
Pläner, nach Süden hin, bei Molitorov unweit E 2а ЕЕ
Kaurim. Es sind bröcklige sandige Pliner mit S "gy
grossen Kugeln von verwittertem, in Brauneisen- Ei GE
stein umgewandeltem Schwefelkies. Es sind diess 3 a fe
meiner Ansicht nach der tiefsten Stufe ange- S Se H
hörige, hier die Semitzer Mergel vertretende & 5 M
Gebilde, wie wir sie auch auf anderen Locali- F E
tüten antreffen werden. (Raudnitz.) = 3
Ich fand bloss ein grosses Exemplar 3 E M
von Ammonites Austeni und Ostrea hippopodium. z , З
E Ж
З. Die Gegend von Lissa, Sadská, Nim- 5
burg und Podébrad. ,
3
Bevor wir mit der Schilderung der g 8
Plänergebilde in östlicher Richtung fortfahren, e ©
Müssen wir einige Localitäten betrachten, welche E E
längs der Elbe gelegen sind und im vorigen : в
Abschnitte, wegen des Zusammenhanges der
Schilderung nach Süden hin, nicht mit einbe-
zogen werden konnten.
Vorerst sind es die Plünerbrüche oberhalb der Stadt Lissa, die schon seit
langer Zeit als Fundort von Haifischzühnen bekannt sind.
Wir finden hier bloss die Wehlowitzer Pläner aufgeschlossen. Auf den
3
tieferen zwei Gliedern steht die Stadt selbst, die übrigen Abhänge sind dicht mit
Vegetation bedeckt und daher unzugänglich.
Von den Versteinerungen, die ich hier aus oben erwähntem Bruche anführe,
erhielt ich die meisten von Herrn F. Bürgermeister, dem Eigenthümer des Bruches,
als Geschenk für unser Museum.
Otodus appendiculatus. Rostellaria Reussi, var. megaloptera.
Corax heterodon. Arca subglabra.
Oxirhyna angustidens. Panopxa gurgitis.
Ptychodus mammillaris. Inoceramus.
Ptychodus decurrens. Pecten Dujardinii.
Enoploclythia Leachii. Pecten pulchellus.
Ammonites Woolgari. Ostrea hippopodium.
Ammonites peramplus. Rhynchonella plicatilis.
Was das Gestein des Bruches anbelangt, so ist die tiefere Lage grauer
quarziger Pläner, die obere aber gelber, mehr spaltbarer sandiger Pläner.
An der Scheidegrenze zwischen beiden ist das Niveau, wo die Ptychoduse
gefunden werden.
Ein wenig geöffneter Steinbruch vor dem Orte Wrutic zeigt noch den
Wehlowitzer Plünerm ähnliches Gestein. Von Versteinerungen fand ich bloss Lima
multicostata mit 20 Rippen. Die noch mehr nach Norden gegen Jirie sich erhebende
Anhöhe weist schon den Übergang zu den Iserschichten nach.
Am linken Elbeufer finden wir bei Sadska eine Wiederholung des Semitzer
Berges in kleinerem Maasstabe. Auch hier flacht sich der Berg nach Osten ab,
und trägt den Ort Sadská. Der westliche, steil abfallende Abhang gewährt einen
Einblick in die Folge der Schichten. In der am Fusse angelegten Ziegelei, welche
etwa 8 Klafter unterhalb dem Gipfel des Berges angelegt ist, fand ich nur die
höchsten sandigen Lagen der Semiützer Mergel entblósst, welche hier eben zur
Anfertigung der Ziegeln verwendet werden.
Die Knollenschichte tritt an der Lehne des Berges „Pod zadní vinicí^ zu
Tage und lieferte:
Inoceramus. Anomia immitans.
Lima septemsulcata. Terebratulina (gracilis) striatula.
Pecten pulchellus. Cristellaria ovalis.
Spondylus spinosus. Flabellina elliptica.
Exogira lateralis. Amorphospongia rugosa.
Ostrea hippopodium.
In den Steinbrüchen am Gipfel des Berges ist, der Wehlowitzer Pläner
aufgeschlossen, ist aber schr arm an Versteinerungen. Der Güte des Gemeinde-
seeretärs Herrn F. A. Paroubek verdankt das Museum nachstehende Arten.
Ammonites Woolgari. Cyprina quadrata.
Voluta suturalis. Inoceramus Brogniarti.
Spondylus spinosus.
Pecten Dujardinii.
Ostrea hippopodium.
Pecten pulchellus.
Das Gestein im eenannten Bruche weist viele härtere quarzige Bänke auf
g o H
Die höchste Schichte bildet
welche mit mürberem gelblichen Gestein abwechseln.
gar keine Ackerkrume folgt
die zerstörte plattige Schichte, auf welcher stellenweise ¢
und auf dem hier neben dem Steinbruch angelegten Friedhofe ruhen die Leichen
in dieser Plänerschichte.
Der Güte des Il.
der Pläner:
’aroubek verdanke ich das folgende detailirte Profil
. Ackerkrume : . . . dum 18^
. Abraumgestein aus vorsitteriern Pliner . 44“
ër zerstörte graue, plattenförmige, klinge nde
Pliner mit kreideweissem Verwitterungsüberzuge
(wahrscheinlich ein Äquivalent des Mallnitzer Grün-
andsteines). Liefert ein gutes trockenes Baumateriale 67°
Ite Quarzlage. Fester Ке Pläner mit
4. ,Kvarc*
rostgelbem Überzuge le
Opuka“. Rostgelber bröckliger Pl: iner, welcher der
Sonne und dem Regen ausgesetzt rasch zerfällt,
hält an Gebäuden schlecht den Anwurf und wird
auch zum Sturzpflaster beim Strassenbau verwendet 84^
akaro gto Quarzlage. x iva. xo зн e А <18”
7. „Opuka* A 51^
8. „Kvarc“ 3te Quarzlage 18"
9, "Opukat eck к 96^
10. „Kvarc“ 4te Qu: elage gaer aia r hat S
* „Opuka «ow ; 56"
9, „Paty“ bte Que Їз, e El фий, wol a0"
6? 1^ 9^
Die tieferen Lagen werden nicht mehr abgebaut, weil sie weich und
nass sind.
Weiter stromaufwärts gegen Nimburk zu finden
Elbe selbst, welche hier auch ihr Bett
nördlich von Sadska genannt
wir die Wehlowitzer
Pläner bereits ganz niedrig im Niveau der
in diesen Schichten hat. Ein verlassener Steinbruch,
v Nohaviekcch lieferte bloss eine Ostrea hippopodium. Bei Kostomlat sammelte ich
an den Ufern der Elbe im grauen plattenfórmigen Pläne
Ostrea semiplana. |
Oxirhyna, 5]
var. flabelliformis Reuss.
Panopxa gurgitis.
ETT
Pecten pulchellus.
n einem Steinbruche nördlich von Nimburg (Zdonin) ähnelte sehr das
Gestein dem im Steinbruche oberhalb Lissa aufgeschlossenen und enthielt
3*
an
ob
Nautilus sublavigatus. Ostrea hippopodium.
’anopma gurgitis. Anomia subtruncata.
Inoceramus Brogniarti. Rhynchonella plicatilis.
Pecten Dujardinii.
Die ganze Ebene am rechten Ufer der Elbe von Podiebrad bis an den
langen Rücken des Woskobrd weist in den zahlreichen, im flachen Felde geöffneten
Steinbrüchen, das oberste Glied die Wehlowitzer Pläner auf, die hier aber äusserst
arın an Versteinerungen sind. Das schöne Exemplar von Ammonites Austeni, welches
das Museum als Geschenk von H. Vocelka erhielt und das in dem Cephalopoden-
Werke*) auf Taf. 6 abgebildet ist, stammt aber aus diesen Steinbrüchen. Ausser-
dem sind bloss Lima elongata und Inoceramus Brogniarti gefunden worden.
E
4. Die Gegend von Kolin, Kuttenberg, Cäslau und Elbeteinitz.
Auf dem linken Elbeufer sind die Plänergebilde auf wenige und ungenügend
aufgeschlossene Reste beschränkt, und wir finden sie meist nur als schwache Schichten
über den hier viel verbreiteten cenomanen Korycaner Schichten gelagert.
In Kolin traf man dieselben in den niederen, an der Elbe gelegenen Stadt-
theilen nur beim Graben von Gründen zu einem Bau und bei einer solchen
Gelegenheit wurde Nautilus sublevigatus gefunden.
In Kuttenberg finden wir auf einem Hügel (oberhalb der Tellerischen Fabrik)
„na spravedlnosti“ die Semitzer Mergel mit zahlreichen Foraminiferen, Fischschuppen
und Seeigelresten.
In dem grossen Gneissbruche bei Třebešice finden wir etwa 1 Klafter
zertrümmerten, mit Gerólle gemischten Mergels, den hier offenbar der Semitzer M.
repräsentirt, und zahlreiche weisse Geoden enthält, welche den Lösskindeln im
Diluviallehm ähnlich sind.
In der Nähe von Cslaw sind die Pliner ebenfalls schwach entwickelt und
lieferten bisher nur Inoceramus labiatus.
Verfolgen wir den Doubrawafluss in nördlicher Richtung, so finden wir bei
Lan£ow sein Flussbett in die Pliner einschneiden. Es sind glauconitische platten-
förmige Schichten, welche bei niedrigem Wasserstande zu Bauzwecken aus dem
Flussbett gebrochen werden. Ich fand daselbst bloss:
Ammonites Austeni. Ostrea hippopodium. Sceyphia.
Die letzten Reste finden wir auf dem linken Ufer der Elbe unweit der
Eisenbahnstation Zlbeteinitz (Zabor) in der Richtung gegen Winor, wo in einer
Sandgrube die korycaner Schichten von einer schwachen Lage festen grauen Pläners
überdeckt werden. Ich fand darin:
Pecten Nillssoni. Flabellina elliptica.
Ostrea hippopodium var. vesicularis. Cristellaria ovalis.
*) Oephalopoden der bóhm, Kreideformation, Dr. Frič und Schönbach 1872.
22
-
Viel mächtiger finden wir die Weissenberger Schichten auf dem rechten
Elbeufer entwickelt, wo sie in der Richtung von Sendražice über Konarowitz bis nach
L£owilz bei Elbeteinitz als steile Abhünge des Elbethales sich erheben. Man kann
hier die zwei tieferen Glieder: die Semitzer Mergel und die Drinower Knollen
beobachten.
Die ersteren liegen im Dorfe LZowitz direct auf den Conglomeraten der
korycaner Schichten, und sind ganz leer von Petrefacten.
Weiter gegen Konarowitz hin sammelte ich im Jahre 1869 in der Knollen-
schichte auf einer mit niederem Wald unregelmässig bewachsenen Lehne, in einem
Wasserrisse:
Pecten pulchellus. Flabellina elliptica.
Ostrea semiplana. Lituola sp.
var. flabelliformis Reuss. Pleurostoma lacunosum.
Terebratulina (gracilis) striatula. Amorphospongia rugosa.
Oidaris Reussi Stacheln.
Seit der Zeit ist die genannte Berglehne, Besitz des Herrn Horsky, durch
den berühmten Weinzüchter Schmidt in einen prachtvollen Weingarten umge-
wandelt worden.
Es ist dabei hervorzuheben, dass die geologische Unterlage hier genau
derselbe Horizont der Weissenberger Schichten ist, welchen man an den Wein-
bergen von Melnik bis gegen Leitmeritz hin antrifft. Auch die Lage oberhalb der
Elbe ist die gleiche und wir wünschen von Herzen, es mögen sich beide Localitäten
bald eines gleichen Ruhmes erfreuen.
5. Die Gegend von Zbislaw, Bestwin, Studenetz und Kreutzberg.
Dieser schmale Streifen von Pläner zieht sich längs des Fusses des Bisen-
gebirges in südöstlicher Richtung 6 Meilen weit bis an die mährische Grenze, und
heisst „široká mez“ (Breiter Rain). Die Einschnitte, welche wir bei Zbislaw, am Wege
nach Podol, und an der Strasse nach Chrudim sehen, liefern keine Petrefacten, und
sind wahrscheinlich durch die zur Knollenschichte gehörigen Pliner geführt. Erst weiter
südlich an der Lehne zwischen Исе und Wina war es möglich eine Einsicht
In die Schichtenfolge zu gewinnen.
birge (® bei Bestwin (B).
Fig. 6, Profil durch die „Široká mez“ (s) und das Eisenge
SZ
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Die tiefste Lage bilden hier die Semitzer
Mergel, deren obere Grenze durch eine Reihe
von kleinen Quellen angedeutet ist.
Die Knollenreihen der höheren Schichte
sieht man schon von weitem als terassen-
förmige Gesimse aus den mehr bröckligen
Zwischenschichten hervorstehen, doch sind sie
ganz leer. Erst in dem dritten Gliede, das
hier den Wehlowitzer Plänern entspricht, trifft
man etwas Petrefacten an. Ich fand im Hohl-
wege, der zum Steinbruche führt:
Osmeroides Lewesiensis.
Fischwirbel und Coprolithen.
tostellaria Reussi.
Nucula pectinata.
Exogyra lateralis.
Lima.
Cyphosoma.
Flabellina elliptica.
Frondicularia angusta.
Cristellaria ovalis.
Ober dem Pläner liegt ein plattenförmi-
ges glauconitisches kalkiges Gestein, welches
hier in Brüchen gewonnen wird und wahr-
scheinlich ein Repräsentant des Malnitzer
Grünsandes ist, was aber beim gänzlichen
Mangel an Petrefaeten nicht nachweisbar ist.
Einen weiteren Aufschluss findet man
in einem Steinbruche bei Bestwin, der in den
Wehlowitzer Plänern geöffnet ist, und ver-
hältnissmässig sehr reich an Petrefacten ist,
so dass ein Localsammler hier bei öfterem
Besuche der Brüche bald eine reiche Samm-
lung zusammenbringen könnte, Bei einem
einzigen Besuche fand ich:
Ptychodus mammillaris.
Nautilus sublevigatus.
Ammonites peramplus.
Turritella sp.
Voluta suturalis.
Isocardia sublunulata.
Lima Sowerbyi.
30
Lima elongata. Anomia sp.
Pecten Dujardinii. Cribrospongia radiata.
Während in der weiteren Fortsetzung des hier schmalen Streifens es an
orientirenden Aufschlüssen mangelt, gewährt dann der Hradistě Berg zwischen
Chotěboř und Maleč an seinen kahlen Abhängen einen besseren Einblick. Die Knollen-
schichte, welche hier sehr feste, aus grauem kalkigen Pläner bestehende flache Con-
eretionen aufweist, ist hier das tiefste zugängliche Glied. Ich fand darin:
Fischreste. Spondylus spinosus.
Ammonites Woolgari. var. dupplicatus.
Ammonites Bravaisianus. Pecten curvatus.
Ammonites peramplus. Ostrea hippopodium.
Inoceramus Brogniarti. Exogira lateralis.
Am Gipfel des Berges liegt wieder das plattenförmige Gestein, welches
hier den Namen hrobkovd opuka trägt. Es ist sehr gleichmässig feinkórnig und
mit sehr feinen glauconitischen Körnern gemengt. Petrefacten fand ich auch hier
nicht, darin.
Je näher gegen Mähren hin, desto mehr heben sich die Plänergebilde, und
nehmen einen immer sandigeren Charakter an. Sie liefern hier ein ausgezeichnetes,
zu Bildhauerarbeiten und zu Bauzwecken geeignetes Gestein, das bei Studenec und
Zdiree ausgebeutet wird. Als ein auffallendes Zeichen, dass wir es hier mit einem
Ufergebilde zu thun haben, ist das Erscheinen der Lima multieostata mit 26 Rippen,
die wir auch in anderen Gegenden Böhmens am ehemaligen Ufer des, die Weissen-
berger Schiehten absetzenden Meeres antreffen (Mécholup-Malnitz.)
Ich erhielt von den Steinbrechern und sammelte auch selbst nachste
hende Arten:
Inoceramus Brogniarti. Peeten pulchellus.
Lima tecta, Ostrea semiplana.
Lima multicostata. Cribrospongia radiata.
jon ‚ Dr?
Pecten Dujardinii.
Die höheren Glieder der weissenberger Schichten haben hier ihr Ende
erreicht und was man weiter bei Kreutzberg (Krucemburg) findet, scheint nur den
tieferen Knollenschiehten anzugehören und lieferte bloss Lima elongata.
6. Die Gegend von Prelaue, Chrudim, Skué und Luže-
Kehren wir von dem, in südöstlicher Richtung unternommenen Ausfluge
Wieder in die Elbeniederung zurück, so treffen wir zwischen Prelauc, Hermanmestee
und Chrudim spärliche Reste der weissenberger Schichten, die wenig Gelegenheit
zum eingehenderen Studium bieten.
In Реја selbst stósst man beim Graben von Gründen öfters auf Pliner,
aber sein Alter lässt sich aus den spürlichen Petrefacten schwer bestimmen.
40
Im Strombete der Elbe bei der Mühle „Na Valech“ stehen auch Pläner
an, deren mineralogische Beschaffenheit aber eher denen der Teplitzer Schichten
gleicht, doch kann diese Frage bei der Armuth an Petrefacten gegenwärtig schwer
entschieden werden.
Nicht besser zugänglich sind die Pläner bei Chrudim und Chrast, da hier
die Ebenen ganz mit Feldbau verdeckt sind, und die Thäler wenig einschneiden.
Erst an dem steil abfallenden Rande bei Skala unweit Skuč, wo die Weissen-
berger Schichten eine Müchtigkeit von 10 Klaftern aufweisen, hofft man sich zu
orientiren, aber auch da zwingt uns der gänzliche Mangel an Petrefacten weiter
zu gehen. In den ziemlich ausgebreiteten Stein-Brüchen, welche in den Wehlowitzer
Plänern bei PFibylov geöffnet sind, fand ich selbst, nach langem Suchen, auch nicht
ein einziges Petrefakt.
Von den Steinbrechern erhielt ich bloss:
Ammonites? unbestimbar. Pholas sclerotites.
Inoceramus. Sequoia Reichenbachi.
Micraster sp.
Der Habitus des Gesteines ist der des Wehlowitzer Fischplüners.
Erst das Thal des Wolsinka Baches bez Luže gewährt uns einen vortrefflichen
Einblick in die Zusammensetzung der Pläner dieser Gegend, und bestüttigt die
Richtigkeit der als Regel angenommenen Eintheilung in drei Stufen. Auf beiden
Abhängen des Thales kann man drei Absätze oder Terrassen unterscheiden, von
denen die tiefste den Semitzer Mergeln, die mittlere der Diinower Knollen, und
die oberste den Wehlowitzer Plänern entspricht.
Pribylov Radim Mühle Luže Kosumberg Klapalka l'arárství
SQ AY SS
Fig. 8. Ideales Querprofil durch das Thal bei Luže. s) Semitzer Mergel. d) Diinower Knollen,
w) Wehlowitzer Pliner. ^) Basalt.
Zuerst wollen wir den Abhang am linken Ufer des Wolüinka Baches
betrachten.
Die tiefste Lage, die erste Terrasse, bilden sandige fleckige Pläner mit
knotigen Spongien, welche bei der Mühle in Luže und bei Zdislaw in einem Stein-
bruche geöffnet sind und trotz ihres abweichenden mineralogischen Habitus doch
der Lagerung nach den Semitzer Mergeln entsprechen mögen. Ich fand bloss Ino-
ceramus labiatus und eigenthümliche stammförmige Coneretionen, wie sie aus den
Plänerbrüchen von Hradek bei Laun bekannt sind.
41
Die zweite Terrasse bilden die Knollenschichten bei Radim, welche in einem
tiefen Wasserrisse unterhalb der Strasse nach Skué folgende Arten boten:
Die tiefere Schichte .
Otodus appendiculatus.
Corax heterodon.
Fusus Nereidis.
Rostellaria Reussi.
var. megaloptera.
Dentalium medium.
Arca subdinensis.
Inoceramus labiatus.
Pecten pulchellus.
Pecten curvatus.
Exogyra lateralis.
Anomia.
Cristellaria.
Nodosaria.
Kosumberg
Eine etwas höher gelegene Schichte
lieferte:
Pollieipes glaber?
Scaphites Geinitzii.
Turritella Fittoniana.
Rostellaria Reussi.
Natica lamellosa.
Dentalium medium.
Astarte acuta.
Tellina concentrica.
Nucula pectinata.
Solen n. sp.
Pecten Nillsoni.
Ostrea jun.
Cristellaria ovalis.
In einer noch höheren Schichte war
Pecten pulchellus häufig.
Die dritte Terrasse bilden die Wehlo-
Witzer Pläner, in welche hier die Strasse nach
Skuč einschneidet und welche im Zusammen-
hange mit den früher schon erwähnten Stein-
brüchen bei Pribyslaw sind.
Luze
I entgegengesetzte Lehne des Thales
1 (hie. o
aches weisst dieselben drei Terrassen auf:
am
c) Faräfstvi,
b) Klapalka, Dfinower Knollen.
o
a) Semitzer Mergel.
Wehlowitzer Plüner.
Thales bei Luze im Längeprofil.
es
Ansicht d
rechten Ufer des Wolsinka-
Die tiefste Terrasse trägt die Stadt Luže selbst und wird etwas weiter nach
Süden von dem Basalte des Kosumberg durchbrochen, der grosse Blöcke des Plüners
im Tuff eingeschlossen enthält. In diesen sehr veränderten Plänern fand ich Fisch-
koprolithe, Pecten curvatus, Anomia, und die knolligen Scyphien wie bei Zdislaw.
Die zweite Terrasse, mit vorstehenden .Knollenrethen finden wir auf der
Anhöhe „Klapalka“, woselbst der Pecten pulchellus sehr häufig aber das einzige
Petrefact ist.
Dieselbe Schichte ist mehr nördlich bei Losic ebenfalls aufgeschlossen und
in Folge des nórdlichen Einfallens viel tiefer im Thale gelegen. Petrefacten sind
dort zahlreicher:
Bairdia.
Dentalium medium.
Inoceramus Brogniarti.
Avicula anomala.
Pecten Nillssoni.
Frondieularia.
Gristellaria ovata.
Cribrospangia radiata.
Lima Sowerbyi.
Die dritte Terrasse bildet die Anhöhe ,Z'ararsteí^, die aus festen grauen
Plänern besteht, welche der Wehlowitzer Stufe entsprechen. Dieselben sind sehr
reich an Inoceramen und lieferten ausserdem an ihrer Basis oberhalb des Dorfes
» Orbe :
jaculites sp. Inoceramus,
Scaphytes Geinitzii. Lima Sowerbyi.
Helicoceras armatus. Pecten pulchellus.
Rostellaria Reussi. Pecten laminosus.
Nucula semilunaris. Janira (longicauda ?)
Leda siliqua. Exogyra lateralis.
Corbula caudata. Anomia.
Pectunculus lens. Cyphosoma (Stachel).
Avicula anomala. Micraster.
Am Gipfel in den höchsten Lagen fand ich Ostrea semiplana: Verfolgt man
den Weg von der Anhöhe Farafství gegen Leitomischl hin, so gelangt man in den
Bereich der Iserschichten, ohne einen sichtbaren Contaet nachweisen zu können.
7. Die Gegend von Poliéka, Swojanow und Brünnlitz in Mähren, dann
Bóhmisch-Trübau, Wildensehwerdt und Brandeis a. d. Adler.
Bei Verfolgung des Südrandes der Weissenberger Schichten finden wir bloss
an Petrefacten arme Plüner, die bei Polička nur Lima elongata lieferten, und es
würe eine verdienstliche Aufgabe für einen Localsammler durch ófteren Besuch der
Brüche hier eine grösseres paläontologisches Material zusammenzubringen. Bei
Lesnik, nórdl. v. Polička zeigen sich Pliner, welche petrogräfisch der tiefsten Terrasse
bei Luže entsprechen. Die auf den Korytzaner Schichten bei Svojanov liegenden
Plüner enthalten bloss Inoceramus Drogniarti.
Es sei uns gestattet die uns beschüftigenden Schichten auch auf ihrer nicht
weit reichenden Einbuchtung nach Mähren hin zu verfolgen, und besonders den
Aufschluss bei Brünlitz unweit Brüsau genauer zu betrachten.
Vergleicht man die Beschaffenheit des Gesteins mit demjenigen der tiefsten
Terrasse bei LuZe, so kómmt man zu der Überzeugung , dass hier nur das tiefste Glied
der Weissenberger Schichten entwickelt ist, denn wir treffen hier dieselben knolligen
Scyphien, dasselbe zerfressene Aussehen der verwitterten Stücke, ganz wie bei
Züislav unweit Luže.
Eine sehr merkwürdige und vereinzelnt dastehende Erscheinung ist ein
über einen Schuh mächtiges Lager von grauem Hornstein, das in der höheren
Partie des in einem Bruche entblóssten Pläners sich verfolgen lässt.
Die mikroskopische Untersuchung dieses Hornsteins weist zahlreiche
Nadeln von Spongien auf und auch: andere Gebilde, welche darauf hindeuten, dass
an der Bildung dieser Hornsteinbank eine Menge von Organismen sich betheiligt
hatte, Von Petrefaeten lieferte der Pläner bloss Ammonites peramplus (Geschenk
des H. Lang), Inoceramus labiatus, und Sequoia Reichenbachi.
Nach Böhmen zurückgekehrt haben wir die Plänergebilde vor allem bei
B. Trübau und an den Ufern der stillen Adler zu betrachten.
An der Strasse von B. Trübau nach der Anhöhe bei Zhor treffen wir
gelbe weiche Mergel, welche wahrscheinlich den Semitzer Mergeln entsprechen.
Sie boten keine grösseren Petrefacten und die Untersuchung der Schlemmungen
musste auf eine spätere Zeit verschoben werden.
Bei Wildenschwert und Brandeis a. d. Adler treten die tiefsten Lagen
der Pläner bald am rechten bald am linken Ufer zu Tage, enthalten aber bloss
Inoceramus labiatus.
Auf dem Wege von Brandeis nach Kaliště, treffen wir über den Schichten
mit Inoceramen weiche graue Mergel, die etwa der Knollenschichte entsprechen
würden, und bloss Fischschuppen, Lima septemcostata, Pecten Nillssoni und Cristel-
laria ovata lieferten.
Die darüber liegenden festeren Pläner enthielten grosse Bruchstücke des
für die Wehlowitzer Pläner so bezeichnenden Fisches Marcopoma speciosum, und
den Steinkern einer grossen Pleurotomaria.
Den Schluss der Schichtenfolge bilden hier die an Callianassen und Briozoen
reichen Iserschichten, die nach Norden und Westen einfallen und bei Jung Koldin
den schönen Fisch Haler Sternbergii lieferten.
Nördlich vom Adlerflusse treffen wir Aufschlüsse bei Kumwald, wo Prof.
Krejčí nachstehende Arten theils selbst sammelte, theils von dem Astronomen
Brorsen erhielt,
Otodus appendiculatus, Aptychus eines Seaphiten,
Oxyrrhina (Koprolith). Eriphyla lenticularis.
Bairdia subdeltoidea. Arca subglabra.
Ammonites Woolgari. Pinna decussata,
44
Avicula anomala. Anomia Subtruncata.
Lima aspera. Anomia sp.
Pecten Dujardinii. Pleurostoma lacunosum.
Pecten pulchellus. à; Flabellina elliptica.
Exogira lateralis.
Bei Senftenberg beginnt schon die Armuth an Petrefacten in dem hier sehr
verbreiteten, in unebene Platten brechenden grauen Plüner, die hier bloss Lima
elongata, Inoceramus labiatus und Inoceramus Brogniarti lieferten.
8. Die Gegend von Reichenau, Opoéno, Adersbach, Schwadowitz, Politz,
Braunau.
Wir kommen nun in eine für den Paläontologen trostlose Gegend, wo das
allein herrschende Gestein, ein grauer in grosse Platten brechender Pläner ist,
dessen Oberfläche unregelmässige, von Fucoiden oder Scyphien herrührende Knollen
zeigt. Das Innere der Knollen zeigt eine diehtere gelblichere Masse als das sie
umgebende Gestein. Das einzige Petrefact ist ein Inoceramus, von dem ich von
vielen Fundorten zahlreiche Exemplare einer ganz besonders sorgfältigen Unter-
suchung unterzog. Alle stimmen genau mit der bei Goldfuss Taf. 113 F. 4 abge-
bildeten Form des Inocer. labiatus, der nach der neuesten Auffassung von Geinitz
zu der breiteren Form dieser Art gehört. Von einer Unterbringung dieser Inoce-
ramen Pläner in unser Schema der Weissenberger Schichten kann schwer die Rede
sein, denn es mag hier die Ablagerung in tiefer See sich gebildet haben, und
m viel einfórmiger durch längere Zeit geblieben sein als es an den Ufern
geschehen ist.
Das eben beschriebene Gestein finden wir weit verbreitet über Reichenau,
Opočno, in der Niederung bei Königrätz, Josefstadt, dann bei Prode und Königinhof.
Bei Skalitz, Roth Kostelec und Politz bei Braunau fehlen darin sogar die
Inoceramen und nur muldenförmige Vertiefungen im Gestein ahmen von weitem
gesehen die Lager von Ammoniten und Nautilen nach, erweisen sich aber in der
Nähe als eine Täuschung.
Erst die steile Berglehne, über die man aus der Braunauer Mulde gegen
den Pieckensteiy emporsteigt, bietet Aufschlüsse, in denen die Pliner etwas Petre-
facten enthalten.
Pinna decussata. Inoceramus labiatus.
Mytilus, Neptuni. Pecten Nillsoni.
Bei Adersbach erwiesen sich die unter die malerischen ( Gruppen der Iser-
sandsteine einfallenden Plüner durch Inocer. labiatus, Lima elongata und Lima
multicostata zwar als zu den Weissenberger Plünern gehórend, aber lassen nicht
die nähere Bestimmung des Horizonts zu.
Als eine erquickende Oase erscheinen dem wandernden Palwontologen die
Ränder des Pläners oberhalb Schwadowitz, welche sich hier horizontal gegen die
45
gehobenen gleichalterigen und älteren Schichten lagern (Vergleich. Prof. Krejčí in
Archiv. Band I. Sect. П. p. 160). Die grauen, in kleinen Einschnitten zugänglichen,
leicht zerfallenden Pliner enthielten:
Corax heterodon. Pecten laminosus (sehr häufig).
l'ischschuppen. Vola longicauda häufig.
Coprolithen. Ostrea sp.
Ammonites Woolsari. Ostrea larva.
Ammonites Bravaisianus. Exogyra conica.
Natica lamellosa. Anomia subtruncata.
Nucula pectinata. Anomia immitans.
Avicula anomala, Flabellina elliptica.
Modiola capitata. Serpula sp.
Inoceramus Brogniarti. Frondicularia angusta.
Lima elongata.
Dieser Reichthum erklärt sich durch den Umstand, dass hier einst ein
seichtes Ufer war und die Gruppirung der Arten deutet auf die Semitzer Mergel hin.
9. Die Gegend von Jiein, Rowensko und Liebenau.
In der Ebene zwischen Jin und Podhrad werden die Weissenberger
Schichten in Steinbrüchen und an Hohlwegen sichtbar und die Sammlungen des
Gymnasiums in Jičín besitzen von da Ammonites peramplus und Nautilus sublae-
vigatus, aber es bietet sich hier keine Gelegenheit zur gründlichen Untersuchung
der Schichtenfolge dar.
Nördlich von Jičín bei der Тепе” Mühle traf ich Pliner, die ziemlich viel
Petrefakten enthielten, von denen sich aber nicht mit Sicherheit sagen liess, ob sie
nicht etwa den Iserschichten angehören, da beide Gebilde hier ein sehr ähnliches
petrographisches Aussehen haben.
Kozákow Radostný mlýn Lochtuš
NN i
Fig, 10. Profil am westlichen Abhange des Kozákow. m) Melaphyr. p) Perutzer Schichten. (Ver-
Suchsbane auf Kohle.) Æ) Korytzaner Schichten. s) Semitzer Mergel. o, o) M lluvium. verdeckte
і s à
à { › 0) Mit 1
Dfinower Knollen und Wehlowitzer Plüner, Jiz) Iserschichten, Chl) Chlomeker Schichten.
46
Verfolgt man den Rand der Kreideformation in der Richtung gegen Turnau,
längs des Fusses der Melaphyrkette Tábor-Kozákov, so findet man bei Kowensko,
an der Kreutzung des Fahrweges mit einem Zuflusse des Libuütka Baches, die
Weissenberger Pläner entblösst und zwar ihren höheren Horizont, der den Wehlo-
witzer Plänern entsprechen dürfte; denn die Petrefacten sind folgende :
Enoploclythia Leachii. Natica lamellosa.
Ammonites peramplus. Inoceramus Brogniarti.
Ammonites Woolgari. Lima elongata.
Ammonites Bravaisianus. Pecten curvatus.
Turitella Fittoniana. Ostrea semiplana.
Unterhalb des Kozákovberges (oberhalb Lochtus), werden die stark geho-
benen Quadersande der Korytzaner Schichten von mürben Plänern überlagert,
welche auf den abgewaschenen kahlen Stellen ganz dieselben Petrefacten darboten,
wie wir sie im Horizont der Dfinower Knollen am Pferower und Semitzer Berge
gefunden haben.
Ostrea hippopodium. Amorphosphongia rugosa.
Rhynchonella plicatilis. Cribrospongia radiata.
Stellaster Coombii. Foraminiferen.
Diesen Mergeln wurde früher ein viel jüngeres Alter zugeschrieben und sie
würden mit denselben Farben mapirt wie die Teplitzer Schichten, wobei das Profil
ganz unerklärlich wurde. Erst seitdem ich an anderen Lokalitäten mich über-
zeugte, dass Amorphosp. rugosa und Rhynchonella plicatilis auch in den Weissen-
berger Schichten einen Horizont haben, wurde die Schichtenfolge am Fusse des
Kozäkov verständlich. Der grösste Theil der mürben Pläner der Knollenschichte
ist in dieser Richtung von Rovensko nach Lochtus weggeschwemmt und dadurch die
Bildung der Thalniederung erklärt. Das dritte Glied der Weissenberger Schichten
die Wehlowitzer Pliner finden wir erst bei Lochtus selbst, am Fusse der sie über-
lagernden kalkigen Iserschichten. (Vergl. Profil Fig. 10.) Ich sammelte in den
ersteren am Bache bei der Mühle:
Baculites sp. Inoceramus Brogniarti.
Nautilus sublevigatus. Lima elongata.
Scala decorata.
Ähnliche Verhältnisse wie bei Lochtus finden wir bei Liebenau (Hodkovice),
wo nórdlich von der Eisenbahnstation sich die Semitzer Mergel an die steil empor-
gehobenen Korytzaner Schichten anlehnen. Doch treffen wir hier nur einen Rest
derselben mit spärlichen Petrefacten : Fischschuppen, Peeten Nillsoni und ein junger
Inoceramus, Auch hier wurden diese Schichten mit der Zeit fortgeschwemmt und
wir sehen statt ihnen das sich gegen Bösching (Bezděčín) hinziehende Thal.
Die nun folgende Knollenschichte finden wir an der Basis der sogenannten
Pötihorka, wo die Bahn in dieselben eingeschnitten hat.
Ich fand daselbst.
Jallianassa (bohemica ?) Lima Sowerbyi.
Ammonites Woolgari. Lima septemcostata.
Isocardia gracilis ? Pecten curvatus.
Crassatella arcacea. Pecten Dujardinii.
Pectunculus lens. Serpula gordialis.
Inoceramus Brogniarti. Flabellina elliptica.
Auf der Knollenschichte liegt ein etwa 2 Klafter mächtiger Quadersand,
welcher nur eine locale Bildung im Horizonte der Dřinower Knollen ist, wie wir
ihn später auch bei Melnik und Wehlowitz finden werden.
Wir finden ihn auf der Pötihorka, dann unterhalb der Kirche am Fusse
des Kirchbergs (im Hohlwege von der Mühle zum Kirchberg am Schranken) und
wenn wir das Profil über Jilové gegen Sichrow verfolgen, dann in einem Stein-
bruche bei der neuen Mühle.
Untere Kirche
//
H
Ш
(7l / Il!
7/ 77».
0
/ DS
Ar
/ UN, INS e N
NS
Fis, Profil am Kirchberge bei Liebenau. P) Porphyr. %) Korytzaner Schichten. s) Se mitze r
Mergel, k) Dřinower Knollen mit eg im oberen Theile. o) Wehlowitzer Pläneı
Die über dem Quadersand liegenden grauen Plänerschichten entsprechen
den | Wehlowitzer Plänern, aber in ihren höchsten Schichten scheinen sie schon
auch die Vertreter der Malnitzer Schichten zu enthalten.
Eine Sonderung der längs des Weges auf den Kirchberg gefundenen Petrefacten
kann ich aber nicht vornehmen, da ihre Aufsammlung aus früherer Zeit datirt, und
überdiess die Exemplare aus lose an der Berglehne liegenden Blöcken herrühren.
Cyclolepis Agassizii Isocardia sp.
Üxyrrhina, Crassatella regularis. |
Schere einer Krabbe Cyprina quadrata.
Ammonites peramplus. Cyprina Zübleri. |
Seaphites Geinitzii. Eriphyla lenticularis. |
Turritella Fittoniana. Pectunculus lens.
Хайса Roemeri. Arca subglabra.
Rostellaria Reussi var. шерш ra. Area subdinensis,
d
|
e Te -
48
Lithodomus spathulatus. Lima Mantelli.
Modiola capitata. Lima multicostata.
Myoconcha angustata m. Lima septemcostata.
Pholadomya zquivalvis. Ostrea semiplana.
Pholadomya n. sp. Exogyra conica.
Panop&a Ewaldi. Exogyra lateralis.
Panopæa mandibula. Anomia subtruncata.
Avicula anomala. Magas Geinitzii.
servillia solenoides. Micraster sp.
Inoceramus Brogniarti. Cyphosoma.
Lima Sowerbyi. Serpula gordialis.
Lima pseudocardium. Flabellina elliptie:
Lima elongata. Flabellina sp.
Lima intermedia. Cristellaria rotulata.
. Die sächsische Schweitz und der hohe Schneeberg.
Am südwestlichen Abhange des Jeschkengebirges lagern sich die viel
jüngere Iser, Priesener und Chlomeker Schichten fast horizontal an das Urgebirge
oder an die steil gehobenen Quadersande (mit Pecten »quicostatus) und es sind
demnach hier die Weissenberger Schichten ganz
verdeckt. Ähnlich verhält es sich auch in der
e Sé 1 Gegend von Tannwald und Kreibitz, wo die Chlo-
ETE ME meker Schichten sich horizontal an den Granit
^ KZ lagern.
A E | Erst wenn wir durch die Schluchten der
pnt Ni P up JB sogenannten Sächsischen Schweitz zur Elbe herab-
ERR | ec? steigen, treffen wir in den zahlreichen Steinbrüchen کک
we Qui Käerz aufgeschlossen, die in der oberen
дүн eren bei Tetsche ате den Isersandsteinen mit Lima multicostata,
w) Weissenberger Schic Msn т) Mal- var. canalifera (mit 16 Rippen) entsprechen, in
nitzer Schichten. i) Iserschichten, ` arem unteren Theile aber durch den Reichthum
an Inoceramus labiatus sich als eine, wenn auch
sehr veränderte Facies der Weissenberger Schichten erkennen lassen. Diese Form
des Inoceramus labiatus ist die am meisten schiefe. Andere Petrefacten als Ino-
ceramus labiatus kommen sehr selten vor und nur das Museum in Dresden besitzt
welche, die Prof. Geinitz in seinem Werke „das Elbthalgebirge“ anführt.
Fig. 12. Pı гой] des hoien, Schnee-
Es ist bei diesen Arten schwer zu entscheiden, ob sie aus der unteren
oder der oberen Parthie der hohen Schichten des Quaders herstammen und ob sie
den Weissenberger oder Iserschichten angehören.
Die Quadersande mit Inoceramus labiatus kann man nétivüris an den
Wünden oberhalb Kónigswald bis zu den malerischen, durch Verwitterung zer-
klüfteten Felsen oberhalb Tissa verfolgen.
49
Die grossen Steinbrüche „an der Wand“ bei Königswald liefern ausser
dem sehr häufigen Inoceramus labiatus wenig andere Petrefacten, Es kommen dann
noch kleine, in Gruppen gehäufte Austern und Steinkerne von kaum bestimmbaren
Echinodermen vor.
Mannigfaltiger treffen wir die Arten in den hóchsten Lagen dieser Quader-
Sande in dem Niveau des Dorfes Schneeberg, wo am Rande des nahen Waldes
am Wege nach Tissa lose feste Blöcke umherliegen, die nachstehende Petrefacten
lieferten :
Ammonites Woolgari mit stark entwickelten Dornfortsätzen (ähnlich. wie
sie in den Cephalopoden der b. Kreideformation Taf. 4. Fig. abgebildet sind).
Turritella multistriata. Pinna decussata.
Rostellaria Reussi. Lima (multicostata var, canalifera mit
Protocardium Hillanum. 16 Rippen).
Cyprina quadrata. Pecten Dujardinii.
Pectunculus lens. Exogyra columba.
Inoceramus labiatus. Rhynchonella plicatilis.
Diese Gruppirung von Petrefacten, namentlich das Vorkommen von Ammo-
nites Woolgari zusammen mit Protocardium Hillanum deutet auf die Malnitzer
Grünsandsteine der Umgebung von Laun hin.
Leider lässt sich diese Schichte nieht anstehend in ihrem Verhältniss zu
dem Quader mit Inoceramus labiatus und zu dem Quader des Schneeberges
beobachten, obzwar nicht daran zu zweifeln ist, dass die hier lose liegenden Blöcke
Nur die festeren Knollen eines Sandsteines sind, der die obgenannten zwei Quader-
Sande trennte und nach und nach abgeschwemmt. wurde.
Bei unserem Nachsuchen nach einem trennenden Gliede zwischen den zwei
Quadern, wurden wir von I. Forstmeister W. Funke aufmerksam gemacht, dass
am nördlichen Abhange des Schneeberges oberhalb des Fahrweges nach Peiperts
an der „Wassigquelle“ ein grauer kalkiger, mit grossen Glauconitkórnern ver-
sehener Mergel ansteht.
Ich besuchte diese Localität im Jahre 1868 und habe nach langem Suchen
ein schönes Exemplar von Ammonites Woolgari mit nur knotenförmig entwickelten
Dornfortsätzen (ähnlich der Fig. 2. auf Taf. 3. Cephalop.) gefunden, woraus un-
zweifelhaft hervorgeht, dass der Quadersand des hohen Schneeberges durch ein, den
lalnitzer Schichten (des Idealprofiles p. 8, Nro. 10) angehórendes Lager von. grauen
Kalkmergeln von den darunter liegenden Quadern mit Inoceramus labiatus getrennt
ISt. Vergleichen wir dieses Lagerungsverhältniss mit den Profilen aus der Gegend
von Melnik, Turnau etc., so sehen wir, dass der Sandstein, der den eigentlichen
Schneeberg bildet, nur den Iserschichten entsprechen kann. Die darin aufgefundenen
` trefacten bestättigen es und liefern keinen Anhaltspunet für die Annahme, dass wir
es hier mit dem Überquader der Chlomeker Schichten zu thun hätten.
| Die Steinkerne einer Rhynehonella, welche Geinitz auf Rh. octoplicata
bezieht, werden wohl kaum zur Lösung dieser Frage verhelfen.
11. Das linke Egerufer : Die Gegend von Hradek, Libochowitz, Triblitz
und Lobositz.
Wenn wir die quadersandige Facies der Weissenberger Schichten verlassen
und uns in die Niederung am Fusse des Erzgebirges in die Umgebung von Teplitz
und Bilin begeben, sollten wir, nach den älteren Korytzaner Schichten zu urtheilen,
glauben auch hier das Ufer der Weissenberger Schichten finden zu können. —
Doch suchen wir vergebens darnach, denn ähnlich wie am Fusse des Jeschken-
gebirges lagern sich auch hier die viel jüngeren Teplitzer und Priesener Schichten
an die steil gehobenen cenomanen Quader (bei Graupen, Rosenthal, vergleiche Profil
Fig. 51. im I. Bande des Archives). Da man auch bei Bilin keine zu den Weissen-
berger Schichten gehörige Ablagerungen findet, müssen wir noch weiter südlich
gegen das Egerthal herabsteigen, um eine der längst bekannten Localitäten zu
untersuchen, welche schon von Prof. Reuss beschrieben wurde: Aradek. Zwischen
dem Berge Ranai und dem Orte Webfan sind Steinbrüche in den Wehlowitzer
Plänern geöffnet und dieses Gestein ist der Typus dessen, was Prof. Reuss Pläner-
sandstein genannt, und zuerst zu den cenomanen Gebilden gerechnet hat.
EL Z m
Fig. 13. Profil zwischen Lenesic und Hrádek bei Laun.
E) Egerfluss, Z) Lenešice. /) Teplitzer und Priesener "rk Z) Ziegelei: m) Malnitzer Schich-
ten. w) Winterstein. c) Wehlowitzer Pliner. JH) Ilrádek. а) Schwarze Semitzer Mergel. b) Dfi-
nower Knolle a
Die folgende Liste von Petrefacten enthält vor allem die schon von Reuss
angeführten Arten (von denen er noch von Bilin aus einige unserem Museum
schenkte) doch unter ihren neuen Namen, dann diejenigen, welche wir selbst dort
nach mehrmaligen Besuche gesammelt haben.
Beryx Zippei. Schuppen. Inoceramus labiatus.
Enoploclythia Leachii. Pecten Nillsoni.
Callianassa bohemica, Pecten curvatus.
Nautilus sublævigatus. Pecten Dujardinii.
Ammonites Woolgari. Lima Sowerbyi.
Ammonites peramplus. Lima multicostata.
Pinna decussata. Lima aspera.
Avicula anomala, Exogyra columba.
Perna cretacea. Rhynchonella plicatilis.
51
Die Rhynchonellen sind besonders häufig in der obersten Lage des Pläners,
welcher von den Arbeitern Winterstein genannt wird, weil sie sich mit der Fort-
Schaffung dieses Gesteines im Winter beschäftigen.
Die tieferen Schichten, welche unter den als Baustein ausgebeuteten liegen,
sind hier ganz von dem Schutt der Brüche verdeckt „ aber auf der entgegengesetzten
Seite gegenüber von Klein Hradek ist das Profil nicht verdeckt.
Die tiefste Lage bilden hier die Semitzer Mergel, welche hier schwärzlich
und glimmerreich sind und auffallend den Perutzer Pflanzenschichten ähneln.
Die Petrefacten sind aber vorwaltend Meeresthiere, wenn auch hie und da
Pilanzenreste unter ihnen vorkommen. Am häufigsten ist die ehemals QCuculea
Slabra genannte Muschel, die jetzt unter dem Namen ,Arca subglabra® angefüht
wird, hier aber die I Länge von 12 mm. nicht überschreitet.
Prof. Reuss erwähnt derselben als schwarzen Schieferthon von Webfan
und führt von Petrefacten an:
Rostellaria Reussi. Venus parva. Nucula pectinata.
Ausserdem fanden wir:
—
da siliqua.
Avicula anomala.
Pecten Nillsoni.
Exogyra columba.
Frondieularia.
Sequoia Reichenbachi.
Dicotiled, Blätter.
Baeulites 8р.
Turritella multistriata.
Scala, decorata ?
Avellana Archiaciana.
Protocardium Hillanum.
Eriphyla lonticulari is,
Venus Fabacea.
(Eine ganz ähnliche schwarze Schichte werden wir später auch bei Mühl-
hausen als das tiefste Glied der Semitzer Mergel kennen lernen.)
Über diesen dunklen Schichten liegen helle gelbliche Mergel, welchen dann
gewöhnliche. barte Pläner folgen.
- Verfolgen wir die Pläner in der Richtung ihrer Neigung zum Egerflusse
hin, so treffen wir den in den Hradeker Steinbrüchen entblösten Pläner auch in
einem kleinen Bruche oberhalb der Leneschitzer Ziegelei und können hier sein
Finfallen unter die jüngeren, weiter unten in der Ziegelei selbst entblóssten Schichten
beobachten. |
In den tiefen Wasserrissen oberhalb der erwähnten Ziegelei tritt ein glau-
Conitischer Pliner zu Tage, welcher zwischen die Wehlowitzer Pliner und die
Teplitzer Schichten eingelagert ist und seinen Petrefacten nach den Malnitzer
Schichten und zwar den Launer Knollen entspricht. Ich fand daselbst
Oxyrhina Mantelli. Turritella multistriata.
Oxyrhina angustidens. Dentalium medium.
Corax heterodon. Isocardia gracilis.
Baculites undulatus. Pectunculus lens (sehr häufig).
4*
52
Tellina semicostata (sehr gross). Lima pseudocardium.
Panopæa gurgitis. Peeten Nillsoni.
Lima Sowerbyi. Ostrea Hippopodium (juv.).
Verfolgen wir nun die Weissenberger Schichten längs des linken Egerufers,
so treffen wir am Fusse des Berges Hoblik die Wehlowitzer Pliner aufgeschlossen,
welche hier nur Lima aspera lieferten. Weiter finden wir sie ganz niedrig an der
Eger bei Libochowitz, wo sie in einem Steinbruche bei der Zuckerfabrik aufge-
schlossen sind. Das mit groben Sandkörnern untermischte Gestein lieferte:
Ammonites peramplus. Pecten Dujardinii.
Ammonites Woolgari. Rhynchonella plicatilis.
Nautilus sublavigatus. Sequoia Reichenbachii.
Inoceramus labiatus von 22°” Länge.
Mehr nórdlich gegen das Mittelgebirge hin liegt der schon von Reuss
beschriebene Fundort Třiblitz, der, sowohl der Beschaffenheit des Gesteines nach,
sowie der Petrefacten zufolge, eine Wiederholung der Localität Hrádek ist. Ich
selbst konnte hier nur wenig sammeln, aber das Museum besitzt mehrere Arten
aus alter Zeit von Reuss selbst, Nachstehendes Verzeichniss ist auch mit Hilfe
des Reussischen Werkes zusammengestellt,
Oxyrhina Mantelli. Gastrochana amphisbzena.
Enoploclythia Leachii. ima elongata.
Nautilus sublevigatus. Lima pseudocardium,
Ammonites peramplus. Lima tecta.
Ammonites Woolgari. Lima. aspera.
Eriphyla lenticularis. Pecten laminosus.
Venus subdecussata. Pecten curvatus.
Pinna decussata: Pecten Dujardinii.
Mytilus radiatus. Spondylus spinosus.
Lithodomus spathulatus. Spondylus latus (obliquus Reuss).
Avicula anomala. Spondylus striatus.
Perna cretacea. Exogyra columba.
Gervillia solenoides. Ostrea hippopodium.
Inoceramus labiatus. Rhynchonella plicatilis.
Der letzte in der Richtung gegen die Elbe in den Weissenberger Schichten
aufgeschlossene Steinbruch ist oberhalb Welhot, unweit Lobositz, wo ich bloss
Enoploelythia Leachii vorfand.
Dieser Steinbruch wurde früher irrthümlich als der Fundort des Ammo-
nites subtricarinatus *) betrachtet, von dem es sich aber später herausstellte, dass
er aus den Teplitzer Schichten zwischen Wrbiéan und Keblitz bei Lobositz herrührt.
*) Archiv für Landesdurchforschung von Böhmen. Band I. Sect. II. pag 61.
F 5
12. Das rechte Egerufer: die Gegend von Měcholup, Malnitz, Laun,
Peruc und Mšeno.
Die unbedeutenden Reste der Plänergebilde, welche westlich von Měcholup
und Saatz zerstreut liegen, können wir ihrer Armuth an Petrefacten wegen leicht
übergehen, und beginnen mit dem Studium der Weissenberger Schichten an dem
steilen Ufer des Goldbaches zwischen Schelesen und Mécholup, wo in einer Reihe
von Steinbrüchen die Pläner aufgeschlossen sind.
Die Petrefaeten sind hier selten, und man ist auf das angewiesen, was die
Arbeiter aufgehoben haben, wobei man leider nicht die Schichte, aus welcher die-
selben stammen, mit Sicherheit nachweisen kann.
Einem intelligenten Steinbrecher, Jakob Lüssig aus Mécholup, verdanke ich
das weiter unten folgende Profil, in welchem die Hauptlager gewisser Petrefacten
senau angedeutet sind.
Das folgende Verzeichniss enthält auch mehrere Arten, welche bei dem Bau
der Bräuhauskeller gefunden und unserem Museum von H. P. Kara geschenkt wurden.
Chimæra furcata Fr. Pleurotomaria seriatogranulata.
Pyenodus eretaceus. Natica.
Pyenodus scrobiculatus. Protocardium Hillanum.
Jtodus appendiculatus. (Riesenexempl.) Eriphyla lentieularis.
Corax heterodon. Arca subglabra.
Lamna raphiodon. Tellina.
'tychodus mammillaris. Oyprina Ligeriensis.
Ptychodus polygirus. Avicula glabra.
Nautilus sublavigatus. Inoceramus.
Mmonites peramplus. Lima multicostata mit 24—27 Rippen.
Ammonites Woolgari var. lupulinus. Rhynehonella plicatilis.
А, Nodosoides bei Schlüter.)
Die Vertheilung dieser Arten nach den einzelnen Lagen des Pläners ist
aus folgender Tabelle ersichtlich, welche die localen Benennungen benützt.
8 Protocard Hill. Arca subglabra. Eriphyla
lenticularis.
3b | Schnecken
ke d —
| ia Hauptlager von
= | =——————————— "——
|
Ackerkrume . .|1—28
l | Schollen тайкы ый!
2 | Kies mit Kalk . . | 9
За | Oberer Reiner . . | 2
2
|
|
|
|
а ka, äu remp o» m $^
|
54
seh Hauptlager von |
b | Starker Kies . . .| 3 Pleurotomaria. seriatogranulata. |
6 Platzkies .. -. . 3 Am. Woolgari (var. lupulinus).
7 | Gaskis . ol Lh
8 | Reiner Satz . . .| 1'j|Pyenodus scrobieulatus, Otodus append.,
Corax, Lamna.
9| Reiner Satz . . .| 1'
10 | Mürbes Gestein. . | ? — semitzer Mergel?
11 | Lehm : SC? i |
Das Erscheinen von Protocard, Hillanum und Lima multicostata im Bereiche
der Wehlowitzer Pliner (zu denen wir die Schichten 8—9 rechnen müssen) mag
von demselben Umstande herrühren, dass wir es wie bei Studenec und Zdirec, mit
einer Uferbildung hier zu thun haben.
Längeres Sammeln an dieser wichtigen Localitàt mit genauer Bezeichnung
der Schichte, aus welcher die einzelnen Arten stammen, würde für einen Local-
sammler eine lohnende Aufgabe sein und in der Zukunft eine genauere Binthei-
lung der Schichten ermöglichen.
Das Verhältniss der eben beschriebenen Plänerparthie zu den darüber
liegenden Malnitzer Schichten ist an der Lehne bei dem Kalkofen bei Schellesen
ersichtlich. Daselbst treffen wir die Schichten mit Ammonites Woolgari viel. tiefer
an der Berglehne behufs der Kalkgewinnung aufgeschlossen, und von einem an
Rhynchonellen reichen Gestein überlagert, welches dem sogenannten Winterstein
des Hradeker Steinbruches entsprechen mag. Darauf folgt der Grünsand, welcher
dem von Malnitz und Čenčice entspricht.
Auf dem Wege von Měcholup über Liebeschitz nach Tuchořic hin findet
man an mehreren Orten den Pläner in Brüchen geöffnet, aber er ist ganz leer von
Petrefaeten und meist von sehr kieseliger harter Natur.
Bei Tuchoritz können wir ihn an zwei Orten betrachten. Auf der Süd-
seite des Dorfes, längs des Weges nach Marquaretz, sind zur linken Hand die
Semitzer Mergel in einer Lehmgrube entblósst und zeichnen sich durch einen auf-
fallenden Reichthum an Coprolithen von Oxyrrhina Mantelli aus.
Die über dem Mergel liegenden Plüner werden von dem Wege durch-
und ähneln in ihrem Habitus und in den Petrefacten dem Gestein,
welches wir später bei dem Lippenz-Malnitzer Profil werden kennen lernen, und
das petrographisch eine Uferfacies der Wehlowitzer Plüner darstellen mag, und
etwa dem Nro. 3 b des Mécholuper Profils entsprechen dürfte.
schnitten ,
Ich sammelte daselbst
Mutiella Ringmerensis. Callianassa bohemica.
55
Nördlich vom Dorfe, am Wege nach Dreiamschel, ist ein grosser Stein-
bruch geöffnet, welcher sehr steil gegen Norden fallende Schichten des Wehlo-
witzer Pläners aufweist. Die hier gefundenen Arten sind:
‚allianassa bohemica. Pecten curvatus.
Avieula anomala. Ostrea hippopodium.
Lima pseudocardium. Rhynchonella plicatilis.
Lima Sowerbyi.
Weiter gegen Dreiamschel hin liegen über den Plänern die Grünsandsteine
mit Protocard. Hillanum, Cardium pustulosum, Panopæa Ewaldi, Perna cretacea
ete., also echte Malnitzer Schichten. (Id.-Profil pag. 8 Nro. 10.)
Die von Prof. Reuss beschriebenen reichen Fundorte von Exogyra columba
und Rhynchonella aus der Gegend von Dreiamschel haben ihr Niveau zwischen
den Wehlowitzer Plänern und dem Malnitzer Grünsand, entsprechen dem Winter-
Stein des Hradeker Steinbruchs und sind nur locale Ufermodificationen der höchsten
Wehlowitzer Pläner.
Man kann sich über ihre Lagerung nur in dem weiter unten folgenden
Profil von Lippenz-Malnitz orientiren.
Wir kommen nun zu einem der schwierigsten Probleme in der Deutung
der einzelnen Glieder der Weissenberger und Malnitzer Schichten, nümlich zu dem
Profile längs des Maruscher Baches von Lippenz gegen Malnitz hin.
Diese Gegend war schon mehrmals Gegenstand der Schilderung, doch
wollte es nicht gelingen, die hier entwickelten Glieder mit dem in den anderen
tegenden Böhmens gültigen Schema in Einklang zu bringen. Namentlich der
0genannte „Exogyren-Sandstein von Malnitz^ machte besondere Schwierigkeiten.
i Da ich einsah, dass dessen Deutung als Aequivalent der Iserschichten, wie
Wir es im Archiv (I. pag. 66) thaten, nur als ein Versuch betrachtet werden müsse,
*0 entschloss ich mich im Jahre 1870 durch neues Aufsammeln von Petrefacten
und wiederholte Untersuchung des genannten Profils Sicherheit zu gewinnen, und
hoffe meinen Zweck erreicht zu haben.
Nördlich von Lippenz trifft man an dem rechten steilen Ufer des Maruscher
Oder Hasina Baches zuerst die mit grauen pflanzenreichen Schieferthonen wech-
Selnden Quadersande der Perutzer Schichten (Profil Fig. 14 P). Die Koritzaner
“enomanen Schichten sind hier nicht deutlich entwickelt, und es folgen gleich die
eissenberger Schichten in Form eines sehr sandigen weisslichen Pläners, in
welchem schlecht erhaltene Reste der Callianassa bohemica vorkommen (w). In
„einen höchsten Schichten ist eine Exogyrenbank eingelagert (ез), auf welche dann die
Alnitzer Grünsande mit Protocardium Hillanum, Cardium pustulosum etc. folgen (m,).
Diese drei Schichten nehmen den Gipfel der Anhöhe oberhalb Lippenz ein,
und fallen dann gegen Norden ein, um hinter der Hassina-Mühle fast bis zu dem
Bache herabzusteigen.
"ind. Nun steht man an einer Verwerfung (4), und die Fortsetzung des Grün-
8 trifft man am Gipfel der zweiten Anhöhe (m,), darunter wieder die Exo-
56
gyrenbank (e,) und die Weissenberger Schichten (w). Dies wiederholt sich noch-
mals einige Hundert Schritt weiter (B), denn der Grünsand mit Protoc. Hillanum
etc, der sich abermals bis zum Bache herabgesenkt hat, tritt wieder am Gipfe
der nächsten Anhöhe auf (m4) und deckt abermals die Exogyrenbank (e4) und die
Weissenberger Schichten (w).
x
Е
Fig. 14. Profil pom Malnitz und Lippenz längs dem SA Bache.
0) Teplitzer Schichten. M) Weg nach Maln ^) Iixogyrenschichten. (Launer Knollen.)
т, My TM, My ) Мея Grünsäed. Av) deer КУЙ! 0) Teplitzer EN auf der Anhöhe
„Am Sa nde‘ w 10) Sandige Facies der Weisse senberger Schichte P) Perutzer Schichten.
L) Lippenz. ZI) Hasina Mühle.
Nach einer kleinen wellenfórmigen Vertiefung fallen dann die. genannten
drei Schichten wieder gegen das Egerthal ein, und wir treffen sie endlich. unter-
halb der Anhöhe „am Sande“ von dem Wege durchschnitten, welcher vom Marusch-
Bache nach dem Dorfe Malnitz führt. Hier ist die geeignete Stelle, um. in. ihre
nähere Betrachtung einzugehen, da sie hier insgesammt reicher an P etrefacten sind
und auch von jüngeren Gebilden überlagert werden.
Das tiefste hier sichtbare Glied ist der in Form von Quadern ausstehende
sandige Pläner mit Rhynehonella plicatilis, welcher dem Winterstein des Hradeker
Steinbruches entspricht. (Profil Fig. 14 w, Profil Fig. 15 r.)
Von der Richtigkeit dieser Deutung kann man sich überzeugen, wenn man
diesen Sandstein bis in den Steinbruch verfolgt, der am Wege von Malnitz nach
Lippenz gelegen ist, wo man unter ibm die Pläner vom Habitus des echten ‚Pläner-
sandsteines der Weissenberger Schichten antrifft.
Im Letzteren fand ich:
Oxyrhina. Lima.
Callianassa bohemica. Exogyra columba.
Avicula anomala. Rhynchonella plicatilis.
Perna cretacea.
Auf den unweit des Marusch-Baches ausstehenden ,Winterstein^ mit Rh.
plicatilis folgt nun eine Schichte mit Massen von Magas Geinitzii (mg), und gleich
darauf die berühmte Exogyrenbank (e), welche an 3—4“ mächtig ist, und in der
die Exogyren noch die braunen Streifen ihrer ehemaligen Fürbung zeigen.
Über der Exogyrenbank liegt der Grünsandstein, der aber hier sehr schwach
und in Folge von Verwitterung ganz rostfarbig ist und leicht übersehen oder ver-
kannt werden kann. Man ist bloss dureh wiederholten Vergleich der aufeinander-
folgenden Schichten an verschiedenen Puneten des uns beschäftigenden Profiles im
57
Stande, sich über die Richtigkeit meiner Auffassung zu überzeugen. Dieser ver-
witterte Grünsand (Profil Fig. 15 m) enthält die an Petrefaeten reichen Knollen des
teussischen Exogyrensandsteim von Malnitz.
Das Lagerungsverhältniss dieser Knollen wird einem erst weiter bei Laun
klar, wo man sie auf dem Wege nach Kostkas Steinbruch leicht in dem Grün-
Sandstein eingebettet beobachten Kann.
Verzeichniss der im Exogyren-Sandstein von Malnitz aufgefundenen
Arten.
Venus plana (R.)
Venus immersa. (R.)
Avicula anomala.
al D e
Cyeloid Schuppen.
M H Г D e
Callianassa bohemiea (selten).
Ammonites peramplus 8.
Ammonites Woolgari 8.
Ammonites malnicensis.
Chemnitzia n. sp.
Natica Gentii.
Rostellaria Reussi.
Eulima sp.
Protocardium Hillanum.
Isocardia gracilis.
rassatella an n. g.
Cyprina quadrata.
Ar "à subglabra.
phyla lenticularis.
` ectunculus lens.
Pinna decussata.
Modiola capitata.
Lithodomus spathulatus.
Pholadomya tequivalvis.
Vern regularis.
1 gurgitis
E gu gitis.
ma semicostata.
Venus faba? (R.)
Gervillia solenoides.
Inoceramus labiatus.
Inoceramus Brogniarti,
Inoceramus (striatus ? R.)
Lima Sowerbyi.
Lima tecta.
Lima septemcostata.
Lima aspera.
Pecten lovis.
Pecten curvatus.
Pecten Dujardinii.
Spondylus (histrix) R.
"xogyra conica.
Exogyra columba.
Annomia truncata.
Rhynchonella plicatilis.
Magas Geinitzii.
Membranipora.
Cassidulus lapis cancri.
Catopygus carinatus.
Pinus exogyra.
Von diesen Pertrefacten waren es namentlich Magas Geinitzii und die beiden
Seeigel Cassidulus und Catopygus, welche mich auf den Gedanken brachten, dass
wir es hier mit echten Iserschichten zu thun haben könnten, da diese Arten neuerer
Zeit auch im Gebiete der typischen Isersandsteine gefunden wurden. Aber die
genaue Bestimmung der Lagerung dieser an Petrefacten reichen Knollen, so wie das
Auftreten von Arten, welche in dieser Gegend als für die Weissenberger und. Mal-
Witzer Schichten bezeichnend sind: Am. Woolgari, Modiola capitata, Lithodomus
Spathulatus, Inoceramus labiatus etc. so wie der Abgang der für die Iserschichten
Charakteristischen Trigonia (aus der Verwandtschaft von aleformis und limbata)
am Ti : d
ДЇ 1 121 ». PZN
E TE
MN, D: 1L8 1%
7/7777 (f.
Fig Pro der Anhöhe „am Bande“
bei Malnitz. K pe des der Weissen-
erger Schichten (— erstein). mg)
Sc hichte mit zahlreichen Magas Ge eid
e) Exogyrenbank. EU Mi олбог rost-
gelber Grünsand, w Ve r Basis die
an Petrefacten Ms Knollen onthi ur m
nach oben plattenfórmig wird. а) Zer
Avellanenschichte. +) Teplitzer Schichten
lich schön erhaltenen Arten lieferte,
und der geknoteten Pholadomyen zeigten deut-
lich, dass wir es hier nur mit einer als Ufer-
bildong petrografisch modificirten Schichte der
mittleren Malnitzer Schichten, einem Aequi-
valent der Launer Kalkknollen (Kostkas Stein-
bruch) (Id. Profil 11) zu thun haben.
Auf die Lage des verwitterten, die
Kalkknollen bergenden Grünsandes folgen in
dem Profile am genannten Wege (vom Marusch-
bache nach Malnitz) in der Richtung zu der
Anhöhe „am Sande“ noch mürbe und sandige
plänrige Schichten, die wenig und nur sehr
schlecht erhaltene Petrefaeten führen und
dem Gestein ähneln, das wir bei Laun im
Steinbruche bei 14 Nothhelfern finden wer-
den. Weiter nach oben, unter einem Feld-
raine gewahrt man eine nur wenig Zoll mäch-
tige, festere, gelblichweisse kalkige Schichte,
welche mit sparsamen Glauconitkörnern durch-
setzt ist und eine interessante Reihe von ziem-
unter denen Avellana d’Archiaciana häufig
war, wesshalb ich diesen hier von mir zum erstenmale eruirten Horizont die Mal-
nitzer Avellanenschichte nannte.
Ich sammelte daselbst nach mehrtägigem Suchen:
Jorax heterodon.
Oxyrhina angustidens.
Enoploclythia Leachii.
Baculites undulatus.
Ammonites Woolgari.
Turritella multistriata.
Fusus Nereidis.
Fusus Renauxianus.
Turbo Cogniacensis.
Natica Roemeri.
Natica lamellosa.
Cerithium subfasciatum.
Avellana d' Archiaciana.
Dentalium medium.
Isocardia ?
Lyonsia? sp.
Astarte acuta.
Eriphyla lenticularis.
Leda siliqua.
Pectunculus lens.
Tellina semicostata.
Mytilus sp.
Leguminaria Petersi.
Perna cretacen.
Inoceramus Brogniarti.
Pecten levis
Pecten curvatus
Pecten Dujardinii.
Lima Sowerbyi.
Lima pseudocardium,
Lima aspera.
Lima elongata.
Ostrea hippopodium,
Anomia subtruncata.
Rhynchonella plicatilis.
Micraster.
Cyphosoma.
59
Das charakteristische für diese Localität ist das Vorkommen von Rapa
cancellata, Fusus Nereidis und Turbo Cogniacensis, welche wir in ganz derselben
Lage ober dem Grünsandstein am Egerufer bei Laun, sowie in Wehlowitz wieder-
finden werden.
Die übrigen Arten bezeigen hinreichend, dass wir diese Schichte noch den
Malnitzer Schichten zurechnen können.
Den Gipfel des „am Sande“ genannten Hügels nehmen graue Mergel mit
Ostrea semiplana ein, welche den tiefsten Lagen der Teplitzer Schichten entsprechen.
Auf dem Wege nach Laun sind es bloss die Malnitzer Schichten, welche
einer näheren Untersuchung zugänglich sind, denn die im Thale von Zemöch unter
dieselben einfallenden, den weissenberger Schichten analogen Gebilde, sind so leer
von Petrefacten, dass sie sich jeder weiteren Gliederung entziehen.
Das tiefste Glied der Malnitzer Schichten: der typische Grünsandstein, ist
gegenwärtig am besten in den grossen Steinbrüchen unterhalb der sogenannten
» Lehmbrüche* aufgeschlossen.
Unser Museum besitzt von dort:
Ptychodus mammillaris (R. Panopxa gurgitis.
Ammonites peramplus. Pholadomia (ef. designata).
Ammonites Woolgari. Venus faba (R.)
Ammonites Austeni. Gervillia solenoides.
Nautilus sublevigatus. Perna cretacea.
Natica Gentii. Lima elongata.
ima multicostata,
Pecten Dujardinii.
Exogyra columba.
Ostrea hippopodium.
Gastrochæna amphisbæna.
Pholas selerotites.
Micraster sp.
ت
Natica Roemeri.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Cardium pustulosum.
Protocardia Hillana.
Eriphyla lenticularis.
Arca subglabra.
Pinna decussata.
ytilus sp.
Die meisten dieser Arten führt schon Reuss von da, so wie von Zemiech
und Neuschloss an.
| Unbekannt war aber bisher, dass in den höchsten Lagen des Grünsand-
Steines grosse kalkige Knollen eingelagert sind, in welchen eine Menge derselben
Arten vorkömmt, die wir in dem Exogyrensandstein bei Malnitz gefunden haben.
4 Schon in einem Hohlwege, der уоп Laun nach Zemiech führt, kann man
diese Knollen aus dem Grünsandsteine herausbrechen, aber weiterhin werden sie so
mächtig, dass sie in einem Steinbruch des Herrn Kostka aus Laun gewonnen werden.
Diesem Umstande haben wir es zu verdanken, dass wir nach wiederholten
Besuchen dieser Localität von den Arbeitern nachstehende Arten erhielten und zum
Theile selbst sammelten:
60
Oxyrhina Mantelli. Gervillia solenoides.
Oxyrhina angustidens. Venus sp.
Otodus appendiculatus. Сургіпа quadrata.
Corax heterodon. Avicula anomala.
Pyenodus scrobiculatus. Perna. eretacea.
Callianassa bohemica sehr häufig! Inoceramus.
Ammonites peramplus. Lima pseudocardium.
Pleurotomaria seriatogranulata. Pecten lovis.
Voluta elongata. Pecten Dujardinii.
Cardium pustulosum. Ostrea hippopodium.
Isocardia gracilis. Anomia truncata.
Protocardium Hillanum. Magas Geinitzii.
Eriphyla lenticularis. Rhynehonella plicatilis.
Pectunculus lens. Flabellina elliptica.
Arca subglabra,
Eines gleichen Alters wie die Knollen oder etwas jünger dürfte das bräunlich-
graue Gestein sein, welches in Laun selbst in dem Steinbruche „bei 14 Nothhelfern“
gewonnen wird. Es enthält:
Corax heterodon. Lima aspera.
Callianassa bohemica. Lima pseudocardium.
Turritella multistriata. Pecten levis.
Pleurotomaria seriatogranulata. Pecten curvatus.
Cardium pustulosum. Peeten Dujardinii.
Eriphyla lenticularis. Ostrea hippopodium.
Pectunculus lens. Rhynchonella plicatilis.
Arca subglabra. Flabellina elliptica.
Venus faba.
Am östlichen Ende von Zaun bot vor Jahren das rechte Egerufer (unter-
halb der Ziegelei) Prof. Reuss manche Arten, die er als aus dem unteren Pläner-
Kalke von Laun anführt. Ich sammelte daselbst schon im Jahre 1865, aber im
Jahre 1870, wo statt der Ziegelei eine Zuckerfabrik dastand, fand ich die Uferlehne
zum genauen Studium sehr einladend, und widmete dieser Localität längere Zeit,
in der ich nachfolgendes Profil anzufertigen im Stande war. Seit dieser Zeit wurde
diese sehr belehrende Localität durch den Bisenbahnbau unzugänglich gemacht.
Im Flussbette der Eger war bei niedrigem Wasserstande der typische Grün-
Sandstein zugänglich, gleich dem, welcher in den Steinbrüchen unterhalb der Lehm-
brüche bei Malnitz gewonnen wird. Grosse Exemplare von Ammonites peramplus,
$0 wie ein 8^ hohes unverdrücktes Exemplar von Cribrosongia radiata verdienen
besondere Erwühnung.
Die grauen kalkigen Knollen, welche den höchsten Lagen des Grünsandes
eingelagert sind, entsprechen denen von Kostka's Steinbruch, sowie dem Exogyren-
Sandstein bei Malnitz. Wir sammelten in denselben (und erhielten zum Theil als
Geschenk von dem Ziegeleibesitzer Novák) nachstehende Arten:
Corax obliquus.
Carcharias priscus.
Pyenodus scrobieulatus.
Nautilus sublævigatus.
Ammonites Woolgari.
Ammonites Neptuni.
Turritella multistriata.
Natica Roemeri.
Mitra Roemeri,
Voluta elongata.
Rostellaria Reussi.
Dentalium medium.
Cardium pustulosum.
Isocardia gracilis.
Crassatella arcacea.
Üyprina quadrata.
Peetuneulus lens.
Атса subelabra.
Pinna decussata.
Leguminaria Petersi.
Fig. 16,
61
Panopxa gurgitis.
Tellina semicostata.
Inoceramus Brogniarti.
ima elongata.
Lima pseudocardium.
Lima Sowerbyi.
Pecten lovis.
Pecten Dujardinii.
Pecten curvatus.
Pecten Reussii d’Orb.
Exogyra lateralis.
Ostrea hippopodium,
Anomia truncata,
Magas Geinitzii.
Rhynchonella plicatilis.
Frondicularia inversa.
Frondicularia angusta.
Flabellina elliptica.
Cristellaria rotulata.
Bryozoa (Elea).
Profil des rechten Egerufers unterhalb der Zuckerfabrik in Laun.
* Kalkknollen.. (Unterer ЕДО НЕ bei Reuss.)
0 Kgerfluss, m) Malnitzer Grünsand.
^) Malnitzer Avellanenschichte. 5) Se Vu "e "nit Tuhlreiähen gem S ‘hichte mit Spon-
dilus spinosus. A ‘Schichte mit Pectunculus lens. ) Teplitzer Gen еп,
Etwa 6° höher treffen wir eine festere Kalkschichte, welche der Lagerung
Sowie der Gruppirung der Petrefacten nach, der Malnitzer Avellanenschichte ent-
Spricht und nachstehende Arten enthielt;
62
Cyclolepis Agassizii. Isocardia sublunulata.
Enoploclythia Leachii. Öyprina quadrata.
Nautilus sublavigatus. Eriphyla lenticularis.
Ammonites Bravaisianus. Nucula pectinata.
Ammonites Woolgari. Avicula,
Hamites sp. Leguminaria Petersi.
Bacul. sp. Tellina concentrica.
Turritella multistriata. Perna eretacea.
Turritella? n. sp. Lima elongata.
Natica lamellosa. Lima Sowerbyi.
Fusus Benauxianus, Ostrea hippopodium.
Rostellaria Reussi, Anomia.
Dentalium medium. Frondicularia angusta.
Isocardia gracilis.
Eine etwa 4‘ höher gelegene festere graue Schichte (b) enthielt:
Aptychus ? Lima elongata.
Turritella multistriata häufig. Pecten Dujardinii.
Fusus. Spondylus spinosus.
Lionsia ? Ostr. hippopodium.
Arca subglabra. Anomia.
Crassatella.
Eine bedeutend höher gelegene Schichte (8) enthielt Spondylus spinosus,
eine andere von ockergelber Farbe zeichnete sich durch einen grossen Reichthum
an Pectunculus lens aus (P).
Die hóchste an dieser Uferlehne entwickelte Schichte waren graue Mergel
mit häufigen Ostrea semiplana und Rhynchonella Cuvieri und gehört demnach den
tiefsten Lagen der Teplitzer Schichten an.
Bevor wir die Gegend von Laun verlassen, will ich noch einiger Versuche
erwähnen, die ich machte, um die Gliederung der Weissenberger Schichten in der
Richtung nach Süden gegen Smolnitz und Jungferteinitz sicherzustellen. Auf der
Anhöhe vor Züttolib fand ich in einem Steinbruche Ammonites Woolgari und der
Habitus des Gesteins verrieth, dass wir es mit einem zum DZbanzuge gehörigen
Wehlowitzer Pläner zu thun haben. Dasselbe gilt von der Anhöhe oberhalb Pra-
schin und Horan, wo ich auch ein grosses ganz mit Ostrea hippopodium bewach-
senes Exemplar von Ammonites Woolgari und ein Stück Wirbelsäule einer grossen
Dercetis fand.
Oberhalb der Mühle in Touchowitz finden wir eine interessante Schichten-
folge vom Permischen bis zu den Teplitzer Schichten.
An den Lehnen des Thales, durch welches der Pochwalover Dach gegen
die Eger hinfliesst, findet man bei Brdloh die Pläner von dem Perutzer Quader
durch eine grüne Lettenschicht (Korytzaner Schichten) getrennt liegen. Die Pläner
enthielten :
Enoploelythia Leachii. Inoceramus.
Ammonites Woolgari. Pecten curvatus.
Modiola capitata. Ostrea hippopodium.
Avicula anomala.
Es fehlt hier an gehörigen Aufschlüssen, doch weist die ganze Mächtigkeit
des Pläners, welche bei Smolnitz an 8° beträgt, cine gleichförmige Beschaffenheit
des gewöhnlichen Baupläners. Aus den tiefsten Lagen erhielt ich Am. Woolgari,
Avicula anomala und Sequoia Reichenbachi. Aus grauen Knollen der höheren
Partien Enoploclythia Leachii und Inoceramus labiatus.
Kehren wir wieder zum rechten Egerufer zurück, so treffen wir bei Ceneie
eine Wiederholung des echten Malnitzer Grünsandes mit denselben Petrefacten,
wie in den Steinbrüchen unterhalb der Lehmbrüche. Unser Museum besitzt von da:
Fischwirbel. Panopxa (gurgitis).
Ammonites peramplus. Panopæa sp.
Tellina circinalis.
Perna cretacea.
Rhynchonella plicatilis.
Lima multicostata.
Cribrospongia radiata.
Ammonites Woolgari.
Nautilus sublævigatus.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Scala decorata.
Cardium pustulosum.
Protocardium Hillanum.
Eriphyla lenticularis.
Arca, subglabra.
Pectuneulus lens.
Pecten Dujardinii.
Ostrea hippopodium.
Spondylus histrix.
Gastrochena amphisbiena.
| Zwischen Slavětín und Patek zieht sich ein schmaler Streifen von Wehlo-
witzer Plänern, der sich vor Zeiten von dem Plänerplateau oberhalb Peruc abgetrennt
haben mag und tiefer ins Thal herabrutschte. Die Reihe von kleinen Steinbrüchen
lieferte eine hübsche Partie von Versteinerungen. Es sammelte hier ein eifriger
Naturforscher, der Slawötiner Pfarrer Herr Mudra durch mehrere Jahre und übergab
unserem Museum das ganze Material.
Von hier stammt auch das kostbare Fragment der Chelone Benstedi, welches
Jungst mit der Zeidlerischen Sammlung in unser Museum gelangte. Ausserdem
besitzen wir von da:
Osmeroides Lewesiensis. Kopf.
Beryx Zippei Schuppen.
Enoploclythia Leachii.
Nautilus sublavigatus.
Ammonites peramplus.
Ammonites Woolgari.
urritella multistriata.
3 " D
Pleurotomaria seriatogranulata.
Pinna decussata.
Mytilus Neptuni.
Inoceramus labiatus.
Tellina sp.
Lima pseudocardium.
Pecten Nillssoni.
Pecten Dujardinii.
Pecten curvatus.
Ostrea hippopodium.
Anomia.
Rhynchonella plicatilis.
Sequoia Reichenbachi.
Proteoides longus.
Myrtophyllum Geinitzii.
64
In Perutz ist der Wehlowitzer Pläner in einem kleinen Steinbruch. geöffnet,
aus welchem wir durch die Güte des Herrn Vikar F. Danes nachstehende Arten
erhielten :
Oxyrrhina Mantelli Коргой. Gastrochana amphisbana.
Lorieula gigas. Inoceramus labiatus (sehr flache Form).
Nautilus sublavigatus. Ostrea.
Ammonites peramplus. Serpula.
Ammonites Woolgari. Sequoia Reichenbachi.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Die weichen Semitzer Mergel sind in Perutz selbst nicht siehtbar, aber
längs dos Weges nach Geraditz trifft man sie unter den Wehlowitzer Plänern
deutlich aufgeschlossen.
In der Richtung, welche wir verfolgen, treffen wir die Weissenberger
Schichten nur noch bei Mšeno auf der Anhöhe bei Charwatetz an. Die den Wehlo-
witzer Plänern entsprechenden, das Plateau bildenden Schichten sind hier ganz
Petrefacten leer. Die tieferen, den Drinower Knollen aequivalenten Schichten besitzen
auf den abgewaschenen Flächen viele Amorphospongia (Achilleum) rugosa und eben
auf dieser Localität erkannte ich zum erstenmale, dass wir dieses Petrefact nicht
als für die Teplitzer Schichten bezeichnend ansehen dürfen, wie wir es früher
thaten, da dessen Auftreten in eine viel frühere Periode fällt, wie. wir uns seitdem
auch an anderen Orten bei Dfinow und Semitz überzeugt haben.
13. Der Dzbanberg bei Rakonitz und die Gegend von Lana, Schlan,
nebst dem Weissen Berg bei Prag.
Wir knüpfen unsere Betrachtungen etwas südöstlich von den bereits
behandelten Localitäten Měcholup und Tuchoritz an, und beginnen mit dem Rücken
des Dzbanberges, dessen Konturen in dieser Gegend auffallend über das umgebende
Terrain hervotreten, und dessen Fortsetzungen in östlicher Richtung allmählich in
die bis gegen Schlan und Prag sich hinziehenden Hochebenen der Pläner übergehen.
Für diese ganze Gegend hat die im Schema angegebene Gliederung der
Weissenberger Schichten volle Geltung. (Ideal-Profil auf Seite 8.)
Auf dem Wege von Hfedl zu dem Däbanberge trifft man über den per-
mischen Schichten den Perutzer Quader, auf welchen die Semitzer Mergel folgen.
Man kann an ihnen eine tiefere, mehr gelbliche, sowie eine höhere, mehr graue
unterscheiden. Diese Schichte ist hier zum Petrefactensuchen nicht günstig
Partie
genug aufgeschlossen, aber in ihrer Fortsetzung bei Lana werden wir Gelegenheit
haben uns zu überzeugen, dass dieselben mit denen der typischen Semitzer Mergel
übereinstimmen.
Die Knollenschichte ist hier überall mit dem Schutte der zahlreichen Stein-
brüche verdeckt. Die Wehlowitzer Pläner sind hier stark entwickelt und durch
die Steinbrüche ihre Mächtigkeit auf 5° entblösst.
65
Das Gestein zeichnet sich durch auffallende Leichtigkeit aus, und enthält
besonders in seiner unteren Partie Reihen von grossen unregelmässigen Höhlungen,
die mit rostgelblicher erdiger Masse erfüllt sind.
Die Untersuchung dieses Inhaltes wiess zahlreiche Spongiennadeln nach,
80 dass es keinem Zweifel unterliegen kann, dass die Höhlungen einst von Schwamm-
masse erfüllt waren.
Der Eindruck, welchen diese Reihen von dunklen Puncten aus der Ferne
machen, ist ganz derselbe, wie der des Feuersteines in der weissen Kreide an den
Ufern Englands.
DATE,
I BB PB B УУУ,
R 2 24
d
Fig, 17. Profil deg Dzbáuberges oberhalb Hiedl,
П) Bergwerk bei emn R) cxi deem p) Perutzer Pllanzenmergel, Ж), Tera EN
Gelbliche Semit Mergel, з") aue Semitzer Mergel. d) Dřinower Knoller ist vom
itte der Ste inhrüche verdeckt, à) Wehldwitzer Pläner mit grossen пичи ds Cou
з!
s) (
Schu
Die Petrefaeten sind hier. selten und scheinen namentlich auf die höchsten
Lagen des Pläners beschränkt zu sein. Sie stimmen auffallend mit denen überein,
welche wir aus den Steinbrüchen von Hradek und Triblitz angeführt haben, und
auch die äussere Erschei inung der Handstücke ist mit denen von den zwei genannten
Orten zum Verwechseln gleich.
m bezeichnendsten ist Lithodomus spathulatus, aber der Ammonites
Woolg: wiist hier in der Varietät lupulinus (nodosoides Schlüter) vorhanden, während
in Triblitz und Hradek die normale Form mit gezähntem Rückenkiel vorhanden ist.
In den zahlreichen Steinbrüchen sammelte ich (namentlich im Inneren
stosser Exemplare von A. Woolgari) nachstehende Arten:
Loricula gigas. (Eine ganze Gruppe von Venus sp.
jungen Exemplaren auf Am. Woolg.) Panopza Ewaldi.
Zahlreiche nicht näher bestimmbare Lithodomus spathulatus.
Briozoen. Modiola capitata.
Isocardia gracilis. Perna eretacea.
Eriphyla lenticularis. Avicula anomala,
Arca subglabra. Inoceramus labiatus.
Pectunculus lens, Pecten laevis.
с
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Journ
zogu
Pecten Dujardinii.
Lima pseudocardium.
'a lateralis.
Exogyra conico-digitata.
Ostrea hippopodium.
Mehrere dieser Arten erhielt ich auch aus dem-
selben Pläner von Mutéjowitz durch Herrn Stieber.
Ganz dieselben Verhältnisse in der Schichten-
folge fand ich bei Rentsch längs der Strasse nach
Kornhaus, welche sich gegen die Anhöhe „Kopanina“
(oder auch „na hoře“) hinzieht.
Die kleinen Steinbrüche, welche in den höch-
sten Lagen der Wehlowitzer Pläner geöffnet sind,
lieferten :
Ammonites Woolgari.
Modiola capitata.
Lithodomus spathulatus.
Mytilus radiatus.
Avicula anomala.
Pinna decussata.
Lima pseudocardium.
Pecten curvatus.
Pecten Dujardinii.
Ostrea hippopodium.
Rhynchonella plicatilis.
Magas Geinitzii.
Einen besseren Einblick in die tieferen Lagen
der Weissenberger Schichten, nämlich in die Semitzer
Mergel, gewährt uns der Laner Berg, welcher das
Laner von dem Rynholetzer Thale trennt.
Auf dem Wege vom Kirchhofe in Lana zu dem
auf dem Laner Berg in neuerer Zeit erbauten Meier-
hofe trifft man an einer Stelle die Semitzer Mergel
entblösst an, und es gelang mir in den abgetrock-
neten Stückchen nach mehrtägiger Arbeit folgende
Arten zu finden, unter denen Modiola capitata die
häufigste war.
Osmeroides Lewesiensis Schuppen.
Callianassa sp.
Ammonites Woolgari.
Baculites sp.
Pleurotomaria juv. Gervillia solenoides,
Turritella multistriata. Modiola capitata.
Natica lamellosa. Inoceramus labiatus.
Dentalium medium., Pecten Nillssoni.
Eriphyla lenticularis. Exogyra conica.
Cardium sp. lrondieularia sp.
Avicula anomala.
Die Knollenschichte ist hier deutlich entwickelt, wie man an dem Wege
vom Meierhofe nach Rynholetz beobachten kann, aber sie enthält keine Petrefacten.
Die am Gipfel des Berges an vielen Stellen im Wehlowitzer Pliner geóff-
neten und zum grössten Theile wieder verlassenen Steinbrüche liefern sehr wenige
Petrefaeten und nur dem Umstande, dass ich einige Zeit in Lana wohnte und
dieselben öfters besuchte, habe ich nachstehende Reihe von Arten zu verdanken:
I an Hr D d "nyc 1 ic -
Beryx Zippei. Schuppe. Inoceramus labiatus.
Pyenodus, Kieferstück. Lima Sowerbyi.
Loricula gigas, Lima pseudocardium.
Nautilus sublavigatus. Pecten Nillssoni.
mm. Woolgari,
Ostrea Hippopodium.
Amm. per
d amplus. Rhynchonella plicatilis.
Gastrochæna amphisbæna. Seyphia Sp |
Pinna decussata. Sequoia Reichenbachi.
Lithodomus spathulatus. Dicotyledone Blätter.
Von der Mächtigkeit der hier entwickelten Glieder der Weissenberger Schichten
überzeugt man sich am Eingange in den Eisenbahntunnel bei Rynholetz.
Fig. 19, Profil b
p) Perutzer
%) Graue Se
)
n 2
г Mergel. е) Dünne Lage vor jrauneisensteinkrusten. d) Diinower Knollen,
w) Wehlowitzer Pläner. m) Die punktirte Linie deutet das Maass in Metern an.
Pflanzenmergel. %) Perutzer Quader mit Palmaciten. s,) Gelbliche Semitzer Mergel,
mitze 1
Die bei Lana beobachtete Eintheilung und Mächtigkeit der Weissenberger
Schichten scheint die Regel für die ganze Gegend bis gegen Kladno hin zu sein,
|
68
An den Berglehnen sind die Semitzer Mergel durch üppige Obstgärten
schon von weitem gekennzeichnet und es wäre zu wünschen, dass man deren Wich-
tigkeit für den Obstbau noch in grösserem Maasse würdigen möge.
An manchen Stellen würde es der Mühe werth sein den Schotter alter
Steinbrüche zu beseitigen, um die feuchten und fruchtbaren Semitzer Mergel als
3oden für Nuss- und Pflaumenbüume zu gewinnen.
Auch Eichenniederwald mit 15jührigem Turnus könnte mit Erfolg an ähn-
lichen Lehnen gepflanzt werden, denn er gedeiht in ganz ähnlichen Verhältnissen
auf den Baculitenthonen.
Aus einem Steinbruche bei Neu-Straschitz erhielt ich von einem meiner
Schüler, H. Lukäs, nachstehende Arten:
Semionotus ? Pecten Dujardinii.
Dercetis, Exogyra lateralis.
Eriphyla lenticularis. Ostrea Hippopodium.
Avicula anomala.
Auf dem Wege nach Schlan berühren wir Smečno, den Fundort des bei
Agassiz abgebildeten Exemplares von Beryx Zippei, das sich bisher in der Sammlung
unseres Museums befindet.
Fig. 20. Querprofil durch den Laner Berg.
L) Das Thal von Lana. Л) Das Thal von Rynholec, P) Rothliegendes. B В!) Pferdebahn, Q) Quader-
i " Hauptfundort des Palmacites varians 2 e Semitzer r Mergel. К) Diinower Knollen, O) Wehlo-
zer Pläne
Die Plänerbrüche „na hájích* bei Schlan zeigen nicht mehr den Habitus
des Däbaner Zuges, sondern bieten schon ganz die Verhältnisse, wie wir sie am
Weissen Berge bei Prag wiederfinden. Die tieferen Lagen sind verdeckt und nut
die Wehlowitzer Pläner in den Brüchen geöffnet.
Zur Zusammenstellung nachstehenden Verzeichnisses benutzte ich meine
sigenen Aufsammlungen, sowie die Sammlung des Herrn Vilh. Dvořák in Schlan
Ka
Pyenodus eretaceus. Kopf und halbes Enoploclythia Leachii.
Skelett. Nautilus sublevignatus.
Oxyrrhina (Coprolith), Ammonites peramplus.
69
Amnionites Woolgari (typische Form). Lima Hoppeni.
Turritella multistriata. Pecten curvatus.
Pleurotomaria ‹ seriatogranulata. Ostrea hippopodium.
Teredo Amphisbaona, Anomia.
Tellina sp. Terebratulina (chrysalis) striatula.
Lima Sowerbyi. Sequoia Reichenbachi.
In einem kleinen Steinbruche bei Stredokluk fand ich auf einem Fragmente
von Am. peramplus ein wohlerhaltenes Exemplar einer Loricula gigas.
Die Plänerpartie zwischen Tuchoméfie und Horoměřice ist wenig aufge-
schlossen, und in den Steinbrüchen, wo der gute Bildhauerpläner „Zlatá opuka“
gebrochen wird und wo auch die flachen Pflasterplatten verfertigt werden, konnte
ich keine Petrefakten entdecken.
бо kommen wir endlich an den Weissen Berg bei Prag, nach welchem die
Sanzen uns beschäftigenden Schichten ihren Namen erhalten Heben. Unter dem
eissen Berge verstehen wir die ganze Partie, die sich von dem Hofe Lagronka
oberhalb Rusin bis an die Schanzmauern Prags beim Strahöwer Thore hinzieht.
Wie schon früher erwähnt wurde, eignet sich diese Localität eben nicht
"um Studium der Gliederung, denn die tieferen Schichten sind schwach entwickelt.
meist verdeckt und in den Brüchen ist nur der Wehlowitzer Fischpläner auf-
Beschlosson.
Das Profil von der Strasse aus über den Ort Teinka nach dem Plateau
Bezogen weist folgende Schichtenfolge auf.
Die Strasse (die vom Strahöwer Thor nach Rusin führt) liegt auf unter-
Silurischem Gestein, den Zahofaner Schichten (D. d4), weiter nach oben zeigen
Sich die Per utzer Quader, an deren Basis die Perutzer pfanzenführenden Schiefer-
thone (p) liegen, welche im Orte Teinka beim Brunnengraben in einer Tiefe von
4 Klaftern nachgewiesen wurden und in früheren Zeiten zu wiederholten Schür-
fungen auf ein schwaches Kohlenflötz Ya erm gaben.
Fig, 21. Profil des Weissen Berges beim Orte Teinka vor dem Strahówer Thore,
Т) Toinks a, D Silurische Zahofaner Schichten. p) Perutzer Pflanzen-Sc eet: p) Perntzer
Ge k) Grünlicher Sandstein der Korytzaner Schichten. s) Semitzer Mergel. w) Wehlo-
Witzer SC, 7) Weisse Mergelschichte mit zahlreichen For aminiferen. D Gelber Diluviallehm,
Ueber den Quadersanden von rostgelber oder weisslicher Färbung liegen
an 3° grünlichen Sandsteins, welcher hier zwar ganz leer an Petrefakten ist, aber
bei Vergleich mit nahe gelegenen Localitäten (Cibulka und Tfesowitz) als den
Koritzaner Schichten entsprechend anzusehen ist. Fig. 21 Oe
Die Basis der Plänergebilde bilden hier dünne, an 1 cm. starke Plättchen
von Brauneisenstein, welcher durch Wasser aus den oberen Schichten entnommen,
sich hier abgelagert hat. Die Oberfläche dieser Stücke ist uneben und stellenweise
von einer schwarzen Kruste überzogen.
Darauf liegen die nur 1—2 Meter mächtigen Semitzer Mergel (s) ohne deut-
liche Petrefacten. Auf der Oberfläche der vom Regen abgewaschenen Stellen findet
man zahlreiche kleine knollige Concretionen von Brauneisenstein, die in ihrer Form
an die sandigen Gebilde erinnern, wie dieselben bei Brünnlitz in Mähren vorkommen
und wohl auch Spongien ihren Ursprung verdanken.
Die Dfinower Knollenschichte konnte ich hier nicht nachweisen.
Die Wehlowitzer Fischplüner (w), welche hier in grossen Steinbrüchen ent-
blósst sind, haben im Durchschnitt an 5 Klafter Müchtigkeit, nach Westen nimmt
dieselbe ab, nach Osten, gegen Prag hin, nimmt sie zu.
Im Margarether herrschaftlichen Bruche werden die einzelnen Schichten
von den Arbeitern nachstehend bezeichnet:
1. Odkryvka meme mm Zerbröckelter Pläner.
9, Plochää . . . . 2 Plattenpläner, welcher zu Gesimsgesteinen, Stiegen
und Platten verarbeitet wird. Dürfte den Mal-
nitzer Schichten entsprechen.
8. Zelezháky-/ . wt vo илеш; in ebene quadrige Stücke. Ist hart und als
suter Baustein verwendbar.
4. Lupáky 5. < . .1 14 Weicher als Nro. 3., zum Oberbau tauglich.
5. Kulkáce . . . . . 9' Bricht in grosse knollige schwere Stücke mit grauen
quarzigem Inneren und wird zur Mauerung der
Gründe verwendet.
б. Kostky . . . . . 9' Guter, in regelmässigen Stücken brechender Bau-
stein.
7. Žluté kulkáce U Stark eisenschüssige Knollenpläner.
8. Kudrnáée 91” Plüner mit unebenen knolligen Flächen. (Teredo
amphisbæna häufig.)
9. Mydláky . . . . » © Hauptlager des guten Dausteines.
10. Mékké spodky . . . 6 Weicherer Baustein.
11. Shnilotina Semitzer Mergel?
12, Pisek Korytzaner Schichten.
"n
Die Nummern 7—10 dürften vielleicht den Diinower Knollen entsprechen,
welche hier sonst nicht deutlich hervortreten.
An Versteinerungen ist der abgebaute Pläner sehr arm und auf allen meinen
hierher unternommenen Ausflügen gelang es mir nichts als höchstens eine undeut-
liche Auster selbst zu finden.
Man ist bloss darauf angewiesen den Arbeitern
mehrmals im Jahre alles, was sie finden, abzukaufen und nur dem Umstande dass dies
durch etwa 15 Jahre systematisch fortgesetzt wurde, hat unser Museum nachste-
hende Reihe von Petrefacten zu verdanken.
Leider kann man keine bestimmten Horizonte für die einzelnen Arten
Sicherstellen und aus den Aussagen der Arbeiter entnahm ich bloss, dass Nautilus
Sublevigatus in den höchsten Lagen häufiger ist als in den unteren.
Polyptychodon interruptus. (Aptychodon
cretaceus, Reuss.)
Ütodus appendiculatus.
Oxyrhina Mantelli.
Lamna raphiodon.
Corax heterodon.
Dercetis,
Pyenodus cretaceus.
Macropoma speciosum.
Megaleglossa fortis.
Semionotus ? 8р.
Beryx Zippei.
Elopopsis Heckeli.
Hypsodon Lewesiensis.
Nov, Genus.
Fnehodus halocion.
Osmeroides Lewesiensis.
Oyelolepsis Agassizi.
Enoploclythia Leachü.
"araclythia nephropica.
Bairdia gubdeltoidena.
Lorieula gigas,
Nautilus sublaevigatus.
Ammonites peramplus.
Ammonites Woolgari.
Ammonites Deverianus.
Glyphitheutis ornata.
Turritella multistriata.
Scala. decorata,
Bulima arenosa.
Natica Roemeri.
Pleurotomaria seriatogranulata.
Rostellaria
Mitra
Reussi.
Roemeri.
Isocardia sublunulata.
Oyprina quadrata.
Eriphyla lenticularis.
Mytilus Neptuni.
Panopaea gurgitis.
Gastrochaena amphisbaena.
Pholas sclerotites.
Inoceramus labiatus.
Inoceramus Brogniarti.
Lima Sowerbyi.
Lima Hopperi.
Lima tecta.
Lima pseudocardium.
Lima aspera.
Lima elongata.
Lima septemcostata.
Pecten Nillssoni.
Pecten laevis.
Pecten Dujardinii.
Pecten Reussi.
Pecten curvatus.
Spondylus hystrix.
Ostrea hippopodium.
Exogyra lateralis.
Anomia subtruncata.
Anomia immitans.
Terebratulina striatula,
Rhynchonella plicatilis.
Serpula gordialis.
dats Reussi.
Oristellaria rotulata.
Flabellina elliptica.
Cribrospongia radiata.
Plocoscyphia labyrinthica.
Seyphia sp.
Cliona Conybeari.
=
Fei
Pflanzen.
1. Ohondrites Targioni. Stbe.
2. Spongia saxonica. Gein. (Cylindrites spongioides Gópp.)
3. Equisetum amissum Heer.
4. Microzamia gibba., Corda.
5. Zamites familiaris. Corda.
6. Caulerpites montalbanus. Renger.
1. Sequoia Reichenbachi, Heer. (Geinitzia eretacea End.)
8. Sequoia fastigiata. Heer. (Thuites alienus Sbg. Widdringtonites fort. End.)
9, Pinites Quenstedti. Heer.
10. Credneria.
11. Proteoides longus. Heer.
2. Myrthophyllum Geinitzii. Heer.
13. Myrtophyllum Schübleri. Heer.
14. Daphnegene primigenia. Ett.
15. Ficus protogsa. Heer.
16. Ficus Krausiana. Heer.
—
In den Strahówer Steinbrüchen liegt auf den hóchsten Plünerschichten ein
weisser Mergel, welcher eine Unzahl von Foraminiferen aus den Gattungen Globi-
gerrina, Textillaria, Cristellaria ete. enthält, doch ist es jetzt nicht möglich den-
selben mit einer der jüngeren, in Böhmen entwickelten Kreideschichten zu paralle-
lisiren, da früher ein durchgreifendes Studium der Foraminiferen aller unserer
Schichten nach dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft vorangehen muss.
Seitdem an der Basis der Weissenberger Schichten in den Semitzer Mer-
geln Massen von Foraminiferen gefunden wurden, welche man früher nur in den
viel jüngeren Teplitzer und Priesener Schichten zu finden gewohnt war, muss man
sich hüten ähnliche Vorkommnisse gleich als den genannten jungen Schichten ange-
hörig zu bezeichnen.
Die genannte Schichte geht in ihren oberen Lagen allmählig in den sie
überlagernden Löss über und enthält kalkige Concretionen auf Art der Lösskindeln.
Südlich vom Weissen Berge auf der Anhöhe zwischen der Cibulka und
Jinonitz (Widowle) finden wir in dieser Richtung hin den letzten Rest des Pliners.
Er ist sehr wenig aufgeschlossen und ein Handstück zeigt nur zerstreute Fisch-
reste. Da diese Parthie dem ehemaligen Ufer noch näher war als der Pläner am
Weissen Berge, so dürfte bei deren einstigem Abbau auf reiches Materiale an
Fischen zu rechnen sein.
14. Die Gegend von Mühlhausen, Welwarn, Ober-Berkowitz und
Raudnitz.
Wir sind bisher den Weissenberger Schichten im Kreise, entlang ihrer
ehemaligen Ufer, gefolgt, und es erübrigt uns nur noch den Querschnitt durch
die Mitte des Plänermassives näher zu betrachten, wie ihn die Moldau und Elbe
von Mühlhausen an bis gegen das Mittelgebirge hin entblósste,
73
Nördlich von Kralup finden wir oberhalb der Kohlenformation nur die
Perutzer und Korytzaner Schichten entwickelt. Erst oberhalb Mühlhausen an der
Lehne bei der Schäferei finden wir über den Korytzaner Schichten auch die Weissen-
berger, mit schwachem Einfallen gegen Norden, aufgelagert.
Das nachstehende Profil gibt darüber Aufschluss.
U
Fig. 22. Profil am Wege von Mühlhausen nach Uha und Welwarn (U).
D) Perutzer Quadersand. K) Korytzaner Sandstein. g) Konten der Korytzaner Schicht
Û Schwarze Semitzer Mergel. 85) Gelbliche a di г Mergel. Ж) Drinower Knollen. С) Diluvi og
schot
Am Wege von Mühlhausen nach Welwarn stehen die Perutzer Quader (p)
in einer Müchtigkeit von 4 Klaftern an; über ihnen liegt ein eisenschüssiger etwa
ү mächtiger Sandstein mit Trigonia suleataria (X) an, auf welchen dann 3° glau-
Conitischen Sandstein folgen (9). Beide diese Schichten gehören den Korytzaner
Schichten an.
Die Weissenberger Schichten beginnen über den letzteren mit einem
Schwarzen elimmerreichen Schieferthon (s) ganz ähnlich demjenigen, welchen wir
früher bei аек auch an der Basis der Semitzer Mergel gefunden haben. Die
Semitzer Mergel (в!) und die Knolle ‚nschichte (X) werden hier von einem mächtigen
Lager diluvialem Schotter überlagert, und ihre Gliederung werden wir etwas weiter
in bar tiefen Wasserrisse betrachten.
Die von Mühlhausen nach Hledseb sich hinziehende Berglehne besteht
Srösstentheils aus den tieferen zwei Gliedern: den Semitzer Mergeln und den Dři-
lower Knollen, welche hier durch zahlreiche Wasserrisse entblósst sind.
Dei n früheren flüchtigen Begehen, welches eine nur allgemeine Orien-
lirung bezweckte, erschienen uns dieselben als fast ganz petrefactenleer, und nur Ino-
"eramus labiatus wies darauf hin, dass sie zu den Weissenberger Schichten gehören.
f Elbe Sie Uha Radowitz
|
e
T
UR
Eu. EU M o e^ >
—M e d EEN c» c»
Vio 23. Profil der Plänergebilde am linken Ufer der Moldau bei Hledseh,
2) Per |
P) Porutzer Quadr LS Korytzaner Sandstein. s) Semitzer Mergel. d) Dřinower оеп, w) Wehlo-
er Plüuer. 0 Mergel der Teplitzer oder Bande Schichte
Im zweiten Jahresberichte hat die geologische Section diese Schichten,
| welche deutlich unter dem echten Fischplüner gelagert erschienen, als Schichten
{ | von Mühlhausen und Melnik ausgeschieden, und nach der jetzigen Auffassung
bestehen sie aus den Semitzer Mergeln und den Dfinower Knollen, wie wir gleich
an einem Detailprofile nachweisen. werden.
m Jahre 1872 widmete ich viel Zeit und Mühe der Lósung dieser Frage,
wozu bei der Armuth und schlechten Erhaltung der Petrefacten ziemlich viel Aus-
dauer gehörte.
| Der Wasserriss bei dem letzten Bahnwüchterhause vor Hledseb zeigte nach-
stehende Schichtenfolge.
| Aus dem Thalschutt erhebt sich zuerst der Perutzer Quader (p) Profil
| Fig. 23, dann folgt der eisenschüssige Sandstein mit Trigonia sulcataria, Rostellaria
| Parkinsoni etc., und die Glauconitschichte (X) der Korytzaner Schichten. Darüber
A ruht der schwarze Schieferthon mit Eriphyla lenticularis und Natica lamellosa.
| Nun folgt die tiefere Lage der Semitzer Mergel, ein gelblicher sandiger
| | Mergel mit Turritella multistriata, Modiola capitata, Eriphyla lenticularis, Inocera-
| mus labiatus, Arca subglabra. (Keine Foraminiferen !)
Die höhere Lage der Semitzer Mergel ist grauweisslich, mehr spaltbar,
und enthält bloss schlecht erhaltene junge Ostrea hippopodium, Fischschuppen und
Pecten Nillsoni.
Auf der abgewaschenen Oberfläche dieser Lage findet man Amorphospongia
rugosa, Welche aber aus der weiter nach oben gelagerten Knollenschichte stammt.
An diesem Punkte enthält die Knollenschichte keine anderen Petrefacten und ist
von einem mächtigen Gerölllager überdeckt.
Besser aufgeschlossen finden wir diese Dfinower Knollen in ihrer west-
| lichen Fortsetzung an dem Wege von Mühlhausen nach Uha, wo in einem kleinen
Steinbruch die Schichte mit Amorphospongia rugosa deutlich auftritt, und noch
Inoceramus Brogniarti, Ostrea hippopodium, Flabellina elliptica nebst vielen Kiess-
knollen enthält.
Anhöhe von Radowitz
|
|
|| pic
jz
N = Iz
f “ж Л;
Uha P
| Fig, 24. Profil am Feldwege oberhalb Uha gegen die Anhöhe bei en
A) Mim mit ed dée и s) Schichte mit Spongites gigi Drinower Bola
) Wehlowitzer Plüner. Gelber Mergel, /') Grauer Mergel mit ч: locker
| In den hóchsten Lagen dieses kleinen, knapp unter dem Fahrwege gele-
ў genen Steinbruches liegt eine stark eisenschüssige Schichte, auf welcher eine etwa
I 5" mächtige Lage mit riesigen Spongiten (Spongites gigas) ruht. (Vergleiche weiter
u
75
unten bei Neudorf.) Darauf folgt eine feste Knollenschichte, welche ursprünglich
zu Bauzwecken gewonnen wurde, und auch nicht weit von da auf einer Hutweide
entblösst ist, wo ich nachfolgende Arten sammelte:
Baculites sp. Inoceramus Brogniarti.
Ammonites Bravaisianus. Pecten Nillsoni.
Rissoa Reussii. Cristellaria rotulata.
Dentalium medium.
Das dritte Glied der Weissenberger Schichten, die Wehlowitzer Fisch-
pliner, trifft man auf der Anhöhe bei Radowitz südlich von Uha.
Dieselben lieferten:
Lepidenteron elongatum. Ammonites Woolgari.
(Lange Fischcoprolithen.) Lima elongata.
Bairdia subdeltoidea. Cristellaria rotulata.
Auf diesen Plünern liegen hier noch gelbe und graue Mergel, welche dem
Aussehen nach an die tieferen Teplitzer Schichten (Kistra) oder an manche Prie-
Sener Daeulitenthone erinnern. Die Petrefacten zeigen aber, dass sie noch in den
Complex der Weissenberger Schichten zu rechnen sein werden. Ich fand daselbst:
Ammonites Bravaisianus ? Nucula pectinata.
Scaphites Geinitzii. Lima Sowerbyi.
Scala decorata. Exogyra lateralis.
Turritella multistriata. Frondicularia.
Dentalium medium. Cristellaria.
Diese Localität verdient später nochmals nach Petrefacten untersucht
ZU werden.
Dieses Profil fand ich auch an den Thallehnen, entlang des rothen Baches,
bei Ohrzín, Sazena und Neudorf, aber nur bis zur Knollenschichte, die hóchsten
Schichten fehlen hier.
i Es erübriete mir nur noch den Fundort der riesigen Spongiten bei Neuhof
Sicherzustellen. Ich erhielt Bruchstücke derselben schon vor 20 Jahren durch
ler Apotheker Fierlinger, welcher auch die Güte hatte mich auf die Stelle zu
führen, wo dieselben beim Bau der Melniker Strasse zwischen Weprek und Neuhof
m einem Wasserrisse, über welchen eine Kanalbrücke gebaut wurde, gefunden wurden.
Sie liegen hier ganz in demselben Niveau oberhalb der an Amorphospongia
rugosa reichen Schichte, wie ich es im Steinbruche bei Uha (pag. 74, Profil Fig. 94)
Nachzuweisen Gelegenheit hatte. Nach den Mittheilungen des Herrn Fierlinger
war das damals entblösste Exemplar mehr als eine Klafter im Durchmesser und
die Enden der wiederholt diehotomisch getheilten Äste gingen in abgeflachte runde
Anschwellungen über. (Ich befasste mich damals noch nicht mit Palcontologie und
bedauere diese Gelegenheit zur Acquisition eines solchen Prachtexemplar's verpasst
^u haben) Beim gegenwärtigen Besuche der Localität fanden wir noch Bruch-
Stücke der unten flachen, oben gewölbten Zweige von 12 cm. Breite, 7 em. Höhe.
Kai
©»
Aus der Gegend von Welwarn wenden wir uns gegen die aus Pläner beste
henden Berglehnen, welche sich oberhalb Citow erheben und mit einer winkeligen
Umbiegung bis über Raudnitz, Zidowes und Dusnik hinziehen.
Oberhalb Spomischel (westlich von der Eisenbahnstation Jenschowitz) treffen
wir in einem Steinbruche unterhalb des Judenkirchhofes die Knollenschichten ganz
analog wie bei Dfinow entwickelt.
Die festen Knollenlagen sind 4—6—10” mächtig und durch weicheres
xestein in der Müchtigkeit von 4—9' von einander geschieden. Ich sammelte daselbst :
Fischwirbel. Lima elongata.
Ammonites Brawaisianus. Lima pseudocardium.
Ammonites Woolgari. Pecten levis.
Ammonites Austeni? juv. Pecten Dujardinii.
Baculites sp. Spondylus spinosus.
Turritella Fittoniana. Exogyra lateralis.
Rostellaria Reussi. Anomia subradiata.
Eriphyla lenticularis. Frondieularia.
Leguminaria. truncatula. Cristellaria rotulata.
Inoceramus labiatus.
Gut aufgeschlossen, aber arm an Petrefakten treffen wir die Semitzer Mergel
im Dorfe Citow und zwar in der festen Varietät, welche graue, sandige, bröcklige
Pläner darstellt, die in dieser Gegend die erste Stufe im Terrain bilden. An Petre-
facten enthielten sie:
Lepidenteron elongatum. Mytilus Neptuni.
’araclythia nephropica.
Mutiella ringmerensis.
—
Аша elongata.
Die zweite Stufe im Terrain bildet die Lehne oberhalb Neuhof, wo der
neue Weingarten „Zdendina“ angelegt ist.
Es sind das die Drinower Knollen, welche hier der grauen und sandigen
Beschaffenheit wegen manchen Partien der Iserschichten sehr ähneln, aber nach
den Petrefakten und der Lagerung (unter den Wehlowitzer Plänern mit Масгорота
speciosum) unstreitig den Dfinower Knollen entsprechen.
Ich fand bei der Hegerswohnung unweit der oberen linken Ecke des Wein-
gartens folgende Arten:
Sceaphites Geinitzii. Gervillia solenoides.
Turritella Fittoniana. Inoceramus Brogniarti,
Хайса бешш. Peeten Nilssoni.
tostellaria Reussi. Peeten pulchellus.
Dentalium medium. Pecten Dujardinii,
Arca. Geinitzii. Vola. quinquecostata.
Arca. echinata. Ostrea hippopodium.
Tellina contentrica. Rhynchonella plicatilis.
Avicula (glabra?) Serpula sp.
~]
-1
Die dritte Stufe bildet die Anhöhe „na Sibenym“ bei Lipkowitz, wo der
Wehlowitzer Fischpläner in einem Steinbruche des Häussler Hrudka aufgeschlossen
ist. Die tiefste Lage im Steinbruche bilden regelmässige Baupläner, in welchen ein
Schönes Exemplar von Macropoma speciosum gefunden wurde, das gegenwürtig in der
Sammlung des Fürsten Jos. Lobkowitz in Unterberkowitz sich befindet. Die über
dem B; jaupläner liegende graue, sehr feste kalkige Schichte enthält als hüufigstes
Petrefakt eine grosse Varietät von Exogyra conica, ausserdem erhielt ich durch
H. Prof. Rauwolf: aus derselben Schichte ein schönes As von Ammonites
Deverianus d’ Orb. (Vergleiche Cephal. der b. Kr. F. 4. Fig. 5.) Selbst sam-
melte ich:
Eriphyla lenticularis. Spondylus spinosus.
Рапораа mandibula. Ostrea semiplana.
Inoceramus labiatus.
Vielleicht reprásentirt, diese höhere Lage hier die Malnitzer Schichten.
Über der grauen Kalkschichte liegen hier gleich wie auf der Anhöhe bei
Radowitz südlich von Uha zuerst braunliche, sandige, dann blüuliche Mere gel, welche
Sich aber hier zum Sammeln von Petrefacten nicht als geeignet erwiesen. Darüber
liegt direct die Ackerkrume.
Spomy&el Neuhof Zdöndina Sibeny
Берзи Ийе; Er. М гі EF 5 e ГРЕТА er,
Fig. 25, Profil der Weissenberger Schichten westlich von Unter Befkowitz.
S) Беті Mergel, S) Festere Lage eos Mergel. d) Dfinower Knollen. w) Wehlowitzer
V
"ig schpläner. m) Malnitzer Schichte 1) Bräunliche Mergel. 0) Бай Mergel,
Die mittlere Stufe (die Diinower Knollen) ist noch in dieser Gegend an
llen zugänglich, und zwar vorerst westlich vom Bahnhofe bei Unter Bei-
kowitz in einem Hohlwege, der nach Lipkowitz führt. Die grauen Knollen sind sehr
fest, sandig, und lieferten:
Zwei Ste
Daculites, Lima elongata.
Ammonites peramplus. Spondylus spinosus.
Ammonites Bravaisianus. Pecten 19815.
Turritella Fittoniana. Pecten Nillssoni.
Rostellaria Reussi. Pecten curvatus.
Natica Gentii. Exogyra lateralis.
Pectunculus lens. Exogyra conica.
Lima Sowe туі. Rhynchonella plicatilis.
Lima septemeostata. Flabellina elliptica.
Im Dorfe Kostomlat fand ich darin sehr häufig den Pecten pulchellus, ausser-
dem Eriphyla lenticularis, Cyprina quadrata, Exogyra lateralis, Cristellaria rotulata.
Zum Verständniss der Pläner in der Umgebung von Raudnitz gibt vor
allem ein tiefer Einschnitt bei Bechlin Gelegenheit, dann die Anhöhe „na Vreh-
labei* bei Bezdékov, und schliesslich der Steinbruch bei der Malzdórre in Raud-
nitz selbst.
Wenn man von Baudnitz aus diese Gegend untersucht, so findet man
auf dem Wege vom Bahnhofe hinter der Häuserreihe, in der das Bräuhaus steht,
steile Plänerwände von 4° Höhe anstehen. Dieselben entsprechen der ersten Stufe
(den Semitzer Mergeln), welche wir in dem früher gegebenen Profile bei Citow
betrachtet haben. Sie weichen sehr von dem echten Baupläner (den Wehlowitzer
Fischplänern) ab, denn es sind sandige, bröcklige, graue oder gelbliche Pläner, die
in ihren tiefsten Lagen Inoceramus labiatus, etwas höher Corax heterodon und
Mytilus Neptuni geliefert haben. Dieselben Schichten findet man in dem Stein-
bruch bei der Malzdórre auf dem Wege nach Bezdékow am linken Elbeufer, wo
sie grosse Cephalopoden lieferten;
Ammonites Austeni. Ammonites peramplus. Ammonites Woolgari.
Elbe Raudnitz Bezdékow Na Vrehläbei Bechlin
BE As
i meen: aa
5 "
duy osea E
DRAMA a Ste
Fig. 26, Profil der Weissenberger Schichten von Raudnitz gegen den Georgsberg.
s) Semitzer Mergel. k) Diinower Knollen. 2) Schichte mit Ostrea semiplana. ») Bhynchonellen-
quader. w) Wehlowitzer Fischplüner.
Die zweite Stufe im Terrain bilden auch hier die Dfinower Knollen, welche
auf der Anhöhe bei „na Vrehlabei“, unweit Bezdekow, Gelegenheit zu einer ein-
gehenden Betrachtung bieten.
In den drei festeren Lagen sammelte ich:
Enoploclythia sp. Pectunculus lens,
Ammonites Woolgari. (Typische Form.) Leguminaria truncatula.
Hamites ? Nucula pectinata.
Baculites, Tellina.
Rostellaria Reussi. Inoceramus labiatus.
Natica lamellosa. Inoceramus Broeniarti.
Avellana Archiaciana. Lima elongata.
Dentalium medium. Spondylus spinosus.
79
Ostrea Hippopodium. Magas Geinitzii.
Ostrea semiplana. Amorphospongia rugosa.
Rhynchonella plicatilis.
In den höchsten Lagen ist Ostrea semiplana und A. rugosa häufig.
Die dritte Stufe findet man in einer Schlucht bei Bechlin aufgeschlossen,
und kann sich hier überzeugen, dass sie dem Wehlowitzer Fischpläner entspricht.
An ihrer Basis finden wir eine schwache Andeutung des Rhynchonellenquaders.
Die Pläner lieferten :
Macropoma speciosum. Modiola capitata.
Jeryx sp, Pholadomya aaquivalvis.
Rostellaria Reussi. Cyprina quadrata.
Natica Gen. Cyprina ef, intermedia d'Orb.
Dentalium medium. Ostrea Пірроройішп.
Eriphyla lenticularis. Ostrea semiplana.
Arca subglabra. Annomia sp.
rea sp. Rhynchonella plicatilis.
Avicula, anomala,
l5. Die G 'send von Gross-Üernosek, Gastorf, Wehlowitz und Melnik.
Es erübrigt uns nur noch die entgegengesetzte Seite dieses durch das
Elbetha] aufgeschlossenen Profiles längs des rechten Ufers stromaufwärts bis gegen
Melnik zu verfolgen.
In der Gegend von Gross-Cernosek kann man zwei Stufen im Terrain der
Pläner unterscheiden. Zur tieferen gehören die unteren Plänerbrüche beim Orte
Selbst (der herrschaftliche Steinbruch), und dann eine beim Eisenbahnbau geöffnete
Parthie unweit des Presshauses (Roth-Lissa) am Fusse des Radobils, wo ich Ino-
Seramus labiatus, Pecten curvatus und Spondylus histrix sammelte. Zur höheren
Stufe gehört die Parthie, in welcher Ritschel’s Steinbruch sich befindet.
Es ist bis jetzt schwierig die untere Stufe zu deuten, und bei der Spar-
Samkeit der Petrefaeten zu unterscheiden, ob sie ein Aequivalent der Semitzer Mergel
oder der Knollenschichte ist, und es ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen,
dass beide Stufen zu den Wehlowitzer Fischplänern gehören.
Die Plüner der oberen Stufe sind entschieden den Wehlowitzer Fisch-
Dlänern gleich, denn sie sollen nach Aussage der Steinbrecher öfters Fischabdrücke
enthalten. Ich fand hier Picnodus complanatus und Enoploclythia Leachii.
Im Ritschel’s Steinbruche unterscheidet man zwei feste Bänke von ausge-
Zeichnetem Baustein, darüber liegen 2 Klafter rostgelblichen Plüners, der viele
öhlungen nach Scyphien enthält und senkrecht zerklüftet ist. Darauf folgen an
3 Klafter grauen, schief zerklüfteten Pläners.
. Auf einem Feldwege nach Michelsberg findet man auch Spuren der Mal-
Nitzer Schichten, welche sich sogar durch einen Grünsandstein zu erkennen geben.
Leider Sind hier die Aufschlüsse sehr ungenügend, um das Verhältniss dieser
80
Schichten zu den darüber liegenden Teplitzer genau studiren zu kónnen. Die festen
Knollen in dem Grünsandsteine enthielten:
Ammonites Bravaisianus. Arca Sp.
Baculites sp. Lima pseudocardium.
Rapa.
In der Richtung gegen Hradek liegen oberhalb den Wehlowitzer Plänern
kalkige Knollenschichten mit Sandkórnern, welche entweder den Malnitzer oder
schon den Iserschichten angehóren.
Ich sammelte hier bloss:
Rostellaria. Dentalium.
Inoceramus. Pecten.
Dreihäuseln Mich. B. Radobil R Gross-Üernosek Elbe
Fig. 27. Profil von Gross-Öernogek nach Michelsberg.
w) Untere Terasse der Wehlowitzer panin r !) Obere Terasse der Mi aer Pläner, m) Mal-
itzer Schichten. А) Grünsandstein. £) Teplitzer Schichten. p p) Priesener Schichten.
In der unmittelbaren Nähe von Leitmeritz treten die Weissenberger Schichten
nirgends deutlich zu Tage, nur bei Pokratitz sind unter den Teplitzer Schichten
petrefactenarme Pläner, deren genauere Deutung gegenwärtig nicht zulässig ist
Bei Treboutitz finden wir die höchsten Lagen der Wehlowitzer Pliner ganz
unten am Strombeete des Luhabaches in einer Mächtigkeit von 2 Klaftern an-
stehen. Es sind graue in unebenen Platten brechende Pläner.
Sie werden von sandigen grauen Kalkknollenschichten überlagert, welche
den Iserschichten angehören.
Bei Hrusowan ist ein grosser, gegenwärtig ganz verlassener Steinbruch, 10
welchem ehemals der Wehlowitzer Pliner zum Bau des Schlosses in Hand
gebrochen wurde.
In der Gegend von Gastorf wurden in neuerer Zeit durch Eisenbahnein
schnitte schöne Profile entblósst, welche in Beziehung auf die Gliederung de
Weissenberger Schichten meine Ansichten glänzend bestättigt haben.
So wurden in dem tiefen Eisenbahneinschnitte bei Schwarenitz (Svarenice)
3—4 Klafter schwärzlich graue Mergel aufgeschlossen, welche ganz den SemitZzel
entsprechen und folgende Arten enthalten:
Oxyrhina. Modiola capitata.
Ammonites Bravaisianus. Avicula. anomala.
Scaphites Geinitzii. Inoceramus.
Rostellaria Reussii. Pecten Nilssoni,
Astarte acuta. Ostrea hippopodium.
Pectunculus le ns. Gristellaria rotulata.
Nucula pec EM Flabellina elliptica.
Rê
Fig. 28. Eisenbahnprofil bei Schwarenitz.
9 Semitzer Pliner. X) Diinower Knollen. 7) Rhynchonellen-Quader? w) Wehlowitzer Pläner.
Darüber liegen die Drinower Knollen in Form von gelblichen, etwas sandig-
kalkigen Coneretionen. Dieselben wurden zur Schotterung der Bahnstrecke benutzt
und so gelang es mir eine ziemliche Menge von Petrefacten darin aufzufinden ;
Pischschuppen, Avellana Archiaciana.
Ammonites Woolgari. Fusus Renauxianus.
Ammonites Bravaisianus. Eriphyla lenticularis.
r Dote: се Mutiella ringmerensis.
Пата l'ittoniana. Astarte acuta.
M lamellosa. Pectunculus lens. und mehrere unbe-
Чата Reussi. stimmbare Steinkerne von Gastro-
Voluta suturalis. poden und Bivalven.
I E Bahn Webrutz Schwarenitz
Fig. 29. Profil bei Webrutz längs ges Weges nach Trnowa.
) 9 Y 1 H
к „emitzer Mergel. X) Drinower Knollen. w) Wehlowitzer Plüner. Unterer Theil. w!) Wehlo-
"zer Pliner. Oberer Theil, К) Lage von Platten en zeichen Sandsteines, D Iserschichten.
6
In den höheren Lagen der Drinower Knollenschichten bemerkt man eine
schwache Quadersandschichte, welche die erste Andeutung des an Rhynchonellen
reichen Quaders ist, den wir später bei Liboch und Wehlowitz unter den Fisch-
plänern treffen werden.
Über den Knollen liegen bei Webrutz an 5 Klafter mächtige Wehlowitzer
Fischpläner, in deren tiefster Lage ich nachstehende Arten fand:
Mutiella Ringmerensis.
Crassatella.
Inoceramus Brogniarti.
Enoploclythia Leachii.
Nautilus sublavigatus.
Voluta suturalis.
Auch bei Gastorf selbst entblósste die Bahn die Semitzer Mergel und längs
eines Fahrweges in der Richtung gegen die Anhöhe „Auf der Hore“ trifft man in
der Knollenschichte auch einen schwachen Rhynchonellenquader und kann dann
über dem Fischpläner noch zwei Lagen der Kalkknollen der Malnitzer Schichten
beobachten, welche hier enthielten:
Pinna decussata.
Baculites.
Turritella Fittoniana, Inoceramus Brogniarti.
Eriphyla lenticularis. Pecten Dujardinii.
Arca subdinensis, Exogyra lateralis,
Pholadomya zquivalvis. Ostrea, semiplana.
Panopsa gurgitis. Seyphia sp.
Leguminaria truncatula.
Ganz oben sind die echten kalkigen, mit groben Sandkórnern untermischten
Iserschichten, welche an Petrefacten: Tellina sp., Pholadomya sequivalvis, Modiola
sp, Janira quinquecostata, Exogyra conica enthielten, und weiter gegen Schnedo-
witz zollstarke Platten von sandigem Brauneisenstein führen.
Gastorf
Ex: ч
Eg 1
Fig. 30. Profil von Gastorf zur Anhöhe „Auf der Hore“,
kk) Dfinower Knollenschichte. o) Graue Schichte EY Ostreen, 7) Rhynchonellenquader, w) Wehlo-
m) Malnitzer Sc non ten. m!) Launer Knollen, i) Iserschichten (Pisniker Facies).
witzer Fischpläner.
) Eisensc hüssige Schichte
Zwischen Gastorf und Wegstädtel zieht sich ein Plänerzug, auf dessen
Hochebene eine lange Reihe von Steinbrüchen sich befindet, in denen die berühmten
85
„Gastorfer Platten“ und andere Steinmetzarbeiten verfertigt werden. Die abgebaute
Schichte gehört dem echten Wehlowitzer Fischpläner an, und ist eine reiche Fund-
&rube von Petrefacten.
Bevor wir zur Aufzühlung derselben schreiten, wollen wir die Berglehne
Unter den Kochowitzer Weingärten betrachten.
h Im Strombeete der Elbe liegen graue, sandige, in unebene Platten sich
lósende Plüner, welche sehr sparsame Petrefacten enthalten, und durch Kohlen-
brocken und zahlreiche Fucoiden sich auszeichnen.
Eine festere Schichte am Fusssteige lieferte:
aen bohemica.
Ammonites Bravaisianus.
eulites,
Leguminaria.
Rhynchonella.
Darüber erhebt sich eine steile, an 3 Klafter hohe Wand des Rhyncho-
nellenquaders, welchen wir weiter bei Wehlowitz und Melnik, viel höher ober dem
"lussbeete, antreffen werden.
Мену Die Knollenschichten und die tieferen Lagen der Wehlowitzer Plüner sind
Ht Weingarten bepflanzt und stellenweise durch den Schutt der am Plateau
befindlichen Steinbrüche verdeckt. Es erübrigt uns nur das zu betrachten, was in
den letzteren gewonnen wird, und das sind, die hóchsten Lagen der Wehlowitzer
Fischplänen, `
Die nachstehende Liste von den hier gefundenen Petrefacten enthält vor
allem das, was ich nach oft wiederholten Besuchen im Verlaufe von etwa 15 Jahren
theils. selbst sammelte, theils von den Arbeitern kaufte, sowie auch mehrere Arten,
Welche ich vom Herm Müller Hocke zum Geschenke für unser Museum erhielt:
Üxyrhina Mantelli. Panopxa gurgitis.
Otodus appendiculatus. Inoceramus labiatus.
Inoceramus Brogniarti.
Lima multicostata.
Lima Sowerbyi.
poma speciosum. Lima tecta.
Bum x Zippei. . Pecten eurvatus (riesig, 53 mm. lang,
№ Plodythia Leachii. 50 mm. breit).
"2m Pecten Dujardinii.
Хайса Roemeri.
Mutiella ringmerensis.
Arca subglabra.
inna decussata.
Avicula anomala.
klingend
Ostrea semiplana.
Anomia subradiata.
Micraster.
Pleurostoma lacunosum.
Die Malnitzer Schichten sind oberhalb des Fischpläners durch kalkige
e Plänerplatten angedeutet, welche zwar nur spärliche Glauconitkörner ent-
err. aber doch ein Aequivalent des Malnitzer Grünsandes sein dürften. Arca
Blabra und Nautilus sublievigatus sind darin die häufigsten Erscheinungen. Die
6*
84
Launer Kalkknollen sind hier auch angedeutet, aber wir werden ihren palwonto-
logischen Character erst in ihrer Fortsetzung bei Wehlowitz gut würdigen kónnen.
Den Schluss der Schichtenfolge bilden hier sparsame Reste der zerstörten
Isersandsteine, welche auf [dem Plateau, namentlich. gegen Raudnitz hin, überall
den Boden der ärmlichen Kiefernwäldchen bilden.
In der Richtung nach Westen, gegen den Soviceberg hin, neigen sich die
sämmtlichen Schichten, die wir eben besprochen, immer mehr zur Elbe herab, so
dass wir beim Dorfe Brozanken die höchsten Schichten. des. Wehlowitzer Pläners
und die Reprüsentanten der Malnitzer Schichten ganz unten am Ufer der Elbe finden.
Unter und ober dem Fusssteige, der sich von Brozanken längs des Ufers
nach Kischkowitz hinzieht, sammelte ich in einem grauen, stark glauconitischen
Pläner folgende Arten:
Callianassa (bohemica ?). Eriphyla lenticularis.
Ammonites Woolgari. Leguminaria, truncatula.
Ammonites 8р. Inoceramus Brogniarti.
Baculites. Lima elongata.
Natica Genti. "xogyra lateralis.
Längs eines Hohlweges, der sich an der westlichen Seite des Soviceberges
hinzieht, stehen noch petrefactenleere Pláner an, deren genaue. Deutung gegen-
wärtig noch unzulässig ist.
Die Schilderung der hier weiter folgenden Schichten muss zu einer bevor-
stehenden weiteren Monographie der Iser- und Teplitzer Schichten verschoben werden.
Setzen wir unsere Wanderung von. dem früher verlassenen Puncte. unter-
halb der Kochowitzer Weinberge längs der Lehne gegen Wegstädtel fort und von
da gegen Liboch, so haben wir wenig Gelegenheit weiteres Beobachtungsmaterial
zu sammeln. Die tiefsten Schichten oberhalb des Elbeufers enthalten sehr schlecht
erhaltene spärliche Petrefacten.
lischreste. Pecten Nilssoni.,
Rostellaria Reussi. Pecten curvatus.
Avicula anomala. Ostrea hippopodium.
Obere Kirche von Liboch
Elbe Liboch
Fig. = Profil bei LES
з) Semitzer Мегре. 44!) Diinower Knol КІ wquader. w) Wehlowitzer Fisch-
pláner. ët Malnikzer Ce
85
Die Knollenschichten, welehe vor Liboch zum Kalkbrennen verwendet wer-
den, enthalten keine Versteinerungen.
Die Fischpläner sind hinter der oberen Libocher Kirche in einem Stein-
bruche geöffnet und wir verdanken: der Güte des Herrn Pfarrers Philip Cermák
folgende Arten:
Beryx Zippei. Enoploclythia Leachii.
Macropoma speciosum. Arca subglabra.
Von diesem Steinbruche aus kann man das Einfallen der Wehlowitzer
Pliner in nordöstlicher Riehtung unter die sich bei Zelezen mächtig emporhebenden
Quadersande der Iserschichten verfolgen. Von der oberen Libocher Kirche kommt
man in eine tiefe Schlucht, welehe die Pläner-Anhöhe bei Liboch von der bei
Wehlowitz trennt und eine gute Einsicht in die tieferen, unter dem Fischpläner
gelegenen, Glieder der Weissenberger Schichten gewährt.
Die tiefsten Lagen, welche hier entblösst sind, dürften schon den Dfinower
Knollen entsprechen, denn sie stellen graue kalkige Knollen, mit sehr. unebener
geg dar.
атап folgen schwürzliche sandige Mergel mit zahlreichen Fucoiden, deren
Terre Sube oft senkrecht in den Schiehten stehen.
mehr als eine Klafter höher treffen wir eine au 2—3’ mächtige Bank
von iiem Quadersand, welcher sehr reich an Rhynchonella plicatilis ist.
Der gelbe Plüner, welcher darauf folgt, weist drei Schichten. von grauen
Quarzknollen ` auf, und trügt nach oben wieder eine der Rhynchonellenbank ähn-
liche шш )
r Fischpläner ist hier wenig entwickelt und erscheint unkenntlich, weil
er nieht oben der ist, doch gelang es mir in einer festeren Sehichte E noplo-
elythia pem Turritella multistriata und Inóceramus labiatus zu finden.
Auf abi Fischpläner folgen ч! Knollenschichten, welche wir gleich weiter
tepräsentanten der Malnitzer Schichten werden
im Wehlowitzer Steinbruche als die
den Sehluss der Reihe bildet,
kennen lernen. Der sandige Boden, welcher hier
rührt j marci Quadersanden: der Iserschichten her.
"Reihe nach kämen jetzt die Wehlowitzer Steinbrüche zur Betrachtung,
doch ge es zweckmässiger sein die ganze Parthie der Lehne bis nach Melnik
Uhd zwar von. der Basis angefangen. zu schildern. Das tiefste, was wir in dieser
Behiebtoniolge kennen, ist; am linken. Elbeufer eine Parthie Pläner bei Bejkev (un-
Weit der Eisenbahnstation Jenschowitz), welche durch den hier zu Tage tretenden
Hügel yon Olivinbasalt aus der Ebene des Thalschuttes der Elbe gehoben ist. Es
Sind schwärzliche sandige Mergel (Semitzer), welche nachstehende Arten enthielten:
Osmeroides Lewesiensis (Schuppen). Lima Sowerbyi.
Fischwirbel, Pecten curvatus.
Ammoönites "Woolgari: Pecten lævis.
Mmmonites albinus. Pecten Nilssoni.
Dentalium Anomia.
Frondieularia angusta.
lioladomya iequivalvis.
86
Am rechten Flbeufer unterhalb der Stadt Melnik treten deutlich die Dvi-
nower Knollen hervor und ich sammelte daselbst:
Ammonites peramplus. Lima sp.?
Baculites. Pecten levis,
Natica бешш. Pecten Nilssoni.
Rostellaria Reussi. Pecten Dujardinii.
Mitra Roemeri. Ostrea hippopodium.
Атса subdinensis ? Exogyra lateralis.
Avicula anomala. Anomia subradiata.
Inoceramus Brogniarti. Frondicularia angusta.
Lima elongata. Flabellina elliptica.
Lima septemsuleata. Cristellaria. rotulata.
Diese Knollenschichten, welche den grössten Theil der ganzen Berglehne
zwischen Melnik und Liboch einnehmen und die berühmten Weinberge tragen, ent-
halten etwa in der Mitte ihrer Mächtigkeit die Bank des Rhynchonellenquaders,
welche zwar meist durch die Weinberge verdeckt ist, aber doch dem aufmerksamen
Beobachter nicht entgeht.
Das dritte Glied der Weissenberger Schichten, die Fischplüner, sind bei
dem Dorfe Wehlowitz in ihrer typischen Form so gut durch Steinbrüche aufge-
schlossen, dass ich mich entschloss sie Wehlowitzer Pliner zu nennen. Diess
geschah auch desshalb, weil man hier das Verhältniss der Lagerung zu den tieferen
Gliedern sowie zu den jüngeren Malnitzer und Iserschichten gut betrachten kann.
Die Steinbrüche sind stellenweise bis auf den Rhynchonellenquader getieft,
der aber nicht abgebaut wird. Die erste Bank des Pläners ist 3' mächtig, wird
„Spodek“ genannt, enthält graue Parthien, welche zu Kalkbrennen und zum Strassen-
bau verwendet werden.
Darauf folgen zuerst graue, dann gelbliche schöne Pläner (Zloutky), welche
zu Steinmetzarbeiten verwendet werden und das Lager von Macropoma speciosum,
Beryx Zippei und Enoploclythia Leachii sind. Ausserdem erhielt ich aus diesen
Plänern bloss Arca subglabra und Pholas sclerotites.
Diese Schichten werden hier auch unterirdisch abgebaut, da die Abrüumung
der darüber liegenden Schichten zu beschwerlich ist. Die dadurch entstehenden
Catacomben haben zur Decke einen welligen quarzigen Plüner, auf welchen eine
mächtige Lage gewöhnlichen Bauplüners mit 2 Lagern von Quarzknollen folgt.
Das Abraumgestein ist ein plattenförmiger klingender Pliner mit Arca
subglabra, der, trotzdem er nur sparsame glauconitische Körner enthält, dennoch
als ein Aequivalent des tiefsten Gliedes der Malnitzer Schichten: nämlich des Grün
sandsteins (Idealp. Seite 8, Fig. 10) sein dürfte. Auf ihn folgen noch in sandig
mergligem Pliner drei Reihen von grauen Kalkknollen, welche zum Kalkbrennen
verwendet werden. Dieselben enthalten viele Versteinerungen, welche sie als ei?
Aequivalent der Launer Kalkknollen und vielleicht auch der Malnitzer Avellanen-
D g d ч as
Schichte (Ideal-Profil Seite 8, Fig. 11 u. 12) erkennen lassen. In denselben ent-
deckte auch Herr Pražák einen schönen Fischrest: Alosa bohemica.
In der tiefsten Schichte dieser Knollen fand ich nachstehende Arten:
|
\
Ammonites peramplus. Eriphyla lenticularis.
Ammonites albinus. Leguminaria Petersi.
Baculites sp. Panopxa gurgitis.
Nautilus sublaevigatus. Pholadomya aquivalvis.
P H D
Turritella multistriata. Avicula anomala.
Turritella Fittoniana. Inoceramus Brogniarti.
айса Roemeri. Lima multicostata.
Voluta suturalis. Janira quinquecostata.
Rostellaria Buchi. Pecten Dujardinii.
Rapa cancellata. Pecten laminosus.
Turbo cogniacensis. Exogyra lateralis.
6 Oyprina quadrata. Magas Geinitzii.
А Cyprina (cf. intermedia d'Orb.) Rhynchonella plicatilis.
d Mutiella rinemerensis Flabellina elliptica.
gmerensis.
n
Die mittlere Schichte, deren Knollen mehr Sandkörner enthielten, lieferte:
1 dk D D L
" turritella Fittoniana. Ostrea Hippopodium.
y à : р hone "I icatil
8 r holadomia æquivalvis. Rhynchonella plicatilis.
d Ama multicostata.
,
| Die höchste Schichte:
"
1 Lima multicostata Ostrea hyppopod. (vesicul.)
- Lima Sowerbyi Magas Geinitzii.
Pecten curcatus Rhynchonella plicatilis.
е Janira quinquecostata.
Д à 7 2T 3 :
П Diese Knollenschichten lassen sich weiter auf der Ebene in den tiefen
Hohlwegen zwischen Wehlowitz und Straschnie wieder beobachten und ihr Einfallen
| Unter die Quadersande der Iserschichten deutlich wahrnehmen,
( * сі : T Y" "e iv APANA Y
d Hiemit schliesse ich die specielle Schilderung der von mir untersuchten
; Localitäten mit dem Wunsche, es möge diese Arbeit als Basis für weitere Unter-
Süchungen angesehen werden und namentlich die in der Nähe von guten oder
Neuen Aufschlüssen wohnenden Freunde der Palzontologie zu fleissigem Sammeln
| aufmuntern,
Tabellarische Übersicht
der in den Weissenberger und Malnitzer Schichten aufgefundenen Petrefacten.
г |Weissenherger | Malnitzer
| | Schichten | Schichten |
E | | |
| БЕ | Рт | E: IO a . . '
| |жж ы |8 | | Wichtige. Fundorte. im
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Polyptychodon interrupt Ow, | — | A el | | — | Lowe
4 | | | | | |
Pisces. UN | |
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Selachii. | |
Chymzra furcata Fr. | | СЕЗЕ ЕЕЗ
Oxyrhina Mantelli- Ag. d Hillt | — 4d | l- | — || Lewes. Strehlen.
Oxyr hina angustidens: Reuss. «| — + اا |+|-
Otodus appendiculatus Ag. . — | +/ +1 | - | Chlor. d Rouen.
| | Lewt
| | | |
Lamna raphiodon Ag. . d HI = | У l- L | — | Lewes. Strehlen ete.
Lamna subulata Ag. Ll — | [|| — | — d
| Carcharias priscus Gieb, . . | | EA EE |
| Corax heterodon Жене. 2. toe | + | + |— 1-1! Lewes, Plauen, Streh-
| JAEN ‚
| | | len ete.
| Ptychodus polygirus Ae, «| —|—|— | | | Ga | Kent.
| Ptychodus mammillaris Ay. . + | 4 | 4 | = li: E | Strehlen.
Ptychodus latissimus Ag. . -| — | - H? —
Ptychodus decurrens Ay, . .|—|— | — | + | |
| | |
Ganoidei. | | | f
| | ||
| Pyenodus ceretaceus Ау. . .|— |— | I — | — | — | P Mr
| | | rehler
| > : An BÉ ў «in | | |
Pyenodus serobieulatus Reuss, .| = | — | = (|= | en "Wes.
Pyenodus complanatus Ag . = |мен | ج | | Strehlen.
Macropoma speciosum Кеназ. dE | —
Macropoma forte Er. . . «| |
|D ercetis Sp. - Kg, eu CE | -—
| Semionotus? . . . . « .|—| |
Cycloidei. |
|
| |
| — | — | Lewes. Strehlen.
|
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Ammonites peramplus Mant. E Kë | | | |
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Korycaner Schichten
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Rostellutia Buchi ашау.
Voluta elongata Sow. Sp.
| Кара cancellata Sow. 8р.
| litra Römeri d’ Orb.
| Cerithium "id asc jatum. Ф Or b. ` :
| Cerith. n.
| Avellana Kette A Orb,
Dentalium medium Sow.
| Dentalium cidaris @ein.
| Pelecypoda.
| Protocardium hillanum Sow. 8р.
Cardium pustulosum Minst.
| Venericardia dubia Sow,
| Isocardia gracilis 5». З
| Isocardia sublunulata Ф Orb, :
| Opis pusilla Reuss, |
Crassatella protracta Bag, |
| Crassatella regularis @ Orb. .
| Crassatella (cf. arcacea)
Astarte acuta Reuss. .
| Astarte nana Reuss.
| Mutiella Ringmerensis ‹ dein,
| Cyprina quadrata d’ Orb.
Cyprina ligeriensis d’ Orb.
Cyprina Hübleri Gein
sriphyla lenticularis Szol.
Nucula pectinata Sow. . .
Nucula semilunaris Zeus. .
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ellina semicostata Gein.
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Tellina tenuissima Reuss.
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Orbula caudata Nils,
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Korycaner Schichten
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Lima elongata Sow. SP.. . -|
| Lima геси Сеїп.
| Lima aspera
| Lima pseudocardium "o.
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Lima intermedia 7 Orb.
Pecten Nilssoni Goldf.
Pecten levis Nilss
Pecten laminosus "Mant.
| Pecten curvatus Gei
| Pecten Reussii 7 bn. -
| Pecten Dujardinii Am.
Pecten pulchellus
Sp.
Vola (Janim) longicauda d Or р,
Spondylus hystrix @oldf.
Plicatula aspera? Sor.
Exogyra conica Sow.
Exogyra columba Sow.
Exogyra lateralis Nilss
Ostrea Hippopodium Niss.
Ostrea EEE var, vesi-
culari
Ostrea еН CD
Ostrea frons Park.
Anomia subtruncata A Orb.
Anomia immitans Fr, :
Anomia semiglobosa Gein. .
Anomia radiata Sow.
| Anomia subradiataà Reuss,
Brachiopoda.
Lingula Rauilliana d’ Orb. . -
Terebratulina striatula Mant. .
Terebratulina gracilis Sen.
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Wehlowitzer
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Malnitzer Grün-
Malnitzer
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Semitzer Mergel
Drinower Knollen
Launer Knollen
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Wichtige Fundorte im
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94
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Frondicularia angusta Nilss.
Frondicularia inversa Reuss.
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|
Fito uiv ovalis Reuss.
Cristellaria rotulata Lam.
| Nodosaria Zippei Reuss.
Nodosaria annulata Reuss, .
| roues irregularis Reuss. .
| Pflanzen.
Chondrites Targioni 5%.
Spongia Saxonica Gein. .
Equisetum amissum Heer.
Mi icrozamia gibba Corda,
Zamites familiaris Corda.
Caulerpites montalbanus Bangor
Sequoia касы 2 Heer.
Sequoia fastigiata Hee
| Pinites N Heer.
| Credneria :
| Proteoides long zus
| Myrthophyllum Geinitzi Hor.
Myrtophyllum Schübleri Heer,
Daphnogene primigenia zur.
| Ficus protogaea Heer. ,
| | Ficus Krausiana Heer.
Korycaner Schichten
Wehlowitzer
Pläner
-Semitzer Mergel
Dfinower Knollen
Malnitzer Grün-
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Frondicularia marginata Reuss.
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Summa 225 Arten | 3
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40 | 108 46
Wichtige Fundorte im
Auslande
Gosau.
Weinböhla.
Strehlen.
Strehlen.
95
ПІ. Kritisches Verzeichniss der in den Weissenberger und
Malnitzer Schichten vorkommenden Versteinerungen.
In der hier folgenden Uebersicht war ich bemüht, für die in vorstehender
Arbeit angeführten Arten den Nachweis ihrer Literatur zu geben und die nöthigen
Bemerkungen über den Habitus der Exemplare, sowie über deren Vorkommen bei-
zufügen, Bei den Mollusken sah ich ein, dass (mit Ausnahme der Cephalopoden)
die blosse Berufung auf andere, meist sehr schwer zugängliche Werke, nicht aus-
reichen würde, ein klares Bild der Fauna der uns beschäftigenden Schichten zu
liefern, Ich entschloss mich daher, dieselben sämmtlich vermittelst des Holz-
Sehnittes darzustellen und wählte dabei fast durchgehends Exemplare, von denen
die Schichte, aus der sie stammen, genau prücisirt ist.
1 Ich hatte dabei hauptsächlich die einheimischen Freunde der Palwontologie
m Auge, hoffe aber, dass auch Fachmänner manches Interessante und Neue dar-
unter finden werden, was sie über die, in unseren Plänern vorkommenden Formen
besser instruiren wird, als ein blosses Citat von d'Orbigny's oder Sowerby’s Ab-
bildungen.
Bezüglich der Synonymik beschränkte ich mich meist auf die zwei
Hauptwerke : |
1. Die Versteinerungen der böhmischen Kreideformation von Dr, Em. Reuss.
Stuttgart 1845.)
2. Das Elbthalgebirge in Sachsen von Dr. Н. В, Geinitz. (Cassel 1874.)
Ich hielt es für überflüssig, die ausführlichen, in dem letzteren Werke sehr
Kritisch durchgeführten literarischen Nachweise wiederzugeben, da jeder, der sich
"In&ehender mit diesem Studium beschüftigen will, doch zu diesem wichtigen Werke
selbst seine Zuflucht nehmen muss.
Bei den Reptilien und Fischen werde ich mich auf das soeben von mir
erschienene Werk: „Die Reptilien und Fische der böhmischen Kreideformation“ und
ür die Cephalopoden auf das von mir mit Dr. Urb. Schlónbach herausgegebene
Werk: »Cephalopoden der bühmischen Kreideformation“ (Prag 1872) beziehen, da
Man dort das Nöthige bei den einzelnen Arten angeführt findet.
Die beschreibenden und vergleichenden Bemerkungen muss ich diesmal
auf das Nothwendigste beschränken; denn die richtige Darstellung der einzelnen
Arten ist nur in Monographien ‚möglich, welche dieselben durch alle Schichten
Unserer Formation hindurch in ihren allmáligen Umünderungen verfolgen und die
Berechtigung der früher als Arten aufgestellten Formen prüfen wird.
Reptilia.
Che
lone Benstedi Ow. (Fr. Reptilien und Fische, p. 4, Fig. 3.)
Das einzige bisher in Böhmen gefundene Exemplar stammt aus den
Wehlowitzer Fischplänern zwischen Slavétin und Pátek bei Laun und wird
im Museum in Prag aufbewahrt.
ychodon interruptus Ow. (Fr. Reptilien und Fische, p. 1, Fig. 1.) (Apty-
chodon eretaceus Reuss.)
Pol ypt
Wurde im Wehlowitzer Fischpläner am Weissen Berge bei Prag ge-
funden und zwar im Margarether Steinbruche. Die zahlreichen Hohlräume
nach Zähnen sowie die Fragmente des Schädels befinden sich im Museum
zu Prag. |
Pisces.
Chymsera furcata Fr. (Fr. Reptilien und Fische, p. 16. Fig. 40.)
Der einzige Rest, den wir von dieser Art besitzen, wurde im Wehlo-
witzer Pläner beim Baue der Bräuhauskeller in Mécholup gefunden und
unserem Museum von H. P. Kara geschenkt.
Oxyrhina Mantelli Ag. (Fr. teptilien und Fische, p. 7, Fig. 12.) — Holzschn.
Fig. 32
In den Weissenberger Schichten, wurde dieser schöne grosse Haifisch-
zahn nur selten in den Semitzer Mergeln gefunden, aber sein Hauptlager
sind die Wehlowitzer Fischpläner am Weissen Berge bei Prag, in Mécho-
lup, Gastorf und Nimburg. Aus den Malnitzer Schichten kennen wir ihn
sowohl aus dem Grünsande, als auch aus den Kalkknollen aus dem Stein-
bruche des H. Kostka bei Laun. (Die Steinbrecher bei Gastorf halten
diese Zähne für Vogelschnäbel.)
Pig. 35. Corax hetero
ar. appendiculata. Aus den
Pisker д lí 2n Berl
Pr
Fig. 33. Otodus appendi-
hee , Ag. Aus dem Plä-
Berges bei
Pr rag. In natürlicher Grösse.
Fig. 32. Oxyrhina Mantelli,
Oxyrhina angustidens Reuss. (Fr. Reptilien und Fische, p. 8, Fig. 13.)
Zähne, welche zu dieser unsicheren Art gehören dürften, besitzen wir
aus den Fischplänern von Lissa, Gastorf und Chabry, sowie aus den Laune!
Kalkknollen. (Schmale Exemplare von Otodus appendiculatus mit weg-
gebrochenen Seitenzähnchen können damit leicht verwechselt werden.) Auch
aus den Malnitzer Avellanenschichten besitzen wir ähnliche ‚Exemplare
Otodus appendiculatus Ag. (Fr. Reptilien und Fische, p. 5, Fig. 5.) — Holzschn
Fig., 38
Kommt regelmässig in der normalen Grösse von etwa. 15 mm. in
den Semitzer Mergeln (Radim bei Luže), den Fischplänern (Weisser Bergi
Gastorf, Kunwald) sowie in den Launer Kalkknollen vor.
97
Aber aus der Gegend von Mécholup erhielten wir von Dr. Fische
Riesenexemplare des Re Zahnes bis zur Lünge von 40 mm., doch
fehlen an ihnen die Seitenzähne und die Wurzeln.
(Fr. Reptilien und Fische, p. 10, Fig. 17.) — Holzschn.
Lamna 'aphiodon Ар,
"ig. 94.
Diese in den Koricaner Schichten häufige Art kommt selten, aber in
schönen bis 20 mm. langen Exemplaren im Wehlowitzer Fischpläner auf
dem Weissen Berge bei Prag, in Gastorf und in Mécholup vo
Reptilien und Fische, p. 9, Fig. 15.)
Kommt sehr selten im Fischpläner des: Weissen en bei Prag vor.
Carcharias priseus Gieb. (Fr. Reptilien und Fische, p. 5, Fig. 4.)
Ein Exemplar wurde in den Launer Kalkknollen gefunden ;
gekerbte vordere Absatz fehlt, so wäre es nicht unmöglich,
gebogenen Varietät von Oxyrhina
Lamna subulata Ag. (Fr
da dem-
selben aber der
dass es zu der stark nach einer Seite hin
angustidens gehören könnte.
Fig. 34. Lamna raphiodon, Ag. p
Aus dem Planer des Weissen Berges bei Prag.
Corax heterodon Reuss. (Fr. Reptilien und Fiche ри Fig4!28, 94) —
Holzschn, Fig. 35.
Ist eine häufige
Weissenberger und Mallnitzer Schichten vorkommt 1
Am Weissen Berge bei Prag kam die var. appendiculata und in den
Launer Kalkknollen = var. obliquus Reuss vor.
"Mo E
1 g: 94.)
Ptyehodus polygirus Ag. (Fr. Reptilien und Fische, p. 14, Fig
Jas einzige eee in Bóhmen gefundene Exemplar wurde in den
I
MS
Fischplänern in Mécholup gefunden und von H. P. Kara unserem Museum
weit verbreitete Art, welehe in allen Lagen der
c
р geschenkt. | i
lyehodus | ímammillaris Ag. (Fr. Reptilien und Fische, p. 14, Fig. 33) —
Holzschn. Fig. 36.
Diese schon in den Korycaner Schichten vorkommende Art ist durch
alle Lagen der Weissenberger Schichten verbreitet: die Semitzer Mergel
Prag auf, die Diinover Knollen in Bestvin,
weisen dieselbe in Chabry be |
7
98
die Wehlowitzer Plüner in Gastorf und Lissa. Die Malnitzer Schichten
lieferten diese Art in den Launer Kalkknollen.
Ptychodus latissimus Ag. (Fr. Reptilien und Fische, p. 15, Fig. 36.)
Reuss führt diese Art aus dem Grünsandsteine von Malnitz an; mir
sind nur Exemplare aus den Teplitzer Schichten bekannt.
Ptyehodus deeurrens Ag. (Fr. Reptilien und Fische, p. 14, Fig. 34.)
Das von Agassiz citirte aber nicht abgebildete Exemplar befindet sich
im Museum und stammt aus den Fischplünern von Lissa.
Pyenodus eretaceus Ag. (Fr. Reptilien und Fische Taf. 2, Holzschnitt.)
Das beste Exemplar, welches den Kopf und den halben Kórper er-
halten zeigt, wurde in dem Steinbruche „па Hájích“ bei Schlan von dem
Petrefactensammler des Comités J. Staska gefunden. Das Gestein ist der
Wehlowitzer Fischplüner, aus welchem wir Kieferreste und einzelne Zühne
noeh von Mécholup, Lana sowie vom Weissen Berge bei Prag besitzen.
Pyenodus serobieulatus Reuss. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 9.)
Einzelne Zähne wurden im Fischpläner bei Mécholup sowie ir
Kalkknollen der Malnitzer Schichten bei Laun unterhalb der Zuckerfabrik
sowie im Steinbruche des H. Kostka gefunden.
den
Fig. 36. Ptychodus mammillaris, Ag.
Aus den Weissenberger Schichten von Lissa.
Nat. Grósse.
Pyenodus complanatus Ag. (Fr, Reptilien und Fische, Taf. 2, Holzschnitt.)
Zwei zusammenhängende Unterkieferhälften wurden von mir im
Ritschel’s Steinbruche bei Gross-Öernosek in einem Baupläner gefunden,
welcher der oberen Partie der hier entwickelten Fischpläner entspricht:
Maeropoma speciosum Reuss. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 3.)
)ieser prachtvolle Fisch, welchen Prof. Reuss aus dem Fischpläner
von Wehlowitz beschrieb, fand sich später auch bei Wegstädtel und Gastorf,
sowie am entgegengesetzten Ufer bei Lipkowitz, endlich auch am Weissen
Berge bei Prag. Nicht sicher bestimmbare Fragmente fand ich auch bei
Brandeis an der Adler sowie bei Bechlin unweit Raudnitz.
Alle Exemplare rühren aus der höchsten Lage der Weissenberger
Schichten, dem echten Wehlowitzer Fischpläner her, wo sie in Gesellschaft
von Beryx Zippei und Enoploclythia Leachi vorkommen.
Maeropoma forte Fr. (Megaloglossa fortis, dieser Abhandlung p. 88.) Fr. Repti-
lien und Fische, Taf. 4.
Der Kopf dieser neuen Gattung wurde in einer harten grauen Con-
cretion des Fischpläners am Weissen Berge bei Prag gefunden und ist
durch die bedeutende Grósse der Schuppen ausgezeichnet,
99
Dereetis n. sp. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 2, Taf. 10, Holzschn.)
Wurde schon von Reuss aus dem Plänersandstein von Triblitz auf
Taf. 42 Fig. 4 abgebildet, aber nicht benannt. Die in neuerer Zeit gefun-
denen Fragmente stammen aus demselben Niveau, nämlich aus dem Wehlo-
witzer Fischpläner vom Weissen Berge bei Prag sowie von Horan bei Laun.
Semionotus? (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 10.)
Die viereckigen Schuppen und Fragmente des Schädels wurden von
einem meiner Schüler H. Lukaš im Steinbruche „na Skrobárné^ bei Neu-
Straschitz im Wehlowitzer Fischpläner gefunden.
Enchodus haloeion Ag. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 7.)
Ganze Köpfe wurden bisher nur im Wehlowitzer Pläner am Weissen
Berge bei Prag, vereinzelte Unterkiefer auch in Gastorf gefunden.
Osmeroides Lewesiensis Ag. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 8, Fig. 1.)
Die Schuppen dieses Fisches findet man in allen drei Lagen der
Weissenberger Schichten sowie in den Launer Knollen. Das ganze Exem-
Fig. 37. Beryx Zippel, Ag. Aus dem Wehlowitzer Pliner von Wehlowitz,
!|, natürl, Grösse,
plar, das unser Museum besitzt, wurde im Wehlowitzer Fischpläner am
Weissen Berge bei Prag gefunden. Schuppen besitzen wir von Poternitz,
'ferov, Semitz, Vinice bei Zbyslav, Slavétín, Laun, Hledseb, Hodkowitz
ete. ete, Dieselben fehlen auch den jüngeren Schichten der bóhm. Kreide-
formation nicht.
Cyelolepis Agassizi Gein. (Fr. Reptilien und Fische, Holzschnitt.)
Die Schuppen trifft man am häufigsten in den langen Darmgebilden,
welche ich Lepidenteron longissimum benannte, in allen Lagen der Weissen-
berger Schichten. |
bohemica Fr. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 8, Fig. 2.)
Stammt aus den sandig kalkigen Lagen der Launer Knollen, welche
im Wehlowitzer Steinbruche oberhalb der Fischpläner liegen. Das schöne
Alosa
T*
100
Exemplar wurde vom Grundbesitzer Н. Jos. Pražák aus Chorousek gefunden
und mir zur Untersuchung anvertraut.
Elopopsis Heckeli Reuss. (Reuss: Neue Fischreste aus d. bóhm. Plüner. Denkschr.
der k. Akademie in Wien, XIII. Band, Taf. 3
Der in unserer Museumssammlung befindliche Kopf wurde im Wehlo-
witzer Fischpläner am Weissen Berge bei Prag gefunden und gehörte einem
dem Thunfisch verwandten Exemplare, das etwa 1 Meter Lünge besass.
Beryx Zippei Ag. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 5, Fig. 1, Holzschn.)
| Holzschn. Fig. 37
Dieser barschartige Fisch kommt in ganzen Exemplaren im Wehlo-
witzer Pläner an mehreren Puncten vor. Die Hauptfundorte sind Wehlowitz,
der Weisse Berg bei Prag und die Gegend von Schlan.
Schuppen und Fragmente findet man an mehreren Localitäten, wo
die genannte Schichte aufgeschlossen ist. Der Holzschnitt Fig. 37 ist nach
einem Exemplar von Wehlowitz dargestellt und dessen Flossen wurden
nach anderen Stücken restaurirt.
Hypsodon Lewesiensis Ag. (Fr. Reptilien und Fische, Taf. 6.)
Bisher wurde von diesem Riesenfische bloss ein Fragment des Ober- und
Zwischenkiefers im Wehlowitzer Pläner am Weissen Berge bei Prag gefunden.
Halee Laubei Fr. (Reptilien und Fische, Taf. 10.)
Ein wohlerhaltener Schädel wurde im Wehlowitzer Pläner des Weissen
Berges bei Prag von Prof. Laube aufgefunden und befindet sich im Kabinete
des deutschen Polytechnikum in Prag.
Lepidenteron longissimum Fr. Holzschn.
Mit diesem Namen bezeichne ich vorderhand darmförmige Gebilde,
welche bei einer Breite von 20—30 mm. oft eine Länge von 95—30 єп.
erreichen und an der Oberfläche mit Schuppen von Osmeroides Lewesiensis,
Cyclolepis Agassizi, sowie mit vielen zarten Fischgräten bedeckt sind.
Obzwar der Gedanke nahe liegt, dass diess ein Darmtheil eines Raub
| fisches sei, so glaube ich, dass auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen
| ist, dass es eine Wurmröhre sein könnte, auf der, ähnlich wie Terebell#
| conchilega, die Oberfläche der Röhre mit Schuppen und Gräten be
| deckt wäre.
| Für diese Auffassung spräche auch der Umstand, dass die Schuppe”
| und Gräten bei den Raubfischen verdaut werden, und dass diese walzige?
| Gebilde des Lepidenteron die Schuppen nur an der Oberfläche zeigen:
Dieses Petrefakt kommt nicht nur in allen Lagen der Weissenberger und
Malnitzer Schichten, sondern auch in den jüngeren plänrigen Gebilden vol
| } Molusca.
Glyphitheutis minor Fr. (Fr. et Schl. Cephalop. p. 17, Taf. 16, Fig. 13.)
Das einzige bisher bekannte Exemplar =. aus dem Wehlowitze
Pliner von Lipenz bei Laun und befindet sich in der Sammlung des D"
Curda in Postelberg.
101
Glyphitheutis ornata Reuss. (Fr. et Schl. Cephalop., p. 15.
e Wurde bisher nur einmal in dem Wehlowitzer Pläner am Weissen
jerge bei Prag aufgefunden und befindet sich in unserem Museum.
js Nautilus sublevigatus d'Orb. (Fr. et Schl. Ceph., p. 21, Taf. 12, Fig. 1.)
o Sparsame kleine Exemplare finden sich schon in den DEG Knollen
bei Přerov und Chabry. Sehr häufig ist die Art im Wehlowitzer Pliner
3 am Weissen Berge bei Prag und wird fast überall angetroffen, wo in diesen
Schichten ein Steinbruch eröffnet wird. Die meisten Exemplare sind flach-
jè gedrückte Steinkörne. Im Grünsandstein von Malnitz ist diese Art sehr
1, häufig. Aus den Launer Knollen besitzen wir blos Exemplare vom rechten
Egerufer bei Laun. (In den höchsten Schichten bei Gastorf sowie in den
0 grauen Plänern mit Enoploclythia Leachii fand ich in neuerer Zeit auch
h Fragmente des Naut. rugatus.)
n Ammonites Albinus Fr. et Schl. (Cephal., p. 28, Taf. 6, Fig. 4.)
Diese noch ungenügend bekannte Art besitzen wir aus den wahr-
scheinlich zu den Semitzer Mergeln gehörigen Plünern, die von der Basalt-
d kuppe bei Jenschowitz gehoben sind, sowie aus den Launer Knollen von
d Wehlowitz.
Ammonites Bravaisianus d’Orb. (Fr. et Schl. Ceph., p. 29, Taf. 8, Fig. 5,
n Taf. 16, Fig. 4.)
0 Dieser kleine Ammonit ist selten, aber wurde fast in allen Lagen
der Weissenberger und Malnitzer Schichten gefunden. Die Semitzer Mergel
lieferten ihn von Spomyschel, die Drinover Knollen bei Přerov und Melnik,
; die Wehlowitzer Pläner am Hradistöberg bei Maleč, die Launer Knollen
д am rechten Egerufer bei Laun.
, Ammonites Woolgari Mant. (Fr. et Schl. Ceph., p. 30, Taf. 2, Taf. 3, Fig. 1—3,
|, af. 4, Fig. 1, 2, Taf. 14, Fig. 6.) | Í
H Ist neben Ammonites peramplus und Nautilus sublaevigatus die
n hüufigste Erscheinung in jedem grósseren Aufschlusse der beiden uns
ü beschäftigenden Schichten. Es war eine Zeit, wo wir geneigt waren ihn
` als Leitpetrefakt für die Wehlowitzer Pläner zu betrachten, aber es zeigte
sich später, dass er in allen Lagen der Weissenberger und Malnitzer
11 Schichten vorkommt.
! Die Semitzer Mergel haben nur kleine, schlecht erhaltene Exemplare
, geliefert und auch in den Diinover Knollen kamen meist nur 3—4" grosse
1 Exemplare vor, aber die grösste Entwickelung erreichte die Art in den
K Wehlowitzer Plänern und in dem Malnitzer Grünsand. In den Launer
Knollen und in der Avellanen-Schichte sind wieder nur kleine Exemplare
zu finden und in den jüngeren Iser- und Teplitzer-Schichten gelang es
bisher nicht diese Art zu finden.
Ammonites Neptuni, Gein, (Fr. et Schl. Ceph., p. 30, Taf. 3, Fig. 4, Taf. 14
Г Fig. 8.7)
1 Das einzige Exemplar, das wir besitzen, stammt aus den Launer
Knollen (der Malnitzer Schichten) am rechten Ufer der Eger unterhalb
der Zuckerfabrik in Laun.
3
102
Ammonites Austeni Sharpe. (Fr. et Schl. Cephalop., p. 36, Taf. 6, Fig. 1, 2.)
Ein kleines junges Exemplar von Semitz deutet darauf hin, dass
diese Art schon in den echten Semitzer Mergeln vorkommt. In den plän-
rigen Facies dieser Mergel fand ich ein grosses Exemplar in Raudnitz im
Steinbruche bei der Malzdörre. Aus den Wehlowitzer Plänern besitze ich
| Exemplare von Schlan und vom Weissen Berge bei Prag. Ein Windungs-
fragment fand ich auch im Grünsandstein von Malnitz.
Ammonites peramplus Mant. (Fr. et Schl. Cephal, p. 38, Taf. 8, Fig. 1—4.)
Ist in den Semitzer Mergeln noch selten und kommt da nur in deren
plänrigen Facies bei Raudnitz vor.
Die Dfinover Knollen weisen ihn nur unterhalb Melnik auf. Sehr
häufig und gross besitzen ihn die Wehlowitzer Pläner und die Malnitzer
Grünsande. Aus den Launer Knollen haben wir bisher nur kleine Exem-
plare. Diese Art erreichte die Riesendimensionen erst in den Iser- und
TeplitzerSchichten, worauf sie plótzlich verschwand.
Ammonites Malnicensis Fr. et Schl. (Cephal., p. 40, Taf. 16, Fig. 8.)
Das einzige Exemplar stammt aus den Launer Knollen (oberhalb der
Exogirenbank) von Malnitz.
Ammonites Deverianus d'Orb. (Fr. et Schl. Ceph., p. 32, Taf. 7, Fig. 4, D.)
X«ómmt sehr selten im Pliner des Weissen Berges bei Prag vor, von
wo bisher nur 2 Exemplare bekannt sind. Ein grosses Exemplar von
22 cm. an Länge wurde in Liboch bei Melnik in einer Mauer gefunden und
| unserem Museum von H. Jos. Šimáček geschenkt. Das abgebildete schöne
Exemplar stammt aus den grauen Knollen, welche bei Cittau unweit Ober-
Berschkowitz über dem Fischpläner liegen und wahrscheinlich den Launer
Knollen entsprechen.
,9, 10, 1%
3 3
Seaphites Geinitzii d’Orb. (Fr. et Schl. Ceph., p. 42, Taf. 13, Fig. 7
| Taf. 14, Fig. 11.)
| Diese Art erscheint bereits in den Semitzer Mergeln und ist auch in
den Drinower Knollen nicht selten.
Das Vorkommen in den Wehlowitzer Plänern und її
Knollen ist noch fraglich.
Sicher kommt aber bei uns diese Art zugleich mit Inoceramus labiatus
schon vor und kann nicht als Leitpetrefakt für einen sogenannten, il
anderen Lándern viel jüngeren, Seaphitenplüner betrachtet werden.
Die Exemplare von Dfinow erreichen blos die Grösse von 20 mm:
und zeichnen sich durch verdickten Mundsaum aus.
Localitäten: Dfinow, Semitz, Radim bei Luže, Přerov, SchwadowitZ:
Zdéncina ete.
den Launer
Helieoceras armatus d'Orb. (Fr. et Schl. Cephal. p. 47, Taf. 14, Fig. 14—19
Taf. 16, Fig. 9.)
Geinitz hat diese Art im Elbthalgebirge II, p. 193, mit Hamite$
Reussianus vereinigt und es heisst nun diese Art Helicoceras Reussianum
1
105
i ead in in den Semitzer Mergeln in Diinow, in den Dii-
nower Knollen in Srbee bei Luže in Gesellschaft von Baculiten und Sca-
phiten cm
Helieoceras Reussi (Fr. et Schl. Ceph., p. 48, Taf. 13, Fig. 19.)
Das in den Knollen bei Dfinow gefundene Exemplar ist eben das
eitirte Original. Fragmente wurden auch in den tiefsten Schichten bei
Semitz und an anderen Orten gefunden, lassen aber keine sichere Be-
stimmung zu.
Hamites verus (Fr. et Schl. Ceph., p. 45, Taf. 18, Fig. 18.)
Zwei Fragmente aus den tiefsten Lagen der Semitzer Mergel (aus
Semitz) ähneln dem oben als Nr. 18 citirten Exemplar. Ein anderes
Exemplar mit dicken Rippen besitzen wir aus den Knollenschichten von
Drinow und ein drittes aus den Launer Knollen.
Diese Exemplare lassen keine sichere Bestimmung zu, genügen aber,
um das Vorkommen der Gattung Hamites im Bereiche der Weissenberger
und Malnitzer Schichten sicher zu stellen.
Baculites undulatus d'Orb. (Fr. et Schl. Ceph., p. 49.)
Diess ist ein provisorischer Name für die schlecht erhaltenen und
nicht sicher bestimmbaren Baculiten, welche in den verschiedenen Stufen
der Weissenberger und Malnitzer Schichten vorkommen, wohl aber nichts
anderes, als die Vorfahren des Bacul. Faujassi var. bohemica sind, den
wir so gut im verkiessten Zustande von Leneschitz bei Laun kennen.
In den Semitzer Mergeln finden wir diesen Baculiten meist zerdrückt,
etwa besser erhalten und häufig in den Drinower Knollen bei Habr und
bei Uha. In den Launer Knollen und den Mallnitzer Avellanenschichten
kommen auch ähnliche Baculiten vor.
Localitäten sind: Dfinow, Brnky, Chabry, Přerov, Semitz, Laun,
Bezdékau, Unter Berkowitz, Uha, Sowice, Wehlowitz, Melnik etc.
Turritella multistriata Reuss. (Reuss. Verst. I, p. 51, Taf. 10 Fig. 17, Taf.
Fig. 16. — Geinitz Elbthalgeb. IT, p. 161.) — Holsschn, Fig. 38
Unsere typischen Exemplare aus dem Wehlowitzer keiner des
weissen Berges bei Prag stimmen mit der neuerlich von Geinitz gegebenen
Beschreibung. Sie haben auf jeder Windung sechs deutliche gleich starke
Rippen und zwischen den mittleren dreien immer noch eine viel feinere.
Wir finden sie in allen Lagen, der Weissenberger und Malnitzer
Schichten. Unsere Sammlung besitzt dieselbe aus den Semitzer Mergeln
von Semitz, aus den Dfinower Knollen von Dezdékov, aus den Fischplänern
Prag, von Wehlowitz, Slavětín und Semitz, aus
vom Weissen Berge bei i
den Launer Knollen vom rechten Elbeufer bei Laun etc. etc.
in ' rm, 4 07 m e
Turritella аилы иши, (Goldfuss. p. 109, Taf, 197 Fig. 10 а b) —
Holzschn, Fig 1 be?
Das kie nnzeichen dieser Art ist, dass die feinen Gürtelchen,
welche zwischen den gekörnten vier Gürteln liegen, auch fein gekörnt sind.
Von der Beschreibung Münsters weichen unsere Exemplare nur darin ab,
104
dass er den untersten Zwischenraum als glatt angiebt, während derselbe
bei uns auch mit gekörnten Gürtelchen geziert ist, die freilich nur bei
starker Vergrösserung wahrnehmbar sind. Diese Art kannte man bisher
nur aus der Gosau. In Böhmen tritt sie bereits in den tiefsten Lagen der
Weissenberger Schichten, den Semitzer Mergeln auf (Semitz, Hledseb).
In den Drinover Knollen fand ich sie in Radim bei Luže, Unterberkowitz
und Zdénéina. Aus dem Fischpläner kenne ich sie aus Bechlin, aus den
Launer Knollen von Wehlowitz. (Die von Reuss als T. granulata angeführten
Exemplare von Malnitz, Laun, Hradek und Schelkovitz mögen zu dieser
Art gehören, da die T. gran. eine echte cenomane Art ist.)
Chemnitzia arenosa Reuss. (Verst. d. b. Kreid. F. p. 51, Taf. 10 Fig. T. —
Eulima arenosa Gein. Quadergeb. p. 126.) — Holzschn. Fig. 40.
Die Steinkerne dieser Art führt Reuss aus dem Grünsandstein von
Öenditz (Malnitzer Grünsand) an. Ich erhielt von Prof. Laube ein Exemplar
aus dem Wehlowitzer Pläner des Weissen Berges bei Prag zur Unter-
Fig, Ai RN multistriata, Reuss. Fig. 39. Turritella d ern Minst.
Aus dem Wehlowitzer Pläner des Aus dem Wehlowitzer Pläner am l'usse
Weissen Вои bei Prag. Natürliche des Sovieeberges. o Natürliche Grösse
Grö b Die letzte Windung vergrössert
suchung geliehen. Dasselbe ist 14 cm. lang, zeigt 8 mässig gewölbte, ай
einer Nahtfurche versehene Windungen. Die letzte Windung
etwas wellig verlaufende Anw: achsstreifen.
24, Tai. 1
1.) =
der Basis mit
ist 4 em. breit und zeigt. zarte,
(Scalaria) deeorata Gein. (Turrilites "UP Reuss. I, p.
Scala
— Sc. decorata Gein. Elbthalgeb. IL, p. 162, Taf. 29 Fig. -
Fig. 89.
Holzschn. Fig. 41.
Diese schöne Art tritt als Seltenheit bereits in den Semitzer Schichten
Die Knollenschichten lieferten sie in Chabry, die Wehlowitzer Plüner
erge bei Prag (Geschenk des Herrn W. Frič) und Lochtus:
und grössten tritt sie in den Grünsandsteinen von
In den Launer Knollen fand ich sie am rechter
auf,
am Weissen
Am häufigsten
Malnitz und Cenéitz auf.
Egerufer bei Laun.
Scala ef. Clementina d’Orb. (Pal.
Holzschn, Fig. 42
Franc. П, p. 52, Taf. 154 Fig, 6—9.) =
105
Ein kleines Exemplar aus den Drinover Knollen bei Chabry, an dessen
letzter Windung die Schale erhalten ist, zeigt eine ganz ähnliche Anordnung
der über die Windungen sich Я недеп Rippen, sowie einen Gesammt-
habitus wie die S. Clementina aus dem Gault. Die grannulirte Naht, welche
unsere Art gut erkennen lässt, ist bei S. Clem. glatt. Nur das Auffinden
besserer Exemplare kann hier mehr Sicherheit bringen.
Natiea lamellosa A. Römer. (Natica vulgaris Reuss. — беши» Elbthalgeb. I,
p. 243, Taf. 54 Fig. 17. — Reuss. Verst. I, p. 50, Taf. 10 Fig. 22). —
Holzschn. Fig. 43
Findet sich sparsam in den Semitzer Mergeln, sowie in den Knolleu
bei Drinow, Radim bei Luže, Bezděkov bei Raudnitz. Reuss führt sie auch
а b
hi Scala decorata, Gein. Fig. 42. Scalaria (cf. Clementina
us es үү ehlowitger Pläner vom d Orb, > Aus de h Diinover ae п
eissen Berge bei Prag. ‚on
Natürliche Grösse. b letê Windung no noc "od por
0
Fig. Ven arenosa, Reuss.
Aus dem Tuner vom Weissen Berge. '/, nat. G
aus den Launer Knollen an und ich fand sie auch in den Avellanenschichten
bei Malnitz.
Natiea Rómeri Gein. (N. rugosa Róm. Reuss. L p. 50.) — Holzschn. Fig. 44,
Diese grosse Art ist durch Falten ausgezeichnet, welche von der
Naht sich über die sewölbten Umgänge hinziehen. Sie kommt selten im
Wehlowitzer Pläner am Weissen Berg bei Prag, im Grünsandstein von Laun,
x sowie in den Launer Knollen bei Malnitz, Liebenau und Wehlowitz vor.
Mea Gentii Sow. (N. Е Sow. sp. — Reuss. Vest. I, р. 49, Taf. ХІ
Fig. 1.) — Holzschn. Fig. °
106
Die scharfe Kante, welche an den Umgängen parallel der Naht ver-
läuft, ist das Kennzeichen dieser Art. Reuss führt sie bereits fast aus allen
Schichten der böhm. Kreideformation an. Ich fand sie in den Semitzer
Mergeln, den Knollenschichten bei Dfinow, sowie im Wehlowitzer Pläner
Fig. 4; > Natica lamellosa Tig. 45. Natica Gentil, Sov:
A. Róm. Aus den Knollen Aus den Diinower Knollen
Nat. Grösse,
von рш. Nat. Grösse.
3
Tig. 44. Natica Römeri, Gein. Aus ا `
Knollen von Liebenau. Nat. Grös
bei Gastorf und Bechlin. Reuss führt dieselbe aus dem Malnitzer Grün
sandstein von Zemiech und Malnitz, sowie aus dem Exogirensandsteil
(Launer Knollen) von Malnitz an.
Rissoa Reussii Geinitz. (Turbo concinnus Reuss I, p. 48, Taf. 10 e 15. 4
R. Reussii Geinitz Elbth. П, p. 163, Taf. 31 Fig. 6.) — Holzschn. Dig. 40
Fig. 46, Rissoa Reussii, Fig. 49. Turho СЕ Fig. 48. Pleurotomaria conul |
Geinitz. Aus den Drinower sis, d’Orb,? Aus den Avell.- Fr. Aus dë imer und Merge!
Knollen bei Uha, Vergr. Sch. von Malnitz, Nat. Gr. von Dfinow. Vergrössert.
Reuss führt diese Art bloss aus den viel jüngeren (Priesener) Schichte”
von Luschitz, Priesen und Postlberg an. Ich fand sie an mehreren Orte"
(Brnky, Uha, Chabry) in den Dfinower Knollen.
Pleurotomaria seriato-granulata Goldfuss. (Pl. secans Reuss. I, p. 47, Taf. 10
Fig. 8. — Geinitz, Е. П, р. 166.) — Holzschn, Fig. 47,
DW:
en.
107
Ein junges Exemplar von 18 mm. Breite fand ich in den Semitzer
Mergeln am Laner Berg. Das eigentliche Lager dieser Art ist aber der
Wehlowitzer Pläner, der Grünsandstein von Malnitz, sowie die Launer
Knollen. (Das abgebildete Exemplar hat einen historischen Werth, denn
es trägt von Sternbergs Hand die Aufschrift: „von Sr. Excell. dem. H. Mi-
nister Kolovrat. Vom Gute Miecholup.*)
Pleurotomaria eonulus Fr. — Holzschn. Fig. 48.
Es liegt ein etwas verdrücktes Exemplar aus den Semitzer Mergeln
von Drinow vor, welches in der äusseren Gestalt der Pl. funata Reuss
und der Pl. faleata d’Orb. ähnlich ist. Die Windungen tragen an der
Naht eine fein sekörnte Knotenreihe, an der flachen Seite drei Reihen
grosser groben Knoten, über welche feine Spirallinien hinziehen. Zwischen
die 1te und 2te dieser Reihen schiebt sich eine Reihe kleinerer Knoten, von
denen etwa je drei auf eine der angränzenden Reihen kommen. Das
Exemplar ist 8 mm. hoch und an der Basis 5 mm. breit und lässt bis
8 Windungen erkennen.
Turbo cognaecensis d' оњ? (Pal. Franc. П, p. 229, Pl. 186 bis. Fig. 9, 10.) —
Holzschn. Fig. 4t
Zwei e _ der eine aus den Launer Knollen von Wehlowitz,
der andere aus den Avellanenschiehten von Malnitz, stimmen mit der
Beschreibung und Abbildung d’Orbignis, aber erinnern zugleich an die
Figur Römers von Pyrula costata. (Pl. XI Fig. 10.) D'Orb. giebt die Zahl
der Rippen auf 5 an, unsere Exemplare zeigen 6 deutliche und einige ver-
mischte, Römer giebt 8 Rippen an. Jedenfalls reichen die vorliegenden
Exemplare nicht hin, um diesen Zweifel zu lösen.
Rostellari ia Reussi Gein. var. megaloptera. (Rost. megaloptera Reuss. І, p. --
Rost. Reussi Gein. Elbth. II, p. 169, Taf. 30 Fig. 9—11 ) — Holeschn. Fig. 50.
Diese Art tritt ziemlich häufig in den uns beschäftigenden Schichten
auf und zwar stets mit kräftig entwickeltem Flügel.
Solche Formen wurden von Reuss als selbständige Art R. mega-
loptera angeführt und sind jedenfalls die ältere Stammform, welche sich
später zu der eigentlichen R. Reussi mit langem verschmälerten Fortsatze
des Flügels umgebildet hat.
Mit Ausnahme des Grünsandsteines von Malnitz besitze ich Exemplare
aus allen Lagen der Weissenberger und Malnitzer Schichten.
Localitäten: Dfinow, Semitz, Přerov, Lissá, Radim bei Luže, Hodko-
witz, Brnky, Laun, Bezdökov, Spomyschl, Bechlin, Unt.-Berkowitz, Zdénéina,
овы, Veisser Berg etc. etc. | И ANM
aria Buchi Goldfuss. (Reuss. I, p. 45. — Geinitz Elbth. II, p. 171, Taf. 30
Fig. 14.) — Holzschn. Fig. 51.
Reuss führt schon ein Fragment aus den Launer Knollen am rechten
Egerufer an und in demselben Horizont fand ich ein schönes Exemplar
im Wehlowitzer Steinbruche. Dasselbe hat die Knotenreihen an den Kanten
der Windungen stark entwickelt und den horizontalen Flügel sehr regel-
mässig ausgebildet.
Fig. 53. Fusus Nereidis
Münst. Aus den Dřinower
"E 52. Fusus Renauxianus, Fig. 54. Fusus Itierianus,
Orb. Aus den Malnitzer es pee Radim. d’Orb. Aus den Launer
Arapi hichte at. Grüsse. Knollen bei n^ mn
Vergrössert, Vergrösse
Fig, 47. Pleurotomaria seriato- -granulata, Gldf.
Aus dem Wehlowitzer Pläner von Mécholup.
at, Grösse,
Fig. 50. Rostellaria Reussi, Gein., (var. lig. 51. Rostellaria Buchi, Gldf, Aus den
Каори), Aus den Se Knollen de Knollen von Wehlowitz. Nat. Grösse:
on Semitz. Nat.
109
Da diese Art auch in der Gosau vorkömmt, so ist die sichere Be-
zeichnung der Schichte, in der dieselbe in Böhmen ihr Lager hat, von
besonderer Wichtigkeit.
Buceinum productum Reuss. (Reuss Verst. I, p. 42, Taf. X. Fig. 18.)
Reuss beschreibt diese Art aus dem Grünsandstein von Laun. Ich
habe das Original nicht gesehen, die Zeichnung scheint mir aber nach
einem fragmentarischen Exemplare einer Voluta saturalis oder nach einer
Scala decorata verfertigt worden zu sein.
Fusus |^ rudem d'Orb. (Pal. Franc. П, p. 339, Pl. 223. Fig. 10.) — Holzschn.
Fig. 5
Diese Art erhielt ich aus den hóchsten Lagen der Malnitzer Schichten :
den Launer Knollen am rechten Ufer der Eger und von Wehlowitz sowie
aus den Malnitzer Avellanenschichten. Die Exemplare lassen keine voll-
kommen sichere Bestimmung zu und erinnern auch an F. plicatus Róm.
(Taf. XI. Fig. 15.)
Fusus Nereidis Münst. (Goldfuss, Taf. 171 Fig. 20.) — Holzschn. Fig. 53
Drei fragmentarische Exemplare aus den Diinower Knollen von Radim
bei Luže sind blos bekannt geworden.
Fusus E nus d'Orb. (Pal. Fr., pag. 336, Pl. 223, Fig. 2, 3.) — Holzschn.
Fig. 5
Ein einziges Exemplar aus den Launer Knollen vom Kirchberge bei
Liebenau zeigt dieselbe Form und Verzierung wie das d'Orbignische aus
dem Gault. Frankreichs.
Ob das Stück nicht die Pirula costata von Römer ist, lässt sich bei
der Mangelhaftigkeit der Figur bei Rómer nicht entscheiden.
Voluta suturalis Goldfuss. sp. (Pleurotomaria in Gldf. Petr. Germ., p. 19,
Taf. 10 ) Fig. 12, — Geinitz Elbthal IL, p. , Taf. 31 Fig. 2.) — Holzschn,
Fig, 5
Бы, schöne grosse Art kommt blos in dem Wehlowitzer Pläner und
den Launer Knollen vor, ist aber ziemlich verbreitet. Das abgebildete
Exemplar erhielt unser Museum aus Sadska von H. Sekretär Paroubek.
Semitz, Vebruc, Bestvin. In den
Ausserdem sind die Localitäten :
Kostkas Steinbruch und in
Launer Knollen am rechten Egerufer, in
Wehlowitz.
Voluta elongata Sow. sp. (Reuss IL, pag. 111. — беши Elbthalgeb. П, p. 172,
Taf. 31 Fig. 1. — Holzschn. Fig. 56
Reuss führt sie aus dem Plänersandstein (Wehlowitzer Pläner) von
Triblitz an. Ich erhielt bloss 2 fragmentarische Exemplare aus den Launer
Knollen am rechten Egerufer, sowie aus Kostka’s Steinbruch. (Localsammler
sollten, ganz besonders den Gastropoden ihre
damit die unsicheren Bestimmungen rectificirt
der Gegend von Laun
Aufmerksamkeit zuwenden,
werden könnten.)
110
Rapa cancellata Sow. sp. (Pyrula cancellata Sow. — Geinitz Elbthal. П. p. 174,
Taf. 31 Fig. 10.) — Holzschn. Fig. 57
Gehórt den höchsten Lagen der Malnitzer Schichten an, denn ich
fand sie in den Launer Knollen in Wehlowitz sowie in den Avellanen-
schichten von Malnitz. Namentlich die letzteren Exemplare stimmen in
Bezug auf Verzierung ganz mit der Abbildung bei Geinitz überein.
Mitra Rómeri d'Orb. (Pleurotoma Bomen Reuss I, p. 43, Taf. IX Fig. 10, a, b, d
Taf. 44 Fig. 17. — Geinitz Elbth, IL, p. 175.) — Holzschn. Fig. 58.
Fig. 56. Voluta elongata, 58. Mitra Rü тег}
Sow.? Aus den Knollen
von Laun. Nat. Grösse,
Fig, 55. Voluta suturalis, Gldf.
Aus dem Wehlowitzer Plàner von Sadská.
Das einzige Exemplar, das aus dem Wehlowitzer Pläner am Weiss?
Berge bei Prag stammt, zeigt am meisten Ähnlichkeit mit dem von Reus
Fig. b abgebildeten Exemplare, übertrifft aber dasselbe an Grösse bedeutend
Reuss führt diese Art bloss aus den viel jüngeren (Priesener) Schicht?
von Luschitz und Priesen an.
Cerithium subfaseiatum d’Orb. (C. fasciatum Reuss I, p. 42, Taf. dëm echt, CR
Geinitz Elbth. II, pag. 175, Taf. 31 Fig. 3.) — shoots Fig
111
1, Von dieser Art besitzen wir bloss zwei schlecht erhaltene Exemplare
aus den tiefsten Schichten der Semitzer Mergel aus Semitz. Die 13 Win-
di dungen tragen 3 Reihen Knoten und auf der letzten sind bloss die zwei
1-
n
1,
Fonas ў E La
Ro 57. Rapa cancellata, Fig. 60. Cerithium, n. sp.
sel Aus den Avellanen- Fig. 59. Cerithium subfasciatum, Aus E, e Knollen,
lichten von des. nitz. d Orb. Aus den Semitzer Mergeln а Nat. b Letzte
NA, Grösse, von Semitz. 3mal vergrössert. Windung "vergrüssert,
oberen deutlich, während die untere Knotenreihe von ihnen weit entfernt
Pak und undeutlich entwickelt ist.
erithium n. sp. — Holzschn. Fiy. 60.
Ein einziges Exemplar dieser kleinen Schnecke wurde in den höchsten
e
!
H
J
ў b
"Ip. o
DNUS p Abótilá- Fig. 63. Dentalium Cidaris,
loo? К tb. Aus den DEL Gein. Aus den Launer
Dii (nollenschichten in Knollen. Natürl. Grösse,
| ү. Vergrössert, "ig. 62, Dentalium medium, Sow. b Fragment vergrössert, |
Aus den Semitzer Mergeln von
} Diinow. Vergrössert. ;
|
Knollenschichten am rechten Egerufer bei Laun gefunden. Es zeichnet sich
durch die scharfe geknotete Kante aus, die sich über die Mitte der Win-
dungen hinzieht. Bei einer Länge von — zeigt es 13 gewölbte Windungen,
doch 12 nur als glatten Steinkern, die 13te mit erhaltener Schale.
112
Avellana Archiaciana d'Orb. (Pal. Franc. terr. cret. IL, p. 137, Pl. 169,
Fig. 7—9. — Geinitz Elbth. IL, p. 177.) — Holzschn, Fig. 61.
Diese Art tritt schon in den tiefsten Lagen nehmlich in den Semitzer
Mergeln in Dfinow auf, findet sich auch in den Dfinower Knollen in Semitz
und Bezdékow bei Raudnitz und erscheint dann wieder erst in den Mal-
nitzer Avellanenschichten auf der p. 56 beschriebenen Localität „аш Sande“.
Dentalium medium Sow. (Reuss I, p. 40, Taf. 11 Fig. 4. — Geinitz Elbthalgeb.
П, p. 178, Taf. 30 Fig. 34.) — Holzschn. Fig. 69
Ein typisches Exemplar besitzen wir von Dao aus den Semitzer
Mergeln. Dasselbe zeigt auf der entblóssten Seite an der Spitze 6, in der
Mitte 10, an der Mündung 15 Längsrippen. Die Art ist ziemlich häufig
und verbreitet und mit Ausnahme des Wehlow. Pläners und des Malnitzer
Grünsandes in allen Schichten anzutreffen. Localitäten sind: Chabry, Pferow,
Semitz, Radim bei Luže, Laun, Malnitz, Melnik, Zdénéina, Uha ete. etc.
Dentalium Cidaris Gein. (Reuss I, p. 41, Taf. 11 Fig. 18.) — Holzschn. Fig. 63.
Diese oft angezweifelte Art dürfte doch ein Dentalium sein und nicht
ein Cidaritenstachel, denn die Erhaltungsart stimmt ganz dafür. Bei Cida-
ritenstacheln aus denselben Schichten sehen wir immer die Masse des
Stachels im krystallinischen Kalkspath erhalten, hier aber ist der Kórper
des Petrefaetes ganz so wie bei anderen Dentalienarten mit Gesteinsmasse
ausgefüllt.
Ein schönes Exemplar des Dent. Cidaris von der Localität, aus der
schon Reuss ein Fragment beschrieb, nehmlich von dem rechten Egerufer
bei Laun zeigt auf der entblóssten Hälfte 5 sehr zarte Lüngsrippen, welche
sich der ganzen Länge des Gehäuses nach hinziehen und lässt zwischen
diesen keine Zwischenlinien erkennen.
Protocardium hillanum Sow. sp. (Reuss II, p. 22. — Geinitz Elbth. p. 230
af. 50 Fig. 11, 12.) — Holzschn. Fig. 64.
Diese in den Korycaner Schichten in Böhmen sehr verbreitete Art
kömmt bloss in der Gegend von Laun und Mécholup in den uns beschäfti-
genden Schichten vor.
Sie ist häufig im Malnitzer Grünsand und in den Launer Knollen
und von der Schichte, welche diese Art im Mécholuper Steinbruche besitzt
(und im Profile pag. 53 mit Nro, 3. b. bezeichnet ist), ist es noch nicht
sicher, ob sie auch zu den Malnitzer Schichten gehört.
In derselben Gegend und zwar zwischen Hradek und Webran erhielt
ich ganz kleine Exemplare. aus der schwarzen tiefsten Lage der Semitzer
Mergeln. (Eine ganz ähnliche Art tritt bei uns wieder in den Chlomeker
Schichten auf.)
Cardium pustulosum Münst. (Goldfuss IT, p. 221, Taf. 144 Fig. 6. — Reuss II. p. 1)
olzschn, Fig. 65.
Ein treuer Gefährte des Prat. hillanum, mit welchem es sowohl in
den Korytzaner Schichten als auch in den Malnitzer Schichten vorkómmt.
Im Grünsande von Malnitz und Сепёіс kömmt es häufig aber immer 11088
als Steinkern mit grossen Stacheln auf den Rippen vor. Mit Schale erhielt
Fig. 64. Protocardium hillanum, 5o Fig. 65. Cardium pustulosum, Münst.
Aus den Launer Knollen in Kostkas "Stein- Aus den Launer Knollen in Kostkas
bruche. Nat. Grö Steinbruche. ehe mit. Schale.
N
Fig. 66. Cardita duh Fig. 67. Isocardia gracilis, Fr. Fig. 69. Opis pusilla, Reuss.
WOrb. Aus den ыш er Aus den Launer Knollen bei Aus ded пена Ces
gole von ге, Malnitz. Vergrössert. 1 Ser
3mal vergrössert amal Met.
Fig, 68. Isocardia sublunulata, d'Orb. Aus dem Wehlowitzer Pläner vom Weissen Berge
bei Prag. Nach einem ec D de ED gc m аш der Zeidlerischen Sammlung, in natür-
liche
114
ich bloss das abgebildete Exemplar aus den Launer Knollen im Steinbruche
des H. Kostka. Nach Reuss soll diese Art auch im Plänerkalk von Hundorf
(Teplitzer Schichten) vorkommen.
Cardita dubia d'Orb. (Venericardia dubia Sow. — Pal. Franc. III, p. 92 als
ardita dubia Pl. 270, Fig. 1—5 als Venericardia dubia). — Holzschn.
Fig. 66.
Von der Darstellung d'Orbignys weichen die Exemplare aus den Se-
mitzer Mergeln durch geringere Zahl der Rippen 28 statt 36 ab, was durch
die geringere Grösse erklärlich ist. Die ihr ähnliche Cardita tenuicosta
d’Orb., welche nach Reuss in den Teplitzer Schichten vorkómmt, hat sogar
40—45 Rippen. (Die franz. Art kómmt in der chloritischen turonen Kreide
bei Mans vor.)
Isocardia graeilis Fr. — Holzschn. Fig. 67.
In den Dfinower Knollen bei Liebenau, den Launer Knollen bei
Malnitz, Laun, sowie in den Avellanenschichten bei Malnitz kömmt eine
5 mm. lange, 4 mm, breite Muschel vor, welche der Jugendform von
Cardium bipartitum (Gein. Elbth. IT, Taf. 17 Fig. 21) sehr ähnlich ist, aber
an der Oberfläche mit etwa 50 glatten ausstrahlenden Rippen geziert ist.
Isocardia sublunulata d’Orb. (Isocardia lunulata Röm. bei Reuss Verst. II,
р. 2. — Geinitz Elbth. П, p. 68, Taf. 17 Fig. 18—20.) — Holzschn. Fig. 68.
In den Semitzer Mergeln und Drinower Knollen kommen meist nur
kleine flachgedrückte Hälften dieser Art vor. Grosse Exemplare kommen
regelmässig von hinten nach vorne zusammengedrückt im Wehlowitzer
Pläner am Weissen Berge bei Prag und nach Reuss im Grünsandsteine
von Čenčice vor
Opis pusilla Reuss. (Verst. II, p. 2, Taf. 33 Fig. 15.) — Holzschn. Fig. 69.
Ein Steinkern der linken Schale von Semitz zeigt dieselbe Form und
Struktur, welche Reuss an dem Exemplar aus dem Pyropenführenden Con-
glomerat von Meronitz beschreibt (Priesener Schichten). Wir sehen daraus,
dass die Fauna der Semitzer Mergel eine Ähnlichkeit mit den Priesener
Schichten hat und sich unter ganz ähnlichen Verhältnissen, nur viel früher
entwickelt haben muss, Ein anderes Exemplar fand ich in den Semitzer
Mergeln bei Vebruc.
Crassatella protraeta Reuss. (Reuss Verst, II, p. 3, Taf. 37 Fig. 15.) —
Holzschn. Fig. 70.
Obzwar die Zeichnung bei Reuss nach einem schlecht erhaltenen
Exemplar gemacht ist, so stimmen unsere Stücke, die ich in denselben
Schichten (den Launer Knollen am rechten Egerufer) sammelte, genau mit
der Beschreibung, welche Reuss giebt, überein. Wahrscheinlich gehören
zu derselben Art doppelt so grosse Exemplare, welche man im Grünsand-
stein von Malnitz verdrückt und verschoben vorfindet,
Crassatella regularis d’Orb. (Pal. Franc. Ш, p. 80, Taf. 266 Fig. 4—7. —
euss II, p. 3, Taf. 33 Fig. 25. — Geinitz Elbth. II, p. 60, Taf. 17 Fig. 9.) —
Holzschn. Fig. V1,
|
|
|
|
115
Kómmt sehr selten in den Launer Knollen bei Laun (von wo sie
schon Reuss anführt), sowie in den wahrscheinlich demselben Niveau an-
gehórenden Schichten von Liebenau vor.
Crassatella arcacea Enn. (Reuss Verst. IL p. 3, Taf. XXXIII Fig. 27.)
Holzschn. Fig.
Ein exin gut erhaltener Steinkern eines ganzen Exemplars aus
den Drinower Knollen der Pétihorka bei Liebenau stimmt mit der Ab-
bildung, welche Reuss nach einem Stück aus dem Chlomeker Schichten
70. Crassatella protracta, Reuss. Fig. 72, Crassatella cf. Ewen, Röm. Aus
T ha Launer Knollen. Natürliche Grösse. den ne Wo ollen der ,Pétihorka^ bei
iebenau. Natürliche (a
von Kreibitz giebt, nur ist es nach hinten und unten noch mehr ausge-
zogen. Es wäre nicht unmöglich, dass diess nur grosse Exemplare der
л. regularis sind.
Astarte aeuta Reuss (A. a ee П, p. 193, Taf. 134 Fig. 22. — Reuss II,
p. 8, laf, 88 Fig. 17, -37, Fig. 14.) — pU Fig. 78,
Diese kleine Se p typische Form führte Reuss bloss aus den
Priesener Schichten an. Ich fand sie schon in den Semitzer Mergeln; in
Fig. ie? Crassatella regularis, Wig. 73. Astarte acuta, Reuss, Fig. 74. Astarte nana, сере
ФО. Aus den Launer ccce Aus den Semitzer Me rgeln. Aus den Semitzer Mergelr
von Liebenau. Nat. Grös Vergrössert. von Semitz. Ne
den Dfinower Knollen in Dfinow, sowie in Radim bei Luže und in den
Malnitzer Avellanenschichten.
Astarte nana Reuss II, p. 9, Taf. 33 Fig. 18. — Holzschn. Fig. 74.
Diese Art war ach früher nur aus den viel jüngeren Schichten von
Priesen bekannt; ich fand sie aber nun in den tiefsten Lagen der
Weissenberger Schichten nehmlich in den Semitzer Mergeln.
Mutiella Ringmerensis Gein. (Elbthalg. II, p. 61, Taf. 16 Fig. 11—13. —
Pectunculus annulatus Reuss? IT, p. 9, Fig. 9.) — Holzschn. Fig. 75.
gr
116
Erscheint im Wehlowitzer Pläner auf dem Weissen Berge bei Prag,
und in Liebenau, im Grünsandstein von Malnitz und Üenéie, sowie in den
Launer Knollen von Wehlowitz und Lipkowitz.
Exemplare mit stark entwickelten, sewölbten Zuwachsstreifen erinnern
an die Corbis cordiformis aus dem Neocom von Frankreieh, werden wohl
aber ebenso wie die von Reuss als Pectunculus annulosus angeführten
Exemplare zu obiger Art gehören.
Cyprina quadrata TR (Pal. Fr. III. p. 104, Taf. 276. — Gein. Elbthalg. II,
p. 62, Taf. 17 Fig. 14—16.) — Holzschn. Fig. T6.
Typische Exemplare von fast vollkommen viereckiger Form fand ich
im Wehlowitzer Pläner am Weissen Berge bei Prag, in Sadska, dann in
den Launer Knollen in Laun, Kostka's Steinbruch und in Wehlowitz.
Auf letzterer Localität findet man auch Übergangsformen zu der
folgenden Art.
Fig. 75. Mutiella Ringmerensis, Gein, Aus den Fig. 76. Cyprina шш d'Orb. Aus
Launer миш йе a bei Raudnitz. dem Wehlowitzer Pläner am Weissen
ürliche Grösse Berge bei Prag. Nat. Grösse,
Cyprina Ligeriensis d’Orb. (Pal. Fr. III. p. 103, Taf. 275.)
Den französischen Exemplaren ähneln die grossen bis 9 em. breiten,
7 cm. hohen Exemplare aus dem Wehlowitzer Pläner von Mécholup und
aus den Launer Knollen von Wehlowitz, doch sind sie noch mehr nach
hinten und unten verlängert und weniger bauchig. Ich vermuthe, dass
diese bóhm. Exemplare bloss C. quadrata sind, welche in günstigen Ver-
hältnissen aus der viereckigen Form in eine mehr gestreckte sich um-
gewandelt haben.
Cyprina Hübleri Gein. (Elbth. II, p. 63, Taf. 17 Fig. 17.) — Holzschn. Fig. 77.
Mit dem Exemplare von Strehlen stimmt genau ein wohlerhaltener,
beide Schalen besitzender Steinkern vom Kirchberge bei Liebenau (wahr-
scheinlich aus den Launer Knollen).
Eriphyla lentieularis Stolicka Я acina lenticularis Goldfuss II, p. 228, Taf. 146,
Fig. 16. — Reuss IL, p. 4, Taf. 33 Fig. 20—24, Taf. 37 Fig. 17, Taf. 41
Fig. 10. — Geinitz Elbth. IL, p. 62, Taf. 17, Fig. 1, Taf. 18 Fig. 1, 2.) —
Holzschn. Fig. 78.
Kömmt in allen Lagen der Weissenberger und Malnitzer Schichten
vor. In den tiefsten, schwärzlichen, sowie in den übrigen Semitzer Mergeln
kommen nur kleine Exemplare von 15 mm. vor. Die grössten Dimensionen
erreicht diese Art in dem Malnitzer Grünsande 45 mm.
In dem Steinbruche von 14 Nothhelfern in Laun (Launer Knollen),
von wo das abgebildete Exemplar herstammt, zeigen die Steinkerne die
Struktur des Schlosses sehr gut. Localitüten: Hradek bei Webran, Semitz,
Kunwald-Hodkowitz, Laun, Kostka’s Steinbruch, Spomysel, Kostomlaty,
Bechlin, Sowitz, Wehlowitz ete. ete.
Nucula peetinata Sow. (Reuss II, p. 5, Taf. 34 Fig. 1—5. — Geinitz Elbthal. I,
224, Taf. 49 Fig. 12, IL, p. 57, Taf. 16, Fig. 6.) — Holzschn. Fig. 79.
Fig. 77. € yprina Hübleri,
cus Es dem Wehlo-
Pläner "uti Kirch-
t€: bei Liebenau. Nat.
Grösse.
Fig. 79. Nucula pectinata,
Bow. Aus den Drinower
Knollen e deen GE: Nat.
Fig. 78
Aus den Mäinitzer B Schichten von Laun. Nat. Grösse,
Eriphyla lenticularis, Stol.
Zeigt sich schon in den Semitzer Mergeln, tritt aber häufig erst in
den Drinover Knollen in Přerov, Brnky, Dfinow, Semitz, Vinice bei Sbyslav,
Radim bei Luže, Schwadowitz, Chabry und Jensowitz auf.
Dann fand ich Exemplare erst in den Malnitzer Avellanenschichten.
(Ihr eigentliches Lager ist erst in den Priesener Schichten.) Reuss führt
sie aus Webran (Semitzer Mergel) an.
Nueula semilunaris Reuss (Verst. П, p. 3, Taf. XXXIV, Fig. 14—16.) —
Holzschn. Fig. 80.
Diese in den Priesener Schichten häufige Art tritt als Seltenheit
schon in den Semitzer Mergeln und Drinower Knollen auf. Aus den Launer
Knollen erhielt ich bloss ein Exemplar.
Leda siliqua Goldf. sp. (Nucula siliqua Reuss Verst. П, p. 7, Taf. 34, Fig. 11.) —
Holzschn. Fig. 81
Kommt bereits in den schwärzlichen Lagen der Semitzer Mergel bei
Hradek (Webřan) vor, dann in den gelben bei Semitz und Diinow, in den
118
Drinower Knollen in Srbec bei Luže sowie in den Launer Knollen am
rechten Egerufer bei Laun. Häufig tritt sie erst in den Priesener Schichten
auf, von wo allein sie Reuss kannte.
Peetuneulus lens Nilss. (Reuss Verst. II, p. 9, Taf. 35, Fig. 10—13. — P. sub-
]mvis, brevirostris Reuss. — Geinitz Elbthal I, p. 224, Taf. 49, Fig. 12.
П, Taf. 16, Fig. 6.) — Holzschn. Fig. 82.
Fig. 80. Nucula semilunaris,
Reuss. Aus den Semitzer
Mergeln von Semitz. Ver-
grössert.
Fig. 81. Leda siliqua,
Goldf. sp.
E : Aus den Semitzer Mergeln
Fig. 82. Pectunculus lens, Nilss. von Dfinow. ا
Aus den Launer Knollen am
rechten Egerufer bei Laun. Nat.
огӧвве,
Kommt in allen Lagen der Weissenberger und Malnitzer Schichten
vor. Die Exemplare von Semitz und Dfinow erreichen bloss eine Länge
von 25 mm., während die aus dem Grünsandstein von Malnitz das Maximum
des Wachsthums dieser Art darstellen und sogar 40 mm. Länge erreichen.
Die Steinkerne vom letzteren Fundorte sind oft durch Verdrückung
verunstaltet und bald mehr der Höhe, bald der Länge nach verschoben.
CH ЧА
Fig. 84. Arca cf. echinata, d'Orb.
Aus den Semitzer Mergeln von
Semitz, Vergróssert,
Das abgebildete Exemplar zeigt die für diese Art mitbezeichnenden
radialen Streifen sehr schwach, an anderen Steinkernen erscheinen sie
sehr stark.
Area subdinnensis d’Orb. (Pal. Fr. III, p. 225, Pl. 316, Fig. 4—12.) — Holz-
schn. Fig. 83.
119
| Die schlecht erhaltenen Steinkerne zeigen in der Gestalt vielmehr
Aehnlichkeit mit A. subdinnensis, als mit der ihr nahe verwandten A.
Geinitzii, namentlich ist der hintere Rand viel mehr nach hinten und unten
ausgezogen. Die Wirbel stehen nicht so weit nach vorne.
Man trifft sie selten in den Diinower Knollen, im Wehlowitzer Plüner
sowie in den Launer Knollen.
D’Orbigny beschreibt sie aus dem unteren Turon von Mans.
Arca echinata d'Orb. (Pal. Fr. III, pag. 222, Pl. 315, Fig. 11—13.) — Holzschn.
Fig. 84.
Kleine ziemlich gut erhaltene Steinkerne aus den Mergeln von Semitz
zeigen eine grosse Aehnlichkeit mit der von d’Orbigny aus dem unteren
Turon von Mans beschriebenen Art, doch erlaubt der Erhaltungszustand
keine sichere Entscheidung. In der Seulptur an den Seiten der Schale
sind an unserem Exemplar die punctirten Radiallinien stärker hervor-
tretend, während bei der franz. Art die concentrischen Linien stärker ent-
wickelt sind.
Fig. 85. Arca subglabra, d’Orb, Aus den Launer Knollen von den 14 Nothhelfern in Laun.
Nat, Grösse.
Area subglabra d'Orb. (Arca glabra Goldf. — Cueuliea glabra Gein. — Reuss
Verst. II, p. 13, Taf. 34, Fig. 44. — Geinitz Elbth. П, p. 56, Taf. 16,
Fig. 2—4.) — Holzschn. Fig. 85.
Diese Art gehórt zu den am meisten verbreiteten, sowohl in verti-
caler, als auch in horizontaler Richtung und fehlt keiner Lage der uns be-
schäftigenden Schichten, erscheint aber am grössten und häufigsten in dem
Malnitzer Grünsandsteine, welchen sie auch dann kenntlich macht, wenn
derselbe nicht mehr glaueonitisch ist und nur als plattenfórmiger klin-
gender Kalkstein entwickelt ist.
Die Exemplare aus den tiefsten schwürzlichen Lagen der Semitzer
Mergel von Webran liefern Exemplare von nur 25 mm. Länge, während
diejenigen aus dem Grünsande bis über 60 mm. besitzen. Aehnlich wie
der Pectunculus lens erscheint diese Art oft durch Verschiebung und Druck
120
sehr verunstaltet, so dass ihre Bestimmung dem Anfänger manche Schwierig-
keit bereitet.
Pinna deeussata Goldf. (Petr. ze II, p. 166, Taf. 128, Fig. 1, 2. — Reuss
IL Wn Tat 37, Big. 1 - Geinitz Elbthalgeb. I p 211, Taf. 47,
Fig. 45, II, Taf. 15, Fig. 77 Taf. 16, Fig. 1.) — Holzschn. 86.
Fr eie kommen in den Dfinower Knollen; dem Wehlowitzer Pläner,
dem Malnitzer Grünsande und in den Launer Knollen vor. Reuss führt
diese Art aus dem Plünersandstein (Wehl. Pl.) von Hradek, Triblitz, Žel-
kowitz und Tuchofitz an. Ich besitze sie von Kunwald, Liebenau, Gastorf,
Zdeneina etc. etc.
Mytilus Neptuni Goldf. sp. (Cardium Neptuni Goldfuss. Pinna Neptuni d'Orb.
Pal. F. Ш. p. 255, Tab. 333. — Reuss П, p. 2. — Geinitz Elbthalgeb. I,
p. 213, Taf. 47, Fig. 1, 2.) — Holzschn. Fig. 87.
Fig. 87. Mytilus Neptuni,
Goldf. sp. Nach einem Fi. 86. Pinna decussata, Goldf, Fig. 91. Myoconcha angustata, Fr.
jungen Exemplare vom Aus den Launer Knollen am Aus den Launer Knollen vom
Weissen Berge bei Prag. tochten Egerufe er. Junges Exem- Kirchberge bei kishe )enau. Ver-
Nat. Grösse. plar in nat, Grösse, grósse
Erscheint als Seltenheit bereits in den Semitzer Mergeln in Semitz,
Citow und Raudnitz, häufiger dann in den Wehlowitzer Plänern auf dem
Weissen Berge bei Prag und in Slavétín, wo sie eine Lünge von 80 mm.
erreicht.
(Die Pinna nodulosa, welche Reuss aus den Priesener Schichten von
Luschitz anführt, scheint auch dieser Art anzugehören.)
Mytilus radiatus Goldf. (Reuss Verst. П, p. 16, Taf. 33, Fig. 8.) — Holzschn.
Fig. 88.
Diesen durch die gefaltete Oberfläche kenntlichen Mytilus führt Reuss
aus dem Plänersandstein von Tfiblitz (Wehl. Pl.) und aus dem Malnitzer
121
Grünsand von Laun und Neuschloss an. Ich fand ihn bloss im Wehl.
Pl. des Däbanbergezuges bei Rent,
Mytilus rudis Fr. — Holzschn. Fig. 89.
Schlecht erhaltene Steinkerne eines länglich birnförmigen Mytilus
deuten auf die Existenz einer Art dieser Gattung hin, welche zur Zeit der
Bildung der Dfinower Knollen in der Gegend von Prerow und Semitz gelebt
hat. Es stimmen die Exemplare etwas mit der Abbildung des M. radiatus
bei Goldfuss, zeigen aber nur deutliche concentrische Zuwachsstreifen, welche
die Oberfläche fast runzlig erscheinen lassen.
Solen applanatus Fr. — Holzschn. Fig. 90.
Ein sehr flacher Solen mit glatter Schale, abgerundetem Vorder- und
Hinterende. Die Wirbel liegen im ersten Drittel der Schalenlänge, Nach
hinten wird die Schale immer breiter.
Fig. 90. Solen applanatus, Fr.
Aus den Diinower Knollen von
Radím bei Luže. 1", nat. Grösse.
Fig, 88. Mytilus radiatus, Fig. 89. Mytilus rudis, e
G АЕ Aus SEN Wehlo- Aus den Dfinower Knolle
witzer Pliner von Triblitz. von Semitz. Nat. Grösse,
(Copie саай Reuss.)
Ein einziges Exemplar fand ich in den Dfrinower Knollen in Radím
bei Luže.
Unser Exemplar nähert sich am meisten dem Solen æqualis d'Orb.
(Pal. F., Taf. 350, Fig. 5—7), aber dieser hat die Wirbel fast in der Mitte
und ist nach hinten nicht verbreitert.
Myoconcha angustata Fr. — Holzschn. Fig. 91.
Das Vorkommen der Gattung Myoconcha in Böhmen habe ich bereits
für die Korycaner Schichten nachgewiesen. Eine viel kleinere und schmä-
lere Art lieferten die grauen Knollen vom Kirchberge bei Liebenau, welche
wahrscheinlich vom Alter der Launer Knollen sind. Die schmale, nach
hinten an Breite zunehmende Schale ist mehr als dreimal so lang als breit,
der hintere Rand etwas eckig abgerundet. Die Schale war am vorderen
unteren Rande bis zu einem Drittel ihrer Länge klaffend. Das Vorderende
ist schwach nach unten gebogen und trägt die grosse Ansatzstelle für den
Muskel. Die Oberfläche ist durch 10 sehr niedrige Längsrippen geziert,
deren Zwischenräume eine feine Querrunzelung tragen. Ausserdem sieht
man 5 stärkere Anwachsstreifen.
122
Lithodomus spathulatus Reuss (Verst. IL, p. 16, Taf. 36. Fig. 10.) — Holzschn.
Fig. 92
Diese von Reuss aus dem Plänersandstein von Triblitz (Wehlowitzer
Pläner) beschriebene Art fand ich ziemlich verbreitet in dem ganzen Pläner-
zuge, der sich von Kladno und Lana bis zum Dzbanberge hinzieht, traf sie
aber auch in gleichem Niveau am entgegengesetzten Ufer des ehemaligen
Kreidemeeres, nämlich am Kirchberg bei Liebenau,
Fig. 92. Lithodomus spathulatus, Reuss
Aus dem dA ‘Pliner am DZzbanberg bei Bakonitz, Nat, Grösse,
Im Grünsandstein von Malnitz kommt sie in kaum kenntlichen Exem-
plaren vor, was schon Reuss erwühnt.
Gastroeh:na amphisbiena Gein. (Serpula Amphisbæna. Goldfuss, Petr. Germ. L,
pag. 239, Taf. 70, Fig. 16. — Reuss Verst. I, p. 19, Taf. V, Fig. 29-32. —
Geinitz Elbth. I, p. 235, Taf. 52, Fig. 8—12.) — Бинт. Fig. 98.
Die Röhren dieser Art, welche früher einer Serpula zugeschrieben
wurden, findet man häufig im Gesteine des Wehlowitzer Pläners und des
Grünsandsteines von Malnitz bis zu einer Länge von 25—30 cm. Der
Anfang ist selten zu finden, dann aber etwas gekrümmt und glatt. Die
9:
Fig Gastrochaena amphisbaena, Gein
Aus dem ie Pliner am Weissen Berge bei Prag. Nat, Grösse,
Doppelröhrigkeit, welche die Verwandtschaft mit Teredo bekräftigen sollte,
habe ich nicht finden können, obzwar die Röhre selbst namentlich durch
die dunklen Querstreifen sehr dem Teredo ähnlich ist,
Die langen, verschiedenartig gekrümmten und verdrückten Röhren-
ausfüllungen, welche man in den Hohlräumen nach Treibholz in den Plänern
als auch den Quadersanden findet, gehören wahrscheinlich dieser Bohr-
muschel an.
123
Pholas selerotites Gein. (Elbthal. I, р. 233, Taf. 49, Fig. 22, 23, Taf. 52, Fig. 1—3.)
— Holzschn. 94.
Einer von Geinitz entdeckten Pholasart werden die linsenförmigen
oder beutelförmigen Ausfüllungen der Bohrlöcher zugeschrieben, welche
man bei uns in Höhlungen des Treibholzes fast in allen Lagen der in
Böhmen entwickelten Glieder der Kreideformation vorfindet. An einem
Stücke des Pläners von Wehlowitz ist noch das verkohlte Holz erhalten,
in welehem die Bohrmuscheln eingebohrt sind. Doch findet man nur die
mit Gesteinsmasse ausgefüllten Bohrlöcher, aber nicht die Muschel selbst.
Siliqua (Leguminaria) trune WE Reuss (Verst. II, p. 17, Taf. 36, Fig. 13,
16, 17.) — Holzschn. Fig. ¢
Mit der Reuss’schen KON stimmt das abgebildete Exemplar aus
den Semitzer Mergeln von Semitz, namentlich in Beziehung auf das abge-
stutzte Hinterende und die senkrecht vom Wirbel zum Unterrande sich hin-
ziehende Furche. Die Exemplare aus den Launer Knollen vom rechten
Egerufer (von wo Reuss diese Art auch anführt) stimmen mehr mit der
L. Petersi.
Fig. 96. Siliqua Petersi, Zittl.
Fig. 95. о" truncatula,
Л eus ей - e j وح Aus den Launer Knollen vom
Aus а Меен von Ser Fig. 94. Pholas sclerotites, Gein. fedt ten Cen in Laun,
itz. Vergróssert, Aus den Launer eh in зоа Nat. Grösse.
Steinbruch. Nat.
Siliqua (Leguminaria) Petersi Reuss (Reuss Beiträge zur Charakteristik der
Kreide-Sch. der Gosau. K. Akademie Wien 1854, p. 145, Taf. 28, Fig. 10. —
SE Petersi Zittel Bivalven d. Gosau, K. Akad. Wien 1865, p. 109,
Taf. 1, Fig. 3.) — Holzschn. Fig. 96.
pes. Art unterscheidet sich von der vorigen durch den abgerundeten
nicht so gerade abgestutzten Hinterrand und durch die mehr schräge nach
hinten sich hinziehende Furche. Ausserdem ist diese Furche mehr in der
Mitte der Schale, Bei S. truncatula ist der Theil der Schale hinter der
Furche 3'/,mal Жпвет als der vordere, bei S. Petersi bloss 2mal.
Ausser von Laun besitze ich die Art auch aus den Diinower Knollen
von Bezdékow und Zdénéina, dann von Spomischel und vom Soviceberge.
Ob die S, truncatula nur der Jugendzustand der Petersi ist, wage
ich nicht sicher zu behaupten.
Modiola capitata Zittel (Bivalven der Gosau. Denkschr. der k. Akad. 1866,
p. 80, Taf. 19, Fig. 1 a— = Holzschn. Fig. 97
124
Tritt bei uns häufig schon in den Semitzer Mergeln am Laner Berg,
in Semitz, Hledseb so wie an anderen Orten auf.
Sie fehlt auch nicht den Dfinower Knollen (Drinow, Semitz) und tritt
dann wieder in den Launer Knollen auf.
Pudens sequivalvis d'Orb. (Corbula zequivalvis Goldf. Petr. Germ. II, p. 250,
Taf. 151, Fig. 15. — Pholadomya caudata hóm. Reuss II, p. 18, Taf. 36,
Fig. 8. — Gein. Elbthal IL, p. 71, Taf. 19, Fig. 6, 7.) — Кс. Fig. 98.
Fig. 97. Modiola capitata, 210, Fig. 98. Pholadomya oe
Aus den Launer Knollen von Orb, Aus dem Wehlowitzer
Lipkovitz bei Raudnitz. Plüner von Gastorf. Nat. Gäissel
`
Erscheint in kleinen Exemplaren mit fast glatten Rippen bereits in
den Semitzer Mergeln selten bei Drinow, häufiger in den Dfinower Knollen
in Pferow, Drinow und Semitz. In den Wehlowitzer Plänern in Gastorf
und Liebenau. Ihr eigentliches Lager ist erst in den jüngeren Iser und
Chlomeker Schichten.
Pholadomya perlonga Fr. — Holzschn. 99.
Diese schöne Muschel aus der Gruppe der Ph. designata zeichnet
sich durch die starke Verlängerung nach hinten aus, denn sie ist dreimal
Fig. 99. Pholadomya perlonga, Fr. Vom Kirchberg bei Liebenau, Nat. Grösse,
so lang als hoch. Der vordere Rand zieht sich nach vorne und unten bis
zur Hälfte der Schalendicke und geht von da an säbelförmig gebogen in
den unteren Rand über, der nach hinten hin schwach nach oben gebogen
ist. Die Runzeln der Schale laufen unterhalb der Wirbel in einem schiefen
Winkel zusammen, aber nehmen dann immer mehr einen dem Umrisse
125
der Schale entsprechenden Verlauf, so dass der Hintertheil der Muschel
dem einer Panopxa ähnlich sieht. Von den Wirbeln aus zieht sich ein
stumpfer Rücken zum unteren hinteren Winkel. Das abgebildete Exemplar
stammt aus den Launer Knollen vom Kirchberge bei Liebenau.
Dieselbe Art tritt dann in den Chlomeker Schichten in noch grösseren
Exemplaren auf.
Schlecht erhaltene Fragmente deuten auch das Vorhandensein dieser
Art in dem Malnitzer Grünsande an, könnten aber möglicherweise auch
der Ph, designata angehören.
Panop:a Ewaldi Reuss (Verst. Don, Taf. 187, Bien)
Reuss beschreibt diese Art, elokê sich durch die Andeutung radialer
Rippen auszeichnet, aus dem Exogirensandsteine von Malnitz (Launer
Knollen). Ich fand bloss schlecht erhaltene Steinkerne, welche dieser Art
angehören dürften, im Malnitzer Grünsande zwischen Tuchofitz und Drei-
amschel sowie in den höchsten Lagen des Wehlowitzer Pläners am Dzban-
berge bei Rakonitz.
Fig. 100. Panopaea gurgitis, Brogn. Aus den Launer Knollen vom rechten Egerufer bei Laun.
at. Grósse.
Рапорга gurgitis Brogn. (Reuss П, p. 18, Taf. 36, Fig. 3. — Geinitz Elbthalg.
IL p: 68, Tak 19 Pig. 1, SCH, Woo Fig. 100,
Die Mehrzahl der aus den Launer Knollen vorliegenden Exemplaren
stimmt mit der von Geinitz gegebenen Beschreibung, namentlich kann man
auch die flache Furche wahrnehmen, die sich ,vom Hinterrande des Wirbels
nach der hinteren Ecke des Unterrandes^ hinzieht. (Dieselbe ist auf der
Zeichnung nicht dargestellt, da sie nur bei einer gewissen Stellung gegen
das Licht wahrnehmbar ist.)
Die Wirbel stehen am Anfange des zweiten Fünftels der Schalen-
länge. Der vordere Schalentheil erhebt sich nicht über die Schosslinie.
Im Verhältniss der Höhe zur Länge variiren die Exemplare sehr:
einige sind so kurz, dass siejan P. Mandibula erinnern, andere nähern
sich wieder mehr der P. Ewaldi.
Exemplare von Wehlowitz erreichen eine Lünge von 70 mm.
up: regularis d'Orb. (Pal. Fr. III, p. 343, Taf. 360, Fig. 1, 2. — Reuss II,
17, Taf. 86, Fig. 2. = Geinitz Elbthalg. IL, p. 69, Taf. 19, Fig. 3, 4.)
Unterscheidet sich von der Vorigen durch mehr mittelständige ‚Wirbel
und dadurch, dass der vordere Schalentheil wesentlich höher ist, als der
hinter dem Wirbel liegende. Reuss führt die Art aus dem Exogirensand-
steine von Drahomischel (Uferfacies des Wehl. Pläners) an.
Lyonsia anatinoides Fr. — Holzschn. Fig. 10
Fig. 101.
Fr. Aus den
Unter diesem provisorischen Namen führe ich eine Art auf, welche
als Steinkern in den Malnitzer Avellanenschichten in mehreren Exemplaren
vorkam. Die Gestalt erinnert an eine Arca, aber die Furche, welche sich
von der Vorderseite der Wirbel in einem schwachen Bogen zum unteren
Rand hinzieht, weist auf die Verwandtschaft mit Anatina hin. Die vom
Wirbel zur unteren Ecke des Hinterrandes hinziehende scharfe Kante trifft
man bei Lyonsia, von welcher zwei Arten in gleich alten Schichten in
Frankreich vorkommen.
Auch die Verzierung, welche durch Kreuzung der feinen concentri-
schen und radialen Linien entsteht und an einer Stelle des Steinkerns
Fig. 103. Tellina concentrica,
Gein, Aus den Launer prm
vom nn VUE be
Lau Nat.
Lyonsia anatinoides
Avollanenschich”
ten von Malnitz, Nat. Grösse
Fig. 102. Tellina semicostata, Reuss. Aus dem Wehlowitzer Pläner des
Weissen Berges bei Prag. (Coll. Zeidleri) Nat. Grösse.
sich erhalten hat, stimmt mit der, welche d'Orbigny auf Pl. 373 von Lyonsia
elegans gibt.
Die Auffindung besserer Exemplare wird erst Sicherheit über diese
Art verschaffen kónnen.
Tellina semicostata Reuss (Verst. П, p. 19, Taf. 36, Fig. 11, 19. — Geinitz
Elbth. I, p. 231, Taf. 51, Fig. 7, 8. — Arcopagia insqualis d'Orb. —
коры semicostata Goin) — Holzschn. Fig. 102.
e Art scheint durch alle Schichten der b. Kreideformation ver-
ae zu sein, denn Reuss führt sie bereits aus den Korytzaner Sch. at
ich fand sie in den Weissenberger und Malnitzer und sie fehlt selbst den
jüngsten Chlomeker Schichten nicht. Wir besitzen Exemplare aus dem
Wehlowitzer Pläner von Gastorf und vom Weissen Berg bei Prag, aus
den Launer Knollen von Liebenau und vom rechten Egerufer bei Laun.
127
Tellina (Arcopagia) circinalis d'Orb. (Reuss Verst. П, p. 19, Taf. 36, Fig. 15.)
Die Exemplare, welche ich aus dem Grünsandsteine von Malnitz
besitze, lassen sich wohl nur als gutgenährte grosse Exemplare der Tel-
lina semicostata betrachten, denn in diesen Schichten finden wir auch Eri-
phyla lenticularis, Pectunculus lens und Arca subglabra auf der Höhe
ihres Wachsthums. Die stärkere Entwickelung der radialen Streifen, welche
hier über die ganze Oberflüche fast gleich stark entwickelt sind, dürfte
die Absonderung der Art kaum rechtfertigen.
Tellina concentriea Gein. (Elbthalg. IL, p. 67, Taf. 18, Fig. 18. — Reuss Verst. II,
p. 18, Taf. 36, Fig. 19, 20.) — Ын Fig. 108.
Eine nach Reuss in den Priesener Schichten häufige Art wurde bloss
einmal in den Knollen bei Laun vorgefunden.
Tellina tenuissima Reuss (Verst. П, p. 19, Taf. 36, Fig. 11, 12.) — Holzschn.
Fig.
Das eigentliche Lager dieser Art sind die Priesener Schichten, doch
gelang es mir auch Exemplare in den Semitzer Mergeln von Drinow
und in den Dfinower Knollen beim Weingarten Zděnčina (bei Oberberko-
witz) aufzufinden.
Fig. 104, Tellina tenuissima, Reuss. Fig. 105. Venus fabacea, Róm. A
Aus den Semitzer Mergeln von Dři- den Semitzer eomm von Hrádek.
now. Vergrössert. Nat.
Venus fabacea Róm. (Römer, p. 72, Taf. 9, Fig. 13. — Reuss II, p. 21.) —
Holzschn. Fig. 105.
Das abgebildete Exemplar aus den tiefsten schwarzen Semitzer Mergeln
von Hrädek-Webran stimmt am meisten mit der bei Römer gegebenen Ab-
bildung. Ich will aber nicht behaupten, dass die Abtrennung von V. faba
Sow. gerechtfertigt wäre. Ich besitze noch von vielen Localitäten (Liebenau,
Melnik, Laun etc.) schlecht erhaltene Steinkerne, welche zu dieser oder
einer verwandten Art gehören mögen, aber deren Erhaltungszustand lässt
eine sichere Bestimmung nicht zu.
Venus gubdecussata A. Róm. (Róm. p. 72, Taf. IX., Fig. 12. — Reuss II, p. 21,
Taf. 41, Fig. 13. — Geinitz Elbth. II, p. 66., Taf. 18, F. 11—13.) — Holz-
schnitt Fig. 106.
Steinkerne dieser Art traf ich in den Dfinower Knollen bei Brnky;
Reuss führt sie aus dem Wehlowitzer Pläner von Triblitz und aus den
Launer Knollen an, denen auch der Fundort des abgebildeten Exemplares
dem Alter nach entpricht,
128
Corbula "— Nilss. (Reuss П, p. 20, Taf, 36, Nie 93, — Geinitz Elbthalg.
П, p. 67, Taf. 18, Fig. 19.) — Holzschn. Рід.
э fand bloss ein Exemplar in den Ke von Srbec bei Luze,
welche wahrscheinlich vom Alter der Dfinower Knollen sind. Dasselbe
stimmt mehr mit der Abbildung bei Nilsson, als der von Reuss, welcher
sie aus den Launer Knollen und aus Ben Priesener Schichten von Priesen
und Wrschowitz anführt
Avieula меи Sow. (Reuss Verst. II, p. 22, Taf. 32, Fig. 1—3. — Geinitz Elbth.
, p. 207, Taf. 46, Fig. 5, 6.) — Holz H Fig. 108.
ov. zu den sehr verbreiteten Arten, welche in allen Lagen der
Weissenberger Schichten sowie in den Launer Knollen vorkommt. An allen
Exemplaren, welche die Schale erhalten hatten, zeigten sich die radialen
Streifen mit schuppigen Knótchen besetzt, doch variirte der Grad der Ent-
wickelung dieser Verzierung sehr, so dass ich nicht glaube, dass man die
A. glabra, Reuss als eine selbstständige Art wird betrachten können, sondern
nur als eine locale Race, welche auf mildem schlammigen Boden gelebt hat.
Fig. 107, Corbula caudata, Nilss-
Aus den Driinower Knollen vou
Fig. 106. Venus ера i
sata, A. Röm. Ang der en 7
wur Knollen vo = Srbe& bei Luže. Vergrössert.
Noth — in ый, Fig. 108. Avicula anomala, Sow.
Nat. Grósse Aus den rg Knollen vom
7
abo Liebenau.
Tape ógsert.
Die Localitäten, von denen wir diese Art besitzen, sind: Dfinow,
Pferow, Semitz, Srbec bei Luže, Kunwald, Schwadowitz, Liebenau, Hrádek,
Měcholup, Laun, Brdloch bei Citolib, Zdöntina, Sowice, Libichow, Gastorl,
Wehlowitz, Melnik.
Avieula glabra Reuss (Reuss Verst. П, p. 22, Taf. 32, Fig. 4, 5. — xeinitZ
Elbthalg. I, p. 208, Taf. 46, Fig. 7, II, Taf. 11, Fig. 2.)
Diese fragliche Art, falls sie мэ „а sollte, wäre nur für die
Launer Knollen zu verzeichnen, aus denen sie schon Reuss anführt und `
von wo wir auch wirklich glatte Exemplare mit erhaltener Schale besitzen.
Gervillia solenoides Defr. (Reuss Verst. П, p. 23, Taf. 32, Fig. 13, 14.) —
Geinitz Elbthalgeb. I, p. 209, Taf. 48, Fig. 19 var., II, Taf. 11, Fig. 1.) —
Holzschn. Fig. 109.
Kommt mit Ausnahme der Malnitzer Avellanenschichte in allen Lage?
der uns beschüftigenden Schichten vor, und fehlt auch nicht den Korycane!
und den jüngeren, als es die Malnitzer sind,
129
dessen. Abbildung ieh gebe, zeigt eine Länge
hinteren Sehlossrandes. sehr gut er-
unter den ersten zwei be-
drei hinteren etwa 10 ge-
Das schönste Exemplar,
13 em. und hat den Flügel des
halten. Man sieht an demselben 5 Bandruben,
merkt man eine feine Strichelung, unter den
krümmte Schlossfurchen.
von
Gervillia solenoides, Def
109.
Aus den Launer Sch, vom Kirchberge bei i phan |, nat, Grösse,
Perna eretaeea Reuss (Reuss Verst. IL, p. 24, Taf. 32, Fig. 18—90, Taf. 33,
Fig. 1.) — Holzschn. Fig. 110.
bereits in den Korycaner Schichten (Tissa), ist häufig in
den Wehlowitzer Plänern in Tfiblitz, Hrádek und am Dzbanberge, ebenso
in dem Malnitzer Grünsande und den Launer Knollen. Bei hohen Exem-
plaren ist der Schlossrand mit den 9 Bandfurchen sehr hoch, bis 12 mm.,
bei langen Exemplaren, wie es das abgebildete ist, ist er nur 4 mm.
Erscheint
r
Fig. 110. Perna eretacea, Reus
Pläner des Däbanberges bei КЕШЛ;
Aus dem Wehlowitzer ^| nat. Grösse,
Reuss führt aus den Malnitzer Exogirensandsteinen (Launer Knollen)
Perna subspatulata an (Verst. IL, p. 24, Taf. 32, Fig, 16. 17). Da ich
keine Exemplare davon besitze, beschränke ich mich auf dieses Citat
Inoceramus striatus Mant. (I. concentricus Park. und I. striatus Mant. bei Reuss
Verst, II, 24 und 25. — Geinitz Elbthalg. I, Taf. 46, Fig. 9—13, П, p. 41,
Tafe 19,1258
Reuss führt diese Art aus allen Schichten der bóhm. Kreideforma-
tion an.
9
130
Ich fand ihr Lager hauptsächlich in den grauen Kalken der Ko-
rytzaner Schichten bei Pfemyslan. Reuss führt sie auch aus dem Exogiren-
sandsteine von Malnitz an, ohne Abbildungen zu geben.
Unser Material an Inoceramen, welche zu dieser Art zuzuziehen wären,
ist so mangelhaft, dass ich es nicht wage, das Vorkommen des Inoc
striatus im Bereiche der Malnitzer und Weissenberger Schichten als sicher
anzuführen.
Inoceramus Brogniarti Sow. NH Verst. П, p. 24. — Gein. Elbthalg. II
p. 43, Taf. 11, Fig. 3—10, Taf. 13, Fig. 3.) — Holzschn. Fig. 111.
In der Varietzet "iniu (Goldfuss Taf. 110, Fig. 7) kommt diese
Art in allen Schichten der Weissenberger und Malnitzer Schichten vor.
| Meistens hat sie die Grösse des abgebildeten Exemplares, doch nähert sie
sich oft auch den riesigen Dimensionen von 50—40 cm., welche bei ihr
in den Iser und Teplitzer Schichten zur Regel werden.
Von der zweiten bei uns häufigen Art (I. labiatus) unterscheidet sich
In. Brogniarti durch den fast geraden, steil abschüssigen Vorderrand, der
mit dem Schlossrand fast einen rechten Winkel bildet.
Localitäten : Semétzer Mergel: Diinow, Pferow, Semitz, Schwadowitz;
Drinower Knollen: Radim und Srbee bei Luže, Chabry, Dfinow, Pferow,
Semitz etc; Wehl. Pläner: Sadská, Lissa, Studenec, Slavétin, Schlan, Weisser
Berg bei Prag ete.; Lawner Knollen: Liebenau, Laun, Kostka's Steinbruch,
Wehlowitz etc. ete.: Malnitzer Avellanenschichten: „am Sande“ bei Malnitz.
Inoceramus labiatus Gan. (Inoceramus mytiloides Sow. — Reuss Verst.
| p. 26, Taf. 32, Fig. 16. — Gein. Elbthalg. П, p. 46, Taf. 12) — Hals:
| schnitt Fig. 112.
Gehört zu den häufigsten Erscheinungen im Bereiche der Weissen-
| berger Schichten. Die tiefsten Schichten, welche den Semitzer Mergeln ent-
sprechen, sind von ihm oft ganz voll, z. B. zwischen Brandeis an der Adler
| und Wildenschwert, Caslau ete. und an vielen Orten lässt es sich beob-
| achten, dass er eben in den tiefsten Schichten am häufigsten ist. Er fehlt
| aber auch den höheren Schichten nicht und ist im Wehlowitzer Pläner
| überall in Gesellschaft von I. Brogniarti anzutreffen. In den Malnitzer
| | Schichten gelang es mir nicht, ihn mit Sicherheit nachzuweisen und es ist
fraglich, ob die von Reuss aus den Teplitzer Schichten angeführten Exem-
plare wirklich zu der Art gehören.
A I. labiatus zeichnet sich durch schiefen kurzen Schlossrand, die nach
hinten gebogene Schale und die gleich grossen Wirbel aus. Es kommen bei
uns zwei Formen vor: 1. eine schmale zungenförmige, mit sehr spitzem
Wirbel und zu der gehóren die meisten Exemplare aug den Quadersanden
der sächsischen Schweiz so wie einzelne aus dem gewöhnlichen Wehl.
Pläner; 2. eine breite, welche sich schon dem I. latus nähert und diese
ist häufig am Weissen Berge bei Prag. Am häufigsten sind Exemplare,
1 welche zwischen beiden Formen die Mitte einhalten.
| Lima tecta Goldfuss (Pecten spathulzformis Reuss Verst, II, p. 28, Taf. 39, Fig. 8.
Geinitz Elbthalg. I, p. 206, Taf, 43, Fig. 3.) — Holz вст. Fig. 113,
Fig. 118. Lima aspera, Mant.
Aus den oiii Knollen
vom Kirchberge bei Lie-
)enau, a Nat. Grösse,
Fig. 112. Inoceramus labiatus, b d der Schale
Gein. Aus dem Wehl. Pläner am ark vergrüssert.
Weissen Berge bei Prag. Nat. Gr.
Fig. 113. mS tecta, аве
Aus dem Wehlowitz
Pines m Weissen Berê
bei Prag. Nat. Grösse.
Fig. 119. Lima Beenden:
Fig. 114. Lima septemco dium, Reuss. Aus dem Fig. 115. Lima semisulcata
XU Reuss. Aus den Se- Wehl. Pläner vom Weissen Nilss. Aus dem. Wehl, Pl.
mitzer Mergeln. Vergr. Berge bei Prag. Nat. Gr. am Gipfel "los Sem, Berges.
Fig. 116. Lima elongata, Fig. 117. Lima a Goldf.
Sow. Aus dem Wehlow Fig. 111. Inoceramus Brogni. Aus dem Wehlowitzer Pli äner
Pläner des Men, Berges arti, Sow. Aus dem Wehl. B am Weissen Berge ei rag.
bei Prag. Nat. G vom Semitzer Berg. Nat, rosso,
Ch
132
Lima
Lima :
euss besass nur fragmentäre Exemplare aus den Korycaner Schichten
von den Schillingen bei Bilín, ohne den ohrartigen Erweiterungen und ver-
muthete, die Schale gehöre einem Pecten. Gut erhaltene Exemplare aus
dem Wehl. Plàner vom Weissen Berg, von Studenec und Gastorf zeigten,
dass wir es hier mit einer Lima zu thun haben. Einzelne Exemplare er-
reichen eine Lünge von 45 mm.
septemeostata Reuss (Verst. IL, p. 33, Taf. 38, Fig. 5.) — Holzschn.
Kommt selten, aber ziemlich weit verbreitet in den Semitzer Mergeln
von Drinow, Semitz; in den Diinower Knollen in Drinow, Prerow, Semitz,
Unt. Befkowitz; in den Wehlowitzer Plänern am Weissen Berge bei Prag
vor. Die Launer Knollen enthielten diese Art am rechten Egerufer bei
Laun, von wo sie Wi ursprünglich angeführt hat.
semisuleata Nilss. sp. (Reuss II, p. 32. — Geinitz Elbthalg. IL, p. 53,
16, Fig. 14.) — Holz sch, Fig. 115,
Ich fand diese Art (welche Reuss aus den Chlomeker Schichten von
Kreibitz anführt) nur in wenigen Exemplaren am Gipfel des Semitzer Berges
in dem Wehlowitzer Pläner, Sie ist dadurch kenntlich, dass die 15—20
Rippen bloss die Mitte der Schale einnehmen und die Seiten glatt sind.
Lima elong SC Sow. (Reuss II, p. 33, Taf. 38, Fig. 69. — Geinitz Elbthalg. II,
0, Taf. 9, Fig. 9, 10.) — Holzschn. Fig. 116.
Gehört zu den verbreitetsten Versteinerungen sowohl vertical als ho-
rizontal. In den Semitzer Mergeln tritt sie noch klein und sehr sparsam
auf (Dfinow, Pferow, Semitz, Schwadowitz etc), in den Dfinover Knollen
schon häufiger, aber in den Wehlowitzer Plänern findet man sie in jedem
gut geöffnetem Steinbruche. In dem Malnitzer Grünsande ist sie selten,
in den Launer Knollen am rechten Egerufer gross und häufig. Selbst in
den Malnitzer Avellanenschichten kommt diese C auch vor.
Lima eanalifera Goldf, multicostata Gein. (Reuss II, 34, Taf, 38, Fig. 7, 8,
18. — Geinitz Elbthalg. II, p. 38, Taf. 9, Fig. 6— К — E Fig. 117.
Diese in Beziehung auf die Zahl der Rippen sehr variable Art er-
scheint bei uns in 3 Varietäten. Exemplare mit 23—45 Rippen, die wahre
L. multicostata, kommen in dem Wehlow. Pläner bei Studenec, Hrádek,
und Triblitz vor, die Exemplare aus denselben Schichten vom Weissen
Berge, von Gastorf und Wehlowitz haben bloss 20—24 Rippen und bilden
den Uebergang zu der L. canalifera, welche in den Launer Knollen in
Liebenau und Wehlowitz mit 16—18 Rippen, am rechten Egerufer sogar
nur mit 14—15 Rippen vorkommt und von Reuss zu L. latécosta Rom.
gezogen wurde.
In den jüngeren Iserschichten kommen meist Exemplare mit 16—18
Rippen vor. Die vielrippigen scheinen meist nur in Uferbildungen auf-
zutreten.
Lima aspera Mant. (Reuss IL, p. 34, Taf, 38, Fig. 17.) — Holgschn, Fig. 118.
Diese in den Korytzaner Schichten häufige Art tritt wieder im Weh-
lowitzer Pläner am Weissen Berge bei Prag, in Triblitz und Hrádek auf.
=. führt sie auch aus dem Malnitzer Grünsande an und ich fand sie
ı den Launer Knollen am Kirchberge bei Liebenau.
Lima eegener? Reuss: (Reuss' Verst. IL pn 33, Tat. 38, Fig. 9, 8, —
Geinitz Elbthalg. I, p. 204, T. 42, Fig. 14, 15.) — Holzsehn. Fig. 119.
Findet sich als Seltenheit schon in den Semitzer Merseln, häufiger
in den Drinower Knollen von Semitz und Unt. Berkowitz. In den Weh-
Fig. 120. Lima Sowerbyi, Gein. Aus dem Wehlowitzer Plüner vom Weissen Berge.
« Rechte Schale. 5 Beide Schalen von oben.
lowitzer Plänern kennt man die Art von Triblitz, Sadská, Slavětín und vom
weissen Derge bei Prag. Im Malnitzer Grünsande und den Launer Knollen
Kostka's Steinbruch, Malnitz), so wie in den Avellanenschichten ist sie
auch zu finden.
Lima Sowerbyi Geinitz (Gein. Elbthalg. II, p. 41, Taf. 9,
Holzschn, Fig. 120.
~
Pig 1314) —
Fig. 121. Lima Ho operi, Mant. Aus dem Wehlowitzer Pläner vom Weissen Berge bei Prag.
R Nan, Gr. b Fragment na Schale mit der punctirten Oberschichte und der gestreiften Üntekschichte,
Diese früher mit L, Hoperi verwechselte Art zeichnet sich durch die
glatte Schale aus, an der radiale Streifung nur sehr selten und dann nur
längs dem hinteren Schlossrande entwickelt, ist, wodurch die Art an die
L. semiornata. Orb. erinnert.
Sie erscheint. bereits in den Diinower Knollen (Unt. Berkowitz),
häufig im. Wehlowitzer Plüner am Weissen Berge bei Prag, in Semitz,
Hrädek, Auch die Launer Knollen lieferten sie in Kostka’s Steinbruch
und vom Kirchberge bei Liebenau.
Lima Hoperi Mant. (Reuss Verst. IL, p. 34, Taf. 38, Fig. 11, 12. — Gein. Elbth.
40, Taf. 9, Fig. 11, 12.) — Eischte Fig. 121.
Häufig findet man diese Art erst in den Teplitzer Schichten (Hundorf),
aber einzeln ist sie schon in den Dfinower Knollen in Semitz, in dem
Wehl. Pliner am Weissen Berge bei Prag, in Semitz und Triblitz anzu-
treffen.
Die obere Schichte der Schale mit den punctirten radialen Streifen
löst sich an den Exemplaren aus dem Wehl. Pläner leicht ab und dann
erscheint die Schale bloss mit feinen concentrischen Linien bedeckt. Solche
Exemplare haben einen Seidenglanz und mögen der L. decalvata Reuss
von Triblitz entsprechen.
Lima Mantelli Goldf. (Pal. Franc. Pl. 426, Fig. 3—5.) — Holzschn. Fig. 122.
Bloss zwei Exemplare fand ich in den Launer Knollen am Kirch-
berge bei Liebenau von einer Lima, welche in die Gruppe der sehr fein
radialgestreiften Arten gehört, dessen Repräsentant die L. Mantelli Gold-
fuss ist.
Unsere Exemplare sind mehr in die Länge gezogen und kommen der
L. Rauliniana nahe. Es ist wahrscheinlich, dass L. neocomiensis d'Orb.,
Rauliana d’Orb, striatissima Reuss aus der Gosau sowie die Mantelli Goldf.
einer Reihe angehören, welche nur local etwas in der Breite des Gehäuses
variirt hat.
Lima intermedia d'Orb. (Pal. Franc. p. 550, Pl. 421, Fig. 1—5.) — Holzschn.
Fig. 123.
Ein einziges Exemplar aus den grauen Kalken des Kirchberges bei
Liebenau (von denen es noch nicht sicher ist, ob sie dem Wehl. Pläner,
nr den Launer Knollen angehören) stimmt mit der Abbildung bei d’Or-
bigny. Ein kleines Fragment der Schale zeigt eine Verzierung mit ge-
schlängelten feinen Linien zwischen den vorspringenden Leisten der Rippen.
Localsammler würden sich ein Verdienst um die Paläontologie Böhmens
erwerben, wenn sie dem Fundorte am Kirchberge ihre besondere Aufmerk-
samkeit zuwenden möchten.
Nur Exemplare mit besser erhaltener Schale können die sichere Be-
stimmung dieser Art ermöglichen.
Peeten Nilssoni Ge (Reuss II, p. 26, T. 39. Fig. 1—3. — Geinitz Elbthal II,
p. 33, T. 9, Fig. 15 —18.) — Holzschn. Fig. 124.
Ist eine der häufigsten Arten im Bereiche der Weissenberger Schichten
und kommt auch in den Launer Knollen vor.
Pecten laevis Nilss. (Reuss Verst. П, p. 26, T. 38, Fig. 99, 93. — Geinitz
ЕЊЕ. I, p. 192, T. 43, Fig. 12, 13.) — Holzschn. Fig. 125.
Ob die Exemplare aus dem Wehlowitzer Pläner nur junge P. Nilssoni
sind (wie es Geinitz von den bei Reuss aus Böhmen angeführten behauptet)
kann ich nicht mit Sicherheit entscheiden, aber aus den Launer Knollen von
Malnitz und den Avellanenschichten von dort habe ich Exemplare, die in
135
Fig. 124. Pecten Nilssoni,
Fig. 123. Lima intermedia,
Goldf. Aus dem Wehlo-
d'Orb. Vom Kirchberge bei
Liebenau. . witzer Plüner vom Weissen
Fig. Lima Mantelli, Berge bei Prag. Nat. Gr.
g. 122.
Goldf, Vom Kirchberge bei
Liebenau, Vergrössert.
Fig. 127. Pecten curvatus, Gein. Fig. 128. Pecten Reussii, d'Orb.
Aus dem Wehlowitzer Plüner von Lipkowitz Aus dem Wehlowitzer Pläner vom
bei Raudnitz. Nat. Grösse, Weissen Berge bei Prag. Nat. Gr.
Fig, 196. Pecten laevis, Fig. 130. Pecten pulchellus,
Nilss. Aus den Launer Nilss. Aus dem Wehlo-
Knollen von Malnitz, Fig. 126. Pecten laminosus, witzer Plüner von Lissa.
Vergrössert. ant. Aus den Semitzer Vergrössert.
Mergeln von Schwadowitz.
N xrósse
por
136
| jeziehung auf die Ungleichheit der Ohren ganz mit den Abbildungen von
P. Nilssoni bei Geinitz stimmen.
Das häufige Auftreten dieser Art fällt in Böhmen erst in die Iser-
schichten,
Peeten laminosus Mant. (Reuss Verst. II, p. 27, T. 39, Fig. 5. — Geinitz Elb-
thalgeb. I, p. 192, T. 43, Fig. 14.) — Holzschn. Fig. 126.
Von P. Nilssoni unterscheidet sich der P. laminosus dadurch, dass die
Ohren sich tiefer auf die Seiten hinab erstrecken und durch die deutliche
concentrische Furchung der mehr gewölbten Schale.
Schón erhaltene Exemplare traf ich in dem, den Semitzer Mergeln
| entsprechenden, grauen Pliner in Schwadowitz ап. Reuss führt ihn aus
den Wehl. Plänern von Tfiblitz, Hrádek und Tuchofitz an und ich traf
ihn sehr selten am Weissen Berge bei Prag an.
In den Launer Knollen kommt diese Art im Kostka’s Steinbruche
| sowie am rechten Egerufer vor.
Pecten curvatus Gein. (Elbthalgeb. I, p. 193, T. 43, Fig. 15, IT, T. 10, F. 1. —
Pecten arquatus, divaricatus, concentricepunctatus Reuss.) — Holzschn.
Fig. 127.
Geht durch alle Lagen der Weissenberger und Malnitzer Schichten
durch, erreicht aber in den Wehl. Plänern bei Gastorf und Lipkowitz die
Höhe von 55 mm., ohne dabei den Charakter der Art zu verlieren. Das
abgebildete Exemplar erhielt unser Museum von Herrn P. A. Chlumsky zum
Geschenk.
Peeten Reussii d’Orb. (Prodrom. 22. N. 869. — Peeten obliquus Reuss p. 29
T. 39, Fig. 18.) — Holzschn. Fig. 128.
Diese von Reuss im Plänersandstein von Tfiblitz aufgefundene Art er-
AT hielt ich aus dem gleichen Niveau (Wehl. Pläner) vom Weissen Berge bei
Prag bloss in 2 Exemplaren.
T Pecten Dujardinii A. Rûm, (Römer Nord. Kreid. p. 53.. — Pecten- rarispinus
Reuss II, p. 31, T. 39, Fig. 15, 17. (Oberschale). — Geinitz Elbthalgeb.
11 П, p. 36, T. 19, Fig. 10—18.) — Holzschn. 129.
Von dieser Art, bei welcher die Oberschale Knoten tragende Rippen
besitzt, wührend die Unterschale bloss fein geschuppt erscheint, finden wir
Exemplare in allen Lagen der uns beschäftigenden Schichten.
315 35 mm. hohe Exemplare der Unterschale fand ich in dem Wehl.
j| Plüner von Zdírec.
Pecten pulchellus Nilss. (Geinitz Elbthal. IL, p. 34, Т. 10, Fig. 2—4. — Pecten
subpulchellus Gümbel.) — Holzschn, 130,
Eine sehr verbreitete und an manchen Stellen. häufige Art, welche
man, wenn die Ohren durch Gesteinsmasse verdeckt sind, leicht für eine
Е: Terebratulina gracilis halten kann.
| Ich traf Exemplare bereits in den Semitzer Mergeln von Semitz, in
den Dfinower Knollen in Pferow, Semitz, in Radim und „na Klapalce" bei
|| Luže, Kostomlat bei Luže, in dem Wehl. Pliner am Semitzer und Pferower
137
Berge, in Sadská, Lissa. Auch in den Launer Knollen ат rechten Eger-
ufer kamen Exemplare vor:
Vola quinqueeostata Stol. (Pecten quinquecostatus Sow. — Pecten versicostatus
Lam. — Janira quinquecostata d'Orb. — Geinitz Elbthalgeb. I, p. 201,
T. 45, Fig: 89, П, T. 10. Fig. 17, 18.)
Fig. 129. Pecten ouere Röm. Aus den Lanner jee vom PEES bei Liebenau.
ı Oberschale. b Unterschale, Nat. Gri
Kommt als Seltenheit in den Dřinower Knollen am Weingarten Zdén-
(ina bei Unt. Befkowitz, sowie in den Launer Knollen von Liebenau und
Wehlowitz vor. Häufig findet man sie erst in den Iserschichten.
Vola (Janira) longicauda d’Orb.? (Pal Fr. pag. 639, T. 445, Fig. 9
Holzschn. Fig. 131.
In die Verwandtschaft der J. longicauda uud J. cometa gehören Exem-
Fig. 131 Janina Jongjoanda; K Rief Fig, 132. Spondylus spinosus, var. dupli-
Aus den Semitz Mergeln von а Goldf. Aus den Drinow с Sr
Schwadowitz. Se аст, om Prerow-Berge. Nat, Gröss
plare, welche ich in den Semitzer Mergeln von Schwadowitz und in den
Drinower Knollen von Srbeci bei Luže gefunden habe.
n Beziehung auf die Zuschärfung der Rippen stimmen sie mehr mit
J. cometa, in Beziehung auf Verzierung mehr mit J. longicauda überein.
Nur eine Vergleichung der Originalexemplare kónnte sicherstellen, ob die
beiden franz. Arten wirklich von einander verschieden sind und ob nicht
138
Verdrückunggdie Rippen der einen Art zugeschärft hat. Beide führt d’Or-
bigni aus der unterturonen chloritischen Kreide an.
Spondylus spinosus, var. ранение Goldf. (Reuss П, р. em — Geinitz Elbthal
, pag. 31, T. 9, Fig. 1—3.) — Holzschn. Fig. 132
Die ganzen iem welche ich in den I Knollen gefunden
habe, erwiesen sich als diejenige Varietät, bei der einzelne Rippen sich
gabelig spalten. Fragmente deuten aber darauf hin, dass hier auch schon
mit grossen Stacheln versehene Exemplare vorkamen.
Dass diese Art bei uns in Böhmen ein Leitfossil für den oberen
Plänerkalk (Teplitzer Schichten) sein sollte, wie es nach Geinitz in Deutsch-
land der Fall sein soll, ist nicht anzunehmen; denn wir finden sie schon
in den Semitzer Mergeln, in den Dfinower Knollen und dem Wehl. Plüner.
In den Malnitzer Schichten finden wir die Art sowohl in den Launer Knollen,
als auch in den Malnitzer Avellanenschichten. Das hüufige Auftreten findet
erst in den Teplitzer Schichten statt.
"m
Spondylus striatus беш. (Reuss П, p. 37, T. 40, Fig. 5, 10, 11. — Elbthalgeb.
3
p. 186, T. 42, 1, 2.)
Fig. 133. Spondylus hystrix, Goldf. Aus dem Wehlowitzer Pläner vom Weissen Berge bei Prag.
а Steinkern der Unterschale. b Negativ der Oberschale. Nat. Gröss
Zu dieser Art stellt Reuss die grossen Exemplare von Spondylen,
welche im Grünsandstein von Malnitz und Čenčice die Länge von 3^ er-
reichen.
Der wahre Sp. striatus soll ein Leitpetrefakt für cenomane Schichten
seim und deshalb wird es wichtig sein, dureh Auffindung von negativen
Schalenabdrücken sicherzustellen, ob nicht die Exemplare, die Reuss an-
führt, auch zu Sp. spinosus gehören.
Spondylus latus Röm. (Spond. lineatus und obliquus Reuss II, p. 36, T. 40,
Fig. 4, 7, 8, 9. — Geinitz Elbthalgeb. I, p. 187, T. 42, Fig. 4—6, II, T. 8,
Fig. 18—91.)
Zu dieser Art stellt Reuss Steinkerne aus dem Plänersandstein von
Tiblitz und dem Exogirensandstein von Malnitz (Launer Knollen). Exem-
plare, die ich nach den Steinkernen als zu dieser Art gehörig betrachten
könnte, erwiesen sich immer als Sp. hystrix, wenn es mir gelungen ist, ein
Negativ der einen Schale zu finden.
139
nny le hystrix Goldfuss. (Reuss Verst. II, p. 36. — Geinitz Elbth. I, p. 189,
Fig. 7—12.) — Holzschn. Fig. 133.
Spondyluse mit feinen Stacheln auf allen Rippen und grossen Stacheln
auf 2 oder 3 stärkeren Rippen findet man im Wehlow. Pläner am Weissen
Die Unterschale derselben hat an den Anwachsringen er-
dass auch die Steinkerne,
Böhmen als
Berge bei Prag.
habene wild ausgezackte Lamellen. Ich glaube,
welche aus den Weissenberger und Malnitzer Schichten in
Sp. latus und Sp. striatus angeführt werden, insgesammt zu Sp. hystrix
gehören. Sammler sollten besonders auf die negativen Abdrücke der Schalen
aufmerksam sein.
Plieatula aspera Sow. (d'Orb. Pal. Franc. III, pag. 686, Taf. 463.
Ein bloss 6 mm. langes Exemplar aus den Dfinower Knollen vom
Pferower Berge deutet auf die Existenz einer stark bestachelten Plicatula
hin, welche der franzósischen Art ühnlich ist, aber nicht mit Sicherheit be-
stimmt werden kann.
Exogyra eoniea Sow. Gë e plicatula Reuss П, p. 44, T. 31. Fig. 5—7. —
Geinitz Elbthalgeb. I, p. 183, T. 40, Fig. 8—13, II, T. 8, Fig. 14.)
Holzschn. Pg. 134
Aus dem Wehlowitzer Plüner von Lipkowitz i E audnitz.
Fig. 134. Exogyra conica, Sow. A
1/, паб, Grós
a Exemplar mit Schale von oben. 5 Steinkern von unten.
Erscheint einzeln und klein, mit gerunzelter Schale in den Dfrinower
Knollen und dem Wehl. Pläner. In den höchsten Lagen des letzteren
treten im Steinbruche bei Lipkowitz unweit Raudnitz zahlreiche grosse
Exemplare auf, welche oft die Länge von mehr als 80 mm. erreichen. Die
“ Launer Knollen enthalten diese Art in Wehlowitz.
Exogyra columba Goldf. (Reuss П, p. 43, T. 31, Fig. 1—4. — Gein. Elbthalgeb.
I. p. 181, T. 40, Fig. 4—7.) — Holzschnitt Fig. 135.
Ist nur an einigen Puncten der Uferfacies der Wehl. Plüner in der
Gegend zwischen Laun und Saatz massenhaft bis zu einer Länge von
150 mm. anzutreffen,
In den Semitzer Mergeln traf ich nur kleine nicht sicher bestimmbare
Exemplare; im Grünsandstein von Malnitz tritt sie einzeln und gross auf.
Zur Charakterisirung eines Horizontes taugt bei uns die Ex. columba
nicht; denn sie erscheint bereits massenhaft in den cenomanen Korycaner
140
Schichten, dann in den Weissenberger Schichten und biklet später in den
Iserschichten Bänke in verschiedenem Niveau.
Exogyra later: Mis Reuss (Reuss II, p. 42, T. 27, Fig. 38—47. — Gein. Elbthal.
I, p. 179, T. 41, Fig. 28-35, II, T. 8, Fig. 15-17.) — Holzschn. Fig. 136.
Fig. 135. Exogyra columba, Goldf. Aus der der Wehlowitzer Pläner bei Malnitz.
Nat, Gr
Häufig in allen 3 Lagen der Weissenberger Schichten und einzeln
in den Launer Knollen. Die Schalen sind oft in Gruppen zusammenge-
drängt und zur Unkenntlichkeit verdrückt.
Ostrea Hippopodium Nilss. (Reuss II, p. 39, T. 28, Fig. 10—15, 17, 18, T. 29
Fig. 1—18, T. 30, F. 13, 14. — О vesicularis, О. trapezoidea, O. Naumani
Fig. 137. Ostrea Hippopodium,
Fig. 136. Exogyra lateralis, Reuss. « Unterschale Nilss. Flache Form der Oher-
us dem sandigen Wehlowitzer Pláner von Studenec Schale. Aus den Diinower Knollen
bei Kreutzberg. b pop rschale edd D n Individuums, von
ezdekov bei Raudnitz,
beide in nat. Nat. Grösse,
рар. — Geinitz — I, p. 177, T. 39, Fig. 19—27, T..40, Fig. 1—3,
IL, 8, Fig. 5—7.) — Holzsehn. Fig, 131,
=. sehr yr Art kommt bei uns in allen Lagen der
Weissenberger und Malnitzer Schichten vor, und: zwar in zwei Formen.
141
Die eine ist flach und repräsentirt die wahre O. Hippopodium. Die andere
hat einen breiten Ansatzpunct an der Unterschale und erscheint dann als
eine blasig aufgetriebene Form: Ostrea vesicularis, die als eine
eigene Art betrachtet wurde. Nach den Untersuchungen. von Geinitz lassen
sich beide Formen nicht trennen, da Uebergünge an denselben Fundorten
vorkommen.
Sie kommt in Gesellschaft der Ostrea semiplana besonders häufig in
der Ostreen-Schichte der Dfinower Knollen vor. Einzeln trifft man sie fast
an allen Fundorten bei längerem Sammeln.
Ostrea semiplana Sow. (О. sulcata et О. flabelliformis Reuss I] p. 89, Т. 98
Fig.2—4, 8, 16, T. 29, Fig. 19, 20. — Geinitz Elbthalg. IL p. 29, T. 8
Fig. 8—11, 13.) — Holzschn. Fig. 138.
Diese durch gekerbte Ränder kenntliche Art war mit der Unterschale
oft. an. etwas stängelartiges der Länge- nach aufgewachsen und der dadurch
entstandenen Wulst zufolge hat auch die Oberschale einen entsprechenden
Làngsrüeken.
7
o b
Fig. 138, Ostrea semiplana, Sow. Aus der Ostreenschicht von Bezdökow bei e — M iir
auf Seite 8, Nro. 7 b.) a Oberschale, äussere Fläche. b Innere Fläche. Nat.
Sie erscheint schon häufig in den Koritzaner Schichten (Sbyslaw, Ka-
maik), ist häufig in den höchsten Lagen der Dfinower Knollen (Bezdékow
bei Raudnitz etc.) und an der Basis der Teplitzer Schichten, wo sie deren
Horizont oft allein kenntlich macht.
Ostrea frons Park. (Geinitz Elbthalgeb. IL, p. 30, T. 8, Fig. 12.)
Ich fand nur ein kleines Exemplar M woifalbaften Art, welche
der im Cenoman Böhmens häufigen O. carinata ähnlich ist, in den Semitzer
Mergeln bei Schwadowitz.
Anomia subtruncata d'Orb. (Prodr. Pal. II. 171. — Anomia truneata Reuss
II, p. 45, T. 31, Fig. 18.) — Holzschn. E 139.
Mit der Reuss’schen Abbildung stimmen die Exemplare von Zdonín
bei Nimburk und aus den Launer Knollen von Malnitz (Exogirensand-
stein), indem sie durch den geraden Schlossrand und die bloss concentrische
142
Streifung sich auszeichnen. Bei vielen mangelhaft erhaltenen Exemplaren,
die in Vorstehendem bei den einzelnen Localitäten als A. subtruncata an-
geführt sind, ist die Bestimmung nicht ganz sicher.
Anomia immitans Fr. — Holzschn. Fig. 140
vine zungenförmig zu einer Seite ausgezogene Anomia, welche ausser
den flachen Wülsten der Anwachsringe noch andere sich mit den ersteren
kreuzende Rippen besitzt. Dieselben rühren davon her, dass diese Art auf
Fig. 140. Anomia immitans, Fig. 139. Anomia itii Fig. 141. er PUN
Fr. Aus dem Wehlowitz er cata, d'Orb. Aus dem
ry des Weissen Berges Kxogyrensandsein ee Aus den Шол "Knollen.
jei Prag. Nat. Grösse. Knollen) von Malnitz. Vergrössert,
at. бро,
=
Inoceramen aufsitzt und deren Runzelung der Schale nachahmt. Kommt in
den Drinower Knollen von Radim bei Luže, Brnky und Sadska, dann im
Wehl. Pläner am Weissen Berge bei Prag, in Schlan und ChrZín, in den
Launer Knollen in Kostka’s Steinbruch vor.
Anomia semiglobosa Gein. — Holzschn. Fig.
^u dieser Art rechne ich vorläufig CC rundliche Exemplare mit
rostrother glünzender Schale und gehobenem Wirbel, die ich in den Dti-
jm i di
N
du uU Nn
hl, I IN MM
m
Fig. 142. Anomia oy Sow.? Aus dem Wehlowitzer Pläner des Weissen Berges bei Prag.
1 Die Mache Schale. b Die gewölbte Schale. Nat. Grösse,
nower Knollen von Drinow und Pferow vorfand. Dieselben sind bloss 5 mm.
hoch und dürften namentlich wegen der hohen Wölbung zu der A. semi-
globosa gestellt, werden. *
Anomia radiata Sow. (Reuss Verst. П. р. 45. — A. pseudoradiata d'Orb. Prodr.
17, Nro. 419.) — Holzschn. Fig. 142
Zu dieser aus dem Neocom der T Wight bekannten Art rechnet
Reuss eine ,kreisfórmige dünnschalige flache Art mit koncentrischen und
143
radialen Linien aus dem Plänersandstein von Perutz.^ Zu derselben werden
wohl die aus gleichem Niveau (Wehl. Pläner) des Weissen Berges und von
Gastorf stammenden Exemplare gehören, die sich durch starke Ausbildung
der radialen Streifung auszeichnen. Die letzteren werden von den starken
Anwachsringen unterbrochen und sind an beiden Schalen gut entwickelt.
Reuss gibt keine Abbildung und das Werk von Fitton ist mir auch unzu-
gänglich, wesshalb ich über die Zugehörigkeit zu der englischen Art nicht
entscheiden kann.
Anomia subradiata Reuss (Reuss Verst. p. 45, T. 31, Fig. 18, 19.) — Holzschn.
g. 143.
Durch die Unregelmüssigkei: der radialen Streifung ausgezeichnet,
Stürkere und schwüchere Radialstreifen wechselu mit einander, verlaufen
wellig und kreuzen mit zahlreichen concentrischen Linien. Einzelne der
radialen Streifen treten stürker hervor, so dass über die Schale etwa 13
stärkere Rippen verlaufen.
Das abgebildete Exemplar ist aus den grauen Mergeln von Schwado-
witz. Reuss führt sie aus den jüngeren Priesener Schichten von Luschitz
und Horenz an.
= ' Fig. 145. bei d gia Fig. 144. Lingula Rauilliana,
Ж 143, on subradiata, БАРЕ striatula, Mant. Aus dem ` d'Orb. Aus den Semitzer
i Schw » Nat. Grösse, Wehlowitzer Pläner des Mergeln von Pierow.
› Frägtnent $ E "Schale be k бетоне rt. Weissen mds КА; Prag. Vergrössert,
Nat
Lingula Rauilliana ФО. (Pal. Franc. IV, p. 10, T. 490. — Lingula Meyeri
Dunker. Paläontogr. Vol. I, p. 130, T. 18. Fig. 9.) — Holzschn. Fig. 144.
Ein einziges Exemplar dieser Lingula wurde in den Semitzer Mergeln
am Fusse des Pferower Berges gefunden. Sie stimmt mit der aus dem
Gault Frankreichs beschriebenen Art besonders darin, dass der Wirbel
nicht in der Mitte steht, was auch bei L. Mayeri der Fall ist, welche
Dunker wahrscheinlich nicht als neue Art aufgestellt hätte, wenn er d'Or-
bigny's Figur schon hätte vergleichen können.
Terebratulina striatula Mant. (Terebratulina chrysalis Reuss Verst. II, p. 49,
T. 16, Fig. 12. — Geinitz Elbthal. I, p. 155, T. 39—41.) — Holzschn.
Kommt schon häufig in den cenomanen Korytzaner Schichten in
Böhmen vor und erscheint einzeln im Wehlowitzer Pläner am Weissen
Berge bei Prag. Reuss führt sie aus den Teplitzer und Priesener Schichten an.
Terebratulina gracilis Schl. sp. (Reuss Verst. II, p. 49. T. 26, Fig. 1, T. 42,
Fig. 2
— Ter. gracilis und T. rigida Sow. bei Schlónbach, Krit, Studien
144
über Kreidebrachiopoden. Palaeontographica XIII, p. 17, T. 38, Fig. 10 — 20.
— Geinitz Elbthal. IL, p. 24, T. 7, Fig. 18.) — Holzschn. Fig. 146.
Unsere Exemplare, welche in Gesellschaft von Spondylus spinosus,
Ostrea Hippopodium und Amorphospongia rugosa etwa in der halben
Höhe des Semitzer Berges häufig vorkommen, stimmen mit der bei Schlön-
bach auf T. 38, Fig. 20 a abgebildetem wahren T. gracilis; ein Beweis,
dass derartige Formen nicht in den senonen Schichten. allein vorkommen.
Die Unterschiede, welche Schlönbach zwischen T, gracilis und rigida auf-
stellte, fand Geinitz durch Uebergänge verbunden.
Häufig tritt bei uns in Böhmen diese Art erst in den Teplitzer
Schichten, namentlich in der Gegend von Kostic bei Laun auf.
Rhys plicatilis Бон. sp. Terebratula alata, plicatilis Reuss. (Verst. II,
p. 4 25, Fig. 3—8, 10—13. — Rh. bohemica Sehl. Kleine pal. Mit-
re Jahrb. d. Baal. RA 1868 p. 157. — Geinitz Elbthalgeb. II,
p. 20; T. 7, Fig. 5—19) — Holzsehn. Fig. 147.
Aus dem Labyrinth der unhaltbaren Arten und deren Synonymik für
die in Böhmen vorkommenden Rhynchonellen dürfte bloss die Evolutions-
=
3
theorie einen Ausweg andeuten.
Fig. 146. Terebratulina Fig. 147. Rhynchonella oes. Dow. Fig. Jd Maps, pelni
gracilis, Schl. sp. Aus den Aus dem Be we, en-Quader Sehl, der Ufer facies
inower Knollen vom Se- det т uollen von Wehlowitz, der Wehlovitzor Bnet bei
at. Gró Ji Mal
Di
mitzer Berge, Vergrössert. ılnitz, Vergrössert.
Im echten Cenoman, in den Korytzaner Schichten, kommt die Stamm-
form Rh. compressa Lamark vor; dieselbe ist durch eine Uebergangs-
| form Rh. bohemica Schl. aus dem Wehlow. Pliner mit der typischen
| Rh. plicatilis verbunden. Unter den letzteren hat Schlönbach selbst
Exemplare aus dem Rhynchonellen-Quader (Dfinower Knollen) von Wehlo-
witz als R. plicatilis var. octoplicata bezeichnet,
Junge Exemplare von R. plicatilis mit vielen Falten aus den Teplitzer
Schichten stellen die R. Cuvieri, solche mit wenig Falten die R. Man-
telli dar.
| І Hält man die R. compressa Lam. für die cenomanen Schichten ge
sondert, so lassen sich alle übrige unsere Rhynchonellen unter R. plica-
tilis vereinigen. Diese Art führt auch Geinitz schon aus dem Turonen-
L Quader Sachsens an. (Nur sein Citat, dass die Rhynchonellen aus dem
Exogirensandstein von On, I zu der Cenomanen-Form gehören sollten;
| wäre zu berichtigen. Elbth. I. p. 165, da dieselben in den Uferfacies der
| turonen Wehl.. Pläner vorkommen und auch zu D. plicatilis gehören.)
145
Magas Geinitzii U. Schlónbach. (Terebratula hippopus Reuss Verst. IL, p. 52,
T.26, > 14. — M. Geinitzii Schlönbach. Krit. Studien, Paläontogr. XIIL
32, T. 39. — Geinitz Elbthalgeb. I, p. 158.) — Holzschn. Fig. 148.
m als Seltenheit bereits in den Korytzaner Schichten, tritt
aber zum erstenmale massenhaft in einer Lage unterhalb der Exogirenbank
bei Malnitz auf. (Siehe Profil pag. 58, Fig. 15 mg.)
Einzeln kommt sie dann auch im bewühnlichen Fischpläner am Dzban-
berge, häufiger wieder in den Launer Knollen bei Malnitz, bei Laun und
Wehlowitz vor. Auch in den Iserschichten und den Chlomeker Schichten
kommt diese Art vor.
Bryozoa.
Diastopora acupunetata O. Nov. M zur Kenntniss der Bryozoen bóhm.
Kreideformation. Denkschr. der K. Akad. Wien. Band XXXVII, pag. 99,
T. 6, Fig. 1—14.) — .Holzschn. Fig, 149.
Ich führe bloss diese eine Art an, welche in gut erhaltenem Zustande
in den Launer Knollen am rechten Egerufer gefunden wurde und auch
auf Austerschalen aus den Dřinower Knollen bei Bezdékow, sowie im Weh-
lowitzer Pliner vorkommt. Es fehlt zwar hie und da nicht an verschie-
denen Arten, aber ihr Erhaltungszustand lässt keine sichere Bestimmung zu.
Crustacea-
Zur neuen Bearbeitung der Crustaceen liegt ein schönes Material aus allen
Schichten der böhm. Kreideformation vor und es ist bereits mit der Anfertigung
der Tafeln zu einer Monographie begonnen worden.
Enoploelythia Leachi Mant. (Clytia Leachi Reuss Verst. I, p. 14, T. 6, Fig. 1—6,
T. 49, F. 3. — Reuss Denkschr. der K. Akad. d. Wiss. Wien. Band VI. 1853.
— Geinitz IL, p. 205, T. 37, Fig. 31, 32.
Hat ihr Hauptlager in den Wehlowitzer Plünern, in denen sie am
Weissen Berge bei Prag, in Lissa, Hrádek, Schlan, Smolnic, Slavětín und
Cernosek vorgefunden wurde. Sie lässt sich doch nicht als Leitpetrefakt
für diese Schichten benützen; denn sie kommt auch in den Launer Knollen,
den Malnitzer Avellanenschichten und den Teplitzer Schichten vor, ja
gelang mir auch ein fast ganzes Exemplar in den Spherosideriten aufzu-
finden, welche den höchsten Lagen der Priesener Schichten in Priesen bei
Laun eingelagert sind.
Paraelythia nephropiea Fr.
Diese neue Gattung und Art zeichnet sich durch die schmalen und
mit schuppigen Erhabenheiten gezierten Scheeren aus. Sie nimmt gegen
Enoploclythia eine ühnliche Stellung ein, wie der jetzt lebende Nephrops
gegen den Hummer.
8
10
146
Kommt selten im Wehlowitzer Pläner am Weissen Berge bei Prag
und in Gastorf vor.
Hoploparia ef. punctata.
"ragmente von Scheeren und anderen "Thelen, welche in den Dti-
потег” Knollen bei Dfinow und in dem Wehlowitzer Pläner bei Chabry
gefunden wurden, deuten auf das Vorhandensein dieser Gattung hin.
Jallianassa bohemica Fr. (Fr. Ueber die Callianassen der bóhm. Kreideforma-
tion. Abh. der K. bóhm. Gesellschaft der Wissenschaften in Prag 1867
pag. 6, T. I, Fig. б, 9.)
Der Horizont, in welchem diese Art zuerst erscheint, sind die höchsten
Lagen der Wehlowitzer Pläner, der sogenannte Winterstein des Hradeker
Steinbruches (vergl. diese Abh. p. 50, Fig. 13. w.), mit welchem auch
die sandigen Pläner zwischen Lippenz und Malnitz (S. 56, Fig. 14. w
sowie die Localitäten Sovice und Kaliště bei Brandeis an der Adler über-
Fig. 149. Diastopora acu- d $e. >
punctata, O. Nov.
Aus den Launer Knollen
vom rechten Egerufer.
Vergrógsert, Fig. Cyph
ا Бони ren Ko
r von Semitz.
Fig. 150. Cidaris Reussii,
беш, o b Natürl. Grösse.
с Vergrössert.
einstimmen. In den Launer Knollen kommt die Art häufig in Kostka's
Steinbruch sowie bei 14 Nothhelfern in Laun vor.
Cytheridea perforata Róm. sp. (Reuss in Geinitz Elbthal IL, p. 149, T. 27,
іо, 9, 10.)
Fundort: Dfinower Knollen.
Bairdia subdeltoidea Münst, sp. (Oytherina subdeltoidea Reuss 1, p. 16, T. 5,
Fig. 38, II, p.
inzeln in allen drei Lagen der Weissenberger Schichten.
Bairdia arquata var. faba Reuss (Geinitz Е. П, p. 141, T. 26, Fig. 8, 9.)
Semitzer Mergel.
Bairdia modesta Reuss (Geinitz Elbthal. p. 142, T. 26, Fig. 10, 11.)
Semitzer Mergel.
D
Pollicipes glaber A. Röm. (Reuss I, p. 17, T. 5, Fig. 45—49, T. 13, Fig. 86,
Fig. 91. — Geinitz Elbthal II, p. 203, " 37, Fig. 21—24.)
Localität: Semitzer Mer zd in Semitz.
Loricula gigas Fr.
Diese neue Art, welche sich durch bedeutende Grósse und schóne
Sculptur von der englischen unterscheidet, wurde in kleineren Exemplaren
von 18 mm. am Weissen Berge bei Prag, in Perutz, in Tredokluk und
Lana, stets auf Ammonites Woolgari oder A. peramplus gefunden. Sehr
grosse bis 35 mm. lange Exemplare kamen auf einem Riesenexemplare
von A. peramplus in den Teplitzer Schichten bei Kostitz vor.
Echinodermata.
Diese schwierige Partie wählte sich der Museumsassistent Ottomar
Novák zur Bear beitung und wird darüber demnächst eine Monographie veröffent-
ichen. Es werden daher die hier folgenden Namen einen sehr provisorischen
Charakter haben und nur für Cidaris Reussii und Cyphosoma radiatum dürften die
Bestimmungen sicher sein.
Cidaris Reussii бей. CHER IL p. 57, T. 20, Fig. 22. — Geinitz Elbthal II,
p. 7, T. 2, Fig. 5, 6) — ань Fig. 150.
Stacheln fand man im Wehl. Pläner auf dem Gipfel des Berges bei
Semitz.
a radiatum Sorign. (C. granulosum Goldf. Reuss Үн jh 58. — Geinitz
Elbth. II, p. 8, T. 2, Fig. 7—10.) — Holzschn. Fig. 1
Stacheln dieser Art kommen in allen Lagen nip Weissenberger
Schichten und in den Malnitzer Avellanenschichten vor. Ganze Exemplare
erhielt ich schon aus dem Wehlowitzer Pläner am Gipfel des Berges bei
Р Semitz.
Cassidulus lapis caneri? Echinobryssus sp.!
Das Vorkommen der Gattung Cassidulus in Bóhmen ist gegen-
würtig sehr zweifelhaft geworden; denn nach der genauen von. H. Novák
vorgenommenen Untersuchung der Exemplare von Malnitz und von Cho-
roušek erwiesen sich alle als zur Gattung Echinobryssus gehörig. Ob die
von Reuss angeführten Exemplare von Malnitz wirkliche Cassidulus waren,
ird wohl jetzt schwer zu entscheiden sein.
See carinatus Goldf.
Die Exemplare von Malnitz dürften wohl zur Gattung Catopygus ge-
hören, aber die Art muss erst von Neuem sichergestellt werden.
Mieraster sp.
Schlecht erhaltene Steinkerne, welche wahrscheinlich zu diesem Genus
gehören, kommen an mehreren Stellen der Weissenberger und Malnitzer
Schichten vor.
Hemiaster sp.
148
Verdrückte kleine Exemplare liegen aus den tiefsten Lagen der Se-
mitzer Mergel von Prerow vor.
Hemiaster sp.
Eine gróssere Art als die aus den Semitzer Mergeln kam in dem
Wehlowitzer Pláner von Pribilow bei Кис und in Gastorf vor.
Stelaster Coombii Forbes. (Geinitz Elbth, П, p. 17, T. 6, Fig. 4—6.)
tandplatten dieses Seesternes wurden in den Drinower Knollen am
Prerower Berge gefunden.
Porifera.
Pleurostoma lacunosum Röm.? (Römer Verst. p. 5, T. 1, Fig. 12.
Kommt selten in den Dfinower Knollen bei LZowic und im Wehlo-
witzer Pläner am Gipfel des Pferower Berges vor. Häufig tritt dieser
Schwamm erst in den Teplitzer Schichten in ‘der Gegend von Laun auf.
Amor MEM TU. rugosa Röm. (Achilleum rugosum Reuss, Verst. П, p. 79,
20, Fig. 4. — Römer Spongitarien, Paläontogr. Band ХШ, p. 56.)
Dieser, einem halben Bisquitt ähnliche, runzelige Schwamm war
früher bloss aus den Teplitzer Schichten von Kutschlin und Bilin von
Reuss angeführt worden. Ich stellte dessen Vorkommen in den viel älteren
Dfinower Knollen an vielen Localitäten sicher: Dfinow, Pferow, Semitz,
Lzowitz, Radim bei Luže, Charwatec bei Mšeno (Budín), Bezdökow, Hledseb,
Uha etc.
Man findet die oft schwer erkennbaren Exemplare auf den vom Regen
abgewaschenen Flächen der Pläner, welche die Dfinower Knollen führen.
Die Exemplare aus den Teplitzer Schichten der Umgegend von Laun sind
meist viel grósser und mehr abgerundet.
Cribrospongia angustata Rûm. (Scyphia e. Róm. Verst. p. 8, T. 3, Fig. 5
ar ap Palüontogr. ХШ, p. 13, T. 8, Fig. 10. — Geinitz Elbth. 1,
p. 1, T. 1, Fig. 8—6.)
vds nur aus den Teplitzer Schichten bekannt, wurde diese Art
jetzt im Bereiche der Weissenberger Schichten bei Lanzow (Öaslau) und
Přelouč gefunden.
Cribrospongia radiata Mant. sp. (Scyphia radiata Reuss Verst. II, p. 74, T. 17,
Fig. 14, Geinitz Elbth. IT, p. 3, T. 1, Fig. 7, 8.)
Ist schon in den Semitzer Mergeln bei Sbyslaw zu finden, dann im
Wehlowitzer Pläner. Riesige Dimensionen erreichte dieser Schwamm in
dem Malnitzer Grünsande, von wo wir Bruchstücke besitzen, welche auf
eine Breite des Kelches von mehr als 1 Fuss hindeuten. Den Laune"
Knollen fehlt diese Art auch nicht.
Plocoseyphia labyrinthiea Reuss (Reuss Verst. IL p. 77, T. XVIII, Fig. 10.
Zittel. Studien über Foss.-Spongien k. baier. Akad. d. Wissensch. II Ol
XIII Band, 1. Abth., p. 55.)
Kommt im Wehlowitzer Plüner am Weissen Berge bei Prag, zuweilen
ganz in Brauneisenstein umwandelt, vor.
149
Spongites gigas Fr. (Vergl. diese Abh. p. 75.)
In den Drinower Knollen bei Uha und Neudorf bei Weltrus
Cliona Conybeari Bronn sp. (Geinitz Elbth. II, p.
Als zu dieser Art von
Ausfüllungen der
233, T..36, Fig. 6, 7.)
Bohrschwämmen чети betrachte ich
vieleckigen Kammern, welche wir häufig an der Ober-
fläche von Ammonites Peramplus und Nautilus sublaevigatus im Wehl.
Pläner am Weissen Berge und auch an anderen Localitäten antreffen.
Spongia saxoniea Gein. (Spongites saxonicus Gein. Elbth. I, p. 21, T. 1,
Fig. 1—6.
die
Stellt sich überall ein, wo die quadersandige Facies in dem Bereiche
der Weissenberger Schichten auftritt.
Foraminifera.
Flabellina elliptica Nilss. sp. (Flabellina cordata Reuss І, p. 32, T. 8, Fi
e, 31-46,
18. — Geinitz Elbth. p. 97.) — Holzschn. Fig. 152. `
Fig, 152. Flabellina
elliptica, Nilss.
Natürliche Grösse,
Fig. 154. Cristellaria
otulata, Lam.
Unten in nat. Grösse,
ippei, Reuss. oben vergrössert.
Vergrössert.
Fig. 153. Frondicularia Fig. 155. Nodosaria
angusta, Nilss. Zi
Vergrössert,
Häufig in allen Lagen der Weissenberger
Launer Knollen,
Flabellina rugosa d’Orb. (Reuss I, p. 33, T. 8, Fig. 31—34, 68, T. 13, Fig. 49—53.
— Geinitz Elbth. p. 98.)
Schichten sowie in den
Als Seltenheit in den Semitzer Mergeln bei Semitz und den Dfinowe:
Knollen am Prerower Berge.
Flabellina Baudouiniana d'Orb. (Reuss I, p. 32, T. 8, Fig. 36. — Geinitz Elb-
thalgeb. p. 99.)
In den Semitzer Mergeln von Semitz
Erondieularia angusta Nilss sp. (Fr. angustata Rûm. p. 96. — Reuss І, p. 29,
T. 8, Fig. 13, 14. — Geinitz Elbth. II, p. 91.) — Holzschn. Fig. 163.
Einzeln in den Semitzer Mergeln von Jensowitz und Schwadowitz
Häufiger in den Dfinower Knollen bei Brnky, Pferow, Dobiichow
bei Peček.
150
Frondieularia inversa Reuss (Reuss I, p. 31, T. 8, Fig. 15—19, T. 13, Fig. 42.
Geinitz Elbth. П, p. 94, T. 21, Fig. Mus
Selten in den Semitzer Metten, Dfinower und Launer Knollen.
en a marginata Reuss (Reuss I, p. 30, Fig. 9. II, p. 107, T. 24, Fig. 39,
— Geinitz Elbthalgeb. П, p. 93.)
In den Dfinower Knollen von Pferow und dem Wehl. Pläner von
Semitz.
Cristellaria ovalis Reuss (Reuss I, p. 34, T. 8, Fig. 49, T. 12, Fig. 19, T. 13,
Fig. 60—68. — Geinitz Elbth. II, T. 22, Fig. 6—11.)
Einzeln in den Semitzer Mergeln und Drinower Knollen.
Cristellaria rotulata Lam. sp. (Reuss I, p. 34, T. 8, Fig. 50, 70 etc. — Geinitz
Elbth. IL, p. 104.) — Holzschn. Fig. 154.
Die háufigste Foraminifere, welehe fast durch alle Schichten der b.
Kreideformatiou hindurch geht.
Nodosaria annulata Reuss (Reuss Verst. I, p. 27, T. 8, Fig. 4, 67, T. 13, Fig. 21.)
— Geinitz Elbth. II, p. 83, T. 20, Fig. 19, 20.)
In den Dfinower Knollen von Radim bei Luže und bei Chabry.
Nodosaria Zippei Reuss (Verst. I, p. 25, T. 8, Fig. 1—3. — Geinitz Elbth. p. 19.)
— Holzschn. Fig. 155.
Wurde nur einmal in den Dfinover Knollen in Radim bei Luže ge-
funden (ist dann häufig in den Teplitzer Schichten).
Haplophragmium irregulare Röm. sp. (Reuss I, p. 35, T. 8, Fig. 62—66, 75.)
Geinitz Elbth. IL, p. 119.)
Fand man in den Dfinower Knollen bei LZowitz.
Schlussbemerkung.
Zum Schlusse will ich noch einige Bemerkungen über die Parallelisirung
unserer Kreidegebilde mit denen in Norddeutschland beifügen.
Es mag wohl Jemandem, der an die Zonen gewöhnt ist, in die man die
dortigen Ablagerungen theilt, sehr wünschenswerth erscheinen, dieselben in unserer
böhmischen Kreideformation mit allem Detail wiederzufinden, und er kann sich nach
flüchtiger Übersicht der langen Petrefaktenreihen vorstellen, dieselben gefunden zu
haben, aber bei genauer Erwägung der Thatsachen und einem gründlichen anhal-
tenderen Studium müsste er zur Überzeugung kommen, dass er sich getäuscht hat.
Nach dem, was ich in vorstehender Arbeit dargestellt habe, ist es sicher,
dass sich die Zonen, welehe Dr. U. Schlönbach für unsere Kreideschichten aufge-
Stellt hat, nicht alle halten lassen.
Die Zone der Trigonia sulcataria und des Catopygus carinatus ist unzweifel-
haft sicher in den verschiedenen Facien der Korytzaner Schichten wieder zu erkennen
Und namentlich ist es die erstere Art, welche bei uns ein ausgezeichnetes Leit-
Detrefakt ist, während Catopygus in, der Art nach kaum sicher bestimmbaren Exem-
Dären nur als grosse Seltenheit vorkommt.
Eine Zone des Inoceramus labiatus von einer jüngeren mit Ammonites
Woolgari und Inoceramus Brogniarti unterscheiden zu wollen, ist bei uns nicht
durchführbar ; denn alle diese Arten kommen zusammen schon in den tiefsten
Schichten der Weissenberger Schichten vor und der Ammonites Woolgari hat eben
Sein Hauptlager in dem Gestein, welches Inoceramus labiatus in Menge liefert.
Eine Zone des Scaphites Geinitzi und Spondylus spinosus für die sog. Teplitzer
Schichten vindieiren zu wollen, ist auch bedenklich; denn ich habe gezeigt, dass
eide Arten bei uns schon in den Schichten auftreten, welche Schlönbach als der
Zone des In. labiatus angehörig bezeichnet hat.
Nehmen wir zu der Vertheilung der Cephalopoden unsere Zuflucht (Fr. et
Sch, Cephalop. p. 9), so sehen wir, dass die Weissenberger und Malnitzer Schichten
Zu der älteren Periode des Amm. peramplus gehören, welche noch Amm. Woolgari
besitzt, die Iserschichten und die Teplitzer zu jüngerer Periode des Amm, pe-
"amplus, die schon keinen Woolgari führt.
U eber die jüngeren Zonen von Dr. Schlónbach enthalte ich mich des
pns c мн es nicht blosse Vermuthungen sein sollen, ‚so muss eine ühn-
fr каеш des vorhandenen Materials vor&üsgehen, wie sie im Vorliegenden
Yon ^d ези und Malnitzer Schichten versucht: wurde. Namentlich ist
ët 3 ic Hung Ur Echinodermen, welche der Mus.-Assistent Herr Ottom. Noväk
D In Angriff genommen hat, viel zu erwarten.
A Das тела der Iserschichten zu den Teplitzer durch Thatsachen sicher-
en, soll demnächst meine Aufgabe sein.
— — in 3——— —
Alphabetisches Verzeichniss der angeführten Localitäten.
Adersbach
I
Bestwín .
Bóhm, -Trübai
Brandeis а, d. Adler
rdle )h
Brozinken v
р E
Chi icis н
са Мес :
[
Саап
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Je aditz р
et Schnecherg г y
)obficho
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dastorf
Gross-Q 'ernosek
Hassina-Mühle
Hledseb ;
Hoblík . .
Horométfie .
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Hradisteberg
Hru&owan
Jicín
Josephstadt
Klapalka .
Kirchberg .
Kralup .
Kochowitz .
Königinhof
Königgrätz
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Lehmbrüche . .
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P Charakter dier 8с hiehter e DEET E E ere dt 5
e Weissenberger Schichten Е Bine ae ТРЕЕ 5
„Die Semitzer Mengel . >» srs x e sa ca run ese tn 9
о, Die. ломе Knollen к...» no» de ux some кж hows E RE 13
Die N'ehlowitzer Pliner iera on. Ee um dos yenin ent NS s 15
B) Маннан Schichten . . 234 aT суе ера рыу nisi 18
. Der Grünsandstein von Malnitz "m SUN LENS xw жыйы» osi x ; 18
. Die Launer Knollen . . . - TORT uU A OPI с э. Жр эи
3. Die Malnitzer SETE жый Wo alo W داف жаз у ك
П. Beschreibung der im Gebiete der Weissanbergsr TY Malnitzer Schichten untersuchten
Localitàten . . . UTWCTA ME QU MNT MEER:
1. Die Gegend x von Diinow, Pfemykläny wd pw sik Seri Axis, SAO
9, Die Gegend von Přerow, Semitz, Bristew, Kounitz und Kanfim- Peč ek e. 28
3. Die Gegend von Lissa, Sadská, Nimburg und Podéb: А 33
1. Die Gegend von Kolín, Kuttenberg, ( Саап und E еі аб nh remo 36
5. Die Gegend von Zbislaw, Bestwín, Studenetz und Kreutzberg 37
6. Die Gegend von Prelaud, Chrudim, Skué und Luže . . 39
Die Gegend von Polička, Swojanow und SEN in Mi ihren, Sie Rom. -
'Trübau, Wildenschwert und Brandeis a. d. Adler . 42
8. Die Gegend von Reichenau, Opočno, en тъ Politz, Вій wu 44
9. Die Gegend von Jičín, Rowensko und Liebenau s a» 45
10. Die sächsische Schweitz und der hohe Schneeberg . Ew «йк и S iz
11. Das linke Egerufer: Die Gegend von Hradek, Libonbuwit, Triblitz und Lo-
RE TE env NGOS re d 50
12. Das rechte MATOS Die Gegend von Mécholup, Malnitz, Laun, Peruc und
Mšeno . ‚з Noe a utor АЛ.
18. Der Dëtenterg hei Ваков und die Gegend ' von Lana, Schlan, nebst dem
Weissen Berge bei Prag 2 а 964
14. Die Gegend von Mühlhausen, eine n, Ober-Be£kowitz und Валіна D re
15. Die Gegend von Gross- Öernosek, Gastorf, Wehlowitz und Melnik . . .. 79
Tabellarische Übersicht der in den Weissenberger und Malnitzer Schichten A
denen Petrefacten . Wi leese, С:
Ш. Kritisches Verzeichniss der i in боп Weissenbarger "- Malnitzer Schichten vorkomme n-
den Versteinerungen . . А SCH
BehlussbemorEuHE ek a une mean een „151
— ہک وچو چچ و ی سے
DAS ARCHIV
für die
naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen
unter Redaktion von
Prof. Dr. К. Kořistka und Prof. J. Кгејёі
enthält folgende Arbeiten :
ERSTER BAND.
L Die Arbeiten der topographischen Abtheilung (Terrain und Höhenverhältnisse).
Dieselbe enthält:
а) Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Mittelgebirges und des
Sandsteingebir ges im nördlichen Böhmen von Prof. Dr. Karl Kořistka.
139 Seiten Text, 2 mail, Ansichten, 1 Profiltafel und 11 H Sie,
b) porte Serie e gem essener Hóhenpunkte in Bóhmen (Sect.-Blatt IL) von Prof.
Dr. Kofistka. 128 Seiten Text.
€) Hóhenschichtenkarte, Section IL, von Prof. Dr. Kořistka. 26 еве Karte enthält
die in dem Text а) Legd ebene Situation. Sie ist 58 Denke lang, 41 Centimeter hoch,
im Maasstabe von 1 : 200.000 gez E SE t, und es sind die кй ч, Höhenv erhältnisse
durch p von 25 zu CHA und durch verschiedene fuv ici i ickt.
Preis fl. 4°— eis der Karte Go fl. Cé 50
П. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. Dieselbe enthält:
а) Denkens erkungen oder allgemeine geologische Verhältnisse des nörd-
ien Bóhmen von Prof. Johann Krejčí. aT Seiten "Text, 7 lolzschnitte.
b) SE im Gebiete der böhm. Krei se a. von Prof J. Kr
142 гата Text, 1 chromolith Se: sicht, e Holzschni
€) Ehe ntologische Untersuchung der eii edet dem ribi der bóhm.
eide formation sowi e el iniger T йот} їп апйегеп ee i п уоп
ton Frič. 103 Seiten Text, 4 chromolith. Tafeln, 9 Holzschnit
d) I Die Steinkohlenbecken von Radnic, vom Hüttenmeister Kar PLF eistmantel.
120 Seiten Text, 40 Holzschnitte, 2 Karten der нои von Radnic und Bias.
5
5 Die Arbeiten der botanischen Abtheilung. Dieselbe enthält:
Pr omus der vien von ar von Dr. жайат elakesek йн E Theil.)
104. Seiten Text. Preis . by . f. 1—
IV. Zoologisehe Abtheilung. Dieselbe enthält:
9) Verzeichniss der Käfer Ve vom Conservator Em. Lokaj. 78 SEN Text.
0) Mon ographie der Land- und Өөнү узбе llusken Böhmens vom Assi-
stenten Alfred Meu ned ES Seiten Text und 5 chromolith. Tafeln.
<) Verzeichniss der Spinnen des nördlichen Böhmen vom Rieal- WEE
Emanuel Barta. 10 Seiten Rt. Preiss иса Dee een ae fl.
V. Chemische Abtheilung. Dieselbe enthält:
An: alytische Untersuchungen von Prof. DE Hoffmann. 16 S. Text. Preig 25 kr.
Preig Bee? ganzen I. Bandes (Abth. I. bis V.) gel Frenos «WI. fle
ZWEITER BAND.
Erster Theil. (Hälfte.)
а Die Arbeiten der topographischen Abtheilung (Terrain- und Höhenverhältnisse).
"selbe Een
€) Das Terrain und die Höhenverhältnisse des Iser und des Di t Kari
gebirges und seiner südlichen und östlichen Vorlagen von Prof. uh
E а. 128 Sedes Tent 2 chromolith. KS l он, und hi ШП
€) eM abe ei Siet on UL, von Prof. Dr. Kofistka. (Diese Karte
enthält n in dem vorton endon Text t annog ebene Situation, sie ist Centimeter lang,
Centimeter hoch, im Masstabe von 1 : 200.001 gezeichnet, und es sind die allgemeinen
Hobewerhiltisse durch Schichtenlinien von 25 zu 25 Meter und durch mk Rel Farben
gedrüc
d) ee ен те des eigentliche birges von Prof. Dr.
stka im EN von 1:160.000 sonst ve 5 Asper
Preis derer Abtheilung . © =» IER
U. Die Arbeiten der geologischen Abtheilung. I. Theil enthält:
a) Prof: Dr. A "riet: Fauna der Sf M entia Bóhmens mit 4 Tafeln.
b): Karl Feistmantel: DieSteink SH LECHE bei Klein-Prílep, Lisek, Stile ¢,
Holoubkow, Mireschau und Letkow En E "etai С:
c) Jos. Vála und R. Helmhacker: Das Ei Apo in der Gegend
Prag und Beraun mit 6 Tafeln, | 9 Holzec еп und ч Kar
: Geog i phe tang » S. E heilen der Gegend
zwischen neschau und der Sá za và it 1 Tafel un nd 1 Kar
am Theil enthült 448 Seiten Text, 1 Zeie 18 Holzschnitte ec 2 жо, Karten.
^ й. E
п, Theil enthält:
, Em. Bo icky’ Petrographische Studien an den Basaltgesteinen Bohn
294 Байар Text und 8 Tafeln. Preis 1. 3:50
Preis der ganzen ersten Hälfte des zweiten B andes (I. und II. Abtheilung zusammen) geb. d 10°—
RH
B
Ee
ZWEITER BAND.
Zweiter Theil. (Hälfte.)
ш. m rere TT Abtheilung. Dieselbe enthält:
Pro dtum der Flora von Böhmen von Prof. Dr. Ladislav RP 4 *.
8 Seiten X und 1 Tafel.
IV. Zoologische Abtheilung. Dieselbe enthält:
2) Prof. Dr. Ant. Frič: Die Wirbelthiere Böhme
b) 5 " ” Di d i > i
) pie Krustenthiere Bóhmens
Mit 1 Tafel, 100 Blin 272 Seiten: Texts» Preise npa) geamii reme der e AZ
V. Chemische Abtheilung.
Prof. Dr. Em. Boric ar Uber iem Ve Ti ertang Gen as und der beige? äure
in den Gesteinen Böhmens. 58 Seiten Тех 60 ы
Preis der gore zweiten Halfte e md pee en t: ( CN m. D Aa "Abt ih. zusammen) g fl.
nn der zweite Band sowohl im Ganzen, wie auch in den fünf m
tere Hagen dede ein für sich iR К égen bildet, hezogen werder
DRITTER BAND.
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Schluss.) 320 Seiten Tex e, et
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ERLAUTERUNGEN
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Pror, d. KREJČÍ und Bergingenieur P ROR, R M ELMHACKER,
(Archiv der mim. Landosduohlorsehung von Böhmen, IV, Band, Nro, 2, Geolog, AM)
Commissions-Verlag von Fr, Rivnáé, — Druck von Dr. Ed. Grégr.
1879.
VORWORT.
Die vorliegende geologische Karte der Umgebungen von Prag möge
als Probenummer der neuen geologischen Aufnahmen von Böhmen angesehen
werden, die Prof. Rudolf Helmhacker und ich gemeinschaftlich ausführen.
Die geringen, uns zu Gebote stehenden materiellen Hilfsmittel erlaubten es
Dicht, diese Aufnahmen in dem Originalmaasstabe der Generalstabskarten
von 1:28800 zu veröffentlichen, sondern wir waren genöthigt, um die
Vorläufige Herausgabe einer Karte überhaupt zu ermöglichen, zur karto-
Sraphischen Grundlage die von der Matice česká herausgegebene Karte der
mgebungen von Prag (im Maasstabe von 1: 86400) zu benützen, wozu
ins diese geehrte Corporation die schönen gravirten Terrainplatten mit
einer Liberität überliess, für die wir derselben zum grössten Dank ver-
Pflichtet sind.
Wir wählten die Umgebungen von Prag zur Bearbeitung dieses
unseren Probeblattes auch aus der Ursache, um den vielfachen Nachfragen
Nach einer geologischen Karte dieser so interessanten Umgebungen zu
Benügen, und schliesslich auch desswegen, um die Resultate unserer spe-
"ellen. und gemeinschaftlichen Arbeiten nieht zu sehr veralten zu lassen.
Ich hatte bei meinen vielfachen durch viele Jahre wiederholten
Exeursionen mit meinen Schülern das geologische Terrain der Umgebungen
үоп Prag nach allen Richtungen kennen gelernt und eben so und zwar in
ешеш noch eingehenderen Detail mein Freund und Genosse, Prof. R, Helm-
lacker, als ehemaliger Bergingenieur der Kladnoer Gewerkschaft. Die
Resultate unserer einzelnen so wie der schliesslich gemeinschaftlich aus-
geführten Begehungen sind nun in dieser Karte vereinigt, wobei ich mit
eSonderer Anerkennung hervorzuheben mich verpflichtet fühle, dass in der
Detail-Untersuchung des Schichtenbaues im Gebiete der silurischen For-
Mation, namentlich in Bezug auf seine Erzführung, so wie im Gebiete des
Steinkohlenterrains der grössere Antheil an der Arbeit meinem Genossen
angehört,
k
Schliesslich ist es nöthig zu bemerken, dass die Terrainaufnahme
der Karte, so schön sich dieselbe auch in ihrer technischen Ausführung
darstellt, doch mit vielen Mängeln behaftet ist, die auch den Werth unserer
geologischen Mappirung beeinträchtigen. So ist an den Rändern der Karte
durch Verzerrungen der Terraindarstellungen auf die geologische Darstellung
ein unliebsamer Zwang ausgeübt worden, wie namentlich in den Umge-
hungen von Beraun, dann bei Mnichovie und bei Brandeis, wo z. B. die
Situation des Kieselschiefers des Kuchynkaberges der Terrainschraffirung
nicht entspricht. Auch verlangt das Terrain zwischen Popovie und Tehov
eine eingehendere Untersuchung und Rectifieirung, da sich daselbst zu den
Mängeln der Terrainzeichnung wegen zu flüchtiger Begehung desselben
auch noch eine unsichere Abgränzung der Formationsgränzen zugesellte.
. Diese sowie andere Mängel der Karte werden bei einer neuen
Ausgabe derselben, welche so wie die anderen Karten auf Grundlage der
neuen Aufnahmen des Generalstabes ausgeführt werden soll, verbessert
ef ИИ ү т ШШ
an
TR
werden.
Prag, am 5. August 1879.
Prof. J. Krejei.
Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen
von Prag.
Im Rahmen der Karte der Umgebungen von Prag treten folgende fünf
Formationen auf und zwar: die silurische, die Steinkohlenformation (Carbon),
die Permische, die Kreideformation und die dem Tertiaer angehórenden Basalte.
8 fehlen demnach die als Unterlage des Silurs unter dem Namen Laurentin
bezeichneten Formationen älterer geschichteten krystallinischen Gebilde, welche
besonders im nördlichen und südlichen Randgebiete Böhmens eine bedeutende
“ntwickelung erreichen ; dann fehlt das Zwischenglied vom Silur bis zum Carbon,
Nämlich die Devonformation, welche überhaupt in Böhmen nicht nachgewiesen ist,
Obwohl sie sowohl im bairischen Fichtelgebirge als auch in den mährischen Sudeten
entwickelt, ist; endlich fehlt die Trias- und Juraformation zwischen den Perm-
und den Kreidebildungen, welche erstere in Böhmen gar nicht, letztere aber in
bedeutenden Spuren vorkommen.
А Wiewohl das Gebiet der Karte der Umgebungen von Prag einen Flächen-
inhalt von 18 Q.-Myriametern oder in runder Ziffer nur den 30. Theil der Gesammt-
Oberfläche Böhmens darstellt, so erscheinen auf derselben von den sieben in Böhmen
bekannten Formationen, unter denen aber, wie schon erwähnt, die Juraformation
Nur Sehr untergeordnet erscheint, doch fünf Formationsgruppen, von denen das
ur, das Carbon und die Kreideformation eine ganz besondere Wichtigkeit
haben, das Perm und die Basalte der Tertiaerzeit aber nur untergeordnet
Auftreten,
diis „Während die Laurentinformation in die Umgebungen von Prag gar nicht
„reift, fällt von dem durch Barrande's Untersuchungen so berühmten böhmischen
Pilur aber ein bedeutender Theil und zwar gerade derjenige, welcher die jün-
SCH Schichtenstufen desselben in sich begreift, beinahe ganz in das Gebiet
in Karte, so dass bei der geologischen Beschreibung dieses Theiles von Mittel-
CH unser so typisch entwickeltes Silur fast in seiner ganzen Entwicklung in
tacht kommt.
EK eg Ae pi Rs sowohl in bergmännischer 8 auch ра rein wissen-
"cher Hinsicht erscheint, so hat dasselbe in der Steinkohlenformation, insofern
^
D
dieselbe in den Rahmen der Karte gehört, eine zweite Formationsgruppe zur Seite,
welche in rein bergmännischer Beziehung von einer noch höheren Bedeutung ist,
indem die grössere Hälfte der Steinkohlenproduetion Böhmens auf dieses Gebiet
entfällt. An die Kreideformation, welche einen bedeutenden Theil des Ackerbodens
unserer Umgebungen bildet, knüpft sich wieder in agronomischer Beziehung ein
besonderes Interesse.
Was die Ausdehnung dieser vorherrschenden drei Formationen anbelangt,
an nehmen das Silur und die Kreideformation den grössten Antheil an der Bildung
des oberflächlichen Bodens, während die Steinkohlenformation blos untergeordnet
erscheint. Wenn auch das Silur sich unter der Steinkohlen- und Kreideformation
stellenweise gewiss noch weit über den Rahmen hinaus und in bedeutende Tiefen
erstreckt, so bilden die Schichtenstufen desselben innerhalb der Karte doch nur
dort das Relief der Bodengestalt, wo die Kreideformation zurücktritt; oder €s
nehmen im Ganzen betrachtet die Silurgebilde blos die niedrigeren Theile des
Bodens ein, und zwar entsprechend den zahlreichen Terrain-Depressionen und
Wasserläufen, während die Kreideformation das höhere ebene wasserarme Pla-
teau bildet.
Ersteres Terrain, gewöhnlich durch dunkle Farben angedeutet, stellt sieh
stellenweise als eine freundliche Hügelgegend mit hie und da ausgesprochenen
Bergformen und einem etwas reichlicheren Waldwuchse dar, wührend die licht-
gefärbten plateauartigen Flächen mit wenig Wald, deren Boden der Kreidefor-
mation angehört, einfórmig und ohne allen malerischen Reiz erscheinen.
Der Boden unserer Karte war, abgesehen von dem Zustande, welcher zur
Zeit der Urgebirgs- oder Laurentinformation herrschte, die immer den Untergrund
aller andern Formation bildet, zweimal gänzlich von Meeresfluthen überdeckt,
und zwar einmal zur Zeit des Silurs und das zweitemal zur Kreidezeit. In der
Zwischenzeit zwischen den Silur- und den Kreidegebilden bildete es aber ein
Festland mit theilweiser Versumpfung, der unsere Steinkohlen- und Permformation
ihr Dasein verdankt; nach der Kreideperiode aber entstand wieder in unsere"
Gegenden ein ununterbrochenes Festland.
Die ältesten silurischen Gesteinsschichten wurden zur Zeit zwischen dem
Sarbon und dem Silur von gebirgsbildenden Zusammenschiebungen betroffen,
welche sich durch Faltungen und Schichtenstórungen als Folge von Dislocationen
zu erkennen geben und deren Ursache in den Granitmassiven von Mittelbóhmen
zu suchen ist. Die Steinkohlenformation erfuhr im Gebiete der Karte nur geringe
Sehichtenstörungen, ja seit Ze Zeit dieser Formation trat in unserem Gebiete
eine gewisse Stabilität der Terrainverhältnisse ein, welche nur den allgemeine?
Hebungen und Senkungen folgte, so dass ausser einer allgemeinen Senkung des
Landes, durch welche der Eintritt des Kreidemeeres in Böhmen veranlasst, un!
einer Hebung desselben, durch welche der eretaceische Meeresboden wieder trocke!
gelegt: wurde, grosse disloeirende Wirkungen hier nicht mehr zum Vorschein
kamen, wenn gleich die Eruptivbildungen am Südfusse des Erzgebirges eine”
viel späteren Zeit, nämlich der Tertiärzeit angehören.
Die Silurformation.
Dieselbe nimmt ein Gebiet ein, welches das geologisch intressanteste und
nziehendste ist, indem es in Folge der typischen und vollständigeren Ent-
Vickelung seiner Schichtenstufen nicht blos eine loc ale, sondern eine allgemeine
Bedeutung besitzt. Die böhmische Silurformation stellt nämlich den Typus der
Centraleuropäischen Ausbildungsweise des Silurs dar und hiemit den Ausgangs-
Punkt alles Studiums der silurischen Formationen von Centraleuropa.
Das Silur in Bóhmen lehnt sich im Südwesten an die laurentinischen
Gesteine des Böhmerwaldes an und zieht sich in der Form eines langgedehnten
Beckens, dessen Hauptaxe genau die Richtung h. 4!'/, hat, dureh das Gebiet der
Karte und setzt sich dann östlich von demselben, mit der Kreideformation bedeckt,
Weit ins östliche Böhmen, etwa in derselben Richtung, bis auf unbekannte Ent-
fernungen. Theile des Silurs, von Kreidegebilden entblösst, bauen das Eisen-
Behirge im östlichen Böhmen zwischen Elbe-Tejnic (Labskä Түшсө) und Chrudim
auf. Der südwestliche Antheil des Silurs in der Karte ist derjenige, welcher am
Meisten entblösst ist, der nordöstliche aber derjenige, welcher theilweise schon
Unter den Schichten der Kreideformation verborgen liegt und nur in den Depres-
sionen des Kreidegebietes auftritt, oder in inselartigen Erhóhungen aus den
Uretaeeischen Flächen hervorragt.
Die Hauptaxe der silurischen Rinne erstreckt sich im Gebiete der Karte
in der Richtung Konéprusy, Dvorce knapp südlich bei Prag, über Unter-Pocernic
Und von da unter Schichten der Kreideformation in der Richtung nach Mochov
Unter die bedeutende Elbeniederuneg,
In der Richtung der kürzeren Axe haben die Silurschichten in der
Umgebungsk: arte eine Breitenerstreckung von Mnichovic oder besser von Eule
(Jílové), welches jedoch schon ausserhalb des Rahmens der Karte fällt, und wo
Granit auftritt, bis Kralup in der Richtung nach Nordwest oder nach h. 22!/, auf die
Länge von 4 Иза Doch wird bei Kralup keineswegs die Breitengränze
erreicht, denn von hier aus verschwinden gegen Norden die Silurschichten ganz
unter den Schichten der Steinkohlenformation. Die nordwestliche Gränze des
Silurs dürfte südlich vom Egerflusse liegen, an welchem schon Laurentingesteine
erscheinen,
Wären nicht die Schichten der Steinkohlen- und Kreideformation zur
Ablag gerung gekommen, so würde die ganze Fläche der Umgebungskarte im Silur-
terrain liegen.
Die typischen Silurbildungen Böhmens werden von Barrande in zwei
Nauptabtheilungen, 4 Faunen und 8 Etagen eingetheilt, bei denen letzteren er
Joch Unterabtheilungen oder Schichtenzonen (bandes) unterscheidet. Diese Ein-
!heilung des Silurs nach Barrande ist folgende von oben nach unten: ")
u. dil г pur i а
dil pap. mae
he r^r
|
po 060 B
EL
pt
| Etage H
| Dritte Fauna Etaee G
Obersilur | : es M ка
(Faune troisième) Etage F
Etage E
| Zweite Fauna
b
>
Etage
(Faune séconde)
| Erste oder primordiale Fauna
Untersilur ` | EM Etage C
(Faune primordiale)
=
; / Etage I
| Cambrische Fauna ИЯ
| Etage A
Die untere Abtheilung, welche räumlich den grössten Theil des Silur-
beckens vorstellt, besteht hauptsächlich aus den verschiedenen Gesteinsvarietäten
der Grauwackengruppe; die obere Abtheilung, deren Raum ein verhältnissmässig
beschränkter ist, wird von meist dichten Kalksteinen gebildet. In palaeontolo-
gischer Hinsicht ist die böhmische Silurformation, abgesehen von ihrem sehr
bedeutenden Reichthum an Petrefacten, dadurch intressant, dass sie mit der
nördlichen europäischen und amerikanischen Silurformation wohl eine ähnliche
Fauna besitzt, dass aber in derselben manche Thierformen erst in höheren Schichten
auftreten,‘ während sie in den nördlichen Silurgebieten schon in tieferen Zonen
bekannt sind.
Die Zahl der den beiden Silurgebieten gemeinschaftlichen Versteinerungen
ist eine ziemlich geringe, so dass sich dadurch ihre Faciesunterschiede ergeben.
Die vier grossen Abtheilungen des Silurs, nämlich die cambrische, primordiale,
die Gruppe der zweiten und dritten Fauna lassen sich in sämmtlichen Silur-
gebieten nachweisen, wenn sie überhaupt vollständig entwickelt sind, während
die einzelnen böhmischen Schichten-Etagen mit den ausserböhmischen Unter:
abtheilungen nicht so leicht in Übereinstimmung gebracht werden können.
In hohem Grade merkwürdig ist die grosse Zahl der Arten von Ver-
steinerungen, welche bisher im böhmischen Silur nachgewiesen sind und deren
Fundorte grósstentheils im Gebiete der Umgebungskarte von Prag liegen. Wiewohl
die Versteinerungen nicht in der Menge und in dem Erhaltungszustande, welcher
manche Petrefacten der jüngeren Formationen auszeichnet, erscheinen, vielmehr
deren Einsammlung eine mühevolle ist, und viel Geduld und Geschicklichkeit
erfordert, da entweder das Gestein, welches dieselben einschliesst, wie z, B. der
Kalkstein, schwierig zu behandeln ist, oder dieselben nur an gewisse wenig mäch-
tige Schichtenzonen gebunden erscheinen, und dann entweder nur durch besondere
9
Übung oder nur unter dem zerbröckelten und verwitterten Ausbisse, wie z. B.
aus den Grauwackenschiefern, «durch umständliche Ausgrabungen von sehr geübten
Händen gewonnen werden können, so ist es doch dem unermüdlichen Forscher
Darrande gelungen, durch Aneiferung und Belehrung so wie durch Verwendung
von bedeutenden Geldmitteln alle diese das Sammeln erschwerende Umstände
zu überwinden,
Es liegt trotz der erwähnten Schwierigkeiten des Sammelns nun ein во
reichhaltiges, allerdings aber auch sehr werthvolles Materiale vor, durch welches
die Fauna unseres böhmischen Silurs beinahe erschöpfend bekannt wurde, dass
Spätere Untersuchungen das gegenwärtig Bekannte wesentlich kaum ergänzen
Werden,
Die Fauna der bóhmischen Silurformation ist nicht nur die artenreichste
unter allen andern ähnlichen Bildungen, sondern auch reicher als in jeder anderen
Formation, in welcher das Sammeln von Petrefacten weniger schwierig ist. Bisher
Sind aus dem böhmischen Silur beschrieben: 4 Gattungen Fische mit 6 Arten und
24 Genera Cephalopoden mit 1127 Arten, eine Ziffer, die in keiner Formation
erreicht wird. Die Gattung Orthoceras allein gibt 554 Arten, Cyrtoceras 330,
Gomphoceras 18, Trochocéras 49, Phragmoceras 47 und die in andern Arten erst
Un Devon auftretende Gattung Goniatites 18 Arten, dann Ascoceras 11, Gyroceras
10 und sogar die Gattung Nautilus mit 8 Arten. Von Crustaceen lieferten die
Schichten in 68 Gattungen 451 Arten, welche Menge selbst die an Orustaceen
reichen scandinavischen Bildungen des Silurs nicht überschreiten. Von Trilobiten
allein kennt man 42 Genera mit 354 Arten, also nur um etwas weniger als in
Scandinavien aus dieser Gruppe der merkwürdigen ausgestorbenen Thierreste
bekannt ist (370 Species). Zahlreich vertreten sind die Gattungen Bronteus mit
6, Acidaspis und Proetus mit je 41, Cheirurus mit 25, Dalmanites mit 21,
Phacops mit 20, Ilaenus mit 17, Paradoxides mit 12, Calymene, Harpes, Cyphaspis
mit je 11, Lichas mit 10, Agnostus mit 9 Species. Von den andern Crustaceen
mit 26 Gattungen sind die Phyllopoden durch Ceratiocaris mit 9 und Cryptocaris
mit 8 Arten vertreten; die Ostracoden durch Aristozoë mit 9, Primitia mit 12;
die FEurypterideen. durch Pterygotus mit 8, Plumulites mit 10 Arten vertreten. Die
“teropoden weisen in 8 Gattungen 71 Arten auf, worunter auf Hyolithes 33 und
Conularia 97 Species entfallen. Auf.die Gattung Tentaculites kommen wohl nur 3
Arten, dafür aber ist die Zahl der Individuen an gewissen Stellen eine ungeheuer
Stosse, Die schon beschriebenen Brachiopoden vertheilen sich auf mindestens
26 Genera mit 640 Arten, Es entfallen auf die Gattungen Orthis 100, Spirifer 89,
Atrypa 89, Strophomena 72, Rhynchonella 68, Pentamerus 54, Discina 54, Lingula 41,
Ohometes 16, Retzia 10, Merista und Meristella 16 Arten. Diese angeführten
"len geben schon die Summe von 2300 Arten. Es sind aber noch sehr zahlreich
vertreten die Gasteropoden dureh die Gattungen Capulus, Pleurotomaria, Murchi-
En Natica, Pilidion, Cirrhus, Cyrtolithes, Loxonema, Rotella, Trochus, Turbo,
"uomphalus, Beculiomphalus, Bellerophon, Tubina u. 8. W, dann die Acephalen
dureh. die Gattungen Avieula, Cardiola (40 Arten), Cardiomorpha, Nucula, Lunuli-
cardium, Isocardia, ( ypricardia, Pleurorhynchus, Astarte, Mytilus, Lucina, Dualina,
Antipleura, Orthonota, dann die von Barrande mit böhmischen Namen bezeichneten
بت
10
Gattungen Sláva, Maminka, Nevěsta, Panenka u. 8. w., Bryozoen durch Fenestella und
andere Gattungen. Die Asterideen, Orinoideen und Oystideen sind gleichfalls in mehre-
ren Gattungen als Scyphocrinus, Enerinites, Aristoeystites, Dendrocystites, Oroeystites
Echinosphaerites, so wie die noch zweifelhaften aber sehr charakteristischen Grapto-
l'ithen in 6 Gattungen mit mehr denn 30 Arten vertreten, wovon auf Monoprion (Grap-
tolithes) über 22, dann etliche auf Diplograptus (Diprion), Rastrites, Gladiolithes,
Didymograptus, Dietyonema entfallen. Auch die Korallen der Gruppe Zoantharia
sind zahlreich durch Favosites,Chaetaetes, Omphyma, Petraia, Millepora, Syringopora,
dann die Pflanzen durch Fucoides, Sphaerococcites, ja selbst durch Landpflanzen
vertreten. Mit Hinzurechnung der zweifelhaften .Reste wie der Spongien, der Anne-
liden (Scolithus), Serpulites u. a. m. dürfte die Zahl der aus dem böhmischen
Silur bekannten Species etwa drei Tausend, wenn nicht noch mehr betragen, so
dass diese Formation, was den Reichthum an Formen anbelangt, einzig in ihrer
Art sich stellt. Da in sümmtlichen silurischen Gebilden bisher gegen 10.500
einzelne Formen bekannt geworden sind, so gebührt Bóhmen an dieser Ziffer ein
hervorragender Antheil mit etwa einem Viertel von verschiedenen Arten.
Die Lagerungsverhältnisse der Silurschichten stellen antiklinale und syn-
klinale Schichtenwellungen dar, welche wiewohl oft durch mächtige Verwerfungs-
spalten oder durch Bruchlinien unterbrochen, doch im grossen Ganzen ziemlich
constant parallel zur Hauptaxe, nämlich nach hora 4'/, streichen.
In einem idealen Profile kann man sich die bóhmischen Silurschichten
in Form eines Beckens gelagert vorstellen, in welchem die ülteren Schichten den
üusseren Rand, die jüngeren die mittlere Ausfüllung bilden. Hiedurch wird auch
das orographische Relief unserer Silurformation bedingt. Es kann hier nichts
Besseres geboten werden, als indem man dieses ideale Bild der Lagerungver-
hältnisse unseres Silurbeckens dem berühmten Begründer des Weltrufes unserer
Formation entlehnt.' Fig. 1. In dem NW Theile dieses idealen Querschnittes sind
u
Jinec Drabov Skrej
Príbram Litavkn Brdy Berounka Carbon Borounka
беа EN t N 3
A = e
e NS N WA i
ch Ah CY NN Nie SCH 2
Gr РА | B ТЕ Ё #F D
Fig. 1,
die ältesten Schichten von den horizontalen Schichten der eretaceischen, theilweise
auch der carbonischen Bildungen bedeckt, so dass deren Liegendes, nämlich die
Laurentinformation, nicht zum Vorscheine kömmt. Gegen SO aber lehnen sich
die ältesten Schichten an den jüngeren Granit an.
Die Schichten des Silurs bestehen entweder aus rein sedimentären Gesteinen
oder aus massigen Gesteinsvarietäten, welche zur Zeit der Bildung der Sedimente
als Decken oder Ströme dieselben bedeckten, nun aber selbst als Lager, Stöcke
oder in Schichtenform gelagert erscheinen. Wegen des Vorhandenseins solcher
gleichzeitigen Bildungen von Eruptivgesteinen, unter denen Quarzporphyre, Diorite
und Diabase, dann auch Glimmerporphyre oder Minetten einen hervorragenden
Antheil nahmen, findet man auch Tuffschichten und Übergänge von Tuffgesteinen
11
in Grauwacken, Grauwackenschiefer und Kalksteine häufig. Neben diesen gleich-
zeitigen, also silurischen Euruptivgesteinen, durchsetzen noch andere entweder in
bedeutenden Massivs oder in Gängen die früher abgelagerten Gesteine. Solche
späteren Euruptivsgesteine sind besonders die in Gängen oder Stöcken auftre-
tenden Quarzporphyre und die in Gängen und Massivs eingelagerten Granite,
welche entweder jungsilurisch oder nachsilurisch sind, und denen ein bedeutender
"nfluss auf die gegenwärtigen Lagerungsverhältnisse des Silurs zugesprochen
werden muss. Die besonders am südlichen Rande des Silurbeckens durchbrechenden
Granite lassen das unmittelbare, geschichtete Liegende des Silurs, nämlich die
Laurentinische Formation nicht immer erkennen, ja dieselben schliessen colossale
Schollen von Silurschiefern ein, welche in ihrem jetzigen metamorphosirten Zustande
Sich lange der richtigen Deutung entzogen, indem man dieselben als Phyllite
dem Laurentin angeschlossen hat. Im Gebiete unserer Karte ist im Südosten
Dur Granit vorhanden, an den sich die alten Silursehichten aulehnen oder von
demselben als durchbrochen erscheinen.
Die cambrische Abtheilung (Huron, Tacon).
Die tiefsten silurischen Schichten der Etage A und B bilden diese Abthei-
lungen, In den gleichalterigen Étagen ausserhalb Böhmen, welche. so ziemlich
der Etage B entsprechen dürften, findet sich die seltene allererste Fauna in Sand-
Steinartioen Grauwacken oder bituminósen Grauw: vckenschiefern oder in feinkörnigen
Grauwacken. Ältere als cambrische Thierreste sind nicht bekannt, denn das im
Laurentin aufgefundene огоот gehört wohl mehr in das Gebiet der Mineralogie
als der Palaeontologie. Die arme aber im hóchsten Grade interessante Fauna bilden
zumeist die nicht mit Sicherheit deutbaren Annelidenreste, dann Brachiopoden
(Lingula) und seltene Reste von Pteropoden (Hyolithes), Bryozoen, Echininiden?,
Asteroideen, Spongien; zusammen etwa 30, dann Meerespflanzen der Gattungen
Eophhyton, Jcotolithus, Oldhamia und andere nicht hinreichend deutbare, etwa 15
Verschiedene Formen, womit der gesammte Überrest dieser Abtheilung an Thier-
und Pflanzenresten erschöpft ist. Durch diese Armuth an organischen Resten,
von denen manche noch keine sichere Deutung erfahren haben, steht die Fauna
im Gegensatz zu der eigentlichen Silurfauna, welche in drei getrennte Faunen
zerfällt. Im cambrischen ist die Abwesenheit von Zoantharia, Acephalen, Gastero-
Poden, Cephalopoden und Trilobitenresten zu bemerken.
In Böhmen treten die cambrischen Etagen A als graphitische oder gewöhn-
liche Phyllite, und die Schichten der Etage B als verschiedenartige Grauwacken-
Conglomerate, Grauwacken, Grauwackenschiefer auf, welche selbst an Phyllite erin-
Nern können, allein sie entbehren gänzlich selbst der undeutlichsten Andeutungen
der Versteinerungen. Im südöstlichen Flügel vornehmlich bei Příbram erreicht
die petrographische Manigfaltigkeit der Ét tage B ihren Höhenpunkt.
Im Gebiete unserer Karte sind cambrische Gesteine der Etage A gar
Dicht, diejenigen der Etage B aber nur sehr zweifelhaft vertreten. Wenn die
Etage B überhaupt irgendwo auf unserer Karte vorhanden ist, so würde dies nur
| ]
in den am Zakolaner Bach zum Vorschein kommenden Phylliten und Kieselschiefern
(Lyditen) sein können, welche metamorphosirte Grauwacken und Thonschiefer dar-
stellen würden. Doch ist dies nicht ganz sicher; denn wenn diese vermeintlichen,
etwa der Etage B zugewiesenen Phyllite der höheren Etage © zugezählt würden,
mit denen sie ohnehin innig verknüpft sind, sọ möchte dies den Lagerungsver-
hältnissen vielleicht besser entsprechen, da sich eigentlich zwischen beiden Étagen
auch ein petrographischer Unterschied nicht nachweisen lässt. Desshalb wurde,
um diesen Zweifel zum Ausdrucke zu bringen, in der Farbenscala bei der Farbe
für C diese Unsicherheit durch C? ausgedrückt,
Im südlichen Beckenflügel ist jedoch im Gebiete unserer Karte die Etage
B nicht sicher nachgewiesen, wenigstens kónnen ihre Phyllite, wenn die daselbst
vorkommenden hieher gehóren, von denjenigen der Etage C gar nicht unterschieden
werden. Zwischen Újezdec und Piedbor kommen hart an der Granitgrenze feste
quarzige Grauwacken vor, welche an die bei Příbram erzführenden zäheren Schichten
der Grauwackenzone der Etage D erinnern.
Die primordiale Abtheilung oder die Etage € mit der Primordial-
fauna.
Das grósste Interesse unter allen Silurschichten erregt die Etage C mit
der primordialen oder ersten Silurfauna. Mit dieser Fauna tritt zuerst ein s0
schroffer Gegensatz im Vergleiche zu der ärmlichen cambrischen Fauna zum Vor-
schein, dass dieselbe mit Recht vorzugsweise als die erste Silurfauna bezeichnet
wird. Wiewohl die Zahl der bekannten Fundorte dieser merkwürdigen Primor-
dialfauna auf der ganzen Erde nur eine sehr geringe ist und etwa 25—30 Punkte
umfasst, was wegen der ausserordentlich ausnahmsweise günstigen Umstünde,
welche obgewaltet haben müssen, um diese alte tiefe Fauna unversehrt zu erhalten,
leicht erklärlich ist, so besitzt doch Böhmen allein zwei solche Fundorte im Han-
gendtheile der Etage C, und zwar bei Jinec (u. Feldbabka) am Süd- und bei Skrej
(u. Тејѓоуіс) am Nordflügel des Silurbeckens. Beide Fundorte liegen ausserhalb
unserer Karte. Bei Jinee sind die versteinerungsführenden Grauwackenschiefer
schmutzig dunkelgrün, bei Skrej liehter graulichgrün, die Schale der Versteine-
rungen in hochgelben ocherigen Limonit verwandelt. Die grünen Töne der Grau-
wackenschiefer deuten deren Übergang in Diorittuffe und Grauwackentuffe an.
Mit der Primordialfauna tritt plötzlich ein grosser Reichthum an hoch-
organisirten Thierformen zu Tage. Auffallend ist das Vorherrschen von gewissen
primordialen Trilobitengattungen gegenüber den Gattungen aus den im Systeme
niedriger gestellten Classen des Thierreiches. In der Primordialfauna werden zwei
Phasen, eine ältere, mit Paradoxides und eine jüngere, ohne Paradoxides unter-
schieden. Böhmen liefert die Versteinerungen der ersten, älteren Phase.
Im primordialen Silur treten vorherrschend Zrilobiten, seltener andere
Orustaceen und Ostracoden, selten Anneliden, Brachiopoden, Bryozoen, Cystideen,
sehr selten aber Pteropoden, Heteropoden, Gasteropoden, Spongien und zwar mit je
nur einer Gattung auf. Fische, Cephalopoden, Acephalen, Polypen, Foraminiferen
aber fehlen gänzlich.
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18
Von den etwa 400 Arten zählenden primordialen Formen, welche jetzt
bekannt sind, entfallen auf Böhmen 16 Genera, mit 40 Species, von welchen zwei
Drittel oder 27 Arten den Trilobiten, etwa ein Drittel oder 13 Arten aber den
andern Thierformen angehören. Das Dominiren der Trilobitenarten und auch ihrer
Individuen ist höchst bezeichnend für diese alten Fundstätten verschwundener
Thierformen. Böhmen lieferte von den cosmopolitischen Trilobitengattungen: Para-
doxides 19 Arten, Agnostus 5, Conocephalites 4, Ellipsocephalus 2 Arten, von Ario-
nellus 1 Art; von den localen Gattungen: Hydrocephalus 2, von Sao 1 Art. Den
andern Thierformen gehören: von den Pteropoden (Hyolites) 5, Brachiopoden
(Obolus 1, Orthis 1 Art), von Bryozoen 1 Art, von Cystideen 5 Arten, (darunter
Lichenoide 1, Protocystites 1, Trochocystites 1 Art an.
Mit Ausnahme der Gattung Agnostus, welche auch in der zweiten Fauna
erscheint, sind sämmtliche Tribolitengattungen der primordialen Abtheilung eigen-
thümlich und charakterisiren dieselbe durch die sehr losen Verknüpfungspunkte
mit der zweiten und mit der cambrischen Fauna auf sehr bezeichnende Weise.
Die Schichten der Etage © bestehen im Gebiete der Fundorte von Pri-
Mordialversteinerungen im Hangenden aus Grauwackenschiefern, im Liegenden aus
Grauwacken, nur sind dieselben am nordwestlichen Flügel, wo Skrej als der
berühmte Fundort von Thierresten bekannt ist, noch durch Euruptivgesteine durch-
setzt. Es liegen aber beide Orte ausserhalb unseres Kartengebietes. Ähnlich
verhalten sich auch im Gebiete der Karte die Gesteine der Etage C. Im süd-
östlichen Beekenflügel sind dieselben deutlich den Grauwackenschiefern ähnlich,
Weil sie von Eruptivgesteinen weniger häufig durchbrochen erscheinen als im
nordwestlichen Flügel, wo dieselben vollkommene Phyllite mit zahlreichen Lydit-
einlagerungen, in welche dieselben auch übergehen, darstellen, und von denen erstere
durch bedeutende Massen von Dioritvarietäten durchsetzt werden. Es könnte
desshalb hier gegen das Liegende zu auch die Etage B vertreten sein, die aber
petrog 'aphisch von den umgewandelten Grauwackenschiefern der Etage С nicht
Mit Sicherheit sich unterscheiden liesse.
dem südöstlichen Flügel stossen die Schichten der Etage C in dem
Beringen Streifen, welcher in das Kartengebiet fällt, an Granit, welcher dieselben
durchbricht. Von Jilovisté an über Báné, Záběhlic, ZaluZanka (Závist) in der
Richtung gegen Jalové Dvory (Drealka) über die Jagdschlösschenruine im Kunra-
ticer Walde folgen dieselben einer durch den Brdywald gehenden langen Bruch-
linie und stossen discordant mit Schichten der Zonen Dd,, Dd,, bei Závist aber
mit solchen von Dd, in dieser Bruchlinie zusammen. Erst von Litochleb über
In dem nordwestlichen Flügel werden die tieferen nicht mit völliger
Sicherheit als Etage С deutbaren Gesteine an der Linie Družec, Diín bei Kladno
bis Kralup theils von carbonischen, theils von cretaceischen Gebilden verdeckt.
Die Begrenzung der sicher der Etage О angehörigen hangenden Schichten
Begen die Liegendschichten der Schichtenzone Dd! geht von Chyhava über Libecov
14
bei Svárov vorbei nach Ober-Ptic, von da unter Kreideschichten über den Anfang
der Wolfsschlucht bei Liboc mit Verwerfungen, meist durch das rechtsseitige
Gehünge der Sárkaschlucht, dann über die Mathyaskirche in der Sárka nach
Ovenec, gegen Kobylis, von wo aus gegen Ostnord die Grünze unter cretaceischen
Schichten bis an die Elbe gegen Brandeis a. d. E. streicht. Zwischen Kobylis
und Brandeis kommen aber die Contacte zwischen © und Dd, in den von Kreide-
schichten entblóssten Silurhügeln östlich bei Myskovic und westlich bei Popovic
zu Tage.
Hier ist abgesehen von localen Störungen, welche auf Verwerfungen
zurückzuführen sind, die Lagerung durchwegs eine concordante, wenn auch, wie
dies westlich von Brandeis der Fall ist, die Schichten umgekippt würen, und also
älteren Hangendschichten der Etage C auf den jüngeren Liegendschichten Dd,
aufgelagert erscheinen.
Ehe noch auf die Gesteine der Etage C näher eingegangen wird, erscheint
es nöthig zu rechtfertigen, warum dem bisherigen Gebrauche entgegen, welchem
nach dieser Schichtenzug als Etage B angesehen wurde, dieser Schichtencomplex
nun mit C bezeichnet wird.
Es sprechen mehrere Gründe dafür. Der beste Beweis würde in der
Auffindung irgend einer Primordialversteinerung liegen, welcher alles Folgende
als unnóthig erscheinen lassen möchte. Da derselbe aber trotz eifrigen Suchens
nicht vorliegt, so müssen andere Gründe vorgeführt werden. Leicht ist dieser
Nachweis für die Etage © im Süden der Karte zu führen. Die Hangendschichten
der Etage sind ganz ähnlich den Grauwackenschiefern mit Versteinerungen von
Jinec oder von Skrej, so dass in Handstücken ohne Fundortsangabe gewiss Ver-
wechslungen möglich wären. Die den Jinecer Grauwackenschiefern ähnlichen
Gesteine finden sich bei Libuš und in der Modraner Schlucht südlich von Libuš
entblösst; die Ähnlichkeit geht so weit, dass selbst die Kluftflächen den blau-
grauen Psilomelan-Anflug tragen, und dass hiedurch selbst Nachgrabungen zum
Auffinden der Petrefacten, wenn auch leider ohne Erfolg veranlasst wurden.
Die Schwierigkeit der Auffindung von Petrefacten dürfte vielleicht auch auf die
Spaltung der Schiefer in transversaler Richtung zurückzuführen sein. Ein dem
versteinerungsführenden Grauwackenschiefer von Skrej ganz ähnliches Gestein,
welches selbst in Klüftchen die gelben ocherigen Limonitanflüge trägt, womit die
Schale der Skrejer Petrefacten charakterisirt ist, bildet gewisse Schichten in der
Schlucht zwischen Krälovic und Häjek (bei Kolodéj) und zwar etwas nördlich von
der Margarethenkirche daselbst,
Ein anderer Beweggrund zur Bezeichnung dieser Schichten als C-Etage
liegt in deren Fortsetzung über Mníšek-Dobříš nach Jinec, so dass sie dadurch
als ein und dasselbe Gebilde erscheinen.
Weiter liegen dieselben, wo keine localen Störungen durch grosse Bruch-
linien oder kleinere Verwerfungsklüfte vorkommen, immer concordant unter Ddi,
was, wenn diese Schichten zur Etage B gehóren würden, wohl auch möglich wäre,
doch aber etwas weniger wahrscheinlich erscheinen möchte,
Endlich sind an gewissen Orten, wo die Lagerung ungestört erscheint
allmählige Übergänge in die tieferen Grauwackensandsteine oder sandsteinartigen,
15
Grauwackentuffe oder Grauwackenschiefer, welche sich durch Versteinerungen als
zu Dd, angehörig erweisen, nachweisbar, so namentlich westlich und östlich von
Ouval, wo die Entblössungen solche Beobachtungen zulassen. Würden diese
Schichten der Etage B angehören, so wäre bei dem Vorhandensein einer Zeitlücke,
in welche die Bildung der Etage O fallen würde, ein solcher allmähliger Übergang
unmöglich.
Fasst man alle diese Gründe zusammen, von denen der Nachweis der
Fortsetzung der Schichten von Jinee und der allmählige Übergang derselben in
Dd, ein ebensolches Gewicht haben, wie die Auffindung von. Petrefacten, die
Ähnlichkeit des Gesteins mit dem petrefactenführenden und die concordante Lage-
tung (die eigentlich schon mit dem allmähligen Übergange verbunden ist) aber
nur das Gewicht von Wahrscheinlichkeitsgründen haben, so kann an der Zugehörig-
keit der Schichten im Liegenden der Schichtenzone Dd, zur Etage C kaum ge-
zweifelt werden.
In dem südóstlichen Flügel aber ist die ganze Breite der Schichtenétage
einestheils bis zum Granit, andererseits aber von der Linie Ujezdec, Kasovice,
Svötice, Ritany, Březí, Tfebohostiee wieder bis zum Granit bei Škvorec nur von
der Etage О, mit Ausschluss der Etage B ausgefüllt, da südlich von dieser Linie
abermals Schichten der Abtheilung mit der zweiten Fauna auftreten.
Etwas schwieriger ist der Nachweis des Vorhandenseins der Schichtenétage
C auf dem nordwestlichen Beckenflügel zu führen. Die Fortsetzung der Schichten
Von Skrej bis Chyhava und weiter nach Ostnord, in welchen bei dem ersteren
Orte mächtige Lagerstócke von Quarzporphyr und Diorit-Aphaniten eingeschaltet
sind, ist wohl sehr wahrscheinlich; auch die concordante Lagerung, wo keine
Störungen vorliegen, ist gleichfalls vorhanden, dessgleichen lässt sich der allmählige
bergang der Schichten C in Liegendschichten der Zone Dd,, wo dieselben nicht
aus gröberen quarzigen Grauwacken oder Grauwackensandsteinen bestehen, nach-
Weisen, wie es hier häufig der Fall ist, so namentlich bei der Jenerálka in. der
ака, so weit es die dortigen Aufschlüsse gestatten. Ebenso ist das Gestein,
trotz der schon vordem angegebenen etwas krystallinischeren Beschaffenheit
als Phyllit, doch an wenigen Orten, wie bei Jenerälka oder unmittelbar im
Liegenden von Dd, in der Chrbina bei Libecov dem versteinerungsführenden Grau-
Wackenschiefer etwas ähnlich, so dass auch hier, wie wohl das Gewicht der Gründe
em geringeres ist, kein einziger Gegengrund vorliegt, der die Annahme der Etage
Э) und Ausschliessung der Etage C aus diesem Schieferterrain unterstützen würde.
Nichts destoweniger wurde, um dieser nicht vollständigen Sicherheit, ob nämlich
die ganze Breite des besprochenen Zuges der Etage C zugehört, Rechnung zu
tragen, die Liegendzone, welche unter dem Carbon und den Schichten der Kreide-
formation sich verbirgt als C? (wie schon vordem erwähnt) ausgeschieden, um
Wenigstens die Wahrscheinlichkeit des Zusammenhanges dieser Schichten mit der
Etage © anzudeuten, weil in diesem Falle das Nichtauffinden von Versteinerungen
als Ausschliessungsmotiv von C jedenfalls nicht genügend ist, sondern hier die
Stratigraphischen Gründe substituirend zur Geltung kommen.
Der südöstliche Flügel der Etage C, welcher zwischen Jilovšitě bis Tuklat
"nd zwischen Sulic bis Skvoree sich in der Breite von etwa einem Myriameter
16
hinzieht, hat nach dem früher gesagten in einigen seiner sedimentären Gesteinen
eine grosse Ähnlichkeit mit den bei Jinec vorkommenden versteinerungsführenden
Grauwackenschiefern. Vorherrschend sind in diesem Zuge düster dunkelgrüne,
oder dunkelgraue, an Thonschiefer erinnernde Grauwackenschiefer, welche nur
in der Tiefe deutliche Schichtung zeigen. In der Nähe der Ausbisse aber zer-
bröckeln sie transversal, da sämmtliche Schichten transversal geschiefert sind, was
besonders an verwitterndem Gesteine deutlich hervortritt. Da die Richtung des
Einfallens der transversalen Schieferung und Zerklüftung eine südliche oder süd-
östliche ist, so wird man häufig bei Bestimmung des Verflächens der Schichten
dadurch beirrt.
usser Grauwackenschiefern treten dunkelgrüne Diorittuff hältige klein-
kórnige Grauwacken auf, welche auf frischen Bruchflächen auffallend an echte
Diorite erinnern, aber in Dünnschliffen sich als dioritische Grauwacken erkennen
lassen. Dieselben verwittern schmutzig gelbgrau und werden dann wirklichen
kleinkörnigen Dioriten um so ähnlicher, da sie sich ebenso in unvollkommen
sphaeroidale Schalen auflösen wie die dioritischen Gesteine. Zwischen den dunkel-
grünen Grauwackenschiefern und den kleinkörnigen Grauwacken, die auch als
srauwacken-Diorittuffe bezeichnet werden können und den quarzigen grünlichen
kleinkörnigen Grauwacken gibt es Übergänge. Die dunkelgrünen Grauwacken-
schiefer verdanken eigentlich ihre Farbe einem Diorittuflschlamme. Westlich von
der Aerarialstrasse von Kundratie nach Sulic sind die Grauwacken- und Diorittufl-
Gesteine häufiger, östlich von dieser Strassenlinie aber wieder graue, phyllitähnliche
oder dunkelgrüne Grauwackenschiefer vorherrschend, obwohl sämmtliche Schiefer-
varietäten an beiden Orten vorkommen.
Weiter treten innerhalb der Schieferschichten Eruptivgesteine von gleich-
zeitiger Bildung auf und zwar dunkelschmutziggrüne, kleinkórnige Diorite und
graue Quarzporphyre in deutlich geschichteten Lagern. Die Diorite und Quarz-
porphyrlager erreichen die grösste Mächtigkeit und treten auch in bedeutender
Zahl zwischen Jiloviště und Vrané an der Moldau auf, ohne indessen ausschliesslich
auf dieses Gebiet beschränkt zu sein, denn man findet einzelne Lager beider
Gesteine auch noch südöstlich von Vrané. Die Einlagerung eruptiver gleichalte-
riger Gesteine, die gemeinsam mit Grauwackentuffschichten und auch mit Felsit-
schichten wechsellagern, streicht von Jilovisté mit abnehmender Mächtigkeit über
Zábéhlie, den Hradistéberg gegen den € Öfhadloberg bei Točná, wo die Müchtigkeit
der Eruptivlagerstócke und Lager sehr unbedeutend wird; die südwestliche Fort-
setzung bei abnehmender Müchtigkeit von Jilovi&té gegen Cernolic fällt ausserhalb
der Karte. Diese Eruptivgesteine sind im hangenden Theile der Etage © einge
lagert. Durch ihr Vorhandensein wird auch das Hinzutreten von Diorittuffen und
Diorittufferauwacken in die Etage © bedingt.
Weiter ist das Vorhandensein von mächtigen Schichten, oder bedeutende
Bänke von grosskórnigem Grauwackenconglomerat interessant. Schichten von
Grauwackenconglomerat mit bis faustgrossen Geröllen und vorherrschend Grau-
wackenschiefer-Bindemittel sind N. knapp bei Kuří (W. von Rican) in Grauwacken-
schiefern eingekettet, dann Bänke von grosskörnigem Grauwackenconglomerat,
in welchem nuss- bis kopfgrosse Gerölle vorherrschen und das grüngraue Grau-
17
wackenschieferähnliche Bindemittel zurücktritt, streichen vom N. Gehänge des
Cfhadloberges (W. von Cholupie) bis Drealka (Jalové Dvory) und knapp N. bei
Libus vorbei, indem sie in unbestimmten Horizonten eingelagerte mächtige Bänke
vorstellen, welche entweder im Liegenden und Hangenden von den Grauwacken-
Schiefern © scharf getrennt oder aber theils in vertiealer Richtung, theils auch in
der horizontalen Erstreckung, also in der Streichungsrichtung durch Übergänge
Mit Grauwackenschiefern verbunden sind. Am Ausbisse sind diese Bänke, welche
besonders SW. von Libus zahlreich auftreten und in einer horizontal an 1000
Schritte breiten Zone sich fortsetzen, durch dunkle, weil mit Psilomelan überzogene
Gerölle an dem zerbröckelnden felsigen Ackerboden angedeutet.
Eine Conglomeratbank von besonderer Festigkeit und mit bis kopfgrossen
Geröllen streicht in der Mächtigkeit von vielen Metern durch die Modraner
Schlucht (1 Km. SW. von Libus) in Grauwackenschiefern, mit Diorit, Grauwacken,
schwarzem Felsitporphyr und kleinkörnigen Dioritschichten im Hangenden und
Liegenden, und zeigt keine Übergänge in dieselben. Diese Bank besteht aus
Geröllen von lichtgrauen quarzigen mit wenig Quarzäderchen durchzogenen Grau-
Wacken, welche auf die Etage B zurückzuführen sind, dann Kieselschiefergeröllen
von schwärzer Farbe, Geröllen von kleinkörnigem Diorit, schwarzem Thonschiefer
frisch oder etwas verkieselt, welche auf die Etage A und C hindeuten, dann in
Srosser Menge aus sehr festen lichtgrauen, theilweise grossen Geröllen von unversehrt
teme im Bruche ganz frisehen Quarzporphyr, wie derselbe bei Vyr unweit
ran (a. d. Moldau, von hier nur 5—6 Km. entfernt) als Lagerbank ansteht.
Alle Шыр Gesteine, deren Gerölle die Bank zusammensetzen, stammen aus älteren
Schichten der Etagen B und A oder aus den gleichzeitigen Schieferbildungen C
Oder den daselbst vorhandenen zur Zeit der Bildung der Etage C entstandenen
Uruptivgesteinen her. Es musste ein rasch fliessender Fluss von Süden oder
Südwesten herströmend hier gemündet haben, um diese Conglomeratbünke gegen
Ende der I Bildungszeit der Etage © abzusetzen. In den Bänken ist kein Granit-
serölle zu finden, trotzdem dass Granite nur 1 Myrm. weit anstehen, was mit der
Auf anderen Wegen erkannten Thatsache, dass der Granit damals neben dem
Silur noch nicht vorhanden war, übereinstimmt. Wo jetzt Granite anstehen,
konnten damals die Etagen B di А, wenn auch nicht überall, so doch stellen-
Weise vorhanden sein, jetzt fehlen sie allerdings, da die Etage © unmittelbar an
den Granit anstósst.
In hohem Grade beachtenswerth ist aber das Vorkommen von Kalkgeróllen,
Wenn auch nur in untergeordneter Menge, in diesem Conglomerate. Der Kalkstein
ist ein grauer, dichter in dem Bruche dés agat aus dem Obersilur der Etage
OB ähnlich. Diese seltenen in ganz besonderem Masse interessanten sehr unter-
Beordneten Kalkgerölle deuten darauf hin, dass im böhmischen Untersilur in der
ЧЕ ) ager vorhanden waren, welche
age C oder tiefer irgendwo in der Nähe Kalk
Später ganz zerstört wurden. Da die meisten Gerölle in der Bank aus der Etage C
Selbst. stammen, so liegt hierin ein Wahrscheinlichkeitsgrund vor, dass auch die
Verschwundenen Kalkmassen dieser Etage angehórten.
Auch in der Modraner Schlucht, insbesondere in "mens aere kurzen
slit derselben (SW. von Libuš) kommen б i
2
18 |
mit reichlicherem Schieferbindemittel vor und zwar ist dieses transversal geschiefert
und zerklüftet, während die Breitseiten der Geschiebe und die deutlichen Schich-
ай: unbeirrt von der Streckung geblieben sind.
e Fig. 2 zeigt die merkwürdige Conglomeratbank bei dem Buchstaben €
am et Gehänge der Modraner Schlucht (SW. von Libuš 1 Km.) innerhalb
Grauwackenschiefern, Dioritgrauwacken, Dioriten.
үйө, i mm., = 1m.
W. Schlucht gegen 0.
Modřany Libuš
Endlich treten in dieser Zone © auch Kieselschiefer jedoch sehr unter-
geordnet auf, im Gegensatze zu dem häufigen Auftreten des Kieselschiefers oder
Lydites in dem nördlichen Flügel C. Warum hier Lydite seltener sind, kann
vorderhand nicht erklärt werden; vielleicht ist die geringere Menge von leichter
zersetzbaren Gesteinen, welche die Grauwackenschiefer hätten verkieseln können,
die Ursache dieser Erscheinung. Hier sind nämlich Aphanite, dann in der nächst
höheren Etage Dd, Diabastuffe, welche во leicht zersetzbar sind, weniger häufig,
| als in der nördlichen Zone. Die wahre Ursache der geringen Verbreitung der
u Lydite in dieser Zone ist aber noch aufzusuchen.
үр Schwarzgrauer Kieselschiefer oder Lydit als mächtigerer Stock entwickelt
і findet sich NW. knapp bei Jilovistó in der nächsten Nähe von Eruptivgesteinen
A in den höchsten Schichten der Etage C.
Auf der östlichen Seite von dem Zuge der Eruptivgesteine, welche von
— — an nn
E Záběhlic über Hradiště gegen den Ofhadloberg streichen, findet man die Grau-
N wackenschieferschichten stellenweise zu Lydit von schwarzer Farbe verkieselt.
| | Schwache Schichten von Lydit in unbestimmten Horizonten lassen sich von dem
A Hradistö (Wälle aus heidnischer Zeit) bis auf den Öfhadloberg (О. von Točná)
d verfolgen. Dann begegnet man nahe N. von Petrovic іп den Hangendschichten
3 C nicht tief unter den Diabastuffschiefer führenden Schichten Dd,, welche schon
!
zersetzt sind, gleichfalls Einlagerungen von Lyditschichten. Endlich in derselben
| Streichungsrichtung mitten zwischen Ober-Mécholup und Опїійоуев (Uhrinéves)
| an der Reichsstrasse, wo derselbe als Strassenschotter gebrochen wird. Dieser
| Lydit ist jedoch nicht grau oder schwarz, sondern blass fleischroth und ganz
undeutlich geschichtet.
ie jüngeren Eruptivgesteine, welche die Etage О gangförmig durchsetzen,
werden erst später aufgezählt werden
Von Tuklaty bis beinahe gegen Kundratic ist das Verflächen der Schichten €
1 nordwestlich gegen hora 22'j, und liegen dieselben concordant unter Dd,.. 8. und
| SW. von Ouval bleibt das Verflächen nahe an 30 und unter 30 pes Von
Kundratic bis Výr bei Vrané aber längs der grossen Bruchlinie, verflächen die
Schichten, sowohl der Schiefer als auch die Bänke der Eruptivgesteine in ent
19
gegengesetzter Richtung. In der Modianer Schlucht (SW. von Libuš) verflächt
das Grauwackeneonglomerat von grobem Korne nach hora Si, mit 35° und am
linken Moldauufer gegenüber von Vrané im Quarzporphyr ist das Verflächen nach
hora 10%, mit 429, also entgegengesetzt, indem es sich offenbar in dem Wirkungs-
bereiche der erwähnten Bruchlinie befindet. Weiter südlicher wird jedoch das
Verflächen gegen Süden flacher, bis bei Zvole und Bfezová (schon ausser der
Karte) das Einfallen der Schichten das natürliche sanfte nach hora 22!/, herrschend
Wird. Nur in tiefen Rissen oder in frischem Gesteine lässt sich die Schichtung
beobachten, sonst tüuscht die transversale Schieferung, welche bis zu einer gewissen
Tiefe auch als Zerklüftung der Schichtenausbisse auftritt.
NW, xà» 1 mm. = №. 80.
№ | 25
“ \
Fig. 3.
Eine solche Schiehtung, welche unter dem Rasen durch die transversale
Schieferung verdeckt wird, zeigt die Ansicht eines Grubendurchschnittes auf Bau-
stein NNW. von Březová (ausser der Karte) oder S. von Zvole genau im Rahmen
der Karte in einem Waldgestrüpp (in Fig. 3). Die tieferen, aus feinkórniger
Wauwaeke bestehenden Schichten zeigen deutliches Verflächen nach NW., die
Oberen Schichten sind bis zu geringer Tiefe transversal zerklüftet mit dem Ein-
fallen der Zerklüftung nach >.
In dem Zuge Chfenice, Kolovraty, Kult, Radějovice ist das vorherrschende
Verflüchen, wo es sichtbar erscheint, ein SO. (bei Kufí verflüchen die groben
Grauwackenconglomerate nach 80.) unter die darauf gelagerten Schichten der
Etage. D,
"i In der Richtung Vesce, Průhonice, Tehovicky im Sattel der antiklinalen
Wölbung ist das Verflächen ein sanftes, nur meist durch die steile transversale
Zerklüftung verdeckt.
Der nordwestliche Flügel der Etage, welcher zwischen Chynava bis Popovic
(WS: Brandejs a. d. E.) und zwischen Družec über Diin bis Kralup sich in der
Breite von ?| bis 1'/, Myriameter hinzieht, hat nach dem früher Gesagten in
Seinen Gesteinen Ähnlichkeit mit Thonschiefern und Phylliten, die aber eigentlich
Metamorphosirte Grauwackenschiefer sind. Vorherrschend sind in diesem Zuge
Phyllitähnliche Thonschiefer von dunkelgrauer Farbe, stellenweise verkieselt und
härter erscheinend, somit den Übergang zu den hier häufiger, aber dennoch unter-
Beordnet, auftretenden Lyditen bildend. Wiewohl die Scehichtung am Ausbisse
der Schichten etwas deutlicher erscheint als dies in der südlichen Zone C der
Ё all ist, so tritt doch auch transversale Schieferung, jedoch in geringerem Grade
“um Vorschein, was sich an den zerbröckelten Stücken der am Ausbisse ver-
Witterten Schichten zeigt.
ertet Aon und Lyditen treten noch gleichzeitig gebildete Diorit-
von schmutzig dunkelgrüner Farbe auf und dann Grauwackenschiefer,
u
20
welche gewiss näher den Diorittuffen stehen, als bisher angenommen wurde. Es
werden aber sämmtliche Gesteine dieser Schichtenzone auch durch später hervor-
gebrochene Eruptivgesteine, namentlich wieder durch verschiedenartige Diorite in
Gängen, Stöcken oder selbst in kleineren Massivs durchsetzt, welche sich von
gewissen geschichteten mit den Schichten der Et tage C gleichalterigen Diorit-
varietäten schwer unterscheiden lassen, da die Eruptionen derselben wahrscheinlich
bald nach der Bildung der Etage C stattfanden. Namentlich im Gebiete des
Moldauthales sind Eruptivgesteine und darunter in erster Reihe Dioritvarietäten
häufig und auch östlich von der Aerarialstrasse zwischen Särka und Minice;
während westlich von dieser Strassenlinie thonschieferähnliche Phyllite vor- |
herrschen.
Beachtenswerth ist hier das beinahe günzliche Fehlen von Grauwacken
oder von sonst deutlich klastischen Gesteinen. Nur im unmittelbaren Liegenden
von Dd, in dem Chrbinaabhange, welcher das rechtsseitige Gehünge des Libecover
Baches bildet, kommen über den Phylliten und den quarzigen, schon der zweiten
Fauna angehórenden Grauwacken, graue tuffartige, kleinkórnige, schiefrige Grau-
acken vor. Nördlich von der Jenerálka in der Šárka stehen ebenfalls lichter
graulichgrün gefärbte Grauwackenschiefer an, denen aber ein bestimmter Horizont
vor der Hand nicht zugewiesen werden kann, indem es nicht klar ist, ob dieselben
die höchsten Schichten der Etage C oder die tiefsten Schichten der Schichten-
zone Dd, darstellen. Jedenfalls sind sie ganz nahe an der Grenze.
Dureh Verwittern werden die Phyllitthonschiefer lichtgrau, bróckelig, und
zerfallen der Streckung nach in mehr lange als breite Scherben. Wenn sie stärker
verwittert sind, so färben sie sich streifenweise durch Haematit röthlich, der selbst
Я. ganz kleine unregelmässige Knauer in der Schiefermasse bildet. Solche Schiefer
sind zwischen Kojetic und Zlonín ?/, Km. S. von dem Wirthshause Tümovka
B durch die Eisenbahn entblösst. Sie finden sich gewöhnlich in der Nähe von
E Lyditmassen; an andern Orten aber beobachtet man, dass stellenweise die festesten
ki Kieselchieferschichten in lichtgrauen, halb verwitterten Phylliten stecken.
| |; Die Lydite oder Kieselschiefer sind in dem nordwestlichen Zuge der Etage C,
| obwohl etwas untergeordnet, dennoch ziemlich häufig in verschiedenen Horizonten,
ki in der Gestalt von Schichtenbänken, oder von unregelmässigen Zügen eingelagert,
1 und zwar sowohl scharf abgegrenzt von den meist etwas verwitterten Phylliten,
|
!
|
oder ohne scharfe Grenze in den Schiefern eingeschlossen. Die Schichtung ist
meist undeutlich grob, die grauschwarze oder schmutzig graue Kieselschiefermasse
ist mit weissen Quarzadern durchsetzt.
E Bedeutendere Lagerstócke des Lydites bilden vermóge ihrer Festigkeit |
j | hervorragende, meist kahle Klippen, welche mit grossen, oft in grossen Massen |
Ei : geháuften (Knezivka) oder mit einzeln zerstreuten Blöcken (überall häufig) |
KE bedeckt sind.
E Die bedeutendsten Lyditstócke kommen am linken Elbeufer vor, wo sie
y sich als Lagerstöcke in der Richtung des Streichens, also nach NO., an "einander
ў reihen, Ein solcher Zug erstreckt sich von Lobkovic bis Bait auf etwa 3|, Мут.
| [ Länge; er setzt bei Lobkovic, Kojetie und Öakovicky eine mächtige Masse von
n | Lydit zusammen, in der nur untergeordnete, verwitterte Phyllite erscheinen, welche
H
BA
21
eine Länge von 2'/, Km. und eine Breite von 1'/, Km. hat. Ein anderer Zug
von Lyditstócken streicht vom linken Elbeufer über Brázdím nach Myškovic in
der Länge von 1 Myriameter. In der Fortsetzung dieses Zuges liegt auch der
Stock des Dablicer Berges (Ládví) und der Felsenkuppe Velká Skála oberhalb
Troja, dann auch der Stock der wilden Särka. Hier bilden die Kieselschiefer
wohl keine zusammenhängende Masse, indem sie nur als Kuppen aus den Schichten
der Kreideformation oder aus dem Lehm hervorragen. Andere Lyditzüge mit kahlen
hervorragenden Klippen bildet der Zug Holosmetka (bei Klecan) bis Kozí hfbety
bei Horoméfic), welcher letztere Rücken besonders weithin kenntlich ist; dann
Von Husinec über Podmofan, Auholie über den Kamajk bei Gross-Piilep, dann
über Lichoceves, den Salvatorberg bis Pazderna. Endlich könnten die Kuppen
bei Klein-Bezdökov, Přítočno, Dolany, Netfeby auch auf eine Richtung bezogen
Werden, Indessen ist damit die Zahl der Kieselschieferstócke nicht erschópft,
Veil sich dergleichen kleinere bei Tursko, Debrno, Kozinec, Chejnov, Votvovice,
Jezd trnény, Rapic, Svárov, Chvatérub, Nebu&ie und an zahlreichen andern Orten
Yorfinden, welche alle auf der geologischen Karte verzeichnet erscheinen. Die Zahl
Soleher einzelnen grösseren oder kleineren Lyditstócke betrügt im Gebiete der
Umgebungskarte von Prag in dem nördlichen Zuge der Etage C, insofern dieselben
auf der Tagesoberfläche sichtbar werden, gegen 180, was gegenüber den 4 nach-
Sewiesenen Lyditvorkommnissen im südlichen Zuge eine sehr bedeutende Zahl ist.
Das Verflächen der Schichten der Etage C, seien sie nun Phyllite oder
Lydite, ist, wenn keine Verwerfungen vorliegen, an der Grenze mit Dd, ein
durchwegs concordantes, mit dieser jüngeren Schichtenreihe folglich von Chynava
bis Kobylis südöstlich, von MySkovie bis gegen Brandejs a. d, E. aber an den
Stellen, wo der Contact sichtbar ist, gegen NW., weil die Schichten der Etage C
lherkippt auf der Schichtenzone Dd, aufruhen.
d n grossen Ganzen ist in dem westlichen Theile der Karte das Verflächen
südöstlich, im Gebiete des Moldauthales aber sehr wechselnd und keiner bestimmten
Regel folgend, was offenbar die Menge von Eruptivgesteinen daselbst veranlasst
lat. Man kann als Regel aufstellen, dass je weiter von der Grenze der Etage C
e der Schichtenzone Dd, das Verflüchen sowohl in der Richtung als in der
Be um so veränderlicheres ist, obwohl das Streichen so ziemlich im Ganzen
1 gerichtet erscheint.
.. Dass im Nordwesten des Zuges der Etage C, dort wo dieselbe sich unter
Schichten der Steinkohlen oder Kreideformation verbirgt, die Unterscheidung
elben als C- oder ] 3-Etage nicht ganz sicher ist, wurde schon vordem erwähnt. *)
3
—
die
derg
Die obere Abtheilung des Untersilurs oder die Etage D mit der
zweiten Fauna.
Н Die Schichten mit der Faune seconde oder der zweiten Fauna, welche im
, "Senden der Etage C und im Liegenden der Schichten des Obersilurs einge-
SCH sind, bilden die mächtige und in palaeontologischer Hinsicht sehr merkwürdige
lage D,
$9
Die zweite Fauna hat mit der primordialen nur eme ganz lose Ver-
knüpfung, so dass sie von derselben in Bóhmen schroff absticht, dafür aber ist
sie mit der dritten Fauna etwas näher verwandt. Die meisten im Silur bekannten
Gattungen treten mit der zweiten Fauna ohne vermittelnde Vorgänge plötzlich
zum Vorschein und nur wenige neue Gattungen reihen sich als Fortsetzung der-
selben in der dritten Fauna an.
Mit Ausnahme der Wirbelthiere sind hier alle Classen vertreten, unter
denen die Crustaceem als Trilobiten besonders dominiren, obwohl sie nicht mit
der Zahl ihrer Species die Speciesanzahl anderer Thierformen (wie im Primor-
dialen) überflügeln, wenn auch die Menge der Genera sich bedeutend vermehrt.
Neben Trilobiten behaupten Cephalopoden, Gasteropoden, Acephalen und Brachio-
poden einen grossen Antheil an unserer zweiten silurischen Fauna, während Bryo-
zoen, Anthozoen und gestielte Crínoideen untergeordnet, die Oystideen, Pteropoden
und die Graptolithen aber häufig erscheinen.
Von den aus der zweiten Fauna der Silurschichten überhaupt bekaunten
etwa 4100 Arten entfallen auf Böhmen gegen 500, Darunter nehmen 32 Gat-
tungen mit 127 Arten Trilobiten den ersten Rang ein, dann andere Orustaceen
und zwar Ostracoden 10 Gattungen mit 19 Arten, Cirrhipeden 2 Gattungen mit
12 Arten, Phyllopoden 2 Gattungen mit 2 Arten; nachher 8 Gattungen Cephalo-
poden (Nautileen) mit 75 Arten, Pteropoden mit etwa 2 Gattungen und etwa
50 Arten, Brachiopoden 13 Gattungen mit gegen 140 Arten, Guasteropoden, Ace-
phalen, Cystideen sind zahlreich, Anneliden, Graptolithen in 3 Gattungen. Von den
Trilobitengattungen ist nur Agnostus mit der Primordialfauna gemeinsam. Aus-
schliesslich der zweiten Fauna gehören Aeglina mit 8 Arten, Amphion 2 Arten,
Areia 2 A, Asaphus 4 A., Dionide 1 A., Harpides 1 A., Homalonotus 5 A., Telephus
1 A., Trinundeus 5 A. Remopleurides 1 A, Phillipsia 1 A. Placoparia 9 A.
Barrandia, Bohemica mit je 1 A., Dindymene mit 3 A., Carmon mit 2 A., Triopus
mit 1 A. an.
Mit der dritten Fauna gemeinschaftlich sind Acidaspis mit 6 A., Calymene
mit 7 A. Cheirurus mit 15 A., Dalmanites mit 13 A. Harpes mit 2 A., Illaenus
mit 15 E^ Lichas mit 5 A., Ogygia mit 3 A; Proetus mit 2 A., Sphaerexochus
mit 1 A., Ahoi mit 3 A., typpi mit 2 A. Die 8 Genera der Cephalopoden
sind: Па mit 27 Arten, dann Zndoceras, Lituites, Bathmoceras, Bactrites-
Von Pteropoden herrschen Conularia, Hyolithes, von Brachiopoden: Orthis Al An
Lingula 28 A., Strophomena 20 A., Discina 19 A., Atrypa 11 A., Rhynchonella T A.
Obolus 4 A. vor. Cystideen sind zahlreich als Cystidea, Aristocystites, Dendro-
eystites, Craterina, Orocystites. Gasteropoden sind durch Plew 'otomaria, Ewomphalus j
Acephalen durch Nucula, Orthonota ; Graptolithen durch Graptolithes, Didimiog aptus
vertreten, auch Anneliden und Fucoiden erscheinen zahlreich.
Merkwürdig für die zweite Fauna ist die Erscheinung der Colonien. ES
kommen nämlich in den jüngeren Schichten der Etage D Lager von Diabasen
meist in Begleitung von Mergelschiefern und Kalkconcretionen oder Kalkschichten
vor, deren Petrefacten mit der dritten Fauna übereinstimmen. Meist sind dies
Graptolithen, Orthocerasarten, einige Trilobiten, Brachiopoden und Acephalen, Diese
Erscheinung findet naeh Barrande ihre Erklärung darin, dass in Böhmen die
23
Zeitdauer der Bildung der zweiten Fauna den Anfang der Entstehung der dritten
Fauna in andern Meeren überdauert hat, wodurch also zwei Meere mit zwei ver-
Schiedenen Faunen neben einander bestanden. Bei günstigen Gelegenheiten wan-
derten vielleicht durch Strömungen veranlasst aus dem ausserböhmischen Meere
Thiere der dritten Fauna in das böhmische Meer ein, welches noch mit Thieren
der zweiten Fauna bevölkert war.
Die geschichteten Gesteine der Etage D bestehen vorherrschend aus einer
Wechsellagerung von dunklen, glimmerigen Grauwackenschiefern mit mehr oder
Weniger mächtigen Schichten von lichtem oder grauem sehr feinkörnigem Quarzit.
Ausser diesen Gesteinen aber erscheinen noch Diabastuffe und Diabastuffschiefer,
Quarzige Grauwacken und Grauwackenconglomerate untergeordnet, dann auch
Lager von Eruptivgesteinen, wie Diabas und Minette, und endlich auch Grapto-
lithen führende bituminöse Mergelschiefer in den Colonien,
= Diese Etage führt die in Böhmen so häufigen Eisenerze und der grösste
Theil des im Lande dargestellten Eisens stammt von untersilurischen Erzen her.
۴ Auch die Etage D erscheint in zwei Flügeln, und zwar in einem süd-
Östlichen, der zwischen Jíloviště bis Tuklaty auf C aufliegt und zwischen Korno bis
Nusle das Obersilur unterlagert; dann in einem nordwestlichen Flügel, der zwischen
Ühyüava. bis Popovice auf den Schichten der Etage © liegt, und zwischen Jarov
bei Beraun bis Nusle bei Prag das Liegende des Obersilurs bildet. Von Nusle
Nach NO, aber bilden beide Flügel einen vereinigten Zug.
Die Etage D hat eine horizontale Dreite von 4 bis 6 Kilometern, was
einer Mächtigkeit von etwa 3 bis 4 Km. entspricht. Sie wird von Barrande in
fünf Schichtenzonen („bandes“). abgetheilt, welche sich durch gewisse Eigen-
thümliehkeiten auszeichnen, ohne aber den Hauptcharakter der zweiten Fauna
inzubüssen. Diese Schichtenzonen, die Barrande mit Dd,, da, dz, d4, d; bezeichnet,
Sind keineswees überall scharf von einander geschieden.
Die Sehichtenzone Dd..
Sie bildet die liegendste unmittelbar auf der Etage C aufruhende Zone,
und zeigt in der Etage D den mannigfaltigsten Gesteinswechsel. In palaeonto-
logischer Hinsicht ist dieselbe durch einen bedeutenden Reichthum an Arten von
Versteinerungen ausgezeichnet, denn auf dieselben entfallen 21 Gattungen Trilobiten
Mit 47 Arten, 4 Gatt. andere Orustaceen mit 7 A., D. Gatt. Nautilideen zumeist
orthoceras mit 24 Arten und 1 Gatt. der Goniatideen (Bactrites) mit 1 A. Dann
teropoden: meist Hyolithes, Conularia 15 A.; Heteropoden: Bellerophon; Brachio-
Poden: Orthis 10 A., Lingula 19 A., Discina und Obolus jede 4 Arten; Cystideen,
Asterideen, Graptolithen und selteneren Gasteropoden und Acephalen. Die Fauna
dürfte über 1, Hundert betragen und ist wohl die reichste unter allen Schichten-
“onen der Etage D. Wenn aber die Zone d, noch artenreicher sein sollte, so
Möchte dies auf den Beitrag der in den Colonien derselben enthaltenen dritten
Fauna zurückzuführen sein, Unter den Zrilobiten sind in der Zone d, häufig
24
die Gattungen: Calymene, Dalmanites, Plaeoparia, Aeglina, Trinucleus, Шаепеив,
Ogygia; von Ostracoden, Primitia; von Heteropoden, Bellerophon; von Pteropoden,
Hyolithes; von Acephalen, Nucula; von Brachiopoden, Lingula, Orthis, Obolus ; von
Oystideen : Trochocystites.
Ein nie fehlendes Gestein dieser Schichtenzone Dd, ist ein sehr fein-
körniger etwas glimmeriger, schwarzer, vollkommen schieferiger, nicht gar zu
harter, dem Thonschiefer ähnlicher Crauwackenschiefer, der am Ausbisse leicht
zerbröckelt. Wo derselbe etwas fester ist, besitzt er transversale Schieferung
und zerfällt bei anfangender Auflösung in fingerdicke und dünnere lange griffel-
fórmige Bruchstücke. Die Kluftflüchen des hürteren, beständigeren Grauwacken-
schiefers zeigen an manchen Stellen schwache, gelbliche Anflüge von Limonit.
Im Gebiete der Karte enthält er nur sparsam Versteinerungen wie in Smichov,
(Frauenkloster unter der Villa Kinský), in Košíř (Mlynárka), ausserhalb der Karte
aber zahlreich bei Kvän (St. Benigna) unweit Stra&ic.
Im Hangenden dieses Schiefers erscheinen an einigen Orten spärlich ellypso-
idische bis faustgrosse Coneretionen von grauem, sehr feinkórnigem Quarzit, so bei |
Mýto (Маш) und Vosek unweit Rokycan, wo sie durch den Reichthum an wohler-
haltenen Versteinerungen sich auszeichnen, Doch gibt es auch auf der Karte Orte,
an welchen solche Coneretionen mit oder ohne Versteinerungen besonders an den
abgewitterten Schieferausbissen auftreten, so namentlich in der Schlucht von Všenor
und W. von Ouval bei dem Jägerhaus im südlichen Flügel; in der Kamenina bei
Zelezná, im Gehänge der gegen den Kacicer Bach gehenden Klein-Pfíleper Schlucht,
unter dem Üerveny vrch bei Vokovie und bei der Jeneralka, hinter dem Quarzit-
felsen bei der Bulovka unweit Lieben, hinter Troja, nördlich von Vinoř, bei
Hloupétín und an andern Orten meist ohne Versteinerungen im nördlichen Flügel.
Barrande führt dieselben auch von Störbohol an.
| Nur local entwickelt sind Grauwackenconglomerate oder quarzige Grau-
A wacken oder Grauwackensandsteine und Diabastuffe oder farbige Diabastuffschiefer
und selbst Diabase, an welche Tuffgruppe die Eisenerze, nämlich Haematite,
seltener durch Haematit roth gefärbte Siderite gebunden erscheinen, Wo die
E Diabastuffe oder Schalsteine fehlen, ist keine Erzablagerung zu finden.
| Die quarzigen Grauwackensandsteine, grobkörnigen quarzigen Grauwacken
und Grauwackenconglomerate bilden, wo sie erscheinen, in der Regel das Liegende
der Zone Dd, in dem sie entweder scharf von den Schichten der Etage С getrennt
sind, und zwar in dem Falle, wenn sie gróbere quarzige Grauwaeken oder
Conglomerate oder Grauwackensandsteine darstellen, oder indem sie allmählich
in die Schichten der Etage C übergehen, was namentlich dann stattfindet, wenn
sie als grünlich gefärbte, kleinkörnige schieferige Grauwacken oder Grauwacken-
Р schiefer oder gar als tuffartige schiefrige Grauwacken auftreten, Die festen,
quarzigen Grauwacken sind licht gelblich oder graulich gefärbt, und bestehen
vorherrschend aus Quarz, der stellenweise schwach rosenroth angelaufen ist, 80
wie auch aus Kieselschieferfragmenten. Die Grauwackensandsteine sind blass
grünlich, blass bräunlich oder graugrünlich. Die bedeutendste Mächtigkeit dieser
| Gesteine beträgt dort, wo sie scharf von den Schichten C getrennt sind, hóchstens
40 m. Wo Übergänge in schiefrige Grauwacken oder tuffige schiefrige Grauwacken
= сч
АЫ 2р ART mn ШЕ
25
Stattfinden, lässt sich die Mächtigkeit nicht genau bestimmen, sie wird aber nicht
bedeutend grösser sein. Wie schon erwähnt, fehlt dieses Schichtenglied ziemlich
liufig, Versteinerungen führt es im Gebiete unserer Karte am Bache bei Libetov
(Na moécidle), und zwar in gewissen Schichten reichlich die Lingula lamellosa Barr.,
“Nischen dem Jügerhaus W. von Ouval und in Ouval selbst, aber seltener Lingula
Feistmanteli Barr. und eine grosse Orthis, Nur die sandsteinartigen Grauwacken
enthalten diese Versteinerungen.
$ Die Diabastuffe von grauer, bräunlicher, röthlicher oder grünlicher Farbe
Sud meist amygdaloidisch (als Mandelsteine) entweder in kaum wahrnehmbar
bankförmig abgesonderten Lagern oder manchmal auch in deutlicheren Schichten.
Die runden oder verzerrten Mandeln bestehen aus Caleit; die Masse ist entweder
fest und dicht, oder sie besteht bei ausgesprochener Schichtung aus breccien-
Artigen kleinen Trümmern verschieden gefürbter Tuffe, welche immer in Diabas-
tuffschiefer übergehen, die wiederum in Grauwackenschiefer sich umändern. Sowohl
Diabastuffe, die amygdaloidischen wie die nicht amygdaloidischen, verwittern leicht,
Noch schneller aber zerfallen die breccienartigen Schiefer oder die bänderförmig
belärbten, weissen, grünen, grauen und rothen Schiefer und die Übergänge in
Grauwackenschiefer. Stellenweise treten aber innerhalb der Diabastuffe auch
Wirkliche massige Diabase als. gleichzeitige Bildungen auf und sind entweder
kleinkörnig, schwarz oder schwarzgrün, oder bei beginnender Anwitterung licht
Staugrün, und entweder amyegdaloidisch oder bei Ausscheidung von Labradorit
entweder von frischem oder angewittertem, werden sie phorphyrartig. Doch sind
Tuffgesteine immer die vorherrschenden. Bei ausgesprochenen Diabastuffen (Schal-
Steinen) und Tuffschiefern ist die Grenze zwischen diesen in mächtigen Lagern
Wenn sie in denselben in unbestimmten Horizonten auftreten, eben so die Grenze
die Grauwacken eine ganz scharfe. Es gibt aber Tuffschiefer, die durch
Auwackenschlamm zu einem Mittelgestein zwischen Grauwackenschiefer und
reap steinschiefer sich entwickelten und dann kann man nicht immer auf. ihren
ан treffen. Dieselben sind fürbig, röthlich, erünlich, bräunlich-grünlich,
und er etwas leichter als Grauwackenschiefer, sie vertreten die Diabastufle
CAM A keine scharfen Grenzen zwischen den immer vorhandenen schwarzen
х ackenschiefern oder den Schichten der Etage C, in welche sie gleichfalls
Herchen.
Wer A Aneh ipeo Mittelgesteine, für welche der Name tuffige Grauwackenschiefer
den MUN ел рынгы wäre, treten in unbestimmten Horizonten in
tas A a Schiefern aul, serade so wie die Diabastuffe, indem sie dieselben
"8 beschränken aber nie ganz ausschliessen.
Schicht Innerhalb, der Tuffe kommen nun ‚Schichten von breceienartigen Tufi-
CENT ven oder Tuffschiefer oder nur gewisse, weniger feste, amygdaloidische
(п vor, in welchen sich gleichfalls in unbestimmten Horizonten Lager von
e oder Lager von Siderit und Haematitimpraegnationen mit meist scharfer
"ze finden.
Breite De mächtigsten Eisenerzlager besitzen im Gebiete unserer Karte 20 m.
© vom Liegenden zum Hangenden. Dieselben sind eigentlich schwere, schwarz-
26
graue Tuffschiefer, in denen sich hie und da kleine ellypsoidische Oolithe von
Leinsamengrösse finden, die thonigen Haematit in einer thonigen Haematitmasse
darstellen. Weniger mächtige Lager bis zu ' m. und darunter bestehen aus
dichtem thonigen Haematit mit mehr oder weniger ebensolchen Oolithen, aus denen
zuweilen das Erzlager ganz zusammengesetzt ist. In mächtigeren Erzlagern des
oolithischen thonigen Haematites treten Vertaubungen durch weichere Grauwacken-
schiefer oder Tuffschiefer von grauer oder rothbrauner Farbe zum Vorschein,
welche theils als Zwischenmittel, theils unregelmässig, auch nicht scharf begrenzt
im Erzlager auftreten können und dessen Vertaubung herbeiführen. Oft treten
in solchen Schichten in Tuffen die Erze nur in Form von Linsen oder lang-
gezogenen Putzen auf, scharf umgrenzt oder häufiger mit einem Impraegnations-
'ande von unbestimmter Erstreckung. Manche Erzlager bestehen nur aus einer
Schicht oder Schichtenreihe von Diabastuff oder Diabastuffschiefer, die mit Siderit
und Haematit impraegnirt sind, mit oder ohne scharfe Grenzen gegen das
Hangende oder Liegende. Doch sind die Lager mit scharfer Begrenzung, aus
oolithischem thonigem Haematit bestehend, die häufigsten.
Wenig mächtige Lager von einigen cm. bis höchstens kaum 1 m. bestehen
in manchen Fällen aus dichtem, ganz reinen (nicht oolithischen) Haematit, diese
sind die reinsten aber auch die am wenigsten häufigen und am wenigsten mäch-
tigen. Sie können, wenn sie mächtiger werden, auch in die oolithischen Erze
übergehen. Manche Lager von oolithischem oder diehtem, weissem oder thonigem
Haematit werden von Sideritlagen oder mit Siderit impraegnirten Lagen begleitet,
oder führen, jedoch selten, flache ellypsoidische Coneretionen von reinem dichten
Haematit von concentrisch schaliger Textur bis zur Grösse eines kleinen sehr
platten Apfels. Sümmtliche Erze, insbesondere die oolithischen, enthalten geringe
Mengen von Phosphaten und Sulphaten; desshalb auch dadurch Bóhmen von Natur
aus wohl zur Erzeugung von guter Eisengusswaare, nicht aber von Schmiedewaare
angewiesen ist.
Auch die Erzlager enthalten, jedoch sehr selten, Versteinerungen. Die
tiefsten, liegenden, rothen glimmerigen Grauwackentuffschichten der Diabastufle
enthalten bei Svárov, bei Kamenná unweit Chyhava (W. Libecov) kleine Brachiopoden
aus den Gattungen Obolus, Discina, deren weisse Schalen vou dem Gesteine gut
abstechen.
Da die Diabase mikroskopische Einschlüsse von Apatit enthalten, so gebet
die leicht zersetzbaren Diabastuffen fruchtbare Ackererden,
Der südóstliche Flügel der Schichtenzone Dd, ist wenig erzhältig, da iM
demselben Diabastuffe, die eigentlichen Trüger der Erzlager, keine bedeutende!
Massen einnehmen. Die Schichten d, sind im Brdarücken durch Störungen i!
zwei getrennten Zonen getheilt und treten unter der Skalka bei Mníšek im bau“
würdig erzhältigen Zustande auf. In das Gebiet der Karte treten dieselben be!
Báné verengt ein und zwar befinden sie sich hier schon unter dem Einflusse de"
mächtigen Bruchspalte, welche bei Zábéhlie (S. von Kónigsal) die Moldau durch
setzt, in Folge dessen sie statt nach NW. nach SO. verworren verflüchen. DIE
Schichten bestehen nur aus den schwarzen glimmerigen Grauwackenschiefern und
liegen discordant auf den Schichten der Etage C. Diese Lagerung ist durch den
Durchschnitt Fig. 4 erläutert. Derselbe ist dem von Lipenec südlich aufsteigenden
n e y Y 4 dé b y
raben, nahe an der Aerarialstrasse !/„ Km. OS. von Biné entnommen.
s 1
80 10000 .
Ziegelei Lipenec
Je weiter die Schichten d, gegen NO. verfolgt werden, desto mehr ist
leren Lage gegen die Etage C gestört, da die Bruchlinie durch dieselben hindurch-
Streicht. Bei Beginn der Schlucht, NO. von Báně an der Reichsstrasse dem Ver-
laufe der Bruchlinie etwa folgend, die gegen Zábéhlic sich herabzieht, zeigen sich
Unter zu Thon verwitterten Schieferthonen der tiefsten Schichten unserer Kreide-
formation (Perucer Schichten) und zu Gruss zerfallenen Sandsteine (in Fig. 5)
Oben
1
2550 NW
die gestörten und eingeengten Schichten d,. Noch tiefer in derselben Schlucht
nahe bei Zábéhlic ist die Störung noch bedeutender (Fig. 6); zugleich treten
Nebenverwerfungen nach N. am linken Moldauufer auf, mit welchen die ganze
Zone dı, aber auch d, längs der ;- ince in der Tiefe verschwinden, so
dass nur die Zone d, mit der Etage C hier in Berührung kómmt.
Von Zaluanka bis N. von Cihadlo ist die Zone d, ganz verschwunden;
von da an kömmt sie nur in abgetrennten Partieen in der Bruchspalte zum
Vorschein und lässt sich erst in der Modraner Schlucht OS. von Libus und O.
von Modřan, von beiden id din | 2 Km. entfernt, wo sie anstehend ist, besser
Беор; achten
tüter ier us od ^» eis gt ei = килет ү ТП 9
/ iden tiefsten Schichten d, dar. Die tiefsten Schichten de
ër di welche unter der Etage © liegen, sind von © nicht scharf getrennt,
sie sich aus denselben durch Übergänge in Grauwackenschiefer und Diabas-
SC ‘auwackenschiefer von röthlicher Farbe umändern. Diese Schichten sind ohne
Erzlage er, ihre röthliche Farbe macht sie aber kenntlich. Die schwarzen glimme-
tigen бүз ане liegen in gestörter Lagerung in der Bruchlinie, an
Welcher direkt unter Ausse 'hluss der abeerissenen Quarzite d, die Grauwacken-
Schiefer d, und d, folgen.
28
Von hier lassen sich die Schichten zwischen Nové Dvory und Jalové
Dvory (Drealka) in den Kundraticer Hain uad zwar in das Thal gegen den
Chodovaberg verfolgen, wo die schwarzen Grauwackenschiefer verhärtet und grob
griffelfórmig zerklüftet sind. Vom Chodovaberg über Litochleb, Hájek über Ouval
bis Tuklaty folgen die Schichten, meist mit regelmässigem Verflächen nach NW.,
der Hauptstreichungsrichtung, indem sie nicht mehr im Bereiche der Bruchlinie
stehen. Hier bilden auf dem ganzen Zuge Diabastuffe und Tuffschiefer das Lie-
gende desselben, und liegen selbst auf C-Schichten; bei Ouval erlangen sie die
bedeutendste Mächtigkeit und die damit im Zusammenhange stehende Mannig-
faltigkeit. Doch sind diese Tuffgesteine nicht unmittelbar auf den Schichten der
Etage C aufgelagert, sondern gehen durch Vermittelung von Grauwackenschiefern
oder sandsteinartigen schieferigen Grauwacken allmählig in die Schichten der
Etage C über, In dem Diabastuff treten W. von Ouval ganz nahe an der Haupt-
strasse Erzlager auf, und zwar in der Gestalt vou Nestern und Haematitim-
praegnationen, welche kaum bauwürdig sein dürften. Auch O. von Tlustovousy
erscheint ein ziemlich müchtiges Lager, welches eigentlich ein mit Siderit und
etwas Haematit durchdrungener Diabastuff ist; dasselbe tritt zu Tage, dürfte
aber ebenfalls wegen dem geringen Erzgehalt ohne technische Wichtigkeit sein.
Schwarze Grauwackenschiefer begleiten den Tuffzug im Hangenden; bei
Ouval (O.) in verhürteten Abarten ganz den C-Sehichten ähnlich auch im Lie-
genden. Die schwarzen Schiefer sind bei Häjek S. von Kolodéj im frischeren
Zustande deutlich geschichtet, allein doch transversal schiefrig, indem etwas
gelockerte Schichten in holzscheitähnliche, dicke Bruchstücke sich zertheilen lassen.
Der nordwestliche Zug der Zone d, tritt in das Gebiet der Karte bei
Hýskov und Stará Hut (Althütten) ein, und setzt daselbst vom rechten auf da’
linke Beraunkaufer über. Bei Hýskov, Stará Hut und unter dem Berauner Plešiveć
erscheint diese Zone flach gelagert und durch eine bedeutende Bruchlinie mit
Nebenverwerfungsspalten geborsten wie der Durchschnitt des Plešivec auf Tab. L
Fig. 1 dieses versinnlicht. Dieses gestörte Gebiet im Westen der Karte, welches
ein noch eingehenderes Studium verdiente, ist der Knoten, von dem aus sich die
Schiehtenzone d, in zwei Zügen weiter gegen NO. hinzieht. Die sehr bedeutende
Bruchlinie streicht gegen ON., also beinahe parallel mit der Hauptrichtung des
Silurs, von Klein-Prflep (eigentlich schon von Althütten) über Drahelcéic, den
Petřín (oder Laurenziberg) in Prag nach Hloupétín, wo sie unter die Schichten
der Kreideformation sich verbirgt. Die Erstreckung der oberwühnten Bruchlinie
ist bis zur Kreideformation auf die Länge von etwas weniger als 4 Myr. met.
nachgewiesen.
Der nördlich von dieser Bruchspalte gelegene Theil der Schichtenzone dr
welche auf C aufruht, zieht sich über Libecov, Horní Ptíce, unter der Kreideform&*
tion über Hostivice, dann einigermassen verdeckt über Vokovice, Sárka, Ovenee bel
Troja, Kobylisy, und abermals unter Gebilden der Kreideformation bei Myskovice und
Popovice vorbei unter das grosse Senkungsfeld des Elbethales, Man könnte diese!
Zug der Zone auch als den liegenden Zug der am nordwestlichen Flügel des Silur
auftretenden Schichtenzone d, bezeichnen.
—
29
Der südliche Theil dieser Zone, der sich vom Plešivec abzweigt, liegt zu-
meist auf den Schichtenzonen d, oder d,, von denen er durch eine Bruchlinie
getrennt und verschoben ist, Dieser Zug streicht dann über Lhotka, Draheltic,
Dušník, Chrášťan, Beránek (bei Motol), Kotlářka, Košíř und am rechten Moldau-
ufer in einer Falte über die obere Neustadt Prags, die Vorstadt Žižkov, Hrdlo-
rezy, Smetanka, Hloupótín, wo dieselbe endlich gänzlich unter Schichten der
Kreideformation verschwindet. Diesen Zug könnte man als den hangenden Zug
der Schichtenzone d, des silurischen NW. Flügels bezeichnen.
Beide Züge, von denen der liegende Zug dem chemaligen Meeresufer mehr
Senähert war als der hangende, unterscheiden sich von einander wesentlich da-
durch, dass im ersteren Diabastuffeinlagerungen mit Haematitlagern vorkommen,
Während diese Tuffe in dem letzteren nur untergeordnet, erzarm oder auch ganz
erzleer auftreten. Ausserdem enthält der Liegendzug in einem bedeutenden Theile
emer Längenerstreckung nachweisbar in seinen tiefsten Lagen das hürtere Grau-
Wackenconglomerat oder den quarzigen Grauwackensandstein, welches tiefe Glied
In dem Hangendzuge d, bisher deshalb nicht nachgewiesen werden konnte, weil es
weder fehlt oder weil es an der Verwerfungskluft nicht zu Tage tritt. Würde
dieses härtere tiefere Glied von quarzigen Grauwacken überhaupt fehlen, so könnte
dies mit der Lagerung der Hangendzone Dd, insofern übereinstimmen, als dieselbe
Weiter vom Meeresufer solche Grauwacken nicht gerade enthalten muss, wührend
SH Bildung derselben in der Nähe des Meeresufer, nämlich in der Liegendzone
leicht erklärlich erscheint.
Jer Liegendzug d, wird in einer Linie N von Hýskov, über Libecov und
Horni Ptice am linken Beraunkaufer von Diluvial- oder Alluvialschotter bedeckt
"Md man sicht daselbst weder die Liegend- noch die Hangendschichten desselben.
N Liegendem verflächen sich aber die C-Schichten, jedoch ausserhalb der Karte
^de NW. statt nach SO. Deutlich tritt die Zone d, erst 1'/, Km. nórdlich von
à oder К, Km. vp von der Kalkgrube (Vápenice), welche mitten zwischen
“жа = Zeen liegt, zu Tigy: Hier können zwar wegen nicht ganz deut-
lisa * apt we re) Liegendgrauwacken nicht erkannt werden,
eis = E sein саса ebenso sind auch die schwarzen Grauwacken-
"Rut Stelle Tangenden imde hs ia чн. doch konnten ил шүү aber an
о wiewohl nur in geringer Mächtigkeit von rund 50 m. nachge-
werden,
Welche Ki Hauptmasse der Zone d, bilden Diabase und namentlich Diabastuffe,
i on hier aus bis W. von Libečov in einer Mächtigkeit von etwa 2. bis
Er en sich aber zwischen Libecov und Horní Ptíce nur auf ein
re Taass einengen. In dem Chrbinastollen 2 Km. OON. von Libecov hat
3 “one nur 45 m, in der Mächtigkeit; sie erweitert sich dann im Kačicer
ES do EN etwas aufwärts vom Rejnovsky mlýn auf etwa 150 m.,
listen zu | Drm Svárov wieder auf 40 m, der Mächtigkeit herab. In
Абебоу ae a == amygdaloidischen Diabastuifen (Мазев неа) sind bei
orphyre, =, ) а ная nahe am Liegenden etwas zersetzte Diabas-
вете oc on Ichtgrünlichgrauen Aphanitgrundmasse mit spärlichen bis
Ssgrossen zersetzten Labradoritkrystallen und feinen Nädelchen von Apatit
30 e
bestehend, eingelagert. Im Chrbinarücken wird der Mandelsteinzug noch von einem
hangenden Lager von Mandelstein, der in geringer Mächtigkeit im schwarzen Grau-
wackenschiefer eingelagert erscheint, begleitet, wie die Figur 7 darstellt.
Die quarzige Grauwacke, welche unmittelbar auf C-Schichten auflagert und
die Liegendbünke der Etage d, darstellt, streicht in ziemlich gleichbleibender
Mächtigkeit von 25—35 m. fort. Das SO. Verflächen wechselt von 40° bis 55^,
wie in der ganzen Schichtenzone. Stellenweise, wie zwischen Chyhava und dem
Hürkaberg SW. von Libecov tritt dieser Liegendgrauwackenzug wegen der Festig-
keit der quarzigen Gemengtheile in schwachen Hügelrücken, orographisch deutlich
angedeutet zu Tage.
Die schwarzen Grauwackenschiefer im Hangenden der Mandelsteinzone,
über welchen die Quarzite der Zone Dd, ruhen, haben in dem Bergrücken Kame-
nina zwischen Železná und Chyhava die Mächtigkeit von 40 m.; im Chrbinage*
hänge, wo denselben das schwache Mandelsteinlager eingeschaltet ist (fig. 7), aber
1
Спа, 10000
80 m. Mächtigkeit; an andern Orten kann die Mächtigkeit nicht genauer pe-
stimmt werden.
Innerhalb des Zuges der Mandelsteine finden sich in Lagern von Diabas-
tuffschiefern, die unbestimmte Horizonte einnehmen, die Lager von Haematit vot
welche je nach der Mächtigkeit aus dichtem Haematit oder thonigem, oolithischem
Haematit oder bei bedeutender Müchtigkeit nur aus mit Haematit durchsetzten Tuff-
schiefern oder selbst nur aus einem schwarzen, chameisitähnlichen oolithischen recht
armen Erze bestehen. In den Lagern findet man nicht selten Zwischenmittel v0?
Tuffschiefern, welche dieselben dann in einzelne Erzbänke theilen. Wiewohl die
Erzlager nur an die Mandelsteinzüge gebunden sind, da sie mit denselben gene“
tisch eng verbunden zu sein scheinen und bei ganz schwachen Diabastuffzüge®
auch ganz fehlen, so besteht doch zwischen der Mächtigkeit der Mandelsteinzüge und
der Mächtigkeit der darin eingebetteten Erzlager kein zu- oder abnehmende?
Verhältniss.
In dem Mandelsteinzuge sind meist 3 Erzlager in verschiedenen Horizonte?
bekannt, von denen aber nicht immer alle vorhanden sind. Das liegendste ойе!
1te Erzlager ist an einen constanten Horizont gebunden, nämlich an die Schichten"
gränze zwischen der festen quarzigen Grauwacke, welche die tiefsten Schichten
der Zone Dd, zusammensetzt, und an die darüber ruhenden Mandelsteine oder
Diabastuffe, da das Lager selbst den Tuffschiefern eingeschaltet ist. Die zwei ander?
Lager das 9te und 3te erscheinen innerhalb des Mandelsteinzuges in verschiedene?
Entfernungen von einander und von dem liegendsten ersten Lager eingebettet.
31
Zwischen Chyhava und Libecov sind die Lager nur durch Schürfe nach-
Bewiesen, in dem auf dieselben kein anhaltenderer Bergbau bestand. NO, von
Libečov aber und zwar vom Chrbinawalde über Jezovčín und den Karabiner Berg
Begen Červený Oujezd bei Ober- Ptíc bestand ein Bergbau, durch welchen die geolo-
Sischen Verhältnisse aufgeklärt wurden,
Indem von Westen gegen Osten die Erzführung des Mandelsteinzuges
untersucht wurde, gelangte man zu folgenden dureh Bergbau und Beschürfung
Semachten Erfahrungen. An den Gemeindegrenzen von Chyhava-Hyskov im W.
des Riedes in Öeeichov in dem Thälchen, in welchem ein Bächlein aus der
llejnská fliesst, ist das erste Lager von kaum 3 dem. Mächtigkeit, am Ausbisse
Sanz verhaut; das zweite Lager ist in einer Mächtigkeit von etwas unter 2 m.
erschürft; es liegt 360 m. im Hangenden, der Mächtigkeit nach gemessen über
dem ersten Lager; über dem zweiten Lager 470 m. im Hangenden liegt das
dritte Lager von unbekannter Mächtigkeit, welche jedoch grösser als die des ersten
"nd kleiner als jene des zweiten Lagers ist. Die Diabastuffe haben daselbst demnach
eine noch bedeutendere Mächtigkeit als die Summe der Entfernung der Lager von
einander betri igt.
Im Riede „у Jakubinkäch“ in der Gemeinde Chyhava ist 80 m, über dem
nicht erschürften diste wenig mächtigen Lager das zweite mit 2—3 m. Mächtigkeit
bekannt es besteht aus schwarzgrauem chamoisitähnlichen Erze mit nur wenig
thonigem Haematit und ist durch Tagabraum gewonnen worden. Das dritte Lager
ist unbekannt,
Südlich von Chyhava in Ouhorov sind in den Abständen der Mächtigkeit
von 100 m. und 450 m., vom ersten oder Wan nach gemessen, drei Lager
n i à 1 :
el etlichen em. das erste, mit 1 m. das zweite und mit 2!, m. das dritte
)e A ü E] ur D .
"kann, Das dritte Lager besteht aber aus 8 Bänken, deren Erzmächtigkeit nur
ly m. beträgt.
von Libetov ist im Riede „па mocidle^ über dem ersten, 2 dcm.
ager das zweite in 45 m. Entfernung, der Mächtigkeit nach gemessen,
inp: A ; dieses gegen 20 m. idt Erzlager ist sehr arm, da es nur einen
Bro gnirten Schichtenzug von grauer und róthlicher Farbe mit nur stellenweise
d ie ci armen oolithischen Haematiten darstellt.
stellten - ' Verhältnisse des Vorkommens der an der. Aufuahmestelle des darge-
uerschnittes nicht aufgeschürften Lager zwischen Chyiava und dem
N(
Mächtigem L
bekannt:
Kumeonina Ц б М,
"- 1000
“ E
Fig. 8.
ka |
Аер Kameninarücken bei Zeleznä sind auf Fig. 8, das Vorkommen der Erzlager
n 6 e :
d ч mocidle^ NO. bei Libecov in Fig. 9 versinnlicht. In dem Gehänge bei
u А
ová noch weiter NO. von Libecov ist ober dem !/, m. mächtigen ersten Lager
32
30 m. Entfernung das zweite 2—2'/, m. mächtige durch Tagabraum bekannte
Lager sichtbar.
Noch weiter gegen Osten ist der Chrbinarücken durch Bergbau gut auf-
geschlossen; im W. des Chrbinastollens sind die drei Lager von 19?/,—3/, m.
2 dem., '/,—1 m. Mächtigkeit, in 10 m. und 20 m. Entfernung über einander
gelagert; im О. des Stollens, wo das Verflächen etwas bedeutender ist und 60
bis 68° beträgt, sind die Lager von '/, m., 1/, m, 2—4 dem. Mächtigkeit in Ent-
fernungen von 4',—920 m. aufgeschlossen, Im Jezoväin-Gehänge am rechten Ufer
des Kacicer Baches sind zwei Lager von 2—3 dem. aufgeschlossen; und zwar das
erste, welches jedoch bis zu 1?/, m. auwüchst, und das 2 dem. mächtige zweite
Lager im Abstande von 25 m,
| Ier, | y
qae cuml M, j d
M N /
aom; A MA
Fig. 9. Fig. 10.
Am linksseitigen Gehänge des Kacicer Baches im Karabiner Gehänge sind
durch den Vojtéch-(Adalbert-)Stollen bekannt:
Lager 1, 2—4 dem.; darüber in 96 m. Entfernung Lager 2 mit l'/, dem.
Mächtigkeit; beim Svärover Schacht IL: das erste Lager aus Bänken von | kaum
2 dem. Mächtigkeit gebildet, darüber in 96 m. Entfernung das zweite Lager mil
1'/ dem. Mächtigkeit, dann in 10 m. Entfernung das dritte mit 2 dem.
Bei Schacht I: das Lager 1 mit 1—2 dem., darüber in 65 m. Entfernung
das zweite Lager von 2—5 dem., es schwillt aber bis 5 m. an; dann in 6 M
Entfernung das dritte Lager mit 2—7 dem.
Bei Schacht IH ist das erste Lager 6—8 dem. mächtig unter 40" bis
beinahe senkrecht stehend, weil hier Verwerfungen häufig sind; darüber in 16 0
Entfernung das zweite Lager von 3 dem., dann in 3 m. Entfernung das dritte
Lager von 1'/ dem. Müchtigkeit.
Bei Schacht IV ist das erste Lager 1—3 dem. mächtig, darüber in 24 0"
Entfernung das zweite Lager mit 11/, dem, dann in 5 m. der Mächtigkeit nach
das dritte Lager aus mehreren Bänken von zusammen '/, m. Mächtigkeit zusammen
gesetzt. Dieses dritte TN ist e Fig. 10 dargestellt.
Die Schächte IL, I, Ш, IV gehen von SW. nach NO., weiter folgen dam"
über dem Erzzuge bei Červený Ouf Gebilde der Kreideformation.
Nur das erste Lager ist überall nahe in dem gleichen Horizonte; die
Lager 2 und 3 stimmen in den einzelnen Grubenabtheilungen auch überein, was
ihren Horizont anbelangt, allein mit den Lagern der entfernten Gruben oder gar
mit den Lagern von Libedov und Chyňava ist die Identität der Horizonte der
Lager 2 und 3 nicht nachgewiesen.
22
Das erste Lager besteht aus 1 oder 2 Bünken; die tiefere Dank ist die
teichere und müchtigere. Entweder ist das Erz ganz reiner, dichter oder fein-
kórniger Haematit vom sp. Gewicht 43—46, oder die Bank ist von eingewach-
Sénen Quarzkórnern quarzig fest oder mit feinen Quarzkórnchen imprägnirt. Auch
ist das Erz sideritischer Haematit oder schieferiger, violettrother, tuffiger Haematit,
oder im Karabiner berge stellenweise E EE Haematit. Die Oolithe ent-
halten Bohnen bis Eigrösse in der Gestalt von flachen Ellipsoiden. Dieses Erz
des Liegendlagers ist trotz dessen geringerer Mächtigkeit das reinste.
Das zweite und dritte Lager enthält manchesmal, sobald nämlich seine
Mächtigkeit weniger als ?/, m. beträgt, kein oolithisches Rotheisenerz, sondern
dichtes oder sideritisches Erz. Die reinsten oolithischen Erze bestehen aus vor-
ee kleinen Oolithen von Mohn- bis Linsengrösse, am häufigsten in
Gestalt von dreiaxigen Ellipsoiden, die in einer dichten, ebenfalls rothbraunen
Grundmasse eingewachsen sind. Bei reichen Erzen hat die Grundmasse wie die
im Mittel 7—8 mg. schweren Oolithe das gleiche spec. Gewicht 3:9.
1 In müchtigeren Lagern ist der Erzgehalt meist an die Oolithe gebunden,
(lie ausnahmsweise selbst die Grösse einer Bohne erreichen; dann hat die dichte
Grundmasse des thonigen Haematites das spec. Gewicht von 3, während die
Jolithe ohne Rücksicht auf ihre Grösse die Dichte von 4—45 besitzen. Diese
Polithischen Erze sind weniger reich und rein, als die dichten des ersten Lageı
"ld zerfallen unter den Einflüssen der Witterung auch leichter an der Luft.
Das zweite oder dritte Lager ist, wenn es recht mächtig auftritt, dunkel-
Zen, und enthält ebensolche Oolithe, neben denen nur an gewissen Stellen röthliche
"artien vorkommen. Diese Lager bestehen eigentlich aus einem schwach glimme-
tigen, schwarzgrauen Diabastuffschiefer, welcher von Siderit durchdrungen ist.
Jieses 8 ärmste Erz ist etwas fester als der oolithische thonige Haematit. Auch
in diesen Erzen, wie in den rothen, welche gewöhnlich als linsenförmige Roth-
нь oder Linseneisensteine решен werden, finden sich Zwischenmittel
uffschiefern, wie es eine Skizze Fie. 11 des zweiten Lagers an der Stelle
idi Jakubinkách* ` genannt bei Chyhava, zeigt.
1
200
d |
4 ў
D m”
Ba I j | lj ur
il
di
| d
Fig. 11.
denen d ie Erzlager übergehen in einander und selbst in taube Schichten, aus
wei ‚sich durch Verdrängung der Masse derselben bilden. —
Von Borse etie cos werden durch Verwerfungsklüfte vielfach i
hier keine € na wenn dieselben keine besonderen Eigenthümlichkeiten zeigen,
hier » z irwähnung geschieht, da ihr Vorkommen selbstverständlich ist. Allein
sen diese Verwerfungsklüfte eine eigenthümliche
durchsetzt.
Ausbildung. Sie streichen
EREN,
ELOJ
ENIS
weg
Bea E
ogor
90.
1
unpaese AV
89140881]
а
IL i9Aouaoiq
pe
gegen NS. oder von NNO. nach SSW. und verflächen meist
nach Ost, wodurch sowohl die Erzlager als auch überhaupt
alle durchsetzten Schichten gegen Osten ins Liegende und
gegen Westen ins Hangende verworfen werden. In den Phyl-
liten der Etage C oder in anderen Gesteinen der Zone dj,
mit Ausnahme der Diabastuffe, sind die Klüfte schwach an-
gedeutet, in den Diabastuffen aber sind sie stellenweise als
wirkliche" Erzgànge ausgebildet, mit lettig thoniger Füllung,
welche verwitterte und zermalmte Diabastuffe und Tuffschiefer
enthält, mit Pyrit-Ankerit-Daryt-Kluftadern oder Nestern
dieser Mineralien in denselben. In diesen Verwerfungsklüften,
von welchen die Lager oft auf bedeutende Sprungweiten
dislocirt werden, kommen ausserdem noch andere Mineralien
vor, die später aufgezählt werden sollen. In den Erzlagern,
insbesondere in den festeren, erscheinen die Klufttrümmer
und Spalten meist mit schón krystallisirten Mineralien in
Gruppen oder Drusen bekleidet, von denen jetzt schon der
Baryt hervorgehoben wird. *) —
Zwischen Öerveny Üjezd und Horní Ptíce überlagert
Gebilde der Kreideformation den Zug d,; derselbe kommt
unter denselben aber wieder in einer unbedeutenden Insel
*|, Km. NW. von Hostivice nahe an der Eisenbahn und in
Hostivice selbst zum Vorschein und zwar nur mit den Diabas-
tuffen, welche hier von Kreidegesteinen entblósst sind. Dan!
erscheint die Zone d, wieder im Anfange der Wolfsschlucht
NNW. von Liboc und zieht sich über Šárka, Ovenec nach
Kobylisy. Im Gebiete des Sárkathales wird der Zug be
deutend dislocirt.
Vom Anfange der Wolfsschlucht bis zur wilden Šárka
schlucht unter dem Jägerhause oder !/, Km, unter der zweiten
Mühle daselbst, sind nur die schwarzen Grauwackenschiefe?
im Hangenden und wenig Diabastuffe im Liegenden, als ein
abgerissenes Bruchstück vorhanden. Ein anderes Bruchstück
in dislocirter Lage setzt von dem Steinbruche in d,, NW:
34 Km. von Vokovic angefangen in der Richtung über de?
Hof Jenerálka im Sárkathal und zwar im rechten Geháng?
gegen Zlatnice fort, wo er endigt. Auch hier sind nur die
hangenden schwarzen Schiefer und westlich von der Jene
rälka auch die Mandelsteine mit erzig gefärbten Lagen vo”
handen. Zur Bildung von bedeutenderen Настаа е!
kommt es hier nicht. Ob hier das tiefste Glied, nämlich die
Grauwacken oder Grauwackensandsteine überall vorhande?
sind, kann wegen mangelhafter Entblössung nicht mit Siche
heit angegeben werden; angedeutet sind dieselben abe
jedenfalls bei der Jenerálka.
—
35
Eine dritte sehr disloeirte Partie setzt von Vokovie, also genau im Han-
Senden von der Partie von d, in der Jenerálka, durch den rothen Berg gegen
Dejvic fort, um dann nach einer Bedeckung durch cenomane Quadersandsteine
der Kreideformation bei der Mathiaskirche in der Särka nochmals in der Richtung
Segen die Moldau zu erscheinen. Dieser Zug wird im Liegenden von später
gebildeten Quarzporphyren begleitet, die sich zwischen die Schichten der Etage C
"hd zwischen die unter den schwarzen Schiefern auftretenden Diabastuffe, ein-
Schalten. Im rothen Berge bestand noch bis 1867 ein Bergbau auf ein wenig
Mächtiges, vielfach gestörtes Haematitlager von höchstens 4 dem. Mächtigkeit,
Mit einem Verflächen nach h. 11 unter 340.4) Einen Durchschnitt durch diese
zwei durch eine bedeutende Verwerfung getrennte Zonen der bande Dd, von
Jenerálka gegen Třešovice stellt die Fig. 12 vor.)
Die letzten Reste der schwarzen Schiefer, welche bei Dejvie durh Lehm
гавс sind, kommen am rechten Moldauufer bei der Kaisermühle und dem
Bubenečer Bahnhof vor.
ve
Am linken Moldauufer setzen sich die liegenden Diabastuffe und die han-
Senden schwarzen Schiefer in der Richtung der Strasse vom Schloss Troja gegen
Kobylisy bis unter die Quadersandsteine der Kreideformation fort. Bei Popelátka
Sind die stellenweise roth gefärbten Tuffe gut entblósst. Ob sie unmittelbar auf
den Schichten der Etage C oder auf Grauwacken der Zone d, auflagern, konnte
im den vorhandenen Felsenentblóssungen nieht nachgewiesen werden. Auch dieser
Je tritt nochmals, jedoch nur mit den Hangendschiefern, welche bei Pope-
x stenglich zerfallen, zwischen Klein-Holesovic bis Neu-Libeü in verworfener
Agerung auf, wo er gleichfalls unter Quadersandstein verschwindet. Die Fig. 1:
P" den Durchschnitt über Zámeček bei Troja in der liegenden Partie . dieser
"One dar,
1 "
20000
Weg nach Nová Troja Moldau Holesovie
egen |
ER Die weitere Fortsetzung unter den Schichten der Kreideformation findet
BIO rod Y Q d a : . + ч ` М
р 1 erst] SW. von Brandýs a. d. E., jedoch sind die Schichten daselbst in starke
“alten gelegt. ў
Am Hügel Zabity SO. von My&kovie finden sich in überkippter
ль, folglich unter Kieselschiefern | Grauwacken und er y orum
Жр Neigung von 650 nach h. 21"; unter denselben ruhen die jüngeren
"s ui hg mit grossen Geröllen, also eigentlich Tuffeonglomerate, die in
tuffige Sandsteine übergehen. Die Tuffconglomerate stehen senkrecht, die
nden rothen Sandsteine scheinen nach Süd steil zu verflächen, allein
'"hmüberlagerung verhindert jede weitere Beobachtung. Fig. 14 stellt einen
Chsehnitt dieser Stelle vor. Die hangenden, schwarzen, feinkórnigen Grau-
ож
I
o
56
wackenschiefer finden sich nicht weit O. von Cténie und Predlie unter Quader-
sandsteinen stellenweise entblósst vor. Hier findet man auch die Quarzitconcre-
tionen, welche an andern Orten Versteinerungen führen.
dun
"e bet Myökovie
yl
Zi Zn
V NC Pap
Fig. 14.
NW. von Popovic erscheinen harte quarzige Grauwackenconglomerate der
Zone d, und zwar in einzelnen Inseln unter obercenomanen und untercenomanen
Quadersandsteinen. Mitten zwischen Popovie uud dem Kuchynkaberge bei Bräzdim
liegt Kieselschiefer auf diesen harten jüngeren Schichten mit dem zum Silurbecken
entgegengesetzten Verflächen von 50" nach h. 211/,. Diabastuffe sind hier nicht
anstehend aber schwarze Schiefer der Zone d, finden sich gleichfalls unter den
Kieselschiefer verflächend und über d, gelagert, was namentlich in den Inseln
zwischen Popovic und Brandys deutlich zu Tage tritt. Dieses verkehrte NW.
Einfallen ist offenbar mit der starken Faltung und Brechung der Silurschichten
im Zusammenhange.
Der zweite oder hangende Zug der Schichtenzone Dd,, der im Liegenden
meist auf der Zone d, oder d, aufruht und von den ihn eine Bruchspalte
trennt, zweigt sich im Ple&ivecberge bei Hýskov von dem erst erwähnten Zuge ай.
So weit als hier nach der dislocirten Lagerung erkennbar ist, besteht die Zone
vornühmlich auch aus Diabastuff, in welchem im NW. Abhange des Plešivec nicht
weit NO. von Hyskov, kaum !/, Km. ein Lager von oolithischem Haematit ziemlich
weit im Hangenden des Mandelsteinzuges mit einem SO. Verflächen nachgewiesen
ist." Wenn man dieses Lager von linsenfórmigem Rotheisenstein mit dem iD
dem Liegendlager vorkommenden vergleicht, so möchte man es als ein Hangend-
lager betrachten.
Die NO. Fortsetzung des Lagers wird bis Klein-Piilep vielfach duro!
cenomane Gebilde der Kreideformation verdeckt; erst von da an zieht es sich
über Lhotka an dem NW. Abhang des Bfezová-Berges, entlang der Klein-Prilepe!
Bachrinne gegen den Kačicer Bach südlich von Nenaécovie vorbei, und dan?
entlang der Thalschlucht gegen Drahelöie, Zwischen Drahelöic und Hofelic bi
Dusnik und Chfástan, an welchen Orten der Zug schon bedeutend durch cenoman®
Letten und Sandsteine der Kreideformation bedeckt wird, zieht er sich weiter
um endlich bei Tfebonic ganz verdeckt zu werden.
Dieser Zug besteht aus schwarzen Grauwackenschiefern, die О. von РїЙӨР
Versteinerungen und zwischen Chrustenic und Nenačovic im Kacicer Thale gl
Lager von Diabas enthalten. Bei Häjek (Waldhof) zwischen Hluzina und Motol
kommt der Zug wieder zum Vorschein und streicht dann weiter bei Motol gege”
die Colonie in der Schichtenzone dg, zieht sich óstlich-nórdlich von der Aerarial
strasse in Košíř fort und unter die Klippen der Quarzite der Zone d, und й d
die Quarzite der Zone d,, in mehrmaligen Verwerfungen, bis er gegen
die
|
Ch
Kinsky’sche Villa an den bebauten und baumbewachsenen Lehnen verschwindet.
In diesem Zuge sind in den schwarzen Grauwackenschiefern Versteinerungen
aufgefunden worden, ebenso auch am rechten Moldauufer in Prag selbst na Slo-
Vanech im Saryschen Keller und im Bahnhof der Franz-Josefs-Bahn. 7)
Am rechten Ufer ziehen die schwarzen Schiefer der Zone d, über die
Erhöhung N. von Emaus, quer über den Karlsplatz (das böhmische Polytechnieum
steht noch auf denselben) und den Wenzelsplatze zum Bahuhofe der Franz-
Josefsbahn, wo durch eine Faltung und Verwerfung der Zug sich spaltet. Die
eine Partie geht über den Staatsbahnhof im Karolinenthaler Gehünge des Žižka-
berges, dann über den Schanzenberg bis N. von Hrdlofez, wo er in der Ebene
vom Ackerboden bedeckt wird. Dieser Zug hat in seinem Liegenden Diabastuffe
"nd zwar am Fusse des Zizkaberges über dem Invalidenplatze, jedoch sind die-
selben Jetzt von dem Bahndamm verdeckt. Aufgelagert ist der Zug auf der Zone
d, und durch die oberwähnte lange Bruchlinie von derselben getrennt, zu der
Sich in der Thalebene der Moldau vielleicht auch die Zone d, zugesellt.
Der zweite Zug folgt parallel der Strasse von der Hrabovka über Žižkov,
p rada und über den nördlichen Theil von Hrdlofez im N. Gehänge des Smetanka-
te ч d m y e D m H ^ . Е
s bis über Hloupétín, in dessen Nähe er endlich unter den Schichten des
"adersandsteines. verschwindet.
> NW. 10300 SO.
Karolinenthal Zizkovberg Strasse Ort. Žižkov Voláany
Ns
NA \\ ne EA A,
8 M NA A i -> S EN № N > 2 Fr ` m
iU 4, ГА | dy | da [А
Fig. 15.
è
Die Vy&inka und Sklenářka bei Prag stehen auf diesem Zuge. Um das
n dieses gespaltenen Zuges zu versinnlichen, ist ein Durchschnitt Fig. 15
m Zizkaberg und Žižkov hier dargestellt.
Auch in diesem Zuge zeigen sich nur schwarze Grauwackenschiefer.
Verhalte
durch de
Die Schichtenzone Dd..
Diese Schichtenreihe ruht überall, wo die natürliche Aufeinanderfolge der
Schie f t Be ’
gc en erhalten ist, auf den schwarzen Grauwackenschiefern der Zone d,,
‚le sf à " > sty
„em sie von derselben entweder scharf getrennt oder mit derselben durch
eeben. vas e
Chsellagerung der Schichten verbunden ist.
fige y E palaeontologischer Hinsicht ist für die Quarzite dieser Zone das häu-
Schicht E opi des zweifelhaften Restes von Róhren, die senkrecht auf der
„ "ng stehen, zu erwähnen. Dieselben werden bald als Anneliden mit dem
ias en linearis Hall, bald als Farrenwurzel mit dem Namen Tigillites
bg. met. Wenn auch die Stellung dieser organischen Reste im Thier- oder
Re ie eine noch unbestimmte ist, so erscheinen sie doch als charakte-
A Tür diesen Schichtenhorizont. Andere organische Reste sind nur an
38
einigen wenigen Orten zum Vorschein gekommen, so zwischen Pták und Lhotka
im Gebiete unserer Karte, dann NW. von Beroun am Drabovberge. Es sind
von dort bekannt: 10 Genera Trilobiten mit 21 Arten, so Dalmanites, besonders
gemein D. socialis, Calymene, Acidaspis, Cheirurus, Illaenus, Homalonotus, Asaphus,
Trinuncleus; von anderen Crustaceen 8 Arten, 1 Orthoceras, 9 Pteropoden, einige
seltene Brachiopoden mit 11 Arten und zwar meist Discina, Orthis und andere
noch seltenere Reste.
Charakteristisch für diese Zone ist ein feinkórniger fester Quarzit von
lichter Farbe, welcher offenbar einst als ein sehr feinkörniger Sand abge
wurde, jetzt aber beinahe ganz krystallinisch erscheint. Nur da, wo Versteine-
rungen, mit Ausnahme der Röhren, vorkommen, ist er mehr sandsteinartig. Graue
Farben trifft man seltener an, gewöhnlich ist das Gestein gelblich und auch
róthlich. Die Schichtung desselben ist manchmal ziemlich massig.
Wegen der bedeutenden Festigkeit des Quarzites ragen dessen Schichten
aus den Schichtenzonen d, und d,, die aus Grauwackenschiefern bestehen, scharf
hervor, sie bilden den Rücken des Brdawaldes am rechten Derounkaufer, dann
den Rücken zwischen Beraun und Hofelic. Aber auch bei Prag ist dieser Horizont
durch felsige Rücken deutlich angedeutet.
agert
Ausser dem Quarzit sind schwarze Grauwackenschiefer ganz von dot:
selben Beschaffenheit wie die aus der Zone d, innerhalb der Quarzite in meh!
oder weniger mächtigen Schichten eingelagert, an einigen Orten kommt aber auch
Diabas und Diabasmandelstein zum Vorschein.
An der Luft röthen oder bräunen sich die Quarzite etwas, man sieht die
fortschreitende Nachdunkelung an gewissen Klüften von Aussen nach Innen vo!
sich gehen.
Im südöstlichen Flügel der Etage D bildet die Zone d, meist als Quarzit
den Kamm und NW.-Abfall des Brdawaldes; die Fortsetzung des Brdawalde?
reht dann über Všenory, Jíloviště, Bûnê bis Záběhlic. Die bei Vsenor noch
| Km. mächtige Zone, die hier aus einem Quarzitzuge besteht, wird unter der
Mitte ihrer Mächtigkeit durch schwarze Grauwackenschiefer in zwei Zone!
getheilt, und verengt sich in der Richtung zur Moldau bedeutend. In dem Walde
bei V&enor und Revnic werden in diesem Zuge die Prager Pflastersteine gewonnell
Bei Dáné verflächt die Zone entgegengesetzt nach SO, wenigstens nahe der Ober
fläche, tiefer gegen die Moldau ist die Zone durch Zerklüftungen verworfen.
Zwischen Záběhlic bis zum Öfhadloberge im Bereiche der Bruchlinie fehlt
die Zone d}, oder kommt nur in losgerissenen Schollen vor. Erst nördlich VO”
у=
DI
kk
1
20000 Mühle
H Břozová Botič В.
TT,
17)
I
d, A
Fig 16.
der Modfaner Schlucht treten die Quarzite wieder auf und ziehen über NOY
Dvory in den Rücken des Kundraticer Haines fort, wo ihre Lagerung durch eint
39
Verwerfung eine entgegengesetzte, nach SO. verflüchende Lagerung erhält. Von
Litochleb geht dann der Zug gegen Hostivař, wo eine starke Faltung (Fig. 16)
Stattfindet, dann weiter über Horní Mécholupy, Dubeéek, Polesky mlyn, und zwar
hier wegen der Faltung in zwei Partien getheilt (Fig. 17), hierauf gegen Kolodéj,
hinter welchem Orte O. sich die zwei Falten wieder zu einem Zuge vereinigen,
der dann von da an beinahe gradlinig zwischen Hodov und Ouval über Tlusto-
vousy zum Rande der Karte streicht.
1
20000
sings des Weges von Böchovie zum Hofe Netluky 8.
zwischen Dubec und Kolod&j
QUOI NAM
z
` Im NW. Flügel spaltet sich die Zone d, von dem Plesivecberge an, wie
dies schon bei der Zone d, erwähnt wurde, gleichfalls in zwei Partien, innerhalb
Welcher ausser schwarzen Grauwackenschiefern auch noch Diabase eingelagert
erscheinen, wie der Durchschnitt des Plešivec auf Taf. I, Fig. 1 zeigt. Der
Nördliche Zug streicht N. von Hyskov, N. über den kahlen Kameninarücken, dann
über » Nr А - m % Ў A j
Ch den Hürkaberg bei Libecov, den Chrbinarücken und die Rejnover Mühle im
„Cer Thale, dann über den Karabinerberg gegen Ober-Ptíc, wo derselbe unter
d D
Kreideschichten sich verbirgt.
à Diese Quarzite der Zone d, werden von Diabastuffen überlagert, die sich
А Abnehmender Mächtigkeit bis beinahe in den Karabinerberg verfolgen lassen.
"3 Libeéov aber schiebt sich etwas unter der Mitte der Zone ein Diabaslager
"a das sich gleichfalls in abnehmender Mächtigkeit bis geben Horní Ptíce ver-
olgen lässt. Durch dasselbe wird die Quarzitzone in eine liegende, weniger
' und eine hangende mächtige Quarzitmasse getheilt. Doch auch in dieser
е заанен kommen Lager von Mandelsteinen in Wechsellagerung mit
dà Pur Grauwackenschiefern nag grauen Quarziten vor, wie dies besonders in
Bn. rokle im пеп Thalgehánge des Kačicer Thales unterhalb der
dürfg, er Mühle an einer Entblóssung zu sehen ist. Die Müchtigkeit der Zone d
end ist
2
hier im Westen der Karte etwa "Lo Km. betragen, was ziemlich bedeu-
Mh n po setzt sich der Zug D Quare unter der Kreideformation bis
Bios wg fort, WO er theilweise zu Tage ansteht, und tritt dann erst wieder
Bësch von Liboc und Vokovic in gestörter Lagerung und nach einer Verwerfung
‚nen Veleslavín und Dehnic, dann an der Eisenbahn in Dejvic und bei der
ы zum Vorschein. Bei dem Bubeneéer Bahnhofe und in dessen Umge-
8 Im Parke nahe an Holešovic treten nur spurenweise Klippen der Quarzite
On d, auf. Am rechten Moldauufer kommen zwei gegen einander verworfene
Chlösse) ^ una ا filo eine am hohen Uferfelsen der Moldau, ie dem das
i ic Zámeček steht, die andere bildet die weithin sichtbare Felsenwand
T Bulovka am rechten Moldauufer gegenüber von Holešovic und zieht sich
ыч
40
dann bis zur verlornen Schildwache in Ober-Liben, wo sie unter dem Quadersand-
stein sich verbirgt.
Weiter kommen Quarzite bei Vinar östlich von der Aerarialstrasse gegen
Podolänka nach SO. verflächend, dann im rechten Schluchtgehänge zwischen Drevéic
und Popovie in einer Falte und bei Vráb und knapp O. Brandys a. d. Elbe bis
| das linke Elbeufer in antiklinaler Lagerung vor. Am rechten Elbeufer herrscht
mr das Senkungsgebiet des Elbthales.
Die südliche Partie der Quarzitzone am Nordwestflügel ist in der Kuppe
des Plešivec und dessen östlichen Fortsetzung, dann am Kamenný vreh SW. von
Lhotka entwickelt: Doch sind hier die Aufschlüsse so undeutlich, dass erst durch
lang andauerndes Studium constatirt werden musste, was dem einen und was dem
andern Zuge angehört. Wegen den sehr dislocirten Lagerungsverhältnissen könnte
dann auch das bei Hyskov bekannte und zum weiten Zuge der Zone d, hinzu-
gezühlte Erzlager möglicher Weise als ein weit verworfener Theil des ersten
Zuges betrachtet werden, welche Ansicht mit den Lagerungsverhältnissen in Über-
einstimmung zu sein scheint. Dies mag hier nur desshalb noch wiederholt berührt
werden, um die Bemerkung anzufügen, dass dieser Knoten der Lagerung am
Plešivec bei Beraun noch einer weiteren Untersuchung bedarf.
Von Lhotka aus setzt aber der zweite Quarzitzug durch den Rücken de!
Březová bei der Einschichte ,na.lesích* zwischen Chrustenic und Nenaécovic etw
der Mitte, durch das Kadicer . "Thal, beinahe durch den Rücken der Blejskava
gegen Horelic fort. Von Horelic W. bleibt der Zug N. von der Aerarialstrasse
wird aber durch Verwerfung bedeutend dislocirt. In Horelic übersetzt er die
Strasse, und zieht sich längs dieser immer ein wenig von derselbeu südlich ent-
fernend S. bei Dušník vorbei, dann S. von Chfástan knapp N. bei Trebonie unter
die Schichten der Kreideformation.
NO. von Hluzina bei Hájek (Waldhof) zieht sich der etwas verengíe
Quarzitzung mit uutergeordneten schwarzen Schiefern quer über die Eisenbahn
und die Motol-Kosífer Strasse und dann in mehreren Verwerfungen an der linke?
Thallehne unterhalb des Weissen Berges bis zur Hřebenka gegenüber dem Kosfre!
Friedhof, worauf noch durch eine Biegung auf der Skalka hinter der Smichove
Dampfmühle Quarzite zum Vorschein kommen.
Am rechten Moldauufer tritt die Zone d, in zwei Züge getrennt аш,
analog dem Vorkommen der Zone d,. In Prag selbst ist nur der südlichere
NW,
Мі 10006 SSN,
Rossmnrkt Böhm, Sommerthenter
T4, | La ГА |
Fig. 18.
Theil der Falte in anstehenden Felsentblóssungen bekannt, und zwar im Strasse!
einschnitt bei Emaus, in der Salmgasse, dann bei dem gewesenen Rossthore un!
im nördlichen Anfang des Eisenbahntunels; die Erhöhung der oberen Neuste
wird hier durch das Auftreten der Quarzitzone bedingt. Beim Rossthore hat de!
—
41
Zug die in Fig. 18 angedeutete Gestalt. Durch die Erhöhung N. von der Kanalka,
bei der Sklenárka vorbei streicht der Zug als eine antiklinale Wölbung über den
KiiZeberg bei Vol&an, und dann über den felsigen Rücken bei der Vápenka nach
Hrdlořez, über den Smetankarücken und den Lahovicer Berg bei Hloupetin vorbei,
Wo er O. bei Hloupétín die Aerarialstrasse übersetzt und W. von Chvala unte:
den Quadersandsteinen der Kreideformation verschwindet.
Jer andere durch eine Faltung und Dislocation der Zone d, gebildete
Quarzitzug, welcher in Prag vielleicht unter dem neustädter Rathhause durchgeht,
zieht sich vom gewesenen Neuthore gegen die Hrabovka in den Žižkabererücken,
dann über den Schanzenberg und nördlich bei Hrdlořez vorbei nach NW. ver-
flüchend und zum letztenmale noch als Klippenrest mitten in Hloupétín. Das Ver-
hältniss dieser zwei Züge ist schon in Fig. 15, pag. 37 dargestellt worden.
Bildur ‚Den Zug Lhotka-Hloubötin stellt eine weiter vom Meeresstrande erfolgte
ng der Zone d, dar, analog dem schon bei der Zone d, erwähnten Vor-
kommen, Der Zug wird gegen Osten zu weniger mächtig; im Westen kann im
Kačicer Thale dessen Mächtigkeit mit 200 m. angenommen werden; östlich ist
die Mächtigkeit nur ein Bruchtheil davon.
| In dem ganzen Zuge der Quarzitzone von d,, an beiden Flügeln ist der
E реА felsige «titi coma UM aa angedeutet Quarzit auch
7 ia zahlreiche Steinbrüche blossgelegt, in denen Strassenschotter und
ise auch Pflasterstein gewonnen wird.
die Qu Ausser in der Nähe von Zerklüftungen, wo Quarzadern erscheinen, zeigen
arzite sonst keine Eigenthümlichkeiten.
Die Schichtenzone ра,.
durch Diese ist ausser den nur local auftretenden Versteinerungen bloss
nischen - Mee über den Quarziten der Zone ds charakterisirs. Von orga-
dto SE schliesst diese Schichtenreihe ein: 8 Gattungen Trilobiten in 18
а D zwar ausser Aeglina und Dionide die meisten schon in d, bekannten
"s otio m e anderen Minuten kommen 9 Arten; Cephalopoden, und zwar
oz See mit 1 Ants Preropoden, meist Conularien mit 10 Arten, dann
Ee achtopoden mit 18 Arten, meist Orthis 10 A., Discina und wenige andere
vor.
allen nen = iore Zone da, die sonst am wenigsten Selbstständigkeit unter
Bun, ett KE re der Schichtenstufe D; hakan dürfte, N. und W. von
inice Дори t, 80 namentlich bei dem. Hofe 1 ták und bei den Häuschen
genannt, wo die meisten Versteinerungen dieser Zone vorkommen.
schwarze Grauwackenschiefer, kaum unter-
dëses e Sind entweder
quarzite Sepa E die in der Zone d vorkommen, oder енче
kommen тт х оа айе. ähnlich dihen, die in ze Zone d, zum Vorschein
ist, SCH 1 aero Stellen die Trennung der Zone d, von d, schwierig
$ rrschen meist die weicheren schwarzen Schiefer vor, wesshalb diese
42
Zone wegen der leichten Verwitterung derselben nicht häufig entblösst ist. Die
Erstreckung der Zone d, anzugeben, wäre nur eine Wiederholung dessen, was
schon bei der Zone d, erwähnt wurde, indem eben das Hangende der Quarzite
aus diesem Schichtencomplexe der Zone d, besteht.
Die Schichtenzone Dd..
Die Zone d, lässt sich von der Zone d, nicht scharf trennen, indem
durch das Hinzütfeten von schwächeren Quarzitschichten der Übergang von der
Zone d, in die Zone d, sich vermittelt, wodurch die Mächtigkeit derselben
bedeutend anwächst. In dieser Zone sind manche charakteristische organische
Reste eingeschlossen. So wie für die Quarzite der Zone d, die Scolithusröhren
bezeichnend sind, so erscheinen auf den Schichtenflächen gewisser Schichten-
gruppen von Quarziten oder quarzitischer glimmeriger Grauwackenschiefer dieser
Zone d, schwielenartige Erhöhungen, die auf Fucoiden bezogen worden. Ob diese
verzweigten Schwielen als Bythotrephis oder Chondrites oder Fucoides zu deuten
wären, lässt sich wegen dem schlechten Erhaltungszustande als Abdruck vorläufig
nicht entscheiden. Ausser diesen Abdrücken sind von Trülobiten 13 Gattungen
in 27 Arten meist dieselben wie in d,, dann aber 3 Arten aus dem Obersilur in
den sogenannten Colonien bekannt. Am häufigsten kommen Trinuncleus, Asaphus,
Dalmanites und Illaenus vor. Nebstdem kommen von anderen Orustaceen 8 Arten,
Orthoceras mit 7 Arten vor, Pteropoden, meist Conularia und Cornulites, mit 17 Arten,
Gsteropoden mit Pleurotomaria und Euomphalus; Acephalen; Brachiopoden in 48
Arten, davon Sin den Colonien; Orthis mit 18 Arten, Strophomena in 6 Arten, Discind
in 8 Arten, Rhynchonella ; DT, stellenweise häufig auch Cystideen aus den Gattungen
Dendrooystites, Craterina, Aristocystites, Echinosphaerites, Orocystites.
Im frischen Zustande sind die Gesteine der Zone d, schwarze, weiche
oder quarzitische glimmerige Grauwackenschiefer, welche mit grauem Quarzit ойе?
Quarzitgrauwacken wechsellagern. Man kann im Allgemeinen bemerken, dass i!
der liegenden Hälfte der Zone d, von der Grenze mit der Zone d, angefangel
die grauen Quarzite vorherrschen, während in der hangenden Hälfte die schwarzen
Grauwackenschiefer bis zur nr. mit d, überhandnehmen, und dass die Grenze
zwischen der Zone d, und d, dann willkührlich angenommen werden muss, wel
in der Zone d; ähnliche weiche Grauwackenschiefer auftreten. Zwischen Chrusteni
und Nucie finden sich in den hangenden Schichten zwei kurze Diabaslager.
Im angewitterten Zustande aber sind die Gesteine grau oder bräunlich,
in dünnen Klüftehen von Limonit brüunlich gefärbt, die Versteinerungen gleichfalls
bräunlich, obwohl sie im frischen Gesteine schwarz erscheinen. Gewisse Schichte”
dieser Zone enthalten nämlich im frischen Zustande: fein eingewachsenen Pyrit,
durch dessen Verwitterung die bräunliche Färbung der Schichten bedingt ist.
Auch die Auswitterung von weissem Epsomit und Gyps in kleinen Krystalle"
und Nadeln, die stellenweise bemerkt wird, ist auf die Zersetzung der einge
sprengten Pyrite zurückzuführen.
pm WÉI E
—
| Die festeren liegenden Schichten bilden meist Bergrücken ähnlich wie die
Quarzitzone d,, jedoch mit sanfterer Rundung, während die weicheren Hangend-
Schichten tiefer am Abhang oder in den Thalflächen liegen.
Die Mächtigkeit von d, ist so zic nlich überall die nämliche, von 1 bis
UL Km.
Der südóstliche Flügel dieser Zone liegt am Nordabhange des Brdawaldes
am rechten Berounkaufer zwischen Revnie, vom Rande der Karte, bis Königsaal
an.der Moldau; die weicheren hangenden Schichten liegen meist im Überschwem-
Mungsgebiete des Berounkaflusses ; das Verflächen vorherrschend nach NW., wiewohl
an einigen wenigen Orten auch gegen Osten, so namentlich im Bereich der mäch-
tigen Moldaubruchlinie, wo sich das Verflächen umkehrt.
| m rechten Moldauufer gegenüber von Königsaal liegen desshalb die
Schichten der Zone d, unter den Schichten der Etage C in überkippter Lage
und lassen sich in dieser Lage bis Dolní Kré verfolgen. Das rechte Moldauufer
Гар, I, Fig. 3 zwischen Zävist und Komofany zeigt die Wirkung der Bruchlinie
auf die Schichten deutlich, indem dieselben daselbst in kurzen Faltungen auftreten.
Von Dolní Kré östlich wird die Lagerung einfacher und deutlicher.
: - Vom rechten Moldauufer zieht sich die Zone d, über Modřany, Lhotka,
Chodovec, Chodov, Hostivaře, Měcholupy, Dubeč, Koloděje, Ujezd, Horousanky bis
Begen Tlustovousy. Zwischen Práč, Dolní Měcholupy und Ujezd und von Blatov,
Horoušanky, Tlustovousy erscheinen über der Zone d, zerstörte Gebilde der
Kreideformation, welche die Schiefer der Zone d, theilweise bedecken, theilweise
auch inselartige Erhöhungen bilden.
Im nördlichen Zuge des NW. Flügels der Etage D zieht sich die Zone
d, westlich von Zeleznä längs des südöstlichen Gehänges der Kamenina, welche
aus Quarziten der Zone d, besteht, über Klein-Pfílep, Nenaéovice gegen Osten,
ma Schichten der Kreideformation zwischen Unter-Ptíe, Ouhonice, Draheltice diese
ce verdecken; im Kacicer Thale ist die hier durch Verwerfungen zerstückelte
“Aerung derselben deutlich zu sehen.
А Bei Rusín, Břevnov, auf der Kleinseite Prags, dann am Belvedere und
as treten grosse Streifen der Schieferzone di zum Vorschein. Ebenso bei
ii "S Liben und Vysočan. An der Linie Vinor-Brandys tritt aber diese Zone
sends deutlich zum Vorschein.
jezeichnend für diesen Zug ist das Vorkommen von Chamoisitkugeln
' oolithischer Structur, so in Bubeneč und zwar unter der Villa Lanna.
Der hangende oder südliche Zug streicht über Beraun, Угай, Chrustenice,
NO Sr den Hiebenyberg und die Blejskava bildet, dann über Lodenice, Horelice,
Хайс, Jinocany, Třebonice, Chaby, Stodůlky, Hluzina, Cibulka, Radlice, Vyšehrad,
Vršovice, Malešice, Hostavice, Kyje, Aloisdorf bis Chvala unter die Quadersand-
Steine der Kreideformation.
Barn ж diesem Zuge, welcher wegen seiner Erzführung Re besonderem Inte-
rn kommen zwischen Chrustenic und Mezouüh zwei kurze Lagerstócke von
as vor, ebenso zwischen Nuécic und Jinočany.
lia tmr би Grünze zwischen den härteren, quarzitreicheren, tieferen Schichten
en aus Grauwackenschiefer bestehenden, weniger harten Hangendsehichten
44
der Zone d, streicht von Утай aus bis beinahe gegen die einsame Kirche in
Křteň bei Třebonice ein Lager von Chamoisit, in der Länge von 1, Myriameter.
Dieses Lager ist vielfach und theilweise recht bedeutend verworfen, wie es al
der Karte angedeutet erscheint, und seinem ganzen Streichen nach ziemlich gut
aufgeschlossen.
An beiden Enden ist das Lager ausgekeilt und stellt eher eine mit Cha-
moisit und Siderit impraegnirte Schichtenzone von Grauwackenschiefer vor, iN
der Mitte aber, die sich bei Nudie befindet, ist es bedeutend angewachsen und
mächtig. Das Lager geht nirgends als sogenannter Chamoisit zu Tage aus, sonder?
ist in oolithischen Limonit umgewandelt. Ausser dem Lager selbst sind noch
andere Schichten auf sehr kurze Strecken mit Erz impraegnirt, und machen sich
durch ihre aus unreinem Limonit bestehenden kurzen Ausbisse insbesondere am
Vidovleberge bemerkbar.
In der Westabtheilung der Karte von Nucic westlich erheben sich iM
Folge der grösseren Festigkeit des Liegenden des Erzlagers stellenweise Anhöhen,
und da das Einfallen der Schichten gegen SO. geht, kann schon dem blosse?
Anblicke nach in den südlichen Gehüngen auf das Vorhandensein des Lagers i!
den aus den tieferen Schichten der Zone d, bestehenden Erhöhungen geschlossen
werden. Von dem Walde NW. von Vráž angefangen, wo die Gesteinsschichten
dieser Zone entblósst sind, entlang des mit kümmerlichen Gestrüppe bedeckten
Gehänges N. von Vráz bis zum Abhange des Hfebenberges bei Lodémice lässt
sich das Chamoisitlager durch seinen vielfach verworfenen und unterbrochenel
Limonitausbiss von 2/, bis 1?/, m. verfolgen. Meist besteht der Ausbiss aus eine!
Bank, manchmal begleiten das Lager langgestreckte Erzlinsen, oder es besteh!
dasselbe stellenweise aus solchen mächtigen, in einem Horizont abgelagerten, а?
einander gereihten, in ihrer Fortsetzung oft durch Verwerfungen verschobenel
Linsen. Bei der Ziegelhütte N. von Vráz lässt sich das durch einen Schurfstollen
aufgeschlossene Lager in zwei Bänken von zusammen beinahe 1 m. Mächtigkeit
die durch ein etwa 3 dm. mächtiges schwarzes Grauwackenschiefermittel getrennt
sind, erkennen. Das Lager begleiten erzhältige Schieferschichten und Concretionel
eines armen Chamoisites.
Im südlichen Abhange des Hřeben, W. von Chrustenie, treten zwei Bänke
von Limonit als Ausbiss des Chamoisitlagers auf, die etwa 19 m. Mächtigkeib
erreichen und durch ein 2 m. mächtiges, grosse Coneretionen von Limonit führende?
Zwischenmittel getrennt werden. О, von Chrustenic, nahe am S. Fusse des Blej-
skavaberges, in dem Walde Hluboký, tritt der Chamoisit wieder 1, m. mächtig
auf, erweitert sich 400 m. östlich auf 3 m. und streicht bei südlichem Einfalle?
mit 51° bis zu einer unbekannten Entfernung östlich fort. Im Hlubokywalde sind
durch Stollen gute Aufschlüsse erzielt worden. Die weitere Fortsetzung de®
Lagers ist nach einer bedeutenden Verwerfung S. im Krahulovberge, 2',, Km
WWS. von Nučic, westlich mit 0'9 m., dann aber mit 71/, m. in der Richtung
gegen Duänik bis auf unbekannte Entfernung, jedoch nicht über die Hofelic
Tachlovicer Bahn hinstreichend, bekannt geworden.
Das Erzlager tritt wieder zu Tage W. von Майс im Haine Hájecek mit
einer Müchtigkeit von 7.6 bis 95 m. und einer NO. Richtung, aus welcher %
45
Jedoch bald und zwar N. längs der Horelic-Nudicer Bahn sich ziehend, in eine
0. Richtung übergeht. In der Nähe der Bahn hat es ein Verflüchen von 6°
Segen S, Im Haine „na vinici“ besteht der flache Gipfel desselben ganz aus
dem zu Tag ausstreichenden mit 10—159 nach S. geneigten sehr müchtisem
Lagerthei] von nicht ganz genau ermittelter Mächtigkeit, weil sein Hangendes
licht vorhanden ist. Hier wird das Lager steinbruchmässig ausgebeutet.*) Noch
mehr östlicher von der Flur Vinice und N. von Хас streicht das Lager mit der
Mächtigkeit von 19 m. und dem Verflächen von 22° nach Süd bis zu einer wenig
Verwerfenden Kluft, dann mit 40? Verflüchen und 15 m. Mächtigkeit; nachher
nach einer abermaligen Verwerfung mit 11—7 m. Mächtigkeit und 50—60% Ein-
fallen nach O., wo es an einer SO. Kluft von über 200 m. Sprungweite endigt.
Diese Lagertheile in dem Riede na Chrastiei werden durch Tagbaue
abgebaut. Zwischen den Lagertheilen in dem Chrasticer und dem Jino&aner Lager
auf dem Riede „na Skrobech* ist nur ein 110 m. lang streichender 7 m, mäch-
"Ber Lagertheil mit 48% Verflächen nach S. bekannt, und von dem Jinotaner,
za Südlicher gelegenen Lagertheile durch eine über 380 m. Sprungweite hervor-
y, sende NS. Kluft getrennt. Der Jinocaner Lagertheil streicht mit 11—7 m.
Tächtigkeit und 63° Verflüchen bis zur Jino&an-Dobricer Strasse fort, hinter
pw derselbe gegen O. in der Ebene nicht aufgesucht worden ist. Es dürfte
Im Hangenden von der Kiteükirche seine wenig müchtige Fortsetzung ihr
baldiges Ende haben.
i Wie schon angedeutet, stellt das weder an der Moldau unterhalb Radlic,
A bei Beraun am Berounkaflusse vorhandene Lager eine müchtige, an beiden
nden begränzte, in der Streichungsrichtung durch Erzconcretionen und durch
; mehr oder weniger von einander abstehende Erzbänke gekennzeichnete,
mehr bald weniger erzführende Schichtenzone dar, deren Zusammenhang
^m aim zahlreiche, mitunter sehr bedeutende Verwerfungen, vielfach gestórt
ierbrochen ist.
Seiner inneren Beschaffenheit zeigt es die grösste Abwechslung. In
ТКМ Rh am mächtigsten Dese ist, tritt es in sehr belehrenden Ver-
ah i Das Lager ist hier geschichtet; die durch ‚Schichtilächen und
noch rn NEIN Sehichten erreichen selbst über 1 m. und auch
hos Er Bu üchtigkeit und sind gewóhnlich in der Lagermitte am mächtigsten.
Я ist blaugrau oder blausehwarz, aus einer dichten oder höchst feinkör-
Nučic,
Швец Grund - Fr ceri s
De n Grundmasse bestehend, in welcher leinsamengrosse, ellipsoidische schwarz-
БЫШ : А В : em
li undeutlich concentrisch schalig zusammengesetzte Oolithe reichlich aber
eg E Ev. eingebettet sind: Im Liegenden ist das Lager ‚schwach DEG
ist um o - - апа einer schwarzen Grauwackenschiefermasse, die mit Erz impraegnirt
oue, Dio Oolithe eingestreut enthält; stellenweise wird die Schiefermasse so
Bet lend, dass durch dieselbe der Übergang in die Grauwacken schiefer des
den vermittelt wird, wodurch das Lager wegen geringen Erzgehaltes unbau-
Würdig wird
häufi SS weiteren Verfolg des Lagers ausserhalb Майс sind solche Übergänge
ger, Ja es kommen mitunter im Hangenden oder Liegenden oder auch in der
des Lagers als Zwischenmittel solche Schieferlager vor, die nur einzelne
Mitte
|
|
|
|
H
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Se. з ai Чё
r
46
Erzoolithe gruppenweise eingestreut enthalten. Auch in Nucic finden sich manchmal,
jedoch verhältnissmässig nur selten zwischen Erzschichten solche kurz andauernde
mehr schiefrige Partien. Je näher an die Auskeilung des Erzlagers, desto mehr
nimmt, das Erz den Charakter einer oder mehrerer reichlich mit Chamoisit oder
Siderit impraegnirten Grauwackenschiefer an, die endlich den Übergang ins taube
Schiefergestein vermitteln. Die mittleren Schichten sind sehr rein und fest, obwohl
jede von einer etwas verschiedenen Zusammensetzung.
n Nučic lässt sich eine durch parallele Zerklüftung entstandene Abson-
derung der Schichten in grössere Blöcke, ähnlich wie bei den Kohlenflötzen,
wahrnehmen; die Richtung der Zerklüftungen ist entweder nach h. 20%, bis 291/3
mit dem Verflächen nach W. mit 75—85° (jedoch auch nach O.) oder nach h.
165/, —16'/, und mit 60—65° Verflächen nach N.
Die unzersetzten, frischen aus dem am tiefsten aufgeschlossenen Lager-
theile geförderten Erze bestehen entweder aus einer dichten oder höchst fein-
kórnigen schwarzgrauen Grundmasse, in der tiefschwarze Oolithe von Mohngrósse
reichlich eingestreut sind, an der im Sonnenlichte das geübte Auge höchst feiu-
glitzernde Punkte von Siderit erkennt, der das Erz impraegnirt; dies wäre der
sogenannte Chamoisit; oder es sind in der Grundmasse viele deutliche, an den
sehr kleinen Spaltungsflächen glitzernde Sideritkörnchen, die selbst die Oolithe
impraegniren, zu bemerken.
Dieses günzlich mit Siderit impraegnirte Erz ist sehr fest, hat einen
hellen Klang; eine Varietät, die am wenigsten häufige von allen, besteht aus einer
Grundmasse von erbsengelbem, spaltbarem Siderit, in welchem dicht neben ein-
ander schwarzgraue mit Siderit impraegnirte Oolithe liegen. Diese zwei sideri-
tischen Varietäten sind als Berthierine zu bezeichnen.
Die Chamoisite sind demnach kein einfaches Mineral, sondern ein Gemenge
eines Eisensilikates mit etwas eingeschlossener Grauwackenschiefermanse und mit
mehr oder weniger Siderit.
Das ne Gewicht des Erzes ist 3—3°6. Die Grundmasse hat die
Dichte von 34—35, wenn sie nicht bedeutend sideritisch ist oder ganz aus
Siderit besteht. Sobald die Chamoisite einer anfangenden Zersetzung атеш
fallen, wird die Grundmasse derselben blaugrün-schwarz, blauschwarz, blaugrat
grüngrau, ebenso auch die Oolithe, die aber zuletzt zu weissem erdigen Kaolin
sich umwandeln, während die Grundmasse in thonigen Limonit übergeht, Gegen
den Ausbiss zu erscheint das frische Erz bläulich oder grünlich gefärbt, und
gehen insbesondere die Oolithe in Verblassung der Farben voran, wodurch ihre
feine concretisch schalige Zusammensetzung erst recht deutlich wird, Je steiler
das Verflächen des Erzlagers, desto tiefer hinab lässt sich die Umwandlung von
Ausbiss an verfolgen, doch reicht dieselbe kaum viel über 19 m. herab. Merk
würdig ist die Umwandlung des in der Nähe der grösseren Verwerfungsklüftel
mürbe gemachten und zertrümmerten Erzes in thonigen Haematit an seinem
Ausbisse.
Das Eisenerz ist wegen seines ziemlichen Phosphor- und Schwefelgehalte®
zwar zur Darstellung eines brauchbaren Gusseisens, weniger aber zur Stabeisen”
bereitung geeignet.
4T
Im Erzlager von Nučic finden sich nur wenige ganz erhaltene Reste von
Versteinerungen vor, am häufigsten noch Orthoceras. Im Krahulov sind Orthoceras
häufig, und haben ihre Luftkammern mit Quarz ausgefüllt; ähnlich auch in der
Tluboká bei Chrusténic, wo noch die best erhaltenen organischen Reste angetrof-
en werden.
Das Erzlager lieferte: Orthoceras bisignatum, Aristoeystites bohemica, Dendro-
Cystites Sedgwicki, Orocystites, Echinosphaerites, Rhombifera bohemica, Nucula bohe-
"ca, Orthis macrostoma, Conularia grandissima, C. fecunda, Cornulites bohemicus,
Maenus Panderi, Trinuncleus ornatus, Asaphus nobilis, Cheirurus claviger, Euomphalus
"pulus, Pleurotomaria viator, Serpulites bohemicus, Chondrites und andere. Е,
1 Da der hangende Zug der Zone d,, welcher das Chamoisitlager birgt
Weiter vom Meeresufer gebildet ist, so wären dessen Schichten ein Produkt des
bsatzes im tieferen Meere. Die Fig. 19. zeigt den Durchschnitt durch das
3
3 vo D Chrastice
225 A 2 4
ee ei
guer" 3
Fig. 19.
Nudes ` n 1 Л " o
Hirer Erzlager in der Chrastice und Fig. 20. die Ansicht des Südstosses des
Zwei 5 А d a
Weiten Tagabraumes im Erze, wo das noch anstehende Erzlager schraffirt erscheint.
Tagabraum
Nro. П,
E
Fig. 20.
Мы Eine andere merkwürdige Erscheinung ist die sogenannte Colonie in Dd,.
Bn AE n manchen Orten linsenförmige Concretionen von selbst PER Deci-
sind E кеген in den Grauwackenschiefern der Zone d, Die Concretionen
ünd posed dichten Kalksteinen aus der Etage E, en aus Ge ähnlich
tight A а nämlich unter der Bruska-Strasse in 1 rag, an einer jetzt
i nehr aufgeschlossenen Stelle fanden sich in den Kalklinsen Versteinerungen
bei welche der dritten Fauna angehören, und zwar zusammen mit solchen, welche
die zweite Fauna bezeichnend sind. Diese Colonie führt den Namen der
шы oder der Colonie Zippe, In derselben kommen 4 Trüobiten aus
ra citen Fauna mit 4 Trilobiten und 9 Brachiopoden der dritten Fauna vor 10)
"not anderen Stelle und zwar N. von Vra im Hangenden des Erzausbisses
48
kommen ähnliche Kalkconcretionen mit Orthoceras, Acıdaspis-vesten vor, wahrschein-
lich auch eine Colonie darstellend.
Auch unweit Roztyl (u zlámaného kiíZe) S. von Prag fanden sich kuglige.
Concretionen mit Versteinerungen der Zone e, vor, mitten in Schiefern mit Trilo-
biten der Zone d, (Dalmanites socialis, solitaria, Homalonotus minor). Ebenso
waren ehedem Eë Kalkknollen in einem Hohlweg bei Vršovic am Wege nach
Prag und unter dem VySehrad gegen Nusle zu sehen,
Die Schichtenzone Dd,.
Dieselbe besteht aus Grauwackenschiefern oder festen Quarzitsandeteinen,
welche an gewissen Orten die so merkwürdigen Colonien enthalten. Mit der Zone
d, schliesst die Etage D im Hangenden ab.
Von organischen Resten sind in der Zone d, bekannt 94 Gatt. Trilobiten
mit 61 Arten, von denen jedoch 5 Gatt. mit 6 Arten ^ui die Colonien entfallen, 80
dass nur 23 Gatt. mit 55 Arten für die eigentliche Zone d; als charakteristisch ver-
bleiben; dann 10 Arten andere Orustaceen der zweiten Fauna und 4 A. der dritten
Fauna in den Colonien; dann 13 Arten Cephalopoden in der zweiten Fauna und
36 Arten der dritten Fauna, meist als Orthoceren in den Colonien. Brachiopoden
sind in 51 Arten vorhanden, von denen 11 Arten den Colonien angehören; häufig
sind Orthis 14 Arten (davon 1 in den Colonien), Strophomena 11 Arten (davon
З in den Col.), Atrypha 9 Arten (davon 5 in den Col.), Discina 5 Arten, Lingula 6 Arte!
(davon 1 in den Col.). Von Pteropoden sind hier 10 G. meist Conularia, dann seltene
der Artenzahl noch nicht gezählte Gastropodem, Acephalen, Anneliden und seh!
seltene Graptolithen, Dafür sind aber in den Colonien die Graptolithen der Arten-
zahl, noch mehr aber in der Zahl der Individuen sehr häufig. Die gesammte Fauna
der Colonien umfasst 12 Arten Trelobiten, davon 4 der zweiten, 8 der dritten Faund
angehörig, verschiedene Crustaceem der dritten Fauna mit 4 A., Cephalopoden mit
36 A., davon 5 den Colonien eigenthümlich, 31 aus der dritten Fauna; 2 Pteropoden
der dritten Fauna, 10 Gasteropoden, 8 Aerian, 1 Polypenart der dritten Hau
12 Brachiopoden, wovon 11 der dritten Fauna angehören und 1 A. den Colonie?
eigenthümlich ist; 21 Arten Graptolithen, wovon 7 eigenthümlich, 14 aus de!
dritten Fauna, and schliesslich eine eigenthümliche Znerinites- Art.
Von Trilobiten kommen ausser Amphion, Harpes, die meisten in der Zone
d, schon bekannten Gattungen vor, zu denen noch Ampyæ, Phillipsia, Remopleuride
Sphaerewochus in die zweite Bes hinzutreten. Von Cephalopoden sind ausser
Orthoceras, noch Gomphoceras und Bactrites in 1 Art, in der zweiten Fauna, dan!
Cyrtoceras in 2 A. in den Colonien bekannt.
Die Gesteine von Dd, sind entweder schwarze oder graulich grünlich®:
weiche, schwach glimmerige und am Ausbiss ganz zerbröckelte Grauwackenschiefe!
oder Thonschiefer, zuweilen denen von d, oder d, oder d, ähnlich, mit welchen in
verschiedenen Horizonten meistens aber in den oberen jüngeren Schichten, Lage!
von feinkórnigem Quarzit abwechseln. Der Quarzit ist jedoch eigentlich ein fein“
körniger, fester mit etwas krystallinischem Quarz cementirter Sandstein, und des
49
halb trotz der theilweisen Ähnlichkeit mit dem sehr feinkörnigen Quarzit von d,
von demselben doch zu unterscheiden. Scolithusröhren fehlen gänzlich, doch
kommen stellenweise Eindrücke vor, die an Abdrücke von Crinoidenstielgliedern
erinnern.. In der liegenderen, durch allmähligen Übergang aus der Zone d.
hervorgegangenen Schichten, finden sich nicht häufig, gerade so wie in d, an ge-
Wissen Orten, kleine kugelige Concretionen von Kalk mit kleineren Versteinerungen.
le tieferen Schichten treten wegen ihrer Verwitterung meist in den tieferen Lehnen
Und den Thalfurchen auf, während die hangenderen Schichten, wo in denselben
Selbst müchtigere Quarzitsandsteinschichten in Wechsellagerung auftreten, oft
bedeutende Hügel bilden.
Die in verschiedenen Horizonten der Zone d, eingelagerten Colonien von
verschiedener Ausdehnung und Mächtigkeit, bestehen entweder bloss aus Grapto-
lithense
hiefern mit oder ohne schwarze, Versteinerungen führende Kalkconeretionen,
Осе ‚ 1 u s
der noch aus Diabaslagern, welcher letztere Fall der häufigere ist.
} Im südöstlichen Silurflügel
Corno vorbei bis
Ortsch
assen sich die Schichten der Zone d, bei
an das rechte Berounkaufer in unserer Karte nachweisen; die
aften Klučice, Běleč, Zadní Třebaň liegen auf diesem Zuge. Am linken
erounkaufer setzen die Schichten über Hlásná Třebaň, Rovina, Lety in ziemlicher
Breite über Mořínky, Vonoklasy, Dobřichovice, Černošice, Radotín, Lahovka, Gross-
und Klein-Chuchle bis zur Moldau und dann über Hodkovičky, Bränfk quer über
die Aerarialstrasse zwischen Kré und Pankrác fort. Bei Dobfichovic ist der tiefere
Theil der Zone d, gerade so wie zwischen Černošice und Lahovice unter dem
»rounkaflusses verborgen. Die hangenden, etwas quarzitischen oder
"Andsteinartigen Schichten bilden das ansteigende wenig eultivirte Gehänge entlang
88 linken Berounkaufers.
| In diesem Flügel sind mehrere Colonien bekannt. Eine von diesen Colo-
quete unterhalb Klucic durch beide Berounkaufer hindurch ; sie liegt unmit-
Т der Zone е, und besteht aus je zwei EK von EP о ид
200 m. i: p 3 Bil, E ER, e? Lie $ n 1.5 en
bei Pu ве 1 Неред setzen ги е unter der Wehre bei de "ice
àn unter dem Flusse durch.
Die müchtigste Colonie oder vielleicht angemessener ausgedrückt, Colonien-
gii eis
vs setzt N. von Unter-Vlence durch den Voskovberg unter der Berounka und
N Zeg Ebene von Vorder-Trebäh über Rovina, Karlík und noch beinahe 1 Km.
- fort
techten ен er Sich auskeilt. Ebenso schliessen sich an diesen Zug, welcher am
MS erounkaufer im dem steilen Abhange des Voskovberges entblósst ist,
parallel über Běleč streichende Colonien an. Die Mächtigkeit des ganzen Zuges
reegen Ge zwischen Běleč, Hinter-Třebáń bis zum Voškovberg, welcher aus
kaum wi. Greptolithenschiofern Thonschiefern und Qussziten zk деп
баве als 900 m.; der Zug aber darinnen, ‚welcher Guaptelitlionschiefer
Ce sst, ihat die Mächtigkeit von 500 m. Man zählt da і Diabaslager, 5 Lager
aptolithenschiefern ; sie sind in dem Durchschnitte Tab. L Fig. 4 vom
kovberg unter den Berounkafluss fortgesetzt dargestellt.
50
Östlich von Karlík, etwa Li, und 2'/, Km. weit, sind im Gehänge der
Zone d, Kalklinsen, vielleicht auch Colonien eingelagert. Ebenso sind auch
Colonien bei Solopisk bekannt.
Eine ganz kleine Colonie trifft man S. von Lahovka unweit Radotin an,
sie ist nur einige Hundert Schritte lang und besteht zu unterst aus einem wenig
mächtigen Diabaslager, oben aus Graptolithenschiefern. Die Colonie Haidinger
befindet sich zwischen Radotín und Gross-Chuchel gegenüber der Obstbaumschule
SW. vom Bahnwüchterhause Nro. 5 am Abhange des Lochkower Plateaus. Diese
mehrere Hundert Meter lange Colonie besteht in der Mitte der grössten Ent-
wicklung aus einem Diabaslager von 4—8 m. Mächtigkeit, das auf Quarzit der
Zone d, aufruht und von Quarzit mit Ja m. Mächtigkeit überlagert wird; auf
diesem liegen dann die 1'/,—2 m. mächtigen, an Zastrites peregrinus Barr. reichen
Graptolithenschiefer. Vom Gross-Chuchle-Thale 350 m. SW. trifft man die Colonie
Krejei an, welche aus Graptolithenschiefern und Mergelschiefern, mit grossen
eingeschlossenen ellipsoiden Kalkknollen (Anthrakonit) besteht und an 6 m.
mächtig ist (Taf. I, Fig. 6).
Am rechten Moldauufer befindet sich die kurze Colonie Vinice N. von
Modřan, aus Graptolithenschiefern, in deren Mitte ein Diabaslager liegt, bestehend;
dann die Colonie Hodkovieka N. bei der Schmiede, hier aber dislocirt, wie am
Querschnitte. Taf. I, Fig. 3 zu sehen ist; sie besteht aus zwei Lagern von Grapto-
lithenschiefern und aus zwei Diabaszügen; endlich die Colonie Bránik, etwa 100 m.
nördlich von der Bráníker Kalkwand in dem verworfenen Theile der Zone de
(zwischen Bránfk und Dvorce), die nur aus einem Graptolithenschieferlager besteht.
Bei der Grabung eines Brunnens im Dorfe Dvorec mitten im Thalgrunde kam
ebenfalls Graptolithenschiefer in den Schiefern d, eingelagert vor und gehört
ebenfalls einer Colonie an.
Im nordwestlichen Flügel der Etage D bilden die Schichten der Zone d;
an manchen Orten das Liegende der schon oft genannten langen Bruchlinie
Hyskov-Prag-Hloupötin, welche die Etage D in zwei Züge spaltet. Im Kačice"
Thal zwischen Nenacovic und Chrustenic sind unter der ERES die Schichtel
d, nicht bedeutend entwickelt. Dieselben kommen erst wieder O. von Radost bei
Beränek-Motol längs der Strasse vor, erscheinen dann nach Nhi Verwer
fungen іп Košíř N. von der Strasse unter den Schichten der Zone d, bis zu de?
Schichten der Kreideformation am Weissen Berge, und streichen dann unter de!"
Laurenziberge gegen den Oujezd iu Prag fort, wo sie weit verdeckt sind.
In diesen Schichten, und zwar im hangendsten Theile derselben, kommt
die mächtige Colonie Motol (oder u beránka) vor, deren Liegendschichten aù
— mit Anthraconitkugeln und Graptolithense hiefern bestehen (Beránek
NO. у, Km.), und von dem durch das Kreuz in Motol bemerkbaren Diabasstock
übétlagert werden, worauf die Colonie mit hangenden Graptolithenschiefern endigt
Dièse Schiefer sind im Westen der Colonie durch die erwähnte Bruchlinie von de
Schiehten d, des Hangendzuges getrennt, im O. aber von den Schichten der Zone
d,- überlagert. Im mächtigsten Theil dürfte die Colonie 400 m. senkrechte
Schichtenabstand haben. +=
51
Der südliche Flügel der Zone d, ist vollständig entwickelt: er gelangt
von Kosovberg N. von Jarov und Ratinka in das Gebiet der Karte, zieht sich
S. von Beroun und Vráz über Neuwirthshaus S. von Lodenic, dann S. von Nucic,
N. von Mezoui, Tachlovie, Dobríé, Zbuzan, Řeporyje, Ohrádka, N. von Nová Ves,
?Wischen Jinonic und Butovie, Radlic, über die Moldau nach Podol gegen Nusle,
Wo sich die beiden Flügel der Zone d, vereinigen.
Der liegende Theil dieses Zuges befindet sich in einer Niederung, der
hangende Theil bildet aber meist rückenfórmige Hügel, weil daselbst Sandstein-
Quarzite anstehen. Die Erhöhung des Koloberges S. von Lodenic, die erhöhte
“age von Letnik, Tachlovie, Dobříč u. s. w. ist dadurch bedingt.
Dieser Zug schliesst bedeutende Colonien ein. In Tachlovie setzt eine
derselben durch den Zwischenraum, welcher beide Häusergruppen des Dorfes
ennt, in einer Mächtigkeit von 200 m. durch. Sie besteht aus 4 Lagern von
Graptolithenschiefer im Liegenden und aus 4 Diabasbänken im Hangenden (Taf. I,
Fig. 5). Ihre Länge zwischen Letnfky und Dobříč dürfte 3 Km. betragen. !!)
| Zwischen Zbuzan und Ohrádka sind in d, viele Diabaslager eingeschaltet,
besonders im hangenden Theile dieser Zone. Bei Reporyje zählt man in der
one d, 14 Diabaslager. Auch treten in diesem Theile mehrere Colonien auf.
Eine Colonie dürfte an der Strasse von Ořech nach Reporyje vorhanden sein ;
Ihre Graptolithenschiefer sind aber undeutlich entblösst, N. von Reporyje an der
Strasse nach Stodůlky befindet sich die Colonie Archiae, aus Graptolithenschiefern
ek Kugeln von Anthraconit und drei kurzen Bänken von Diabas bestehend. Die
“ange derselben ist 1 Km., die Mächtigkeit 80 m. Am Wege nach Ohrädka ist
ӨШ schwaches Lager von Diabas.im Liegenden und Hangenden von Graptolithen-
Schiefern begleitet. +?)
р In Ohrádka selbst trifft man auch eine Colonie an, dann weiter die
te Cotta NO. bei Nová Ves, die im Liegenden aus Graptolithenschiefern, im
enden aus einer Diabasbank besteht. О, von Nová Ves ist ein müchtiger
rstock von Diabas anstehend.
Colon
Hang
La ge
Nach der Vereinigung der beiden Flügel der Zone d;, die bis zur Aerarial-
Stra; và 1. vA "n è e
Be 1 Vysehrad-Kré schon angeführt wurde, setzen dieselben als ein langgezogenes
ска 34 D e . ү y. v А + reet 1
“en mit dem nördlichen Rande bei Nusle, Vršovice, Nová Strašnice, S. von
nion Heiden das Маан ein 50. ist; der asch Rand geht dann von
= dien V jer un: Práče, Sterboholy, S. von Dolní Poternice und Bechovic,
m Schichten der Kreideformation bedeckt wird, und wo das Ver-
m dis ца gegen NW. seht. In der Mitte des Beckens, durch welches die
Bohdaler атш durchgeht, sind quarzitische Gesteine anstehend, so am
? bei Michle und N. von Bechovic.
S 1 A s " D D . m ۰ H , o v
Stellenweise findet man hier Fueoiden ziemlich häufig, so bei Dolní Pocer-
Nice de ч Р o :
Strat oder Leptaena pseudoloricata, Dalmanites in kalkigen Platten S. bei Alt-
H V 3 ie Ap Ts 1 e в e . a `
„Dit, sowie ап dei Eisenbahn. Colonien aber sind hier nieht bekannt. Es ist
Uber T : мр " CH
оон eine eigenthümliche Erscheinung, dass die Colonien in dg, deren Zahl
е ia noch keineswegs erschöpft wurde, meist an Diabase gebunden sind
Ort vorkommen, wo da Obersilur wirklich auf der Zone aufruhend auftritt.
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Dafür finden sich aber in diesem Theile Lager von Minette
(Glimmerporphyr), in der Mächtigkeit von einem Deeimeter bis
nur wenige Meter, deren Eruption also in die Zeit der Bildung
der Zone d, fällt. Schwache Lager von Minette trifft man an
zwischen Unter-Michle und dem Tachlovicer Hofe, damn N. nahe
an Záběhlic und S. von Dolní Počernice nach N. verflächend.
Die zwei Bänke von Minette S. von Dolní Počernice enthalten in
der kleinkörnigen Grnndmasse bis erbsengrosse Orthoklassphae-
roide, die mit Biotit umhüllt sind. Mit dem vorherrschenden
Verflächen nach Süden kommen zwischen dem Bohdalec NO. von
Michle und Neu-Stra&nic zehn, höchstens ?/, Km. weit streichende
nur wenige Meter mächtige Lager von Minette vor, die an der
Eisenbahn theilweise entblösst in weicheren Thonschiefern ein-
gebettet sind und gegen Süden verflüchen.
Erwähnenswerth ist vielleicht noch das Vorkommen von
kalkig mergeligen schwachen linsenförmigen Schichten am rechten
Ufer des Unter-Pocernicer Teiches in der Zone d.
Mit diesen Vorkómmnissen ist die Verbreitung der Etage D
in der Richtung der Axe des Silurs erschöpft. Allein abgetrennte
Theile der Etage D finden sich als müchtige Schieferschollen oder
Inseln auch im Bereiche des Granites vor, und dieselben 'sollen hier
im Anhange ihre Beschreibung finden.
Anhang zur Etage D.
Eine im Zusammenhange mit dem mittelböhmischen Бї
stehende und eine davon losgetrennte Partie als grosse Schiefer-
insel im Granit fällt in die SO. Ecke unserer Karte. Hier sind
nämlich durch den bei Mnichovic eingelagerten Granit Theile de?
Silurs abgetrennt und wie dies vielfach erwiesen erscheint, theil-
weise metamorphosirt und unter den Granit einfallend. Der Theil
des Silurs, welcher mit der mittelböhmischen Masse im Zusammen“
hange steht und gegen den Granit einfällt, der sich an ihn апер!
hat noch ziemlich das Streichen nach NO. und zwar von Ujezdet
aus über Svétice, О. von Říčany, nach Březí. Wegen der theil-
weisen Bedeckung der Oberfläche mit Lehm, lässt sich die Grenz?
der Etage D gegen C hier nicht genau anzugeben.
Die losgerissene Partie, die nur bei Zvanovice und уой
rady nech in das Kartengebiet fällt, ist aber ganz aus der Richtung
des Silurs in Mittelböhmen abgelenkt, indem sie nach NW. streicht
und nach SW. ebenfalls unter den Granit verflücht.
Das Verhältniss der Etage D in der Nähe des Granit?
zu der ldauptmasse des Silurs ist in dem Schnitte über Tehov:
Říčany, Dolní Měcholupy dargestellt (iu Fig. 21). Die Etage
58
bildet, einen flachen Sattel, auf dem NW. und SO. die Etage D liegt. Die sattel-
förmige Lagerung der Etage C wird aber durch die transversale Schieferung der
ausbeissenden Schichten unter Tage meist verdeckt.
Unter der Etage D zwischen Újezdec und Březí lassen sich nun ebenfalls
die einzelnen Zonen nachweisen. Zwischen Újezdec und Radimovice treten zer-
Streute Blöcke von quarzigen Grauwacken aus dem Lehm daselbst zum Vorschein,
Welche ganz mit den Grauwacken der Etage B übereinstimmen und dess-
halb auch der Grenze mit C folgen. Ebensolche nicht anstehende feste quarzige
Grauwackenconglomerate finden sich in zerstreuten Blöcken 1", Km. SO. von
Капу und ?/, Km. NO. von Svétice im Walde. Dieselben dürften hier anstehend
Sein und die Grenze der Zone d, gegen die Etage C andeuten. In Üjezdec selbst
sind Schiefer vorhanden, dann im Zuge zwischen Radimovie, Popovie über Kaso-
Vice, Svötice, Všestary, Tehov, Březí gegen Tfebohostic ebensolche halbphyllitische
Schwarze Thonschiefe r, welche ganz an diejenigen von d, erinnern, aber durch
grössere Festigkeit az von denselben unterscheiden. Stellenweise sind sie wirk-
liche Phyllite. Die Gränze dieser Phyllitthonschiefer der Zone d, gegen die
Etage © bei Kašovice, V&echromy, Svoj&ovice sind nicht ganz sicher bestimmt
Und durch eingehendere geologische Begehungen dürften die Grenzlinien genauer
xirt werden, als es an der Karte geschah, deren topographische Unterlage hier
bedeutend unrichtig ist. Der Umstand, dass über diesen Phyllitthonschiefern
wirkliche Quarzite der Zone d, nachgewiesen wurden, lässt dieselben offenbar als
Schiefer. der Zone d, erse heinen.
Diese halkkryatellinisc hen schwarzen Schiefer aber sind an der Berührungs-
Srànze mit dem Granit zwischen Velké Popovice und Radimovice in ein Übergangs-
sestein, nämlich in Amphibolitschiefer umgewandelt; 3|, Km. О. von Svétice sind
M denselben Bänke von Couzeranitphyllit, ganz ähnlich demjenigen von Pouzac
e den Pyreneen eingelagert. Der festere braunschwarze Couzeranitphyllit mit
motigen E rhóhungen verflächt nach SO. deutlich, aber nicht sehr bedeutend, und
e fue Erhóhungen in dem weicheren Thonschiefer de? Zone d,. In Brezí
e UN Мапу und Škvorec sind diese Thonschiefer und Phyllite, wo sie nahe
'anit auftreten, und zwar besonders О. in Březí und dann im rechten Ufer-
ые weg Büchleins N. vom Dorfe in Frucht- oder Knotenschiefer umgewandelt.
BEP pa Send aber sind die Schiefer derartig, dass man dieselben als zu d,
gësch ia iter anerkennen kann, da sie die eigenthümliche transversale Rukia
ا der nur wenig erhärteten schwarzen Grauwackenschiefer in der Art zeigen,
auch im Gebiete des Silurbeckens bei Prag bekannt ist.
Thönsen, (Gi Zone d, besteht aus gut erkennbaren jedoch wenig mächtigen mit
Tehoy Hiefern. wöchsellagernden Quarziten, die an der Erhóhung mitten =
Xil. go o. Gage auftreten und daselbst flach nach SO. und zwar nach h. 9°,
füllte beten ч "x sie schliessen hier entweder Reste von Zeite? eg ausge-
онан aperte ein. Auch N. von Tehov im Riede i uhlífi* pow
Tickete d,-Schichten vor. Dieser ganz unbedeutende Schichtencomplex von
Se en Sandra О. an dem O. bei Tehov vorbeigehenden Granit. Diese
бен Мые “опе d, welche vermöge ihrer Zusammensetzung aus Quarziten
amorphismus nur ganz unbedeutend unterliegt, ist der eigentliche An-
54
haltspunkt zur richtigen Deutung dieser sonst zu den azoischen Schichten B
oder A gezählten Phyllite.
Diesen Verhältnissen nach muss das rechte Gehänge der Thalschlucht
zwischen Svojetic und Menéic zur Zone d, gehören, so wie das linke Thalgehänge
zwischen Мелёіс und Klokoéná N. von Mnichovic der Zone d, angehört. In dieser
Zone d, sind die Grauwackenschiefer zu Phylliten umgewandelt, allein die mit
denselben wechsellagernden dunklen Quarzitschichten verrathen die Angehórigkeit
/ 4; da diese Quarzitschichten der Metamorphose widerstehen. Die
zur Zone €
d,-Schichten stossen unmittelbar an den Granit an. Ob übrigens die zwischen
Strančice und Kunčice an der Karte als d, bezeichneten metamorphosischen
Schiefer wirklich auch hieher gehóren, muss erst durch erneuerte Begehungen
erwiesen werden; ihre dermalige Bezeichnung ist also nur eine provisorische.
Die Schieferinsel im Granit an der Sázava im Gebiete von Ondfejov-Skalic
greift nur mit einem Zipfel in die SO. Ecke der Karte ein, und zwar mit nach
SW. verflächenden Schichten. Über diese Schieferinsel ist ausser ihrer Zuweisung
zu den Urthonschiefern beinahe keine andere Thatsache bekannt gewesen.
Bei Vodérad O. von Zvanovice knapp hinter dem Kartenrande folgen über
den Phylliten, die vielleicht der Etage C angehören, in der Nähe des Granites
schwarze Thonschiefer, welche nun nach den bei Tehov erkannten Verhältnissen
ebenfalls als zur Etage C gehörig sich darstellen. Dieselben zerbróckeln doch
etwas leichter. Über den Thonschiefern der Etage C ruht nun ein Quarzit-
grauwackenzug, der offenbar der Etage P angehórt und wegen seiner Hartnückig-
keit gegen Metamorphose als ein guter geologischer Horizont sich erweist. Der-
selbe stosst ?/, Km. NO. von Zvanovie an Granit an und streicht zwischen Zvanovice
und Vodérady gegen SO. in einer Mächtigkeit, die nach den vorkommenden
Aufschlüssen etwa auf 100—150 m. geschützt werden kann; die Richtung des
Verflächens ist wenig deutlich. Hierauf folgen wieder schwarze Thonschiefer bis
gegen Zvanovice, und noch mehr in südwestlicher Richtung folgen Phyllite und
feinkórnige Glimmerschiefer, innerhalb welcher Quarzitschiefer mit einem meta-
morphischen Charakter auftreten. Je weiter gegen Ondřejov, desto mehr erinnern
die höheren Glieder des Schichtenzuges an Glimmerschiefer-Phyllit mit einge-
lagerten und umgewandelten Quarziten.
Auf Grund dieser Beobachtungen kann nun auch die Deutung der andern
in den Graniten von Mittelbóhmen auftretenden Schieferinseln versucht werden.
Das Obersilur oder die Etagen E, F, G, Н mit der dritten Fauna.
Das von dem Schichtencomplexe der obersilurischen Etagen eingenommen?
Gebiet, ist im Vergleiche mit dem Gebiete des Untersilurs ein ziemlich beschrünktes:
Es reicht der Länge nach von Zdic etwa in der Richtung der Siluraxe übel
Konéprusy bis Nusle bei Prag, und der Breite nach von Pouönik bei Karlstei!
bis Sedlec bei Lodenic. Von der Lüngenausdehnung entfallen auf die Karte 3 MY-
riameter; die grösste Breite zwischen Mezouh und Mofínky misst 7 Km.
55
Vorherrschend sind im Obersilur dichte geschichtete Kalksteine, unter-
Beordnet Schiefergesteine und Diabase. Die Diabase treten meistens an der Basis
auf, die Kalksteine gehen durch die ganze Gruppe der Etagen hindurch, der oberste
Theil des Obersilurs ist aber wieder schiefrig.
| Die Schichten haben im Allgemeinen eine beckenartig synklinale Lagerung,
die im Grossen und Ganzen dem Barrande’schen idealen Durchschnitte in Fig. 1,
Pag. 10 entspricht, und an manchen Stellen nähern sich diese Lagerungen wirklich
diesem Idealprofile ; meist aber sind dieselben in der Mitte des Beckens gefaltet,
Wozu übrigens noch Dislocationen und Verwerfungen sich beigesellen.
Die Fauna des Obersilurs zeichnet sich durch ihren Reichthum an Arten
US, den sie im Vergleiche mit dem Untersilur besitzt. In sämmtlichen Silur-
Sebieten sind bisher in der dritten Fauna gegen 6500 Arten bekannt geworden,
Wovon auf Böhmen allein in runder Zahl etwa 2500 entfallen. Die dritte Fauna
enthält in Böhmen also eine solche Menge organischer Formen, wie keine andere
Palaeozoische Fauna.
» In der dritten Fauna erscheinen zum erstenmale Reste von @amoidenfischen.
Jie во bezeichnenden Trilobiten erscheinen hier mit 17 Gattungen, von denen
allerdings die meisten schon in der zweiten Fauna zum erstenmale zum Vorschein
Dien darunter sind nur 6 Gattungen neu für die dritte Fauna, und, von diesen
Di Suen kommen etliche auch schon in den Colonien der zweiten Fauna vor.
ee A der Trilobitenarten beträgt 207, was gegenüber den andern Petrefacten
ER. а ein Zehntel aller bekannten Arten ist. Es ist hieraus trotz der Ver-
rung der Artenzahl der Trilobiten in der dritten Fauna dennoch ein ungün-
ST Mengevorhältniss im Vergleich mit den ande Thierarten ersichtlich.
sein Se häufig sind die jGaktungen Brandes mit 46, Proetus mit 39, Acidaspis
gen, hacops mit 20, Cheirurus mit 10, Cyphaspis mit 9; Harpes mit 9, Dal-
mit бе mit 8 und Lichas mit 5 Arten. Von andern Crustaceen sind 18 Genera
› Species nachgewiesen.
тиа Seng bedeutendsten Antheil an der dritten l'auna Banen aber die Cephalo-
Ziffer E d die н mit gegen 1150 Arten in 15 Gattungen: In runder
Be а D auf ‚die Meng р Orthoceras 600, Cyrtoceras 300, Gomphoceras 80,
жен Бүз 1 рай 50, Ascoceras Lie ae und Aphidioceras je 8,
iia мия Die Ganfatidepn mit der Gattung Goniatites geben 17 Arten.
schon a ei n sing auch Gasteropoden, ‚Heteropoden und Acephalen vertreten, wie
Het, X саа bemerkt wurde, jedoch mit noch nicht ganz genau bekannter
sind ve и d hh teropoden sind mit rund 40 Arten Weeer Brachiopoden
Kar cre 8 а und zwar durch 28 Gattungen durch 521 ramen vertreten,
Sind : Ee e Arten in den. Colonien: erscheinen: Miesa l'hierformen
talla E ae TN Gattungen : Spirifer mit 81 A. mis 86 A. igna
"Cam e E м на mit 60 Au, Core mit 60 М entamerus mit 04 A.
Merista A : ph "honptes mit 18 A., Lingula mit P Ае еа mit 10 A.,
noideen, er hes a c häufig sind ‚auch Anthozoen, барле» Мараг Cri-
und in ian a be gg 1 ümmer sehr háufig erscheinen, and P Meerespflanzen
sind en -— i urschichten sogar auch Landpflanzen. Gewisse Kalkschichten
| versteinerungsleer, während andere Bänke einen bedeutenden Reich-
ся
a
thum an organischen Resten in sich einschliessen. Meist sind die dichten Kalk-
steine mergelig und in vielen Fällen bituminös, wenn sie auch nicht immer schwarz
oder schwarzgrau gefärbt erscheinen.
Die Etage E.
Dieselbe repräsentirt nicht nur das Obersilur sondern auch das gesammte
Silur am besten. Sie ruht auf der Schichtenzone d, und besteht in der unteren
Abtheilung aus Diabasen und Graptolithenschiefern, in der oberen Abtheilung
aus dichten Kalksteinen, und wird demnach in zwei Schichtenzonen Ee, und Ее;
geschieden. Die Etage E ist durch ihren grossen Reichthum an Versteinerungen,
besonders an Cephalopoden und Graptolithen, aber auch an Gasteropoden, Brachio-
poden, Acephalen und stellenweise aber auch an Orinoideen charakterisirt, Die
Mächtigkeit der Etage varirt von 60 m. bis 700 m. und noch darüber.
Die Schichtenzone Ee,.
Diese besteht hauptsüchlich aus Graptolithenschiefern meist mit Ellipsoiden
und Linsen von Kalkstein und aus Diabaslagern. Es finden sich aber auch Diabas-
tuffe vor, und zwar stellenweise in bedeutender Mächtigkeit, so wie auch Tuf
schiefer, Mergelschiefer und dichte Kalksteine.
Die Kalksteine haben meist dunkle Farben: die Kalkellipsoide bestehen
aus dichtem oder sehr feinkörnigem, schwarzgrauem, bituminöser Kalk (Anthraconit))
stellenweise mit vielen Versteinerungen angefüllt; die andern Kalksteine sin
meist grau, nicht selten reich an Versteinerungen; die Graptolithenschiefer sind
meist віной: sehr vollkommen schiefrig als Mergelschiefer oder Kalkschiefe!
entwickelt und durch einen ungemeinen Reichthum an Graptolithen ausgezeichnet
Nur selten sind diese Graptolithenschiefer roth gefärbt, so W. bei Hinter-Trebáll
oder lichtgrau, wie S. von Dobříč u. a. a. Orten. Durchgehends entwickeln die
Kalksteine beim Schlagen oder Reiben bituminósen Geruch.
Reichlich vertreten sind die Graptolithen in einer Unzahl von Individue!
besonders in den schwarzen Kalk- oder Mergelschiefern, dann Cephalopoden №
den Kalklinsen oder in den tieferen Kalkschichten. Die Kalkellipsoide find!
man aber auch in Schichtenreihen geordnet im Diabas und im Diabastuffe, J
mehr sich die Gränze der Zone e, gegen e, nähert, desto zahlreicher und gedrängte!
erscheinen die Anthraconitsphaeroide, bis sie ganze den Schichten parallele Lage"
bilden und in zusammenhängende Schichten übergehen, welche die Gränze zwisch®
den beiden Zonen (bandes) bezeichnen. Manchmal trifft man die Kalkellipsoide M
Diabas in einer Lage an, welche keineswegs dem statischen Gleichgewichte ent-
spricht, was offenbar mit dem Eruptivcharakter der Diabaslager zusammenhüng"
Gewisse Graptolithenschiefer sind hart, verkieselt und dann fär big sebänderh
auch nicht so leicht spaltbar wie die gewöhnlichen.
Der Diabas von mittelkörnigem Gefüge bildet mit Calcit impraegnirt®
dunkelgrüne, oberflächlich rostfarbig angelaufene, häufig mit späthigen Calcit-
57
klüften durchsetzte Massen, welche bei anfangender Verwitterung leicht, auslös-
bare, kugelig schalige Absonderungen zeigen. Die Zersetzung desselben reicht oft
In recht bedeutende Tiefen, so dass die Bestimmung von dessen Gemengtheilen
nicht selten schwierig wird, da der Augit des Diabases in chloritische oder sela-
donitartige Mineralien umgewandelt ist. Allmählige Übergänge von Diabas in
Diabasmandelstein und Diabastuff, der, wenn er undeutliche Schichtung zeigt, auch
In Kalk umgewandelte Versteinerungen enthält, zeigen sich häufig. In den Diabasen
oder Diabastuffen, oder im Liegenden derselben auf der Zone d, aufruhend, oder
auch im Hangenden unmittelbar unter der Zone e, liegend, kommen die Lager
der Graptolithenschiefer vor, welche sich stellenweise vier- bis fünfmal wiederholen.
Aus der Zone e, sind nur 16 Species Trilobiten in 13 Gattungen, dafür
162 Species Cephalopoden in 7 Gattungen bekannt, von denen ein bedeutender
Theil auch in e, vorkommt, was für die Zusammengehörigkeit der beiden Zonen
Spricht. Von Orthoceras allein finden sich 109, von Cyrtoceras 35 Species. Die
zahlreichen Graptolithen aus 5 Gattungen geben über 25 Species, sowohl im
Schiefer als auch im Kalke erhalten, in ersterem als anthraeitische Zeichnung, in
letzterem als wirkliche Kalkversteinerung. Die G@asteropoden, die Pteropoden (in 5
attungen), sowie die Acephalen sind nicht zahlreich und Korallen scheinen ganz
Zu fehlen, Brachiopoden kommen in 11 Gatt, mit 32 A. vor. Die grösste Mächtig-
keit erreicht die Zone mit 600 m. bei Solopisk oder Dobfríc-Tachlovic, ; Alle ein-
a; Dën Lagerstócke von Diabas oder alle Züge von Graptolithenschiefer, sowie
die andern localen Eigenthümlichkeiten lassen sich nicht anführen, wegen den
aber
En wechselnden Verhältnissen, sie sind aber auf der Karte als Diabas, Tuff,
alkstein oder als Schiefer-(Kalkschiefer-)Kalkstein ausgeschieden.
Die Zone e, zieht sich am südöstlichen Silurflügel, und zwar die untere
à ‚gegen das Untersilur bildend, über Korno, Krupná, Pouénfk, N. von Klucic
ei en, Vonoklasy, Solopisky in mittlerer Mächtigkeit, bei welchem letzteren
Séi bedeutend erweitert, Von da aus geht die Zone verdeckt unter den
ep Sanden der Sulavahöhe N. über аво. N. von der Lahovská, О. von
techn wa dann im Gehänge von Klein-Chuchel hin, verengt sich dann am
ЖЬ Чер dauufer im Südtheile von Braník und streicht B. von Pankrác gegen
R „ WO die Verbindung des SO, Flügels der Zone mit dem NW. Flügel
NU en
Gränze ;
его]
d Манат Mee Bruchspalten XU die Zone zwischen der Mühle
Wd 8, wg Pi Adi, Lochkov im Radotiner Thale, dann S. von Zadní Kopanina
Blu S vs die Zone g, und f, angelehnt und zugleich anea eine
von сөт zwei Partien getrennt; eben 80 auch in der Schlucht Přídolí SO,
ivenec und W. von Gross-Chuchle. (Siehe Fig. 27.)
баре gë, E bildet die Zone е, die Umsäumung der höheren Kalk-
Шеги dei : dë "et ; Bitov, welche hier nur in vom Hauptkalkbecken abgetrennten
Wechselt WË ere Separatbecken vorkommen. Die Lagerung der Zone e,
аце eii e ét E mannigfach, indem sie sich diesen Separatkalkinseln anpasst.
auf, Эне» ECH D als zusammenhängender Zug ап der Basis der Zone е,
über de 1 Voor «arov, Hvídalka, Ratinka 5. bei Beroun, dann N. von Tetín
en Berounkafluss hinzieht, wo er sich bis zum Felsen Kozel O. von Tetín
|
|
58
ausbreitet, dann über Listice, den Herinkberg, S. von Sedlec, №. von Stydlé vody,
S. von Koloberg in bedeutender Mächtigkeit nach Letník, S. von Mezoun, Tachlovice
und Dobríé fortstreicht, und zwar bis zu den dihreialartigen Sand- nd Schotter-
schichten der Kreideformation. W. von Zbuzan kommt eine Insel der Zone &
zum Vorschein, dann zieht sich der Zug dieser Zone im Zusammenhange vom
Anfang des Reporyjthales S. bei Ohrádka quer durch das Butovicer Thal zur
Höhe der „Dívčí Hrady“, wo ihn cenomane Sande und Sandsteine bedecken. In
geringer Mächtigkeit tritt dann der Zug S. von der Konvärka zwischen SmichoY
und Zlichov auf, und zwar unter dem Zlichover Kalkbruche und S. vom Dvorecer
Kalkbruche am rechten Moldauufer, wo er den Kalkstein der Zone e, untersetzt
und S..bei Podol noch zum Vorschein kommt, worauf über die Pankräcer Kirche
hin.dle Verbindung mit dem Zuge des andern Flügels stattfindet.
In diesem Zuge der Zone e, kommen auch Kalklager häufig. vor, so bei
der Lištice an der Berounka, zwischen Herinky und Sedlec, bei баш kleinen
Teiche der Tachlovicer Mühle (Prostřední Mlýn) $8. von Tachlovie, hier überall
zahlreiche Petrefacten führend.
In dem Zuge vom Herinkberg bis N. von Bubovice finden sich im- Dag:
gendtheile der Zone e, schwache kurze Schichten von Haematittuff vor, das ist
Lager von Tuffen mit erdigen Haematit oder selbst mit Eisenglanz durchdrungene
Lagen. Ebensolche, aber nur 1 dm. mächtige Kalklagen mit Eisenglanz und
Haematit durchdrungen, sind auch nahe an der Gränze mit der Zone e, bekannt.
S. von Dobříč bei dem Punkte „u Svatojanského Kříže“ tritt an det
Gränze von Diabastuff und eines lichtgrauen Graptolithenschiefers ein Limonitlage!
auf. Es liegt kaum 3 m. unter den Graptolithenschiefern in weichen Tuffschiefern
welche gegen das Liegende zu fester und gróber wurden, und in massigen Diabas
übergehen. Das Streichen des Lagers ist nur auf etwa 400 m. bekannt und keilt
sich beiderseits aus. Es liegt in {/, der Mächtigkeit der Zone e, von unten aus
gezählt, folglich in etwa 250 m. senkrechten Abstandes von der Zone d, aus;
verflächt sich mit 37—40? nach S. und bat in der Mitte die Mächtigl di von
4 m., die aber beiderseits schnell abnimmt. Das Erz ist ein dichter, braune
innig von Quarz durchdrungener, folglich fester Limonit, in dem stellenweise
kleine schwarzgraue Nester von einem Gemenge von Limonit und mit Sideri!
impraegnirten Haematit eingelagert sind. Das Erzlager ist insgesammt durch
unzählige, kleine, wie ein enges Maschwerk sich verflechtende Quarzüderche?
durchsetzt, wodurch sich das an und für sich schon harte Erz noch hürter, unc
wo die Quarzimpraegnation vorherrscht, noch weniger eisenhältig darstellt. Stellen
besteht das Lager nur aus den netzartig sich verflechtenden Quarzadern, welche
zwischen sich zellige, mit kleinen Quarzkrystallen und nicht mit Limonit ausgefüllte
Höhlungen bilden. Die Lagermasse ist dann gar nicht erzig. Das reinste El
hat das sp. Gewicht von 40.
Etwa 400 m. im Hangenden von diesem sogenannten Dob*íter Lager 9"
der Grünze des liegenden Diabastuffes mit dem lichtgrauen Graptolithenschiefe!
streicht an der Gränze etwa zwischen den Zonen e, und e, das sogenaunte Гри
zaner Erzlager.
59
Jieses Erzlager ist dem Streichen nach auf 1500 m. bekannt; seine
grösste v von 4—5 m. fällt in den Südtheil der Gemeinde Doan in
die Stelle „na piskäch“ genannt. Das Lager befindet sich beinahe an der Gränze
zwischen der Zone e, und e, nur 90 m. etwa im Liegenden von dem. krystalli-
Nischen Kalke der Zone e,, der bei der Mühle „Prostřední Mlýn“ SO. von Tachlovie
durch einen Steinbruch mn ist. Von hier aus geht der Zbuzaner
Fórderstollen i in das Lager. Das Hangende und Liegende des Lagers sind fein-
unit geschichtete Diabastuffe mit langgezogenen linsenartigen nicht mächtigen
E von grauem Kalkstein.
e dnd ' Lagermitte ist das Verflächen sehr steil mit 65—90? nach =н
e d Sé aber nach jeder Verwerfungskluft. Sowohl nach O. als nach W.
Fh же agermitte nimmt die Mächtigkeit allmählig ab, bis sich das Lager
en Seiten اا د oder ir und erzarm fortsetzt; RE wird auch
Tam ein. In dem Wer Hen ge - es = m. me daten Мача
1 p es sich noch auskeilt, wird es von zweinoder drei bis !/, m. mächtigen
E ege begleitet, die allmählig in den Tuffschiefern aufsetzen ung zuletzt.
die ut aen dem Lager sich ganz auskeilen. Bei dem Tachlovicer Teiche, wo
Was ager einschliessenden Sc hic hten entblösst sind, streicht das Lager nicht
» ба ев sich schon vordem ausgekeilt hat.
inde; » We gen Erzlager ist in seinem PER und mächtigsten Theile
[oie EC unter 50 m. eigentlich mur eine zu 4—5 m. anwachsende, mit einer
tus on Brachiopoden und Crinoidenresten angefüllte Kalksteinbank. Dieselbe
Stein en einem liehtgrauen, dichten bis sehr teinkörnigen HAIER Kalk:
carbonat үне Zahlen ausgedrückt, aus etwa 40%, Kalkcarbonat 40%, Fisen-
carbonaten) à Magnesiumearbonat und 16—18°/, anderen Verbindungen
"stehen. ima T kalkige Muschelschalen und aus späthigem Calcit
"Sue Isteinkerne sind stellenweise in demselben so häufig, dass. ihre
bà Жашы die sideritische Kalkmasse vorwiegt. Gegen den Ausbiss zu wird
Gewier s einlager poröser und die Steinkerne werden sandig mürbe; in einer
der w Tiefe unter Tage besteht das Lager aber aus lockerem porósen Siderit,
eg е " ` y m
нды Чеп ungemein zahlreichen, von den verschwundenen Steinkernen her-
de
n Höhlungen zellig erscheint.
„Ds Sidoritlager stellt also nur den Rest einer sideritischen Kalksteinbank
т-а Мере” der grösste Theil seines Caleiumcarbonates durch Wasser auf-
; Pis ablegen, di wurde, von welchem Vorgange die Umwandlungsstadien
lasse e De gen, die sich bis zum unveränderten sideritischen Kalkstein verfolgen
ud i berg ne graue Siderit wird näher zum Ausbiss immer mehr braun
bes geht endlich in Limonit, der die Siderittheile immer mehr und tiefer
klei ф кде a
зев et, bis der Ausbiss nur aus gelbbraunem Limonit (Zbuzaner Erz) besteht,
^em die Muschelhohlräume sichtbar sind.
hier so häufigen Versteinerungen sind: Scyphoerinus elegans, Atrypa
ella Ypsilon, weniger häufig erscheinen Spirifer togatus, Curtio
en sind Онйасагазтевіе: Ausserhalb der Lagermitte werden die
selten und verschwinden auch gänzlich; das Lager besteht dann
I
T is, Merist
"Pezoidalis, selt
SIsteinerungen
i
|
60
bloss aus sideritischem Kalkstein, der am Ausbisse zu festerem Limonit umge-
wandelt ist.
In dem Erzlager treten stellenweise auch grosse Nester — ja oft ganze
Bänke oder Lagertheile — von kórnigem reinen Siderit auf, die ein am Ausbiss
besonders festes Limoniterz liefern. Untergeordnet treten im Lager auch grosse
Nester oder einzelne Bänke eines mit Quarz impraegnirten oder mit einem Quarz
äderchennetz durchzogenen sehr festen Limonites auf, der dem blossen Anblie
nach von dem Dobricer Erz nicht zu unterscheiden ist. Nur selten erscheint da
in seiner Mächtigkeit auf !/,—?/, m. verdrückte Lager besonders in der Nähe
seiner Auskeilung als eine grünlichgraue kalkige, vorherrschend mit Siderit
impraegnirte Diabastuffschicht. Aus solchem tuffigen Sideriterze bestehen auch
die das Lager begleitenden, von demselben aber durch Tuffschichten getrennte?
kurzen Nebenlager.
Überblickt man die Verhältnisse dieses Erzvorkommens, so kann mal
sich der Meinung nicht verchliessen, dass das Zbuzaner Erzlager eine oder mehrere
der im hangendsten Diabastuff und Diabastuffschiefer der Zone e, so häufig auf
tretenden schwachen, etwas sideritischen dichten Kalksteinschichten oder Kalkstein-
coneretionen darstelle, die an dieser Stelle zu einer etwas grösseren Ausdehnung
und Sideritisirung gelangt sind.
Der Zbuzaner Limonit, obwohl schwach phosphor- und schwefelhältig, iP
ein zur Gusseisenerzeugung vorzüglich geeignetes Erz.
Wie schon früher angeführt wurde, finden sich auch bei St. Ivan aM
Herinkberge u. a. a. O. mit Siderit impraegnirte Kalkschichten vor, welche als
Limonit ausbeissen, dann auch W. vom Slivenecer Friedhofe in unbedeutende!
Ansdehnung, so wie auch an andern Orten.
So wie die eben erwähnten Orte wegen der Erzführung bemerkenswert
sind, so ist der Hügel unter der Butovicer Kirche durch seine Kalkconeretioneh
wegen seinem besonderen Reichthum an Petrefacten, meist Cephalopoden un
Graptolithen erwähnenswerth.
Die Schichtenzone Ee,.
Dieselbe ist durchaus kalkig und an ihrer Basis gewöhnlich durch all
mähligen Übergang der Kalkschichten in kalkige Knollen mit der Zone e, ү
bunden; trotzdem unterscheidet sie sich aber durch ihre Fauna von dieser Zone:
In den Kalkschichten der Zone e, ist die Hauptmasse von Versteinerungen ungere?
Silurs angehäuft, ja an manchen Stellen bestehen gewisse Bänke fast ganz au
Cephalopoden oder aus Brachiopoden, während manche schwache Schichten nur
eine Anhäufung der zertrümmerten Stiele und Glieder von Seyphocrinus celega
Zenk. darstellen.
Man zählt an 777 Arten von Cephalopoden in 10 Gattungen in de?
Kalksteinen der Zone e, , wovon auf Orthoceras 357 Arten, Cyrtoceras 267 An
Gomphoceras 66 A., Trochoceras 40 A., Phragmoceras 25 A., Ascoceras 11 A. ent
fallen, Sogar Nautilus tritt hier mit D A. zum erstenmale zum Vorschein. Dann
e
H
61
zählt man 15 ( attungen Zrilobiten mit 82 Arten, namentlich Acidaspis mit 21 A.,
heirurus mit 7, Proetus mit 8, Bronteus mit 7, Phacops mit 6, Harpes, Lichas,
Oyphaspis mit je 5 Arten. Von anderen Crustaceen kommen noch 24 Arten
M 11 Gattungen vor, darunter Pterigotus їп 5 Arten, dann 11 Arten Pteropoden;
Brachiopoden in 19 Gattungen mit 295 Arten, namentlich Atrypa mit 57 Arten,
Npirifer mit 49 A., Strophomena mit 38 A., Pentamerus mit 33 A., Rhynchonella
mit 21 A., Orthis mit 26 A. Diseina mit 22 A., Lingula mit 9 A. Sehr zahlreich
Smd die Gasteropoden aus den Gattungen Capulus, Trochus, Pleurotomaria, Euom-
Phalus, Murchisoma etc., ebenso Acephalen mit den Gattungen Avicula, Cardiola,
Lucina, Dualina, Antipleura, Sláva, Panenka, Nevěsta, Maminka u. s. w.; dann
TO Anthozoen: Favosites, Omphyma, Zaphrentis, Cyathophyllum, endlich Bryozoen
Єр!
we einige Graptolithen sowie Dietyonema in 6 Arten. Die schon bekannten
U'Steinerungen dieser Zone geben jetzt schon die Summe von etwa 1300, die
"och nicht beschriebenen dürften gleichfalls noch einige Hundert Formen umfassen,
* dass von den in runder Zahl mit drei Tausend angegebenen böhmischen Silur-
Petrefaeton auf die Zone e, mehr als die Hälfte entfallen; eine staunenswerthe
„onge, die eine Analogie weder im Silur fremder Länder, noch in andern Forma-
tionen zur Seite hat.
TEN "Die Zone СА besteht, ‚beinahe ausschliesslich aus mehr oder weniger
gen, dichten, zuweilen bituminösen Kalkschichten. Die beinahe schwarzen
Bee mit zahlreich eingestreuten Örinoidengliedern erscheinen durch tho-
lus Chieferthone mit seltenen Graptolithenresten von den andern Kalkschichten
SC He An gewissen Stellen, so S. von Tachlovie, erscheinen die Kalkbänke
Be; g 2 und durch die grosse Menge von Crinoidenresten halbkrystallinisch. '*)
ge m treten Mergelschiefer von grauer l'arbe auf; N. von Krupnä an dem
Eden. Roger wieder REN graue дрк denn Kalke ; auch bei
жш {те{еп Dolomite auf; bei I ední Kopanina und Zmralíky sind Horn-
Beschalter, 10» geringer Dicke in gewissen sandartig bróckelude Schichten ein-
[шд beinahe alle و dieser Zone entwickeln beim Reen einen
Be een Geruch. Diabastuffe und Diabase fehlen in dieser Zone gänzlich.
а gibt, besonders wenn ei reich an m ist, wegen des
Schönen, E "ecd dunklen Farbe mit den weissen Schalen we Petrefacten einen
leicht e am Marmor, sonst aber wegen des Bitumengehaltes einen
"H Atzkalk brennbaren Kalk, der als vorzüglicher Luftmörtel verwendbar ist.
u ае ein jeder Ort, en diese Zone RN liefert Petrefacten ; am
dar Um Tee aber am linken Berounkaufer bei Budüany (Karlstein) und in
gebung von Lochkov und Kolednik vorhanden.
m SO. Flügel zieht sieh die Zone e, N. von Korno, N. von Krupná, $8.
any, N. von Morínky, N. von Vonoklasy, N. von Solopisky, S. von Kosoř,
hen Slivenec und Gross-Ohuchle durch Braník gegen Pankrác hin. Im Thale
I
von Ваң
?Wige
D
he Lochkov und bei Zmrzlíky kommt ein durch Dislocation verworfener Theil
nochmals zu Tage. Im NW. Flügel ist die Zone e, flach in ziemlicher
IT wischen Konéprusy, Tobolka, Kolednik und Jarov verbreitet, von wo sich
i Zug dann N. und O. von Tetín durch den isolirten Felsen, Kozel genannt.
m linken Berounkaufer W, von Hostín über St. Ivan, N. von Vysoký Oujezd,
avon
Breite Z
de
a
>
5. von Letniky, S. von Tachlovice durch das Thal Daleje gegen Butovice erstreckt;
unter dem Zlíchover Steinbruche verengt sich derselbe und endigt am rechten Ufer
der Moldau in den Dvorecer Kalkbrüchen bei Pankrác.
Die geringste Mächtigkeit von 25 m. hat diese Zone in Zlíchov, die bedew
tendste in Budhany bei Karlstein, wo dieselbe aber wegen der Faltung nicht gut
messbar ist; an andern Orten lässt sich eine Mächtigkeit von 250 m. nachweisen.
Die Etage F.
Dieselbe besteht durchwegs aus dunklen, rothen, gräulichen bis weissen
dichten bis kleinkrystallinischen Kalksteinen, deren Müchtigkeit keine besonders
grossen Dimensionen annimmt. Im Osten des Beckens ist die Mächtigkeit eine
geringere als im Westen, wo auch die weissen Varietäten der Kalksteine vor-
herrschen.
Die Etage lässt sich in eine untere wenig mächtige Zone f, und eint
obere mächtigere Zone f, theilen.
Die Schichtenzone ГЕ.
Sie besteht aus dunkelgrauen oder schwarzen, dichten, festen Kalksteinen
in dünnen Schichten, welche nur wenig Versteinerungen führen; so 7 Gattungen
Trilobiten in 11 Arten, darunter die charakteristischen Bronteus wmbellifer und
Phacops miser, 2 Gattungen, Cephalopoden in 36 Species, Orthoceras in 26, Cyrto-
ceras in 10 Arten; nebstdem kommen je 2 Gattungen anderer Crustaceen und
Pteropoden, dann einige Gasteropoden, Brachiopoden 10 Gattungen mit 23 Arten
und Acephalen, sowie die letzten Graptolithen und die ersten Tentaculiten vo"
Die schwarzen festen Kalkschichten werden zu Inschrifttafeln verwendet. Die
Mächtigkeit beträgt nur wenige Meter bis 50 m. An manchen Stellen fehlt diese
Zone oder schrumpft bedeutend zusammen, so namentlich im Westen.
Die Schichtenzone Ff,.
Sie bildet dicke, dichte Schichten, von dichtem, lichtgrauen oder seh!
feinkórnigem, graulichrothen oder rothen Kalkstein, oder bedeutend mächtig?
Bänke von weissem Kalkstein, dies aber nur im westlichen Theile des Becken?
Hier sind Versteinerungen besonders in den weissen Kalksteinen sehr häufig
Nachgewiesen sind 11 Gattungen Trilobiten mit 84 Arten; häufig sind die Gat-
tungen Bronteus mit 25 A, Proetus mit 24 A., Acidaspis mit 11 A., Phacops mit
1 A, Cheirurus mit 4 A.; dann 6 Gattungen Cephalopoden mit 64 Arten, 9?
Orthoceras mit 47, Cyrtoceras mit 6 Arten. Auch treten die ersten Goniatiten
mit 7 Arten auf. Pteropoden sind mit 15 Arten, andere Orustaceen in 23 Arten
mit 9 Gattungen vertreten. Gasteropoden, Heteropoden, Anthozoen, nämlich Zaphrent^
Fawosites, Lithostrontion, sind sehr häufig, ebenso Brachiopoden, besonders im Weste:
>
65
Von Brachiopoden kommen 17 Gattungen mit 22 Arten vor, und zwar von Rhyn-
chonella 41 A. Spirifer 36 A, Atrypa 35 A., Orthis 27 A., Strophomena 94 A.
"entammerus 22 A., Discina und Merista je 8 A., Chonetes б A. u.s. w. Acephalen
Sind nicht häufig, darunter die Gattung Pleurorhynchus. Die ersten in Böhmen
Nachgewiesenen Fischreste (2 Arten) gehören dieser Zone an.
Die weissen Kalksteine sind die mächtigsten Schichtenglieder dieser Zone
Ind es erreicht diese Zone, wo sie auftreten, bis 100 m. Mächtigkeit. Diese
mächtige Schichtenzone erscheint dann in undeutlicher Schichtung mit lichtgrauen
Schroffen Wänden, welche an gewissen, vom Regen nicht bespülten Fugen gelblich-
braune Farbenstreifen auf der Oberfläche zeigen, sonst aber durch die Neigung
?u kleinen Hóhlenvertiefungen sich auszeichnen. Grössere Höhlenerweiterungen
Dien sich in diesen Kalksteinen bei St. Ivan (Stydlé vody) und bei der Prokopi-
kirche im Dalejer Thal unweit von Prag. Die rothen, ebenfalls mächtigen Kalk-
Schichten, ärmer an Versteinerungen als die grauen, sind mittelst Übergängen
mit den weissen verbunden. Auf den Zeichnungen der Durchschnitte sind die
Weissen Kalke von den grauen und rothen, wo dies der Massstab zuliess, aus-
| 8eschieden.
| Der weisse reine Kalkstein ohne Diabastuffe und ohne Hornsteinlagen dient
zum Brennen als Baukalk und namentlich auch als Saturationskalk für Zucker-
fabriken, Der rothe Kalk ist als rother Marmor für gedeckte Orte verwendbar,
"1 freier Luft zerklüftet er sich aber schon nach einigen Jahren. Weniger mäch-
tige Schichten liefern die Platten für das Prager Trottoir.
"Wi Die Etage F erstreckt sich von Tobolka S. über die Burg Karlstein, dann
ei, Козо, die Schlucht Prídolí bei Slivenec, N. an der Vyskocilka vorbei, wo
| “one f, mächtig und in sehr interessanten Faltungen auftritt, worauf sie nach
Ban, u А ü ч
в АШК über die Moldau übersetzt. Im Radotiner Thal ist W. vom Berg Cistá
Me Part: | | |
de Partie der Zonen f, und f, verworfen, in der letzteren wird rother Marmor
Sebrochen.
pelen Im NW. Flügel ist von Tobolka gegen Tetin die Zone fy flach wellig
besondere 1. ner Tetin und am rechten Berounkaufer, Gu im Kodaberge
"lasst meg entwickelt, = durch Verwerfungsspalten oder Faltungen ver-
N Ming Vom linken Berounkanfer m. die Zone fa N. über Hostín,
sie Маһ gs ie wo die Höhle ,Stydlé vody genannt in D gi: Geer dann zieht
Gi Co roth gefärbt über N. von Vysoky Ujezd, N. von Chynice, im rechten
i 3e des Dalejer Thales N. über Klukovice, Hluboéepy gegen Zlíchov, wo
; опе wieder mit weissen Kalksteinen auftritt, und endlich in dem Dvorecer
alksteinbruch ihr Ende erreicht.
Die Etage G.
Dieselbe ist meist kalkig, deutlich geschichtet, in der Mitte aber durch
N reri in eine liegende und eine hangende mergelige Kalkzone
i m wodurch diese Etage in drei Schichtenzonen бу, б, und g, abgetheilt
le Lagerung der Etage O ist in synklinalen und antiklinalen Schichten-
Weiche
64
wölbungen inmitten unserer Silurmulde abgelagert, und namentlich in dem schönen
natürlichen Querschnitte des Berounkathales zwischen Tetín und Krupnä, dann
in dem Radotíner Thale zwischen Chejnice, Chotec und Lochkov deutlich ent-
blösst, so dass dort der synklinale und antiklinale Schichtenbau, insofern e
durch keine Bruchlinien gestórt wird, besonders schón zum Vorschein kommt. Die
beiden mergeligen Kalkzonen, nümlich g, zu unterst und g, zu oberst, die durch
die weicheren Schiefer der Zone p, von einander getrennt werden, sind einander
ziemlich ähnlich, so dass sie dort, wo die Zwischenzone g, nicht deutlich erscheint,
von weniger geübten Deobachtern nicht leicht unterschieden werden.
Da die drei Schichtenzonen eng mit einander verbunden sind, so wird
später nur der Zug der Zone g, angegeben werden, an den sich im Liegenden
die Zone р, und im 'Hangenden die Zone g, anschliesst. Die Mächtigkeit der
Etage schwankt zwischen 250—400 m.
=
Die Schichtenzone 6g,.
Diese aus wohlgeschichteten, mergeligen, meist grauen, aus höckerigen
Knollen zusammengesetzten Kalkschichten, die denen der Zone g, sehr ähnlich
sind, nur dass sie müchtiger als diese auftreten, enthalten unter allen drei Zonen
der Etage G die meisten Petrefacten, und zwar: Seltene Reste von G'anoid- Fischen
aus den Gattungen Asterolepis, Coccosteus, Ctenacanthus und Gompholepis in 5 A:
von Trilobiten 10 Gattungen in 60 Arten, von denen am häufigsten Bronteus mit 16,
Proetus mit 9, Phacops und Dalmanites mit je 8, Acidaspis mit 6, Cheirurus mit
4 Arten vorkommen. Von anderen Crustaceen Ka sm noch 7 Gattungen in
З Arten; Cephalopoden sind noch ziemlich häufig, jedoch im Vergleiche zur Etage
E oder F in bedeutend geringerer Anzahl. Es sind von hier 6 Gattungen mit
64 Arten bekannt, davon entfallen auf Orthoceras 41 A., auf Cyrtoceras 11 An
auf Goniatites in den oberen Lagen der Zone g, 4 Arten. Pteropoden sind mit
10 Arten in 5 Gattungen bekannt, so Conularia, Hyolithes, Tentaculites, Styliola;
({asteropoden und Heteropoden in 13 Gattungen mit 16 Arten; Brachiopoden i!
15 Gattungen mit 55 Arten, namentlich Spirifer mit 11 Arten, Strophoment,
Diseina, Atrypa, Orthis mit je 6 Arten; Acephalen in 11 Gattungen mit 17
Arten, besonders Avicula in 6 Arten, Pleurorhynchus in 3 Arten; von Orinoideen
und Anthozoen kommen nur 6 Arten vor. Im ganzen erscheinen hier in runder
Zahl etwa 250 Arten.
Der Übergang der Zone f,
з in g, geschieht allmühlig. Die Schichten de?
mergligen, grauen, dichten, splittrigen Kalkes, dessen Masse aus hóckerigen dureh
eine schwache Thonlage getrennten Knollen besteht, zerfallen stellenweise in ei!
kleinknolliges Gerölle, wenn die diese Knollen trennende dünne Thonlage meh!
entwickelt ist. Die Knollen haben Nuss- bis Kopfgrösse. Oft durchsetzen weiss?
späthige Caleitadern die Schichten, Viele Schichten führen Knollen von rauch“
grauem Hornstein, Gewisse Schichten im Hangenden sind kieselig, wenig mächtig
und mit vielen, ganz kurzen, platten und dünnen Hornsteinlinsen oder Dage”
wechsellagernd, Manche Kalksteine ändern die graue Farbe in eine grünlich®
65
Ja selbst in eine тое um. Der mergelige Kalk der Zone g, ist am häufigsten
durch Steinbrüche aufgeschlossen, da er nach dem Brennen einen vorzüglichen
hydraulischen Kalk von lichter, schmutziggraulicher Farbe liefert.
| Gegen die Zone g, wechsellagert der Kalkstein mit dem Schiefergesteine
dieser Zone und bildet endlich Concretionen in derselben. Die Mächtigkeit der
Zone £y schwankt zwischen 150 bis 200 m. Unter den drei Zonen der Etage G
ist die Zone g in Folge ihrer Mächtigkeit und auch desshalb, weil die Zonen gg
wd e dieselbe nicht überall bedecken, am meisten entblösst.
Die Schichtenzone (ep.
н Dieselbe besteht aus weichen Thonschiefern und nimmt gewöhnlich die
к Wusgewaschenen Terrainrinnen und Schluchten zwischen den kalkigen
m g und g, ein, da ihr Schiefer leichter verwittert als der Kalkstein der
Nachbarlichen Zonen. Sie ist verhältnissmässig arm an organischen Resten.
Bekannt sind daraus 6 Gattungen Trilobiten mit 7 Arten und 1 Art
ne e аы dann 3 Gattungen Cephalopoden in 12 Arten (Orthoceras 10 A);
S^ und zwar Tentaculites und Styliola kommen sowohl in den Thon-
dolar. als auch in el liegenden Kalkconcretionen in 4 Arton so häufig vor,
HD "as Schiefer als l'entaculitenschiefer bezeichnet werden. Gasteropoden sind
Arten, Brachiopoden in 10 Arten, darunter тура und Strophomena mit je
Van, oophalen in 8 Arten, Orinoideen in 2 Arten bekannt, so dass die Zahl der
eimerungen dieser Zone etwa 45—50 beträgt.
die E E И weichen, thonigen Gesteine dieser Zone haben
dessha, пы grünlichgraue oder auch dunkelrothe oder gelbliche Farben ;
c E MD gefärbt erscheinen. Die dunkelrothe Färbung erscheint
roth Tw MUN; im Hangenden, wo dann auch die Kalkschichten der Zone g,
Ed A Kos 1a Чеп tieferen, sowie auch in den höheren Lagen treten
oder kom LEM Kalkmergelconcretionen, dann Wechsellagerungen mit roten
vollkommen i alkmergelschichten auf, bis der Übergang in die Zonen g, und gj
віце hr ebe? ist, Die Kalkmergelconcretionen in der Zone ei haben
esee: CT de dunkelbrüunliche Farbe mit schwarzen regellosen Flecken.
gleichen. "NL ohne alle Versteinerungen, nur zufällig enthalten sie der-
in ед, ie um den Kalkmergellagen oder Kalkellypsoiden pogen die Schiefer
stücke LE Ge 1 ragmente zu zerfallen, während sie pe a d
dung ү! tel N e die Schiefer verschiedenfärbig Ree maeh Шр ҮШ.
aber MMC ER ача "Eesen in der Etage Ц DECH ie Se E ША
die obere К o ärbig; so sehen sie den H-Schleteyn Ki De ich. } jw
kleinen Knollen SH die Zone Ва ist buntgefárbt ; Ше treten auch « EE
in die an fi i Sonden Kalkmergeleinlagerungen auf, welche den Übergang
› 8, vermitteln.
An gewissen beschränkten Orten, besonders in dem Chotecer Thale, ent-
halten die o
ее. езт nay 7 А Y 7 $
die Schiefer der Zone g, Lager von Diabas oder Diabastuff. Im Choteter
D
66
Thale enthält der Zug der Zone g, von Zadní Kopanina an über Chotec und
Chejnie zuerst schwache (2—6 m.) Lagen von Diabas in den oberen Schichten,
bei der Dvoräkmühle unweit Chejnie aber eine sehr mächtige (gegen 100—110 m.)
Lagerstockmasse von Diabastuff, welcher hier im bóhmischen Silur zum dritten-
male in dem hóchsten Horizonte erscheint. Hier ist auch die ganze Schichten-
zone g, am mächtigsten.
Die Zone g, tritt am rechten Berounkaufer in der Umgebung von Koda
theils antiklinal, theils synklinal gelagert auf, erscheint aber ausserdem noch
durch Verwerfungen dislocirt. In der Umgebung von Koda sind keine näheren
festen Punkte, gegen welche die Lage der Zone в, angegeben werden könnte, 80
dass auf die Karte verwiesen werden muss. In den Uferfelsen tritt die Zone 8z
in synklinaler Lagerung nahe bei der Schlucht unter der Kuppe „na streviei“
und in einem Zuge in der Schlucht „eisarskä rokle“ auf. (Taf. I, Fig. 2.)
Die Fortsetzung der Zone g, aus der Schlucht ,císafská rokle“ am linken
Jfer geht S. von der Schlucht bei Srbsko etwa 300 m. mit dem Verflüchen nach
NW., gerade so wie am rechten Ufer, südlich von der Zone g, liegend und nórdlich
die Zone g, unterlagernd, und zwar parallel mit der Schlucht von Srbsko auf
die Länge von 28 Kilometer, worauf dieselbe im flachen Bergrücken NW. vom
Javorkaberge bei Karlstein scharf entgegengesetzt umbiegt und zu dem Punkte
am linken Berounkaufer fortstreicht, der gegenüber der Fortsetzung der synkli-
nalen Schichtenlage bei der Schlucht „na stfevíci^ sich befindet. Hier gewahrt
man nun wieder eine Wendung, worauf unter der oberflächlichen Schotterschicht
die Zone g, NO. über den Javorkaberg bei Budüan durch die Schlucht von Karl
stein, von der Burg 400 m. nórdlich, vorbeistreicht, dann weiter unter der Strasse
von Karlstein gegen Mořínky sich zieht, von der die Zone südlich liegt, ferne!
S. von der Robliner Mühle, S. von Roblin, im №. Gehänge des Berges „у Zabo-
rinäch, „dann über die Pekärekmühle in der Solopisker Schlucht mitten dureh
Třebotov in NO. Richtung bis unter die Sand- und Schotterschichten der Kreide-
formation sich fortsetzt. Die S. gelegene Kulivá hora bei Třebotov gehört der
Zone g, an, N. von Tfebotov tritt die Zone g, auf.
Die weitere Fortsetzung der Zone g, kómmt in Kosoř selbst zum Vor
schein, wo das Verhalten wegen der Bedeckung mit zerfallenen Sandsteinen det
Kreideformation und wegen einer bedeutenden Verwerfung, die mit derjenige"
des Lochkover Thales in irgend einem Zusammenhange stehen mag, nicht nähe!
angegeben werden kann. Dieser Zug der Zone о, verflücht nach NW.
N. von Karlstein streicht im der Erhóhung ,na barvínku* genannt eine
abgetrennte Partie der Zone g,, welche an die bedeutende Bruchlinie Koda-Srbsko
Barvínek sich anschliesst. Eine isolirte kleine Mulde von 8, ist auch 12/, km
südlich von Bubovic und ebensoweit von Kozolupy in dem Hochplateau vorhanden:
wo keine geeigneten festen Anhaltspunkte als Orientirungspunkte aufzufindel
sind, so dass auf die Karte verwiesen werden muss.
Ein nördlicherer nach NW. verflächender Zug der Zone g, geht durch
die Uferfelsen des Kačicer Baches °/, km. südlich von Hostín durch den N. Abhang
des Berges Doutnáé, S. bei dem Hegerhause Boubová im N. Fusse des Berge”
67
Pint hora S. von Bubovic durch den S. Theil von Kozolupy, dann nach einer
Wendung (durch Verwerfung?) durch Trnény Oujezd, wo weiter NO, eine Dis-
location gegen S. erfolgt, worauf der Zug theilweise verdeckt über Malé Kuchafe
8. von. der Strasse von Kuchar nach Chote, S. von der Katharinakirche bei
Choteč, dann 8. vom Radotiner Bache fortstreicht, und dann den Radotiner Bach,
Nicht weit W, von der Kalinamühle (auf der Generalstabskarte steht Vorecher
Mühle) übersetzt und an dessen linkes Ufer übergeht. Hier verbindet sich dieser
Flügel der Zone g,, der nach NW. verflächt, mit dem nach SO. verflächenden
Flügel, der dann über die Strasse von Choteč nach Ořech (N. von Chote) nach
0. Sich fortsetzt. Die Verbindung beider Muldenflügel setzt Anfangs in über-
kippter Lagerung, dann synklinal durch den Anfang der Schlucht , Panácková rokle“
W, von der Mühle „Vävrovie mlyn* fort, und zwar bis über die Schlucht zwischen
dem Radotiner Thal und Hinter-Kopanina, wo sich die ganze Mulde der Zone g,
Auskeilt (Taf. 1, Fig. 5 BB).
T. Im Choteéer Thale tritt die Zone g, noch dreimal auf, und zwar in der
Richtung gegen Chejnie zu; die Mühlen des Dvořák, Burian und Kalina stehen
auf der Zone g,, in der Richtung von OChoteé gegen Chejnic gezählt. Der Zug
der Zone g, von der Kalinamühle gegen die Burianmühle bildet eine synklinale
Mulde, der Zug zwischen der Burian- und Dvofákmühle eine antiklinale Wólbung.
N der Nähe der Dvorákmühle kommen die roth- und buntgefärbten Schichten
N den oberen Lagen der Zone g, nicht vor, dafür aber verstärkt sich die Zone g,
durch Einlagerung von Diabastuff im Hangenden bis zur Müchtigkeit von 150 m.
і
Alla as 2 8 a = Se h MEN
vel diese im Choteéer oder Radotíner Thale, als der Mitte des Silurbeckens
Ak: Lo ën D D
ekannten Züge der Zone g, verschwinden W. und O. unter cenomanen zerfallenen
:
Sandsteinen der Kreideformation, so dass deren Faltungen gegen den Beckenrand
“U bedeckt sind.
St. ж Den NW, Flügel bildet derjenige Zug der доре Ваз der mitten zwischen
Eno a, ‚Hostin in der Schlucht бар Bas Baches mit ganz, unbedeutender
IR SEN У, von St. Ivan in gerader Richtung nach NO. über Vysoký ES
nter zerfallenen cenomanen Sandsteinen durch das Chotecer Thal bei Chej-
lice über q; sit, ROV 10.
d über die schon genannte Kalinamühle zum Vorschein kömmt, und dann
mals bedeckt mitten zwischen dem Dorfe Керогује und dem Triangulirungs-
к h 2 { r an : Т
1 kt der Kuppe „na drahäch“ (W. von Slivenec) nochmals zu Tage tritt. Von
Uer zieht gip Ч ` ч ^ ү ` d ы MË?
zieht sich die Zone g, im rechten Thalgehänge der Daleje-Schlucht, übersetzt
dieselbe F ү : ^ e
das elbe W. von Klukovie und geht bei Klukovic selbst wieder vom linken an
a5 rechte Gehänge der Thalschlucht, streicht damm durch den Hain am rechten
^Y D
P Ke De der речна Prokopikirche, Bereiche dann nochmals zi ;
X Abd DAE linke Thalgehänge des Hluboceper 1 hales und zwar 1 er
durch 3 x "NOH selbst oder von den „Zvahov“ genannten Klippen. Hier geht der Zug
' le „sekaná rokle“ und „bílá rokle“ genannten Schluchten durch, und zwar
dw wi Zyahovklippen, die aus Kalksteinen der Zone 0з bestehen, und setzt
x turch die Bodendepression „za skalama^ genannt gegen die Svagerka fort
eie Aerarialstrasse und das linke Moldauufer, worauf er in der Thal-
Nach S ki T umbiegend in der Richtung des alten Weges von Hlubotep
Slivenec durch die Schlucht „Rüzickova rokle“ in SW. Richtung parallel mit
O^"
i
68
der neuen Slivenecer Fahrstrasse bis unter cenomane Thon- und Sandschichten
der Kreideformation sich fortsetzt.
Überblickt man die Lagerung des Zuges der Zone g, nochmals, so erkennt
man, dass der Zug „na streviei“, über Karlstein, Třebotov, Kosor, Hlubočepy den
SO. Flügel; der Zug aber über Hlubočepy, Klukovice, Kalinamühle bei Chejnic,
über Vysoky Oujezd und Hostín den NW. Flügel der Zonenmulde g, bildet. Alle
innerhalb dieser elliptischen Mulde vorkommenden Züge von g, bilden durch Fal-
tungen des Obersilurs in der Beckenmitte zum Vorschein kommende Ausbisse
von synklinal und antiklinal gelagerten Schichtenzonen, insoferne von den Ver-
werfungen abgesehen wird.
Mit der Zone g, kommen demnach in der Beckenmitte ausser der Zone g;
auch die Schichten der Zone g,, ja sogar wenn die Falten der synklinalen Lage-
rung breit genug sind, auch die unter der Zone g, liegenden Schichten der Zone ў,
zum Vorschein, und zwar die letzteren meist von weisser Farbe. Dies ist namentlich
der Fall in dem Hochplateau zwischen Trnény Oujezd, Kozolupy, Bubovice, Srbsko,
Karlstein, Mofina, wo die Zonen g, und f, vielfach auftreten, ohne dass früher
bei der Besprechung der Etage F auf dieses Vorkommen Rücksicht genommen
wurde. Es muss deswegen abermals auf die Karte verwiesen werden,
Die Mächtigkeit der Zone g, beträgt von 20 m. bis höchstens 150 mL.
wie dies schon vordem erwähnt wurde. Meist aber nähert sich die Mächtigkeit
dem kleineren Ausmass, während «die grössere Mächtigkeit nur als Ausnahme
vorkommt.
Das sämmtliche im böhmischen Silur nachgewiesene Vorkommen der Zone
g, fällt in das Gebiet unserer Karte; ausserhalb derselben ist die Zone g, nicht
vorhanden.
Die Schichtenzone бру.
Sie wird von knolligen oder gewöhnlichen Kalkschichten, die etwas mel“
selig sind, gebildet und die denjenigen von g, oft um so ähnlicher erscheinen,
als dieselben auch Hornsteinknollen wie diese enthalten.
Diese Zone ist arm an Crustaceen; man kennt in derselben nur 3 Gatt:
Trilobiten in 3 Arten (Dalmanites, Phacops, Proetus); dafür aber erscheinen M
derselben zahlreiche Cephalopoden. Man zählt deren jetzt 11 Gattungen in 11
Arten, so Orthoceras 31 A., Cyrtoceras 21 A., Phragmoceras 21 А., Gomphocera®
8 A, Gyroceras 5 A, Nautilus З A. ` auffällig ist die Menge von Goniatiten in
14 A.: von Pteropoden sind 2 Arten vorhanden, als Tentaculites und Styliola
von Gasteropoden sind 2 А., von Brachiopoden 9 A., wovon auf Аура: 4
entfallen, von Acephalen 5 A., von Anthozoen ist 1 A. bis jetzt bekannt. In rundet
Zahl beträgt die Menge der verschiedenen Arten von Thierresten etwa 140, wovon
die Goniatiten die bezeichnendsten sind. Dazu tritt noch eine zu den Fucoiden
gerechnete Pflanzenform hinzu.
Die grauen mergeligen Kalke lassen sich von denen der Zone g, nur seht
schwer unterscheiden; gewisse Schichten sind ganz ununterscheidbar. Die Ар“
69
lichkeit wird an gewissen Orten noch dadurch erhöht, dass die oberen Schichten
dünnere Straten mit kleinen Hornsteinnestern vorstellen, wie es auch in der Zone £4
der Fall ist, Nach unten zu übergehen die mergeligen Kalke durch Wechsel-
lagerung in die roth- oder buntgefürbten weichen Thonschiefer der Zone g, über, und
"8 Sind die Kalksteine an der Basis an recht vielen Orten gleichfalls roth gefärbt,
30 dass ohne Berücksichtigung der Lagerungsverhältnisse Irrungen mit den rothen
Kalksteinen der Zone f, möglich sind.
Die Zone g, hat die Mächtigkeit von 50 bis 100 m. und liefert gleichfalls
Wie die Zone g, hydraulisehen Kalk.
Die Etage H.
Mit derselben schliesst das böhmische Silur ab. Sie ist blos auf einen
beschrünkten Raum in der Deckenmitte eingeengt und tritt in etlichen isolirten
im}
Anggezogenen Bändern auf. Das Gestein derselben bilden schwach glimmerige,
Srünlichgraue oder dunkelgraue
Reste
und
einan
Thonschiefer, welche sehr arm an organischen
n sind. Von unten nach oben theilt Barrande dieselbe in die Zone hy, h,
h, ein, welche jedoch auf der Karte und in den Durchschnitten nicht aus-
der gehalten worden sind.
Die Zone h, auf der Zone g, aufruhend jst meist scharf von derselben
Setrennt, obwohl es auch Stellen gibt, wo eine Wechsellagerung zu beobachten ist.
lê sehr vollkommen schiefrigen, in der Nähe der Kalksteine von g
7 з Weichen, an
Ü ә e n-.12 . * A
le Zone g, erinnernden graugrünlichen oder schmutzig eraugelblichen Thonschiefer
mit ң '
etwas Glimmerflitterchen enthalten an einigen Stellen wenig mächtige Kalk-
is 1 > D D D D 1 i 3 1
Chichten oder Kalklinsen von einigen Centimeter Dicke bis zu 15- 90
Yn
nung. von der Zone g
aussehen.
m. Ent-
з gezählt, welche ganz ähnlich wie die Kalke der Zone 8,
Sie stehen in ihrer petrographischen Beschaffenheit ganz nahe den
teren Schichten der Zone g,, mit denen sie das leichte Zerfallen und Verwittern
Semeinschaftlich haben,
şi Die letzten silurischen Versteinerungen, welche in dieser Eta
lud Wenig zahlreich.
ge vorkommen,
bekannt, d
Es sind in denselben nur 2 Gattungen Trilobiten mit 2 A.
ge ann 1 Art einer andern Orustacee, 3 Gattungen Cephalopoden in 14 A.,
a 10 Arten Orthoceras, 4 A. Acephalen, 6 A. Brachiopoden (Atrypa 3 A.)
10
2 X, Pterepoden
d ‚ letztere als Tentaeulites sehr häufig und in gewissen Schichten
Ominirend- ; ; : Set х
V Minirend; im Ganzen etwa 30 verschiedene Arten. Merkwürdig erscheint das
Orkommen der
Cardiola retrostriata Buch. in diesen Schichten, da diese Art
finden Had Kë Go als auch im Oberdevon bekannt ist. Von Pflanzenresten
Oa Mé lage Meeresfucoiden vor, die Barrande als Fucoides Hostinensis
ise et, sondern auch wirkliche Landpflanzeu bei Srbsko und Hostín, und zwar
„es und podiaceenformen. Bei Hostin, nahe davon nach W., enthält die
enige Centimeter mächtigen Schmitz von anthracitischer
Die Mächtigkeit dieser weicheren Thonschiefer der Zone h, betrügt
Sowohl i
r
GC h, einen nur w
teinkohle,
0 big 60 m
Die Zone h, entwickelt sich allmählig aus der Zone h, dadurch, dass
zuerst etliche höchstens 8—10 cm. mächtige graue unreine sehr feinkörnige
Quarzitschichten sich einschalten, die dann gegen oben zu mit den Thonschiefern
wechsellagern. Ihre Oberfläche trägt ausser Glimmerflitterchen auch an Fucoiden
erinnernde Schwielen, wie dies auch in der Zone d, vorkommt. Eine nähere
Deutung lassen diese Abdrücke nicht zu. Die Mächtigkeit dieser quarzitischen
Zone kann etwa 150—250 m. betragen.
Beinahe plótzlich hóren die Quarzitschichten auf, um durch ganz ühnliche
Schiefer wie diejenigen von der Zone h, ersetzt zu werden; sie bilden die oberste
Abtheilung unseres Silurs, nämlich die Zone h,, treten aber nur bei Hostin in
der Mächtigkeit von 20—40 m. auf. Mit dieser Schichtenzone schliesst unser
Silursystem ab.
Die gesammte Etage H füllt in das Gebiet der Umgebungskarte von Prag:
wo sie in 9 langgezogenen Bändern in synklinaler Lagerung die Beckenmitte
ausfüllt. Der eine Hauptzug geht nahe NW. von Tobolka durch die Schlucht von
Koda, indem er sich bei der oberen Kodamühle bis beinahe zum Verschwinden
eindrückt, zieht dann über den Berounkafluss durch die Schlucht von Srbsko nf
| km. weit gegen NW., wo die Schichten desselben ebenfalls ausgehen.
Etwa 700 m. unter der Vereinigung der vier Schluchten in den Karlsteiner
Wäldern, von denen eine vom Berge Doutnáé („v tůních“), die andere von der
Quelle „královská studánka,“ die dritte und vierte zwischen beiden sich herab-
zieht, worauf dann alle zusammen die Schlucht gegen Srbsko bilden, setzen die
Schichten der Etage H wieder an und steigen, durch die mittleren Schichten ver-
engt, auf das Plateau N. von Karlstein. Die Verengung der Etage H fängt nahe
S. vom Berge „Velká hora“ an, der rechterseits von der Doutnácer Schlucht;
„ү tüních* genannt, sich erhebt (Fig. 24 auf den folgenden Seiten). Hier, nämlich
N. von Karlstein im Gebiete des Morinabaches sind die Schichten der Etage |
horizontal gelagert und über '/, km. breit. Einige Inselchen der unterlagernde
Kalkzone g, kommen hier, insbesondere am Fusssteige von Karlstein gegen Bubovit
zu Tage. Die N. Grenze bildet der „Barvínek“ genannte Kalkzug, die 5. Grenze
befindet sich im linksseitigen Bachgehünge. Der Zug der Etage Н setzt mit de!
Südgrenze S. bei Mofiny in der Breite von 1", km. über die Roblinmühle, dan
über Roblín fort, bildet bei der Frantamühle eine Bucht und setzt au der güd-
grenze der Etage über den Třebotover Friedhof, wo er schon bedeutend eingeengt
unter cenomanen Sandschichten der Kreideformation endigt.
Dieser Zug der Etage H, in der Länge von 13 km., liegt mit dem güd-
rande concordant auf der Kalkzone g,; der Nordrand aber stósst discordant all
ältere Kalkschiehten an, weil dieselben hier an einer bedeutenden Bruchlinie zu
Tage treten, die sich längs des linken Kodasteilabfalles durch das rechte Geháng*
der Srbskoschlucht durch den Barvínek, dann den Hóhenzug S. von Trneny Ode)
und weiter S. von Malé Kuchare N. gegen Třebotov fortzieht. In der Kodaschlucht
stossen H-Schichten an die Zonen бү und auch an f, an (Profil Fig. I, Taf. 2^
in Srbsko an die Zone g, (Profil Fig. L Taf. 1), in einer der vier Schluchte!
ober der Srbskoschlucht Tig. 24 an die Zonen f, 0, ja sogar auch an g, und 8»
11
Wie an mehreren Stellen am Barvínek zu sehen ist. Das Profil Fig. 4 Taf. I und
ig. 22, welches östlich vom Hauptprofile in Taf. 4, Fig. I geführt ist (Fig. 25,
M e ` " а ` " катт 1. у
Fig. 26), zeigt das Verhältniss in der Terasse S. von Velké und Malé Kuchare.
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N. S. N. Moriner S
Moriner Barrinek Thal
Barvinek Thal 9,
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Fig. 22.
Der zweite Hauptzug fängt */, km. W. von Hostín an, zieht dann über
Hostfn gegen die Höhe „Vysoká plan" mit der südlichen Grenze bei dem Hegerhaus
Boubovä über Dubovie, wo N. eine Insel der Zone g, zum Vorschein kommt, dann
theilweise durch cenomane Sande und Thone bedeckt über Lufee mit der südlichen
Grenze über die Mitte des Dorfes Kozolup; O. von Lužec folgt dann Sand und
Sandstein als obere Bedeekung. Bei Lužec hat der Zug die grösste Breite von
eichlich UL km. Unter dem ebenen, mit sandigen und lettigen Gebilden der
Kreideformation bedeckten Plateau, zwischen Mezouü, Vysoký Oujezd und Velké
Kuchare spaltet sich irgendwo der Zug der Etage IT. durch Faltung in zwei lange
“ungenartige Streifen.
À Der südliche Streifen streicht mit dem Südrande und mit verdecktem
Nordrande über Velké Kuchaře, N. von Malé Kuchaře, dann N. parallel mit der
trasse von Malé Kuchaře nach Choteč und weiter N, von der Katharinakirche
D Chote ins Chotecer Thal bis nahe gegen die Mühle des Zimmermann. Im
'hotečer Thale beträgt die Breite des Streifens 750 m.
Der nördliche Streifen kommt im Chotecer Thale mit der Breite von 200 m.
Unter Sand und Sandstein der Kreideformation zum Vorschein, streicht über Chejnie
In das linke Thalgehänge, wo er wieder bedeckt wird. Unter dem ebenen Plateau
der sandigen Gebilde der Kreideformation setzt dieser Streifen mit zunehmender
reite zwischen Ořech und Zmrzlík östlich fort und kömmt bei Holín wieder zum
Örschein. Der Nordrand liegt auf der Kalkzone £,; der Südrand ist von ceno-
Manen Thonen der Kreideformation bedeckt. Von Holín geht der Zug mit dem
Nordrande bei Klukovice im rechten Gehänge des Prokopithales in das Hluboceper
hal über, wo derselbe mit seinen beiden Rändern auf der Zone g, aufruht, indem
die Thone der Kreideformation nur die Höhen behaupten, und endigt hier in dem
halerund von Hlubočepy an die nordöstliche Beckengrenze der Kalksteine der
DER £4 sich anschmiegend. Dieser Zug hat zwischen Hostín und Hluboéep die
86 von 2 Myriameter,
ў Andere kleine Becken der Etage Н sind blos die Reste derselben, wo
онда u synklinale Falten gelegt ist, und dadurch, dass sie die Terrain-
i lefungen einnehmen, sich erhalten haben.
TN Eine ganz kleine Mulde, nur aus ee auf einer Vertiefung der
"Steine œ, aufruhenden Schichten bestehend, hat sich auch am rechten Berounka-
=
ufer W. von der Schlucht unter der Korno-er Höhe „Na stfevíci^ erhalten. Auch
in der Bodendepression zwischen dem Javorkaberge und dem nórdlicheren Hügel-
zuge WN, von Karlstein sieht man einen etwa 200 m. breiten und 1 km. langen
Muldenrest der Etage H.
Ganz kleine ellypsoidische Muldenreste dieser Etage trifft man noch am
Plateau nórdlich von Karlstein an, und zwar den einen 1500 m. S. von Jubovit
oder 750 m. SO. vom Berge „Ралі hora“ bei Bubovie, und den anderen 500 m.
WWN. von Trneny Oujezd.
Sowohl der längste, die Beckenmitte ausfüllende Schieferzug Hostín-
Hlubočep mit der Bucht in Choteč, als auch die kleinen Muldenreste der Etage H
ruhen auf beiden Beckenrändern concordant auf der Kalkzone g,; wenn die
H-Schichten local, wie bei Holín, in ihrem Zusammenhange gestört sind, so 1
dies nur die Folge von wenig bedeutenden Verwerfungen.
un
—
Eruptivgesteine, welehe im Silur der Prager Umgebung vorkommen:
l 8 , 8
Es sind hier nur jene Eruptivgesteine gemeint, deren Alter nicht genat
bestimmt werden kann, indem sie nicht in Lagern, wie die Eruptivgesteine in den
Zonen d,, d; und e, auftreten, sondern in Gängen die Silurschichten durchbrechen:
Diorite. Diese Gesteine, welche in verschiedenen Varietäten vorkommen,
erscheinen am häufigsten in der Primordialzone О, in der gewisse Vorkömmniss®
gewiss nicht gang-, sondern lagerfórmiger Natur sind — und demnach gleich-
zeitig mit den Schichten der Zone C entstanden. Dass diese Ansicht für gewiss
Varietäten von Diorit Geltung habe, beweist das Vorkommen von geschichtete?
Diorittuffen und Dioritgrauwacken, welche mit den Dioriten gleichzeitig gebildet
wurden.
Die Diorite kommen in dem NW, Flügel der Etage C viel häufiger zu
Vorschein, als im SO. Flügel derselben.
Im SO. Flügel der Etage C begleiten kleinkórnige Diorite, auch Aphanile
wie es scheint in Lagern die Quarzporphyre, die S. von Záběhlic und Kóniggadl
die Moldau übersetzen. Diorittuffe und Dioritgrauwacken, nebst wirklichen Diorit-
lagern treten auch in der südlichen Umgebung von Zvole häufig auf; die Dior
tuffe lassen sich dann, da dieselbe bei anfangender Verwitterung ebenfalls wie
Diorite eine kugelig schalige Absonderung zeigen, von Dioriten nicht immer sogleich
unterscheiden.
Im NW. Flügel der Etage © sind Diorite verschiedener Texturen häufig’
sie tragen auch das ihrige bei, um diesem Flügel ein anderes Geprüge zu gebet
als es der SO. Flügel besitzt.
Ein Dioritmassiv ist am N. Rande der Umgebungskarte mit seine?
Centrum bei Vodolka vorhanden. Das Gebiet dieses Massivs und seiner Depe™
denzen reicht von Chvatéruby über Libšic, Klecany, Chabry, Bašť bis Kojetic. 1
der krummen Linie, welche durch die Lage der eben angeführten Ortschafte?
dargestellt wird, finden sich entweder nur müchtige Apophysen oder isolirte Stóck*
welche unterirdisch mit dem Hauptmassiv bei Vodolka im Zusammenhange gtehe?
T
dürften, aber erósstentheils durch Gebilde der Kreideformation bedeckt, nur an
den schroffen Abhüngen des Moldauthales oder in den Schluchten von Máslovic,
Kleeánky, Chabry zum Vorschein kommen.
Im Gebiete des Dioritmassivs erheben sich zwei NS. laufende Hügelrücken,
innerhalb welcher obercenomane Schichten (Korycaner Kalksandsteine) abgelagert
Sind. Diese von Korycaner Schichten eingefassten Diorithügel sind der Kopee bei
Vodolka und der Cenkovberg bei Dolínek. In diesen beiden Hügeln finden sich
verschiedene Dioritvarietäten vor, so kleinkórniger Diorit, dann ein anderer klein-
kömiger Diorit mit ausgeschiedenen Oligoklas- und Quar akiyitalleni dann Diorit-
Porphyr, mit Dioritaphanit als Grundmasse, in der frische oder kreideweiss zersetzte
Oligoklase ausgeschieden erscheinen; dann in ziemlicher Menge besonders an den
Grenzen gegen die sedimentäreren Silurschichten © Dioritaphanit von schmutzig
Stauer oder schmutzig graugrüner Farbe. Diese Dioritvarietäten kommen sowohl
in allmähligen Übergängen als auch scharf getrennt neben einander vor.
Ausser in den Cenkovhügeln findet man aber diese Dioritvarietäten auch
an andern Orten. Kleinkörniger Diorit tritt bei Zlondie, Postrizín auf, dann in
Gängen und Lagergängen an den Moldauufergehängen bei Dolan, Lib&ie, in der
Schlucht von Mäslovie, bei Vodochod, Drast, bei der Mühle Späleny mlyn in der
Roztoker Schlucht, bei Klecánky, Brnky, Dolní Chabry, N. von Sele, gegenüber
on Selc, N. von Podbaba und an zahlreichen andern Orten, besonders an den
Moldaufelsen in wenig mächtigen Gängen. Manche solche Diorite sind auch quarzig
Und vermitteln den Übergang in die quarzführenden Dioritporphyre.
Dioritporphyre mit Quarz oder ohne Quarz mit kleinkörniger oder apha-
| Nitisch dichter Grundmasse, entweder mit vorherrschender Grundmasse oder mit
І Vorherrschend ausgeschiedenen Krystallen meist von Oligoklas finden sich weniger |
| бр ausser am Cenkovberge noch bei Postrizín und Zlonéie, danu N. von der
Dynamitfabrik im Ausgange der Schlucht von Chabry als mächtiger Gang, und N.
е1 Klecánky. An eingewachsenen Oligoklaskrystallen reiche Е MOT die
oberflächlich ganz verwittert und gebleicht erscheinen, kommen am linken Moldau-
Wer р gegenüber Chvatéruby vor, dann bei Malý Bait. hier in ziemlicher Aus-
Чет, wenn auch weniger häufig entblösst zu Tage tretend, und zwar ebenfalls
Verwittert und gebleicht. |
К m zahlreichsten treten die Dioritaphanite zum Vorschein. Dieselben |
können. falls sie Neigung zur unvollkommenen schiefrigen Textur haben, mit den |
"ipewandelten Grauwackenschiefern verwechselt werden. Entweder bilden dieselben
sch Mutzig grüne bis lichtgraue Stöcke oder sie bilden Gänge. Bedeutend ist die
Aphanitmasse von Kojetie-Predboj, bei Колоп, Předboj, Chvatéruby, Postrizin
und 7 Zlonëic, Im ganzen Moldauthale treten Stöcke und Gänge von Diorit: раш
MIL. 80 von Chvatéruby an über Libsie, Vétrusie, dann bei Podhor, Podbaba,
dr! in den Schluchten von Máslovic, Klecánky und Horní Chabry. Auf einer
arte von so kleinem Maassstabe wie die unsere, können alle diese Vorkommnisse
des Aphanites gar nicht angedeutet werden.
Alle diese angeführten Dioritgesteine gehóren als Dependenzen zu dem
Mächtigen Massiv von Vodolka,
|
|
|
14
Ausserdem treten vereinzelnte Dioritaphanite auch bei Družec und südlich
von diesem Orte auf; dessgleichen ein ganz zersetzter Gang W. von Zákolan.")
Der Corsit, welcher sich an den Diorit anschliesst, wurde nur an einer
einzigen Stelle im SO. Eck der Karte als mächtiger Gang bei Klokocéná, nahe ай
der Grenze mit Granit gefunden. Das kleinkörnige Gestein mit Sparel etwas
grösseren, ausgeschiedenen Krystallen von Anorthit, durchsetzt ziemlich bedeutend
metamorphosirte Schichten der Zone d,; es ist also jünger als das Untersilur.
Merkwürdig ist hier das Auftreten dieses Gesteines nahe an der Granitgrenze
ein Verhältniss, welches sich in den Silurschichten des Eisengebirges im Chrudimel
Kreise wiederholt. Ausserhalb der Karte sind Corsite im Granit an zahlreichen
Stellen nachgewiesen.
Minette tritt als ein wenige Meter mächtiger Gang, die Etage C durch-
brechend, am rechten Moldauufer südlich von Königsaal bei der Einschicht Jaro"
am Ende der Ohrobecer Schlucht auf. Taf. I, Fig. 3. Das Alter der Minette gehört
der Zone d, an, und somit ist dieser Gang eine von den wenigen, noch sichtbare?
Durchbruchstellen dieses Gesteines, welches sich zur Zeit, als sich die Zone d;
bildete, stromartig auf den Schichten derselben verbreitet Kate
Syenit tritt in der Etage C auf, dieselbe in Gängen durchsetzend, abe!
sein Vorkommen ist sehr beschränkt, und zwar in einer Varietät, in der róthliche!
Orthoklas in dem kleinkörnigen Gesteine vorherrscht. Ein nur wenige Mete
mächtiger Syenitgang durchsetzt die Schiefer der Etage C NW. nahe bei Now
tonie; ein anderer S. von Hole im rechten Gehänge des Okorer Thales. Auf de
Karte sind beide Syenitgünge mit der Farbe des Quarzporphyres angedeutet, da
das Vorkommen derselben ein so beschrünktes ist, dass es unthunlich erschiel:
eine eigene Farbe für dasselbe anzuwenden.
Quarzporphyre sind ziemlich häufige Erscheinungen in den Schichten
der Etage C. Dieselben erscheinen entweder als gleichzeitige Bildungen mit dé
Etage C, demnach in Lagern oder Lagerstócken, also als gewesene Севе»
decken, oder sie sind etwas jünger, indem sie in echten Gängen oder Lage“
gängen erscheinen. Manche Gänge durchsetzen selbst den Dioritaphanit, was für
das jüngere Alter maucher Quarzporphyre spricht. Wie schon die Besprechung des
groben Grauwackenconglomerates der Modraner Schlucht ergab, erscheinen sow on
Quarzporphyre als auch Diorite als gleichzeitige Dildungen* mit der Etage C, V wa?
durch die Gerólle dieser beiden Gesteine in dem Grauwackenconglomerate be viet!
wird; ausserdem aber beweisen die echten Gänge von Quarzporphyr die länge"
fortgesetzte Bildung dieses Eruptivgesteines auch nach Abschluss der Etage ©
In dem SO, Flügel der Etage C sind Quarzporphyre im Gebiete der
Umgebungskarte nicht häufig. Eine bedeutende Lagerstoekmasse eines Quar
Farbe, tritt О. von Jíloviště in den Kartenraum 00
porphyres von lichtgrauer
ut
Výr gegenüber Vrané ein, sie berührt dann das linke Moldauufer, unterse
zwischen Záběhlic und Strnad die Moldau und durchsetzt hierauf О, von Z0
т rar з е geb Yale PIU ғ i “ná
die BfeZaner Schlucht in verengter Mächtigkeit, um endlich W. von ToO"
Zanka
Dieser Lagerstock besteht aus mehreren mächtigen Lage m
sich ganz auszukeilen.
mit denen auch grauliche Felsite zum Vorschein kommen. In diesem Quárzporph?'
sind die Steinbrüche bei Vrané und Záběhlic angelegt, die für die 1 Uferschüt/
75
bauten und für die Gewinnung von Grundsteinen bei grösseren Bauten in Prag
benützt werden.
Ein zweiter Quarzporphyr kommt als ein 3—4 m. mächtiger steil nach
lh. 10 verflächender Lagergang mit gelblichgrauer vorherrschender Grundmasse,
zwischen Radosovie und Modletie vor. O. von Rado&ovic durchsetzt er die Schlucht
»Phestavlcká rokle“, dann die Aerarialstrasse; bei Říčan wurde er zwar nicht
nachgewiesen, aber S. von Kutt und WN. von Doubravice tritt er wieder zu Tage.
Der NW. Flügel der Etage C ist reich an Quarzporphyren in wenig
Mächtigen Gängen und Lagergängen. Meist herrscht in denselben die grauliche,
Selbliche oder blassfleischrothe Grundmasse vor. Das Moldauthal mit seinen
stossen Telsentblössungen, sowie die in dasselbe mündenden Schluchten zeigen
an vielen Orten die Gangausbisse des Quarzporphyres deutlich.
Am rechten Moldauufer treten Quarzporphyrgänge von keiner bedeutenden
Маер олсе, meist in der Mächtigkeit von Bruchtheilen eines Meters, seltener
2—3 m, mächtig auf, so N. von Podhoří etwa in drei oder vier Gängen, dann 5.
Yon der Mündung der Chaberer und N. von der Mündung der Cimicer Schlucht,
Wb der Mündung der Brnkaschlucht, am Ende der Premyslaner Schlucht, bei
Klecánky, dann NW. von Klecánky, wo ein Steinbruch im Quarzporphyr angelegt
Ist, dann NW. von Vetrusic, О. von Máslovic in der Mäslovicer Schlucht, und bei
olänky, wo ein NS. streichender gegabelter Gang, vom linken Ufer bei Libšic
ws rechte Ufer streicht und in das Gebiet der Etage C, die hier häufige Aphanite
"uthült. sich fortsetzt. Dieser Porphyr erscheint jünger als die Aphanite des
Jioriteg,
Am linken Moldauufer treten Quarzporphyre in einem Gang zwischen
Podbaba und Selc auf, und zwar in der Nähe von kleinkörnigem Diorit, dann N.
von Roztok, S. von Letky, dann N. bei Lib$ie, wie vordem schon erwähnt wurde.
Mit dieser Aufzählung sind jedoch die Vorkommnisse noch nicht erschöpft,
da Weniger mächtige Gänge unberücksichtigt blieben.
In den Schluchten linkerseits der Moldau kommen Felsitporphyre vor, im
Окор, Thal gegenüber der Ruine Okoř, am rechten Ufer des Okorbaches ein
Wenig mächtiger Lagergang, beim schwarzen Ochsen W. in der Roztoker Schlucht,
T ebenda NW. von Sukdol im rechten und bei der Mühle „Spálený mlýn“ im
хеп Gehänge.
1 Im Sárkathal trifft man einen Lagergang von wenigen Metern Mächtigkeit
Ш N. von der Jeneralk: ,;; seine Farbe ist blassroth, die Masse theilweise als
Bion: " " -
l'éceie entwickelt und arm an ausgeschiedenen Krystallen, demnach als Felsit
TA e D "e $ +
“ерер деб. Das Verflächen dieses Lagerganges ist BOL ` seine Fortsetzung dem
Yeichen nach gegen O. lässt sich aber nicht nachweisen.
Die mächtigste Quarzporphyrgangmasse im Gebiete des Särkathales ist
aber diejenige, welehe durch den Červ eny vrch O. von Vokovic, gegen den Berg
Лаціо i im rechten Särkathalgehänge fortstreicht und dann nach einer Verwerfung
Segen N. von Zlatnice bis Ober-Särka sich fortsetzt. Dieser viele Meter mächtige,
Pis gelblichrothem bis graulichrothem Quarzporphyr bestehende Lagergang tritt
n N
аў, der Ghenze' zwischen der Etage О und der Zone d, auf, und erscheint jünger
D
8
die hangendsten sehwarzen Schiefer der Zone d,. Fig. 12 p. $
76
Mit diesem ist die Zahl der Vorkömmnisse von lichteefärbten Quarz-
porphyren keineswegs erschöpft.
Ihr Streichen ist meistentheils dem Charakter der Lagergänge entsprechend
ein solches, wie es dem Streichen der Silurschichten entspricht und geht demnach
hauptsächlich nach h. 3—4. Die echten Gänge streichen aber anders, meist vol
N. nach 8.
Nebst diesen Quarzporphyren finden sich auch solche, die eine schwarze
Farbe besitzen und die aus vorherrschenden, bis mohngrossen Quarzkörnern il!
einer schwarzen, weniger vorherrschenden Grundmasse bestehen. Diese harte!
schwarzen Porphyre von kleinkörnig porphyrischer Textur erinnern an manche
feste, klingende, quarzige Grauwacken. Dieselben kommen am linken Moldauufel
NO. von Podmoráü und am rechten Ufer N. von Klecánky mit Dioriten unte!
dem Berge mit dem Kreuz vor; sie lassen sich manchmal von den schwarze?
Grauwackenschiefern nicht sogleich unterscheiden. Auch in der Modfaner Schlucht
sind sie nachgewiesen worden. Gewiss sind dieselben noch an andern Orte"
vorhanden, aber wegen der Farbenähnlichkeit mit den Schiefern verkannt worden
Erwühnenswerth erscheint vielleicht noch der Umstand, dass bisher iM
Kieselschiefer weder Diorit noch Quarzporphyr beobachtet wurde.
Die häufigsten Eruptivgesteine des tieferen Untersilurs, nämlich de!
Quarzporphyr und der Diorit sind entweder von gleichem Alter mit der Etage C
oder nur wenig jünger als diese, da die Durchbrüche derselben die Zeitperiodé
während welcher sich die Etage C und theilweise auch die Zone d, bildet&
überdauerten.
Granit. In bedeutender Ausdehnung und ohne allen näheren genetischen
Zusammenhang mit den Silurgesteinen tritt der Granit auf. Die verschiedene”
Granitvarietäten unseres Gebietes sind das jüngste Eruptivgestein, welches in
gewaltigen Massen die silurischen Gebilde durchbricht und einzelne losgerissen®
Schollen derselben in grossen inselartigen Partieen einschliesst. Solche Insel?
treten in dem mittelböhmischen Granite längs der Silurgrenze von Říčan pis
gegen Blatná auf.
Im Gebiete der Karte bilden Granite ein Stockmassiv in der SO. Ecke:
sie umhüllen daselbst eine von dem zusammenhängenden Silurzuge losgetrennt®
Schieferpartie, deren NW, Ende bei Zvánovic und Ondfejov in das Karte!
gebiet fällt.
Da bei Ondřejov, wie schon früher im Anhange zur Etage D angedeutet, wa”
scheinlich metamorphische, umkrystallisirte Grauwackenschiefer der Etagen B, С.
als jüngstes, von Granit umschlossenes Schichtenglied der Schieferinsel vorkomme!»
so ergibt sich daraus für das Alter dieser Granite die Zeit nach der Bildung des
Untersilurs. Also erst zur Zeit des Obersilurs oder vielleicht noch später HM
der Granit in unseren Gegenden auf. An der Stelle desselben befanden sieh
vordem offenbar blos silurische Gesteine, Dort wo sich der Granit am meiste?
der Mittelaxe der Silurformation nähert, wie bei Skvorec, stösst er an die Etage
an; da wo er sich am meisten von derselben entfernt, wie N. bei Mnichovic^
berührt er Schichten der Zone dy
77
Die Grenze des Granites gegen das Silur im Süden lässt sich von Jilov6
(Eule) ausserhalb der Karte über Sulice, durch Mandava, Újezdec, N. von Petří-
kovice bis Radimovie verfolgen, von wo dieselbe dann plötzlich südwärts bis
Popovice umbiegt, und dann über Vidovic, S. von Kunice, S. von Strandie
zwischen Mnichovic und Menčic über Klokoéná sich zieht. Von Klokocná geht
die Wanitgrenze gegen N., O. bei Tehov vorbei über Strašín, dann O. von Březí
über Tfebohostiee, S. von Škvorec und von da an in der Richtung gegen O.
durch Pfisimasy, Horky, den Klepecberg, S. von Limuzy über den östlichen
Kartenrand. Die Begrenzung der Silurinsel im Granite geht über Zvanovice bei
Tremlato vorbei, es muss hier aber wegen dem Detail der Grenze auf die Karte
selbst verwiesen werden.
In die Silurgesteine greift der Granit durch Apophysen ein, wie bei Sulice,
‘0 dass dadurch seine Grenze nicht immer ganz sicher sich ziehen lässt; oder
bildet Stöcke in Silurgesteinen, wie О, von Říčan. Selbst dünne Adern von
Fingerdicke durchsetzen die Quarzitschichten der Etage B NO. von Zvanovice,
Wo dieselben die Grenze mit dem Granit bilden.
| Es sind besonders zwei Varietäten des Granites, die in grossen Massen
ser Massiv zusammensetzen, nämlich gemeiner und dann porphyrartiger Granit.
Dieselben sind aber keineswegs so scharf von einander geschieden, als es die
Scharf gezogene Linie auf der Karte vermuthen liesse.
Der gemeine Granit ist mittelkörniger Biotitgranit, von graulicher oder
Mach blass róthlicher Farbe ohne deutliche Absonderung in Bänke, vielmehr von
Vegelloser Zerklüftung.
р Der porphyrartige Granit ist gleichfalls ein Biotitgranit, jedoch mit vor-
""Schendem blass graulichweissem Orthoklas, welcher ausserdem in der gróber
mi T E g A S
к elkörnigen Granitmasse in mehr als daumengrossen Krystallen oder Zwillingen
gewachsen ist. Der Granit zeigt in dieser Hinsicht völlige Ähnlichkeit mit
al, Granit von Karlsbad. Wird der Granit oberflächlich durch Verwitterung
gelockert, so lassen sich. die zahlreichen Orthoklaskrystalle aus dem-
n auflesen, so namentlich knapp hinter dem О. Rande der Karte, SO. von
Ent und Vyžlovka, und bei dean, Die porphyrartigen Granite waren vordem
Di ollsackähnlich gu igoe ЫС ا Granitblöcken bedeckt. Dieselben sind jedoch
Nir 1 Tac nragen weil ie hiei als Werksteine vielfach verarbeitet werden.
Weise och am Berge Klepec 8. von шу sind noch solche Granitblöcke theil-
ih colossalen Dimensionen in grosser Zahl anzutreffen.
An den Grenzen der beiden Granite, des gemeinen und des porphyrartigen,
1
nj > WS. \ - j ы
м dem Silur treten untergeordnet Contaetvarietàten des Granites auf. So ist
18S der Grenze О. von Tehov gegen Trebohostie der porphyrartige Granit in
Sr SE P ©
Шан
, Mlingranit umgewandelt, nämlich in lichten gewöhnlichen Granit, in welchem
Turm; ы з d
‚йш spärlich aber nie fehlend neben dem untergeordneten Biotit auftritt.
y my, DH US 4 LM " D
! Tfemlato und Zvanovice geht der porphyrartige Granit an der Grenze mit
der S. В ма
Silurscholle in gemeinen Granit über.
Die Grenze des gemeinen Granites mit dem Untersilur begleiten Amphibol-
Srani ` А „ae : fee
gu von grauweisser Farbe, so zwischen Velké Popovice und Vidovice; oder
! biotitarıne Granite oder Aplite, ebendaselbst oder W, von Gute,
78
Auch grosskórniger Granit mit fleischrothem Orthoklas bildet ein Contact-
gebilde, vielleicht einen Contaetstock ОБО. von Tehov. Diese Contactgranite, von
den gewöhnlichen Graniten nicht scharf getrennt, bilden nur ganz untergeordnete
Massen.
Im gemeinen Granit finden sich auch Ausscheidungen oder Gänge vom
Granit mit fleischrothem Orthoklas, nämlich rother Granit, wie derselbe auf der
Karte ausgeschieden erscheint, was jedoch nicht alle Vorkommnisse dieser rothen
Varietät andeutet.
Schon vordem bei der Beschreibung der Zone d,, welehe an den Granit
angrenzt, ist erwähnt worden, dass die schwarzen glimmerigen Thonschiefer zwischen
Radimovice und Popovice als ein Übergang von Phyllit in Amphibolit erscheinen
und dass sie bei Březí in sogenannte Frucht- oder Knotenschiefer umgewandelt
sind, was offenbar auf Graniteontactmetamorphosen zurückzuführen ist. 15)
Das Vorkommen von Mineralien in den silurischen Schichten.
Wie überhaupt in Böhmen, so ist auch in der Umgebung von Prag die
Silurformation die reichste an verschiedenen Mineralien; und ihre Fundstellen sind
an gewissen Orten nicht gerade selten.
In der Etage C kommen, wie schon erwähnt, neben Grauwackenschieferni
Grauwacken, Kieselschiefern auch Eruptivgesteine der Gruppe der Quarzporphyro
Diorite u. s. w. vor. Es kónnen hier aber nur diejenigen Mineralien erwähnt
werden, welche nicht zur wesentlichen Zusammensetzung der Gesteine gehörel:
In den Grauwackenschiefern trifft man stellenweise Pyritimpraegnatione?:
Psilomelananflüge, Quarznester oder Quarzklüfte an, in den Lyditen sehr häufi
Quarzadern, selbst Caleitadern, wie z. B. in der wilden Šárka. In dünne"
Klüftehen bedecken den Lydit der Šárka und bei Svárov sehr dünne Überzüß®
von Kalait. Im Quarzporphyr 8. von Záběhlic kommen Pyrrhotinkörnchen vol;
in den Dioriten N. von Prag aber sind Pyriteinsprengungen, so wie auch Psilomelal
und Limonitüberzüge häufig.
Die Etage D ist die an Mineralien reichste in der Umgebung von Prag:
die einzelnen Zonen derselben zeigen in Hinsicht auf die Vertheilung der Mine
ralien gewisse Eigenthümlichkeiten.
Die Zone d, enthält Mineralien meist in den Diabastuffstöcken, welch?
den Eisenerzreichthum umfassen. Die andern Schichten dieser Zone sind Arm:
Die sonst ausserhalb des Gebietes unserer Karte auftretenden, als wavellitführende®
Gestein bekannten Grauwacken, deren Kluftflächen mit Wavellitdrusen bedeok
sind, und die meist der tiefsten Abtheilung der Zone d, angehören, enthalten in
unserem Gebiete ausser Quarz in den Klüften keine andern Mineralien.
Die Erze, wie Haematit, Siderit, Limonit und die schwarzen, unbestimmte"
als Chamoisit bezeichneten Gemenge, welche Lager innerhalb der DiabastuifZü£"
bilden, sind schon früher angeführt worden. Impraegnirt in den Erzen oder vi
denselben eingewachsen oder auch in dünnen Blättchen ausgeschieden, komme?
vor: Calcit, Quarz und ein grünes auch in den Tuffen häufig erscheinendes amorphe
79
Mineral, der Sideroxen. Der Haematit zeigt manchesmal pseudomorphe Formen
Nach Siderit. Mit den Erzlagern finden sich auch stellenweise linsenförmige Nester
Von gelbbraunem oder rothem Eisenkiesel, so bei Svárov, Chynava, Särka.
In dem erzführenden Zuge besonders zwischen Libecov und Svárov werden
die Erzlager durch zahlreiche, meist gegen NO. streichende Verwerfungsspalten
dislocirt, Diese Verwerfungsklüfte sind insbesondere in den härteren Diabastuffen
deutlich entwickelt, in der Nähe der harten Erzlager aber als wahre Erzgänge
Wüsgehildet. Ausserhalb der Zone der gewöhnlichen oder amygdaloidischen Diabas-
6 sind sie Sowohl in. den, härteren Quarzgrauwacken, als auch in den schwarzen
Slimmerigen Ме дсн Ыр ganz verdrückt oder undeutlich. Die Füllung
dieser Verwerfungserzgänge besteht aus einer weissen lettigen tauben Masse,
Welche dem Diabastuffnebe ngesteine entstammt, und in denen Brocken von dem
Veniger umgewandelten Nebengesteine, wie in wahren Gängen stecken. Wo eine
deutliche HERES von Gangmineralien zum Vorschein tritt, dort finden sich
über r einander Ankerit in kleinen zu Drusen verwachsenen Krystallen, 2) Baryt
in grösseren e Krystallen, 17). mit denen der seltenere Cinabarit zugleich
entstanden ist; dann 3) Pyrit, der als das häufigste Mineral in derartigen Ver-
Verfungsklüften erscheint, und entweder in einzelnen Krystallen oder in körnigen,
Nicht Sehr fest verbundenen Krystallaggregaten auftritt und manchesmal die Klüfte
allein ausfüllt. Darauf folgt dem Alter nach 4) Calcit in Krystallen oder gross-
‘päthigen Massen; endlich dünne Überzüge von 5) Limonit. Mit diesen Gang-
rarer kommen in den Verwerfungsklüften, in oder ausser der Nähe der Erz-
er noch andere Mineralien vor, die mehr oder weniger selten sind, nämlich:
CN SECH als Fisenglanz, Quarz, Kaolin, Chalkopyrit, Asbolan, Redruthit,
die Ch Wad, Psilomelan, Selenit, Melanterit, Cuprit, Covellin, Malachit, Azurit,
zten 6 Mineralien seltener und nur als Zersetzungsproducte.
zt
chent, i In den Diabastuffen finden sich Mineralien ohne Rücksicht auf Gangspalten
Lahr 8 vor. Es sind zu erwähnen: | Calcit , der Mandeln und Schnürchen ausfüllt;
'adoritkrystalle, meist zersetzt, in Diabasaphaniten von Libečov und in der
a = ihrer Nähe erscheinen kleine Apatitnadeln eingewachsen ; Quarz ist
Hallen, (Ke grösseren selteneren Geoden zeigen eine Aufeinanderfolge von Mine-
Ee so Dolomit, Calcit, Siderit, oder wenn er zersetzt 18%, Limonit und Quarz,
ist E mit Psilomelan, Unde ade Ankerit; Quarz und Baryt. Der Sideroxen
Nester ges ; die grünen Flecken oder Kórner bildendes Mineral. Psilomelan-
Bes Partien von Pyrolusit findet man. 3 Diabaskufien eingewachsen, so
Schaffe ich am Karabinaberge bei Svárov. Diese kurzen Nester haben die Be-
die von Gängen,
dësch den schwarzen glimmerigen Grauwackenschiefern sind am Ausbisse
"Den, so namentlich W. von Přílep Knollen von Diadochit zu finden. '®)
De den Zonen d, und d, sind ausser Limonitänflügen; die überhaupt
Ve © б allen Silurgesteinen vorkommen, keine Mineralien zu nennen, wenn
t die etwa in der Zone d, häufigen Quarzadern erwähnt werden sollen.
Jafür ist aber wieder die Zone d, wegen gewisser Mineralien bemer-
ань
80
In den Grauwackenquarziten und Grauwackenschiefern findet man zwar
nur an gewissen Orten Impraegnationen von sehr kleinen Pyritkörnchen, durch
deren Zersetzung dann die Limonitanflüge oder die Ausblühungen von Bittersalz
oder Epsomit und Keramohalit am Ausbisse der gegen Regen geschützten Schichten
entstehen.
Eben solchen Ursprung haben die bis fingergrossen trüben Gypskrystalle
(Selenit), die man häufig in zerbröckelten Grauwackenschiefern am Ausbisse sowohl
in d, als auch in d, vorfindet und die bei Grundgrabungen der Umgebung von
Prag schon so häufig aufgefunden wurden.
In dem Chamoisitlager aber sind ziemlich viele Mineralien eingesprengl,
unter denen der Siderit, welcher das Erz impraegnirt und es zu der Berthierine
genannten Varietüt umwandelt, schon genannt wurde. Am Ausbisse tritt Limonit
im zersetzten Chamoisit auf und in der Nähe von Verwerfungen ist das Erzlager
zu Haematit umgewandelt. Die Oolithe des Chamoisites bestehen stellenweise
auch aus Kaolin oder aus Calcit oder Aragonit. Erdig zersetzte Chamoisite ent-
halten Selenit eingewachsen. Pyrit, Arsenopyrit sind häufige Einsprengungen;
ebenso ist auch Galenit beobachtet worden. Die im Krahulov und Hluboká bei
Chrustenic häufigen Orthocerasreste (O. bisignatum Barr.) sind mit Quarz aus“
gefüllt, welcher stellenweise schwarze Körnchen von Anthracit einschliesst.
Kurze Klüfte im Chamoisit erscheinen ausgefüllt mit Siderit oder M
Pseudomorphosen von Limonit nach Siderit, mit Stilpnosiderit, Aragonit, Selenit
jit
und Markasit.
Anch bedeutendere Klüfte durchsetzen quer das Chamoisitlager, so in dem
Punkte Chrastice bei Nuéie; dieselben sind als Erzgänge in dem festen Lager
entwickelt. In den Hangend- und Liegendschiefern verlieren sich aber die
Klüfte, sobald sie das Lager des Chamoisites verlassen, in kurzen Entfernunge”
vom Lager.
Die Mineralsuccession daselbst ist etwa 1) Kaolin, 2) Siderit, 3) Quarz und
4) Siderit. Der Kaolin ist entweder erdig, oder etwas fester, nämlich als grünlich
oder bläulich gefürbtes Steinmark in den Erzklüften auftretend. Mit dem Sider
finden sich seltener folgende Mineralien zusammen: so Haematit, Baryt, talenilı
Sphalerit, Chalkopyrit, Selenit und Pyrit. Im Quarz sind Anthraeiteinsprengungel
recht häufig. Mit dem jüngsten Siderit zusammen finden sich Limonit, Calcit
und auch Melanterit vor. In zersetzten Grauwackenschiefern sind Selenitkrystall®
an gewissen Orten häufig; ebenso häufig, aber meist nur in der Nähe des Oh
moisiterzlagers und zwar entweder im Liegenden, in welches das Erz übergeht
oder im zersetzten Grauwackenschieferhangenden kommen Knollen von Diadochi!
vor, gewóhnlich in solchen zersetzten Schichten in der Nähe von durchsetzende®
Klüften. In Klüften, die durch Letten ausgefüllt sind, jedoch nur nahe am Aus
bisse und meist auch nahe vom Erzlager oder von erzig durchdrungenen Grati
wackenschieferschichten finden sich aber Knollen von Delvauxit. Der Delvauxit ist
etwas weniger häufig als der Diadochit. Ausser Delvauxit und Diadochit finde?
sich auch Gemenge beider Mineralien oder auch Umhüllungen aus solche?
in denen gewisse Knollen im Kerne aus einem festere”
né
Gemengen bestehend,
Gemenge von Diadochit mit Delvauxit vorkommen, welche dann von einer ni
—
— E
E — کے
81
des spröderen Delvauxites überkleidet sind, ohne dass innere Mineralgemenge
Yom äusseren Delvauxit scharf gesondert ist. |
a In der Zone Dd, ist ausser den Limonit- oder Psilomelananflügen auf
Klüftchen nichts besonderes von Mineralien zu bemerken, ausser wenn Diabas-
wlonien auftreten, die dann, was das Vorkommen von Mineralien anbelangt, den
Diabasen in der Zone Ee, analog sind.
З Im Obersilur finden sich die meisten der Mineralvorkömmnisse in der
tiefsten Zone Ee,, da diese Zone den verschiedenartigsten Gesteinscharakter zeigt
Und theils aus mergeligen Kalkschiefern, Kalksteinen, theils aus Diabastuffen und
Diabasen besteht.
, In den Graptolithenschiefern und den zersetzten mergeligen Kalksteinen
„ind häufig und zwar am Ausbisse: Selenitkrystalle oder Aggregate, Knollen von
Gibbsit, Limonit, Kugeln von Diadochit wie bei Dobríé; in lettigen Klüften oder
M Zersetzten Schiefern kommen aber Knollen von Delvauxit vor. Das Limonit-
lager von Dobříč wurde schon früher besprochen; dasselbe führt Limonit, Quarz,
Naematit, Psilomelan und Pyrit. In Klüften oder Drusen des Lagers kommen
Quarz, Stilpnosiderit, Psilomelan, Pyrrhosiderit, Pyrit und Selenit vor. Auch die
Siderite und Limonite des Zbuzaner Lagers an der Grenze der Zonen e, und e,
Würden schon vorher angeführt; es treten mit denselben Haematit und Pyrit, in
Klüften aber Quarz, Pyrrhosiderit, Pyrit und Calcit auf; die Nebengesteinsschichten
führen Calcit, Pyrit und Selenit.
Die Kalkconcretionen (Anthraconit) und die bituminösen Kalkschichten
Verden von Caleitadern durchsetzt, in denen manchmal rauchgraue verzerrte
Quarzkeystalle vorkommen. Pyrit ist häufig eingesprengt sowohl in den Anthra-
nitkugeln der Zone e, als auch in denen der Colonien der Zone d,. Bei Klein-
Chuchle kömmt in zersetzten Graptolithenschiefer Aluminit in kleinen Knollen vor.
Ling „Die Diabaslager sind vielfach zerklüftet, und die Klüfte entweder mit
“1016 oder Psilomelan überzogen. Späthiger Calcit durchtrümmert den Diabas
E häufig. Mit dem späthigen Caleit, manchmal auch ohne diesen, finden sich
im Klüften Analeim, Prehnit, Datolith, auch Natrolith, besonders an den
mn bei der Vyskoilka unweit Klein-Chuchle und an der Ratinka (Bahnhof)
ү eroun. Auch Oaleitnester mit einer Asphalt- oder kohlenähnlichen Masse,
lait, finden sich vor, obwohl selten, so namentlich bei Radotín.
ZE CC Kalksteinen der Zone Ee, sind Oalcitschnüre häufig, кер
۱ von Dolomit. geg po gan er. en EEN =
in den. E e a e 5 | me ne die. i cmi scc Жн +
Wen, 206 hohlen Luftkammern ics ex 2 de = " npn A d + н K =
T smd, sich vorfindet. An manchen Orten еи sigar aus Klüftchen dex
. Mnósen Kalke Naphtatropfen heraus, die mit der Zeit zu asphaltartigen
Neralkrusten erhärten und darauf hinweisen, wie die Välaitnester entstanden
Mure Bei Tachlovie finden sich in nicht mehr ——: уе
de ‚aleitadern mit Välait und mit winzig kleinen eingewachsenen beiderseits
‚Kelten (uarzkrystallen,
Bun Ausserdem finden sieh aber sowohl in der Zone e, als auch in den Zonen
ı und Gg, Coneretionen von Pyrit vor, welche durch Einwirkung der Witte-
б
32
rung sich zu Pyrrhosiderit umsetzen, dann auch in den Klüften entweder Kalk-
sinter oder mitunter selbst ansehnliche grosse gut entwickelte Caleitkrystalle mit
oder ohne feine Pyritimpraegnation, ja sogar kleine Krystalle von Baryt, so im
gı von Braník. Die eingewachsenen Hornsteinknollen (chert) in den Kalken wurden
schon früher erwähnt.
Disloeationen im Silur.
Dislocationen, worunter meist Verwerfungen verstanden werden, trifft man
in der Regel in den Formationen um so häufiger an, je älter diese Formationen
sind. Da durch Verwerfungsspalten hervorgebrachte Dislocationen erst nach dem
Absatze irgend welchen Gesteines bewirkt werden konnten, so ist der grösste
Theil derselben in alten Gesteinen keineswegs gleichzeitig mit denselben, sonder?
erst nach und nach in den langen Zeiträumen, welche seit der Entstehung der-
selben verflossen sind, entstanden. Е
Die Verwerfungsklüfte im böhmischen Silur sind unzählbar, sie begleiten
den Beobachter auf allen Wegen. Wenn nun hier der erste Versuch, desse"
Mangelhaftigkeit und Lücken uns wohl bewusst sind, unternommen wird, um die durch
Verwerfungsklüfte hervorgebrachten Dislocationen im Bau des böhmischen Schichten“
systemes darzustellen, so werden bei demselben nur die sehr bedeutenden und
sogleich in die Augen springenden Verwerfungsspalten berücksichtigt, zu dere!
Erkennung keine ganz detaillirte geologische Aufnahme nöthig ist. Doch auch
manche der bedeutenderen Verwerfungen dürften trotzdem unserer Beobachtung
sich entzogen haben, da zu deren Constatirung eine detaillirtere Untersuchung hûtê
stattfinden müssen, als die welche uns durchzuführen möglich war. Auch von de"
Gestein, in welchem solche Verwerfungen auftreten, hängt die leichtere oder schwie
rigere Erkennung der Verwerfungen ab. In festen Kalksteinschichten sind wol
die Verwerfungsklüfte scharf ausgeprägt, aber gewöhnlich wenig mächtig, so das
ganz gute Entblóssungen dazu gehören, um sie zu erkennen, während in del
Schiefern derartige Dislocationon wohl durch mächtige, aber mit zerdrückten Ш"
aufgelösten Bruchstücken ausgefüllte Gangspalten angedeutet sind, deren Ausbiss?
wegen der Natur der Ausfüllungsmasse nicht immer deutlich genug erscheine?
Auf der Karte Fig. 23 pag. 83 sind diejenigen Verwerfungsklüfte, welche
auf mehr als Myriameterlänge dem Streichen nach bekannt sind, mit dicken Linie?
bezeichnet und werden hier als Hauptbruchlinien oder kurz als Bruchlinien angeführh
zum Unterschiede von den bedeutenderen und unvollständig und unvollzählig ausge
führten Verwerfungsklüften, deren Streichungsrichtung nur auf geringere Länge
bekannt ist. Ohne Zweifel sind diese letzteren Verwerfungen viel häufiger als di
Karte sie angibt.
Wo die Silurgebilde im Gebiete der Verwerfungsklüfte von jüngere?
Gesteinsbildungen bedeckt sind, werden dieselben angedeutet; da aber, wo kein
Verwerfungen bis jetzt nachgewiesen wurden, sind auch die jüngeren Gebilde
welche auf dem Silur auflagern, nicht verzeichnet. Bei den Verwerfungsklüfte"
sind da, wo es sicher constatirt ist, die Richtungen des Verflächens angedeul®
selbst in dem Falle als die Klüfte saiger stehen sollten. Bei diesen Snigerklüffe
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34
bedeutet dann das Zeichen des Verflüchens derselben jene Richtung des Einfallens,
nach welchem der für Verwerfungen giltigen Regel zu Folge, dass nämlich das
Hangende auf dem Liegenden herabgerutscht gedacht werden kann, die Ve
werfungskluft verflüchen müsste, wenn sie eben nicht saiger stehen würde,
Die Hauptbruchlinien.
Eine der bedeutendsten Bruchlinien des böhmischen Silurs ist die des
Moldauthales. Dieselbe geht beinahe genau von Süd nach Nord und gehört
wahrscheinlich einem complicirten Spaltungssystem an, durch welches die Gesteine
der jetzigen Thalniederung so bedeutend zertrümmert wurden, dass sie mit der
Zeit durch Fluthen der Moldau weggeschwemmt werden konnten. Leider ist von
der Thalspalte oder von dem Bruchspaltensystem nur ganz unbedeutendes ZU
bemerken, da Alluvien die unmittelbare Beobachtung derselben verhindern. Ев
wurde diese Spalte eigentlich nur aus dem Grunde zwischen Vyšehrad und Hod-
kovicky auf der Karte verzeichnet, weil sie hier von deutlichen Nebentrümmern
begleitet wird, von denen man auf die Existenz der Hauptspalte oder des Bruch-
spaltensystems schliessen kann. Namentlich enthält die noch vorhandene steile
Kalklehne des linken Moldauufers bei Zlichov Nebentrümmer in NS. Richtung
welche zur Hauptspalte steil zufallen. Die vielen Durchsetzungen von Verwerfungs*
klüften, die in der Lehne des linken Moldauufers am Belveder in Prag beobachtet
werden, dürften ebenfalls auf Nebentrümmer der Moldaubruchlinie zurückzuführen
sein, welche hier in der Belvederlehne mit der Hyskov-Prager Bruchlinie intel“
feriren. Diese Nebentrümmer der Belvederlehne sind auf Taf. I, Fig. 6 im Durch-
schnitte dargestellt, auf der Karte Fig. 23 pag. 83 aber nicht verzeichnet worden.
Neben der Moldaubruchlinie ist die bedeutendste die Bruchspalte des
Brdyrückens. Ihr Verlauf folgt im Streichen der Mitte des Brdywaldes läng’
seines Hauptrückens; dieselbe ist aber noch zu wenig studirt, ja ihr Vorhandenseil
wird an manchen wichtigen Stellen noch kaum geahnt. Sicher ist dieselbe mitte!
zwischen Mníšek und Revnic vorhanden, und ihre Fortsetzung tritt dann deutlich
im Gebiete der Umgebungskarte von Prag und zwar in der Schlucht von Mokrope*
dann in der Schlucht von Báné nach Záběhlic (Fig. 5 und Fig. 6 pag. 27), dann
im Nordabhange des Hradistéberges gegenüber von Königsaal am rechten Мода
ufer (Taf. I, Fig. 3) zwischen der ZaluZanka und dem Hradi&téberg auf; weite
findet man ihre Fortsetzung in der Schlucht von Břežan, dann in der Schlucht
von Modřan (Fig. 2 pag. 18) und endlich im Walde S. von Ober-Kré. pie
constatirte Länge dieser nach NO. streichenden Bruchlinie, von deren SW. Verlauf
aber beinahe noch nichts bekannt ist, dürfte über 3 Myrm. betragen.
Diese Bruchlinie bedingt eine der bedeutendsten Dislocationen in den Um
gebungen von Prag. Denn in der Richtung von der Mokropeser Schlucht gege”
Báné berühren die Schiefer der C-Schichten, nur von einer Partie sehr eingezwängte
schwarzer Schiefern der Zone d, begleitet, beinahe unmittelbar die Quarzite der
Zone d,, die dann im Moldauthale verschwinden und erst bei Lhotka (W. von
Libuš) wieder zum Vorschein kommen, so dass längs der Bruchlinie theils Schiele!
der Zone d,, theils der Zone d, unmittelbar neben den Schiefern der Zone".
oder d, auftreten. Im Kréer Walde (S. von Ober-Kré) bewirkt diese Brdabruchlini"
die bedeutende Verwerfung in den durch einen Bruch gut entblóssten Quarziten del
Zone d,. Der weitere Verlauf des Verwerfungs-Bruches gegen NO. von Kundratic
entzieht sich wegen des waldigen Terrains der unmittelbaren Beobachtung.
Eine sehr bedeutende Druchlinie ist auch diejenige, welche schon vordem
als Hyskov-Prager Bruchspalte angeführt wurde. Dieselbe durchsetzt vom rechten
Berounkaufer an, an welchem deren Erstreckung noch unbekannt ist, den Plešivec-
berg (bei Beraun) und lässt sich quer durch das Kacicer Thal S. von Nenaéovie, dann
dureh die gegen Draheléie führende Schlucht gegen Dusnik verfolgen, wo sie sich
wter der Kreideformation verbirgt und erst N. von Stodůlky im Motol-Ko&ffer
"hal wieder zu Tage erscheint. Hier wird dieselbe abermals von den Sandstein-
und Plünerschichten des östlichsten Ausläufers der Kreideformation des Weissen
Berges am Laurenziberg (Petřín) bedeckt und setzt durch Prag hindurch, ohne
aber irgendwo unter dem Alluvium des Prager Thalgrundes deutlich aufzutreten.
Ihre Fortsetzung geht dann unter dem Thalalluvium von Karolinenthal bis Hlou-
Détín, hinter welchem Orte sie endlich unter der Randterasse des aus Sandstein
Ind Pläner bestehenden Plateaus von Prosik-Chvala verschwindet. Ihre Richtung
I parallel zur Siluraxe von Südwest nach Nordost.
Meistens durchsetzt sie Grauwackenschiefer, nur westlich am Berounka-
ШЕТ auch Quarzite und Diabase. In . geht sie nämlich meist durch die
Zonen d, und d, hindurch, im SO. aber meist durch die Zone d,, überall von
Mächtigen Verschiebungen und Aufstauungen der Schichten begleitet. Die Länge
des Bruches vom linken Berounkaufer bis Hloupétín beträgt 21 Myrm.; die
Bruchlinie ist aber eigentlich noch länger, da sie noch über das rechte Ufer der
rounka gegen ҮҮ, fortstreicht.
4 Am schwierigsten ist der Bruch zwischen Hýskov und Malé Přílepy nach-
Weisbar, da hier die Felsenentblössungen zur Beobachtung nicht günstig sind,
Weiter aber zwischen Pfílepy bis Hloupétín ist der Verlauf ganz gut erkennbar.
Vor der Durchsetzung des Motoler Thales bewirkt die Bruchlinie die Lage der
m d eingeschalteten Motoler Colonie (u beránka) die dadurch im Liegenden
von Dd, ruhend erscheint. Bei Prag wendet sich der Moldaulauf aus der Moldau-
bruchlinie in diese Richtung, um nach dem Umbuge bei Libeh abermals die
Oldauspalte zu erreichen. Selbst in dem durch Alluvium ganz ausgefüllten Thale
von Karolinenthal bis Hloupötin lässt sich dieser Bruch noch dadurch gut nach-
e dass die nördlich liegenden Thalgehänge (bei Vysočan) aus jüngeren
pelen, nämlich der Zone d, bestehen, während das südliche Gehänge (die
Setzung des ZiZkaberges) aus Älteren Schichten der Zonen d, und d, besteht,
vas bei dem SO. Einfallen der Silurschichten bei normaler Auflagerung eigentlich
Ngekehrt sein sollte.
E. In Prag selbst kommen die beiden Bruchlinien, eye — der D m
v die Hyskov-Prager, zum Durchschnitt; desshalb entwickelte sich hier die
mme Alluvial-Weitung des Moldauthales, welche von der Altstadt und der
eren Neustadt, dann von Karolinenthal eingenommen wird. In der Belvederelehne
Nerferiren die Nebenspalten beider Hauptbruchlinien mit einander.
Die Hyskov-Prager Bruchlinie ist in den Querschnitten auf Tab. 1 Fig. 1
‚ Berouner Plešivec, dann auf Taf. I Fig. 4 in der Thalschlucht gegen Dra-
lic angedeutet,
am
he
Sg NA
00001
Parallel zu der Hauptbruchspalte streichen Nebenbruch-
spalten oder Trümmer, deren Nachweisung nicht immer gelingt,
wenn nicht ganz günstige Entblössungen dieselben aufdecken,
oder eine lang andauernde Untersuchung selbst mit Zuhilfe-
nahme von Schurfgräben dieselben constatirt. Eine solche Neben-
spalte ist am linken Berounkaufer (Tab. I, Fig. 1), etwa */, Km.
flussabwürts vom Ple&ivecgipfel, in dem Thal gegen Lhotka erkannt
worden. Eine andere parallele oder beinahe parallele Nebenspalte,
die sich irgendwo in der Prager Gegend von dem Hauptbruche
ablöst, streicht in dem Zizkover Thale gegen Hrdlorez und ver
ursacht die Verwerfung der Quarzite d, des Zizkovberges auf
die Volsaner Quarzithügel (na BETTER pecích). Die Fig. 15
auf pag 37 enthält im Querschnitt diese Nebenbruchlinie.
Eine weitere Hauptbruchlinie, welche zumeist nur ober-
silurische Kalksteinschichten durchsetzt und ebenfalls wie die
vorige in der Richtung der Siluraxe fortstreicht, ist die Koda-
‚ochkover Hauptbruchlinie, deren Länge auf 3 Myrm. nachge-
^?) Es ist diese eine der wichtigsten Bruchlinie des
-
wiesen ist.*
Silurs, da erst ihre Auffindung uns zur richtigen Auffassung der
complicirten Verhältnisse in den höchsten Obersilurzonen führte:
Am rechten ENEE bewirkt diese Bruchlinie die
merkwürdigen Dislocationen in der Kodaschlucht, indem daselbst
das linke steile Gehänge aus Kolksthichten der Zonen g, und f,
gebildet, unmittelbar in der Bruchlinie auf Че Schiefer det
Zone H anstosst (Taf. I, Fig. 2 bei Koda). Ebenso stellt sich
das Verhältniss des Schichtenbaues in der Schlucht von Srbsko
dar, wo im rechten Gehänge Kalksteine der Zone g, mit Schiefe
der Zone Н zusammentreffen und durch ihre Begrenzung die
Spaltenrichtung andeuten (Taf. I, Fig. 1 bei Srbsko). Im weitere?
WN. Verlauf des Bruches stossen entweder die Schichtenzonen Ё
oder gi, ga, ja auch g, an die Schichten der Zone Н an. A
NNW. 1 880,
* T0000
Velká hora У tůních
[007 P "n^
Fig. 24 ist dieses Verhältniss an derjenigen Stelle der Schlucht
von Srbsko dargestellt (19 Km. OON. im Verlaufe derselben):
wo sich diese Schlucht bei dem Berge Velká hora in drei kleinet®
stark ansteigende Schluchten zertheilt und mit dem ВасШаш®
in die Schlucht „v tünfch* genannt, sich gegen N. wendet. Weite!
zeigt Fig. 22 pag. 71 dieses Verhältniss am Barvinekrücken, sowie
87
auch Taf, I, Fig. 4 (bei dem Namen „na Barvinku“) das Verhalten der Kluft N. von
Karlstein. Der über das Dorf Velké Kuchafe genau NS. geführte Schnitt (Fig. 25
Pag. 86) versinnlicht gleichfalls dieses Verhältniss, indem 8. von Velké Kuchafe
oder SO. von Trnénf Oujezd H-Schiefer an Kalksteine der Zone рү anstossen.
Noch weiter gegen ON. zeigt die Fig. 26 ein ähnliches Verhältniss im Bereiche
o
19803
TR —
LECH 7
Fig. 26.
der Bruchlinie in der Ansicht des Terassengehänges SSO. von Malé Kuchafe,
Welches gleichfalls beinahe von N. nach S. geht. Die Bruchspalte lässt sich noch
echt gut bis Třebotov, dann auf dem Plateau W. von Kosoř, trotz der Bedeckung
Mit zu Schotter und Sand zerfallenen untercenomanen Sandsteinen, erkennen.
Nachher aber setzt dieselbe durch das Radotiner Thal zwischen den Mühlen
»" Drnü* und „u Hadrü^ durch, wo dieselbe aus dem Bereiche der Schiefer-
etage H in ältere Kalkschichten eindringt und die bedeutende Dislocation in diesem
hale verursacht (Taf. I, Fig. 5 „u umuéeného dubu“). Bis Lochkov lässt sich
Чевер Bruch deutlich verfolgen, hier verliert er sich aber unter jüngeren auf-
Ne agerten cenomanen Thon- und Sandschichten. Die Fortsetzung dieser Bruch-
Mie dürfte in die Richtung von Gross-Chuchle fallen; vielleicht ist auch die
bedeutende Verwerfung in der Schlucht Přídolí O. von Slivenec auf eine Neben-
"alte dieses Bruches zurückzuführen. Die Hauptspalte setzt vielleicht S, von dem
u ®-Öhuchler Thale durch die Schichten der Zone d, hindurch, die sie bedeu-
nd verwirft (Taf. I, Fig. 6 knapp bei Velké Chuchle); ein augenscheinlicher
Eos dieser Fortsetzung durch unmittelbare Beobachtung konnte aber nicht
ins werden. Auch die Frage, ob diese Hauptbruchlinie, die mit Wahr-
ж "nliehkeit bis zur Moldau bei Gross-Chuchle in der Zone d, nachgewiesen
St, auch auf das rechte Moldauufer in der Richtung von Gross-Chuchle gegen
otka und gegen den Quarzitsteinbrueh im Kundraticer Walde sich fortsetzt,
EE
e e wt EE аны а
м Em itauwäckenschie sms und dann anderen Theils wegen der Bedeckung
oua. ee Sand und Schotter von zerfallenen untercenomanen Sandsteinen.
lb wurde auch der Verlauf dieser Koda-Lochkover Bruchlinie am rechten
WEE nicht angedeutet, obwohl es möglich erscheint, dass sie sich in dem
en esteinbruche (8. von Horni Krée im Kundraticer DS Go der Brda-
is cipes vereinigt. Für die Annahme qp veas vend SEED mit
lass oer Bruchlinie in diesem Walde vg د E,
Ge Er der Zone d, von Nové Dvory bis He x d ^^ rr
Be der gemuthmassten Vereinigung beider Hauptbruch inien OON, gegen
ОУ, also parallel zur Siluraxe ungestört weiter fortsetzen.
ist
Eine weitere Hauptbruchlinie oder mehrere derselben dürften in dem
Thale vorhanden sein, durch welches der Berounkafluss seinen Lauf genommen
hat; dieselben sind jedoch noch sehr wenig untersucht worden. Ein solcher
Hauptbruch, durch die Richtung des Kačicer Baches bei seiner Einmündung i!
die Berounka (unterhalb St. Ivan) angedeutet, bildet die Flussthalspalte oberhalb
und unterhalb Srbsko. Nebenspalten zeigen sich im rechten steilen Ufergehäng®
insbesondere im Kodaberge. Eine solche Verwerfung durch eine Nebenspalte
zeigt auf Tab. I, Fig. 2 bei A, wo im Ufergehänge über g, scheinbar noch f
aufgelagert erscheint,
Weniger bedeutende Verwerfungen.
Die weniger bedeutenden Verwerfungen, welche nicht auf Myriameterlänge®
zu verfolgen sind, lassen sich nur dann deutlich erkennen, wenn sie feste und
der Gesteinsqualität nach verschiedene Schichtenzonen durchsetzen und verwerfen
wodurch sie auch orographisch kenntlich werden. Ein bedeutender Theil diese!
Verwerfungen ist aber gewiss noch gar nicht erkannt worden,
Im Gebiete der Zone d,, welche im Westen der Karte durch Bergbau
aufgeschlossen ist, erscheinen zwischen Libe@ov bis Ptice zahlreiche nach Os!
verflächende Mitternachtsklüfte, durch welche die Erzlager, wenn sie in del
Richtung von O. nach W. verfolgt werden, immer gegen Süden durch Verwerfung
vorgeschoben werden. In diesen Verwerfungsklüften erscheint die Mehrzahl der
in der Zone d, wo diese Zone erzführend ist, schon oben angeführten Mineraliet
Im Sárkathale erscheinen einige recht bedeutende Verwerfungen, die auf Fig. 2:
pag. 83 verzeichnet sind. Die südlichste dieser Verwerfungen, die etwa parallel
zur Siluraxe streicht, übersetzt die Strasse von Dehnie gegen die Jenerálka und
ist diese Verwerfung auf Fig. 12 pag. 34 (zwischen den Aufschriften Bach Sárk?
und Beránka) angedeutet. Ebenso ist auch О von Troja (О, Zámeček) eine bedet
tende Verwerfung orographisch gut auffassbar. Die bedeutenden Vorsprünge der
Quarzite Dd, im Kosirer Thale deuten gleichfalls bedeutende Verwerfungen 4l
Die durch Bergbau aufgeschlossene Partie in der Zone d, mit der Erzführung
zwischen Jinocan und Chrusténic weiset bedeutende Verwerfungen auf, von (ene
die Richtung einiger, nämlich der bedeutenderen gleichfalls auf Fig. 23. pag 85
angedeutet ist. Dieselben verwerfen meistentheils das Chamoisitlager nach A%
wenn man sich in demselben in der Richtung von O. nach W. fortbewegt.
Im Obersilur sind gleichfalls müchtige Verwerfungen vorhanden; so alle"
falls eine in der Schlucht von Klein-Chuchle (auf Taf. I, Fie. 6 angedeutet:
eine andere bei dem Slivenecer Marmorbruche im Chotecer Thale (Taf. I, Fig. 5 € H
eine bei Zadní Kopanina (Taf. I, Fig. 5 BB), eine zwischen Trnénj Oujezd und
Velké Kuchafe, eine N. von der Burg Karlstein (Taf. I, Fig. 4): Im Berounka-
thale sind in der Umgebung von Tetín und zwar flussabwürts in den Uferfel*
wänden durch den Eisenbahneinschnitt sehr gut entblósste bedeutende Verwe!*
fungen aufgeschlossen, deren eine bei dem Eisenbahn-Wächterhause Nro. 33 1"
Maassstabe von +, auf Tab. I, Fig. 2 dargestellt ist.
Von der Verwerfungskluft im Pfídolí zwischen Velká Chuchle und Slivene%
wurde schon bei der Hauptbruchlinie Koda-Lochkov angeführt, dass diese Spalte,
deren Wirkung auf Fig. 27 bei Ee, dargestellt ist, vielleicht
als Nebenspalte des Hauptbruches gelten könnte.
Eine unbedeutendere Spalte ist auch diejenige, durch
Welche die auffallend bemerkbare Verwerfung zwischen Dvorec
und Branik bewirkt wird (Taf. I, Fig. 3), und die auf fig. 23
Pag. 83 nicht verzeichnet ist. Durch diese Verwerfung werden
bei Branfk die Schichten der Zone £g, in unmittelbare Be-
lührung mit den Schichten der Zone d, gebracht und die male-
tische Gestaltung des rechten Moldauufers oberhalb Podol ver-
\rsacht. Vielleicht hängen mit dieser Nebenspalte auch einige
jener Tha]spalten zusammen, die mitten im obersilurischen
Terrain im St. Prokopithal auftreten, und weniger als Verwerfungs-
tlüfte, sondern mehr als Zerberstuugen der obersilurischen
Etagen sich kund geben, in denen ein Theil des St. Prokopi-
thales zwischen Klukovic und Hlubodep ausgewaschen ist.
Nebst solchen von SW. nach NO. verlaufenden Zer-
klüftungen bemerkt man im Bereiche des obersilurischen Ter-
tains auch solche, welche senkrecht zu dieser Richtung, nämlich
von SO. gegen NW. verlaufen. Aber diese Zerklüftungen treten
licht so sehr als Verwerfungsspalten sondern als breite von
steilen Felswänden begrenzte Thalspalten auf. Hieher gehört
mn Theil des schon frühererwähnten Berounkathales zwischen
l'etín und Srbsko, dann die Schluchten zwischen Karlik und
luas А ` d EE N :
Sege zwischen Solopisk und Klein-Kuchaf, dann einzelne
| tecken zwischen der Radotíner Thalschlucht zwischen Tach-
[
16 und Radotín, ebenso die Schlucht zwischen Slivenec und
Mp nelle und noch andere zahlreiche kleinere Schluchten
ereiche des tiefdurchfurchten obersilurischen Plateaus,
Silayt m Grossen und Ganzen werden im Gebiete unserer
ormation nicht blos die Thalrichtungen, sondern auch die
OM Formen der grösseren anstehenden Felsenpartieen
e we Interferenz der drei angeführten Bruchlinien bedingt,
lành р durch die Interferenz der Moldau-Bruchlinie (von Süd
des "ee? der Beraunbruchlinie (von NW. gegen SO.) und
ag-Hyskover Bruchlinie (von SW. gegen NO.).
Dat, So gehört der ersteren Bruchlinie nicht blos das Moldau-
` #wischen Königsaal und Prag und weiter zwischen Podbaba
Жс an, sondern ‚auch die Thalschlueht des Katicer
Schlucht E St. Ivan, die Schlucht bei Karlstein und we —
Systeme Zwischen Stfedokluk und Zakolan an, während zum
der zweiten Bruchlinie die früher angeführten Schluchten
rsilurischen Kalkplateaus, sowie die waldige Thalschlucht
Gr
W
—
les Kan
(lie eier Baches S. von Unho&t, und zur letztgenannten alle
Thalfurchen zu zählen sind, die parallel zum Hauptstreichen
T Silurformat; |
Irormation verlaufen.
a
E
т
>
z
oso.
Gross-Ohuchle
Friedhof
Slivenec
Bei den verschiedenen Thalwendungen der Flüsse und Bäche gelangen al
den Interferenzstellen der Bruchlinien diese Wasserläufe aus einem Kluftsystem
in das andere. Eine solche interessante Ablenkung der Thalrichtung wurde schon
oben bei dem Moldauthal zwischen Prag, Lieben und Podbaba angedeutet. Eine
ähnliche Ablenkung zeigt der DBerounkafluss. Er durchläuft eine süidwestliche
Thalspalte zwischen Beroun und Revnic, gelangt dann in eine nordóstliche zwischen
Revnic und Königsaal und tritt bei seiner Vereinigung mit der Moldau in die
nördlich verlaufende Hauptspalte dieses Flusses. Eben so windet sich der Каёіее?
Bach in seinem Verlaufe auf dem Gebiete unserer Karte abwechselnd aus dem
nordwestlich in die nördlich streichenden Kluftsysteme, wie es die Terrainkart?
nachweist.
Überall, wo jüngere Gebilde der Kreideformation unser Silur bedecken,
werden durch dieselben die Thalspalten scharf beendet. Die Thalfurchen de!
jüngeren Formationen des Carbons, des Perms und der Kreide sind theils einfache
Erosionen, theils gehóren sie anderen viel jüngeren Kluftsystemen an, deren Unter
suchung erst durchgeführt werden soll.
Über das Alter der verschiedenen Bruchlinien und Verwerfungsklüfte kan
beinahe gar nichts Bestimmtes gesagt werden, da es bis jetzt an Beobachtungel
fehlt, in welchem Verhältniss die einzelnen Spaltrichtungen zu einander stehet
Nur so viel ist sicher, dass die Verwerfungen álter sind als die Kreideformatio?
und dass recht viele derselben und besonders eine bedeutende davon, nümlich die
Moldauthalspalte jünger sind als die Steinkohlenformation.
Alle diese bedeutenden Verwerfungsspalten, besonders aber die Haupt
bruchlinien, könnten auch die Stossrichtungen ehemaliger Erdbeben andeutel-
Jedenfalls sind sie in verschiedenen Zeitperioden entstanden, durch Hebungé?
Senkungen und Pressungen des silurischen Schichtensystems, wovon der urgücl
liche Zusammenhang erst durch spätere, vielfältige Untersuchungen wird ermittell
werden können.
Vielleicht wird es später, bis ein grösserer Theil von Böhmen in Bezig
auf seine geologische Architectur genauer untersucht sein wird, möglich geil
bestimmte Anhaltspunkte für die so interessanten Zerklüftungen unseres bóhmische?
Silurs zu finden.
Die earbonische Formation.
Die earbonische oder Steinkohlenformation gehört in Böhmen zwei "a
4 A : i Sn j 5 à „ntel!
schiedenen Zeitaltern in der Periode dieser Formation und auch zwei getrennte"
чари: А F а Я : M na el
Gebieten an. Das eine und zwar das ältere Gebiet ist dasjenige, welches b
: i : TM S he
Schatzlar und Schwadowitz (Svatohovice) an den Landesgränzen von pon
NIC * f TSN: LARES " > @@
auftritt, indem es nur einen Theil des grossen niederschlesischen (Waldenburd®
91
Beckens bildet.
Es gehört dem Zeitalter der dritten und der vierten Flora des
Üarbons an.
Das andere carbonische Gebiet ist das eigentlich böhmische, indem
“8 sich nur auf Mittelböhmen beschränkt. Es ist jüngerer Ausbildung als das
Niederschlesische, da es nur in die Zeit der vierten oder jüngsten Carbonflora
All. Es gehören diesem eigentlich böhmischen Carbongebiete die Schichtenmulden
an, welche zwischen Kralup und Rakonitz, dann zwischen Manětín bis Mantau
(westlich von Pilsen) sich flach gelagert ausbreiten, und einmal gewiss im Zu-
Sammenhange waren, wie dies die zwischen beiden Hauptverbreitungsgebieten in
tieferen Stellen erhaltenen, vor Zerstörung geschützten, kleineren Steinkohlenmulden
ei Merklin, Radnic, Lohovic, Miresov, Zebräk, Lisek, Klein-Pfílepy usw. andeuten,
die einmal alle im unmittelbaren Zusammenhange waren. Natürlicher Weise
"eichte, da die isolirten kleinen Mulden erst durch spätere Abwaschungen der
Carbongebilde entstanden sind, diese Formation bedeutend südlicher über die
lise Grenze hinaus.
In dem Gebiete der Umgebungskarte von Prag fällt die südliche Grenze
arbonformation etwa mit dem zusammenhängenderen Theile der südlichen
оше der Kreideformation zusammen. Ein bedeutender Theil der Steinkohlen-
Mation wird aber von den horizontal gelagerten Schichtenstufen der Kreide-
mation bedeckt und nur in den Thälern, wo die Thalerosionen durch die jün-
Zen Sandsteine und Pläner der Kreideformation hindurch bis auf die tiefer
Selegene Steinkohlenformation reichen, lässt sich dieselbe am Tage beobachten.
Der Verlauf der Südgrenze der Carbonformation ist der folgende: Östlich
VON Ka. ; SE 4 : ` d
> H Kralup, also am rechten Moldauufer dürfte die Carbonformation als im Han-
Senden q
Och in
der €
т grossen Moldaubruchlinie liegend, wenn nicht weggeschwemmt, so
linken E Tiefe ganz von der Kreideformation verdeckt sein. Am
a oldauufer bildet das Carbon die Uferwände N. von Krulup, die zuoberst
КЫ een der Kreideformation bedeckt werden. ing |
enis. die Eisenbahn von poii gegen Brandysek sich hinzieht, erscheint das
lager, аш unteren Untersilur-Grauwackenschiefern oder auf Kieselschiefern auf
» die entweder der tiefsten Stufe der Etage C oder der Etage B angehören.
E iom: ive i i SE p em nn wee у B
dann I я н 86, 'otvovic, “ e an, Kováry, fnec; Я Fotovie úni севе
Bogen Süq ны Thale über Vrapic, S. von Duby, über Dřín, Stépánov, weiter
Toy тане, hier oe von Quadersandsteinen und Plänern der Kreide-
der del Den Verlauf der Grenze des Carbons mit ‚dem Silur weist
Carbon schnitt Fig. 28 nach. таен Бїёралоу und Dobrä zieht, sich das
Wo die Zeg Quadersandsteinen und Plänern bis gegen Malá Dobrá N., von
ung y. enze wiederum W. bei Velká Dobrá vorbei über Družec gegen Lhota
; isa verfolgen lässt, was jedoch schon aus dem Bereiche der Karte
Nausführt,
Längs des Thales, in
Eine Eigenthümlichkeit der Grenze des Carbons mit dem Silur, welche
Jetzt sy
Schon nicht unerwähnt gelassen werden darf, ist die, dass sich die Schichten
der
eben
d
Arbonformation überall den zur Zeit ihrer Bildung schon vorhandenen Un-
des Silurterraines anschmiegen. Wo also das tiefste Untersilur eine
ildet, dort dringen die Carbonschichten ein und bilden einen Ausläufer,
hei ter
ео |
BÉ
92
wo aber ein Rücken des Silurs entwickelt ist, dort umlagern ihn die Schichten
der nn mation, indem sie eine mantelförmige Umhüllung um denselben
ilden. Ersteres sieht man bei Kováry, bei St. Nikolaus (O. von Vrapie), bei
Ge letzteres bei Minkovie, Votvovic, Družec. Wo besonders grosse Felsenklipp@®
im Silur auftreten, dort ragen dieselben als mantelfórmig von jüngeren Schichte!
umhüllte Inseln aus der Fläche der Carbongebilde heraus, wie bei Minkovic und
Zakolan.' Aber auch unterirdische Kuppen und Thäler kommen im untercarbonischel
Silur vielfach vor, die allerdings nur durch den Bergbau erkannt werden könne
Diese in den Thalniederungen von Kladno-Kralup, Libušín -Zvoleioves
Kvice-Schlan-Blahotic zum Vorschein kommenden carbonischen Gebilde nahme
früher einen bedeutenderen Raum südlich von der Begränzungslinie Kralup-DruZe'
ein, indem sie erst spüter bis auf die in geschützten Vertiefungen des T eier
erhaltenen Reste durch Erosionen und Abwaschungen auf das erwähnte Terrail
beschränkt wurden. Ein solcher als eine isolirte Parthie erhaltene Rest der Steil
kohlenformation südlich von der heutigen Grenze ist bei Klein-Prflep und b"!
Hyskov-Lísek erhalten geblieben.
Bei Klein-Pfílep ist das isolirte Steinkohlenbecken südlich zwischo?
dem Dorfe und dem silurischen Quarzitrücken Březová abgelagert und ziehl
sich bei Zeleznä von sandigen Schichten der Kreideformation und von Lei
bedeckt, in eine Thaleinsenkung gegen Hýskov fort. Ob aber eine wirkliche VO
bindung zwischen den Hyskover und Pfileper Becken besteht, ist eben wegen de
jüngeren Bedeckung bisher nicht nachgewiesen worden. In der Hyskover Thal
schlucht sind auch geringe Reste des Carbons übrig geblieben, welche einst Ш
Zusammenhange mit den Gebilden am rechten Berounkaufer bei Lisck und Stradonit
aren; dieses letztere Vorkommen befindet sich aber schon ausserhalb des Rahmen»
unserer Karte.
Ausser dem Hauptbecken sind also südlich von demselben noch zwei klein®
getrennte Becken im Bereiche unserer Karte bekannt, die den einstigen südlichel
Verlauf der Carbongrenze andeuten.
01
Da die Schichten der Steinkohlenformation verhältnissmässig nur unter
geordnet zu Tage treten, indem sie meist von den horizontal gelagerten Gebild??
der Kreideformation bedeckt werden, so haben sie auf den landschaftlich”
Charakter der Gegend nur einen untergeordneten Einfluss. —
Die Carbonformation überhaupt ist in zwei verschiedenen Facies entwickelt!
nämlich entweder als eine marine Bildung vorherrschend aus Kalksteinen ш!
Thonschiefern bestehend und beinahe nur Thierreste einschliessend, oder al
limnische Facies mit Sandsteinschichten und eingelagerten Schieferthonen
hauptsächlich nur Pflanzenreste führend. Eine merkwürdige Erscheinung die
beiden gleich alten Facies der Steinkohlengebilde ist die, dass in den marine)
Gebilden die Fauna beinahe unverändert bleibt, sowohl in den tiefsten als in °
obersten Schichten derselben, während die Flora in den am ée Lande We
Schichten vielfache Umgestaltungen erlitten hat. Fauna und Flora verändern * sit
demnach nicht gleichmüssig und gleic hzeitig. Dem zu Folge kann auch die limniscl
Facies der Carbonformation, in der die Flora vielfache Mutationen zeigt, in те!"
ul
ost!
93
Stufen getheilt werden als das marine Carbon, obwohl im Ganzen beide Facies
in eine ыт und eine obere Abtheilung eingereiht werden können.
In Böhmen sind nur die limnischen Schichten der Carbonformation mit
нируи Flora und nur recht untergeordneter Land- und Süsswasserfauna
Yekannt, desshalb nur diese Ausbildungsweise hier in Betracht kommt.
, Die limnische Carbonformation wird nach den Studien Stür's 21) in folgende
Ver Florengebiete eingetheilt:
Obercarbon IV. Flora
Obere Steinkohlenformati І
bere Steinkohlenformation | Unterenrbon ПІ. Ph»
|
: Oberes Culm Il. Flora
Untere Steinkohlenformation | к /
tere Steinkohlenformatio Ure ПОБ І. Flora 23
n Mittelbóhmen ist nur die IV. Flora, oder die obercarbonische in den
Agerungen der Steinkohlen führenden Schichten vorhanden. Die Schichten der
. Flora, theilt Stür in drei Unterabtheilungen ein, in eine untere, mittlere und
E sämmtlich in Mittelböhmen vorhanden sind.
herr in dem carbonischen Gebiete unserer Karte bestehen die Schichten vor-
x. Schend aus grauen oder weisslichgrauen Arkosen, Arkoseconglomeraten oder
ga Asandsteinen von wechselnder Festigkeit. Nur untergeordnet kommen auch
E bien von grauem oder róthlichem Schieferthon oder Sandsteinschiefer vor, in
e dann meist Schwarzkohlenflótze eingelagert sind.
steine, Eine sehr bedeutende Lage von Schieferthonschichten mit Kaolin-Sand-
nat ist in dem liegendsten Theile unserer ganzen mittelböhmischen Kohlen-
Kohler S also nahe an dem Silurliegenden entwickelt. Hier befinden sich einige
ae, E ager, meist Каа nur ein sehr mächtiges Kohlenflötz, das den Haupt-
"m an Brennstoff in dem mittelböhmischen Carbon enthält.
Ah];
obera
Silar Dieses tiefste besi m begleitet die Grenze des Carbons mit dem
lt y und führt die Pflanzenreste der unteren Abtheilung der IV. Flora. Dasselbe
m Kralup bis Rozdélov im Gebiete der Karte aufgeschlossen. Da aber von
einst weit mehr ausgebreiteten und später abgeschwemmten Carbonformation
еве беп vertieften Lagen noch isolirte Mulden übrig geblieben sind, von
^! eine der wichtigsten diejenige von Radnie ist, so enthalten diese kleineren
tlden gleichfalls das tiefste Kohlenlager mit der unteren IV. Flora
Insofern aber als Radnic den Ausgangspunkt des Studiums der Flora
des
Un Carbons nicht nur in Böhmen, sondern überhaupt gebildet hat, da die
u etsuchungen von Graf Sternberg über die Steinkohlen-Flora in diesem Becken
IU
ersten Anstoss zum weiteren Studium gaben, so hat Radnie dadurch eine
ја
ем erlangt, die für das tiefste Kohlenflötz (oder die tiefsten Flötze)
N ^ E den für dieselben vorgeschlagenen Namen „Radnicer Flitz*
"C tfe {1 get \
Die Flora dieses tiefsten Horizontes oder der unteren IV. Flora in dem
Gebiete der Bergbaue zwischen Kralup und Kladno, die also das Liegendflötz
sowie das Kladnoer Hauptflótz (— Radnicer Flótz) begleitet, und mit der in Mittel-
bóhmen die carbonische Flora überhaupt begonnen hat, ist im folgenden Ver
zeichniss aufgeführt.
Calamites Suckowi Bgt.
Cal. approximatus Bgt,
C. Rittleri Štúr.
Cal. cannaeformus Schi,
C. Cistii Bgt.
Asterophyllites "psi mis Bgt.
Ast. grandis 8
Ast. rigidus ^ 2
Ast. longifolius Bgt. nebst den Ahren
Volkmannia und den Wurzeln Pinnu-
laria).
Sphenophyllum emarginatum Bgt.
Sph. microphyllum St.
Sphenopteris obtusiloba Bgt,
Sph. Hoeninghausi Bgt.
Sph. bifoliata Bgt.
Sph. cristata Bgt.
Sph. Schlotheimi Bgt.
Sph. elegans Bgt.
Sph. coralloides (тиф.
Prob, meifohia St.
Sph. macilenta L. H
Sph. Asplenites Gutb.
Hymenophyllites furcatus Bgt,
Hym. stipulatus Gutb.
Schizopteris lactuca St.
Sch. Gutbierana Presl.
Sch. anomala Bgt.
Sch. adnascens L. & H.
Neuropteris flexuosa St.
N. gigantea St.
Loshi Bgt.
. acutifolia Bgt.
tenuifolia Bgt.
. rubescens бї,
===ж=ж®
auriculata Bgt.
Dictyopteris Brongniarti Gutb.
D. neuropteroides Си}.
Cyclopteris rhomboidea Ett.
Odontopteris Schlotheimii Bgt.
Od. britanica Gutb.
Cyatheites arborescens Bgt.
C, oreopteroides Bgt.
C. Miltoni Art.
C. dentatus Bgt.
C. unitus Bgt.
Alethopteris aquilina Bgt.
Al. pteroides Bgt
Al. cristata Gutb.
Al. crenulata Bgt.
Al. Pluckeneti Bgt.
Al. Partschi Ett,
Oligocarpia Gutbieri Gà.
Lycopodites Selaginoides St,
Sagenaria dichotoma St.
S. laricina St.
S. rhombica Presl.
S. elegans L. & Н.
* obovata St,
S. aculeata St. (Nebst den zu Sagenar d
jy ren Resten Halonia, Asp idi-
aria, Lepidostrobus, Leth
Sigillaria pes Capreoli Bgt,
S. elongata Bgt.
S. intermedia Bgt.
istans Gein.
). alternaus L. & Н,
. pyriformis Bgt.
Uo ta to to ёо tn
зза а
S
E
E
Si
3
рч
eJ
©
Si
. oculata, Schl.
S. rimosa Goldb.
5. Cortei Bgt.
S. alveolaris Bgt.
S. subrotunda Bgt.
S. trigona St.
5. rhomboidea St.
S. Knorri Bgt.
Stigmaria Jicoides St. C. Gutbieri Gein.
Noeggerathia foliosa St. C. Kühnsbergi Gein.
| Ulermedia К, Feist. Carpolites coniformis Gö.
Cordaites borassifolia Ung. (Artisia). C. contractus St.
Antholites Pitkaörnae L. & H. C. granularis St. *3)
Cardiocarpon emarginatum Gö.
Von Thierresten ist die Scorpionform Cyclophthalmum senior Cda.**) (bei
), sowie ein Neuropterenrumpf (bei Kralup) und ein Orthopterenflügel (von
в) bekannt. Ausserdem kommt ein nicht nüher deutbarer aber ungemein
Pus > und ‚eharakteristischer Rest vor, welcher als Baceilarites problematicus
: А. bezeichnet worden ist.
in den n einem Abstande von 100— 150 m., manchesmal auch darunter, kommen
1 Arkose-Psamiten einige nicht mächtige Schichten von Schieferthonen mit
Kralup)
ot
nice und schwachen Kohlenlagern (Kohlenschmitzen) in mehreren
Ue a? über einander vor, welche meist unbauwürdig, desshalb wenig bekannt
(л de Flora wird als mittlere Stufe der IV. Abtheilung bezeichnet und ihre
188 ist eine ziemlich mangelhafte, da es an zahlreicheren Aufschlüssen in
den Senannten Schieferthonen fehlt, **)
Über diesen unbedeutenden Kohlenlagern (Schmitzen) erscheint in einem
m Ho Abstande NS 100—140 m., oder vom Liegendflötze aus gerechnet in
ans a P von 400—500 n. und noch darüber ein dritter Flótzhorizont, welcher
Wenig nem oder aus zwei wenig mächtigen Lagern von Schieferthonen mit 1—2
x Mächtigen aber doch an gewissen Orten bauwürdigen Kohlenlagern besteht.
Ha, ys folgt dann noch in 30—40 m. ee ein letztes, hangendstes
ser der apo vibes = CR m DENEN [QU M bitumi-
Stellen ^ = = = ат и: Ves ars riger us iac führt; an andern
въ E von diesen bituminósen Schiefer thonbbänkchen nicht bedeckt wird. Die
Рр, raten Kohlenlager führen den Namen der TRO TORUM oder der Schlaner
oder ж, Dieselben enthalten die PS der oberen Stufe der IV. Abtheilung
Von s Obercarbons. Wegen der Bauwürdigkeit dieser Lager in der Umgebung
SChlan sind dieselben in Bezug auf ihre Abdrücke theilweise schon untersucht
tden, Von
Vertical
d
: Pflanzenresten kommen daselbst folgende häufiger vor:
ое кушли на гоша. Hymenophyllites stipulatus Gutb.
tes Suckomi Bgt. Odontopteris Schlotheimi Bgt.
‚ Camaeformis Schl. Cyatheites arborescens Schl.
do rowimabus Bgt. б oreopteroides Bot.
"m COS nit omo giu Bgt. ©. Candolleanus Bot.
Shade, SE І. Ф Н. (7. dentalus Bgt.
ma longifolia Bgt. C. Miltoni Artis.
Ben phylioides Zenk. C. unitus ei "
Bä yllum emarginatum, Bgt. ` Alethopteris Serlii Bgt.
io ngifolium Germ. nebst den Ähren A. aquilina Bgt.
Nrachannularia, Huttonia, Volkmania) A. pteroides Bgt. nebst den Baum-
"us Wurzeln (Pinnularia), strünken Caulopteris.
opteris irregularis St. Lyecopodites selaginoides St.
96
Sagenaria dichotoma St. Cordaites borassifoha Ung.
Lepidophloyos larieinum St. C. principalis Germ.
Sigillaria Cortei Bgt. Noeggerathia palmaeformis Gö.
S. rimosa Goldb. Trigonocarpon pyriformis Gö.
S. ellyptica Bgt. Cardiocarpon emarginatuw Gü.
S. alternans L. & H. C. Kühnsbergi Gein.
S. distans Gein. Carpolites clavatus St.
S. denudata Gö. C. membranaceus GO
S. Brardii Bgt. О. coniformis GO.
Stigmaria ficoides St. Araucarites Schrollianus Gö. ??)
An Thierresten ist insbesondere die schiefrige Cannelkohle (Schwarte)
reich. Es enthält dieselbe Diplodus(Orthacanthus Dechen? Goldf.)-Zähne, Schuppen:
Knochen und Coprolithen von Palaeoniscus sp., Acanthodes sp., Pygopterus $p«
Ctenoptychius sp., Desmodus sp. und auch Amphibienreste, letztere jedoch besonders
häufig bei Kounovä, demnach weit aus der Karte der Umgebungen von Prag.”
Vorerst sollen nun die zwischen Kralup und Kladno ausgebreiteten Schichte
der Carbonformation, so weit sie in das Gebiet der Karte fallen, beschriebe?
werden, und darauf erst die isolirten Steinkohlenbecken unserer Umgebung.
Das Hauptbecken der Carbonformation.
Die mittelbóhmische Carbonformation ist nur an ihrem südlichen Rande;
wo zwischen Kralup, Kladno, Lana, Rakonic und Voraécov ihre tiefsten Schichten
zu Tage treten, etwas entblösst; in Folge des schwachen Verflächens der А1086
Psamitschichten gegen Norden, wo sie von jüngeren permischen oder eretaceisch®!
Schichten überlagert werden, ist der Nordrand des flachen Carbonbeckens gn
verdeckt und bisher unbekannt. Zwischen Kralup bis Petrovie (W. von Rakonie)
ruhen die Arkosen auf den tieferen untersilurischen thonschieferähnlichen Gral“
wackenschiefern, theils der Etage C, theils D gehörig, nur bei Voraéov, also in
das
Westen lehnen sich die Schichten an Granite an, was jedoch weit ausser
Kartengebiet fällt. Die vorherrschende Farbe der Arkosen ist eine lichte, weiss"
graue oder gelblichgraue; nur untergeordnet treten thonige glimmerige Sandstein
arkosen von rothbrauner Farbe auf, die dann innerhalb der lichtgefärbten, etwa"
festeren Arkosen, weniger feste unbestimmt begrenzte Zonen bilden, und yer"
hältnissmässig häufiger im Hangenden, also in der Umgebung von Schlan, als zu
Liegenden zum Vorschein kommen. Manche rothe Färbungen der höheren Sand“
steinzonen dürften aber nur als die letzten Reste der manchmal auch rothgefürbte?
tiefsten cenomanen Schichten der Kreideformation anzusehen sein, die stellenwei*t
beinahe günzlich weggeschwemmt ist. Im Liegenden sind rothe Schichten nu
selten, so bei Stépánov unweit Kladno, wo die liegendsten rothen Schichten des
'arbons grobe Brocken von Silurschiefern einschliessen.
al“
| all
Die Arkosen sind zumeist, da ihr Kaolinbindemittel gegenüber den Q!
körnehen vorherrscht, leicht zu bearbeiten, zerbróckeln auch etwas an der
со
ч
Und gewisse ihre Schichtenzonen färben sich schwach bräunlich, da sie in solchen
Bänken Sideritimpraegnationen enthalten. Die festeren Arkosen geben aber sehr
Bute Werksteine, Mühlsteine und Bauquadern, insbesondere in der Umgebung
von Žilina, Zehrovie nahe an der Grenze des Kartengebietes. Hier sind von Alters
her bedeutende Steinbrüche auf feste, haltbare, grobe Arkosensandsteine im
Schwunghaften Betriebe.
Manche Arkosen- oder Kaolinsandsteine sind feinkörnig, manche mittel-
körnig, manche aber so grob, dass sie als Conglomerate mit kaolin- oder arkose-
| hältigem Bindemittel anzusehen sind. Thonige oder gar glimmerige Arkosen sind
selten, Eine besondere Grósse des Kornes in den Arkosen ist an keinen bestimmten
Horizont gebunden. Die Kórner der Sandsteine und Conglomerate sind halbdurch-
Sichtige, bis durchscheinende Quarzgeschiebe, zu denen nur ganz untergeordnet
Kieselschiefer oder Phyllitgerölle hinzutreten. Die untergeordneten Schieferthone
mit den Pflanzenabdrücken sind meist grau, bis lichtgrau, selten mergelig, wohl
aber dann und wann fein sandig. Die in denselben eingeschlossenen Kohlenschmitze
nd Kohlenflötze führen die in solchen Schieferthonen auftretenden Pflanzen-
"drücke. dabei aber wird die Beobachtung gemacht, dass zartere Pflanzen, wie
“e Farnwedel meist nahe am Ausbisse oder in der Nähe der an gewissen unter-
schen Silurrücken verengten Kohlenflötze häufiger vorkommen, als in der
-lefe, wo die Flötze bedeutendere Mächtigkeit besitzen und sowohl vom Ausbiss
als auch von den unterirdischen Liegendrücken entfernter sind. Gröbere Pflanzen,
Wie Nagenaria- und Sigillaria-Stämme finden sich auch in bedeutender Entfernung
vom Ausbiss oder vom unterirdischen Ausstrich. Wiewohl dies nicht ganz all-
Semein gilt, so ist diese Beobachtung doch erwähnenswerth.
d Die Arkosen und Conglomerate sind nicht völlig compact, sondern sehr
fein porös, desshalb vom Wasser durchdringbar. Da nun die fein porósen Arkosen-
“andsteine gegenüber den lettigen Sandsteinen oder Schieferthonen vorherrschen,
die Schichten auch durch zahlreiche Verwerfungsklüfte durchsetzt sind, so lässt
"Oh daraus eine andere Eigenthümlichkeit der Kohlenflötze erklären, nämlich die,
fass sich in denselben die aus der Zersetzung der Steinkohle bei Luftabschluss
sich entwickelnden Grubengase (leichte Kohlenwasserstoffe) nicht angehäuft finden,
lem sie durch die fein porösen Sandsteindecken und Verwerfungsklüfte ent-
weichen, Es gilt als Regel in dem Kladnoer Flötze, dass in demselben selbst in
bedeutender Tiefe keine Grubengase angetroffen werden, und wenn dieselben
"gendwo in geringen Mengen doch vorkommen, so gehört dies zu den seltenen
Ausnahmen,
Die gesammte Mächtigkeit dor mittelböhmischen Carbonformation beträgt
"Và 600 m. Man hat aber selbst mit den tiefsten Schächten dieselbe noch nicht
sanz durchsunken. An der Basis der Formation, im allertiefsten Horizonte der-
ge von dem liegenden Silurgrundgebirge durch en en
i nur wenigen Metern Mächtigkeit getrennt, sind die mäch < sa en ün М
Ms Liegend- oder Kladnoer (Radnicer) Flótzes abgelagert. Unter der Mitte der
Achtigkeit erscheinen die schwachen, mittleren Kohlenschmitze, deren Entfernung
9n. dem mächtigen Liegendflötz schon vordem mit etwa 100—150 m. angegeben
98
wurde. Im hangenden Theil folgen endlich die Hangendflötze, deren Entfernung
von dem Grundflötz mit 400—500 m. schon angeführt ist.
3emerkenswerth ist auch das Verflächen unserer Carbonformation. Das
selbe beträgt in der Nähe der Silurgränze in «den liegenden Schichten 12—18"
gegen Norden. Je weiter nördlich, also gegen das Hangende zu, desto flache!
wird das Einfallen der Schichten (im Motyöiner Thale etwa nur 4—6? gegen N.)
so dass endlich das Grundflótz beinahe sóhlig verflächt. In der Umgebung vol
Schlan ist das Verflüchen ein beinahe horizontales, indem sich die Bänke theils
nach N. (häufig), theils nach S. (etwas seltener) ganz schwach neigen und demnach
in den Thaleinschnitten die Hangendflötze an dem beiderseitigen Gehänge aus-
beissen. Die Hangendschichten zeigen auch in der Nähe der Silurgrenze schon
das geringere Einfallen gegen Norden. Um ein Beispiel anzuführen, sei das Ver-
flächen des Grundflótzes gegen Norden hier angeführt, wie es sich in den beinahe
genau in der Richtung des Einfallens abgeteuften Schächten zwischen dem Wenzel-
und Kübeckschacht in Kladno verhält. In der Nähe des Wenzelschachtes beträgt
das Verflächen 199, im tieferen Layerschacht 5°, im noch tieferen Kübeckschach!
aber nur 4%, Bei dem Amalienschachte beträgt das Verfláchen südlich vom Schacht®
also näher am Ausbiss 16°, nördlich vom Schachte, also tiefer, nur 59, wobe
jedoch nur das Verflächen des Flötzes selbst, ohne Rücksicht auf die durch Ver
werfung verursachten Senkungen, gemeint ist.
Neben dem Schieferthon oder dem thonig schiefrigen Sandstein komme?
häufig Concretionen und Platten von thonigem Sphaerosiderit vor; dieselben erreiche?
in dem weissgrauen, etwas. sandigem Schieferthon, der das schiefrig unrein®
Grundflótz (5. Flótz) von dem mächtigen Hauptflótz trennt, eine auffallender?
Grösse. Solche unregelmässig knollige Concretionen von Sphaerosiderit habe!
nämlich nicht selten das Gewicht von 1 Meterzentner. Da das Grundflötz mit
dem Hauptflötz zugleich in der Gegend O. und W. von Vrapic entwickelt ist, 9?
sind hier die Schieferthone im Liegenden des Hauptflótzes die reichsten a”
Sphaerosideritblócken, die hier theils als Coneretionen, theils als Septarien mit
inwendig vorhandenen Sprüngen, auftreten. Das schiefrig unreine Grundflótz isl
nicht überall durch Bergbau aufgeschlossen und desshalb fördert man die 8009,
so häufigen Sphaerosiderite nicht aus jeder Grube zu Tage. Allein auch andet?
Schieferthone im Hangenden des Hauptflótzes enthalten Coneretionen oder ganze
Lagen von thonigem, oder wenn das Eisencarbonat die Sandsteine durchdringt
von sandigem Sphaerosiderit. Diese sandigen oder thonigen Platten des ver“
reinigten Sphaerosiderites sind bis zu gewissen Tiefen in Limonit umgewandelt
(so namentlich häufig bei Kralup) und es werden dann solche Platten in d"
Arkosen, die parallel der Schichtung laufen als sogenannter Eisendeckel angeführt:
wie es an den Schachtquerschnitten, die später folgen werden, angedeutet ist
In einem Bohrloche auf der Cervená Hürka bei K 'alup, nahe an der
Eisenbahn und nahe an der Moldau, wurden unter 1'9 m. Dammerde und #17”
Schotter (Alluvial) folgende Schichten durchbohrt:
Nicht fester blaugrauer, dann etwas festerer Schieferthon 416 D
Eege pb cies PNS I To Hl. coner Mp aom sanie aen Erro rias 2180
Bläulich ‚grauer. Schieferthon ss wate ruante na С.
е айд... . ` Going дайт deet ei Айыш неон ml a, o.
Gelblichweisser Балетот ооо "an =" e’ en vto xt at st ar uc „- ORTEN
droga МТП PAD trial] asab ijabah seh pinow дай
Blüulichgrauer Scbieferthon" .' . a „AIR eT TIC 3I gg,
Bliserosjadpéookcf яланы o adag medion sagte nov arpa pao Mag?
Fester blaugrauer Schieferthon, dann etwas weicherer Schieferthon . . 1°50 m.
Sphaerosiderit SEH, REENEN E 21 m.
Fester blaugrauer dann weicher Schieferthon `, . 2.0. 374 m.
ag hri inta о, Ain get ‚эрли, due, 10 m.
laugrauer weicher Schieferthon mit Köhlenspuren- “ANTIMIA прш. Dao FAAN
Fester Blaugrauer:Schieferthon ` e un. ran ug, SÄI: m.
Kieselschiefer als Silurgrundgebirge.
Man hatte in diesem Bohrloche die tiefsten Schichten der Silurformation
Aurchbohrt,
Dar Solche spaerosideritisch thonige oder sandige Lagen — zuweilen сша
nzenabdrücke. Auch die hangendsten wenig mächtigen Flötze, welche de:
Oberen Abtheilung der IV. Carbonflora angehören, werden meist im Hangenden
Von Concretionen oder von Schichtenplatten eines thonigen Sphaerosiderites
begleitet, und zwar steltenweise mit zahlreichen Pflanzenabdrücken, so namentlich
ausserhalb der Karte bei Kvilic und Tufan, oder mit darin eingeschlossenen
Coprolithen. An gewissen Orten sind diese Sphaerosiderite auch zu inwendig
"e 'borstenen Septarien umgewandelt. Die Sphaerosiderite nehmen demnach unbe-
ШТ Horizonte innerhalb der Schichten des Carbons ein, und nur dort, wo
ergbau besteht, ist man über deren Vorkommen genauer unterrichtet.
Т Als Seltenheit muss noch eine 2—3 dm. mächtige Schichte von grauem
Ten Kalk ohne Versteinerungen erwähnt werden, die in den allerhöchsten
"kosen eingebettet ist und die sich von Knoviz im rechten Thalgehänge unter
den Gebilden der Kreideformation des Provázkaplateaus bis gegen ZiZic und
Lunkoy NW, von Zvolehoves (beides schon ausserhalb der Karte) hinzieht. Auf
den Meist rothgefürbten Arkoseausbissen finden sich Knollen dieses Kalkes
zerstreut yor,
findet Wa es rothen — cH vhi лаг ee iig nn
Beta, WE auch schwache Schichten eines » пе » stark таа ле geg
We es as bu 2 coe aid wegen des bedeutenden Haematitgehaltes
als Röthel verwendet wird.
CM Mit Hinzurechnung von Schwarzkohle ist we one al Side, wi
dae unseres Carbons erschöpft. Über die unbestimmte е1 ıenfolge der meist
Ze Ntischen Schichten geben die hier angeführten Schachtquerschnitte Aufschluss,
K denen unter dem Namen Kohlenflötz immer die Summe der Mächtigkeit der
e und der Zwischenmittel zu verstehen ist gi Ain ied i xad
Фе niedersteigender Reihenfolge aufgezählt. кз: NON = а ey mur die
a enderen Schächte der westlichen Abtheilung angeführt, da die östlichen zu
ind.
Seleht si
{"
100
Im Michaelschacht in Brandýsek wurden durchsunken:
Ackererde
Gelber, wenig fester Bánakibiti бый, К rauer tiger Sc Sec?
mit einem *15 m. mächtigen Kohlenschmitz 13:8 m. |
Eine Wechsellagerung von weissen, gelben, grauen оет igen rinm
zu unterst mit Kohlentrümmern . . Р
Graue lettige Schieferthone und eiimmhörige graue Sandsteinarkose en
1:6 m.
Kohlentrümmern ` ue 18:9 m
Conglomerat, feinkórnige und ныне rote: mit Kohlentrümrern .— 2m
Graue, grobe und feinkórnige AH UR Schieferthon und ‘16 m. Kohlen-
34 m.
Schmitz zu unterst .
Dunkelgrauer lettiger Schieferthon ‚it einem Koklanschmitz von 32 m. 12 m
Sandige Schieferthone, grobkörnige Sandsteinarkose, grauer lettiger Schie-
ferthon, weisse feinkörnige Arkose mit Kohlentrümmern . 253 mn
Conglomerat, weisse mittel- und graue grobkörnige Arkose, Lotten mit
einem 15 m. Kohlenschmitz zu unterst . . 45 m.
Lichtgraue feinkórnige Arkose mit Strünken , elke hom graue ver-
schiedenkórnige Arkosen mit Kohlentrümmern . . - 373 m.
| Weisse und graue Arkose auch Conglomerat, А РУНА weissgraue
| Arkose mit ‘15 ш. Kohlenschmitz . lie «more Agen. 1:
1 Graue lettige Schieferthone mit :25 m. Sphaerosidert feinkórnige bis
| grobkórnige Arkosen E, 157 m
| Lichtgraue glimmerige Arkose SC? De 29 m. E ата оа "
| Sandige Schieferthone, weissgraue grobe Sandsteine . . . . . . · 3:8 m
| Schwarzkohle (mit Zwischenmitteln) (Hauptflótz) И.
Grauer glimmeriger lettiger Schieferthon und WE Ay Sandstein — 2:0 1
Dunkelgraue Sandsteine, zu unterst mit Caleitdrusen und Pyritim-
| yraegnationen STEE, ORT TER AA 96m
| Schiefriges Kohlenflötz (Grundflötz) , qe, MIL тагат
Schwarze und graue Schieferthone, Sandsteinschiefer, Jonglomerate . . 82
Zerbróckelter Phyllit, M und fester Kieselschiefer mit Quarzschnüren |
(Silur) eic. - - ЖЕН, ONT DOTI A |
| |
| Der Wenzelschacht in Vrapic durchsank : |
Turon und Cenomanglieder der Kreideformation . . . . . . . . . 1772 n.
| Artosin und Ocnglomeräte ir. =>. шой abenteuer volo ponad SOS
| Arkosen und Conglomerate, zu unterst Schieferthon `... . 99:5 n*
| Kohlenflótz . T6 m |
| |
| Im Maria-Antoniaschacht sind durchsunken worden: |
| Turon und Cenomanschichten der Kreideformation . . ЗЛИ
|| Arkosen mit untergeordneten KEE zu enierst Gebitter mit |
| ohlentrümmern И Zentren g4
H Sandstein, dann etwas Schieferthon БИЙ A rela SEE ae er en ИШИ
70 m. |
Kohlenflótz (Hauptflótz)
einser sandsteinartiger Schieferthon зо s. у . АР 152
s thiefriges Коней бе (Grunddotb) . o. РАЕН лан алыны
Chieferthon : qiue Te 47
Dei an dinandschacht durchsank:
Веће mee
Chichten des Turons und Cenomans, welch’ letztere zu allertiefst eisen-
Bold sind Con ugang" Ark wed fhubionirüsustalteiDagod AD
Arkose und Conglomerat . Ез Ин dest qvbupen mi ert ong, sa 38
Eisenschüssige Arkose, grauer Schieferthon, feinkórnige STEE
ашар - ; t юно; јн
Tk 4etten, fefnköenige, n бед піве рер o ryranloadagd8:9
Augrauer Schieferthon, grobe Arkose, Schieferthon, grobe Arkose,
Schieferthon mit Kohlentrümmern, feinkórnige Arkose mit Conglo-
en und Schieferthon mit Kohlextvtinteiärh | “rm D69
'nige und grobkórnige Arkosen, Sandsteine, feinkötnige schiefri ige
reines mit etwas Kohlentrimmern . . . . . . pn. st 55:9
пісе Arkosen, weiche und feste Arkosen, Conglomerat, feinkórnige
чш Schieferthon, Sandstein mit Kohlenschmitzchen . . . . 566
ROD nët. Conglomerat: o ww ns. am „lee 230899
Kohle (Hauptflótz) SE эы clt xw aus exl dili e NR и, ы RA e EO
Sehieferthon . һө... ean. lote We 7
Schiefrige Kohle (Grundfótz) ‚Паран И, ee wall) mm. nun
Chwarzer ОРТОН ылла UR RCRUM IUOS 1:3
Sil SR
Urischer phyllitartiger Grauwackenschiefer ајыр essere a . SO
7 Der Johannischacht in Vrapic nahe am Kohlenausbisse durchsank :
торе
Arkose mit Schieferthon und Kohlenschmitzen . . . IO er
торс, nige, weisse feinkörnige, graue grobkörnige Arkosen, C ӨЙНЕ
RoE ZFODS ATROBO "RT Qo vods wo. үт ТОКОЮ Шү ONIN SO
OIZ TERAPIO FREE ENR ROR ON п
Jain (Sih ur).
b Der Hoffnungs- oder Katharinaschacht in Vrapic durchsank :
TN cenomane Sandsteme ^. . WEE 13:0
Gran IK ee meiske Arkosen, Schieferthon =н 15. m. Kohlenschmitz . 134
Sandstein, Schieferthon, graue und röthliche Arkosen, Arkosen
Sai Conglomerate mit Kohlennestern . . . « - d neni. nee 29:8
10n, Wechsellagerungen von grauen Arkosen mit Conglomerat
аца шені Kohlennester im Conglomerat - . 903
пое Arkosen und grobe und weniger grobe Adone, CORE iones e
te Conglomeratsandsteine BA o anh ciis as We A ie us 45:5
е (Hauptflótz) . . . 8:9
Mauer Schieferthon mit grossen бенда Sphaerosiderit- Lagen,
wu" weisser sandiger Schieferthon e : ° qut cai rid
e Kohle (Grundflötz, 5. Flötz genannt) Im Зато) Bait stodi 8
ИТК Phyllit
m.
m,
102
Im Maria-Annaschacht, welcher näher dem Liegenden als der hangendere
Prokopischacht ist, waren durchsunken:
Alluvium und Lehm . . OK Era CLE EDU
Meist grobkörnige, auch feinkörnige, "m "n Jonglomerate mit
wenig mächtigen Schieferthonen wechsellagernd |. . . « « - o 1154 m.
Kohle: (Hagptfbta).pelig ws ege darum cnamoim E hair ato gute nod ЧИМ
Silurischer Thonschiefer.
Der mehr im Hangenden davon angeschlagene Prokopischacht durchsinkt:
Grobkörnige eisenschüssige Arkose, feinkörnige und grobkörnige Arkosen
mit Schieferthon, zu unterst ein "08 m. Kohlenschmitz `, . 231419 m
Eine Wechsellagerung von fein- und grobkórnigen Arkosen, wenig * Schie fe r-
thonen und Conglomeratbänken, zu unterst Sandstein mit 0'8 m.
Kohlenschmitz . AEA EEE ео тз а OED ШШ
Arkose mit ойе тай im pe PA в dur ШШ
Fein- und grobkórnige Arkose, Conglomerat, wenig түз n,
zu unterst Conglomerat mit ‘08 m. Kohlenschmitz . . . . . . 286%
Sandstein und Conglomerat mit Kohlennestern . . . ... « Ша
Conglomerat, grauer und bituminóser Schieferthon T M > 9:5 m
Kohlenfüotz (Навро) ^. t . . . «uo s ообо "wide uod d eR
Schieferthon.
Die 4 Schüchte Wenzel, Layer, Thimsfeld, Kübeck in Kladno liegen in
der Richtung vom Liegenden zum Hangenden, genau in dem Verflächen des
Hauptflötzes nach.
Der Kladnoer Wenzelschacht durchsank :
Gelblichen, im Liegenden grobkórnigen Arkose-Psammit mit Kohlennestern : 177 M
Graue fein- und grobkörnige Arkosen mit wenig Conglomerat, im Lie-
genden dunkelgrauer Schieferthon mit Kohlennestern |. . . . . 19:4 n
Weisse Arkose und dunkelgrauer Schieferthon, zu unterst grauer Saud-
stein mit Kohlenschmitzen ی ا eec tippen Eos `
Weisse Arkose mit Kohlenschmitzen H n
Weisser Arkosenpsammit mit °08 m. EE (Eise паар 6:3 n*
Sehwürzlicher Schieferthon mit Kohlenschmitzen und Eisendeckel 24 m. 46 ™
Weisser Sandstein, Conglomerat, bituminöse Schieferthone . . . . . 6:9
Kokleiflötz «(Hauptdötz) / 7 иш аа ийй gare esos Ыш
Schieferthon.
Der Kladnoer Layerschacht hat durchsunken:
Gelbliche und röthliche Arkose, Sandstein mit Coneretionen . . . . 359m
Schiefrige Sandsteine und grobkórnige Arkose mit Kohlennestern 9:9 nr
Sehr feinkórniger grauer Sandstein mit Kohlennestern 76 M
Schiefriger und grobkörniger Sandstein, Schieferthon mit ENG pr m
Meist grobe graue Arkosen mit etwas Schieferthon, zu unterst grob-
kórnige Arkose mit Kohlennestern . , EAT, Jim почато gem
Schiefertlion, fester grobkórniger ‚Sandstein mit Coneretionen, weisse
Arkose und Conglomerat mit Kohlennesterm ^. . . ; .
21 D 1,
Grobkörnige Arkose mit ‘08 m. Kohlenschmitz zu unterst Ind өй»
tester Sandstein und Conglomerat, unten, eisenschüssiger Sandstein
(EKisendeckel) . ^ #- if
Grauer Schieferthon, ée SE А ch к ина
Tkose, Сонот und lettiger Schieferthon in Wechsellagerung et
Boflknnestern im Liegenden . . . EN
Grobe Arkose und Conglomerat, Arkose und онан абы TE s
Kleinkörnige Arkosen, Schieferthone zu unterst mit 3
Songlomerate,
Beieneen ray Kraemer ча
Rothfleckige Arkose, Candler feinkörnige weisse und schiefrige
Arkose mit Kohlennestern
Weisse feinkörnige und krobkörnige Arkose, schiefrige Sandsteine,
Behteferthone, Лезе: Sandi Ern und энте Rite aasien +
Kohlenfiötz (ТЕШ НӨ s" en er eh ein s
BER Sohieterthon.n Arktis naaa Jim e gogo bh suh
Rente (indie ee Zar SEES
Schieferthon.
Im Thinnfeldschacht ergibt sich folgende Aufeianderfolge :
Gelbe lockere Arkosen, e o weisse Arkosen mit grauen Schiefer-
» thonen zu unterst ‘24 m. Kohlenschmitz . P
1
este weisse feinkörnige e grobkórnige Arkosen ud Coi кше
G graue grobkörnige Arkosen im Liegenden mit einem Kohlensehmitz
Vobkürnige Arkose, Conglomerat und grauer Schieferthon mit Kohlen-
trümmern :
Obkörnige White uge Guck ` mit, те ail wenig Be TAN
thon, zu unterst mit schiefrigen Sandstein ‘16 m. Kohle als Schmitz
Gr
"tg g Schieferthone mit Sphaerosiderit auf einem Kohlenschmitz von
) m. ect degt egen TAM Que Én dite weg Äech ELE
d grobkörnige Xni Schieferthon und eisenschüssiger Sandstein
Мм, e schiefrige Arkosen, grobkörnige Arkose und Conglomerate, zu
Buet sandiger Schieferthon eme u el ie wt аш быш
Зер ötz (Hauptflótz) ае у Lis ai
rhon eisenschüssig mit Bunker, dann weisse schiefrige
K r e $ » » А D . ^ E H Ы "
D Schiefrig (Grundflótz) . < = . . dec
Silurische Phyllite.
D Der Kübeckschacht hat durchsunken :
p; erde, wenig Turon, dann Cenomanschichten mi, p
Ne Wechsel]; agerung von grober Arkose, Conglomer: ai sl feinkärniger
Sandstein von weissen Farben mit grauen Schieferthonen, амаи
Ps Sandsteine n
"nkrnige Arkosen mit CH jonge Se ne wec iir
lagernd, zu unterst Kohlennester . . =, + o, °, ll
m.
nm.
104
Schwarzgrauer Schieferthon mit Kohlenspuren ичи Т. ARD, Уй
Weisse und grauliche Arkosen mit Schieferthonen in Wechsellagerung .
Arkose, über dem Kohlenflötz wenig Schieferthon
Kohlenflötz (Hauptflótz) Bi"
Grauer Schieferthon mit Bhndkrosidenit; навай BIREN weisser Sand-
stein
Schiefriges Kohlenflötz (Grundfótz)
Silurphyllit.
er Franzschacht in Kladno durchsank:
Oenomane Schichten . . 115 nit: ARBRES ,ھ2 ag
Gelbliche lockere oder graue 4estére auch glimmerige Arkosen, Schiefer-
thon, glimmerigen Sandstein mit Kohlennestern
Conglomerate, weisse und graue Arkosen, grauen Sehiefesttón аня einem
11 m. mächtigen Kohlenschmitz neni) q
Weisse grobkórnige Arkosen mit tine EE E ab-
wechselnd, grauer en Schieferthon mit Kohlennestern darunter
46 m. Eisendeckel f e, Sm m а pa o dnd
Glimmerige Arkosen, grauweisse TOM dna C onglomerate, Schieferthon
und ein Kohlenlager von :32 m. Mächtigkeit
Grauer Schieferthon, unten glimmerig sandig
Kohlenflótz (Hauptflótz) En, SN Cen AE
Grauer Schieferthon mit Sphaerosiderit, auch bituminös, Arkose fein-
kórnige |.
Im Auelienachächte wur on Be Br :
Turone und cenomane Schichten unter der Dammerde ohne Schacht-
aufsattellung gemessen . le айд о Лл
Feinkörnige Arkose, grobkörnige weisse pedea zu unterst zwei Bänke
feinkórnigen grauen Sandsteins mit Kohlennestern » ww
Weisse feinkórnige Arkosen mit Schieferthonen еей а ger ud enin
Arkose, Conglomerat mit Kohlennestern
Grobkórnige und feinkörnige Sandsteine mit Schiefer Bopen Ж ed.
unten grauer Schieferthon mit Kohlennestern
Conglomerat ünd grobe Arkose mit Kohlennestern
Feinkórnige Arkose im Liegenden mit Kohlennestern
Dunkelgrauer Schieferthon, feste E Arkose m Соната
mit Calamiteskohlennestern T cin {айел PRS re
Sandige Schieferthone, grobe Arkosen, оаа, unten sandiger
Schieferthon mit Kohlennestern ER
Feinkörnige, grobkörnige Arkose und бй ATI T mit Schieferthonen
wechsellagernd, im Liegenden eine '34 m. mächtige Kohlenbank
Feste und weniger feste fein- und grobkörnige auch conglomeratische
Arkosen, eisenschüssige Lagen, zu unterst feste grobe Arkose mit
Kohlenschmitzen dos
Grauer Schiefer?thon . . . . =» -
Kohlenflótz (Hauptflótz)
.
28 m.
1251 m
93:4. M
21:8 Y
60:5 pl
957 Ш
1:3 m:
8-1 Їй,
105
Im Bressonschacht sind durchsunken worden :
Turone und cenomane Schichten . . . ag i ai O reg
Feinkörnige, Kohlenspuren führende im dall St pss. ОТОТ
Graue klein- bis grobkörnige Arkosen mit Conglomeraten und wenig
grauen bis röthlichen Schieferletten wechsellagernd, unten in grauen
Srobkörnigen Arkosen Kohlennester И a с гч
Conglomeratark kose, lettige graue Schief foule И. КАНДАШ, s 0.49406 nm.
eisse schiefrige glimmerige Sandsteine mit festen Arkosen und Schiefer-
honen ag ui Айды ү? Eed et ER rale 1: UU
Kohlenfiötz (Hauptfotz) Gio Poe MERECE UE LEUR am RE А
Schwarzer und schwarzgrauer fester Schieferthon und ArkKOSê . . Ze .. 0O6 їй,
Кее, wartiger Рһу (Untersilur).
Der Engerthschacht durchsank folgende Schichten :
Se und cenomane Schichten . . . o 508 m.
¬ und grobkörnige meist weisse WEN mit grauen Bonis mln 'aten
auch etwas grauen Schieferthonen wechsellagernd, zu unterst grauer
ОШ auf einem *12 m. mächtigen Kohlenschmitz . . . . 950m.
- bis grobkörnige Arkose weiss oder grau gefärbt mit Conglomerat
und grauen Schieferthonen, im Liegenden sandiger Schieferthon mit
" iy hlenschmitzchen ur dili т: ер m.
DW ee weisse Arkose unten mit 08 m. Кайа» I5 bi DOM:
meratarkosen, graue oder weisse grob- bis kleinkórnige rel ori n,
Sraue oder röthlicher Schieferletten, zu unterst grobe Arkose mit
CN oblenstreifen i 144 m.
lkörnige meist es Der үчен енд: date 'Schiefer-
mi mit 3 Kohlenschmitzen von :03 bis 08 m. Mächtigkeit — . . 64:0 m.
Örnige graue Arkosen, Conglomeratlagen, bituminöser Schieferthon 63 m.
Gr
obe oder ( Conglomeratarkosen, die stark wasserlüssig sind, fein- bis
p ge Arkosen mit Kohlenstreifen, zu unterst schwarzer Schiefer-
Weiss. n mit *12 m. Kohlenschmitz . . uu ST 40$ m.
Ba, degCmmeséreg lesen. Schie еч ee, en,
Ze ötz (Hauptflötz) - - е. аа естт Wé m.
Schlafen Letten, weisser Аш е M Te yn tale eder ig 3.8 m.
tiges Kohlenflütz Nett TL" une, агае замаа ашы a a m n
lurischer phyllitischer Grauwackenschiefer.
nons Der Jemníker Schacht, dessen Schachtprofil mit bopangergr Sacre auf-
ien und in Profilnummern eingetheilt worden ist, durchsank : 28)
ofi Nro.
7-40 Weisse sehr feinkörnige, mittel- bis grobkürnige Arkosen, fest
oder weniger fest mit lettigen blaugrauen und röthlichen Se hiefer-
thonen wechsellagernd — e: SLA m,
Röthliche lettige Schieferthone mif feinkör nigen, weissen Sand-
Steinen oder Arkosen wechsellagernd, zu unterst Arkosen. mit
Moblegirüfumerh . . . aa 2 . sor on ot om ot nm on 08р f
106
31—38 Weisse Arkosen mit röthlichen und grauen Schieferletten wechsel-
lagernd, unten Arkose mit 4 Kohlenstreifchen . . . . -
39—55 Weisse Arkosen, gestreifte Glimmersandsteine, wechsellagernd
mit röthlichen, bräunlichen und blaugrauen Schieferletten, unten
Arkose mit Kohlenstreifen
56—57 Lettenschiefer grau, röthlich gelb i bitüminós E E ia
coides, dann Arkosen mit Kohlenschnürchen :
58—60 Grauer Lettenschiefer, weisse Arkose mit Kette grauer
Schieferthon mit "20—30 m. Kohlenschmitz ?)
61 Lettig-schiefriger Sandstein mit Stigmaria fic. im euer
62—69 Graue theilweise glimmerige Schieferthone mit Conglomerat-
arkosen, Arkosen mit er unten weisse Arkose mit
Kohlenschnürchen . en ipaa S
70 Grauer Schieferthon em ердин! und zwei Kohlen-
schmitzen von ‘13 und ‘05 m. Müchtigkeit *
71—76 Graue und gestreifte Schieferthone mit weissen tym tet bos P
lagernd, zu unterst sandiger fester Schieferthon (nebst Muscovit
auch Biotit als Glimmer enthaltend) in der Zerklüftung mit
Ankerit-, Pyrit-, Galenitkryställchen
77 Conglomerate und mittelkörnige Arkosen mit Kohlenatrei o: In
der Zerklüftung Ankerit X42 LU Dd ERES
18 Graue Schieferthone mit Sundsiets, ‘20 m. Kohlenschmitz und
Pflanzenresten ?9) |.
19—81 Arkose und Conglomer e sc? Kallsnstreiien; Een Me bir E n,
Schieferthon, Sandstein, in der Sohle Spalten mit amei Baryt,
Pyrit und Sphalerit
82 Grauer Schieferthon, unde ithe PUA ERS ber пее
schmitze; °) muthmassliches Hauptflótz .
83—85 Arkose mit Conglomerat, sandige 5 Schieferthone, Arkosen mit
Schiefsrthonnesterna тина Елон З ноа А a e
Kohlenschmitz :02—:09 m., grauer Schieferthon mit Kohlen-
schmitz von *10 m. und mit Galenitschüppchen
87—89 Gestreifte feinkörnige Arkose, Arkose und Conglomerat mit
Nestera von bituminösem Schieferthon, feinkörnige gestreifte
graue Arkosen mit Letten- und Pyritgruppen
90 Grauer Schieferthon mit Pflanzenresten und zwei Kohlenlagern
von “10—15 m. und 45—55 m.;?5) vermuthliches Grundflótz
91 Weisse Arkose mit Zerklüftung, in welcher Ankeritkrystalle auf-
gewachsen sind, feinkörnige Arkosen mit Pyrit, grobe und con-
glomeratische wasserreiche Arkosen mit viel Pyrit und Ankerit
in Klüften, Letten mit Pyritnestern, feinkörnige pyritische Arkosen,
körnige Arkosen mit schwachen Kohlenschmitzen
92 Dunkelgrauer Schieferthon von wechselnder Mächtigkeit mit
Koklerschmriächen e RE OORT, 500, 04
86
c
60'3
=)
17
m.
9 qm.
m.
LO n.
4 1:
у n.
m.
їй.
Conglomeratsandstein mit Kohlenstreifen, gegen die Sohle stark
quarzig und fest, in den Klüften Ankerit sonst Calamiten ent-
haltend
94 Weissgraue, "re grüngraue Phyllite A WE und dee,
Untersilur bis zum Schachtsumpf 5'70 1
Der tiefste Mayrauschacht durchsank folgende Schichten:
Alluvialbildung und Dammerde
Cenomane Sandsteine und Se Лагана ; |
Grauliche feinkörnige Arkosen und schiefrige Sandsteind Jasmi
Graue grob- oder mittelkörnige Arkosen mit schiefrigen Sandsteinen
oder Schieferthonen wechsellagernd pudo SAD., roti, Je
Weissgraue und graue, auch róthliche Schieferthone mit lichtgrauen
fein- bis mittelkórnigen Arkosen wechsellagernd
Grobkörnig ge und conglomeratartige Arkose
Graue Arkosen mit grauen Schieferthonen öchsellagerne одай tiefer
Srobkórnig se Arkose, grauer Schieferthon und feinkörnige selbst
Schieftige Arkose
Neissgrane 1 feinkórnige ET e" яе Th von Kohle
ichtgraue fein- und grobkörnige Arkosen
G gek E а н 2 è D e e e s . Е
rob- und feinkörnige lichtgraue Arkosen mit grauen auch sandigen
> "
І Schieferthonen ha d 4
Schieferthon, sandig mit einem 4 їй, ——( Kohldnfagen; dritte
ür ieren mit Kohlenschmitzen wechsellagernd
; chieferthone mit lichtgrauen grob- bis fétikondigés ik ost
Bien schwarzgrauer lettiger Schieferthon mit Kohlennestern
‘аце feinkürnige bis conglomerat: artige Arkosen mit grauen Schiefer-
thonen vodhsellagébnd, darunter grauer Schieferthon mit Kohlen-
nestern |
terane gr obkörkäger —
graue feinkörnige und grobkörnige: Auktosen mit grauen Schiefer:
ba т wechsellagernd
рой ан, mit feinkörnigen Atkosen
Bier 1Blomerate, grobkörnige Arkosen saytidagi
graue feinkürnige Arkose mit wenigen Ри бреу айцын
we chsellag gernd
107
57 m.
26:2 m.
10:4 m.
34:6 m.
60°6 m.
18:5 m.
972 m.
34 m.
10'0 m.
46'0 m.
43:9 m.
23:6 m.
49:4 m.
'b m.
9:6 m.
Lic] 39:5 m.
Alc x
Sel igrano grobkörnige ми in ана чр &bengebend 10:5 m.
H; konz zum Theil etwas merglig lettig `... 1:6 m
sa Ptflötz Bo
Schi * к
cz ieferthone dur Sohle, graue -— weisse ваде Behiefäitiorie 21m
Dar itz y TIE ao 15 m.
ar ч “ D D z = D
Inter graue Schieferthone E Sphaerosideriten, unter denen das
Silurische Schiefergebiet,
Von] Eine Haupteigenthümlichkeit des mittelböhmischen Carbons. bildet das
rh
andensein einer unterirdischen Terraingliederung, nämlich das Auftreten von
108
Rücken (Hügeln) und Mulden (flachen Thälern) im silurischen Grundgebirge
Dieser Terraingliederung schmiegen sich sämmtliche im Liegenden befindliche
Schichten des Carbons um so mehr an, je näher sie dem Grundgebirge sind,
wührend gegen das Hangende zu die durch die Liegendarkosen ausgefüllten
Terrainungleichheiten in ihrem Streichen nicht mehr dem wechselvollen Einfluss®
des Liegenden unterworfen sind. Da nun das eigentliche Kohlenlager mit de
unteren Flora sich sehr nahe an dem Silur-Liegenden gebildet hat, an gewisse?
Stellen aber beinahe ohne Vermittelung auf dem Silur selbst aufgelagert erscheint,
so trägt dasselbe in hohem Grade alle die durch das silurische Grundgebirg®
bedingten Eigenthümlichkeiten an sich.
Es ist nämlich das Kohlenflötz (worunter sowohl das Grund- als auch
das Hauptflötz, wie später noch erklärt wird, zu verstehen ist) nur dort in nam“
hafter Mächtigkeit und Ausdehnung vorhanden, wo das Grundgebirge flache VO
tiefungen bildet, während an den unterirdischen Hügeln, oder an den rückenartige?
Erhöhungen kein Kohlenlager auftritt. Die bedeutendste Mächtigkeit fällt meis!
mit dem Tiefsten einer solchen Grundgebirgsdepression zusammen, während sich
gegen die unterirdischen Erhebungen das dem flachen Untergrunde gleichmássié
aufgelagerte Kohlenflótz hebt und dabei schnell an Mächtigkeit einbüsst, bis en
sich gänzlich auskeilt. Auf Taf. I, Fig. 8 BB bei dem Katharina-(Gute- Hoffnung?
und Prokopischacht, auf Fig. 8 bei dem Layerschacht und dem Am: aliaschachb
dann auf Taf. I, Fig. 10 beim Thinnfeld- und Taf. 1, Fig. 11 beim Amaliasch: e
so wie auf Taf. I, Fig. 7 beim Wetterschacht, Sohn und Josefschacht ist
Ausfüllung der Silurmulden durch das Kohlenflötz sichtbar, während an "
Hügeln oder Rücken die Kohle gänzlich fehlt, und an denselben erst hole
Arkosenschichten anliegen, welche über dem ausgefüllten Muldenhorizonte liege?
Aus dieser Ursache, wornach nur gewisse flach muldenförmige Terra
formen des Grundgebirges das Kohlenlager enthalten, die erhabeneren partie?
des Untergrundes aber flótzleer sind, ergibt sich, warum Bohrlöcher oder Schächt®
abgesehen von den durch Verwerfungsklüfte hervorgebrachten Störungen, '
gewissen zahlreichen Orten keine Kohlenlager fanden, ohne dass sich aus der OVO“
flächenform der Carbongebilde hätte auf das Vorhandensein von unterirdische!
Rücken oder Erhöhungen schliessen lassen. Ohne genaue Kenntniss der Gestaltund
des Grundgebirges ist demnach kein sicherer, oder wenigstens wahrscheinlieh®!
Schluss auf das Vorhandensein oder das Fehlen vom tiefsten Kohlenlager zu ziehe!
Im Verlaufe des Ausbisses der Liegendschichten des Carbons von Kall
gegen Kladno kommen solche unterirdische Vertiefungen mit dem Kohlenlat?
О. und W. von Votvovic vor und es ist in denselben der Kohlenausbiss ап
Fig. 28 dick punktirt angegeben.
Von Zäkolan bis Steléoves ist das Kohlenlager in namhafter Mächtigk®
nicht nachgewiesen, erst NW. bei Steléoves bildet das Kohlenlager in den ge ‚wegen!
Brandyseker Gruben einen unterirdischen Ausstrich auf einem Rücken von Кіеве"
>
A
2
schiefer. Zwischen Stel&oves und Vrapic aber folgt das Kohlenlager einer Mulde”
vertiefung im Silur und bildet GN eine Bucht, die in das Liegende (
bis gegen den Vrapicer Maierhof reicht. In Vrapie Rest beisst das vielfach Y
worfene Flötz zu Tage unmittelbar aus.
e
ps ios 108.
N
Kärtchen der Umgebung von Kladno-Kralup,
welches den Ausbiss des Kohlenflótzes besonders berücksichtiget. Lobeč |
Maassstab 75440 oder 1 mm, = 75 m. Mu кыз E |
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Ausbiss des Kohlenlagers, melst anen
irdisch.
|
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Fortsetzung des unterirdischen Aus- |
triches gegen die Teufe, |
M Mayranschacht.
Ba Barröschacht, |
E Engerthschacht.
Br non ht. |
P Бе a ha s %
arla-Anna- Scha cht,
- 0‹
ach in Vrapic.
ма Ee hacht.
Vitekschacht
L Layerscha cht in Brandysek.
Mi Michaelac ës ht,
nlern nicht bezeichneten Schächte
= кте, ie m &ufgelassen odór w erden
Kür e aufgelassen werden. |
sind
in
109
Westlich von Vrapic aber folgen flache с
Muldenvertiefungen im Silur mehrfach hinter ein-
| ander, indem sie durch Rücken, die NW. ziehen
| "Und sich auch in dieser Richtung unter den Schichten
| des Carbones neigen, getrennt werden. Hier ist das
Tiefste der Steinkohlenformation an diesen Rücken-
Zügen kohlenleer, während die flachen Vertiefungen
daselbst mit einem sehr mächtigen Kohlenlager aus-
Бег Sind, aus welchem die bedeutende Kohlen- A
förderung von Kladno im Gange ist. Das Kohlenflötz Es
Muss dann dem Verlaufe der Muldenvertiefung folgend
nen Ausbis besitzen, der eine Bucht mit kleineren
Nebenbuchten nachahmet. Doch tritt die Kohle nicht
Unmittelbar bis zu Tage aus, und bildet also keinen
wirklichen Ausbiss, sondern sie keilt sich vor Er-
reichung der Tagesoberfläche aus. Zwischen Duby
` von Vrapic bis gegen Rozdélov ist demnach der
Ausstrich des Kohlenlagers ein unterirdischer. Den
erlauf des unterirdischen Ausstriches neben der 8 _
Carbongrenze zeigen die stark punktirten Linien in
der Bucht O. von Duby, in der die Schächte Gute-
Hoffnung (Katharina) und Ludwig stehen, dann W. P ei
von Duby mit den 3 vom Liegenden gegen das S bo
Hangende folgenden Schächten Maria-Anna, Prokop, [x
Franz-Josef auf Fig. 28. Die nächstfolgende Bucht
Schächte Wenzel (in Kladno), Layer (inKladno),
hinnfelq und Kübeck folgen. Die Bucht Maria-Anna-
Franz-Josef-Schacht, auf der das Dorf Oujezd
у ist am unterirdischen Rücken) sowie die
buet Kübeck - Schüchter Bucht, auf welcher der
в; 9f von Kladno steht, sind ат reichsten ge-
Ce indem der Kohlenausbiss sämmtlichen Neben-
eine re in der Hauptbucht folgt und beinahe
n cune Schicht durch seinen Verlauf
‚et,
x ZC
Wenze
Ande
—
in E Franz-, Prühon-, Barre-Schacht stehen
die m Bucht, die knapp óstlich Kladno berührt;
Wée D? Bresson-, Engerth-, Mayrau-Schüchte
leren y = gleichfalls in einer bedeutenden Bucht,
feiert, erlauf auf Fig. 28 nur desshalb nicht mit
„Sen Schärfe und Gliederung wie die vorher-
| d а angegeben ist, weil der Ausstrich noch
Und Schichten der Kreideformation überlagert ist
der Abbau die Grenze noch nicht ganz sicher =
110
gestellt hat. Auf dieser Bucht mit reicher Kohlenablagerung steht der West-
theil von Kladno. Rozdelov steht gleichfalls auf einer unterirdischen Depression
mit einem Kohlenlager; der Ausstrich ist aber noch nicht unter den horizontal-
gelagerten Pläner und Quadersandsteinschichten bekannt. O. von Rozdélov aber
verlauft unterirdisch ein flacher Hügel des Silurs ohne Kohlenlager, welcher die
der Ausdehnung nach noch unbekannte Kohlenbucht von Rozdélov von derjenige?
des Amalia-, Bresson-, Engerthschachtes trennt.
Das Streichen des Kohlenflótzes folgt am Ausbiss dieser Buchtenlinien
in tieferen Horizonten werden die Sinuositüten weniger prägnant und in den tiefsten
jetzt erreichten Horizonten, also etwa in dem Horizonte der Meeresfläche, folgt
das Streichen des Kohlenlagers nur sanfteren wellenfórmigen Linien in det
Richtung des Buchtverflächens; auch nehmen die Rückenerhöhungen gegen die
Tiefe zu etwas an Breite ab.
s gibt aber auch unterirdische Hügelrücken im Silur-Grundgebirg%
welche ringsum vom Kohlenflötze umgeben sind, das sich dann an denselben
auskeilt, ohne dass diese Rücken, die schon v— Mulden, die gegen die
Carbongrenze gerichtet sind, berühren würden. Solche unterirdische Rücken
von deren Vorhandensein man ohne Bergbau selbst bei bekanntem Ausbiss de!
Kohle keine Ahnung haben kann, sind bei dem Vitekschacht und in der Bram
dyseker Grube angetroffen worden. Sie stören den regelmässigen Abbau um 80
mehr, je unvermutheter sie angefahren werden. Auch die Richtung dieser Rücken“
hügel beim Vitekschacht geht gegen NW,
Aus diesen angeführten Thatsachen ergibt sich, dass Bohrlöcher oder
Schächte in der nächsten Nähe vom mächtigem Flötze in ungestörter Lagerung
dennoch auf das Silurgrundgebirge stossen können, ohne das Flötz durchsunke!
zu haben.
Um das Verhalten des Kohlenflötzes an solchen unterirdischen aus ppyllit
oder kieselschieferähnlichem Phyllit bestehenden Rücken darzustellen, wurde =
Fig. 29 beigegeben. An derselben sieht man westlich das plötzliche Auskeil®
des sonst etwa 8 m. mächtigen Flötzes, welches an solchen Stellen der unte!”
irdischen Hügel mit bedeutenderer Neigung sich bis zu 4—5 m. und noch wenige"
und zwar desto weniger, je höher am Rücken, verdrückt findet. In der nähe
des Rückens sind auch Verwerfungen sehr zahlreich. Die Fig. 29 zeigt das
Verhalten des Kohlenlagers W. vom Layerschacht an der einen Rückensell®
zwischen dem Layer- und Franzschacht.
wW, о.
Fig. 31.
Die Fig. 32 zeigt die Ulmansicht des Flótzes in einer sóhligen (nori
zontalen) Strecke in der Wenzelgrube (Kladno) in der Richtung gegen den RüC 9
zwischen dem Layer- und Maria-Anna-Schacht. Die Strecke ist gebogen, da si
ken
Sonst nicht söhlig geführt werden könnte und das 8 m.
mächtige Flötz ist auf 3 m. und noch weniger zusammen-
BSesehrumpft, um nach zahlreichen Verwerfungen sich endlich
байл auszukeilen. Die Fig. 31 zeigt dasselbe Verhalten wie
ig. 32 in der Nähe О. vom Layerschacht, gleichfalls auf
einer söhligen Strecke, wo das Flötz von 8 m. Mächtigkeit,
“ort wo es sich an den Liegendrücken anlehnt, nur 2"/, m.,
1% Sogar nur 0:9 m. mächtig erscheint. Die sonst für das
Коеп б charakteristischen Zwischenmittel verschwinden
an solchen Stellen, wo sich das Kohlenlager an einen
R anlehnt allmählig entweder ganz oder auch nur
zum Theile, während auch die Kohle an Festigkeit ein-
büsst, was jedoch me
ist durch die späteren Verwerfungen
Veranlasst wird.
Das Grundflötz.
Die Vertiefungeu des Grundgebirges werden also
ein mächtiges Steinkohlenflötz ausgefüllt, dessen
tigkeit von 4—12 m. (sammt den Zwischen mittel) varirt,
welches überall nachweisbar ist. Unter diesem Flötz,
das mit dem Namen des mächtigen oder, „Hauptflötzes*
bezeichnet wird, ruht ein anderes unreines schiefriges Kohlen-
| tz von "3 bis 3 m. Mächtigkeit, das als „Grundflötz“ be-
zeichnet wird und beinahe unmittelbar auf dem Untersilur
liegt, Das Grundflötz ist besonders in der xegend zwischen
e und Stelöoves am mächtigsten; in der Umgebung von
Dino ist es nur in dem Muldentiefsten unter dem Haupt-
Lo, wickelt und daselbst in der Mächtigkeit dës '2 bis
Do, bunt Es ist auch. hier schiefrig, 24—32 /o Asche
ge : und desshalb unbauwürdig. Dies ist auch die Ursache,
De таң mit manchen Kladnoer Schächten dieses ohnehin
Los Würdige, mit schiefrigen Zwischenmitteln reichlich durch-
an ma sager gar nicht aufgeschlossen hat, so dass es noch
den anchen anderen Stellen vorhanden sein dürfte. Nur in
durch
Mäch
und
Ea
ächtigkeit von 1 m. abgebaut; die Liegend-
Grand M zu aschenreich. Das Zwischenmittel zwischen
` und Hauptflötz aus Schieferthon, schiefrigem Sandstein
rkose bestehend, enthält hier die schon erwähnten
von. Posideritknollen im Schieferthon, in der Arkose aber
Selte Baumstrünke,
bü Das Grundflótz ist
seiner Mächtigkeit nach schon
der Angabe der Gestei achti
tigkeiten, welche durch
3
NW,
111
Fig, 32.
112
die Schächte durchsunken worden sind, erwähnt worden, desshalb hier über
dasselbe nichts Näheres mehr mitgetheilt werden soll, als nur noch zwei erwähnens“
werthe Verhältnisse. Die einen betreffen das Alter des Grundflótzes im Vergleiche
mit andern Flötzen, die anderen dessen Aussehen in grösserer Entfernung VOI!
südlichen Rande des Carbonbeckens.
Man nimmt allgemein an, dass dieses in der Umgebung von Kladno
schiefrige, unbauwürdige Grundflötz (oder 5. Flötz, wie es auch in Vrapic dann
und wann genannt wird) dem Unterflötze in c. Radnicer Mulde entspricht, was
gewiss eine naturgemässe Deutung ist.
Weit vom Beckenrande, und zwar im Jemniker Schachte in einer Ent-
fernung von 5'7 Kilometer vom Me weert gf) ist das Grundflötz oder
dessen Analogie in der Tiefe von 4754 unter Tage oder 204:8 m. unter del
Meeresfläche durchsunken worden (P А стотни 90 des Jemniker Schachtdurch-
schnittes), Während nun das Grundflötz in dem Revier von Kladno wenig mächtig
und zugleich schiefrig erscheint, so dass es desshalb an vielen Orten gar nicht
nachgewiesen wurde, trotzdem dass seine Entfernung von der Sohle des Haupt-
ist dasselbe unreine Flötz im Bustéhrader (Vrapice!)
wie es folgende
h
flötzes nur sehr gering ist,
Revier mächtiger und von der Sohle des Hauptflötzes entfernter,
Zusammenstellung zeigt.
Im Kladnoer Revier nämlich ist das ‘95 m. mächtige Grundflótz ‘95 M
unter dem Hauptflötz im Layerschacht vorhanden; dasselbe Flótz von KE
Mächtigkeit tritt aber auch 3:8 m. unter dem Hauptflötz im Engerthschachte аш
Im Vrapicer Revier hat das schiefrige Grundflótz 3'2 m. Mächtigkeit; bei T3
Entfernung vom Hauptflótz im Ferdinandschachte; dasselbe von 58 m. deg:
m. Entfernung im Katharina-(Gute-Hoffnungs-)Schachte vorhanden’
ist
im Maria-Antonia-Schachte hat es bei 5'7 m. Mächtigkeit den Abstand von 1: 5:2 m.
Müchtigke! it
saiger. Im Michaelschachte von Brandysek aber ist es unterteuft in der
11'7 m. saigerer Entfernung vom Hauptflötz aufgefunden worden.
von 3'5 m. in
vite
Ausserdem führt das Zwischenmittel in dem östlichen Revier häufig Sphaeroside
in ganzen Lagen.
Im Jemmíker Schachte, welcher das Fótz in einer so bedeutenden Tiefe
und Entfernung von der Grenze des Carbons mit dem Silur durchsinkt, ändert
sich der Charakter und. die Entfernung des Grundflötzes vom Hauptflötze g UL
422'1 m. (unter dem Meere
Vom vermeintlichen Hauptflótze in der Tiefe von
1521 m. Jemniker Schachtprofil Nro. 82) ist das Grundflótz 527 m. tiefer (8 saige!)
abgelagert und besteht nicht mehr aus schiefriger, unreiner Kohle, sondern au
Cannelkohle. Das Grundflötz bildet in der Tiefe unter 4754 m. folgende Schächt,
folge, die von oben nach unten hier angeführt ist (Jemniker Schachtprofil 90).
Grauer Sandstein mit Schiefergeröllen als HABITS
Grauer Schieferthon mit Pflai ücken EE. ШШЕ Г
Breceienartiger und bituminöser Schieferthon НР E Ree ШЫ
Schwarzkohle mit Pyritlagen durchsetzt „ `
Grauer glimmeriger Sandstein, gelblichgrauer Schie воп 29 E
AD Met
Reine Cannelkohle in der Mächtigkeit wechselnd von :65 m. bis
113
(bestehend von oben nach unten aus ‘10 m. Cannel, 19 m. Zwischen-
mittel mit Baccilarites, ‘62 Cannel).
Schwarzer Schieferthon mit Pflanzenabdrücken und einem Schmitz
Slänzender Cannelkohle nebst sandigem Letten, der die Tiefe von
47536 m, erreicht Gescht age ën о ic pne e yn on MN a чт v MW SOMm
In diesem Liegendschieferthon kommen aber an andern Orten dem Streichen
Nach noch vier Kohlenschmitze vor, welche sich Jodoc h immer auskeilen.
Dieser Vertreter des Grundflötzes, welcher 52:7 m. saiger unter Schiefer-
thonen und Arkosensandsteinen das muthmassliche pie ia unterteuft und
"ammt den Zwischenmitteln etwa die Mächtigkeit von 2*4 m. erreicht, liegt auch
Nicht beinahe en auf dem Silurgrunde auf, wie dies beim Grundflötze
Nahe dem Ausbisse der Fall ist, sondern es liegen unter demselben 26'1 m.
Arkosen bis zur Sch: schttiefe von 5043 m., welche dann mit einer nur 2:58 m.
Mächtigen festen Oonglomeratbank auf dem U ntersilur aufruhen.
Die Verhältnisse dieses Flötzes gestalten sich demnach in der Tiefe auf
andere Art, als dies sonst in den Abbauen, die weniger weit vom Ausbisse ent-
fornt sind, der Fall ist.
Das Hauptflötz.
Die grösste Wichtigkeit besitzt das Hauptflötz oder das eigentliche
Kladnoer (Dustéhrader) Flótz, da in den grossartigen Grubenanlagen ein reger
Wan auf demselben stattfindet. Die Mächtigkeit desselben sammt den Zwischen-
Mitteln ist eine sehr bedeutende, im Mittel von 6 bis 12 m. Nur an den Stellen,
WO sich unterirdische Hügel vorfinden, an die sich das Flötz anlehnt, vermindert
sich Seine Mächtigkeit bedeutend, mit der Zunahme der söhligen Fläche der
ulden des silurischen Grundgebirges aber nimmt seine Mächtigkeit zu.
Si» In dem östlichen Theile, nämlich im Votvovicer Thale, ist die Kohle
Was weniger rein, aschenhältiger als im westlichen Theile der Umgegend von
T ad-Kladno. Während an ersterem Orte die Asche. 13"), bis 29%, je nach
ш der Kohle ausm: acht (im Mittel 217°/,), ist die Kohle im Westen ?/,
d im Mittel 71?/ aschenhältig, also bedeutend reiner. Theilweise
oh der арена A Kohle von der Bank ab, aus welcher xa обе ин
Es m wurde, wobei aber mit der auf- oder absteigenden Lagerung dan. Bike
tahe estimmtes Aschenverhältniss zusammenhängt. Nahe am Flötzausbisse und
й an den unterirdischen Rücken, wo die Neigung des Flötzes eine bemerkbare
"scheint das Flötz we niger mächtig und auch aschenreicher, während es in
iger Lag gerung in der Mitte der Buchten sehr aschenarm und dabei doch
чац ist. In Votvovic ist kein Tiefbau, desshalb erscheint dort auch die Kohle
reicher.
ilie Das Hauptflótz besteht aus vielen Kohlenbänken, welche durch wenig
inis Schieferthon- oder schiefrige Sandstein-Zwischenmittel von einander
rennt werden,
114
Im Votvovicer Revier ist die ganze Flötzmächtigkeit nur in einer gewissen
Tiefe nachweisbar; am Ausbisse sind gewöhnlich nur die unteren Bänke vorhanden
indem die oberen fehlen. In den Schieferthon-Zwischenmitteln, welche die Hangend-
binke trennen, treten häufig Sphaerosideritconeretionen auf, manchmal mit einet
Pyritkrystallgruppe als Kern. Sonst führen die Zwischenmittel häufig Pflanzen-
reste. Der Aschengehalt gewisser Bänke ist auf die schwachen, dieselben durch-
ziehenden bituminösen Schieferthonlagen zurückzuführen.
Wenn das Hauptflötz völlig entwickelt ist, so zeigt es in den Votvovice!
Bauen folgende Gliederung von oben nach unten:
Arkose, dann Hangendsandstein, gegen unten zu Öonglomerat.
Kohlenbank nur local entwickelt >= эшк зика! йил s s AP
Bläulichgrauer Schieferthon . . . BETTE р NERIS mu
Kohlenbank mit Schieferlagen duclizoge: masa ET eng cupri qn NN
Mergliger lichtgrauer Schieferthon (opuka) |. . + «o> > ‚16%
Kohlenbank mit Schiefe opu durchzogen . - . ere, Жы СЙ" ш
Grauer Schieferthon . - NU EN "nr TT Te
ne rein E Жыл у зл .. 00 Ш
sraulicher "Neng дет Schieferthon (oid d ч : TI. :16 n
Gate (podni ШШ) . . 4 om "ILL , . 93138
Schieferletten (blinka) . . . . . . . Ру Jardin JODIE
Kohlenschmitz AL И а mE jube „ңиш. mun. NEUE
Grauer Lisceadonkdeferkhon 63 nh
Sandstein, arkoseartig.
In Brandýsek haben gewisse Kohlenbänke eine schiefrige Structur, ande!"
aber brechen nicht schiefrig. Hier enthalten gewisse Bänke die sogenannte
Augenkohle (yeux de perdrix). Die Zwischenmittel, welche aus feinsandige®
mergligen Schieferthonen bestehen, enthalten in der östlichen Grubenabtheilund
oft Sphaerosideritlagen. Hier seien zwei Kohlenflötz(Hauptflötz)-Profile angeführt‘
Arkose im Hangenden.
Kohlenbank, unrein, etwas schiefrig 32
Schieferthon an! dr Ua DEI 9 DN,
Kohlenbank, mistelgüter Qualität „In | 1 а E E
Feinsandig mergeliger Schieferthon ( (opuka) Aet anro
Kohlenbank (Oberbank) . иот shi тай, dean f. psp MN
Feinsandig mergeliger Sc hiefe Ий (орца) bh Am т cow. miu 13 m
Kohlenbank (Unterbank) . . . Box "noU rese f. жы] mcr petes
Kohlenbank, unrein (Sohlbank) 63 n
Lettiger Schieferthon.
Im Michaelschachte in Brandysek ergab sich folgendes Profil:
Weissgraue grobkórnige Arkose.
Sehinirida Kohlen... Teenagers he ` au va 4T 1
КӨШ аЛ КЕ gelt, үү къл: аЬ НВУ OMEN йу ОЯ
:08 m.
Lettiger Sandstein
Kohlenbank, rein 4 x x A 378 wd rue
Feinkörniger, lettiger бапан. eoa "laf, „ү ss р оу OSS
Kohlenbank, rein "OPE eue mmm
eine Kohle mit Schieferkohle u Seen,
Schiefrige Kohle . . . Зе.
ilimmeriger lettiger Behieferthon, gran, дй PHanzenabdrütken,
Im Mittel hat die Kohle hier den Aschengehalt von 5'49/,.
In den Vrapicer Gruben ändert sich das Verhalten des Hauptflötzes
bedeutend, indem sich die Kohlenbänke durch überhandnehmende Mächtigkeit der
Z /wischenmittel von einander entfernen.
Im Ostrevier von Buštěhrad, also etwa in der Nähe des Wenzel- und
Josefi- Stollens in i hat das Hauptflötz die folgende Gliederung.
nt (dtes oder Hangendflötz, čtvrtina) neie nr e 709m.
Bituminöser Schieferthon Е E Sg е 63 m
Kohlenbank (3tes oder Hangendfötz, tetina). DU AA o u er ДЕ: Е г"
Bituminöser Schieferthon . « De а Ae, We ne ТОД
Kohlenbank (obere Bank des "Oberflötzes) 79 m
'einsandiger Schieferthon, lichtgrau 05 m
Kohlenbank (untere Bank des Oberflótzes) 79 m
Jituminüser Schieferthon . 95 m
Kohlenbank (obere Bank des Unterflötzes) Sn ime en, дт.
"einsandiger Schieferthon, lichtgrau . . re E R5
Kohlenbank, (untere Bank des Unterlötzen) А 211 m.
Grauer Schieferthon, unter welchem erst das Grundibtz liegt, CANE THAN Wir überall
Auch Stes Flötz genannt wird und das hier 329/, Asche hält. Das 4te Flótz
(Bank, čtvrtina) hat hier am Josefistollen 4:59, das 4te Flötz (Bank, třetina)
26, das Oberflötz 7:99, das Unterflötz 10'09/, Asche; im Mittel also 8'69/,.
Im Vrapicer Katharinaschachte (Gute-Hoffnungs-Schacht) ist das Hauptflótz
aus Келу» Kohlenbänken gebildet:
Zeenen at und Arkose, darunter 1:45 m. grauer Schieferthon. |
ohlenbank @ Ее ШШ о ИША 3 vule Жэй rl ий:
К eisser Schieferthon . . ie rm ën m.
Ohlenbank (Stes Flótz, třetina). ET нра ah aip 48 18,
e nien Schlefätthon (Kohlenschiefer) rain ebe ` ee АБ, er
Ohlenbank — . Lx 8 к г yo. 0x w eos # PER UR AE hts
eisser Schiefer gin Die? Let. pus. n bt OARS at "A UR.
Schieferko] DE Tam A A4 лыч Е
Oberflötzkohle ME ee D
0 eisser Schieferthon | On un suis ТҮ тэд О Mh
berflötzkohle Í CH, дака д (9. m.
wotieforkohlo mit reineren Кыйыгы Auhagen кети Un. 5559. m.
"ester weisser Schieferthon . . . . . . юз ice se ай ыя ДЮ, 10,
116
Unterflötzkohle ) ا N Nr GEET Ошм ЕИ
Weisser Schieferthon А ‚> зіна agiia урен ИШЕ
Kohlenbank Unterflötz QU E E qnit. H К
Weisser Schieferthon due ps sp ours cde pino ло уаз «ОЯ
Kohlenbank Am Ме, Fern qu, Ers
Schieferkohle liga ust . 89m
Weissgrauer Schieferthon mit T—smm
Hier ist die Oberbank im Oberflótz magere, mit 46%, die Unterbank
fette Kohle mit 8:29; die Oberbank des Unterflótzes magere Kohle mit 499];
die Unterbank fette Kohle mit 19:5?/, Asche; im Mittel ist daher der Aschen-
gehalt hier 9*19/,.
Im Ferdinandschacht, welcher mehr im Hangenden situirt ist, erscheint
ober dem Hauptflötz gelagert :
Arkoseconglomerat, dann Schieferthon,
dann folgt die Oberbank (Oberflótz) mit . . . . а MISSE
Bituminöser Schieferthon РРО РЫР: vn EISEN
Unterbank (Unterflötz) : : "ane 1-11 nm
Schieferthon.
Im westlichen Bustöhrader Revier zeigt das Hauptflötz im Prokopsehacht
folgende Lagerung:
Arkose, darunter ‘95 m. Schieferthon, etwas lettig,
Oberbankkohle, schiefrip . . y XB d ЕТ таа аас A
Feinsandiger Schieferthon (орак) 8 "ams E LE тебре meno n
Operbankkchle,nschtefrleunn demos Esdr hu a з: 20174 Af
l'einsandiger lichtgrauer Schieferthon EN Zn Moo em de (08 n.
Mittelbankkohle . Tuer dienen Palm. rerom jm o
Feinsandiger ерта Sc hiefesthon а EN LUN met Lusto CUTEM
Mittelbankkohle . nro ce, Жүз ol 228
Lichtgrauer, fe fatale Schie tertbon uM CUN A us г UR
Unterbankkohio HU DT ENDET A 7 7 АТАЙ
Schieferthon.
Die Mittelbankkohle ist die reinste mit nur 28°, Asche, die Unterbanke
kohle von mittlerer Reinheit mit 6°3--7'3°/, Asche, die Überbüük hat die asche
reichste Kohle.
Die 4 jetzt folgenden Hauptflötzdurchschnitte sind in einer Richtung de!
Verflächen nach situirt, sie entsprechen also dem zunehmend tiefer abgela
Gerten Flötze.
Das Wenzelschachtflötz in Kladno:
Conglomerat, darunter bituminóser 1'11 m. Schieferthon.
bte Kohleribabk : P dips. 99 n.
l'einsandiger weisser Se Мый, p Mittel un) потта SENI
4te Kohlenbank . . eat» uva x vy o. vo ovs. ОЗЕ
Schwarzgrauer Schie ferion. 3tes Miio anmi пэт iu, эш
З КОШЕК оно, ШИША par
Lichtgrauer feinsandiger Schieferthon, 2tes Mittel . . . . . . . . 05m
2te Kohlenbank . . manah ek sf. ` 305 m;
"einsandiger Sehieferthon, Gë Ee б э. a Nilo T^ » omi
Ite Е ец eso, 158 m.
Jie 2te еМ ist aka eonstant etwa 1 m. mächtig, wenigstens
in dieser Geet während dem die andern Kohlenbänke in der Mächtigkeit sich
etwas änder
Im TE hacht von Kladno ist im Hangenden des Hauptflótzes Schiefer-
thon < 3 m. unter Sandsteinschichten, dann folgt:
Die 5te Kohlenbank . . re in
4tes Schieferthon- —— n "Э: Ш
4te Kohlenbank 95 m.
Stes Schieferthon- айй, ‘05 m.
öte Kohlenbank 379 m
05 m
2tes Schieferthon- УРЕ
2te Kohlenbank fax:
ltes Schieferthon- — ugs sul зт:
lte Kohlenbank . Lamp
Hier ist auch das Grundfótz wie der Sch: n weiter oben
lasse 95 m. Mächtigkeit unter ОБ m. — WE Neen worden,
Kohle M S at aber 24° 6°, Asche. Die 5 pereas nir er en Ce
folgen, * )e Aen die oberen e ist ee schen 1a john ("D а 9 1
T: 4729/0, 4:590, "99/0, 7:490, 159, im Mittel also Zant,
Zeigt
Im Thinnfeldschacht zeigt ^ das Hauptflótz folgends gegliedert:
Conglomerat und Arkose, darunter 4:4 m. sandigen Schieferthon, dann:
Die 7te Kohlenbank . 32m
Ötes feinsandiges Schie foot: їн ны (орк) '21 m.
6te Kohlenbank ` 63 m
Dtes feinsandiges Sc hieforihons edad henmittel "m 05 m.
1:26 m
С
ote Kohlenbank a fosa Pat ar EX
Ates leinsandiges Zvischenmittel von Schieferthon "05 m.
ate Kohlenbank . . . T 87 m
3tes Zwischenmittel von Schieferthon -Piiraa in
öte Kohlenbank 2:37 m
2tes Zwischenmittel 05 m
2te Kohlenbank 187 m
(les Zwischenmittel (velká opuka) 13 m
lte Kohlenbank 2:53 m.
1:58 m.
lte Kohlenbank, schlehige Kohle
Schieferthon und Sphaerosiderit.
Nicht KE Mittel hält die Kohle des Thinnfeldschachtes 11.20, ie Zn А
Konte "em wirklichen Durchschnitt entspricht, indem wahrscheinlich unreine
b К
ing; N zu Proben genommen wurden. Gewisse Kohlen halten nur 46°), Asche
eser Gr ube
118
Im Kübeckschacht wird im Hauptflótz beobachtet:
Feste Arkose, darunter ‘З m. grauer Schieferthon, dann:
Tte Коеп ай „аот mb айо
Glos ИСОИ ЗЬ. a a nennen CA T '05 m.
бїр ОЛ ӘП акам drives Indie fré Semina "DH m.
preg ZZ wischenmittele tein ee af, a rent ОВАА
bte Kohlenbani. u. ca кё ы жох» us sp 1224. IM,
d4tesoZwdevhonmistelmae nv! cnt Ча: er weg Eel at DR.
е Корен у) ` vu schief gauge cree rper n ede та Satis
Dies Zwischenmitél 2 e 2 4. ^ c afet OD: тА
3te Kohlenbank MR ote C TRO E ES ES [o
2tes Zwisc henmittel »). D URS S du oer Muss au P T.
MO KONPADOBR - s «o e ымлады KA Soudan 9 TTL,
1tes Zwischenmittel racc pe "05 m
ito Kohlenpank . . . gan к ENT Р: neum d
Aus den angeführten Angaben über die Zusammensetzung des Kohlen‘
flötzes in der Richtung des Verflüchens vom Wenzel- (Kladno) zum Kübeckschacht
ist sowohl die Zunahme der Flötzmächtigkeit als auch die Zunahme der Zahl de!
Kohlenbänke, folglich auch der Zwischenmittel ersichtlich. Aus den 4 Zwischel‘
mitteln des Kladnoer Wenzelschachtes sind im Thinnfeld- und Kübeckschach
6 geworden.
Vom Wenzelschacht gegen den Ausbis über den gewesenen Josefischach!
(— Katharinaschacht in Kladno) nimmt die Kohlenmüchtigkeit noch mehr ab, dent
im Josefischachte (Kladno) betrug sie 30 m. unter Tage (der Tiefe des Schachte®)
nur 39 m. und hatte das Flötz nur zwei Zwischenmittel, nämlich das 4te und ие
des Kladnoer Wenzelschachtes. 3!)
Der Franzschacht zeigt folgende Flótzschichtung :
Arkosesandstein, eg feinsandige Schieferthone, über dem
"lótze aber ‘9 m. bläulichgrauer Schieferthon dann:
ДОШОК namen ner een Ni у
Steg. Ziwischenmi6tel HR sur Votum ae, ur ru OB: m;
Stemkohlenbanke al WL uae Aal ee
9tes Zwischenmittel-.. „ПИЛИ: ger. Zolitt и
9te Kohlenbank .. SÉ елен, ап» eis s arl ОО
ites Zwischenmittel SES opua). ness ашала. 1m
1te Kohlenbank (Sohlbank) .. . . 22.2.2 Oe mu
A 7 du 41; r i Sr 11
In der grössten Kohlenbucht westlich von Kladno werden in den folgend“
Schächten die Kohlenmächtigkeiten hier angegeben:
Im Amaliaschachte :
Feste grobkórnige Arkosen, darunter 1:3 m. grauer Schieferthon.
бе Kohlenbank . . le «qoo ТТ
btes. Zwischenmittel (stropová Annis) "к, илаа S WELL
Die Kohlenbank . . e BN rE '63 m.
119
Ates 'Zwischenmittel Undo S. I BUNTON 7395 0m
Ate- Kohlenbatikt moo. e d 4 eyes wd Sus; SPD far
stes -Zwisdetthittel a Ж ыр oZ ano де id Pane Tie n Eu POS ae
ote" ehren prs m manni an ost 7 1 759m,
2tes Zwischenmittel (malá opuka) . . . ... Om.
Sitë Baelen иШ i at ëtla senge s mg ta ter Humo EOS.
Ites Zwischenmittel (velká opuka) . . . . . . 21m.
Ate Kohlenbank (Sohlbank) . . 2:37 m.
Sohle, Schieferthon mit PHanzenrosten, auch геа meist
jedoch Schieferthon mit eckigen Quarzstücken.
Im Bressonschachte:
Im Hangenden feinkórnige Arkose, ‘23 m. weisser, '48 m.
schwarzer Schieferthon, darunter "18 m. Sphaerosiderit.
dann:
öte Kohlenbank . EBENEN
Sandiger Schiefärthon, Glos Zischenmittel E v (dd. Ж
bte Kohlenbank . . . ac RITE ERES Ki дй,
Feinsandiger Schieferthon, an Zwischenmittel . ‘05 m.
4te Kohlenbank . . fen
Feinsandiger АСУ ötes Zwischenmittel . ` OD m.
Ste Kohlenbank — 2E E Eh din,
l'einsandiger Беше ол. Otes Zwischenmittel . "Ob m.
2te Kohlenbank Dos cue. co ы rc d ls f.
l'einsandiger ENE EE $ (CH Zwischenmittel . ‘11 m.
Ite Kohlenbank (Sohlbank) . . . a a ia
Beide ziemlich gleich tiefen Schächte haben die gleiche Zahl von Kohlen-
üken und Zwischenmitteln im Hauptflötze.
bä
m
tiefe, ` dem mehr hangend gelegenen Tuhán(Barré)-Schacht, welcher demnach
Ce Ж Flötz durchsinkt (318:6 m.) und mehr gegen die Muldenmitte gerichtet ist,
mittel nt auch das Grundflötz wieder und die Zahl der Kohlenbänke und Zwischen-
vermehrt sich jedes um eins:
Unter Arkosen sind graue Schieferthone, dann:
ТӨК КОН ЕеП АШ warani eru жш. eae a
6tes Zwischenmittel, feinsandiger Schieferthon , 10 m.
wu КОШЕ Иа lge Do рои аск жегш Z1 ‘85 m.
otesizwischenmibBl-s. M qose e o a .05 m.
SLE EON BRK заал а чуо aes Fir 35 m.
Atos ANISH EMIL, E an E OD.
ae Et TO 1 ee ee a al
SUBS Zwiebmege] s D E aire OVE
SE EE dl na E AME An. eb. Tl.
2tes Zwischenmittel 13 m.
2te Kohlenbank 1'80 m,
120
Lettiger Schieferthon, 1tes Zwischenmittel . . . 10 m.
Schiefrige Kohle, Lte Bank?) . . .... win «01035 mi
dann bituminöser Schieferthon 33 m., grauer Schiefer-
thon 1:40, m. darunter weisser Arkosepsamnit 8 m.
Schiefriges Kohlenflótz (Grundflótz) ^. . . . . 118 m.
In dem bisher tiefsten Mayrauschachte bei Motyéín ist das Flötzprofil
folgendes :
Hangendschieferthone (mydláky), darunter
ео, Siem аии ректер
6tes mergliges Schieferthonzwischenmittel (opuka) ` "Ulm.
ote Bank: wecht-guter Kohle .(. . . v deste 20.
Dtes Zwischenmittel- `, . . . : 2.28 060:
ОМ! КӨМӨ ЕШ S uns ре ELO Tk
Atos Zwischenmttel , = . . . . . . . . . "051
dte КОШЕ Р ШЕШ у € 154 4 6 c.r а А:
Stes Zwischenmittel < 21... . . . 2. '04 m.
3te Kohlenbank. . ирт рр в ой
2tes Zwischenmittel 1 (mals opuka) Tode ame we О ДЬ
2te Kohlenbank . CI sd Mop ТОТ:
ltes Zwischenmittel (velká pue) d ieu Alte an Ze MA
1te Kohlenbank. . M е. ru eue e D SEN TIE
Schieferige unreine Bohlkohlenbank Ta; (BL
Schieferthon (brousky) 1:5 m. darunter weisse Raid Schiefer-
thone *'6 m. und das Grundflötz von 15 m. Mächtigkeit.
Aus allen diesen Angaben geht hervor, dass das E DIDA vom Ausbisse
aus gegen die Tiefe und von den unterirdischen Hügeln gegen die Mitte Al
Mächtigkeit zunimmt und dass sich die Zahl der Kohlenbünke und auch die Zahl
der Zwischenmittel in der Regel vermehrt. Dieses Fortsetzen des Hauptflötze®
in bedeutender (bauwürdiger) Mächtigkeit gegen die Tiefe ist bis zu einer Ent
fernung von 3'6 Kilometer vom Ausbisse desselben, nämlich bis zum hangendsten
und bisher wi an des Kladnoer Reviers, dem Mayrauschachte (Tiefe
bis zum Sumpf 5271 m., bis zum Flötz 512'1 m. unter Tags, oder bis zum Flötz
1544 m. unter der Meeresfläche), wo das Hauptflótz noch gegen 10 m. mächtig
ist, nachgewiesen. Es deuten wohl nach der Art, wie die Bildungen von Kohlen-
flötzen erklärt werden könnten, mancherlei Umstände darauf hin, dass gewisse
Kohlenflótze nur Uferbildungen wären, die in irgend einer Tiefe unbauwürdig
werden könnten. Diese Entfernung vom Ufer, dem jetzigen Ausbiss, ist hie
jedenfalls noch bedeutend grösser als 3°6 kn
Dei dem Schachte in Jemník wurde aber in der Tiefe von 422:6 m. (unte!
dem Meere 152:1 m.) die folgende Schichtenfolge durchsunken, welche als Ver-
treter des in Kladno-Bustéhrad so mächtigen ei zu gelten hat, nämlich
von oben nach unten zwischen 4173 m. bis 4227 m. Schachtprofil 82. 28)
Schieferthone, lichtgrau undeutlich gesc ii 442174 e
Schieferthon, deutlich geschichtet . . . , , , 19 m.
121
Graubrauner feinsandiger Schieferthon, Zwischenmittel '04. m.
Schiefrige Cannelkohle . . ao йй.
Schwarzbrauner Schieferthon, —— d Ari 1:95
Gimnel hg орнар ат tb eat ende rte "vlnr 06
Scöhiefertionihlettig „Н enr P, msi em dium.
Kohlenschmitz . pos Tide ФИН
l'einsandiger, lichtgrauer Schief ой (opakaj и ЙТ ай,
Kohlenschmitz . TE AT A E IE re р,
Jtuminóser Sc stanen. DE Г, a ar VN dus
Cannelkohle . . ER en e О тИ"
3ituminöser Schiefanthon. Кар Aa] V pen Tag
Grauer feinsandiger Schie ERAN NA us 20 m.
In dem Schieferthonlager von etwa ?/, m. Mär htigke it, welches als Reprae-
sentant des Hauptflötzes angenommen wird, sind 5 Kohlenschmitze vorhanden,
Yon denen 3 aus Cannel bestehen, die zusammen ‘31 m. mächtig sind.
Im Jemníker Schachte, der 5:7 km. vom Rande des Carbonbeckens entfernt
st, hätte das Hauptflötz eine unbauwürdige Mächtigkeit, was entweder in der
Sinn Entfernung vom Beekenrande oder aber von localen Umständen von noch
T we bekannter Art abhängen könnte. Wegen noch mangelnder Erfahrung
а x Jer das Verhalten des Hauptflótzes von der bauwürdigen Randentfernung
FO km. bis zu dieser Entfernung von 5'7 km. nichts näheres gesagt werden.
Nur eines muss noch begründet werden, nümlich das, warum gerade dieses
Schio: 1 Ee
,Uferthonlager mit den 5 Schmitzen in der summarischen Mächtigkeit von.
m. als Hauptflótz angenommen wird.
Alle Zwischenmittel, die grauen wie die schwarzen, des Hauptflótzes von
bis Kladno enthalten ausser Pflanzenresten den problematischen Rest
:cilarites, Manche scheinen beinahe nur aus dem Baceilarites zu bestehen,
lait Um adu die Zusammensetzung des Kaolines (verhärtetes Steinmark,
ober zen W egen tienen in Dën Zwischenmitteln des Jemníker Schachtes,
Bus E. a der schiefrigen Cannelkokle nachgewiesenen Baceilaritesresten
Dat, er dad diese Schichtenfolge mit einigermassen begründeter Wahrschein-
Sehen vorden der muthmassliche Vertreter des Hauptflötzes von Kladno ange-
as Wisskómine der wenn auch bisher undeutbaren, so doch sehr charakte-
Zwischen; "id die den Namen Baccilarites erhielt und die auch in den
Auch das "ie i des Oberflötzes in der Radnicer Mulde nachgewiesen ist, gibt
Rudnie Ё T el an die Hand, das Hauptflötz von Kladno mit dem Oberflötz von
илай = — geologisches Niveau.zu stellen, woraus sich dann für das
Schon k : Dies Flótz) die Analogie mit dem Radnicer Unterflótz ergibt, wie dies
it ае ausgesprochen wurde. Jedoch enthält auch das Grundflótz, wie
ter Schachte gleichfalls in einer Schieferthonlage den Васе? атт ев,
daten s ch weiter westlich von der Amalia-Bressonschacht-Mulde ist bei Roz-
Bn ı Bohrungen das Hauptflótz in der Tiefe von unter 273 m. und unter
Ворог E Stellen nachgewiesen worden, in ersterem Bohrloche war das
4 m. mächtig, in letzterem aber bestand es aus: 11 m. Kohle,
Паво u
=
122
Б m. Schieferthon, 1-4 m. Kohle, ‘8 m. Schieferthon, "2 m. Kohle. Durch die
Bohrlócher erscheint jedoch nicht nachgewiesen, ob dies die Mächtigkeit des
Hauptflótzes etwa in der Nähe eines unterirdischen Rückens oder in der Mulden-
vertiefung sei, da über die Ausdehnung der unterirdischen Mulde unter RozdeloV
noch keine Anhaltspunkte vorliegen. Übrigens fällt auch dieses Gebiet schon auf
den Rand der Umgebungskarte von Prag.
Das so mächtige Hauptflötz von Kladno-Bustährad zeigt noch mancherlei
andere Eigenthümlichkeiten. Es ist nämlich überall durch ganz feine Klüftchen)
senkrecht auf die Schichtung in kurzen Flächen zersprungen. Auf den feinen
Klüftchen zeigen sich überall feine zarte Häutchen von weisser Farbe, die aus
Kaolin bestehen. Nur am Ausbiss wird dies durch Limonit-Infiltrate ersetzt,
welche auch ausserhalb dieser feinen Klüftchen die Kohle gelbbraun fürben; doch
sind solche Kohlen jetzt, bei schon bestehenden Tiefbauen selten. Die Kohle ist
eine halbmagere oder halbbackende; nur gewisse Bünke backen und geben Koak®:
Solche fettere oder backende Kohlen geben die unteren Bänke der Oberbank und
Unterbank der Vrapicer Baue. Auch die oberste 1 m. mächtige Lage des Grund-
flötzes in Vrapic, welche dort abgebaut wird, ist backend. Die Unterbank M
Vrapic, wo sie backend und schiefrig erscheint, enthält ausser Schieferthon :
n а
- En DH . 0 m W
gewissen Lagen zahlreiche Pyritkrystalle bis zu Wallnussgrósse der Form —g
S a
‹ с
oder + Де . О oder О, er eingewachsen. Die nicht gut backende Kohle
von Vrapie (magere Kohle) sowohl aus der Ober- als auch aus der Unterbank
ist aschenärmer, etwa 44°), Asche enthaltend, während die backenden Kohle"
wegen den dünnen Schieferlagen in denselben 8:2 bis 19:5"/, Asche geben. In de?
Kladnoer Gruben sowie in Brandysek ist die Kohle beinahe nicht backend ; allein
es wurde die Beobachtung gemacht, dass Kohle aus einer neu eröffneten Grube
etwas koaksbar ist, wührend die durch Wetter abgestrichene Kohle von Grube”
die schon lange fördern, diese geringe Koaksbarkeit ganz einbüsst. Wahrscheinlich
steht dies mit der Veründerung der Eigenschaften der Kohle, die dieselbe m"
der Zeit durch weitere Abgabe der in denselben noch vorhandenen geringe?
Menge von Kohlenwasserstoffen (Grubengasen) au die frischen Wetter abgibt, im
Zusammenhange.
Erwühnenswerth ist die Neigung der zertrümmerten Kohle zur Selbst
entzündung, welche übrigens diese Kohle mit allen andern Schwarzkohlen Шей
D D D "e
Im Ganzen ist dieselbe aber doch weniger leicht selbstentzündlich als ander‘
Kohlen, die sich schon in gering mächtigen Vorrathshalden brühen und entzünde?:
In dem Mayrauschachte, welcher von dem kleinen Basaltmassiv des
Vinaficer Berges, von dessen Mitte 23 km. und von dessen Südrand aber nu
11/, km. südwestlich entfernt ist, wird das Hauptflötz schon durch schwache
(bis 1 m.) Basaltgänge, die aber zu Wakke jetzt umgewandelt sind, durehsetzt
Es sind das die in radialer Richtung von dem Haupteruptionscanale ausstrahlende"
mit Basalt ausgefüllten Spalten. In der Nähe der etwas klüftigen Wakkengins®
d
CL
ist die Steinkohle von deren Sahlband bis auf 1 dm. Entfernung in fingerdie
123
Süulehen mit senkrechter Richtung gegen die Gangflächen in natürlichen Anthraeit,
"inem Koaks etwas ühnlich, umgewandelt.
Verwerfungen durchsetzen die Kohle häufig, dieselben verwerfen sie meist
Nach der Regel; die Zwischenmittel der Kohle, welche bei ihrer unbedeutenden
Müchtigkeit leicht. verschoben werden, lassen solche Verwerfungen leicht erkennen.
Kleinere Verwerfungen, die überaus häufig sind, bringen die Flötztheile wohl in
eine etwas verschobene Lage, jedoch nicht aus dem Zusammenhange, wie dies
Fig. 29 pag. 109, Fig. 30 pag. 124, Fig. 31 pag. 110 und Fig. 32 pag. 111 zeigen.
Besonders häufig sind die Verwerfungen an solchen Stellen, wo das schon weniger
Mächtige Flötz sich hebt, das heisst mit grösserer Neigung an einen unterirdischen
Hügel | oder Rücken sich anlehnt, wie Fig. 29 pag 109 im Durchschnitt, die Fig. 31
Pag. 110 und Fig. 32 pag. 111 in der Ulmansicht einer Strecke zeigen. Grössere
Verwerfingon, welche das Flótz um mehr als die Flötzmächtigkeit in der Richtung
der Sprunghühe aus einander schieben, sind gleichfalls hüufig, so Fig. 29 pag. 109
in Taf. I, Fig. 7, 8, 9, 10, 11. Dieselben biegen manchesmal beide abgerissenen
ótztheilo ` in der Richtung der Verwerfungskluft Fig. 29 pag. 109 oder Fig. 50
pag, CH E dem Josefischacht.
| iwch solche Hauptverwerfungsklüfte wird die Kohle im Hauptflótze,
beten wenn dieselben ein System von Nebenklüften aussenden, nicht selten
is auf Entfernungen von 40 m. aus dem festen Zusammenhange gebracht und
ne ockert, In solchen Fällen gibt das Flótz wenig Stückkohle.??) In manchen
ällen führen die Klüfte Wasser, welches sie dann beim Anfahren mit den Strecken
Yerlieren. Nun aber sind gewisse Schichten der groben Arkose und des Conglome-
SH CR > und sehr waaserteich; in م dessen entleert sich nicht
js in den Verwerfungsklüften Wë ` Wasser in die Strecken, ‚beim
iren. derselben, sondern up Strecken geben auch, falls sie wasserhältige
азота E Conglomeratschichten durchsetzen Veranlassung zur Abzapfung solcher
ма к Schichten. inne uere. ist zu Anfang, also beim ersten Durch-
entleert. leser auch ligandi oer Verwerfungsklüfte, die aus denselben sich
е Wassermenge gross.
vortol et eine Hauptrichtung, welche die bedeutenderen Verwerfungsklüfte
worden x ässt sich, da dieselben bisher in allen Streichungsrichtungen angetroffen
ind, vorderhand nichts bestimmtes sagen.
Koh] anche Nebenklüfte, welche die Arkosen, Schieferthone und auch die
lle КИТЕ 1 1 E) А H 1
р” m durehsetzen, sind an gewissen Orten mit Drusen von Calcit der Form
2" oder von Ankerit der Form -- R, auf denen manchmal kleine Chalkopyrit-
kr 7
Zei ällchen aufsitzen, überkleidet. Die Kohle selbst führt in schwachen Lagen
Ü
el von wenigen Millimetern Stärke) ein braunrothes bis bräunlich hyacinth-
tes Harz, den Ant hrakoxen, insbesondere in den Liegendbänken.
Die mittleren Kohlenflötze.
Die mittleren Schichten zur mittleren Abtheilung der IV. Flora gehörig,
Wele
ће schwache Kohlenlager führen, die bei dem Abteufen der Kladnoer Schüchte
| Wenzel Schacht in| | Kladno.
iN = |
n 2Innn = б 49 21. 2 жыз
17 " EE
| |
10" ||
| Жек!
20” d er Sands
| | 3353. P = gro
0
mit eme ا und S
tides mit gra
ine. =
dëi
Ji
LO
[К sef SL e
Е
124
Fig. 30.
Diese untere Figur stellt die Flotzfo-tset kung
dem zn nach nördlich vom Wenzelschacht vor,
sohliessend а
durchsunken worden sind, erweisen sich als unbauwürdig. Nur in der Umgebung
von Koleč und Zeméch wurden Versuchsbaue darauf geführt, welche jetzt aber
Sanz aufgelassen sind.
Die Hangendflótze.
Die Hangendflótze, deren Ausbisse in den Entfernungen von mehr als
km. vom südlichen Rande des Carbonbeckens, also vornehmlich in der Um-
Sebune von Schlan zum Vorschein kommen, haben eine gleichmässigere Lagerung
Us die Grundflötze, da sie weit vom Grundgebirge abgelagert, nicht mehr von
den Unebenheiten desselben beeinflusst werden. Die Steinkohlenflötze, zwei bis
drei an der Zahl, haben jedoch nur eine geringe Mächtigkeit, meist unter 1 m.,
und Werden eben wegen dieser ihrer geringen Mächtigkeit auch nur durch ver-
hültnissmássio kleinere Verwerfungsklüfte verworfen.
Jas oberste schwache Flötz besitzt in der Kohlenfirste an gewissen
Orten eine nur etliche Centimeter mächtige Lage schiefriger Cannelkohle (Brand-
Schiefer, Schwarte) mit zahlreichen Resten von Fischen, die meist nur aus Placoid-
Schuppen und Coprolithen bestehen. Dann und wann ist im Hangenden des
Untersten von den Hangendflótzen eine Lage oder Concretionen von thonigem
Phaerosiderit mit zahlreichen Pflanzenresten eingeschlossen. Die schwachen
Kohlenflötze verflächen bis 5° oder 6°, höchstens 10° (NW. und NO.) und sind
m 'euvelso ganz söhlig, auch oft durch Thalrinnen ganz weggeschwenmt, da
licht tief unter Tage liegen, so dass sie auf weite Entfernungen gegen
an hin bei ihrer flachen Lagerung bekannt ping, Nur Ee dieser
а Hangendflótze id in unsere Karte. Von den zahlreichen Versuchs-
telas, pna nur wenige im Betriebe, da die meisten wegen Unbauwürdigkeit auf-
šen wurden,
In der Umgebung von Schlan befinden sich die zahlreichsten Baue auf
1
die ү, \ i | s sie >
Hang mndkohlenflótze und zwar bei Turan, Bisel, Jedomelic, Libovie, Kvílic,
Wo € lo ` D d sp 4 o d D e ^
e selben durch 10 bis 60 m. tiefe Schächte aufgeschlossen sind; kein Schacht
мер D e dd ET D . ST É
К icht hier eine Tiefe über 90 m., indem die Flötze flach und nahe an der
1 ‚ах
loberflcho gelagert sind.
ON sts Das Verhültniss der Flötze ist bei Tufan noch am besten ersichtlich, und
m drei Flötze bekannt. Das unterste kaum bauwürdige Flötz enthält häufig
Iggy siderito mit vielen Pflanzenresten, viele Meter darüber ist das mittlere
2 mit wenigen deutlich erhaltenen Pflanzenresten; es ist das mächtigste, da
eg M R e * #
qu ће bis 1 m. Mächtigkeit erreicht und manchmal keine Zwischenmittel
nalt. Das hangendste Flótz, ebenfalls in einem nicht sehr bedeutenden Abstande
Шо е Si ie : xs
Tetend, enthält im Hangenden die schiefrige Cannelkohle (Schwarte). Hier
len die Kohlenlager mit 5—6? nach NNW.
Das mittlere Flótz, in Biseh mit 1—5° N. verflüchend, hat folgende
"
Zus
"Sammensetzung :
126
Schieferthon, etwas lettig.
Kohlenbank, nicht fest (Moorkohle) . . . . 18 m.
Ein ganz schwaches lettiges Zwischenmittel.
ТОТА ра r s 0, МЕ, er feu x DOO TS
Schieferletten.
In Studnoves ist dieses Flótz aber folgends gegliedert:
Schieferthon, etwas lettig.
Kohlenbank . OE d O їй.
Schieferletten, inmitten P HdE фы, |. AO m.
UE e ee e c ED у Lora s V. ДЬ
Schieferletten.
In unsere Karte fällt der Zug des Ausbisses, welcher sich zwischen Pod-
leäin über Jemnik zieht, und dessen Flötz (oder Flótze) abermals in nördlichere!
Lage in dem Thale des rothen Baches bei Schlan zu Tage ausgehen.
Hier sind die Flótze in mehr schiefrigen Sandsteinen in Kaolinsandsteinel
und sandigen Schieferthonen gelagert, die zuweilen röthliche Farben neben den
grauen zeigen und auch geringere Festigkeit besitzen als die Liegendarkosen und
Sandsteine.
Bei Podlešín ist das Flötz im südlichen Abhange des Proväzkaberge®
dessen Plateau aus Schichten der Kreideformation besteht (von oben nach unte?
etwa 20—23 m. turone Pliner und etwa 15—16 m. cenomane Sandsteine), MI”
geschlossen worden; jetzt ist aber der Abbau ganz ausser Betrieb. Das FÖY
besteht aus:
Kaolinsandstein
Sees. ODISSE. u secum xo вО HL
Saule Leten . . EL uncus асрар Sai, Dh
9te Kohlenbank . оао о р ат ет
Aufgelöstes Lettenzsiselienmitiel м FE. < . US dd
1te Kohlenbank . eral at a Lido ins
Schieferthon, g sine Badastéfo, E
Die Asche des Bänkchens 3 ist 18:29/, der Bank 2 11:9°%, des obere?
Theils der Bank 1 14:59/, des unteren Theils 16:19/,. Das Verflächen N. mil '
71 D D s 0
In der Nähe kommt aber auch die cenomane Kohle in grauen am Ausbi®®
lettigen Schieferthonen zum Vorschein.
5 "at
Bei Jemník N. und bei Knoviz ist das unbauwürdige liegendste Flo
97 bis ‘47 m. mächtig, etwa 4 m. im Hangenden das mittlere Flötz mit etit
'9 m. Mächtigkeit und stellenweise bis 10° nach NW. verflächend.
Der nördlichere Ausbiss dieser zwei Flótze. ist zwischen Schlan und
Blahotic im Thale des rothen Baches bekannt und durch Grubenbetrieb
geschlossen. Das unbauwürdige Liegendflótz ist 32 m. mächtig.
Flötzschichtenfolge, die mit 1—5° nach N. und auch NO. verflächt, ist folgende:
auf-
Die ganz
127
Lettiger Schieferthon.
Kohlenbank |. . . . '04 m.
Weisser Schieferthon . . . 405m.
Kohlenbank. a s rs 20 m.
Senieferthon < °. CC CDU IU Dk
Kohlenpank mi DOO I
Schieferthon . 4:00 m.
Kohlenbank (Liegendflötz) °32 m. (auch nur ‘26 m.)
Kaolinsandstein.
~
1 Die wenigen angeführten Flótzdurchschnitte zeigen die geringe Wichtigkeit
dieser Lager, trotzdem dass die Kohle ziemlich rein ist, da sie nur von 4.1,
bis TOUS Asche enthält. Da die Flótze von geringer Mächtigkeit nicht tief
inter Tage liegen, ausserdem in weicheren etwas lockeren Schichten eingeschlossen
Sind, so ist von einer Entwickelung von Grubengasen aus denselben nicht das
Nindeste bekannt. 55)
Die kleinen isolirten Becken.
Pile Von den isolirten Steinkohlenbecken fallen zwei (oder wenn das Klein-
. per Becken mit demjenigen von Hýskov zusammenhängen sollte, nur eines)
CH Gebiet unserer Karte. Das Becken von Klein-Piílep liegt südlich vom
“Че dieses Namens an dem linken Thalgehänge des dortigen Bächleins und
eil D dem rechten Thalgehänge desselben (im Walde Březová). Es zieht sich
und A bis gegen das Dorf Zelezná, Wo es von Gebilden der Kreideformation
ү n Lehm in einer Terraindepression verdeckt wird, so dass dessen weiterer
SN nach Westen und der mögliche Zusammenhang mit dem Reste der Carbon-
beta A Hyskov nicht поврат ist, Die NS. Breite der kleinen Mulde
ih ДЫн Gh km., die Länge SS km. Gegen Westen theilt sich das Becken
nerind; ا indem das diese Ausläufer trennende Grundgebirge ein ehemaliger
inken mei Rücken ist. Аше agert and, die Schichten un, моанд am
der DRE quc m den Fluren „N chrasti und „ү teplé chrasti auf Schichten
indem A 4 im rechten Thalgehänge, der Březová aber zum Theil auf der Etage dı,
т die Hauptbruchlinie Hyskov-Prag hindurchgeht.
Im Zusammenhange mit dem Hauptbecken Kralup-Kladno betrachtet, ergibt
Sich für A | LE
tief für dieses Becken folgende Analogie. Dasselbe ist nur ein in einer Ver-
no oi um " .
| ng des Silurs günstig gelegener, desshalb nicht ganz abgeschwemmter Rest
der Carbon : d i e
irdi Carbonformation. Das kleine Becken zeigt rudimentäre Reste eines unter-
n Ischen Hügels, der theilweise entblösst ist und desshalb das Gebilde in zwei
ШО өт, ze atb at 3 г SUE Е
ids spaltet. Das Kohlenflótz legt sich an denselben ebenso an wie in Kladno,
ЛӨТ AR. угт, " "m RM . $ Я a nf;
1 es gegen den Rücken. zu schwächer wird, gegen die gewesene Muldentiefe,
Wë erch, A я З i
а nnr rudimentär vorhanden ist, aber an Mächtigkeit zunimmt. Desshalb,
sing weil theilweise die Schichten schon beinahe bis auf den Grund abgewaschen
> @eigen sich hier in den Schichten isolirte kleine Kohlenmulden, in denen
128
die Kohle sich da, wo sie einen Rücken antrifft, in kurzer Distanz auskeilt, sonst
aber im Mittel 4 m. bis sogar 10 m. Mächtigkeit erreicht.
Gegen Osten zu wird der Rest der Schichten der Steinkohlenformation
höchstens 80 m. mächtig, gegen West verringert sich die Mächtigkeit bedeutend.
Die liegendsten Schichten sind zu allerunterst ein Conglomerat, theilweise
röthlich, jedoch nur sehr selten nachweisbar, da die Baue dasselbe nicht erreichen,
dann Schieferthone von blaugrauer Farbe, sandige Schieferthone, Kaolinsandsteine
von feinem Korne und weisser oder weissgrauer Farbe, sowie auch Arkosel:
Diese Liegendschichten bis zu 30—40 m. mächtig, enthalten zahlreiche Sphaere-
sideritconcretionen, In den thonigen Sphaerosideriten sind zuweilen Pflanzenrest?
wie Calamites. cannaeformis Schl., Cordaites principalis Germ. enthalten. Zu aller"
unterst ist ein Kohlenschmitz, wahrscheinlich der Vertreter des unteren oder
Grundflótzes von Kladno.
Das Steinkohlenlager über diesen Schichten mit Sphaerosiderit ist re
die Kohle meist wenig fest, durch vielfache Verwerfungsklüfte stufenartig abgese
und meist gegen Süden unter 10—15° verflüchend. Östlich besteht es aus drel
Bänken von wechselnder Mächtigkeit; an gewissen Stellen kann man von oben
nach unten an Kohlenmächtigkeit in den Bänken abnehmen: 2 m, 2—5 W
2—1 m. Westlich ist nur eine Bank von etwa 2°/, m. Mächtigkeit vorhande?
Das Hangende, der Kohle bilden blaugraue Schieferthone, Kaolinsandste
von feinem oder kleinem Korne, manchmal in Wechsellagerung. Die Hanger
in,
tat
schichten sind im östlichen Theile auch mächtiger, bis 40 m., so dass hier da
РА DN: . D ; ч { : e AM falls
Flótz etwas tiefer liegt als im Westen. Die Schieferthone enthalten hier gleichfall
Vor
Sphaerosiderite, jedoch nur in ganz unbedeutenden Mengen gegenüber dem
kommen im Liegenden. In dem unmittelbar über dem Steinkohlenflötz aufge
lagerten Schieferthone finden sich zu holzkohlenähnlichem Anthraeit umgewandelt
Pflanzenfragmente von Calamiten oder Sagenarien. Sowohl die Schieferthone үн
Hangenden, welche denen von Stradonic am rechten Berounkaufer, wo scho?
erhaltene Pflanzenreste zahlreich gesammelt wurden, áhnlich sind, sowie die fem
sandigen Kaolinschiefer enthalten ziemlich viele Pflanzenreste. Dieselben sind‘
Equisetites infundibuliformis Br., Calamites Cisti Bgt, Gal. approximatus Scl»
Cal. cannaeformis Schl,, Asterophyllites grandis St, Ast. foliosus Art., Ast. yi id
St, Ast. equisetiformis Schl., Sphenophyllum saxifragefolium St., Sphenopteris Homs
hausi Bgt, S. obtusiloba Bgt, б. coralloides Gutb, (Haidingeri Ett.), S. Bron
futb., S. elegans Bgt., S. irregularis St., S. asplenites Gutb., Hiymenophyllites jur
catus Dat, Schizopteris Gutbierana Pr., Neuropteris flexuosa St, N. Loshi Bgt»
N. gigantea St, Cyatheites dentatus Bgt, C. oreopteroides Bgt., C. Miltoni Ат
Dictyopteri Brongniarti Gutb., D. neuropteroides Gutb., Lonchopteris rugosa By
Alethopteris erosa Gutb., A. Serlii Bgt., A. aquilina Kehl, Sagenaria laricinum `
(Halonia, Lepidostrobus, Lepidophyllum), Cardiocarpon marginatum Art, Cardi
carpon emarginatum Gà. et Be. (C. orbieulare Ett.), Sigillaria sp, Stigmaria,
St, Cordaites borassifolius St. (Cyclocarpon). Dieses Pflanzenverzeichniss,
die Art des Vorkommens der Kohle, lassen hier die Analogie des Oberflötzt
Kladno vermuthen. 27
"
80
8 yon
129
Die Steinkohle von Pfilep ist leicht brühend und leicht entzündlich, da
Sle von Natur schon etwas weniger fest ist und desshalb zerbröckelt und vielfach
verworfen erscheint. 3”)
Das isolirte Becken von Hyskov könnte auch als Fortsetzung des kleinen
Líseker Beckens am linken Berounkaufer gelten: Es ist auf Diabastuffen der
Zone d, aufgelagert und reicht bis an die Quarzite der Zone d,, indem es eine
Vertiefung in der Zone d, ausfüllt. In der Hyskover Thalschlucht, und zwar im
rechten Thalgehänge NO. von Hyskov, ist es entblösst, jedoch zum grösseren
Theil mit Diluvialschotter des nahen Flusses bedeckt. Nur dieser Theil fällt in
as Kartengebiet, die grössere Liseker Mulde am rechten Flussufer, welche bei
Stradonie die so schón erhaltenen Pflanzenreste und auch etliche Thierreste liefert,
tegt schon ausserhalb der Karte.
Auch hier im Hyskover Thale sind nur die allertiefsten Schichten erhalten
Beblieben, indem alles andere abgewaschen ist. Ebenso wie im nahen Přílep ist
die "Untere Abtheilung unter dem unbauwürdigen Kohlenlager vorherrschend aus
Schieferthon mit viel Sphaerosideritconeretionen, die obere Schichtengruppe aber
AUS weissen Kaolinsandsteinen, Arkosenconglomeraten zusammengesetzt.
Die Schichten der Steinkohlenformation, welche auf dem Diabastuff-
Grundgebirge aufruhen, nämlich ein bituminöser Lettenschiefer mit Kohlenstreifen,
Ist Vielleicht der Vertreter des Grundflótzes von Kladno. Die darüber folgenden
Schichten Sind vorherrschend sandige graue Schieferthone und nur untergeordnete
von teine, innerhalb welcher parallel zur Schichtung grosse platte Concretionen
thonigem Sphaerosiderit in vielfachen über einander ruhenden Zügen ein-
Selagert vorkommen. Stellenweise erscheinen die Sphaerosiderite als Septarien.
ir EN zentnerschweren Concretionen dieses Eisenerzes enthalten zuweilen Reste
amites cannaeformis und Cordaites principalis eingeschlossen.
уф WEN folgen nicht grobe Conglomerate und mittelkörnige Kaolinsandsteine
ein Beet а Zusammenhange, in welchen im tieferen Theile derselben
паа сі in steig ec zum Vorschein kommt, dem uri.
fi ы B Б zeit abgeht. Auch Bruchstücke von Stämmen mit verkohlter Rinde
1 Sich in der Nähe des das Kohlenschmitz führenden Schieferthones, welcher
eher : ` «d "
180 wie die Sandsteine einige Pflanzenabdrücke enthält,
Die hangenden bröckeligen Sandsteine und Conglomerate mit reichlichem
Wej xs : :
"Son Kaolinbindemittel werden zu feuerfesten Steinquadern behauen.
Bu Sen Pflanzenresten sind bekannt; Calamites Suckowi Bgt, C. cannaeformis
(COPIAM M Henn grandis St., A. rigidus St., A. longifolius St, A. foliosus Art.,
[M 2 ia ongifolia Bgt., Sphenophyllum emarginatum Bgt., Neuropteris coriacea
Bal БЫ pre neuropteroides Gutb., Sagenaria elegans L. et H, Bigillaria acu-
liufig СЫА e esae Bgt., Antholites triticum And., ei re St.
Mehr bns "d bg ^ denis Artista transversa SC deeg =з M
Ааваа e ч in den Š chieferthonen vorhanden, a. nur cen е lenden
ssen, da kein bauwürdiges Flötz hier entwickelt ist, nicht nachgewiesen. 28)
L
Mineralien, welche in den Schichten der Carbonformation
vorkommen.
In dem Hauptbecken des Carbons, also zwischen Kralup und Kladno,
sind zu erwähnen die Mineralien:
Schwarzkohle, welche die Lager bildet; in derselben finden sich in
dünnen Sprüngen durchscheinende Blättchen von Kaolin, überall häufig; dan
in ganz schwachen Lagen, selten nur mehrere Millimeter mächtig Anthrakoxe?
Dieses Harz ist insbesondere in den Liegendbänken der Kohle in Brandysek und
der Wenzelgrube (in Kladno) nachgewiesen worden; es dürfte sich aber bei al
merksamerem Suchen auch an anderen Orten finden. In den tieferen Kohlen
bänken von Vrapic, insbesondere in der Ludwig-Hoffnungs-Grube (Katharint)
aber auch an andern Orten in der Umgegend sind in der unreinen, backende?
Kohle stellenweise zahlreiche Pyrytkrystalle bis zur Grösse einer Wallnus
í ; ipe RON on &02 '
eingewachsen. Dieselben zeigen die Form m häufig auch +- -— H seltene
0009 rot ` s 2 4 zr P Ein
TIE О. Pyrite sind überhaupt in dem Schwarzkohlenflötze als #
sprenglinge keine seltene Erscheinung. Als Seltenheit fanden sich auf Kohle auch
dünne Blättchen oder Anflüge von Galenit besonders in Brandysek und den
Kohlenschmitzen des Jemnfkschachtes. Klüfte, welche die Kohle durchsetze"
erscheinen stellenweise mit Caleitdrusen der Form — JR überkleidet, auf welche?
kleine Pyritkrystalle von treppenartigem Gefüge und den Formen %0%,
w02 j ] ^ : е ‚+ ode!
as . %0% aufgewachsen sind. Andere solche Klüfte sind mit Dolomit od
: x : - gp za me
Ankeritdrusen überzogen, auf denen kleine Chalkopyritkrystüllchen ®
gewachsen sind. a
n den Arkosen, noch mehr aber in den Schieferthonen sind шош
Sphaerosiderite häufig. Dieselben erscheinen am Ausbisse zu thonigem Limo? d
umgewandelt. Wiewohl die thonigen Sphaerosiderite in mehreren Horizonten ®
Joncretionen im Schieferthon zum Vorschein kommen, sind dieselben deni,
zwischen dem Grund- und Hauptflötz in den grössten Knollen, und zwar о?
in den Gruben von Vrapic bekannt. Hier erscheinen die Concretionen des siet,
siderites auch inwendig zersprungen, demnach als Septarien, welche entweder e
bildeten Krystallen von Anke rit der Form -|-R überdrust sind. Auch
tragen: die Ankerite zuweilen kleine punktförmige Kryställchen von Ch
pyrit aufgewachsen, wie auch die zerklüfteten inneren Flächen mit einer
von winzigen Sideritkryställchen überkleidet erscheinen.
Gewisse Arkosen und Arkosenconglomerate und sandsteinartigen 86
thone enthalten häufig Pyriteinsprenglinge, ja sogar grosse Kıystallgruppe® 580
hatten die Schieferthone im Liegenden der Formation im Jemníkschachte gro 0
Krystallgruppen aus polysynthetischen Krystallen von Pyrit der Form 9% NT
eingewachsen. _Klüfte, welche die Arkosenschichten durchsetzen, sind ZuW
іеї"
131
Wie in Vrapic mit Ankeritkrystallen überkleidet, auf denen Chalkopyrit, Pyrit,
Galenit in kleinen Krystallen, aber auch Millerit in ansehnlichen zu Büscheln
aggregirten Nadeln aufgewachsen sind. In den Klüften der Psamite des Jemník-
Schachtes sind Ankeritkrystalle, Pyrit, Baryt, Galenit und Sphaleritkrystalle
häufig zu finden. Die sandigen Schieferthone von Kralup enthalten Knollen von
luminit eingewachsen.
Die beiden isolirten Becken von Malé-Pfílepy und Hýskov zeigen ebenfalls
häufige Sphaerosideritconcretionen im Liegendschieferthon. Auf die thonigen
Sphaerosiderite wurde an beiden Orten auch Bergbau betrieben. 3°) Am Ausbisse sind
(lie Sphaerosiderite zu Limonit verändert. Häufig sind aber die Sphaerosiderit-
knollen sowohl in Přílep als auch in Hýskov, an letzterem Orte ist dies besonders
auffallend häufig; sie sind da inwendig zerklüftet und als Septarien ausgebildet. Da
erscheint nun jeder Riss oder jede Spalte im Inneren der Coneretionen mit einer
höchstens 1/, mm. dicken Sideritdruse überzogen, welche aus winzigen Krystüllchen
der Form — 1R gebildet sind. Darauf sind durchsichtige Baryte in Krystallen (mit
Flüchen : Р, Pe, OP, ор, Pæ, P, 1Р5, ooPoo, P3, P3) oder weisse Baryte auf-
SeWaehsen, Die weissen Baryte enthalten mechanisch Kaolinschuppen in grósseren
engen eingewachsen. Manche Klüfte werden ganz oder theilweise mit weissem,
erdig Schuppigen Kaolin ausgefüllt. In manchen erscheint Aragonit in kurzen
dünnen Nadeln zu Drusen aggregirt, jedoch nur selten. Ebenso selten ist auf den
Sideritdrusen oder Barytkrystallen der Septarienzerklüftung Chalkopyrit in
: P : е I
kleinen Formen -+ rm dann Galenit und Sphalerit aufgewachsen.
9 3
Auch ein nicht näher bestimmbares Phosphat findet sich in geringen Mengen in
den Sprüngen.
In der Kohle kommt Pyrit häufig eingesprengt vor, ebenso überzieht
Quarz Klüfte im Liegendsandstein in verzerrten Kryställchen die in blumenblatt-
E Aggregatanflügen gehäuft sind. Zersetzte Schieferthone führen Selen it,
ene auch Krusten von Keramohalit und Melanterit, тайне in
hiis undlöchern der zu Bruche gegangenen Stollen, aus denen die Grubenwässer
-Tausfliessen. Auch ein Harz ist in Krusten in Schieferthon nahe an dem Kohlen-
Pfílep vorgekommen; es ist sehr aschen- und wasserreich und wegen
B m des Vorkommens bis auf die Asche nicht näher untersucht. Es
ein unbestimmtes Gemenge von verschiedenen Substanzen sein. +°)
Die Permformation.
Die Permformation (Dyas) hat für Böhmen eine grosse Wichtigkeit; allein
Ранын ie éch nicht vollständig entwickelt, indem sie hier nur die limnische
Ben ei BOHRER dastellt, Von den beiden Gliedern der permisehen Formation
We, dem unteren und oberen Perm, ist das untere das bei weitem
88е in Böhmen, während das obere Perm in Böhmen gleichfalls als limnische
9%
Sie ist
BI
132
Bildung entwickelt ist und durch verkieselte Baumstrünke bezeichnet, einen
geringeren Raum einnimmt. Ausser Böhmen. ist aber das Oberperm in Nord-
Europa als marines Gebilde (Zechstein, magnesian limestone) entwickelt, und auch
das Unterperm, wiewohl noch wenig studirt, tritt in Süd-Europa gleichfalls al$
marine Bildung auf.
ie Permformation, worunter in Böhmen hauptsächlich. die untere ver-
standen wird, da die obere nur auf ein weniger grosses Gebiet beschränkt ist,
bedeckt in Böhmen einen ansehnlichen Raum im. Nordwesten und Nordosten 065
Landes, nämlich nördlich von Schlan und Rakonitz, dann am Fusse des Riesen
gebirges, dann eine kleinere Fläche zwischen Bóhmisch-Brod und Schwarz-Kostelet;
nebst dem sind noch einzelne kleine Inseln des Unterperms auf älteren meist
laurentinischen Gesteinen im südlichen Böhmen bekannt.
An Versteinerungen ist das böhmische Perm nicht besonders reich und
theilt dadurch den Charakter der an organischen Resten überhaupt. nicht reiche
permischen Formation. Man hat in demselben in runder Ziffer bisher etw?
30 Arten Thierreste, meist Ganoidfische, auch Amphibien und Unzoreste und einige
Crustaceen und Myriapoden, dann etwa 200 Arten Pflanzen, theils Strünke, (ell
Wedel oder Blattreste nachgewiesen, welche gewiss auf eine geringere Zahl v0?
Pflanzenspecies zurückzuführen wären, wenn die Zusammengehörigkeit der einzelne?
Pflanzenorgane, welche mit eigenen Namen bezeichnet sind, nachgewiesen werde?
könnte, Es herrschen Farren der Gattungen Cyatheites, Sphenopteris, Alethopter®
Neuropteris, Taeniopteris, Odontopteris, Farrenstrünke als Psaronius bezeichnet,
gymnosperme Pflanzen als Cordaites, Pterophyllum, Walchia, Araucarites, Same
und Reste unbestimmter Deutung vor.
Nur die Permschichten der Umgegend von Böhmisch-Brod berühren de
Rahmen der Umgebungskarte. Die Grenze zwischen dem Carbon und Perm nórdlich
von Schlan, deren endliche Fixirung noch genauer Studien bedarf, verläuft ausse!”
halb des Rahmens unserer Karte.
Das untere Perm limnischer Ausbildung besteht aus meist rothbraw
gefärbten Sandsteinen, Arkosen, Conglomeraten mit sehr manigfaltigen Geschieb®“
resten, welche ein sandsteinartiges oder thonig sandsteinartiges Bindemittel 7U*
sammenhält und führt bekanntlich auch den Namen des Rothliegenden. 860%
mächtigen Schichten, die mit höchstens 20— 35° nach O. verflächen, durch licht- oder
satt-rothbraune Färbung sich auszeichnen und in groben Bänken abgelagert sins
bilden das vorherrschende Gestein im Perm von Bóhmisch-Brod. Graue Sandstein?
und Arkosen sind dort seltener. Noch seltener aber sind in gewissen Lagen 1
Liegenden glimmerige, mit erdigem Malachit und erdigem Azurit impraegnirte grobe
Sandsteine, in denen es nur an beschrünkten Orten auch zur Bildung von gan?
kleinen knolligen Concretionen von sandig thonigem Malachit kommt. Das 9
die sogenannten Kupfersandsteine der Umgegend von Tismic und Peklov, welche
zu Versuchsbauen Veranlassung gaben, aber wegen der Unsicherheit des Anhalten®
in der Erzführung, da diese keiner bestimmten Schicht angehört, als ganz une
giebig sich erwiesen. ef
n den liegendsten Schichten findet sich innerhalb grauer Sandsteinb2P
ein Lager von grauem oder schwarzgrauem Schieferthon mit einem nur schwache?
133
höchstens IL m. wenn viel so !/, —?/, m. mächtigem Steinkohlenflötz. Dieses Flötz
Stellt sich aber stellenweise nur als ein blosser Kohlenschmitz dar und ist trotz
der reinen und guten Beschaffenheit seiner Kohle wegen der geringen Mächtigkeit
derselben nicht bauwürdig. Im Westen der Permschichten, also im Liegenden
derselben, in der Umgebung von Tismie und südlich davon sind diese Schieferthone
mit Kohlenschmitzen, dann noch südlicher in der Umgebung von Schwarz-Kostelee,
über sümmtlich ausserhalb des Rahmens der Karte, bekannt. Hier wurden etwa
ү Arten von Pflanzenresten nachgewiesen. Ebenso selten, südlich von Kostelec
Ind Schieferthone mit Brandschiefern von geringer Mächtigkeit. Rhomboidale
Ganoidschuppen darin deuten auf Palaeoniscusarten.
N Im Osten, wohin die Permsandsteine und Conglomerate verflächen, werden
dieselben von Schichten der Kreideformation bedeckt, ihre östliche Grenze ist
emnach unbekannt. Die westliche Grenze bildet der porphyrartige Granit, Die
Michtigkeit der Formation dürfte hier 800 m. betragen; gewisse unter Tage ver-
DOT. = i A ` nj "es daro
Orgenen Sandstein- und Conglomeratschichten polygener Entstehung sind durch
„ /Psschnüre und Klüfte durchtrümmert, wie die Bohrung bei Pfistoupín nachwies.
Daraus erklärt sich auch die zertrümmerte Beschaffenheit mancher Conglomerat-
binke am Ausbisse, aus denen der Gyps der Klüfte aufgelöst und weggeführt wurde.
Diese, die permische Formation bei Böhm.-Brod betreffenden Bemerkungen
Mussten vorausgeschickt werden, weil ein ganz kleiner Theil der Permschichten
b. Yon Masojed und Doubravčic im Gebiete des gegen Mrzek und Tismie fliessenden
aches auf die Umgebungskarte fällt.
östlich Diese Permschichten auf Granit ruhend und flach unter 30° bis 20°
| verflächend, enthalten .Conglomerate mit thonigem oder sandigem Binde-
VR و von rothbrauner, seltener von grauer Ды und zeigen sonst keine
eine / Igenthümlichkeit, als dass sie bei thonigem Bindemittel oberflächlich in
Polygene Geröllmasse zerfallen.
Die Kreideformation.
Die Kreideformation bedeckte einst den ganzen, in der Karte der Umge-
den u g angedeuteten Raum, ja dieselbe erstreckte sich noch weit über
Es Жуди Rand derselben hinaus ins südlichere Böhmen, da einzelne Е
lie т dieser Formation südlich vom Säzavaflusse darauf hindeuten, dass
Spätere E Kreidemeores bis in das südliche Böhmen sich ausdehnten. Durch
Kreidef f INA ist viel von dieser südlichen Uferbildung unserer bóhmischen
Ee E wieder abgeschwemmt worden und nur an günstig gelegenen Orten
Pi Reste davon erhalten. Je nördlicher, desto ausgedehnter
Schi diese Reste von Gebilden der Kreideformation, anfangs nur die tiefsten
bunge
Eta Chten enthaltend, bis endlich in dem Parallelkreise von Prag auch die höheren
sen der Kreideformation zum Vorschein kommen. Von da aus lässt sich nun
die Kreigas z
reideformation in mehreren Schichtenstufen, die über einander ruhen, ver-
LH
|
184
cken mit
hichten
100.
folgen, und zwar werden die Schichtenstufen um so zahlreicher und bede
um so kleineren Unterbrechungen die Grundgesteine oder die tiefsten Sc
der Kreideformation, je nórdlicher man in das Gebiet dieser Formation eindrit
Darnach lässt sich auch auf eine nördliche Verflächung des Landes schliessen.
Die Linie, von welcher nórdlich die Kreidestufen im Zusammenhang?
einen grossen Raum bedecken, zieht sich von. Westen nach Osten von RozdéloY
an über Ploteny Oujezd, Unhoit, Červený Oujezd, Ouhonic, Drahel£ic, иё
Chrá&tan, Chaby, Stodülky, Hluzina, Jinonie, Motol, Košíř, über den Laurenziberé
(Petřín) und den Stadttheil Pohořelec in Prag, dann über Tfe&ovio,, Vokovio
Nebusie, Lysolaj, Bohnie, Kobylis, Liben, Vysocan, Hloupétín, Chvala, Svépravió
Blatov, Horousanky, Horoušany und dann über den Rahmen der Karte hinaus
Nördlich von dieser Linie findet man die einzelnen tieferen Schichten"
stufen der Kreideformation über einander gelagert, und zwar trifft man um 80
höhere Stufen an, je nördlicher die Gebilde der Kreideformation abgelag®
erscheinen. Südlich von dieser Linie findet man mur die Reste der tiefste!
Schichtenstufen dieser Formation, und zwar an isolirten, der späteren Weg
schwemmung mehr widerstehenden, meist plateauartig erhóhten Stellen. An gewiss?!
Orten sind nur noch die allertiefsten Schichten in dünner Lage und geringe
Festigkeit als letzte Reste der einst ausgedehnteren Kreideformation vorhand?"
Nördlich von dem Parallelkreis von Prag stellt das Terrain eine Hoc“
ebene dar, in welcher Auswaschungsthäler den Zusammenhang der Kreideformatio
unterbrechen; die Hochebene ist wasserlos und nur in die Erosionsthäler rinne?
die Quellen, die an der Basis der Kreideformation entspringen und zu kleine:
nto!
unbedeutenden Bächen sich vereinigen. In diesen Erosionsthälern treten un
der tiefsten Schichtenstufe der Kreideformation an den entblössten Lehnen die
Schieferfelsen des Silurs und die Carbongesteine zum Vorschein. In den Erosion’
thülern ist immer die Reihenfolge der auf einander ruhenden Schichtenstufen der
Kreideformation deutlich sichtbar. Südlich vom Prager ’arallelkreise hat die
Gegend den allgemeinen Hügellandeharakter des böhmischen Silurs und Gra
und nur die flachen Erhöhungen tragen die Reste der tiefsten Schichten
Kreideformation, und zwar um so weniger häufig, je südlicher dieselben abe
pito
еї
lagert sind.
Die Plateaus unserer Kreideformation sind im Vergleich mit dem ӨШ"
hügellande in landschaftlicher Beziehung ein zwar ermüdend einförmiges, wald- un
wasserloses Land, dafür aber durch Fruchtbarkeit und Ackercultur ausgezeichie"
Die vollständig entwickelte Kreideformation wird in zwei Hauptabtheilung?"
und in fünf Etagen eingetheilt, und zwar:
Etage
5. Senonien
4. Turonien
3. Cenomanien
Obere Kreideformation
2. Gault
1. Néocomien.
Untere Kreideformation
135
Davon sind jin Böhmen nur die obere Kreideformation mit drei Etagen
entwickelt. Eine jede Etage lässt sich noch in besondere Schichtenstufen abtheilen,
die in den einzelnen Ländern aber nicht immer nachweisbar sind und demnach
nur locale Wichtigkeit besitzen. In Böhmen werden folgende Zonen oder Schichten-
Stufen der Kreideformation unterschieden :
| 8. Chlomeker Stufe
| 7. Priesener Stnfe (Baculitenstufe)
| 6. Teplicer Stufe
\
Etage Senon Untersenon
5. Iserstufe (Isersandsteine)
4. Malnicer Stufe (Glaukonitsandsteine
3. Stufe vom Weissen Berge
Etage Turon
|
l
| Oberturon
|
| Unterturon
Etage Cenoman | Obercenoman 2. Koryesner Stufe
Untercenoman 1. Perucer Stufe. ^")
.. Sümmtliche Gesteine, welche diese acht Schichtenstufen der böhmischen
Kreideformation zusammensetzen, sind wohl geschichtet und horizontal oder bei-
nahe horizontal gelagert. Nur am nördlichen Saume dieser Formation am Fusse
des Jeschken-, des Kozakovberges und an anderen Orten sieht man steil gehobene
Sandsteinschichten (Quadersandsteine).
4 Die herrschende Farbe der Gesteine ist licht, weissgraulich, gelblichweiss,
d alichweiss, wesshalb die Schichten dieser Formation durch hellere Färbung von
E onn Silurgesteinen abstechen. Die Festigkeit der wo ist auch
Vk dene besondere. Vorherrschend sind Sandsteine ш EECH Bindemittel
bien, a GEL ren geringer Festigkeit, und Thonmergel oder höchst
dem eg Reb Gi uides cM Andere Gesteine, wie Бешевешоке, Conglo-
der Bald wer ND. weniger häufig. ee fein porösen Eigenschaft
às Kg ii e Schichten sämmtliches Regenwasser auf und sammeln
reich m 2 Schieferthon- oder Mergelschichten an, in габ Horizonte dann
15 gibt in eg m BER a der Erosionsthüler zum Vorschein kommen.
cen а EK | mgebung von e rag zwei solche wasserführende Horizonte, von
or tj efere, als der constantere, besonders wichtig ist.
in den n (Moss Böhmen „kommen alle Stufen über Sege zum Vorschein,
mit E leen ‚yon Prag jedoch erscheint nur das Cenoman und Unterturon
ammen vier Schichtenstufen.
ion ecd per a баеса überhaupt sind bisher etwa DI, Tausend Arten
fallen. E Ware bekannt; Aul Bóhmen dürften etwa 1000 аин davon ent-
die йн, ше Bildungen meist marine sind, so herrschen Thierreste über
anzenreste bedeutend vor,
Welche ee sind für die böhmische Kreideformation jene Thierformen,
rhaupt die nordeuropäische Kreidefacies charakterisiren. Dazu gehören
die 7, Ё
aan Gasteropoden, Acephalen, Foraminiferen, dann auch Cephalopoden
oder die selteneren Hippuriten, Anthozoen, welche vornehmlich wieder die alpine
a T Südeuropüische Kreide auszeichnen. Die in Frankreich und Nord-Deutschland
häufig Li OPI Е А 7
äufigen Echinideen haben in Böhmen nur eine untergeordnete Verbreitung.
136
Von Pflanzenresten erscheinen neben Filicesarten und Coniferen auch
Dicotyledonen häufig. Von Thierresten sind in grosser Menge in gewissen Schichten
Foraminiferen, Gasteropoden und ‚Acephalen bekannt, während andere Schichten
arm an solchen Resten sind.
Die Kreideformation ist nach der silurischen in Böhmen die erste marine
Bildung, denn seit dem Devon bis zum Schlusse der unteren Kreideperiode WA
Böhmen unausgesetzt ein Festland, auf welchem wohl die limnischen Carbon- und
Permgebilde, aber keine marinen Schichten, mit Ausnahme der geringen Jurabuebt
bei Schönlinde im nördlichen Böhmen sich absetzen.
Erst mit dem Anfange des Untercenomans begann ein Theil von Böhmen
sich zu senken, am Schlusse des Senons aber erhob er sich abermals und wurde
wieder festes Land. Jede Senkung des Landes ist aber vor Eintritt des Meere
durch limnische Bildungen bezeichnet und so sind auch in Böhmen die tiefstel
untercenomanen Schichten als eine limnische Bildung meist durch Abdrücke vol
Festlandspflanzen bezeichnet, während sämmtliche höhere Stufen von dem Ober
cenoman bis zum Senon als marine Bildungen sich erkennen lassen, die ihre?
Ursprung einem nicht tiefen Meere verdanken, oder nahe am Ufer sich bildete!
Die Lagerung der Schichten unserer Kreideformation ist eine nur mit
geringen Ausnahmen ganz ungestórte. Eruptivgesteine gleichen Alters sind D
derselben nicht bekannt; nur die neogenen Basalte und Phonolithe durchsetzel
die Schichten gangförmig, und zwar die Basalte selbst im Gebiete der Um
gebungskarte.
Die Mächtigkeit der Kreideformation nimmt von Süden gegen Norden 20.
Im nördlichsten Böhmen, wo alle Stufen entwickelt sind, beträgt dieselbe bis
400 m.; in den Umgebungen von Prag, wo dieselbe nur aus den drei tiefsten
Schichtenstufen besteht, hat sie etwa 40 m. Mächtigkeit und auch noch etwa?
darüber.
Die cenomane Etage.
Dieselbe besteht vorherrschend aus feinkórnigen Sandsteinen von jicht
graulicher, oder licht weissgelblicher oder licht grünlichgrauer Farbe; nebstden
treten auch Schieferthone, Mergel, Conglomerate auf, ja selbst krystallinische
Kalke, aber seltener auf. Das tiefere Glied des Cenoman (die Perucer Schichten) Р
ein limnisches Gebilde, das höhere (die Korycaner Schichten) ist marin. Wo diese
die Basis unserer Kreideformation bildende Etage entblósst erscheint, bildet 51°
an den Plateaulehnen Terassen mit steilen Wänden und quaderförmiger Арво?“
derung. Desshalb werden die Sandsteine dieses Alters auch Quadersandstein®
(untere) genannt. Stellenweise zerbröckeln diese Quadersandsteine, insbesondet'
in der oberen Stufe, und geben dann einen trockenen sandigen Boden, der в“
liches Regenwasser einsaugt.
Untercenomane Stufe,
t eine
sowie
Die untercenomane Stufe oder die Stufe der?Perucer Schichten is
limnische Bildung, welche durch wenige Süsswasser-Thierversteinerungen,
137
durch Landpflanzenreste charakterisirt ist. In der Umgebung von Prag sind zwär
Thierreste bisher nicht vorgekommen, aber bei Peruc nördlich von Schlan, wo
diese Stufe besonders deutlich ist, wurden 3 Arten Unio und 3 Arten anderer
hierreste, darunter Insektenreste aufgefunde n. Von Pflanzenresten kennt man
etwa Бо Arten, womit jedoch dieselben. keineswegs erschöpft sind. Die Crypto-
Jamen sind mit 25 Arten vertreten, darunter 3 Algen, 16 Arten Filices aus den
Gattungen Pecopteris, Gleichenia, 4 Arten Farrenstrünke, darunter die merkwürdige
"otopteris (Caulopteris) punctata Sternb. mit ihren ар (Palmaeites varians
öpp.), dann 2 Arten unbestimmter Palmenblätter, 13 Arten Co oniferen, von denen
Meist Zapfen und nicht näher bestimmbare Hölzer vorkommen und zwar aus der
Familie der Abietinae 2 A. Cuninghamites, 2 A. Damarites, 3 А. Pinus, 1 A. Arau-
‘unites, - A. Frenelites; aus der Familie der Cupressinae 2 A. Widr "ingtonites, 2 A.
бейш. Von Dieotyledonen sind meist Blätterabdrücke bekannt, welche zu den
rten Credneria 4 A. Magnolia 2 A, Dryandroides, Aralia, Daphnogene, Ficus
Sehören, ps deren еен gewiss Hoch bedeutend erweitert wird.
e n dieser Stufe lassen sich tiefere und höhere Schichten beinahe immer
leiden.
Die tieferen Schichten von geringer Mächtigkeit, höchstens 3 m., bestehen
taulich weissen, oder aus sandigen, oder aus bräunlichgrauen дее овец:
80 häufig lle ws odii röthliche, sandige Schieferthone oder thonige Sand-
3 den lichten, auch in den grauen Schieferthonen sind vornehmlich die
der ны ist Blätterabdrücke zu finden. Fundörter der Pflanzenabdrücke sind
оу Se bei Jinonic, die lettigen Schieferthone oberhalb Kuchelbad, bei
Schiefer 'odle&fn, Ober- Počernic, Nehvizd, Vy&erovie, im Gebiete der Karte, Diese
one sind im frischen Zustande immer feucht, nicht vollkommen spaltbar,
à
sie Seringe Festigkeit besitzen.
Sich Wo Lagen von br: iungrauen Schieferletten mit vorkommen, dort finden
i Henga 5 H 1
Ko SEI denselben kleine Lagen oder Nester und Schmitze von schwarzer reiner
ШТ (Ше zu deu Braunkohlen zu stellen ist) mit muschligem Bruche, häufig
‘or
m von verdrückten Daumstümmen, Doch ist die Mächtigkeit solcher Nester
u
QUNM ра bedeutender als А dm., ja sie bleibt meist darunter. „Die
Yon hop ен Schurfversuche auf diese Kohle haben eine ziemliche Zahl
noeh с A po derselben im Gebiete der Umgebungskarte nachgewiesen, piae
ommen du үте > andere vermehrt werden könnten, da man =: über das Vor-
hon SG Ser | ohlenschmitze nach der Lagerung der unteren Perucer rop y
Sg lien unterrichten kann. Man würde an wenigen Orten der unteren Perucer
Koh ufe solche Kohlenspuren vermissen, aber eine Abbauwürdigkeit der
Die ipte e DCUM ее id e Wer
sich ie enbar die Reste der bei der ersten Versumpfung des
nkenden Landes unter Begangenen Vegetation.
Thal d Solche Schurfversuche bestanden bei Vitov NW. von Blahotic im rechten
dog Behünge, dann on von Drnov, О. von Podlešín, W. von Zvolehoves im Gehänge
toväzkaberge
wo wirklicher Abbau dieser schwarzen Kreidekohle ver-
heinlich lag hier theilweise eine Irrung über die Be schaffenheit
Sue
ucht wurde, GE
138
der Kreidekohlenschmitze zu Grunde, welche den darunterliegenden ebenfalls
schwachen Lagern der Carbonformation zugezählt worden sein dürften.
Der Zusammenhang des Lagers von Vítov mit demjenigen von Podlešín
ist durch die einfache Lagerung hierselbst nachweisbar. Dann sind solche Kohlen-
schmitze bei Motyčín im linken Thalgehänge nachgewiesen ; ebenso in der Nähe
des Wirthshauses „na Radosti“ zwischen Motol und Chrästan, sowie
Waldhof (Hájek), in der Richtung gegen das Westende des Vidovleberges, dann
bei dem Schlösschen Nebozízek (Hasenburg) im O. Gehänge des Laurenziberg®
innerhalb der Stadtmauern von Prag. Besonders häufig sind solche Schmitz
von schwarzer Braunkohle in der Richtung des Ausbisses der Schieferthone
Střížkov über Vysočan, Hloupétín, Chvala, Svépravie, Blatov, Horoušany, HoroU
von
von
Éánky und von da noch weiter gegen Osten.
Da die schwarzgrauen Schieferthone oft mit Markasit impraegnirt sind,
so zersetzen sie sich an der Luft, zerfallen, und bedecken sich mit ausblühende?
Alaunen. In dem Gehänge N. von Hloupétín, bei den einzelnen Gebäuden Hu
genannt, bestanden sonst auf diese bituminósen Schieferthone Alaunsiederei??
Ebenso verhalten sich die schwarzen bituminósen Schieferthone an anderen Orte?
Es sind mit diesem gewiss nicht alle Fundórter der Kreidekohlennest®
erschöpft; in der Umgebung von Schlan dürften aber durch dieses Vorkomm
Irrungen vorgefallen sein, indem diese Kreidekohle als Steinkohle der unmittelb#
darunter liegenden gleichfalls beinahe orizontal liegenden Carbonformation ang?
sehen worden sein mochte.
x { „ШШ
Erwühnenswerth erscheint noch das Vorkommen von Knollen von Sue
e
(Schraufit) von hyacinthrother Farbe in den Nestern von Braunkohle oder in '
Schieferthonschichten, wenn auch ausserhalb des Rahmens der Umgebungsk#
Eine andere Eigenthümlichkeit der lichten, reinen und sandigen Schiele"
thone ist das Vorkommen von kleinen Butzen von Eisenerzen in denselben. A
Nester, kaum grösser als eine Faust, bestehen aus thonigem Limonit von dch?
Textur, welcher jedoch auch häufig in Geodenform auftritt und dann invenit
(0
den starken Glanz auf der glatten schwarzen Oberfläche nebst feinfaseriger e db
zeigt, wenigstens dort, wo er nicht thonig erscheint. Es sind aber auch oe,
Sphaerosiderite hier bekannt, wenn auch seltener. Diese Limonitnester, die f
geringer Menge in den tiefsten Schieferthonen oder in wenig festen Sandste о
lie
vorkommen, die beinahe lose Sande darstellen, finden sich dann, wenn sim".
obere Lagen der Perucer Schieferthone abgeschwemmt sind, an der Ober
lose liegend, wie es bei Tachlovic, Mezoun, Letniky SO. von Reporyj, W. un "
von der Vinafická hora der Fall ist. Wo über den tiefsten, solche kleine Limot,
erznester haltenden Schichten Schieferthone oder zu Sand zerfallene Sandste”
cine wenig mächtige Decke bilden, dort wurden die Erznester nach Durchteuf a
der weissen zu Thon erweichten Schieferthone oder Sande gekuttet und vrhiütt?
Solche Stellen sind insbesondere auf den Plateaus W. von Prag auf Silurgebil р
häufig und zwar von Kuchelbad bis Vysoký Oujezd. Derartige Baue wel"
bei Klukovic, Dobříč, Tachlovie, Zbuzan, Vysoký Oujezd, Ořech, Slivenec U: jg
Die Erze sind wohl ziemlich rein und gutartig, allein wegen ihrem nesterfórm?
e
139
Vorkommen ist ihre Gewinnung wenig lohnend, desshalb dieselben nur in früheren
“eiten gesucht und gesammelt wurden. 27
Jei Nová Ves (unweit Ohrádka) finden sich in den zerfallenen Resten
der tiefsten Cenomanschichten sogar Nester von oolitischem thonigem Haematit
Tit bis beinahe erbsengrossen Oolithen, dieselben kommen jetzt zerstreut in den
Feldern vor, ei І
7
Man kann dieses Erzvorkommen іп Nestern besonders in der südlicheren
Partie der cenomanen Schieferthone, demnach näher an dem einstigen Ufer ver-
olgen. Allein nicht nur in der Umgebung von Prag sind solche Erznester bekannt,
Auch im östlichen Böhmen kommen dieselben vor. *)
An gewissen Stellen kommt es gar nicht zur Ausscheidung von Nestern
des Limonites oder des Sphaerosiderites, sondern die Sandschichten sind mit
Limonit oder Haematit durchdrungen, verkittet und zu linsenförmig ausgedehnten
Platten von Eisensandstein in den weicheren Sandsteinen oder sandigen Schiefer-
thonen der tiefsten Lagen der untersten cenomanen Lagen eingebettet. Da solche
Sandsteine meist bis haselnussgrosse, ja noch grössere, weisse Quarzkörner besitzen,
50 stellen sich solche Eisensandsteine von geringer Längenausdehnung, meist in
der Form von flach linsenförmigen oder flach nesterartigen Platten, als Conglo-
Merate mit eisenschüssigem Bindemittel dar.
| In den Schieferthonen sind Limonitnester, in den tiefsten Sanden, so wie
A den Schieferthonen, welche als Vertreter derselben auftreten, sind wiederum
solche Sandschichtenimpraegnationen und eisenschüssige Conglomerate und Sand-
Steine häufiger. Da nun die Sandsteine oder sandigen Schieferthone, in welchen
Solche feste eisenschüssige platte Nester vorkommen, weniger fest sind und leicht
a, i finden sich diese Eisensandsteine nach dem Verbröckeln der tiefsten
feed den Feldern auf der кшп des Silurplat aus lose zerstreut vor.
ШОН. a їй бе: Umgebung von Prag bei Hluboéep, ‚Kuchelbad, SEN
bei Шог ЧОН u. 8. W., jedoch auch an anderen Orten, wie Ovčár bei Schlan,
LAT pétín und an zahlreichen andern Orten, wenn auch nur in Andeutungen.
Kn Eisensandsteinen sind auch reinere Butzen von thonigem Limonit oder
aemati т ' А 3
пай, wohl auch Abdrücke von Pflanzenstengeln anzutreffen (Klukovic etc.).
Diese tiefsten thonigen oder sandigen Schieferthone sind an Stellen, wo
H
dieg А 7 1
bes elben nicht durch Sandlagen vertreten sind, ausserdem noch dadurch von
WE eret Wichtigkeit, dass sie das Wasser nicht durchlassen, welches in den
ten
EE oder Plänerschichten auigesaugt wird und bis Ва eebe?
Immer ov bes eng Desshalb sind ‚die Schieferthone im frischen nn
der а und desshalb finden sich in der Richtung der ‚schwachen Neigung
Ee in den Thàülern, an deren Lehnen die Cenomanschichten
dei hs jen SN zahlreiche Quellen, die in diesem Horizonte entspringen. Auch
dën u BU ш abgeteuften Brunnen finden Wasser erst dann, wenn
teologiscl B an diese Schieferthonschichten reichen. Es ist dieses eine wichtige
che Thatsache im Gebiete der böhmischen Kreideformation, und zwar nicht
ur NA TEES ERA k A 1
di vom praktischen, sondern auch vom geologischen Interesse, indem hiedurch
M des Schieferthonhorizontes im unteren Cenoman erleichtert wird.
as hier angesammelte Wasser nur durch die cenomanen hangenden Sand-
le Aufsuch
Da d T
140
steine durchsickert, die fein porös sind und demnach das Wasser schnell nieder-
ziehen lassen, so sind die Quellen bis auf geringe Mengen von Caleiumcarbonah,
| welches von dem spärlichen Cement der Sandsteine herrührt, frei von andem
Beimengungen und liefern ein reines, halbweiches Wasser.
Dieser Wasserführung dürfte auch die Mitwirkung zur Bildung der
j Impraegnationen von Limonit und Haematit, sowie die Bildung der Nester von
} Limonit zuzuschreiben sein. Es kommen zwar jetzt die Erznester gewöhnlich АЛ
solchen Stellen vor, wo keine hangenden Schichten die Schieferthone mehr übel”
decken, allein vordem waren auch Hangendschichten über denselben, die in den
Plänern Markasite führen, und deren Zersetzung die Bildung von Erzen veranlassel
konnte, wenn nicht ein Theil derselben schon ursprünglich gebildet ist.
Überall, wo über den Schieferthonen an der Basis der Perucer Schichten-
stufe, die höheren Sandsteine des Cenomanes aufruhen, sind diese Thone compacte!
und deutlich geschichtet; wo jedoch die Hangendsandsteine schon ganz oder bis
auf den liegendsten Rest abgeschwemmt sind, verlieren die Schieferthone um gj
u eher ihre Schichtung, und zwar durch theilweise Blähung bei der Wasseraufnahm&
E je geringer die sie schützende Sand- oder Sandsteindecke ist. An solchen Stelle?
Ё || erscheinen sie als Letten oder lettige Thone ohne oder nur mit verwischt®!
| Schiehtung. Nördlich vom Parallelkreis von Prag kommen demnach die deutlich?
Schieferthone, südlich davon in den noch erhaltenen letzten Resten der unterceno"
manen Lagen auf den erhóhten Plateaus des Silurs aber nur solche Thone vol,
Die aus diesen Schieferthonen sich bildenden Thone geben ein feuerfeste?
Material, und regen hiemit auch aus dieser Ursache das Interesse für die tiefste
Perucer Schichtenstufe an.
Die wirklichen Schieferthone am Fusse der Sandsteinterassen der Peruco!
i Stufe sind ausgebeutet worden S. von Třebušic, wo das flachere Gehänge dieselbe”
| entblóster zeigt, und dann bei dem Franzschacht in Kladno, wo sie gut ent
A blösst sind und zu Chamotteziegeln gebrannt werden. An zahlreichen Stellen werde?
1 aber die leicht zugänglichen weissen Thone südlich vom Parallelkreise von Prao
von denen die Sandsteindecke schon weggeschwemmt ist, abgegraben. 90 wi
nehmlich bei Mezouh und Letníky bei Ořech, am Wege zwischen Hlubodep W
Slivenec in dem Plateau 8. vom Prokopihain, bei Báně, W. von Kuchelbad un
an andern Orten noch. Diese Thone werden theils als Töpferthon zu feine en
selbst feuerfesten Waaren verwendet, theils zu Öfen, theils als weisser рибо
und Färbthon. Es ist jedoch ihr Vorkommen nicht auf das Silurplateau W. T
| Prag beschränkt, sondern dieselben sind auch im Osten der Umgebungskarte jj
1 ebenso bedeutenden Flächen entblósst und verbreitet, so bei Blatov, zwischen Unter"
Mécholup und Štěrbohol und in der Thalebene von Horou&an bei Horou&anky
| up à Р v 1 „gell
| gegen Vyšerovice. Die braungrauen Letten in der Nähe der kohlenführenden Lag A
| D D D 3 L VA H Se 1 D y 0
sind besonders plastisch, jedoch nur in beschränkter Menge vorkommend. Sie dien
Jet:
nt"
he
| als Modelirletten. Eine andere Eigenthümlichkeit, welche diese tiefsten Schie
M. thone oder sandige Schieferthone, ja selbst wenn sie als thonige Sandsteine e
| wickelt sind, auch diese zeigen, ist ihre blass- bis sattrothe oder bräunlie rot
M Färbung. Dieselbe, von fein vertheiltem Haematit herrührend, kümmt auch in ©
sandigen Schieferthonen der Umgebung von Dobříč und Ořech, und an *
der?
141
Stellen, meist noch am silurischen Kalkplateau vor, jedoch nur local und an
beschränkten Orten. Rothe Thone von diesen Stellen dienen in Prag als Töpfer-
lon. Häufiger erscheinen solche localen rothen Färbungen in den untersten
Üenomanschichten in jenem Gebiete im NW. der Umgebungskarte, wo die Kreide-
formation auf carbonischen Arkosen aufruht. Da werden oft die rothgefärbten
Wien carbonischen Sandsteine mit den denudirten, ebenfalls rothgefärbten
tiefsten Perucer Schichten, die in dünnen Lagen die Carbonsandsteine bedecken,
verwechselt und gaben Veranlassung, dass so vieles blos der rothen Farbe wegen
für permisch gehalten wurde, was eigentlich der Kreideformation oder dem Carbon
angehört. Bei der Vinarická hora N. von Kladno ist das Verhältniss der tiefsten
tothen Cenomanschichten zu den höheren Kreideschichten besonders im W. Ab-
lange derselben deutlich; an anderen Orten, wo in der Nähe von höheren Quader-
“andsteinen diese tiefsten rothen thonigen Sandsteine als blose Denudationsreste
at uftreten, ist eine Verkennung derselben mit rothen Carbongebilden möglich.
| Noch eine eigenthümliche Ausbildungsweise der tiefsten Perucer Schichten,
die Sonst cr Ae Te unter E uc T ENTER (OE et neni in dem nn
Res
WÄIT eine Sien? HE von тесі оаа grossen Blöcken von Bint erteten,
um Grauwackenschiefern und auch Kalken der verschiedenen Etagen ein-
e ма diese Gesteine den hier SIRAC UNE кашы d
ıon fast verdrängen und ihn dann nur auf den Zwischen
теп Gesteinsbruchstücken beschränken. Die Silurbrocken sind nicht immer abge-
“Uudet, offenbar wegen der Nähe von anstehenden Silurschichten. In dem Thale
zu M; Zelezná werden die hier vorkommenden Kalkblöcke ausgegraben und
örtelkalk gebrannt. In den höheren Lagen sieht man zerfallene Sandsteine
als Decke dieser tiefsten groben Conglomeratschutte.
Über dem tiefst liegenden Schieferthon, den manchmal auch Sandsteine
Sandschichten einschliessen, folgt constant ein Sandstein, dessen Mächtigkeit
er к Ri 18 20 m. varirt. Dieser Sandstein ist meist klein- bis feinkörnig, e
führt ep aber nie vorherrschend mit gröberem Korn auftritt. Ne: gen
ja erselbe keine, ausser undeutlichen Abdrücken von gróberen Pflanzentheilen
Seinen tieferen Schichten oder auch verkohlte Pflanzenreste, die gewöhnlich
re sind, manchmal aber als Reste von Baumfarren und zwar als deren
€ sich erweisen.
IM Die tiefste Lage des Sandsteines, die unmittelbar auf dem Schieferthon
ist entweder weiss und fe 'inkórnig, oder grobkórnig bis conglomeratartig.
er tiefste weisse, et у ige feinkörnige Sandstein als unterste
Lago enthält эче a ie et ge EE rS am Plateau-
"ande bei Nehvizd di |» ү A ua strünk Г "Caulopteris, Oncopteris
d die Abdrücke von Farrenstrünken ( 7 › 7 А
Woche? oder Abdrücke von Damariteszapfen nebst weniger deutlichen Resten
т Pflanzentheile.
1 anderen Orten ist das tiefste Glied ein grober weisser oder gelblicher
Oder
on
H,
1
Andstein
; der stellenweise auch conglomeratartige Lagen einschliesst. Insbeson-
سج
142
dere im Westen der Umgebungskarte sind neben feinen Sandsteinen diese grobe?
entwickelt; stellenweise treten in denselben Lagen von eisenschüssigem Limoni
oder Haematitsandstein auf, so bei Ovčáry, im Hfebenberg und am Berge Březová,
W. von Chrusténic und an zahlreichen anderen Orten. Südlich vom Parallelkreise
von Prag, wo die tiefsten Schichten der Kreideformation nur in den Plateaus
noch erhalten sind, erscheinen diese tiefsten Schichten zu losem Sande oder
Sandsteingruss zerfallen; die gröberen Schichten lösen sich in lose, meist 4%
weissen Quarzgeröllen bestehende Trümmer auf, die man ehedem für diluviale?
Schotter hielt.
Es sind dies die als zerfallene Perucer Sandsteine auf der Karte aus
geschiedenen Stellen oder letzten Reste der tiefsten Schichten dieser Stufe, we che
ihren Zusammenhang verloren haben, und die ihre Spuren W. von Lhotka 0
geschützten Lagen, in der Umgebung von Tetín auf erhóhten Orten, bei Мої)"
W. von Kozolupy, N. von Gross-Kuchaf, №. von Kosof in der Umgebung von
Ofech, Slivenec, Lochkov, Holín am linken Moldauufer hinterlassen haben. sin“
zelne solche isolirte Lagen von zerfallenem Sandstein, unter dem die weiss?
Thone lagern, gehen noch über den südlichen Rand der Umgebungskarte. Aw
rechten Moldauufer sind derartige lose Sande oder Schotterlagen eretaceisch®!
Ursprunges bei Nové Dvory, Pankrác, Nusle, Vyšehrad, N. Vršovice, N. Kandlk"
Volían zu sehen, wo im Friedhofe die tiefsten weissen Thone erscheinen, di?
bei Unter-Mécholup, О. von Strašnic, bei Dubeč, Oujezd, zwischen Ouval H
3échovic u. s. w. Bei Unter-Podernic und zwischen Béchovic und Ouval stel
diese zu Sand oder Schotter zerfallenen losen Decken noch mit den wirklich
Sandsteinen in Verbindung. Auch hier wurden diese losen Massen mit рїїшїйї
schotter verwechselt. Dieselben begleiten aber durchwegs das Ausgehende CH
unteren cenomanen Quaders und reichen hier bis in die Gegend von Říčan u
noch südlicher mit ihren letzten Resten. Nördlich vom Parallelkreis von pr
з Y A " j i it
sind derartige lose Schichten von zerfallenen Sanden nicht so häufig, da d
Abwaschungen von Quadern hier nicht so bedeutend sind. g
An einem Orte, und zwar SW. von ТасШотіс auf den Kuppen fläche!
Hügel, sind auch solche Übergänge von losen zerfallenen Sandsteinen in wire"
Sandsteine sichtbar, und zwar erscheinen in den losen Sandbänken einzelne DA
von kurzer Längenausdehnung und einer bis mehr als ein Meter messen j
Mächtigkeit eingeschaltet, die dann aus einem groben Sandstein bestehen, des
Bindemittel Quarz oder Hornstein ist. Diese üusserst festen Bänke widerst? |
der Verwitterung. An anderen Stellen sind weniger ausgedehnte Nester i
schwache Lagen von derartigen Kieselsandsteinen ebenfalls vorhanden, al d
nirgends so deutlich, wie SW. von Tachlovic anzutreffen. Meist findet man Ke
Bruchstücke lose an solchen Stellen zerstreut, wo einst ausgedehntere ganda"
gerungen vorhanden waren. "m
ber dem weissen feinen, etwas glimmerigen Sandstein mit Kohlensp™ y
oder über den Conglomeraten oder gröberen Sandsteinbünken, die local уре!
Schieferthon auch vertreten können, folgt ein dickgeschichteter, graulich? der
0
1
Sandstein von feinem Korne, welcher das constanteste und mächtigste alied rs
Perucer Schichten darstellt. Derselbe bildet bei etwas bedeutenderer Mic
htig
143
die in der Umgebung von Prag bis 15 m. und noch darüber betragen kann,
erassen mit senkrechten Wänden und quaderförmiger Absonderung. Der fein
Doröse, Wasser begierig einsaugende Sandstein von ziemlich gleichem Korne
dunkelt an der Luft etwas nach; er ist nicht besonders fest, da sein kalkiges
Bindemittel spärlich ist. Trotzdem ist seine Verwendung eine bedeutende: als
auquader für monumentale Bauten und als Bildhauerstein; seine geringe Festig-
Cil gestattet eine leichte Formgebung, ja gewisse ganz feine Sandsteine lassen
Sich selbst mit der Säge schneiden. Trotz der geringen Festigkeit ist dieser
Quader selbst als Baustein zur Verkleidung verwendbar, da er sich ziemlich gut
lt und mit der Zeit erhärtet; : nur gewisse Schichten bröckeln leichter ab. In
dem breiteren Z uge, wo die Mächtigkeit auch eine etwas ansehnlichere ist, nämlich
zwischen Kobylisy, Prosík, Chvala, Sestäjovie, S. von Nehvizd und Vyserovic sind
in demselben bedeutende Steinbrüche eröffnet, von denen diejenigen von Nehvizd
die ausgedehntesten sind; hier bedeckt nur eine schwache Lage von Korycaner
Sandstein, Ha abgerAumt wird, die Stufe der Perucer Quader.
) der Quader bedeutend entblösst ist, zerfällt er mit der Zeit auch zu
feinem Er Sand (der Sand zum Scheuern in Prag), wie in der Thaldepression
von Hostivic, Plateau von St. Prokop (Dívéf hrady), Vinot oder bei Unter-Pocernic
"ld noch östlicher. Allein auch zu gröberen Schottermassen kann derselbe zer-
bröckeln, da an manchen Stellen auch schwache Bänke von Conglomeraten in
demselben eingeschaltet sind, die bei erfolgter Denudation sich zu Schotter auf-
lösen, Zwischen Dřevčic und Cvrčovic (bei Vinoř) ist im rechten Thalgehänge
ine Schicht in dem gelben Perucer Sandstein entblösst, welche aus bis faust-
Srossen Geröllen von feinkör nigem Quarzit der Zone d, nebst weissen Quarzitgeröllen
besteht, Das Vorkommen von grossen tacion. Quarzitgeröllen der Zone d
m Schottermassen, die vordem irrthümlich als diluvial bezeichnet wurde, findet
er seine Erklärung. Die Fig. 33 gibt den Querschnitt des Gehänges, wo die
Rechtes Schluchtgehänge bei Ovrtovie,
N. 3
Bach Chobot
Fig. 38
tiefsten cenomanen Schichten durch weissen, etwas glimmerigen Sandstein, die
en E ch oberflächlich luckigen Korycaner Sandstein vertreten sind.
1 der Sandstein alles Wasser bis zu dem tieferen Schiefethon einsickern
alle in demselben angelegten Steinbrüche trocken.
\ einigen Stellen, insbesondere weiter gegen Norden, also entfernter von
ligen Ufer fehlen diese unteren Cenomansandsteine, was aber nicht
die obercenomanen oder Korycaner Schichten
höhere
lässt, wë
An
edm ehema
aS Regel gilt, und dann ruhen
144
unmittelbar auf dem Urgebirge auf. Im Rahmen der Umgebungskarte von Prag
wird der untere Perucer Quader nur an wenigen Stellen vermisst, so am rechten
Moldauufer in der Umgebung von Kli@an, am linken Moldauufer bei Kozinec und
Debrno; dafür kann aber dessen Müchtigkeit oft bedeutend herabsinken.
Am südlichen Rande der zusammenhüngenden Kreideformation zwischen
Chfá&tan, Prag und Vy$erovice ist das obere Cenoman bedeutend entblósst;
nördlich ist es nur in den tieferen Stellen von Thaleinschnitten entweder unmittelbat
am Silur oder auf dem Carbon aufgelagert.
Obercenomane Stufe.
Dieselbe, auch mit dem Namen der Korycaner Schichten bezeichnet
erscheint bald sandig, bald kalkig sandig, oder kalkig, wohl auch in sandig me
geligen Schichten. Nur selten liegen dieselben unmittelbar auf dem silurische®
Grundgebirge, meistens aber ruhen sie concordant auf dem Perucer Quader, ohne
durch allmähligen Übergang mit demselben verbunden zu sein. Die Grenze zwischen
Unter- und Obercenoman ist eine ganz scharfe, wie auch das Untercenoman eine
rein limnische, das Obercenoman eine rein marine Dildung darstellt.
An Versteinerungen sind diese Schichten in dem Bereiche der böhmisch“
mährischen Kreideformation ziemlich reich, besonders in gewissen kalkigen Gestein
abünderungen. Bisher wurden darin nur Meeresthiere nachgewiesen, und zwar
9 Arten Saurier aus den Gattungen Polyptychodon und Ignanodon, 36 A. Fisch“
reste aus den Gattungen Carcharias, Ptychodus, Lamna, Squatina, Oxyrhina, GO
phodus, Corax, Pycnodus, Otodus, Seylliodus, Notidanus, Spinax, Hybodus, ‚Phyllodus
Gyrodus, 7 Arten Krebse, meist Callianassa und Polycipes, 13 A. Serpula, 17 ^
Cephalopoden: Scaphites, Hamites, Belemnites, Belemnitella, Ammonites, Nauti
Rhyncholithus, Baculites; 176 A. Gasteropoden und zwar: Acmaea З A., 2 ciae
4 A., Actaeonella 2 A., Avellana 2 A., Cancellaria 2 A., Cerithiun 36 A., Colum"
bella 3 A., Columbellina 1 A., Cylichna 1 A., Delphinula 1 A., Dentalium 1 Mh
Dolium 1 A., Emarginula 3 A., Enchrysalis 2 A., Eubima 1 A., Fasciolaria 1 A
Fusus 9 A., Hipponie 1 A. Chemnitzia 1 A., Keilostoma 1 A., Litorina 3 Au
Murex 1 A. Narica 1 A. Natica 10 A., Neptunea З A., Nerinea 5 A. Nerita
9 A., Patella 4 A., Pileolus 5 A., Phasianella 2 A., Pleurotomaria 4 A., Piero
2 A. Pteroceras 1 A., Pyramidella 1 A., Rapa 4 A., Hostellaria 6 A., Scala 9 Ån
Solarium 5 A., Stelzneria 1 A., Stroparolus 1 A., Strombus З A., Teinostomus 9 А»
Tectorius 1 A., Tritonium 1 A., Trochactaeon 2 A., Trochus 8 A., Trophon j
Turbo 12 A., Turritella T A., Voluta З A., Volvaria 1 A.; 18 A. Brachiopoden aus
den Gattungen Orania, Terebratula, Terebratulina, Rhynchonella, Magas, Thecide®
15 A. Hippuriten aus den Gattungen Caprina, Caprotina, Radiolites, Caprindl
Sphaerulites, Hippurites, jedoch nicht immer in bester Erhaltung und beinahe nU
den kalkigen Schichten. Dann 39 A. Echinideen aus den Gattungen Сагі, Pseudo
diadema, Orthopsis, Cyphosoma, Cadiopsis, Cottaldia, Salenia, Pygaster, Discoide%
Pyrina, Nucleolites, Catopygus, Pygurus, Holaster, Epiaster, Hemiaster, ‚Stellast®"
Goniaster, Pentacrinus, Glanotramites, Antedon; zahlreiche Anthozoer und 7 1
30 Arten aus den Gattungen Montlivaultia, Leptophylla, Placoseris, Anthophylu
r jn
145
P rasmilia, Trochosmilia, Microbacia, Cyclobacia, Synhelia, Psammohelia, Thamna-
Sbraea, Dimorphastraea, Isastraea, Astrocoenia, Astraea, Porites, Latimaeandra,
Stichobotrion, Turbinolia, Harmodytes, Oculina, Isis; dann zahlreiche Bryozoen aus
den Gattungen Membranipora, Lepralia, Vincularia, Aulopora, Berenicea, Discopora,
В ustulopora, Defrancia, Proboscina, Spiropora, Ceriopora; Spongien ebenfalls zahl-
"eich aus den Gattungen Cribrospongia, Stellispongia, Chenondopora, Elasmostoma,
Siphonia, Cnemidium; endlich sehr zahlreiche Foraminiferen aus den Gattungen
Frondioularia, Oristellaria, Textilaria, Placopsilina. In Summe an 600 Arten, deren
Zahl aber eher eine zu geringe als zu hohe ist, da die palaeontologischen Unter-
“chungen in dieser Schichtenstufe beiweitem noch nicht abgeschlossen sind.
Ausserdem sind als seltenere Reste 2 Arten Pflanzen, die Sequoia Reichenbachi und
Myrtophylium sp., anzuführen.
Trotz der Menge Arten sind doch nur folgende 32 als Leitpetrefacten für
8 bóhmische Obercenoman bezeichnend, und zwar: Lamna raphiodon Ag., Callia-
"on Tourtiae Fr., Baculites baculoides Orb., Ammonites cenomanensis Pict., Belem-
nites lanceolatus Sow., Rostellaria Parkinsoni Mant., Keilostoma conicum Stol.,
erita nodoso-costata Orb., N. dichotoma Fer., Turritella cenomanensis O., Nerinea
Ongissima Hs, Myoconcha cretacea O., Trigonia sulcataria Lam., Nucula impressa
P Ws Pectunculus ventruosus Gein, Inoceramus striatus Mant., Pecten acuminatus @.,
MM Lam., P. aequicostatus Lam., Lima tecta Gf. L. aequicostata s 2, Reichen-
nt D. n" aspera Mant., Spondylus lineatus GF., Ostrea carinata Lam., О. dilu-
Tita L, Zxogyra columba Lam. sehr häufig, jedoch auch im Turon, Ahynchonella
"ааа, Schl., Synhelia gibbosa Е. & H. Cidaris Sorignetti Des. Cidaris vesicu-
aris GF. 45) * x
da
Ra
Alle die verschiedenen Ausbildungsweisen des Obercenomanes sind gleich-
i Bildungen eines Meeres, die unter verschiedenen Umstünden an verschie-
ne б
en Orten entstanden,
Zeitige
Oder Jn obercenomane Stufe bildet Schichten vom feinkórnigen, plattig grünlichen
huno. Zo Sandstein ; oder von grobkörnigem Si ef ead EE
e jahr Se ar alin Sechs nich aa Sanderus. Biel
be etc ВВА кое ( er selbst ge ) ic d PR inn Dandaseina, pin Д
? en kalkige Schichten auf, die mittel- bis kleinkrystallinisch sind, ode:
me eqs ; d
En Muschelschalen- und Cidaritenstachelbreccie darstellen, oder graue sandig-
hi ul Kalkknollen in Sandsteinen bilden. Auch Conglomeratschichten als Strand-
G Ungen erscheinen hier. Das Bindemittel ist krystallinischer Kalk; die kleinen
90е bestehen aus Lydit, Phyllit, Gneiss, besonders an Stellen, wo keine unter-
;, ae Unterlage vorliegt; auch kommen kalkige Sandsteine und sandige oder
Sich fleckenweise conglomeratartige krystallinische pe in o E C E
GE or Nebstdem trifft man auch graue kalkige Мегге! RE даша
Blankon; Ausfüllungen in Spalten älterer Gesteine an, endlich lose dunkelgrüne,
itische Sande, die mit grünen thonig lettigen Schichten wechsellagern.
Sämmtliche diese Facies des Obercenomanes sind durch Übergänge mit
е verbunden oder treten in langen linsenförmig sich auskeilenden Bänken
Schichten auf, die in einander eingelagert erscheinen,
Mander
10
146
Auf der Umgebungskarte sind die kalkigen und sandsteinartigen Schichten
getrennt ausgeschieden. Krystallinische reine Kalke oder Conglomeratkalke finden
sich vor bei Velká Ves (unweit Korycan), bei Kojetic, Kozomín und Chvatérub.
Hier sind die Kalkschichten überall mit einer schwarzen halbtorfigen Dammerde
bedeckt. Bei Debrno (am linken Moldauufer) erscheinen ausser Kalksteinen auch
Muschelbreccien; bei Holubie und Holy Kalkconglomerate; am ersteren Orte
liegen über den conglomeratischen Kalkbünken Glaukonitsandsteine von geringe!
Müchtigkeit. Kalkige Sandsteine treten б. von Gross-Prilep auf; in denselben
sind Linsen von sandigem Kalke eingelagert. Kalkig sandige Conglomerate un
Kalkconglomerate kommen bei Úholičky, Svrkyné, Pazderna vor; bei KnüZevísk?
aber graue sandig erdige Kalkknollen, die auch bei Buckov auftreten. Ausfüllungel
von Spalten im Kieselschiefer mit sandigem Kalkmergel von weisser Farbe sin
bei Kojetic und Polehrady häufig. Kalkige Conglomerate, unmittelbar auf den
Silur in flachen Vertiefungen ruhend, sieht man bei Klecan, Vodochod, auf de
Holosmetka gegenüber von Roztok; durch Zerfallen liefern sie Schottermasse!
unter der Dammerde. Kalkig merglige Schichten treten bei Pfemyslan und Jin
(W. von Kostelee a, d. Elbe) auf.
Diese weissen kalkigen Gesteine dienen durchwegs zum Kalkbrenne?:
alle sind durch grossen Reichthum an Versteinerungen ausgezeichnet, bilden jedoch
keine Terassen oder entblósste Felsen, sondern sind meist unter der Ackererd?
in flacher Lage verborgen und nur wenige Meter mächtig. Die Gruben, aus
denen der Kalkstein gewonnen wurde, werden später wieder verschüttet, gi
dass man ehemalige ausgezeichnete Fundorte von Versteinerungen kaum wiedel
erkennen kann.
Die sandige Facies der Korycaner Stufe ist meist glaukonitisch, nur 0
wenigen Orten, wie bei der Särka, im Tuchomöficer Thale sieht man gelbe, kalkig
sandige, petrefactenreiche Schichten (mit Exogyra columba). Vorherrschend sin
grünlichgraue Sandsteine, mehr oder weniger kalkig, und dann bei etwas reich
licherem kalkigem Bindemittel reicher an Versteinerungen; meist ist aber das
Vorkommen der Petrefacten mehr sporadisch, insbesondere in den bröcklige®
wenig festen Varietäten. Die Verbreitung dieser Sandsteine ist gegen die kalkig А
Schichten sehr überwiegend. Sie lassen sich längs der schon bei dem unte
cenomanen Quader angegebenen Grenze von Rozdělov über Prag bis KO
verfolgen, ebenso treten sie in bedeutenden Entblóssungen am linken кеше
auf, von Zápy bis Zlonín. Hier kommen wohl einzelne kalkige Lagen in denselbe?
vor, im Ganzen aber erscheinen sie doch brócklig und zu feinem Sand zerfallen"
In den langgezogenen Thälern bei Schlan, Pcher, Kladno tritt der wenig fest?
glaukonitische Sandstein dieser Stufe in Terassen auf, die Ähnlichkeit mit p
Quaderterassen der Perucer Schichten haben. Nur ist dieser ebenfalls senkreh
zu Quadern abgesonderte Sandstein etwas dunkler (grünlichgrau), wenig fest, `
e
gewissen Schichten ganz bróckelig und bei etwas bedeutenderer Haltbarkeit, T
bei Jenstein, oberflächlich etwas luckig. In der Thaldepression von Hostivic ha
er eine geringe Haltbarkeit. Gewisse Schichten sind ganz mürbe, auch t
lettig, wie bei Prosík.
oni£
147
Die Verwendung des Korycaner Quaders ist sehr beschränkt, da derselbe
der Witterung nicht widersteht. Wo man aus den haltbareren Bänken desselben
auch Quadern formt, was eine sehr leichte Arbeit ist, und wo man denselben auch
zum Baue verwendet, dort erweist er sich als ein wenig taugliches Baumaterial,
Indem schon der Regen nach wenigen Jahren die Kanten der Bausteine gänzlich
abrundet. Regenwasser saugt der Korycaner Quadersandstein, dessen Mächtigkeit
lür wenige Meter (bis 15 m.) beträgt, ebenso begierig ein, wie der tiefere limnische
Sandstein. Die kalkig glaukonitischen Sandsteine gestatten da, wo sie eine etwas
lefere Verwitterungserde bedeckt, schon den Rübenbau.
Die turone Etage.
р Dieselbe ist im Gegensatze von der meist aus Sandsteinen bestehenden
"momanen Etage vornehmlich als Thonmergelbildung entwickelt. Solche Thon-
merge] oder hóchst feinkórnig sandige Mergel führen in Bóhmen den Namen
läner (opuka) und zwar je nach der verschiedenen Zusammensetzung, Pläner-
S am Plänerkalk, Plänersandstein, desshalb auch diese Etage kurzwegs als
Neretage oft bezeichnet wird. Zu den Plänern werden auch die sehr feinkörnig
Sandsteinartigen Abänderungen derselben zugezogen.
on den vier Stufen des Turons ist nur die unterste, welche den Pläner
nd ET Berges umfasst, in der Umgebungskarte verbreitet; die glaukonitischen
E Igen Sandsteine oder die Schichten der Malnicer Stufe erscheinen nicht
| Sch entwickelt; die Iserschichten aber treten sehr beschränkt auf, die Teplicer
Pi ie gar nicht vorhanden. Die Turonetage nimmt in der Umgebungskarte
* Plateaus ein; sie ist durch besondere Fruchtbarkeit ausgezeichnet und es
Stdeiht an derselben namentlich die Zuckerrübe.
Das Unterturon
Loes ipu bedeutenden Raum nördlich vom Parallelkreis von Prag. Die Gesteine
| ergel oder der sogenannte Pläner und treten nur an den Abhängen der
e зер, wo sie durch "ne gelblich lichtgraue Farbe von weitem sich
Bien, | p 98 Ebene der Plateaus ist beinahe immer mit Lehm bedeckt.
Die e, че via: ist demnach das U nterturon von dem Cenoman leicht unterscheidbar.
lichten sind durchwegs marinen Ursprunges und enthalten meist 'Thierreste,
flanzenreste sind selten.
EIS no e aud ad bülrmischen Meri nee (mit Ausschluss des
ек mel E 3 pie ge Taser und 16 иши анейе bekannt. ee ent-
teste auf "i "WER Sé Pläner zer Weissen E 184 Thier- und 16 Pflanzen-
ps: S Ges en — Schichten etwa 130 Thierreste, indem zwischen
dieser bina dion a diee "d EUR gemeinschaftlich sind, was den engen Verband
manen Se > e T SN EE nur bestätigt. Mit den böhmischen ceno-
n Schichten hat das Unterturon etwa 40 Arten von Petrefacten gemein.
10*
148
Die tiefere Stufe des Unterturones, nämlich die Schichten vom Weissen
Berge umfassend und durchwegs plänerig, weiset an Versteinerungen nach: : А.
Reptilien, 12 A. Selachier aus den Gattungen Lamna, Ptychodus, Corax, Oxyrhina,
Otodus, T A. Ganoiden der Gatt. Pyenodus, Macropoma, 9 A. cyeloider Teleosteer
mit den бай. Berye, Osmeroides etc. Dann 10 A. Crustaceen; 16 A. Cephalo-
poden und zwar 8 A. Ammoniten, das andere zu Baculites, Scaphites, Helicocer@
gehörig. Von Gasteropoden 27 A., darunter Turritella, Pleurotomaria, Rostellarit,
Voluta, Cerithiun, Dentalium mit je 2, Natica, Fusus mit je З Arten. Zahlreiche
Acephalen an 92 A., 11 A. zu Lima, 8 zu Pecten, 5 zu Anomia, je 4 zu Tellina
Spondylus, Ostrea, dann je 3 Arten zu den С tatt. Crasatella, Cyprina, Arca, Mytilus,
Panopaea, Inoceramus, Exogyra gehörig. Von Brachiopoden 6 A. aus den бай.
Terebratulina 2 A., Rhynchonella 2 A.; 1 A. Bryozoa; von Echinodermen 8 Au
von Spongien 8 A. Von Foraminiferen 11 A., darunter mit je З A. Flabellind
Frondicularia, mit je 2 A. Nodosaria, Cristellaria. Pflanzenreste sind 16 Arten
bekannt, und zwar 3 Algen, 1 Equisetum, 5 Coniferen, T Dicotyledonen. Das gibt
zusammen etwa 215 Arten von Versteinerungen.
Die gewöhnlichsten Arten der Stufe des Pläners vom Weissen Berge sind:
Schuppen von Osmeroides Lewesiensis Ag., Ovyrhina Mantelli Ag., О. angustidens Bsn
Ammonites Woolgari Mant., A. peramplus Mant., Pleurotomaria seriatogranulata C 1f "
Lima elongata Sow., Inoceramus labiatus Gein., Clythia Leachii Mant., Sequoi“
Reichenbachi Heer; ausserdem sind noch häufig Corax heterodon Fis., Ptychodus
mammilaris. Ag., Cyclolepis Agassisi Gein, Turritella multistriata Rs., Scala decorat?
Gein., Rostellaria Reussi Gein, Eriphyla lenticularis Stol, Pectunculus lene Nils
Arca subglabra O., Inoceramus Brongniarti, Lima pseudocardium Rs., Pecten pul-
chellus Nils., Flabellina elliptica Nils., Cristellaria rotulata Lam.
Nur im mittleren Böhmen ist der unterturone Pläner, welcher der Stufe der
Schichten vom Weissen Berge entspricht, mergelig, in der Plänerfacies entwickelt»
in dieser Facies sind Versteinerungen, wenn auch nicht in bedeutenden Menge!
so doch ziemlich häufig zu finden.
Im óstlichen Bóhmen aber werden die Pláner dünnplattig und die Petre”
facten in denselben sind ziemlich selten.
Im nördlichen Böhmen und in Sachsen (böhmisch-sächsische Schweiß)
nehmen diese Unterturonglieder eine Sandsteinfacies an und treten dort als Quade!
auf, der den bezeichnenden Jnoceramus labiatus führt. Stark sandige Merge^
wahrscheinlich Uferbildungen mit Exogyra columba und Rhynchonellaarten sind
bei Malnie die Vertreter der Stufe der Schichten vom Weissen Berge.
In der Umgebung von Prag ist nur die Plänerfacies (opuka) entwickelt
welche von den Mergeln der tieferen cenomanen Etage, wo dieselben auftreten
durch die gelbliche Farbe und durch Abwesenheit von Glaukonit unterscheidbar 8126
Die Stufe des Plüners vom Weissen Berge besitzt eine Mächtigkeit vo
bis 20 m. in unserem Gebiete, und es lassen sich tiefere, etwas weichere: jii
Plünermergel erinnernde, plattige dünner geschichtete; und hóhere, dickbank#
gelbliche höchst feinkörnige Plänersandsteine unterscheiden. In sämmtliche®
Schichten des Turons finden sich stellenweise bis faustgrosse Concretionen 2
Markasit, der, wenn er Witterungseinflüssen ausgesetzt war, theilweise oder g9?
f
!
|
|
|
i
149
In Limonit umgewandelt erscheint. Die tieferen Schichten zerfallen etwas leichter.
Auf der Karte sind die tieferen und weicheren Pläner von den oberen hürteren
ausgeschieden, An gewissen Stellen lassen sich drei Abtheilungen in der Stufe
vom Weissen Berge unterscheiden, die aber nicht überall wieder auffindbar sind.
Diese drei Unterabtheilungen sind und zwar die tiefste: die Semicer Mergel, die
Mittlere: die Dfínover Knollen, die obere: Vehlovicer Pliner, 29
Die tieferen Lagen der Stufe des Plüners vom Weissen Berge, welche auf
den Obercenomanen Schichten aufgelagert sind, enthalten an gewissen Orten eine
Sehr beschrünkte Schicht von schwürzlichen glimmerigen Schieferthonen mit Meeres-
SCH über denen graue, höchst feine Mergelthone oder sandige Thonmergel oder
atten von feinsandigem Plänermergel folgen. An diesen oberen feuchten Pläner-
vn sammelt sich das durch die Pläner durchsickernde Wasser an und kommt
ler i
.. 1n schwachen Quellen zum Vorschein. In diesem Quellenhorizonte finden
"Ioh zuweilen Plättchen von thonigem Limonit in den Thonmergeln. Diese tiefere
GER verwittert leichter und gibt für Laubhölzer einen guten Boden. Versteine-
"ungen sind wenig zahlreich.
Pliner Die obere Abtheilung über dem Quellenhorizonte besteht aus mürbem
ag stellenweise beinahe von kreideartigem Aussehen mit hie und da auftre-
pon Lagen von Plänerkalkconeretionen, in denen Versteinerungen vorkommen.
tellenweiso sind die tieferen Schichten der oberen Abtheilung ziemlich sandig,
ee mähligen Übergang entwickeln sich daraus die eigentlichen gelblichen
à einsandigen Pläner (opuka) in den obersten Lagen in einer Mächtigkeit,
P 10—15 m. erreicht.
in Ds. Dieses Gestein ist ein vorzüglicher, gut und leicht formbarer Baustein,
А еһе an sehr vielen Orten, namentlich aber am Weissen Berge bei Prag
seit Jahrhunderten alte Steinbrüche angelegt sind. Gewisse höhere Lagen des
сотен lassen sich sogar EES, und werden im Innern von Kirchen und
sind lin ebäuden zu ornamentalen Zwecken verwendet. Die tieferen Schichten
i А on Hohlräumen von Scyphien durchsetzt, die oberen etwas compacter und
nkrec]
den
d, indem er es nicht bloss einsaugt, sondern auch durch seine Klüfte,
We eive quaderartige Absonderung geben, durchsickern lüsst. Werer im
aus 9 eben nicht hung sind, kennt man aues Фа an. 150 Piu
aufgese selben, weil eben das Gestein an zahlreichen Stellen durch Steinbrüche
’Schlossen ist. Gewisse cycloide Fische sind nur in dem Pläner zu finden.
Sind d Die obersten Schichten lösen sich in unregelmässige Platten auf; gewöhnlich
je
обе mit. Lehm bedeckt, welcher nach der Ablagerung aus der Zersetzung der
ersten Lagen und durch Auslaugung eines Theiles des Kalkcarbonates ent-
nden sein dürfte.
Die Plänerplateaus sind, wie schon erwähnt, beinahe durchwegs mit Lehm
bed
Ckt, go dass der Pläner selbst nur an den Rändern über den Quadersand-
|
|
|
150
steinen ohne Bedeckung ansteht. Die gesammte Mächtigkeit der Stufe der Schichten
vom Weissen Berge variirt von 20—30 m. im Gebiete unserer Karte.
Am linken Moldauufer bildet der Unterturon-Pläner eine zusammenhüngende
Platte, welche den Charakter eines Hochplateaus hat, und zwar reicht er zwischen
Rozdélov, Dusník und Drnov bei Schlan bis Lisolaj bei Prag. Nur in den Thälern
ist das darunter liegende Cenoman, Carbon und Untersilur entblóst. Abgetrennte
Plänerinseln sind die des Weissen Berges W. von Prag und die Vidovle-Platte be!
Jinonic. Am rechten Moldauufer bildet er zwischen Postriäfin und Čelákovic und
dann zwischen Bohnic und Mochov die oberste Lage des Plateaus, auf welchem
ihn meist der Lehm verdeckt. Am rechten Elbeufer ist der Pläner ganz vol
Alluvionen bedeckt und nur S. von Otradovic am Iserufer sichtbar. —
Die Stufe der Schichten von Malnie ruht auf dem Baupläner, demnac
der Stufe vom Weissen Berge (Vehlovicer Lage); er ist bei Malnic auffallend glat-
konitisch und sandsteinartig und darnach gut zu unterscheiden. Allein wo diese
Stufe nicht glaukonitisch erscheint, ist ihre Erkennung nicht so leicht und €?
dürfen daher gewisse obere graue, klingende Plüner hieher gehóren. Solche Schichten
können namentlich auch unter dem Alluvium des rechten Elbeufers yermuthet
werden, da dort Isersandstein auftritt, der sonst die Malnicer Stufe bedeckt.
Für die Malnicer Stufe sind nebst den glaukonitischen Plänern, die jedo
nicht überall zum Vorschein kommen, folgende Versteinerungen charakteristisch
Ammonites peramplus, A. Woolgari, Nautilus sublaevigatus Orb., Pleurotomand
seriatogranulata, Eriphyla lenticularis, Pectunculus lens, Arca subglabra, Pernt
cretacea Rs. Diese Arten sind jedoch meist etwas grösser, als in der Stufe de!
Schichten vom. Weissen Berge. Wenn auch der völlige Nachweis der Schicht
der Malnicer Stufe in den obersten Lagen des Pläners für die Prager Umgebullé
nicht vorliegt und ihr Vorkommen nur vermuthet werden kann, so musste doch
wegen der Vollständigkeit der Aufzählung der Schichtengruppen diese besondel®
W. und O. von Loun deutlich entwickelte Stufe hier erwähnt werden, Dieselb®
wird fast immer von Schichten der Iser- oder der dieselbe theilweise vertretende?
Teplicer Stufe überlagert.
h auf
ch
Oberturon.
Über den Malnicer Schichten, da wo dieselben nachweisbar sind, oder über
ihren den Plänern ähnlichen Aequivalenten lagern die oberturonen Isersandsteil"
und darüber die Teplicer Stufe.
Die Iserstufe besteht aus sehr feinkórnigen Sandsteinen mit reichlich"!
Mergelbindemittel, die im Gebiete der Iser ein Plateau bilden, das in steile!
Wänden gegen die Flussufer abfällt. Der Übergang der Pläner der Malnicer бше
in die Isersandsteine ist ein allmähliger. Die Mächtigkeit dieser zwischen der
Malnieer und Teplicer Stufe entwickelten Sandsteinbänke beträgt etwa pis übe!
80 m. Die durch Schluchten tief durchfurchten Sandsteine dieser Stufe nehme”
häufig eine pittoreske Gestaltung an, insbesondere N. von Mělník und im
Böhmen. Ebenso beschaffen sind die Sandsteine in der bühmisch-süchsisch
en
151
Schweiz, in der Dittersbacher Haide, in den Adersbacher Felsen, die gleichfalls
diesem Horizonte angehören, und gewöhnlich als Oberquader bezeichnet werden.
Die tieferen Bänke führen riesenhafte Exemplare von Spongites saxonicus,
Ammonites peramplus und Inoceramus Brongniarti, sowie auch ganze Bänke von
209yra columba; die höheren aber den für diese Stufe charakteristischen Krebs
Callianassa antiqua Otto. Die Zahl der Versteinerungen dieser Stufe ist nicht
Sicher ermittelt, darunter sind die meisten noch mit dem Unterturon gemeinsam.
m häufigsten oder am bezeichnendsten sind die folgenden: Von Fischen : Otodus
ppendiculatus, Oxyrhina Manteli, Halec Sternbergi; von Crustaceen : Callianassa
"диа; von Würmern : Serpula socialis (filiformis); von Cephalopoden: Nautilus
sublaeyigatus, Ammonites peramplus. Helicoceras armatus; von Gasteropoden: Turri-
tella multistriata ; von Acephalen : Pholadomya nodulifera, Panopaea gurgitis, Cyprina
Quadrata, Eriphyla (Lucina) lenticularis, Trigonia alaeformis, Pinna decussata,
Gervillia solenoides, Inoceramus Brongniarti, Lima canalifera, Vola (Pecten) quadri-
Costata, y. quinquecostata, Kxogyra columba, Ostrea vesicularis; von Brachiopoden :
Rhynchonella plicatilis; von Echinodermen: Stellaster Schulzei; von Spongien: Spon-
tes sawonicus.
An der Grenze zwischen der unterturonen Stufe, wo thonige Plänermergel
zum Vorschein kommen, entspringen stellenweise auch schwache Quellen. Im Gebiete
“er Karte kommen diese eigenthümlichen Sandsteine nur am rechten Elbeufer bei
Hlavenec, Skorkov, Stará Lysá zum Vorschein; sie sind aber hier meist von dem
Elbe. und Iseralluvium bedeckt. —
Zur Vollständigkeit seien hier noch die nüchsthóheren Teplicer Schichten
Tënt, Es sind feste Plánerkalke, die an manchen Orten zum Kalkbrennen ver-
Wendet werden, in den tieferen Lagen aber sandig erscheinen und Terebratula
Nubrotundata Sow. (T. semiglobosa Sow.), Terebratulina chrysalis, T. rigida, Rhyncho-
үз а Cuvieri, Orania Ignabergensis, Spondylus spinosus, Lima Hoperi, Ostrea sulcata,
uim Geinitzi, Polycipes glaber, Micraster cor testudinarium und eine Menge
Praminiferen enthalten.
„Von den untersenonen Schichten sind die Priesener Schichten oder Baculiten-
16, graue Plänermergel mit zahlreichen kleinen Baculiten und Gasteropoden,
le in Limonit oder Markasit umgewandelt sind, ausserdem die höheren Chlomeker
mit ta zoss-Skaler Schichten zu erwähnen. Die letzteren sind ‚weichere Bandsteine
s ^ en kieseligen Bänken oder grobkörnige mächtige-Sandsteinbänke, Im Gebiete
Ngebungskarte kommen sie nicht vor.
r
Die Tertiaerformation.
ip кы Wührend des Tertiaeralters haben sich im Gebiete der Umgebungskarte
Zeit i enige noch Jetzt bemerkbare Veränderungen vollzogen, trotzdem zu dieser
Untere Osten von Bóhmen ein Theil des Meeres der Mediterranstufe Mährens und
) eichs in das Land eindrang, und am südlichen Fusse des Erzgebirges im
©)
152
Gebiete der nördlichen Eger- und Elbezuflüsse, dann im südlichen Böhmen
bedeutendere limnische Ablagerungen mit einer reichen, nun als Lignit erhaltenen
Vegetation sich bildeten.
Die Tertiaerperiode wird bekanntlich in die ältere oder eocaene und i?
die jüngere oder neogene eingetheilt. Das Eocaen zerfällt in das Untereocaen oder
eigentliches Eocaen und in das Obereocaen oder Oligocaen. In Böhmen bildete"
sich Ablagerungen von Ligniten und Braunkohlen zur Zeit des mittleren Oligocaeu?
(étage tougrien) und zur Zeit des unteren Neogens (étage hélvetien). Erstere
Braunkohlen heissen vorbasaltische, letztere nachbasaltische, da zwischen diesel
beiden Stufen zur Zeit der Bildung der oberoligocaenen Etage (étage aquitanien)
im nördlichen Böhmen mächtige Basalt- und Phonolithdurchbrüche stattfandeh
welche jetzt das Duppauer- und Mittelgebirge bilden. Der Basalt in Böhmen
beschliesst also die Abtheilung des Oligocaens. Zugleich mit dem Basalte bildete?
sich stellenweise auch Braunkohlen der sogenannten basaltischen Stufe (aquitan). 7)
Mit dem Hauptdurchbruche des Basaltes am südlichen Fusse des Erz
gebirges kamen weit vom Eruptionscentrum aus vereinzelten Spalten isolirte
Basaltergüsse zum Vorschein und dazu gehören zwei isolirte Basaltberge in de
Gebiete der Umgebungskarte von Prag. Die bedeutendere Basaltmasse bildet die
Vinafická hora (410:3 m. über dem Meere), die weniger bedeutende die Slänskd
hora (330 m.).
Die Vinafická hora N. von Kladno ist eine etwa 30—40 m. aus de!
turonen ebenen Hochfläche sich erhebende Erhöhung, welche N. und W. vol
'arbonischen Schichten Sege wird, aber das turone Plänerplateau bei Rozdélo"
das eine Seehöhe von 425 m. hat, nicht überragt. Die Länge des Berges beträgt
1°/ km. bei einer Breite von ?/, km. Die Basaltmasse ist höchst feinkürniB.
frisch und fest, regellos zerklüftet und stellt einen Nephelin-Basalt vor, der
wesentlich aus Nephelin, Amphibol, Magnetit etc. besteht. +8) ў
Der Contact der Basaltmasse zeigt keine besondere Eigenthümlichkel-
Wohl aber strahlen von der Masse im liegenden Silur radienartig Gangspalten 25
welche nicht zu Tage treten, jedoch die Carbonschichten durchsetzen. Selbst pis
über Motyéín lassen sich ën GEN schwache, mit zu Wakke umgewandeltem Basalt?
ausgefüllte Gänge durch den Bergbau im Carbon nachweisen, Die Ausrichtung
arbeiten im westlichen Felde des Mayrauschacht bei Motyčín haben dies nach“
gewiesen, Die bis J, m. mächtige Wakkenkluft streicht genau NW. unter dem
Tuhánér Maierhof gegen die Vinafická hora. Die Entfernung von dem Ваза”
massiv beträgt bis hieher etwa 1'4 km. Die Begrenzung des Wakkengange® ]
der Steinkohle bildet grobstengliger caoksartiger Anthracit bis zur Масрик!
von 2 dm. beiderseits. In der Nähe des Basaltstockes dürfte die Garbonformati®
ziemlich dislocirt sein.
Eine kleinere Basaltkuppe stellt die ya hora (Salzberg bei siet
dar, welche nur etwa einen Durchmesser von 3%, hundert Meter besitzt. Diese
gleichfalls aus Kreidegebilden und zwar aus obercenomanen Sandsteinen gich
erhebende Felsberg besteht aus wenig zersetztem Basalte, der säulenfö ori
Absonderung zeigt; dieselbe ist besonders gegen den rothen Bach, also auf de
N. Seite gut entblósst. Hier liegen die Basaltsäulen am Fusse des Berges wir
153
zontal, während sie am Gipfel vertical stehen. Auch dieser Basalt ist Nephelin-
basalt, den er besteht aus Amphibol, Nephelin, Magnetit, Nosean und Olivin.
er Olivin ist auch an den Handstücken sichtbar. *?)
: Die Erfahrung, dass die weit von den Haupteruptions-Centren entfernten
лее Basaltdurchbrüche aus anderen Basaltvarietäten bestehen, als die Haupt-
Masse deg Basaltgebirges, bestätiget sich auch hier.
Um so auffülliger ist es aber, einen Feldspathbasalt in Gangform im Gebiete
des Obersilurs zu finden. Diese Gangmasse durchsetzt Diabase der Zone e, im
linken Thalgehänge bei Sedlec (S. von Ivan); setzt in Sedlee ins rechte Thalgehünge
ort und erscheint im Wege, der über die Berge zwischen St. Ivan und Beraun
führt, genau SW. von Sedlec 1700 m. Hier besteht der Basaltgang von bis
i= m. Mächtigkeit sammt seinen Trümmern aus Wakke, wie überhaupt in
Seiner ganzen Erstreckung dem Streichen nach, welches mit der Silurachse parallel
Бе tt. Nur stellenweise sind feste Kerne unveränderten Basaltes in dem Wakken-
Sange vorhanden, und diese treten auch im Gehänge des Thales von Sedlec links
Und rechts vom Bachlaufe als lose zerstreute Blöcke von bedeutender Festigkeit auf.
id der wakkigen Gangbeschaffenheit und der zu mürbem Grus zerfallenden
labasnebengesteinsmasse ist der Ausbiss des Ganges im Thalgehänge nur an
"SOnders gut entblössten Stellen erkennbar.
Plao: er reine Basalt in den Stücken, die zerstreut herumliegen, besteht aus
*Bloklas, Augit, Olivin, Magnetit. 59)
Die Länge des Gangausbisses dürfte an 2' km. betragen.
Diluvium und Alluvium.
ае їз den jüngsten Gebilden der Umgebungen von P аб ‚gehören die local
тни en sogenannten Diluvial- und Alluvialbildungen, die ihren Bildungsver-
derselben Dech ganz "m die jetzige l'errainausbildung gebunden sind, da it von
be ze abhängen. Zwischen Diluvium und Alluvium gibt es keine Grenze;
DE rum wird zwar ale jetzige Bildung, demnach als Absatz von Flüssen oder
man d von fliessenden Gewässern betrachtet, während das Diluvium alte, wie
imme; т gewöhnlich ausdrückt, gehobene Alluvien darstellen soll, i, e е
e, Pra da Absätze aus ee E Be LE.
Spätere E den SEN SEH ا Er ker! er : а на ne wäre,
'hungen zur Erklärung dieser Lagerungsverhältnisse herbeizuziehen.
eig also un i s sich ig ng i
müssen ch беп, die aber „sicherlich nicht in à ix been a ur In e не
Ze ‹ а ез zu jeder Zeit Festland, demnach Festlandbildungen alluvialen
sters gab, sind entweder Schotter- oder Lehmdecken.
fon E ege ing otte r finden sich in dem € nr Е
Ngendwelche ee dur DE TE ara Dini e —
hal u erfolgte, Im ehemaligen Inundationsgebiete der Elbe,
|
154
also zwischen Mochov, Brandeis, Kostelec a. d. Elbe, Zlonín, Pakomeöfic, Däblic
bis Bohnic, dann am rechten Elbeufer bis zu den Grenzen der Karte finden sich
lose Schotterschichten unter einer Bedeckung von Lehm oder blosse Schotterdecken
ohne irgend welche Bedeckung. Die Mächtigkeit dieser Schotterdecken ist im
jetzigen Elbegebiet eine viel bedeutendere als weiter von dem gegenwärtige!
Elbelaufe. Dieselbe beträgt nur etliche Meter. Entblösst sind die Sand-, Kies-
und Schottermassen am rechten Elbeufer zwischen Lysá und Kostelec a. d. Elbe,
dann in dem flachen Gehänge zwischen Vodolka bis Zdiby, wo diese Schichten
theils auf turonen Kreidegebilden, theils aber auf untersilurischen Grauwacken
schiefern aufruhen. Das ganze rechte Moldauufer wird von solchen Schotter-
schichten eingefasst, indem sie die Höhenlagen einnehmen und auch auf das
linke Moldauufer übergreifen.
Ebensolche Schottermassen in der Gestalt von Decken bedecken die Terassen“
erhöhungen im Flussgebiete der Berounka, so bei Althütten und Hyskov NNO:
von Beraun, bei Tetín und Srbsko, Vráž. Hier verdanken diese Bildungen auch
irgend einer tieferen Thalsperre der Berounka ihre Entstehung. Es ist eigentlich
schwierig in diesem Falle zu entscheiden, ob solche höher gelegenen Berounkafluss"
Schotter diluvial oder alluvial genannt werden sollen.
Diese Schottermassen haben Ähnlichkeit mit dem zu Sand und Schotter
zerfallenen untercenomanem Schutt auf dem Kreideplateau, der die Grenzen der
Kreidemeeres andeutet und mit welchen dieselben häufig verwechselt werden.
Diese Verwechselung ist um so begreiflicher, als der Elbediluvialschotter eigentlich
auch aus weggeschwemmten zerbröckelten, untercenomanen Schichten des östliche
Bóhmens herrührt, denen sich etwas zerbrückelte permische Arkosen und Sand“
steine vom Fusse des Riesengebirges mit einzelnen Bruchstücken von verkieselte?
Araukariten und Geschiebe von Chalcedon zugesellen.
Die Schottermassen des Berounkaflusses, die an den Uferterassen abge
lagert sind und meist auch aus weissen Quarzgeróllen oder Quarzkiesen bestehe)
stammen aus weggeschwemmten zerbröckelten untercenomanen Schichten her, d
denen sich Quarzgerölle des Carbons und Perms hinzugesellen. Dann und wann er
man in diesen Berounkaschottern auch verkieselte Holzfragmente an, die ursprünglich
in einer der oben angeführten Formationen abgelagert gewesen sind.
Der Diluvialléhm ist verschiedenen Ursprungs; entweder eine wirkliche
Anschwemmung oder aber ein Rückstand von zerbröckelten und aufgelöstel
turonen Plänern. Dieser letztere Lehm verdient demnach eigentlich gar nicht de?
Namen eines Diluviallehmes, da er kein sedimentäres Product ist. Diese Lehm? ;
die man zwar durchwegs als diluvial bezeichnet, ohne aber damit immer die
richtige Bezeichnung getroffen zu haben, haben keine bedeutende Michtigkeit
höchstens messen sie wenige Meter. Neuerlich wurde für solche Bildungen der
Name Eluvium eingeführt. 5")
In dem Gebiete des Elbe—Diluvialschotters finden sich über demselbe?
Lehmdecken, welche fluvialen Ursprunges zu sein scheinen. Dieselben dürften тод
zerstörten aufgelösten turonen Plänern und Isersandsteinen des östlichen Böhmen®
abstammen und nach Ablagerung des Elbesee-Schotters sich abgesetzt habe!"
155
Dieselben haben die gleiche Verbreitung” wie der Elbe-Schotter auf der Hochebene
zwischen Mochov bis Bohnie.
Am häufigsten sind aber diejenigen Lehme, welche die oberste Decke auf
dem Kreideplateau bilden und hier insbesondere die Pläner mit einer oft bis
Mehrere Meter mächtigen Schicht überdecken. In solchen, aus der Auflösung der
Obersten Mergelschichten des Turons hervorgegangenen eluvialen Lehmen sind im
Liegenden derselben immer kleine Plänerbrocken eingeschlossen, unter denen ein
Unregelmässiges Gewirre von Plänerplatten folgt, welche aus zersetzten Pläner-
Schichten entstanden sind.
Solche eluviale Lehme enthalten stellenweise in den Klüften weisse Anflüge
von erdigem Calcit, oder unregelmässige Septarienknollen von festem Mergel, die
"ügemein stark im Inneren zerklüftet sind (Lósskindeln) Dass sich solche Lehme
Wegen dieses bedeutenden Kalkgehaltes für Ziegeleien nicht gut eignen, braucht
Ul ht erst erörtert werden. Dafür aber sind diese Lehme recht fruchtbar, da an
denselben nicht nur Getreide und Futterkräuter, sondern auch namentlich Zucker-
e gut gedeihen. Diese Lehme bedingen also die auffallende Fruchtbarkeit des
Trier von Mittelböhmen. Die Pläner des Turons sind, wie erwühnt, meist
lesem eigenthümlichen Lehm bedeckt und nur an den Rändern der Plateaus
Te in Bodendepressionen treten sie zu Tage. Auf diese Art bildet der Lehm oft
stundenlang sich hinziehende Decken auf den Plateaus der Turonschichten. Der-
іре Lehmdecken sind am linken Moldaufer im Gebiete des turonen Pläners
üchtbarkeit solcher Stellen gegenüber der geringen Fruchtbarkeit der tieferen
tren bedingen. Dieser Lehm ist auch aus zersetzten Schichten der creta-
chen Formation hervorgegangen, wenn auch nicht aus den höheren turonen
аа sondern aus tieferen Schichten, die einst bis in diese Gegend ausgebreitet
erjen Es besitzt übrigens dieser Lehm etwas weniger salkige Beimengungen als
"ge, der aus der Auflösung des Pläners hervorgegangen ist.
Kleinere Lehmdecken findet sich auch auf den zu Schotter und Kies zer-
nen untereenomanen Schichten des obersilurischen Plateaus SW. von Prag.
2 hier dürften wieder thonig mergelige Glieder der Kreideformation, möglicher
"le die letzten Reste der Korycaner Mergel zu Lehm sich aufgelöst haben,
falle
Dass a SE
"ës diese Anschauung etwas für sich hat, wird durch die Thatsache bestätigt,
d
Obwohl sehr selten, in diesem Gebiete auch stellenweise die letzten Spuren
On Korycaner Schichten mit Meeresversteinerungen beobachtet worden sind.
Rich E h p. n Gr — р Калар ci
en Plate ^ s Lehme mit оби ohne eener e SE 3 "c
aleaus abgeschwemmt und gelangten erst nach der Erosion der Thäler an
* Stelle; theilweisse sind sie auch durch Verwitterung der in den Lehmen ent-
an ‚zerbröckelten Gesteine entstanden. Solche Xehüngelehme haben an tieferen
^! eine ziemliche Mächtiekeit von vielen Metern. Sie hilden aber nirgends
156
grosse zusammenhängende Massen, sondern sind nur unter der grössten Neigung
der Gehänge oder in Thalmulden zu kleineren Decken von bedeutenderer Mächtig-
keit angehäuft.
In den Lehmen finden sich die für das sogenannte Diluvium char? kteri-
stischen Sáugethierknochen; so allenfalls Elephas primigentus Blum. (das Mammuth)
oder Rhinoceros tichorhinus Cuv. (Nashorn) oder Equus fossilis L.
—
Die eluvialen Lehme auf dem Kreideplateau heissen gewiss nur uneigentlich
diluvial, da sie sich gleich nach der Eintrockung des Kreidemeeres durch Auflösung
der oberflächlichen Mergelschichten zu bilden angefangen haben, demnach nicht
ganz in die nicht genau umgränzte Diluvialzeit fallen, die sonst die obersten Land-
bildungen der verschiedenartigsten Zeitalter in sich begreifen kann.
In den Gehängelehmen, die demnach jünger sind, da sie durch Abschwenm-
mung zu irgend einer Zeit, gewiss aber erst nach der Kreideformation entstandel
aber auch in den variablen Rahmen des sogenannten Diluviums versetzt werde)
fand man auch Reste von Arctomys (Murmelthier), welche nicht diesem Zeitalte
der Bildung des Gehängelehmes angehören können, da solche Scharrthiere auch
später in den schon fertigen Lehm sich Löcher gruben und keineswegs durch
Abschwemmung in denselben gelangten. Aus dem Gehängelehm des Sárkathale?
sind derartige Reste bekannt, und gehóren offenbar einer spätern Periode nach
der Bildung des Gehängelehms an.
Alluvium. Unter diesem Namen begreift man die jetzigen Anschwe™
mungen der Gewässer, seien diese nun fliessende oder stehende, Gewisse als pilu
vium bezeichnete Sand- und Schotteranhäufungen dürften auch nichts anderes als
Alluvionen sein, die ihren Ursprung den durch Thalsperren in ein hóheres ШИ,
versetzten Flüssen verdanken. Es wurde schon früher erwähnt, dass die Sand- und
Schotterbänke an den Uferterassen über dem Beraunflusse bei Vráž, Srbsko, Те
Hyskov auch alluvial sein könnten. Ähnlich beschaffen sind die Alluvionen de
Moldau, welche nur in der Thalniederung von Prag und in der Holeiovicer Ha
eine grössere Fläche einnehmen. Sie bestehen vornehmlich aus Geschieben vor
krystallinischen Gesteinen des südlichen Böhmen, die Flusssande aber aus гезе!
Sandkörnern mit etwas Biotit und Muscovitschüppchen. Dieser Flusssand gibt mi
Kalk einen sehr guten Mörtel, der den Prager Bauunternehmungen zu Gute kommt:
Die den Grund der Moldaualluvionen bildenden Schotterbänke enthalten ш ш
grössere Blöcke von Granit.
Auch das Moldaualluvium reicht stellenweisse recht hoch, und zeigt, das’
auch das Niveau des Moldauflusses einst höher lag als jetzt und wahrscheinlich
durch Thalsperren stellenweise hoch gespannt wurde. So reicht S. von Mod?
das aus feinem Sande bestehende Alluvium des Moldau- und Beraunflusses e?
über das jetzige Ufer, und wurde wahrscheinlich durch ehemalige Felsenrie&®
veranlasst, die in der Nähe von Bráník und Kuchelbad die Anstauung der Мо А
bis zu dieser Höhe veranlassten.
In diesen Alluvionen finden sich Reste von Bos primigenius L., Cervus sp”
auch Reste von Elephas primigenius Blum.; letztere vielleicht nicht auf ursprűng
licher, sondern auf secundärer Lagerstätte,
157
Auch Torf in versumpften Niederungen gehört als jetzige Bildung zum
Tetín vor. Schwarze Moorerden, wahrscheinlich aus stagnirenden Gewässern oder
Impfen herrührend, trifft man in der Niederung der kalkigen obercenomanen
Chichten bei Velká Ves, Kojetic und Korycan (ausserhalb der Karte) an.
In dem Elbealluvium haben die Sande eine noch bedeutendere Ausdehnung
a den Ufern der Moldau und der Berounka, da die Elbe in ihrem Laufe Sand-
€ der Kreide- und Permformation bespült und den zerfallenen Sandgrus
Abschwemmt. Die Elbealluvionen sind etwas weniger fruchtbar als die vorgenannten,
T ihr Boden ein zu leichter, sandiger ist. Auch da kónnten gewisse tiefer ge-
Geib Kiese und Schotter in der Elbeniederung beim Einflusse der Iser in die
lbe als alluvial und nicht als diluvial bezeichnet werden, was bei der innigen
wandschaft des Alluviums mit dem Diluvium kein Fehler wäre.
bestehe Auf den Plateaus, die aus Gebilden der Kreide- oder Silurformation
Nas Lia finden sich häufig tiefere Ackergründe m den schwachen Depressionen,
Ee Teichen herrührt. Diese Teichalluvien sind einem licht-
one ähnlich.
8
PECES
Bemerkungen zum Texte.
!) Diese Anmerkung gehört zu pag. 8, wo dieselbe im Drucke übersehen würde
Diese Eintheilung der bóhm. Silurformation ist in dem berühmten Barrande' schen werke
enthalten „Système silurien du centre de la Bohême“, Prague 1853, T. L, dann in sei
n8 des Colonies“ T. L— IV., 1861—1870. Die Bezeichnung der Etagen
den hauptsáchlichsten Fundorten (Jinecer, Brda-Schichten u. s. w.) hat nur d locale?
Werth, etwa für einheimische populäre Schriften ; sie wird von Barrande abgelehn d
ist hier demnach nicht berücksichtiget worden, Die cambrischen Schichten der Etage?
A und B, die auch den neueren Namen des Hurons führen, werden von einigen Geolog?!
zur primären (archaischen) Formation, und zwar als deren jüngeres Glied gerechnet
An der Reihenfolge der Etagen wird aber hiedurch nichts geändert, sondern hiebei 20
neue Namensünderungen oder Grenzverrückungen vorgenommen. Auch wurde versi)
jedoch ohne stiehhältige Begründung, die Etagen G, H, ja sogar F zum ÜnterdeY?
zu ziehen. Mag man die Grenzen der böhmischen Silurformation wie immer verrück®
oder wie immer benennen, die Reihenfolge der E er von A bis H und die Ir
bare Verknüpfung derselben bleibt hiebei unveründe:
Diesen Zug hat Helmhacker selbst noch von meist als B bezeichnet. үш
und Helmhacker: Das Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag und Ber aun. boite?
der geolog. Abtheilung der Landesdurchforschung von iram 2 Bd, п 1874.
3) Alles Nähere über diese erzführende Zone d,, sowie auch über die + met?
der Zonen d,, e, findet sich in der unter ?) eitirten Abhandlung, auf welche hier ve!
wiesen wird. wie
In Svärov-Libedov ist der Ursprung des Kisensteinbergbaues ein sehr alter, V н
alte Verhaue, die nun gänzlich mit Hochwald bewachsen sind, nachweisen. Jedoch postelí
geregelter Bergbau erst seit der Zeit der Gründung der Prager Eisenindustrie- Gesellschd
die in das Jahr 1857 fällt, und welcher Gesellschaft der grösste Theil des a
angehört. Ein kleinerer Theil des Erzvorkommens, und zwar nur in der Bubov A
Libe&ov, gehört dem Fürsten Fürstenberg. Trotzdem der Bergbau seit den fünf
Jahren, nämlich seit 1854 bis 1857 und dann nach einer Unterbrechung von 1864
1874 in den Svárover, Chrbinaer, Chyhavaer- und Libeóover Gruben über 7000
zum Theile besonders reiche und reine Erze geliefert hat, musste derselbe doch
den äusserst schwierigen Verhältnissen, denen unser einheimisches Eisenhüttenwesen per
kein anderer Zweig unserer Industrie man zeitweilig gefristet werden, nachdem ®
reiche Mittel — belassen wurc e
4) Von der Prager E ege Gesellschaft bebaut für die Hütte in Kladndı
Abhandlund
ige!
nt
wie die Brze \ von Svárov
) Dieser Durehschnitt auf Tab. IV. Fig. 5 der oben erwähnten
enthalten, e dort unrichtig aufgefasst worden,
5) Der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft gehörig.
159
Nämlich A a ж während bei Mlynárka bei Košíř, bei Vokovic
und TW Dalmanites atavus vorkame
*) Der mächtigere Theil des En Lagers bis hierher gehört dem Fürsten
Fürstenberg; von Vráá bis Krahulov, von Chrastie bis gegen Miresice aber der Prager
lsenindnst,lo- Gesellschaft.
°) Über alles Nähere, dieses interessante Erzvorkommen betreffend muss auf die
En citirte Hauptabhandlung verwiesen werden. Seit 1853, wo der Bergbau der Prager
par Gesellschaft eröffnet wurde, bis Ende 1879 sind besonders in Nučic, das
үе mal so viel förderte als alle andern Gruben und Tagbaue zusammen, so wie bei
SR SE Krahulov 1 Million 10 Tausend Tonnen Erz gefördert worden, worin
E Fürstenbergischen Baue mit einbegriffen sind. Die Hauptmasse der Erze wird in
а in den Hochöfen der Prager Fisonindustrio-Gosellschaft, « i Rest in dem Fürsten-
2 Hochofen bei Königshof unweit Beraun verschmolzen
187 ровя darüber in der Défense des Colonies par Joach. Barrande IV.,
0, p. s
=) in alles Nähere bei Barrande, Défense de Colonies Ш. 1865. Dess-
n im kurzen Auszug, Krejčí, Geologie 1877— 79, pag. 416 ete.
` 12) Défense des Colonies par Barrande IV., 1870, wo die eingehende Beschreibung
Minim ist.
gleiche
Prag un 13) Näheres in der schon eitirten SN тагат über die Eisenerze zwischen
Geselle, | Beraun. Die Dobrider und Zbuzaner Erzlager sind an die Prager Leer
Vordem chaft verliehen. In рор wurden 1867—69 nur 450 Tonnen Erz gefördert,
ind zwar von д» an, seit welcher Zeit die Bergbaue auf diese Lager in e,
en nur wenig Erze zum Abbau. In Zbuzan betrug die Förderung seit
878 in runder Ziffer etwa 80000 Tonnen Erz für die Kladnoer Hütte.
T Als Zuschlag für die Kladnoer Hochófen verwendet.
.*) Eine anderweitige Varietät des Diorites ist der Epidot-Diorit. Derselbe
šich mitten zwischen dem Libérer Berg und Radlik (bei Eule), ohne indess
Aa i Raum der Karte zu berühren, wesshalb er nur hier im Anhange
wir
bestehen.
1856 bis
Ud Gum 3S t der Granitgrenze gegen das Silur beschüftigten sich vordem schon Reuss
bung росі, deren Erfahrungen niedergelegt sind in: Reuss, Mineralogische Beschrei-
und Gump errschaften Unter-BieZan, Kamenie und Manderscheid (Dobřejovice), Hof 1799,
und Elan recht: Dio Grenze des Granit- und Übergangs-Gebirges zwischen Böhmisch-Brod
Und Hug = їп = vw in Karsten, Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau
en 837, 10 Band, pag. 500—535. Bemerkenswerth erscheint es, dass
A amals schon ds grauwaekenartige Charakter der Thonsehiefer von Mnichovie,
Auch » gehören und die blauen Thonschiefer des Tehover Berges (d,) aufgefallen sind.
d 7
dems ue Quarzit d, in der Kuppe des Tehover Berges kannte er, Va er schreibt von
an dem N: „Auf der Höhe (des Tehov von Мепёіс trennenden Höhenrückens) selbst und
E Theile des südlichen Abhanges des Rückens fand ich ein ganz eigen-
HM Heer an ungeschichtetes Gestein, über dessen Lagerungsverhältnisse
ign p nichts zu ermitteln war, Es hatte einige Ähnlickkeit mit Trachyt“.
SCH e nicht Licht in die Gliederung des böhmischen Silures gebracht, so würden
баш oe Untersuchungen dennoch nicht mehr wissen als seit 1837 schon
Unsere: т. Alles Verdienst fällt desshalb auf den Urheber der eigentlichen Erkenntuiss
ilur systemes zurück.
ist (Sie bei Predbor führt Gumpreeht Dioritporphyr an. Wie die Vorrede nachweiset,
DRE à SCH am flüchtigsten untersucht wor den, die Topographie derselben auf der
Ist Sé eine ganz verfehlte.
` die Baryte des Untersilurs W. von Prag, die durch nette Ausbildung
durch Reichthum an F Tels sich auszeichnen, handelt die Monographie:
1") Über
de: Krystalle und
Folius Gö., Archaeopteris (Sphenopt.) Virleti Bgt., lenftenbergia [Бегре d es i
ба,
160
Helmhacker, über die Baryte des eisensteinführenden böhmischen Untersilurs etc.
Denkschriften der k. Academie der Wissenschaften, Wien 1872, Bd. 32, mathem:
naturwissensch. Classe.
18) Die Angaben, wornach Delvauxit in der Zone d, bei Nenaéovic vorkommen
soll, sind unrichtig. Bei Nenaéovie kam Delvauxit in der "Zone d, vor; die Zone С
ist dort nicht vorhanden.
19) Fälschlich als Hatchettin bezeichnet, der nur Ozokerit ist.
20) Der für den Anfang schwierige Nachweis dieser Bruchlinie sowohl bei Srbsko
als auch bei Lochkov gebührt dem grossen Forscher Barrande. Défense de Colonies Ш,
1865 n E Tafel 1 und im Texte an verschiedenen Stellen.
D. Štúr, Verhandlungen der geolog. Reichsanstalt 1874, p. 189—209 „Stand
der tg versi der Ablagerungen der Steinkohlenformation“; oder 1877, Abhand-
lungen der geolog. Reichsanstalt Bd. VIIL, Heft 2, ,Die Culmflora der Ostrauer und
Маро Schichten“ p. 359—:
22) Von den bekannteren Gebilden der Carbonformation gehören zur I. Flor?
oder zum unteren Culm die mährisch-schlesischen (Culm) Кг Ee und die Culm-
sandsteine in Niederschlesien und Glatz, Rothwaltersdorf, Altwasser ete. dann Негро
in Nassau. Die Flora I. entspricht den Schichten mit Ban giganteus und Post
donia Kess
r IL Flora oder zum oberen Culm gehören die Schichten von Ostrau, Walden-
burg, жайыш und Ebersdorf in Sachsen, dann bei Bochum und Montrelais. Die Fauna
welche mit der II. Flora von gleichem Alter ist, erscheint in Oberschlesien in zwei yer
schiedenen Horizonten.
Zur III. Flora, zum unteren Carbon, werden die Schichten von Schatzlar in
Böhmen, von Orlau und Dombrau in öst, Schlesien, die Saarbrückener Schichten (nach
Weiss) und die Eschweiler Bildungen gerechnet. Auch hier kennt man eine res Faund
in Wortphelon und Belgien, sowie eine Land- und Süsswasserfauna im Saarbec
Der IV. Flora oder dem Oberearbon gehóren die Ottweiler Schichten A ^ Weis)
. In Böhmen gehört dazu das eigentliche Kladno-Rakovnik-Pilsener Bassin, in Deutsch
са die Steinkohlengebilde Sachsens und die oberen Gebilde im Saarbecken. y
слета. gleichlaufende marine Fauna ist nicht sicher bekannt, nur eine Land- Ч
Süsswasserfauna der Cannelkohle Böhmens bilden die in neuester Zeit erst bekan
Thierformen.
Die für die ersten drei Floren charakteristischen oder wenigstens be
Pflanzenreste sind
Für die I. Flora sind anzuführen : ни radiatus Brongn., Sphenopter?
distans Sternb., Sph. divaricata GOpp., ph ‚ Ettingshauseni Štúr, Rhodea (Hymen
hyllites) patentissima Ett. i moraviea Fitt dh. Göpperti. Ett., Cardiopte i
yn frondosa Gänn, Card. Hochstetters Ett., Neuropteris autecedens БОШ
Adiantites EM AS OR Ste Ad. antiquus Ett, Sagenaria | Veltheimiana Sternb
Stigmaria inaequa )
Täufig ind; in de II. Flora folgende Pflanzen: Eqwsetites (Bleuther ор"
mirabilis Sternb., Cal amites radi B jt, Cal. и: аа Sun Cal. eistiiformis pn
Ko
Y
nopter ris) deeg 9t, „Di
(Sphenopt.) Stangeri Sir, Cal. oa? 6%, , Cal ch: isata: Gö., reden oblon
GE Oligocarpia quercifolia Gö., Sagenaria Veltheimian na St, Sag. Rhodea e
kmanniana St., Sigillaria antecedens Štúr, Sig. cf. undulata Go, Stigma! j
anti r5 St.
Die III. Flora weiset folgende Reste auf: Calamites ramosus Art., Cal. $ i)
arians Germ., Sphenophyllum dichotomum Germ. Kaulf., Mar iopter is (Sphenapter? K
latifoli ia Bgt., "Mar. nervosa Bgt., Mar. muricata Bgt., Sphenopteri is Karwinensis B^ dn
161
Bph, obtusilobu Andr. Sph. Hoeninghaust Bgt., Sph. trifoliata Andr; Sph. Bäumleri
Апа, ph. Markii Roehl, ph. palmata Sch. (= ‹ elegans Germ.), Aspidites silesiacus
Si GC rte lonchitica Bgt., Neur opteris gigantea St., Neur: Kol ophylla Bgt.,
Odon ntopteris cf. macrophylla Gö, Sagenaria Güpperti Presl. Lepidostrobus phleg-
КАШ Rh., Sigillaria alternans Bgt., Dig. cf. hexagona Bgt. In Westphalen
sind in zwei Horizonten auch Meeresthiere be kannt, Im tieferen Horizont der Schichten
mit der ; sten Flora sind Pecten primigenium М. v. Mey. (Avicula papyracea Goldf.),
Goniatites Sen ‚Da v, Tellinomya sp, im höheren Horizont Pect. primigenius,
a oer sp., Goniatites T. a; zahlreiche Najadenreste nachgewiesen, Der Kur "ypterus
ДТ, E b. ist pre? lls in den Schichten mit der Шеп Flora zu finden.
Über die Fauna SEH йе БЁгайөн Schichten der IV. Carbonflora wird bald die
is erweitert werden dure A, Erič, Fauna der Gaskohle und der Kalksteine
d Permformation Böhmens, Prag 1879, welche Abhandlung ES carbonischen und
CR Thierreste behandeln wird. Es wurden aufgezählt ve een
оо saurus robustus, В. venosus, Sparodus crassidens, Bl pictus, Dawsonia
Sl ens, Ophiderpeton vieinum, Miero: don sp., Dendrepeton faveolatum, Macromerion
„ehtvarzenbergi, Ceratodus (2) Barrandei, C. applanatus. Von Fischen: Orthacanthus
pinus, Xenacanthus (Diplodus) plicatus, O. o ns, Hybodus, Petalodus, Acan-
* es gracilis. Phyllolepis, Palaeoniseus deletus, P. cf. glaphyurus, Amblypterus
LO G'yrolepis чони Sphaerolepis EN msis. Von Arthropoden: Julus
8, Estheria cyanea
Ser Deg Verzeichnis von Pflanzen der unteren und oberen Stufen der IV.
Veral t eine nicht kritische Aufzählung der nachgewiesenen Arten. Sobald die kritisch
e ec Studien D. Stür’s erschienen sein werden, wird dieses Verzeiehniss denselben
Iche müss
Dosen
der gi, "^^ Gleichbedeutend mit Mierolabis Sternbergi Corda. Siehe Ant. Frič Fauna
е reegen Böhmens, ‚ im NE d. naturwissenseh. Landesdurehforsehung
en IT. B Abth. 1 Theil p.
А: n Stufe bezeichnet Stür als 2 méch- oder Víska-Schichten.
GER 20) Stúr bezeichnet die tieferen Flötze als solche, die denjenigen von Rosic-
? in Mi TN ganz ähnlich sind; das Flötz mit dem schiefrigen Cannel (Sehwarte)
ber als кт Lager.
uss und Krejéí und auch schon früher Zippe zählten den obersten Flötzzug
` der CH nördlich von Schlan und am Däbanberge zur Permischen Formation.
i, definiti е Abgrünzung des Carbons und Perms nördlich von Schlan und von Rako-
S e ch Fusse des basaltischen Duppauer Gebirges erfordert aber noch eingehendere
ge Ge Abschluss erst abgewartet werden muss. In das Gebiet der Umgebungs-
! aber das eigentliche Perm, mit dem der nördliche Theil des Schlan-Rako-
5
Nitzan
Sach Meel bedeckt wird, nicht ein, wesshalb von der Discussion über die Grenzfrage
5 hier abgesehen wird.
ly. = ) Andere recht charakteristische pfi ‚este dieser oberen Abtheilung der
nicht fb aber in Mittelböhmen und zwar in der Umgebung von Schlan noch
Se pen M E. Mosen wurden, sind: Neuropteris Loshi Bgt., Odontopteris minor Bgt.,
Alet Pteris lactuca Pr., Dictyopteris Brongnarti ( rutb., Cyatheites dentatus Bgt.,
S hopteris Pluckeneti Bgt., Sagenaria rimosa Bgt., Sigillaria lepidodendrifolia Bgt.,
1 Henardi Bgt. Auch diese angeführten Arten harren noch einer kritischen qa тй
Det, ^) Durch Н. Bergingenieur Ant. Kalus und H. Oberingenieur J. Karlik ; erstere
die de Arena die Daten den Jemnikschacht betreffend, letzt erer stellte mit Wolilwollen
ayrauschacht betreffenden Thatsachen zur Ver fügun
Graue Das Schae а 60, zwischen der Tiefe 29500 7995-90 m. zeigt:
Kohlen in lon . werten: Dato odi mil onere ee e 'bO m.
an. еш i : 20 m
auen Jett en e
1 le ite n Schiel erthón mit БН wia ficoides — 5 ge 20 m.
90 m
162
Das Sehachtprofll 70, zwischen 354:10— 35930 m. eint:
Grauen Schieferthon, über der Kohle Pflanzen: Зое TS O ea, s
Kohlenbank . Keck | Яй 13 m
Unter der Kohle анон нин, gestritten з sandigen Behtoferthon, vila. «1» DD m
Dunkelgrauen Sehieferthon . . . "n ч нае тый. :95. Dh
Ürnuen Schielartiün Au us ak ny эла an E ere arial fb 12 m
Weissen feinkörnigen Arkose-Psamit . ту. оаа one бшк үн :30 m
Grauen Sehieferthon ` e К ыы, E 2~ :35 m
Kohle ‘05 m., darunter -10 dunke en ‘auen ӨЙДЕ E GR 15 n
Dunkelgrauen Sehieforthon н МО. М А ow n. 1 ERO e o а Ak -65 2
5:90 0
Im Schachtprofil 78 zwischen 3977040423 m. ist:
Grauer Schieferthon З 9.53 Ж
l'einkórniger mu. en ha a pti rye" Teen‘ "ТЕЙ
Grauer Schiefertho: Kat. ` rer una eon рли 50 n»
Dunkelgrauer Schieferthon mit Pannen dq ME Tree 65. D
Kohlenbank . T Ae k Т СӨ, Seo phi. e АТ.
Grauer Sehieferthon 1:90 n
6:53 n.
Die 8 escono Dir 82 zwischen 417:30—422:67 m. zeigt wie schon aul
pag. 106, 112 angeführt
Grauen Schieferthon mit iion hus Pflanzenresten .
Kohlenschmitz 10 n"
Zwise henmittel von wee дней dr Mächtigkeit: bis 15. T»
Kohlenschm 440 m
e У Туа Ч reg АРШ. ИТЕРА NO Se 0
Kohlenschmitz .09 0
Zwischenmittel 06 ™
Kohlenschmitz :05 m
Zwischenmittel тйк S HR 24 i Ob 0
Kohlensehmitz . ehe, 2490. dnt Te AAT La, Sem cms n OV SEM
Grauer Schleferthön Р РУ EE ET GEET ET ns LM oz 40 0
91 !
A = ` "m
Dieses aus 5 Se Моав bestehende muthmassliche Kladnoer Hauptflötz vorfläch
1 m
nach 16^3?/? mit 101], n der Fallstrecke 78 vom Sehaehte hat das Sehief [во
lager Nro. 82 mit ve 5 - Siehmnitzen folgende Schiehtung :
Schieferthon in der Firste,
Dunkelgrauer prune Bm WO XX SU: Alan БЕП * 08 m
Feinsandiger liehtgrauer f Sehieforthon (opukaà) . . . SEET TP 41m
Kohlensehmitz mit einem Schieferthonstreifen in der Mitte, hi Baceilarites 10
Dunkelgrauer Schieferthon -10 10
Kohlenschmitz sl sch al ИТУ Л Т o Cp. late CU
Feinsandiger lic HEEE Schicferthon (opuka) :04 ™
Kohlenschmitz кы E MOT a T eS 05 T!
Dunkelgrauer Se hläfer thon HOT LO EESTI. EK e Cad, A 20 T
Liehtgrauer Schieferthon bt MO Nët RSR :60 Ж
145 її,
Das Schachtprofil Nro. 86 zwischen 456-27— 458,59 m. besteht aus:
Kohlenschmitz, ag Si in der Mächtigkeit von dg zh А
Grauer Schiefertho ^ ch ийй» Ch Vert EEN T
Kohlensehmitz (mit. G: ШШ ittehe n) Ж ыйл ыг Men mL:
1.70 n
Grauer Schieferthon
9:82 nm
163
j Die den ‚Schachtprofil Nr. 90 zwischen 47295 —475:36 m. Tiefe ee
Schichten sind auf pag. pag. 112 angeführt. Das Verflächen ist nach 15"4'/,9 mit 7!/,9.
as Kohl lenlager wurde nördlich und südlich streiehend ausgerichtet und ist io Profil
im F eldorte nördlich 285:8 m. vom Schachte entfernt, wie es eingestellt wurde, folgendes :
Grauer Schiefer thon,
Kohlensehmi ne «null. ee ed АЧ, ма Le (уд зау,
Beinsandiger lichtgrauss..Schleferthonae.| „Arzt зо ИВА: ala, 10 m.
lenschmitz ‘05 m
Grauer „Schieforthon a kan) оло ае mb at o 20 m
d'an enschmitz . e fN ee ee er, Г. 11 ni
Koo, ner lichtgrauer Schieferthon REA, ueri ob, He, wa 07 we m.
Sch SCH (Cannel) im oberen Viertel eine Lage von Baceilaritesthon . . :50 m.
ü 8 in 199:4 m. südlich vom Schachte eingestellte Feldort dieses vermuthlichen
initiis besteht aus:
ch
шы `
P. Далас s їй Л, exe og LE d ad federe EY TOTO.
einsandigor lichtgrauer Schieferthon : Vol; AONE дзеци рве,
Kohl
e (Cannel) im oberen Viertel | eine se chwache ‚age von Schieferthon
e, Mit Милый өл реа са "58 m.
Schiefer, tho
Die Liegendfläche von 93, die auf dem Silurphyllit aufliegt, verflächt nach
mit 89,
Opuka, 2) Die v vier Zwischenmittel heissen hier vulgär, und zwar; das 4te bílá stropová
theilung A 3te černá opuka, das 2te malá opuka, das 1te теда opuka. Diese Ein-
Bee ` Bänke hat bei dem Abbau, wo er in zwei Etagen w vie im IW enzel-Layer-
Side ou erfolgte, eine gewisse Wichtigkeit, da ober dem zweiten die obere,
der а em zweiten Zwischenmittel aber die untere Abbauetage sich befindet. Beim Abbau
Oberen Et tage (der 3ten, 4ten und ten Bank) wird die dritte Bank bis zum dritten
d'Hand geschrämmt und die vierte und fünfte Bank durch Stempel unterfangen,
Wind ES Zweiten Zwischenmittel zum dritten reiehen; nach deren Entfernung (Raubung)
t die Firstenkohle (4te und 5te Bank) durch Bruchbau gewonnen.
ЖА D auch hier velká opuka, während die andern Zwischenmittel nur
29180
Ора h oisg
d pe ist die stropová und velká opuka,
1 32) Zwischenmittel 6 ist die visutá oder stropová opuka, 5 und 4 die Sedä
Vo 7 vw opuka, 2 velká opuka, 1 Sramová opuka, Kohlenbank 1 ist vápenka
da о eleng WÉI ıch der Abbau des Kohlenflötzes ist an solehen Orten ein sehwierigerer,
leicht an Í die Firste im Zusammenhange gelockert ist nnd von derselben Platten sich
Wird Mee die den Abbau an dergleichen Stellen gefährlich machen. | Insbesondere
ES er Übelstand dort recht fühlbar, wo die ganze Flótziüehtigkeit auf einmal
Bebant, wi ird,
ein 34) Auf solche Art ist im Jahre 1857 die 3randyseker Grube nach Anfahrung
im AC oie vis (Wasserkluft) durch das aus derselben in grossen Massen ent-
Nie e Wasser ertrünkt worden, welches die 60— 80 pferdekrüftige Wasserhebmaschine
450 d konnte, bis eine stürkere neu eingebaute Wasserhaltungsmaschine von
To Se den Wasserzufluss, der sich mit der Zeit verringerte, bewältigte.
ie von Werksbeamten herrührenden Berichte, Angaben und Karten hat
ne ve seinen eigenen Deobae eee zusammengestellt in dem Aufsatz: „Das
SCH Ngebiet im N.W. Theile des Pra ger Kreises in Böhmen“, Jahrbuch der geolog.
nstalt Bd. 19, 1869 pag. 43 oe Über den Jemniker Humboldtschacht publi-
SCH Štúr: „Geologische Verhältnisse des Jemnikschachtes der Steinkohlen-Bergbau-
gesellschaft „Humboldt“ bei Schlan im Kladnoer Becken“ im Jahrbuch der geol,
11?
164
Reichsanst. 18 Bd., 1878 pag. 369—386. Hier ist dem Baecilarites eine eingehendere
Bebebreibung gewidmet.
°) Die Pflanzenreste sind mit den jetzt geläufigen Namen angeführt, diese
dürften, wie es schon bei Gelegenheit der eg жем, der Kladnoer Pflanzen bemerkt
wurde, pu: kritischer Sichtung theilweise andere Namen erhalten.
Über Pi “Пер bestehen schon anstührlichere Beschreibungen, auf ше = ver-
wiesen wird, nämlich im Archiv der naturwiss. Landesdurchforschung IT. Bd., АИЙ,
1
Theil: Karl Feistmantel: Die Steinkohlenbee ken bei Klein-Pfflep ete., Vala & Ze"
Eisensteinyorkommen in der Gegend von Prag und Beraun.
38) Literatur wie in 3°),
39) Für die Hochöfen der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft in Kladno.
*0) Siehe Or der naturwiss. Landesdurehforsehung Bd. IT, IT. Abth., 1
1874 pu. матч
1 dieser m sei noch der geschichtlichen und berebaulichen Entwickelutg
dieses ten eren als des bedeutendsten in Böhmen gedacht
Die ältesten Gruben des Kladno-Bustöhrader Revieres sind diejenigen
Votvovie, wo schon in der Mitte des vorigen Jahrhundertes Kohle, namentlich für di
Theil
von
ie
jetzt in Ruinen stehende Bichthaler Glashütte gefördert wurde. In "der Umgebung VP
Votvovie westlich und östlich, wo nur ganz kleine Gruben verliehen sind, zählt mal
gegenwärtig an 40 Stollen und 13 meist seichte Schächte, von nur noch seh
wenige befahrbar sind. Bei Zemöch befinden sich 3 Schächte, bei Minkovie 3 Stolle”
meist in schon unbefahrbarem Zustande. Ebenso ist bei Koleč der Bergbau heinah®
ganz aufgelassen. Der grösste Besitzer in Votvovic ist die Herrschaft Bustéhrad (Sr. Мај,
der Kaiser) und die Herrschaft Raudnic (Fürst Lobkovie). Die Kohlenförderung in
Votvovie ist gegenwärtig wenig bedeutend. Dafür hat aber das Revier zwischen Br папу
und Kladno jetzt eine grossar Mige Förderung. Auch hier sind mehr als hundertjährig?
Baue bekannt und zwar namentlich in Vrapie, wo der Kohlenausbiss die Aufsehürfund
der Kohle begünstigte. Es waren hier schon in der Mitte des 18. Jahrhundertes zal
reiche, meist Bauern gehórige kleine Gruben vorhanden, in denen durch den unrege^
mässigen Bergbau ein Grubenbrand entstand, der noch heutigen Tages in dem sogenannt
andfelde der kaiserlichen Gruben (Bu&téhrader östliches Revier) besteht, olıne erstick!
werden zu können. Diese Abtheilung der alten Gruben bildet das östliche Bustöhrad®
Baier, eege in welchem de regelmi -— зеге zu рав den VOT igen Jahr
Die alten Stollen “Gottfried, Wen zel, Josef am A im на Thale V
schon 1788, der Neu-Josefistollen wurde aber von 1823 bis 1828 betrieben. (G egenw
sind tiefe Sehüchte in diesem Revier niedergebracht. Westlicher davon ist zu fi
dieses Jahrhundertes dem Grubenbesitzer Černý ein Maasenfeld mit den jetzigen Gu
Hoffnung- (Katharina-), Ludwig-, Vftek-Schüchten verliehen worden, welches als Vrapi
Gruben bezeichnet im Jahre 1847 durch Ankauf an das Grossh: andlungshaus ROY
gelangte, von dem es im J. 1857 an die Prager Eisenindustrie- Gesellschaft abg еге!!!
wurde. Diese Vrapieer Gruben der ae Ei lustrie-Gesellschaft theilen den kai
lichen Grubenbesitz in zwei Theile, in das östliche Bustöhrader Revier, die alten Grube!
im Vrapicer Thale und bei Ovröovie umfassend, und in das westliche Revier zwisehen
den Dörfern Oujezd und Duby. |
Im 1842 wurde eine k. k. (aerarische) Schürfungscommission errichtet, welch‘
die Zukunftspläne des um das österreichische Montanwesen hoch verdienten Fürsten 1 ong
Lobkovie verwirklichen sollte. Den von dem Hofkammerpräsidenten L. Lob CH vo
gezeichneten Plan führte dann der verdienstvolle Unter-$ iehael LA der
Die aus den Bergingenieuren A. Beer, E. Klečka, J. Reich, J. Vala gebe io
commission untersuchte seit 1844 nicht nur die ganze Gegend zwischen Kralup pe
Družec, sondern sie stiess viele Bohrlöcher nieder und legte den Michael- (Fórders ud
und den Layerschacht (Wasserhaltungsschacht) in Brandysek, ebenso den Thinnfeldseh®
ht
———M M — M ——— M —
165
und Kübecksehaecht in Kladno an. Obzwar der Michael- und Layerschacht erst 1853,
der Thinnfeldschacht aber 1854 das Flótz erreichten, war doch schon 1855, als die
Staatsbahn. Gesellschaft. die aerarischen Baue übernahm, wodurch alle für den Staats-
борац so re Absichten des Fürsten Lobkovic vereitelt wurden, eine Mann-
Schaft von 165 Bergknappen vorhanden, 7 Dampfmaschinen mit 167 Pferdestärken
Aufgestellt bad es wurden schon 9500 Tonnen Kohle jährlich gefördert. Der Besitz der
Staatsbahn, der bis 1855 aerarisch war, ist nun durch die Grube von Brandýsek und
durch die Gruben in Kladno reprüsentirt. Dr E das die unreinste Kohle lieferte,
Wurde wegen dieser Kohlenbeschaffenheit im J. 1865 aufgelassen, nachdem in 13 Jahren
die eie aus der dortigen Grube 560 000 metr. Tonnen ergeben hat.
Im J. 1846 wurde O. unterhalb Stépánov bei Kladno ein Kohlenausbiss erschürft
Und dann mit dd 23 m. tiefen Josefischacht (oder Katharinaschacht in Kladno) aus-
Serichtet; der Grubenbesitz bildete das Bergbau- und Hüttenunternehmen der H. Klein,
ipa Novotny, aus dem sieh 1857 die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft, 1862 aber
rager Eisenindustrie-Actiengesellschaft entwickelte.
mi} Ein unbelehnter Theil des Kohlenausbisses wurde 1864 in der Kladnoer Dampf-
nes mit dem Brunnenschacht aufgeschürft und gab zu einer kaum been ier
A,
rube © geringer Förderung und mit oft wechselnden Besitzern Veranlassung.
hi Jie seither eingegangene Bergbau-Actiengesellschaft Humboldt unter E es den
зима Theil der Steinkohlenformation durch den Jemniker Schacht 1872—1878
unt or che п,
bed ohne aber durch Auffindung eines bauwürdigen Hauptflötzes für die
ШТ Kosten ihres Unternehmens entschädigt zu werden.
Di Die einzelnen Schächte fördern sehr bedeutende Kohlenmengen jährlich. Der
Зару
es 6- und Bressonschacht fördern jetzt schon 60000— 78000 t. Kohle, der Engerthschacht
0
000 t, der Thinnfeldschacht sogar 160000 t. jährlich, was per Tag über 500 t
шас,
King In der folgenden Tabelle sind die tiefsten in Betrieb stehenden Schächte im
"Huer Revier mit ihrer Tiefe ‘und dem Niveau über dem Meere verzeichnet,
. md
Fm ТУ]
(Tiefe дев | Bone des |
Na deem ht- Ge 1 E | A UM |
der Grube und des Schachtes || sumpfes Кее | S
in Metern | IU SH
1 | Meere |
Kaiserliches Grubenfeld Votvovio: | |
Tosefschacht TEES. cd КҮ 49:3 | 206.7 |
joy onsehacht : 49'8 | 242:8
Ohannaschacht S 49:3 | 227:6
etterschacht `, . . . . 62*6 | 252:2 |
вида мийа DIE |
irade evier: ||
|
Wonzelschacht in Vrapic | 79:6 | 3389 | Im J. 1845 abgeteuft.
^aria-Antoniagchacht ] | Im J. 1840—41 abgeteuft
Ludmilaschae ht. . . .| 29148 | 3569 || Bis e is Flötz 8799 m. vom |
Ferdinandse асб . Late | J. 1822—1838 abgeteuft. Zur |
| jute. Tiefe 1847 gebracht.
D Hab |
Westliches Iustöhrader Revier: | |
Maria-Annase hacht . . .| 1338 | 3372 | Abgeteuft deg,
proRopischaeht : 057. 4 2100 ОРІ A э yia
Tanz-Josefschacht . . , | 2034 | 2 1864—1868,
|
|
166
|
`
Name
der Grube und des Schachtes
|
|
Staatseisenbaln-Kesellschalt : |
|
Koleder Schacht .. ....
Michaelschacht, Brandýsek
Layerschacht, Brandýsek ` |
|
Thinnfeldschacht, Kladno
Kübeckschaeht, Kladno . . |
Prühonschacht, Kladno
Bressonschacht, Kladno .
Engertschacht, Kladno
Barré- oder Tuhänschacht in
'Tuhán m NA g
Prager Bisenindustrie-Gesell-
Schalt:
Vrapicer Baue:
Vítekschacht bei Cvróéovic
Steléovesschaeht bei Stel-
Ludwigschaeht in Vrapic
Katharina(Gute Hoffnung)-
schacht in Vrapie .
Josefischacht in Vrapie .
Kladnoer Daue:
Wenzelschaeht in Kladno
Layersehaeht in Kladno
Coves i
Franzschacht in Kladno
Amaliaschacht in Kladno
Mayrauschacht in Motyčín . |
Jemnikschacht in Jemník
Actiengesellschaft Humboldt : |
|
"qm i GC d d
An den Schächten sind Dampf-Fördermaschinen mit bis 100 Pferdestärken W
Wasserhaltungsmaschinen von 30 Pferden bis zu der bedeutenden Stärke von 450 (Kübee
und 500 Pferdest. (Barré). Nebstdem sind Ventilatoren, die zum Betrieb bis 80 pferde
kräftige Maschinen fordern. Die Wassermenge, welche allenfalls durch die Wasserhaltung®
maschinen der 6 Schächte der Staatsbahn per Minute gehoben werden kann,
506 Hektoliter,
"efe des
ў
Schacht-
sumpfes |
in Metern |
129:0
276:9
276°9
2960
5100
kranzes
über dem
Höhe des
í
Schacht-
9
eo
D
3010
3394
3608
410*6
8577
2706
Anmerkung
Förderschacht bis zum Flötz 239 m.
1853 das Flötz durchsunken.
Wasserhaltungssehacht 1852 das
Flótz durchsunken.
Durehsank das Flötz 1854 in
278'8 m. Tiefe.
Durehsank das Flötz 1858 in
949:8 m. Tiefe.
Abgeteult 1858—1864.
1868—1871.
1868—1872.
n
»
Bis zum Flótz 85:3 m.
Bis zum Flótz 1517 m.
Abgeteuft 1847 — 1849.
Abgeteuft 1847—1855, wo sistirt;
dann 1857 niedergebracht.
Abgeteuft 1848— 1852
Abgeteuft 1859— 18692.
Abgeteuft 1873—1877 bis auf das
Flötz 512 m.
Abgeteuft 1872—1878 bis auf das
Grundflótz 475, bis zum Silur
504 m.
beträgt
k)
167
Im Ganzen sind Sehachtfördermaschinen (bei den drei Hauptbesitzern) 21 von
19 Wasserhaltungsmaschinen von 2820°, 6 Ventilationsdampfmaschinen mit 260°,
Ungezählt die andern Dampfkraftmaschinen zur unterirdischen Förderung ete.
Es verwendeten die drei Hauptbesitzer beim Bergbau im J. 1877—1878:
11008,
Menschen Maschinen Pferdestärken
Sr. M. der Kaise SUME may. qs 1910 10 1000
Dragon йыйын Gesellschaft ner “era 2320 13. — 15 1490
"seisenbahn-Gesellsehaft . . . -« - ; 3370 22 2210
600 ` 4700
Wobei die Pferde, die beim Bergbau verwendet werden, nicht angeführt sind.
Die Förderung an Kohle betrug im Jahre 1855:
Metrische Tonnen
Aus den Gruben des Kaisers Ferdinand d 110190
e der Prager Eisenind.-Gese ‚Use haft e 112010
i der Staatseisenbahn-Gesellschaft e 112260
—. 884460
Im Jahre 1858:
Aus den Gruben des Kaisers Ferdinand pica 153560
7 e 5 leg, mon ep etel, эш 204800
B б м Gr SEHR M 4. 9. | 15180
"433490
Im Jahre 1868
Aus den Gruben Ge Kaisers Ferdinand y TU а. 339020
" " N de РАО, ЧТ CIUS 587. i 326760
8 " " der SLE.G. i a 304050
۳ ` 969830
Im Jahre 1872:
Aus den Gruben des Kaisers Ferdinand e з Я 32623
o м 5 deg, ed tie en Zen Bt, EE ai в э 325206
? 3 - der SLE.G. NC UTE a ui 493830
1133350
Im Jahre 1878:
Aus den Gruben des Kaisers Franz Josef . . . . 325120
A 2 det PE LG te RT DI IRE 350570
" d 1 dur DERG. Ыз era - 564050
Auf Votvovie entfallen davon nur etwa 12530 t.
lli eine Di e Hangendflótze von geringer Müchtigkeit in der Umgebung von Sehlan haben
den Ha Milius пазь Bedeutung, da ihre Förderung verhi iltnissmässig gering i ist. n
Kohle angendflötzen zwischen Velvar, Schlan bis Kroudovä wird nur etwa 125000 t. (1878)
Blaho Jährlich gefördert, wovon auf die in dem Kartengebiete befindliche Grube von
ойе (Bar Riese) im J. 1878 14120 t. entfielen.
Vorhant Die Klein-Pitleper Mulde hat auch keine Wichtigkeit, € östlich das Flótz schon
nur ER und die kleinen Gruben nur die hinterbliebenen Pfeiler rauben, so dass
SE 1 westlich bei Železná eine schwache Forderung stattfindet, die aber bald gänzlich
ч dürfte, Die Förderung betrug in dieser kleinen Mulde in den Jahren 1871
' 1874 2330 t, 1875 2440 t 1876 2150 t. 1877 1830 t
R ^) Die Begründung dieser Kintheilung im Archiv der naturw. Landesdurch-
Bee E von Böhmen Bd. 1, 1869, Section 2, J. Krejčí Studien im Gebiete —
Name Ormation pag. "tesi Siehe auch Krejčí Geologie 1877—79 pag. 737 ete.,
PM auch die Übersicht der Fauna und Flora der böhmischen Kreideformation
T.
758
168
Schlacken von der Verhüttung dieser Erze in Banern- oder in Rennoófen
findet man häufig auf dem obersilurischen Plateau bei den genannten Ortschaften.
43) Siehe Väla & Helmhacker Eisensteinvorkommen in der Gegend von Prag ete
pag. 356—35
44) Wie z. B. die Gegend W. von Kostelec bei Hoefmanüv Міс, wo derartige
Erze theilweise noch jetzt gewonnen werden, und zwar für den Hochofen in Hedvigsthal
bei Tremosnie
N Archiv der naturwissensch. Landesdurchf. von Böhmen Bd. 1. 1869 Sect. 2:
Frič Palaeontologische ri hungen der Einzelnen Sehichten in der böhmischel
Kreidetormation pag. 185— k
Archiv der ee ous c Landesdurehforsch. v. Bóhmen, Bd. Nyon, 1878.
A. Frič Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. Di |" Welsio berger und
Malnitzer Schichten
41) Jahrbuch der geolog. Reichsanstalt, 29. Bd., 1879. Štúr: Studien über die
Altersverhültnisse der nordböhmischen iaunkohlenbildung pag. 137—165. Ebenso
Krejčí Geologie 1877—79 pag. 891—927, woselbst auch ein Verzeichniss der bom»
Tertiaer-F auna und Flora.
°) Archiv d. naturw. Landesd. v. Böhmen, Bd. 2, Abtheilung 2, Theil 2, 1874.
E, Bořický: Petrografische Studien an den Basaltgesteinen Böhmens pag. 62
49 pag. к
So DI Leer bett?
51) Trautschold, Über Eluvium: Zeitschrift der deutschen geologischen Gesell-
schaft, 31. Bd., 1879 pag. 578 ete. -Solche eluvialen Bildungen bildet die südrussiselié
Ebene, in welche das Rinnsal der Flüsse tief eingegraben is
Erklürungen
der Holzschnitte im Texte und der Profile auf Tafel T.
Fig. 1 pag. 10. Das ideale Profil dureh die Silurformation von 5 nach NW.
gehend ist aus Barrande's grossem Werke Bd. 1854 entnommen. Dei Theil in
Profile wird dureh ideal eingezeichnete Carbonse hic hten und die prevede "nii Kreide:
formation Kr, verdeckt.
Fi pag. 18. Die Ansicht des rechten Gehänges im oberen Theile de
Modraner Sc hlucht. Von О, gegen
V., also vom Schluchtanfang tiefer gehend, werde
Grauwackenschiefer mit eingelagerten Dioriten, di, Diorittuffen, 7 t, und mächtigen Seit
von grosskörnigem ( orat bei C' be merkt: diese Schichten, unter del o
Buchstaben de, C, t stehen, gehören der Etage O, welche umgekippt, a2 A:
uf den punctirten Dial n t und den schwarzen glimmerigen Grauwacken“
schiefern (Thonschiefern) der Etage Dd, bei d, aufruhen. Bei dem nüehstfolgende?
Zeichen d, aber sind die Thonschiefer der Zone Dd, durchsetzt durch die irdabruch-
spalte, welehe von hier gegen Krö-Kundratic fortsotzt und die bedeutende Dislocation
verursacht, Es fehlen hierselbst desshalb die Quarzite dy, weil sie innerhalb des Brut е;
liegen und nur d, kommt zuerst in gestörter, dann d, in etwas weniger zerstörte
Lagerung normal aufgelagert vor.
ln Zar-
Fig. 3 pag. 11. Grauwacken zeigen unter dem Rasen nur transversale аи
8?
klüftung, welche die Schichten zur Gänze verdeckt. Etwas tiefer ist aber die transve
Zerklüftung nur angedeutet, während die Sehiehtung ganz deutlich zum Vorschein W
169
E)
pag. 27. Die am Ausbisse umgekippte Lagerung sämmtlicher Silur-
und d,, d, in der Nähe der Brda-Hauptbruchlinie, welche zwischen C
Fig.
Schichten d,
und d, fällt,
Fig. ig. 27. In der NO. Fortsetzung des Zuges von Fig. 4 liegt in dem
assorriss von Bänd gegen Zäböhlice, dieser Schnitt in der Richtung der erwähnten
Bruc chspalte. Die horizontale Überlagerung gehört untereenomanen, zu weissem Thon
рее Schieferthonen und zu Kies zerfallenen Sandsteinen an
Fig. 6 pag. 27 ebenso wie Fig. 5, jedoch an einer КЕШТП Stelle, also noch
Weiter gegen NO
Fig 7 pag. 30. Das durch den Ohrbinastollen aufgeschlossene Chrbinagehänge,
Yechterseits vom Libeöover Bache zwischen Libeöov und Svárov. C die phyllitähnlichen
Grauwackenschiefer der Etage C, rechts von 1 die Zone von quarzigen Grauwacken
TH Grauwackensandsteine, welche nahe unter 1 an andern Orten Lingulareste führen,
zu den tiefsten Schichten der Zone d, gehören), # Diabastuff, in welchem 3 Lager von
= Haematit eingelagert und zwar 1 und 3 das 1te und 3te, das zweite inmitten
| der Figur kein Zeichen. Weniger bedeutende Verwerfungen disloeiren die Lager;
NT schwarze Thonschiefer, in denen + ein Diabastufflager im Hangenden vorstellt,
er dann die Quarzite d, gelagert sinc Е
Recht ig. 8 pag. 31. Die ganze Breite des Zuges Dd, zwischen C md d, eingelagert.
i 8 von 1 sind quarzige Grauwacken m" Liegendstes dor Zone d,; in den punetirten
Kuh tun sind die drei Erzlager 1, 2 (?), 3 (2) eingelagert. Unter der Zone d, ruhen
"cen parallel gestrichelte eme Die Lager 2 und 3 sind desshalb mit ?
84 en, weil sie wegen geringerer Mächtigkeit nieht ganz mit den gut bekannten Lagern
nd 3 Из en sind.
9 32. Über C ruht rechts vou 1 der quarzige Grauwackensandstein,
o" iuter 1. mit deg lamellosa Barr. 1 und 2 sind a in Diabastuff; 1 ist
Sehr T, nur in nn Lagernestern an dieser Stelle zum Vorschein kommend; 2 ein
Bien, al EES Erzlager, eigentlich nur mit Erz, nämlich төл Haematit imprao-
aube schwarzgraue schiefrige Diabastuffe.
Sonder Fig. es "ei 32. Der Maassstab ist nicht yty was ein Druckfehler ist,
eniti öte Lager östlich vom Schacht IV. bei Svárov. mrs rothgraue
Lg need (Mandelsteine), èz rothgrünliche Diabastuffschiefer, $ graue,
nd grüngestreifte, r EN èz rothgrün gestreifte, è rothbraune, 3 graue,
SS)
E : run :
Dis und grünliche, & rothbraune, r rothbraune und grünliche, z grünliche, mb weiss-
у» "eeng, (Mandelsteine). Die erh Schichten stellen die Bänke des Erz-
Be | graues armes halbtuffartiges Eız, thoniger Haematit, 588 kleinoolithischer
"lia ig nn, v grossoolithiseher, c dichter fester Haematit, rother Haematit,
ер da mit kleinen Oolithen, und auch mit schwarzem Schiefer verunreinigt.
Deen 1 1 pag. 33. Das Hangendlager in „v Jakubinkách* bei Оһуйауа. Im
и Зи Liegenden ist b, b graugrünlicher Diabasschiefer oder Diabastuffschiefer,
augrünlicher Mandelstein (amygdaloidischer Diabas) r,r,” Erzbänke von
SR Ber noolithischem Erze (Siderit und Haematiterz, sonst fälschlich auch Cha-
8. bei he 12 pag. 34. Ein Durchschnitt von N. naeh 8. . (bei Truhlärka) und
Jm Sie sind horizontale Schichten des газанан р ES ntereenoman,
durch hut noman, Û Unterturon. In den Schichten O, welc 16 bei р ufkovka vielleicht
heeten : mählihen Ü bergang mit d, verbunden sind, ist p ein nicht mächtiger Felsit-
henden. ia n d, 8. vom Särkabach, ist eine bedeutende Verwerfung, indem im Han-
inks yo оа d, die Etage C mit einem Quarzporphyrstock zum Vorschein kommt, welcher
ї va 1 Beránka = Diabastuffen der Zone d, (die bei Vokovic Erzlager enthalten)
1
dann nde tritt, Rechts von der Beránka sind schwarze Thonschiefer der Zone d
E > Thonsehiefer d, und quarzitische glimmerige Grauwackenschiefer d
‚ag. 35. C in Grauwackenschiefern der Etage © befindliche Lydite,
und Diabase mit undeutliehen Erzlagern (Impraegnationen), dann
Fi
à 13
rauf Digit Me
| 170
|
| | schwarze Grauwackenschiefer, beides zu d, gehörig. Unter dem Zámeček sind Quarzite del
E Zone d,, in der Moldauthalflüche aber Grauwac kenschiefer d, und dj.
| Fig. 14 p. 36. Die Hügelerhöhung Zabity, welche N. aus Lyditen der Etage
| C besteht, südlich einen Theil der Zone d, zeigt, die jedoeh von Lehm bedec kt ist.
! xæ sind grobkórnige quarzige Grauwacken, theilweise vo db artig, in der Mitte
| kleinkörnig, еа ichen bei æ kleinkörnig. £ im Gemenge von rothen Sandstein und
HI Diabastuff n t Grauwackensandatelngeröllen; t ist der Vertreter der erzführenden Zone.
an
i Das See der hier am Kopfe stehenden Schichten wegen der Lehmbedeckung
| diesem Orte nieht ach sicher
15 p. 37. Unter der Žižkov (Vorstadt) Strasse ist eine Verwerfung, so dass
N Pig.
A unmittelbar d, neben d, gelegen erscheint. Unter dem Ort Žižkov ist ein Rest zerfallenet
ү | Kreidesandsteine, welche in Volsany gleichfalls erscheinen. Die sóhlig gelagerte tiefere
F Schicht unter Volšany ist zu Thon zerfallener Sehieferthon, die punktirte Schicht zu Sand
| 1 verfallene Here, beides Untercenoman.
| | Fig. 15 pri Der ohne Erklärung der Zeichen verständliche Sehnitt bei Hostivaß
ui wo die Zone d, eine e starke Falte zeigt. Im Botiöthale sind Schichten von dj, ©
| | im — als selake nicht bezeichnet erscheinen,
Fig. 17 39. Faltungen des Untersilurs zwischen Dubeč und Netluky.
Fig. 18 * 40. Falten unter dem gewesenen Rossthore in Prag.
| Fig. 19 p. 47. Die Tagbaue im Chamoisitlager bei Nudie (Chrastice), wie 810
ы J. 1872 sich darstellten in der Richtung SN. durehschnitten. Ch das COhamoisitlage!
| in der Strichelung noch anstehend, sonst abgebaut; im Liegenden und Hangenden glimme“
vid Grauwackenschiefer der Zone d} Der Stoss o o des Tagabraumes No. IL ist dargestellt in
| Fig. 20 p. 47. Ansicht des südlichen Stosses im Tagabraume Nr. IL. von"
| nach W, Die horizontal "as. Me Schichten sind das Liegende und Hangende aus di
bestehend, das vertikal gestrichelte ist das Chamoisitlager, welches vielfach verworfen
erscheint, ANS Шашкин, durch Bergbau veränderliche ist weggelassen,
21 p. 52. Der Durchschnitt zeigt unter dem Buchstaben B von ван
die Richtung der Silurachse. Bei Běchovic sind noeh in d, die oberen Quarzitsa
synklinal gelagert. Die horizontale Deeke zwischen dem Böchovicer Bahnhof und I
dann zwischen Kräloviee an Nedvézy stellt zerfallene oder noch dr Miete
c ج ho Kreideformation vor. Die Falte bei Hájek entspricht der Falte in
|
p. 99. » Sehichten C sind = dem Rasen beinahe durchgehends “ ansversal se Mei
gb
| welcher d die wahre Lagerung derselben nicht immer zum Vorschein kommen là
p ein Quarzporphyrgang darin. cw in der Zone d, NNW. von Tehov sind Cusert anitschiefot
g Granit, co Oorsit. "Theilweise ist der Durchschnitt ideal gehalten.
| Fig. 22 p. 71. Zwei nur skizzirte Durchschnitte im Moriner Thale zwisehe!
\ Mofina und Budian um den bedeutenden Bruch der Richtung Koda-Lochkov der Kalk“
etage @ sure pe Sehiefern im Barvinekrücken zu zeigen,
\ 23 p. 83. Die Hauptbruchlinien des Silurs W. von Prag; die Nebe subrüch?
| oder len nd nur unvollständig angeführt, nämlich nur do wo dieselben dëi
en ist
| sicher erkannt sind. Die jüngere Bedeckung dureh Kreide- und Carbonschicht
dort шне, wo ein Bruch zur Deckung kommt 99)
| Fig. 24 p. 86, fig. 25 p. 86. Derselbe Koda-Lor: hkover Hauptbruch KE fig. ? kó
E E О. von Srbsko bei der Theilung der Srbsko- Schlucht in drei andere; und Du n Vol
| Kuchafe, wo überall die Schieferetage H an den Kalketagen F f oder Gg, eti
p. 87. Der gleiche Hauptbruch nahe БО. bei Malé Kuchare. 60
| Fig. 27 p. 89. Schnitt längs der Thalschlucht von Volks Chuchle gegen ЖАЛ
І (Pridoli). Ein Bruch, der mit dem Koda-Lochkover Hauptbruche in irgend e
sammenhang stehen könnte, disloeirt die Schichten Ee,. Bei Slivenec bedecken d
| mane Sandsteinschollen ce das Silurkalkplateau. jn
Fig. 28 pag. 108. Es sind nur die Haupteinhaue des westlichen Theiles e
Brandýsek an bis Libosin bezeichnet, weil die östlichen zwischen Brandysek pis Kr? es
e Wichtigkeit besitzen, da dieses Feld ohnehin im Vergleiche zum Ersteren kohle
о ошо“
171
Arm ist. Die SW. von Mékovie, dann SSO, von Blevice verzeichneten punktirten Ovale
bedeuten Silurerhabenheiten im Carbon. Wie man bei Votvovieo sowie zwischen Stelčoves
Und bis über Kročehlavy sieht, fällt der Ausbiss des Kohlenflötzes N. von der Grenze des
Silures mit dem Carbon zusammen. CH bedeutenden Windungen des unterirdischen Aus-
bisses Dei Duby, Oujezd, N. Štëpár Kladno sind unterirdische flache Silurvertiefungen,
1 2 sich das Kohlenflötz NEUTRA, ihrer Flüche angelagert hat. Die mit Tab. I.
und ] bezeichneten Linien beziehen € auf Schnitte auf der Tafel I. Tni den
Minen Figuren-Nummern, also Fig. 7, 7 AA, Fig. 8, Fig. 9, Fig. 10, dd
'aden Linien mit der Aufschrift Fig. 29, Fig. 31, Fig. 32 beziehen sich e die
hnitte im Texte pag. 109, 110, 111.
Fig. 29 pag. 109 stellt einen Schnitt des Kladnoer Hauptflötzes zwischen dem
von Schacht westlich und dem Layerschacht, der noch weiter gegen О. abgetäuft ist,
xs 1 der Figur legt sich das Flótz, welches an Mächtigkeit bedeutend abnimmt
fa Y. auf einem unterirdischen Silurrücken (hügel) an, von dem es gegen O, ab-
oU Mera verworfen wird, indem es zugleich an Mächtigkeit zunimmt, je flacher es
шн erscheint. Nahe dem rechten Rande folgt mitten zwischen dem Layer- und
lie Schacht eine bedeutende Verwerfung mit der hier павича Sprunghóhe auf.
fundene ähe der Verwerfungskluft biegt sich das Kohlenflötz in der Richtung der stattge-
en Senkung desselben. Die Zwische nmittel BP gei. erlaubte is Massstab nicht.
Fig. 30 pag. 124 stellt einen D | { sefi- zum aufge-
us Wise acht in Kladno vor. Diese Done. dili in die Linie AN E L Pig. 9
pag. 108. Ebenso ist diesor Theil in kleinerem Massstabe auf Taf. I. Fig. 9
Josefischachte gegen zu nimmt mit der zunehmenden у auch die
Ce it des Lagers zu, in welehes sich immer mehr Zwischenmittel einschieben.
^61 wird auch das Verflächen gegen die Tiefe ein sanfteres. Die zahlreichen Ver-
xd ek nicht bedeutend bis auf jene, welche S. vom Josefischachte zum Vor-
di
betre
ie
Holen
Fi
MES
auf
2.
Die Ма, n du. jw. 110. Das Kohlenlager an einem ger ant Silurhügel anliegend.
Auf o m Kom ist hedeutend verringert, Verwerfungen zahlreich, die Zwischenmittel, bis
Orlitten he verschwunden, Das Zwischen сл zeigt ebenso wie ‚das Kohlenflötz
einer St. Islocationen. ‚Diese Figur ist nach der Linie Fig. 32 auf Fig. 28 pag. 108
Strecke nach gezeichnet.
Fig 39 Fig. :32 pag. 111. Streckenulm mit dem Kohlenflötz in der Richtung der Linie
N Fig. 28 pag. 108. Die Streeke ist gebogen, sonst könnte das Lager nieht
Silurgostes, Ven zeichnet erscheinen. Je näher die Strecke dem unterirdischen Hügel aus
Wird send sich nähert, desto mehr schrumpft das Flötz in der Mächtigkeit zusammen,
mittel о 1 Geh zahlreichere Klüfte verworfen, büsst theilweise auch die Zwischen-
es sich endlich am flachen Hügelgipfel ganz auskeilt, um an dem andern
tchänge ар n Oujezd-Duby zu) ebenso zu erscheinen, wie er in der
aufgehört ha
‚lichten Di, 33 pag. Lë Rechtes 'Thalgehänge bei Cvrčovic (bei Vinoř) auf Silur-
d, die Schieferthone und feinen weissen Sandsteine ce, mit Kohlennesterchen
Mon tiefsten Untercenoman (tiefste Perucer Schicht) angehören. Darüber
andsteine (Quader) mit einer Einlagerung von grobem Conglomerat ce, p,
bröckelung die losen zerfallenen Kreideschotter entstehen. ce Æ sind grünlich-
‚cenomane (Koryeaner) Quadersandsteine mit Meeresversteinerungen, Oberflächlich
Yuadersandsteine durch kleine Gruben als Verwitterungserscheinungen ausgehöhlt.
Wise (
оше.
"ig
"9 send die
iud die `
[
н der Figuren auf der lithographirten Tafel І.
at Die Figuren 1—9
eine
nem solchen p
: 9 sind im Massstabe von
Fi 140000 gezeichnet
NI eg Ki tellt die Ansicht des linken Berounka- (Litavkaufers) von Staré hutě
Die inmitten der Zeichnung unter dem Sehnitte ein-
Hagen? die Figuren aber 10, 11 in
is über Budhan vor,
172
gezeichneten kurzen vertikalen Striche mit der Nummerirung eutsprechen den Eisenbahn-
telegraphenstangen des entgegengesetzten rechten Ufers. Der Schnitt ist nicht in gerader
Richtung gezeichnet, sondern nach den Flussbiegungen gehalteı
Bei Althütten und сыз dem Plešivec sind bedeutende Disloeationen im Gebiete
der drei Zonen Dd,, d,, d}, welche der Hyskov-Prager Hauptbruchlinie und den Nebel
brüchen entsprechen. Das in Dd, (links von Althütten) eingezeiehnete Erzlager 7" entspricht
dem Streichen, wie es bei Chyhava zu beobachten ist. Vom Ple&ivec flussabwärts folgen
die Zonen in natürlicher Reihenfolge und wenig gestórter Lagerung auf einander, indem
sie an den Plateaus durch zerfallene pss hotter bedeckt werden. Zwischen Listice
und Kozel bedeutet der weisse Strich in den Diabasen die höher gelegenen Alluvionem
Die zwischen Kozel und der Mündung des Kačicer Baches am Ende der Set, Tvanschlucht
zwischen Ee, und Ff, eingezwängte Diabasmasse Ee, entspricht der bedeutenden Disloca
beim Wächterhäuschen Nr. 33 zwischen Telegraphenstänge 125 bis 128 des rechte
Ufers, Fig. 2. Nach mehreren unbedeutenderen Verwerfungen zwischen der Mündung pi
eno
St. Ivansehlucht und der Srbskoschlucht folgt die Koda-Lochkover Hauptbruchlinie, wel
das rechte Steilgehänge der Srbskosehlucht er Zwischen Srbsko und Budnany
folgen Antiklinalen und Synklinalen. Die Zone Ee, oberhalb Budhan ist nur scheinbar
so mächtig, wie die Zeichnung zeigt, da dër Schnitt ziemlich dem Streichen genähert ist.
Fig. 2. Die Ansicht des rechten Ufers der Berounka (Litavka) zwischen Beroun
und Krupná, Flussabwärts folgen hinter der Lítavkabachebene, auf welcher Beroun steht, ie
tieferen Schichten des Obersilures, welche in der Tetíner Schlucht bedeutend dislocir!
sind. Von der Tetíner Schlucht tiefer folgen bedeutende Verwerfungen durch Diabas
welcher wahrscheinlich jünger ist als e,. Beim Wächterhause in der Nähe der Brücke
über die Eisenbahn ist GC Verhältniss gut entblösst und in der Figur über d
Längsschnitte im Massstabe von 1/,, уо vergrössert gezeichnet. Noch weiter abwärts folg
Antiklinalen und Synklinalen bis zur Hauptbruehlinie Koda-Loehkov, wo der Kode
das rechte Steilgehänge der ae 'hlucht bildet. Über dem Wächterhause Nro. 28 g ist
unter dem Kodaberge, der hier aus f, besteht, g, mit einem Fetzen von darauf erhalt
gebliebenem H scheinbar ананг Allein es ist dieses nur die Folge einer Ne
kluft des Berounkathales, indem der dem Flusse nähere Gehängetheil durch er a
herabgerutseht erscheint, Zur Versinnlichung dieser Lagerung ist dieselbe dem Schnitte
AA entsprechend in Fig. 2 AA dargestellt. Flussabwürts von dem Kodah: арыт
folgen Synklinalen und Antiklinalen, die selbst theilweise isoklin sind und in der
stfevíci" bezeichneten Stelle so gut entblósst erscheinen. Die scheinbar mächtigen Se nichte en
f, streichen ziemlich nahe in der gleichen Richtung der Eisenbahn. Es sind, wei dor
Massstab dies zugelassen hat, die höheren röthlichen Kalksehichten f, von den tiefere!
weissen oder grauliehen durch Farben unterschieden. 2
Fig 3. Die Ansicht des rechten Moldannfers von der Einschicht Jarov (gege.
über Strnad) bis in die obere Neustadt Prags. Da die Moldau hier ziemlich MES
die SN. Richtung besitzt, so hat die Ansicht der Uferwünde denselben Verlauf. Bei: Jaro
z d due е r
durchsetzen wenig mächtige Minettengünge die von der Silurachse verflüchenden er
909
silurischen Grauwackenschiefer, welche der Etage О angehören dürften. Müchtige L a
gänge (Stöcke) von Quarzporphyr und Diorit durchsetzen diese Schichten hier pis 7
plötzlichen Hauptbruche derselben (Brda- Bruch) oberhalb Zaluzanka. Die Schichten die
zwischen Zaluzanka und Komořany, die vielfach gebogen und verworfen sind, zeigen 3
Folgen dieses Hauptbruches, indem sie noch im Bereich der Wirkungssphäöre dess T
liegen. Die Sande zwischen Komoran und Modřan gebóren dem Alluvium an. Dei Wes.
ist in der Zone d, eine Colonie von Seeche die in der Mitte dureh e
ә
Diabaslager zweigetheilt wird, sowie auch eine solche bei der Schmiede unterhalb.
©.
==)
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[es]
Kä
vicky ee Letztere mächtigere Colonie zeigt sich hier aber verworfen.
zeigt der steile Felsabsturz eine weniger bedeutende Verwerfungsspalte, ine
К шшде нон ausbeisst, Die obersilurischen Kalke bei Dvorec "s B: iu
einseitige Mulde vor, indem im nördlichen Muldenflügel Verwerfungen eine steile elt
hervorbringen. Bei Podol tragen die Plateau von d, letzte Reste von serfallenen
un
173
Cenomanen Schichten aufgelagert. Die Zone d, ist aber bedeutend verbogen und disloeirt
dureh die Wirkung der Nebenklüfte der Hyskov-Prager Bruc hlinie, welche mit dem Moldau-
thalbruche theilweise sieh kreuzen. Die erhöhte Lage der oberen Neustadt Prags ist durch
die unter dem Emauskloster zum Vorsehein kommenden ebenfalls disloeirten Schichten
der Quarzitzone d, bedingt. Bei dem Strafhause lagern sich schon Alluvialbildungen an.
Dor Theil des Durchsehnittes zwischen Vinice und Dvoree ist entlehnt der Pl. 1 Fig. 2
in Bar 'ande, Défense de Colonies IIl. 1865.
Fig, 4. Ein Querschnitt dureh das Silur angenähert senkrecht zu seiner Achse
von SSO, Sach NNW. in beinahe gerader Linie dem linken Gehänge der Schlucht von
Karlstein (Fig. 1) naeh über das Bubovieer Kalkplateau in das Kačicer Thal und zwar
ebenfalls dem linken Gehünge nach. Zwischen dem Beleter Thale und der Mühle bei
Pou učnik (auf dem Schnitte steht Wehre) ist die aus zahlreichen Graptoliten- und Diabas-
lagern bestehende Colonie von Hlásná Třebáň im Ufer des Berounkaflusses sichtbar und
von da unter dem Fluss streichend. Die obersilurisehen Kalke bei Karlstein zeigen
Dinge: und Biegungen. Durch den Barvinek geht die Koda-Lochkover Bruchlinie.
oh. ubovieer Kalkplateau bilden Antiklinalen und Synklinalen. N. von Caen ver-
Meu aber sümmtliche Silurschichten gegen die Bilurachse. 381 Hinkoká nnter der
M: tava erscheint das Chamoisitlager, dessen Fortsetzung in Nudie eine bedeutende
in Ke erlanbt. Die untersilurischen Schichten ME plötzlich mit steilem Verflächen
Ma er Thalsehlueht von Draheléie gegen das Kačice ег Thal оре erhalb Chrustenie. Es geht
sir Hyskov-Prager Hauptbrueh durch, denn im Liegenden folgen unter d, noch
Ken von d. dann die durch die Nähe des Hauptbruches sehr dislocirten Schiehten
İS gegen das Thal ven Auhonie, von wo aus bachaufwärts die I ‚agerung eine normale
^ N r
Unter d, folgen dy, d, und C. Im Karabiner Thale erscheinen die Ilaematiterz-
дац. 2 im Diabastuf (Mandelstein) und i an der enee zwischen Seren und den
arzigen festen conglomeratartigen Grauwacke eingezeichne Der nördliche
SCH des Schnittes Fig. 4 ist schon Ve ырк der naturwiss. Lande EM von
men Bd, I., II. AbtheiL, 1 Theil Tafel IL. Fig. 1 gezeichnet worde:
lu gs Fig. 5. Der Schnitt von Dusnik bis s gegen Ohoted folgt der Richtung von NNO.
folgend. SW. von sdb an immer dem dem linken Gehange des Radotiner Baches
Nach inde on Ohoted aber geht is Sehnitt des dem linken Bachgehänge bis Radotin
de lites m er allen Biegungen des Radotiner Baches folgt. Von Choteé geht der Schnitt
ersehei m ^ ‚bis gegen die Mühle u Nu von da aber SO. bis Radotín. N. von Duiník
beim COH Mera aeg durch Kreideschichten verdeekt, deren zerfallene Reste sich tiefer
dentriedhof und ober der Buryanmühle im Choteder Thale finden.
lager: h ni Chrastice zwischen Dainik und Nase erscheint das mi üchtige Ohamoisit-
Tn. DE die Colonie von Gra 'n und Diabasen in d,. Bei der
Bachabw; em e geht das Sideritlager nahe der Grenze zwischen Ee, und Ee, aus
des T Ans miden die Obersilurschichten Synklinalen und Antiklinalen bis über die Mühle
Di igi Su die mächtigen bröckeligen Grauwackense hiefer, in ‹ deren Hangendem
an DM x Jiabastuffe Lager bilden, mit den darüber gelagerten „Kalken G, plötzlich
Bae erwerfungskluft enden. Von Choteé bis gegen die Kopanmaschlucht lauft der
надае Streichen der Schichten naeh, wesshalb dieselben in dem jachabhange nur
Schalter. Um geneigt erscheinen. Die Zone Gg, enthält kurze Lager von pre einge-
ect die Lagerung in den gut entblössten Schluchten ,panáéková rokle“, Kopanina-
|, Schlucht des Slivenecer ge zu zeigen, sind demselben Sehnitte nach
BB В, CC i in der Richtung von NW., N, und N. geführt und in den Figuren 544,
deoa Т, gezeichnet. Es zeigen w ceo. Sehichtenbiegungen und Verwerfungen,
Sandsteir n das Obersilur hier so reich. is st. Theilweise auch überlagernde zerfallene Kreide-
leder Ver a der Sehlucht des prede Marmorbruches hoehabwürts zeigen sich
der TER en von ‚denen die bedeutendste „u umučeného dubu die Richtung
die Sehiel EENG Bruchlinio besitzt. Von hier an bis zur Ebene von Radotin behaupten
iten die natürliche Aufeinanderfolge,
ü
174
Der grösste Theil dieses Schnittes, von der Tachlovieer Colonie bis Radotín
nämlich, dessen Zusammenstellung durch unseren grossen Meister Barrande von aller-
grüsster Wichtigkeit für die Kenntnis des Schiehtenbaues unseres Silures war, da erst
nach Bekanntmachung desselben ваар Arbeiten auf dieser Grundlage versucht werden
konnten, ist in Défense des Colonies III. Pl. 1 Fig. 6 enthalten.
Fig. 6. Ansicht des linken Moldauufergehänges von Velké Chuchle an bis pubna
bei Prag. Das beinahe kahle Gehünge zwischen Lahovka und Velké Chuchle zeigt die
Colonie Haidinger SW, vom Wächterhause Nro 5. Über Quarzitschiehten der Zone d;
lagert Diabas, darüber in unbedeutender Mächtigkeit Grauwackenschiefer und € ані
Graptolitenschiefer mit vielen Rastriten. Näher an Velké Chuchle ist die enige”
bedeutende Colonie Krejčí, aus einem Lager von Graptolitenschiefer mit Mn er
Kalkeoneretionen bestehend. Nahe S. von Velké Chuchle ist die sichtbare Verwerfung 1!
Dd, vielleicht eine Nebenspalte des Koda-Lochkover Hauptbruches. Zwischen Velké Chuchle
und Vyskočilka folgen zahlreiche Verwerfungen, wodurch d, wiederholt zum Vorschein?
kommt. Dann erscheinen die Schichten in natürlicher Reihenfolge, wenn auch gegen das
Hangende bedeutend wellenfürmig gekniekt. Eine Verwerfungskluft zwichen f, und fr
deren Fortsetzung in Branik zu suchen sein dürfte, macht der Schie »htenfaltung ein
plötzliches Ende. Unter Hluboéep geht die Silurachse; die höchsten Silurschiehten &
und g, erscheinen im Eingange des Hluboéeper Thales gezeichnet, weil sie jedoch nicht
n der Richtung des Schnittes liegen, sondern hinter garia also W., nur ohne Farbe
angedeutet. Die Synklinallagerung ist ganz deutlich. Zlíchov ist auch der
Schnitte gelegene (demnach O. davon) Hügel mit der Zltehover Kirche, in welcher
und g, erscheinen, gezeichnet. Die Untersilurschiehten zwischen dem Pilsner Bahn
und dem Kinsky'schen Garten sind bedeutend disloeirt, weil sie im Bereiche der Мерез
klüfte des Bruches Hyskov-Prag liegen, welcher 8. von dem Kinsky’schen Garten in déi
Nähe der Citadelle streichen dürfte. Das Plateau des Petřín (Laurenziberges) pilde?
söhlige Schichten der Kreideformation. Zwischen Bruska und Bubny interferiren ir
Moldauthalspalten mit den Nebenspalten des Hauptbruches. Der Sehnitt Fig. 6 geht
r 1n
Lahovka bis Zlíchov NNO., dann N. bis auf die Prager Kleinseite, von wo e
Richtung ONO. im Belvederegehänge einbiegt.
Um den Schichtenverlauf in der Mitte EN SACH in Hluboéep zu zeige"
wurde hier noch — den Buchstaben AA, N, 1 S. vom Hlubočeper Thale, weite
gegen W. von der in Fig. 6 gezeichneten, aber DE fürbig dargestellten Silurmnld?
gg, ein Schnitt der Pl. 2 Fig. 1 (Barrande Défense des colonies IIT, 1865), vae
beinahe gerade von 8. nach N. gerichtet ist, entnommen und in Fig. 6 A, A йад
Der Schnitt ist ziemlich parallel zur Moldauriehtung geführt und vom linken Moldau er
annähernd 1 Km. westlich entfernt gezogen.
Fig. 7. Durchschnitt dureh die Schichten der Carbonformation nieht tie
dem Ausbisse des Kohlenflótzes im linken Gehänge des Zakolaner Thales N. bei Volvo
vorbei, wie es auf Fig. 28 pag. 108 in der Sehnittlinie dargestellt ist, Es ist die 25
lagerung des Kohlenflötzes gerade an solchen Stellen erfolgt, wo im silurischen Grund
gebirge seiehte Vertiefungen zum Vorschein kommen,
f unte
Mn E
Fie. 7. AA ein auf diesen normalen Schnitt. in der Richtung NW. А, А =
von Vokovie, vom Ausbisse des Flötzes aus bis zu der bedeutenden Verwerfung, Wer
i
der Sehnitt bei dem Wetterschacht zeigt. Der Durehsehnitt stammt vom Berggese
renen F. Havel. 7
Fig. 8. Schnitt der gebrochenen Linie zwischen Michael- Vítek- Wenzel A
Vrapie) Maria-Antonia-, Ludwig-, Katharina- Prokop-, Layer-, Franz-, Am: aliasehachh o
es Fig. 93 pag. 108 andeutet. Der Durchschnitt trifft das en in on V
100—950 m. unter Tage und geht annähernd dem Streichen der Car rbonformation ne i
Im NO. Theile ist das Grundflötz neben dem Hauptflotz на in der Wu
Fortsetzung aber ist nur das Hauptflötz überall, das Grundflötz, obwohl es nieht Tid
nur stellenweise aufgesehlossen, so dass es nieht gezeichnet erscheint. Die E ntwickt
=
175
des Flötzes in Grundgebirgsvertiefungen kommt hier ebenfalls zum Ausdruck, wenn auch
Spätere Verwe rfungen noch bedeutende Dislocationen verursachen.
Der Flotztheil AA zwischen den Bohrlöchern und dem Vitekschacht ist näher
dem ao, also durch einem dem vorigen parallelen aber mehr gegen SO. entfernten
Schnitt 1 Fig. 8 AA dargestellt.
E Jasselbe gilt von der ee zwischen BB, das ist dem Katharina- und
Prokopi- Schacht, welche in BB in einen gc egen den Ausbiss SS gerückten Schnitt,
der zum Vorigen etwa parallel läuft, in Fig. 8 BB dargestellt i
Die Zusammenstellung dieses Schnittes on wir em Mitwirkung des Ober-
puer Švestka
ig. 9. Se hnitt durch den bestandenen Josefi- und Wenzelsschacht, den Layer-,
Dun, Kübeckschacht dem Yersläche n des Flótzes, etwa inmitten einer Kohlenbucht
РЬ, in der Richtung von S. nach N. mit einer Abweichung ‚gegen W. gezeichnet. Das
^ nimmt gegen die Tiefe an Verflächen ab, und an Mächtigkeit zu. Nur in den
ds gehn. Stellen kommt die Carbonformation zu Tage, sonst überlagern
e Kreideschichten.
Р, > Fig. 10 stell, den Querschnitt zwischen den Schächten Prokopi, Thinnfeld,
Horizont; Engerth, Besson vor, also in der Richtung einer gebroch reg Linie, deren
zahlen EH Verlauf Fig. 28 p. 108 zeigt. Die Verwerfungen treten in diesem Schnitte
a
M; 11. Schnitt nach der фы үм Linie Amalia-, Bresson-, Engerth-,
ranse rh i mehr dem Verflächen nach gerichte
Einige auffallende Druckfehler.
!) nach Sehluss der Aufzählung der
Dua Auf pag. 8 soll das nos uu
mm ung der Silurformation stehe
М In Fig, 10 ist der Манна nicht yip sondern qty
M. Die Richtung des Sehnittes in Fig. 12 von Truhláfka im Břevnover Thal ist
Dag an on NNW. nach 680.
pag. au Die Richtung des Sehnittes in Fig. 13 ist NNW. nach 880,
pag. a9 > Holzschnitte ‚soll unter der Botič-Mühle das Zeichen d, stehen.
pag. AT. Ge der Aufschrift des Holzschnittes steht Dubec statt Dubeč.
Dag. рә. п Fig. 20 statt a'a’ soll stehen «a.
952. Im Holzsehnitte Fig. 21 fehlt unter Hájek das Zeichen d,.
pao d
B. Hr 9
› Fg. 25. Zwischen Gg, und H auf der rechten nn des Holz hnittes sollen
Dag e, den zwei Striehen die Buchstaben Ff f, steheı
; £08. In Fig. 28 ist der Wenzelschacht in Vrapic mit dem Maria-Antoniasehaeht
verwechselt, sowohl in der Xylographie als im Druck.
~ سے e mg — MM LL ر و IIM
ANHANG.
BESCHREIBUNG EINIGER GESTEINE
AUS DEN UMGEBUNGEN VON PRAG.
VON
PERGINGENIEUR PROF, Fun, MEeLMmHAcKER,
Dieser Anhang enthält die Beschreibung einiger Gesteine der
Umgebungen von Prag, namentlich eruptiven Ursprungs, die schon Anfangs
1878 nach Vollendung der Aufnahme der geologischen Karte vorgelegt
Wurde, aber wegen Ungunst der Umstände früher zum Drucke nicht gelangte.
Alles, was auf die allgemeinen Lagerungsverhältnisse sich bezieht,
St in den Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebungen von Prag
niedergelegt ; in diesem Anhange ist nur ein Theil der Gesteinbeschreibungen
Nusgeschieden, deren Einreihung in den Text der Erläuterungen wegen dem
Qusführlicheren petrographischen Detail nicht passend erschien.
Die Granite sind hier nicht beschrieben, wiewohl sie unter den
Tuptive
esteinen den grössten Flächenraum einnehmen, weil das Hauptmassiv
derselbe
i n doch ausserhalb der Karte gelegen ist. Das zum Verständniss
t Karte Nöthige ist übrigens schon in den Erläuterungen berücksichtiget
Worden,
treten,
Diabasporphyre entwickelt erscheinen, sind hier vorläufig übergangen
Worden, 1)
Auch die Diabase, welche in verschiedenen Silurschichten zu Tage
und theils als körnige Diabase, theils als Diabasaphanite oder auch
ү Der Basalt, welcher nur an wenigen Orten zum Vorschein tritt,
ur 1 VM 7 e
de schon früher beschrieben. ?)
у Nur die übrigen eruptiven Felsarten der Umgebungen von Prag,
П rs Xn e А у А
Syenit, Minette, insbesondere aber die durch verschiedenartige Abarten
Ye t 3 t
ГЇ өт SR e 2 :
| etenen Quarzporphyre und Diorite, werden hier angeführt, da sie wegen
rep "P se " x i4 ^
» früheren mangelhaften Kenntniss zu einem detailirteren Studium
оска { e , ` :
ckten, welches ich in den Pausen zwischen den Aufnahmsarbeiten
ШИЛ ?)
| Als Anhang sind noch die Beschreibungen einiger ursprünglicher
K d D D
"Ystallinischer
und einiger klastischer oder Trümmergesteine beigefügt.
I. Einige Eruptivgesteine der Umgebung von Prag.
Der Felsitporphyr
Shu Druptvgestein, das seltener in Lagern, also in + Decken oder
i I | apes aber in Gängen zwischen der transversalen Zerklüftung, demnach
Seine E Lagergüngen oder in eigentlichen, die Schichtung der älteren Ge-
Behir Kb E V orsono komm, Das Alter des Ё elsitporpiryres
den Do li Qungszelt der Etage C ius der unmittelbar vorhergehenden Zeit an,
als ELT und Gänge dieses Gesteines finden sich sowohl in dieser Zone,
Ber den umgewendelten Grauwackenschiefern, die entweder zu den tieferen
en dieser Etage der Primordialfauna oder der Etage B angehören.
Ginge "e ein Centrum der Bep MEDED des Felsitporphyres, die in schwüchere
еі dom, mpi oder durch Eieiaere | orpliyrgänge begleitet sein möchte, wie dies
Worden, = gie wen Umgebungen von Prag NORDEN, ist nicht. nachgewiesen
inder an Apes pa Ана und Борй eege Nigel аи von ein-
denselben. * je aid iri der Etage ! oder auch n zum Vorschein kommen, in
| eingelagert, am häufigsten treten sie nördlich von Prag auf.
mit er „Pelsitporphyr“ wurde in neuester Zeit nur solchen Porphyren
in Étystien APR i ا belassen, in denen bloss Feldspäthe, nicht aber Quarz
les Dr Tipi wie vorkommen. Solche Gesteine, welchen jetzt der Name
Prag gar Ge (wi: beigelegt: wird, kommen eigentlich in den Umgebungen von
Grundmasge КЪ a dafür sind aber solche Felsitporphyre, in deren felsitischen
Cines Busse qus Saa mit Krystall-Umrissen) von Quarz oder auch irgend
DötPhyren in STEEN erscheinen, häufige ipeo s OR Solchen Felsit-
aber die Bor à : i ie Zeit der Name von „Quarzporphyr gegeben. Da hier
ne v Pas Zusammensetzung nach, ohne RICHIE auf deren neuere
Bereich ehe werden, muss wohl diese in neuerer Zeit vorgeschlagene
Alte Dehin, e? genau eingehalten werden und es erscheint zweckmässiger die
"»chnung wenigstens als Cumulativ-Begriff hier zu belassen.
Die in den Umgebungen von Prag zum Vorschein kommenden Varietüten
elsitporphyres sind: | |
` ie mit sehr. vorwaltendem ausgeschiedenem Quarz in einer
ten felsitischen Grundmasse; diesem Porphyr wird der Name
a
des F
Sehr
182
des Quarzporphyres gegeben. 2. Felsitporphyr mit vorwiegender Grundmasse und
mit in geringerer Menge ausgeschiedenen Krystallen von Quarz oder Feldspaths
eigentlich wären diese Felsitporphyre nach der neueren Bezeichnungsweise gleich-
falls Quarzporphyre. 3. Die blosse Grundmasse, ohne oder nur mit sehr unter-
geordnet ausgeschiedenen Krystallen, als Felsit,
1. Quarzporphyr.
Derselbe findet sich in einigen Lagern, die mit Dioritlagern von etliche?
Metern Müchtigkeit wechsellagern, südlich von Záběhlic bei Kónigsaal. Das süd-
lichste von diesen Lagern hat die bedeutendste Mächtigkeit; dieses Lager lässt
sich dem Streichen nach, südwestlich vom Berge Číhadlo en von Točná):
von wo es mit zunehmender Mächtigkeit durch die Schlucht zwischen Zaluzanka
(Závisť) und Břežan über Hradiště, schief durch die Moldau, die es etwa 8
Schritte nördlich von der Ziegelei Strnad durchsetzt, dann am linken Ufer gege"
über von Vran verfolgen, wo es den ganzen "тти Absturz des linken Мода
ufers südlich von Výr bildet. Bei der Ziegelei Strnad beträgt die Mächtigkeit des
Lagers etwa 150 bis 170 Meter, gegenüber von Vran am linken Ufer ist 0?
mächtige Lager deutlich in zur Schichtung parallele Bänke getheilt und ver"
flücht etwa so wie die Schiefer der Etage C unter dem Winkel von etwa 45° nach
41/5" bis 5". Am linken Ufer ist die Mächtigkeit des Lagers, welches sich zu einen
echten Lager- oder Liegendstock gestaltet, sehr bedeutend, so dass
Strecke der Strasse, östlich vom Berge Kopanina, am Pórphyr verläuft, der
Kopanina selbst aus diesem Porphyr besteht, von wo aus der Laigerstoci 1
westlicher Richtung, nördlich von Jilovisté in bedeutender Mächtigkeit мейе!
streicht. Die Länge des sehr mächtigen Lagers in der Richtung von Nordost oder
Südwest beträgt gegen 8 Kilometer; ein grosser Theil desselben fällt auf ( di?
Karte der Umgebungen von Prag. Nordöstlich von Jiloviště, am Kasino
dann am rechten Ufer der Moldau selbst ist der Quarzporphyr bedeutend 161860)
doch bei Vyr gegenüber von Vran, dann nördlich von Strnad, in dem steile
Gehänge des linken Ufers der Moldau sind in dem Porphyr Brüche von piu
steimen für die Moldauuferbauten im Betriebe; an diesen Orten ist derselbe bank
förmig, die Lagerung und Zusammensetzung desselben aber nicht verändert
—
Quarzporphyr von Vyr.
un
Výr ist eine Binschicht am linken Moldauufer, gegenüber von Aide a
o
nordwestlich gegenüber von Skochovice. Dieses I a Gestein stamm
ai я А ^ ala
den für Navigationsbauten bearbeiteten Steinbrüchen. . Das Aussehen des Q "m
"uc
porphyres ist am Ausbisse des Lagers ein derartiges, dass daraus die SU Am
Ww
dieses Gesteines nicht zu enträthseln wäre, da die Feldspäthe kaolinisirt, ща jein-
d
aus der Gesteinsmasse günzlich her ausgelöst sind, wodurch diese ein poröses bis jowt
1
zelliges Aussehen, bei einer schmutzigweissen oder schwärzlichen Farbe darb
ode
Das am frischesten aussehende Gestein, welches grob bankförmig dei
dicht geschichtet ist, erscheint grau. Bei näherer Betrachtung erkennt N pithos
ji
einer grauen felsitischen Grundmasse zahlreiche, weisse, spaltbare 1701081
183
Welche dieselbe stellenweise zurückzudrängen scheinen; weniger häufig scheinen
dem blossen Ansehen nach die tief rauchgrauen Quarztheilchen zu sein. In diesem
тешеп, dessen einzelne Individuen bis zu 3 mm. grösster Länge, seltener wohl
loch etwas darüber erreichen, sind einzelne, bis 1 mun. breite Kórnchen von
Pyrrhotin als aecesorisches Mineral eingewachsen. Nur verhältnissmässig seltener
ist. der Pyrit in noch etwas kleineren Kórnchen nachzuweisen; in manchen Hand-
Stücken lässt sich derselbe neben dem Pyrrhotin gar nicht erkennen.
Der als accesorischer Gemengtheil auftretende Pyrrhotin ist, hier zum ersten-
ale im Quarzporphyr nachgewiesen worden, denn man findet das Vorkommen
dieses Minerales in Quarz- und Felsit- oder Orthoklasporphyren nirgends angeführt.
In diesem Gemenge von porphyrartiger Textur mit vorherrschenden aus-
Seschiedenen l'eldspath-Krystallen nebst etwas Quarzkórnern und untergeordneter
felsitischer Grundmasse finden sich stellenweise scharf begrenzte Partien der
y M А ^ aa D CG 10) ir bis etwas
GIE bis zur Haselnussgrösse und darüber, von rein graue bis etwa
inkelgrauer Farbe, Unter der Loupe zeigt diese Felsitausscheidung ausser dem
ИШҮ Bruch noch in vielen Fällen winzige Körnchen von Pyrrhotin in geringer
longe eingesprengt.
Jetzt erklärt es sich von selbst, warum die Klüfte im Quarzporphyr von
braun gefärbt ercheinen und warum das Gestein bei anfangender Zer-
H sich bräunt und selbst kleine Partikelchen erdigen Limonites, der offenbar
Btelle des zersetzten Pyrrhotines einnimmt, enthält.
Mit verdünnten Säuren behandelt, entwickeln nur gewisse Stellen in der
der Feldspäthe etwas Bläschen, während sich das übrige Gestein kaum mit
Mtenden Gasbläschen bedeckt. Es ist demnach nur in gewissen Feldspäthen
еше Caleitimpraegnation vorhanden.
Г In Dünnschliffen bemerkt man unter dem Mikroskope folgendes: Selbst
Jei schwächerer Vergrösserung fällt es sogleich auf, dass man es mit einem Quarz-
Limonit
Sebzun
lie
Nähe
anh
VorPhyr zu thun habe, dessen sogenannte ausgeschiedene Krystalle eigentlich keine
Y yti & 3 " 3: AX ry 3x Yum б .
j ständigen Krystalle, sondern nur Krystallbruchstücke sind. Diese Art von
y Phyren ist nicht so selten, als es den Anschein hätte, da Michel Lévy die aus
MyStalltrümmern bestehenden Quarzporphyre vielfach beschreibt. *) А
Die Zertrümmerung zeigt der Quarz in hohem Grade; von grösseren Quarz-
allen finden sich nur einzelne von unebenen Flächen (Linien im Mikroskope)
Brent, oft scharfkantige Bruchstücke, nicht selten ganz vereinzelt, oder noch
Ch Cinander gefügt oder durch mehr oder minder dicke Lagen von der in die
seier reegen Reeg geréit und verkittet, so dass ihr
Slicher Zusammenhang wahrscheinlich wird. y
Andere Quarze, und zwar nicht die grössten, zeigen sich dureh Spalten
; und theilweise noch zusammenhängend; die Spalten aber mit der Grund-
ausgefüllt. Andere sind nur zersprungen; die kleinsten sind ganz und zeigen
erschnitte der den Quarzen (in den Porphyren) überhaupt eigenthümlichen
Pyramiden unversehrt. Selbst die nur zerklüfteten oder gespalteten Quarz-
alle sind nicht selten klein, wenig verschoben, da nicht alle durch die wenigen
9 getrennten Quarztheilchen im polarisirten Lichte gleichzeitig die gleichen
hatischen Erscheinungen zeigen.
kryst
Serissen
Masse
ше Qu
Doppel
kryst
lüft
chro
Der Feldspath zeigt ähnliche Erscheinungen wie der Quarz; auch diese
Krystalle sind mehr oder weniger zerrissen, jedoch scheinen die Feldspäthe mehr
geschont worden zu sein, da sie etwas mehr ebenflàchig (geradlinig) begrenzt sind.
Dieses ist aber nur scheinbar der Fall, da die Spaltbarkeit diese mehr geradlinige
Begrenzung bedingt, während beim Quarz die unregelmüssigen Bruchflächen vor
herrschen. Die kleineren Pyrrhotine erscheinen unregelmässig begrenzt, wohl auch
aus Körnern zusammengesetzt, jedoch nie zerbrochen.
Auch die etwas grösseren, zertrümmerten und wenig aus dem Zusammen-
hange gebrachten Feldspathkrystalle, meist die Orthoklase, welche recht oft dureh
neu gebildeten Orthoklas verkittet sind, zeigen in ihren Trümmern im polarisiríen
Lichte gleichzeitig nicht gleiche Farben.
Wührend bei der Untersuchung des Quarzporphyrs im Bruche die weisse?
lFeldspath-Spaltungsfláchen über die Quarze vorzuwalten scheinen, zeigen Düm-
schliffe, dass das Gestein aus etwa gleichen Mengen von eingewachsenem Quar?
(Bruchstücken und Krystallen) und Feldspath besteht.
Über den Quarz ist nichts besonderes zu erwähnen, er fällt durch seine
bedeutendere Durchsichtigkeit, Reinheit und die überhaupt demselben zukommendel
bekannten Eigenthümlichkeiten auf.
Der Feldspath, welcher dem blossen Ansehen nach als Orthoklas aufa
fassen wäre, besteht der Menge der Individuen nach etwa zur Hälfte aus Orthokl25
und zum anderen Theile aus Plagioklas (Oligoklas), da er in diesem letztere
Falle sehr deutliche Zwillingsstreifung zeigt. In keinem Oligoklase erscheinen die
Zwillingslamellen jedoch in einer bedeutenden Zahl.
Die grösseren Pyrrhotinkórner nehmen den Platz in der Nähe der einge
wachsenen Krystalle (Bruchstücke) ein.
Die dichte felsitische Grundmasse lóst sich unter dem Mikroskope in nieht
ganz besonders scharfe, aber doch in hinreichend deutliche Bestandtheile, er
Gemenge von Orthoklasmikrolithen auf, zwischen denen sehr spärlich ebenso klein“
vereinzelte Quarze, natürlich nur im polarisirten Lichte nachgewiesen werden. S
Orthoklas der mikrokrystallinischen Grundmasse erscheint etwas frischer als die
Masse der eingewachsenen grösseren Krystallbruchstücke, welche weisslich gotrübt ep
In der mikrokrystallinischen Grundmasse sind zahlreiche Pyrirhotinkörneh®
zerstreut, welche, wenn dieselben nicht schon makroscopisch als zu diesem Miner?
gehörig nachgewiesen worden wären, auch als Magnetit gedeutet werden konnte?
Ausser diesen Pyrrhotinkórnchen zeigen gewisse Stellen der voir,
masse kleine, aber scharf begrenzte grüne Schuppen, die wohl mit Recht als Chlor
gedeutet werden können. Wahrscheinlich verdankt die Grundmasse denselben e
graue Farbe, wenn dieselbe nicht vielleicht als eine Folge der Textur der weisse!
Mikrolithe aufzufassen wäre. xul
Dünne Klüfte, welehe unter dem Mikroskope den Dünnschliff sehr вр
durchsetzen, sind mit dem grünen Minerale, dem hier der Name Chlorit wiert
wird, in schuppiger Form demnach mit Chloritschuppen ausgekleidet und erscheint
als Chloritstränge.
Apatit ist im Quarzporphyr nicht nachgewiesen worden.
|
|
|
|
185
Wegen der ziemlichen Frische des Gesteines enthält es nur sehr spärlich
Sehäufte röthlichbraune Körnchen von Limonit als Zersetzungsprodukt des Pyrrhotins.
chlucht.
Së
Quarzporphyr aus der Modfaner *
Ein dem Quarzporphyr von Vran ähnliches Gestein kommt zwar auf
\rsprünglicher Lagerstätte in der Modraner Schlucht, nirgends vor, doch werden
Sewisse Grauwackenschichten der Etage C aus sehr grosskörnigen Conglomeraten
Sebildet, Die Geröllstücke in diesen Grauwaekenconglomeraten sind bis faustgross
und noch bedeutend grösser, und bestehen der grössten Menge nach aus grauen
Qarzporphyren, sehwarzgrünen Quarzporphyren und Dioriten; in geringerer Anzahl
“scheinen Gerölle von quarziger Grauwacke, die durch Quarztrümmner durchsetzt
Werden und Ähnlichkeit mit den Grauwacken der Siluretage B haben; dann auch
Kieselschiefer, aus Geschieben von etwas verkieseltem und nicht verkieseltem Phyllit,
Ähnlich den Phylliten der Siluretage A, endlich. auch Geschiebe eines grauen
lichten Kalksteines, der dem Kalke der obersilurischen Etage Gg, sehr ähnlich
Steht, aber aus den untersilurischen (cambrischen) Etagen B oder A abstammen mag,
T Em V Mae Bänke, welche aus diesen harten Bieser eren
Ba Ee SEN Get gegen 8'/,^ mit 40 - 50°. Von Libus ist diese
22 ge ans gegen Südwest Ым ZECHES von Modran aber gegen Osten der
56 der Schlucht nach etwa 3 Kilometer entfernt.
Im Liegenden und Hangenden der groben Grauwackenconglomeratbänke,
kel
SOWIE: nin e e А "
ы 1¢ auch in den Grauwackenschiefern der Etage C sind Lager von dunkel-
Nlichsrauen kleinkörnigen Gesteinen, welche manchem Quarzporphyr höchst
ähnlich a | BILD 3
ich sind, aber durch Zersetzung der Porphyre entstandene kleinkórnige Grau-
Wack \ E н H " D wn e ^ e .
‘en, eigentlich Diorittuffe vorstellen, aus denen sich alle Übergänge in
гт oon sor 154 p { : :
Di. аси uschiefer beobachten lassen. Manche solche Grauwacken (eigentlich also
Dauf. Тосо : d » К
Qu; Ший), lassen sich nur bei sehr sorgfáltiger Untersuchung von Lagern schwarzer
Wzporphyre unterscheiden.
ds ави MEET, welcher in Geröllstücken 80 häufig in der Bank
Sein Lä Til re vorkomnt, dürfte nieht von Weitem hergerollt worden
Etage i 1 is ei ist ja ohnehin ein mächtiger Lagerstock in Schichten der
кир rien Das. Alter сез grauen Quarzporpliyres fällt demnach mit
авро, i ; ч) Е OM Cg der bildung der кише weil neben dem wirklichen
Kommen l эү "is auch schon später gebildete Gerölle a zum Vorschein
(en am al, diesem Gebiete mündete demnach irgend ein Wasserlauf, der von
"len Lande hervorragenden Porphyren herkam.
1 1 n D " D
Die Gerölle der grauen Quarzporphyre sind sehr fest, an der abgeriebenen
ve'er Oberfläche gar nicht zersetzt und re kleinkörnig und
Würdiger n ig anri gii festen Grauwaeke auf den ersten Dlick ähnlich. Merk-
Alypsoidal WERE s dieselben auch stellenweise Eindrücke von FEN oder
80 бады Porm, wie dies für Kalkgerölle der jüngeren Conglomerate
беер e, = ji Im Gemenge werden nur die sehr zahlreich emgëwachsenen
der RER aeiia Quarz, dann Spaltungsflächen von Feldspath entgegen
Unter de п, entweder dichteren, oder sehr feinkörnigen Masse erkannt. Auch
r Loupe kommen neben dem Quarz nur einzelne glänzende Orthoklas-
186
spaltungsflächen zum Vorschein. Pyrit wird nicht bemerkt. Die im Bruche frisch
erscheinenden Gerölle sind ziemlich fest, schwer zersprengbar.
Im Dünnschliffe zeigt der Quarzporphyr eine ähnliche Textur wie der
Vorige von Výr an der Moldau, jedoch mit dem Unterschiede, dass in demselben
die Gemengtheile sehr verkleinert sind.
| Unter dem Mikroskope besteht das Gemenge aus bedeutenden bis sehr
kleinen unregelmässig eckig polygonalen oder abgerundet polygonalen Körnchen;
die aber theilweise auch hexagonale Begränzung zeigen, und in diesen Forme?
aus Quarz bestehen. Nur die grössten Quarzkrystalle von der Breite etwa 1 mil
pflegen durch einige Risse gespalten, doch keinesfalls von einander geschoben ZU
sein, da sie im polasirten Lichte durchwegs nur einerlei Farben zeigen. Die kleinere?
und sehr kleinen Quarzkörnchen sind in der Masse ganz compact zusammenhängend:
Ausser dem Quarz ist der Orthoklas wohl in kleineren, aber unregelmässigel
begrenzten Körnchen häufig; derselbe ist gänzlich frisch. Nur hie und da erscheint
ein immer weniger als 1 mm. messendes, gleichfalls vóllig unzersetztes Körnchen
von Plagioklas (der in Porphyren sonst als Oligoklas bezeichnet wird) mit im
polarisirten Lichte deutlicher bandförmiger Zwillingsfärbung.
Alle körnigen Gemengtheile, das ist der gänzlich durchsichtige Quarz, der
durchsichtige Orthoklas, der seltene Oligoklas in deutlichen grösseren Kórner
zwischen denen kleinere und winzig kleine eingestreut sind, erscheinen einander
so genähert, dass sie sich beinahe berühren.
Die Zwischenräume zwischen den ausgeschiedenen körnigen Krystallel
nimmt die höchst feinkörnige, graue, felsitische, nur durchscheinende bis halb-
durchsichtige Grundmasse ein. In die engen, spärlichen, die grösseren Quarz- oder
Orthoklaskrystalle spaltenden Klüftehen dringt die Grundmasse gleichfalls ein. p
der Grundmasse erscheinen meist an der Grenze mit den ausgeschiedenen Krystalle!
kleine Häufchen, welche aus staubförmigen, zu Aggregaten verwachsenen, höchst
kleinen, schwarzen undurchsichtigen Körnchen bestehen. Die schwarzen flecken
ähnlichen Aggregate und Körner, die in ziemlicher Menge eingewachsen sind, und
von denen die grössten einzelnen Körner von quadratischem Querschnitte pe
(ue mm. breit sind, bleiben bei schiefer Beleuchtung von oben schwarz, und nehme?
keineswegs einen gelblichen Glanz an, so dass sie nur als Magnetit zu deuten sin“
Einige Körner erscheinen dick, kurz, nadelförmig, vielleicht sind dies“
Ilmenit. Hie und da erscheinen auch grössere Körner von schmutziggrüner Gg:
und Dichroismus, von welchen nicht mit Sicherheit behauptet werden kant, d
1
sie zum Chlorit oder zum Amphibol zu stellen wären. Eher scheint es jedo
dass sie aus Chlorit bestehen, weil keine dem Amphibol eigenthümliche Spaltung?
risse zum Vorschein kommen.
Am seltensten sind aber Pyritkörnchen eingewachsen. In einer L'h Bac
grossen Fläche wurde nur ein einziges solches Korn, mit braunem trüben Limo
eingefasst, bemerkt.
Merkwürdig ist am Gerölle sein frischer Erhaltungszustand. „de,
nt
Damit für die Zusammensetzung eine sichere Unterlage genommen Wer
eos "T.
wurde der Quarzporphyr einer theilweisen Analyse unterzogen. Zur Analyse
1:03 Gramm verwendet worden. Die Analyse ergab nach Ad, Hofmann:
187
SiO, = 71:93
1,0, = 15:20
Fes Og = 2:94
Ca0 007
MeO = 0:97
Glühverlust = 2:08
Unbestimmte Alkalien = 6'81
100:00
Es muss bemerkt werden, dass sümmtliches Eisen als Fe,O, bestimmt
Wurde, die Menge des FeO demnach unbekannt blieb. Darnach würde der Quarz-
Porphyr bestehen aus etwa 2°/,°/, Magnetit, dann aus etwa ?/, der ganzen Masse
von Orthoklas sowohl in den ausgeschiedenen Körnern als auch in der Grundmasse
und etwa '/, der ganzen Masse an Quarz. Eine nähere Berechnung der Analyse
at nicht gestattet, da die Zusammensetzung des Oligoklases nicht bekannt ist.
Get Oligoklas kommen nur unbeträchtliche Theile zum Vorschein, da auch die
ш sehr gering ist; aus dem grünen Mineral, welches vielleicht Chlorit
ı Sammen die geringen Antheile von MgO.
Wenig SEER sowie der vordem angeführte graue Quarzporphyr, ersterer mit
Gemen Se ee, letzterer mit zahlreich zerdrückten und wieder verkitteten
len deuten bei dem Umstande, als der Ursprungsort der Modfaner
Stück alle in der Gegend bei Zabehlie zu suchen ist (von wo das zweite
ор darauf hin, dass in dem Lagerstocke verschiedenartig ausgebildete
aten dieses Gesteines sich vorfinden.
2. Felsitporphyr.
rnb gie Ane fissem Namen bezeichneten Gesteine sollten eigentlich in der
рае yos Srundmasge keine ausgeschiedenen Quarzkrystalle, sondern nur Feld-
Tamen £ A agn. F rüher hat man jedagh; auch die Quarzporphyre. mit diesem
Henze et Zwischen beiden diesen 1 orphyren gibt es jeg keine schürfere
ЕЕ CN unter dem Namen des Felsitporphyzes solche Gesteine begriffen,
dee RI aus vorherrschender felsitischer Grundmasse oder aus zahlreichen,
lrstere ор Orthoklasen und untergeordnet auftretenden Quarzen bestehen,
Maske biis demnach eigentliche Quarzporphyre mit vorherrschender Grund-
. Die Farben sind entweder dunkle oder lichte, graue. 5)
Schwarzer Felsitporphyr von Podmorái.
Moldau а ониро nordöstlich von ppm eic Letek, WO die
E ee chung; fliesst, Bader sich in اسیا die den
Nach pna A Grauwacken-Schiefern der Etage € oder vielleicht B ähnlich sehen,
ein E est verflüchen, und von denen gewisse Dünke in Lydit verkieselt sind,
> Auschwarzes, sehr festes und sehr feinkörniges Gestein von bedeutenderer
at Be ar die Schiefer, Das Gestein klingt hell beim Anschlagen. Dasselbe
utende Ähnlichkeit mit einer sehr feinkörnigen, quarzigen, aber nicht
völli
1g D 1 Aen) * D d D
5 vollkommen Schiefrigen Grauwacke; doch ist dasselbe gangfórmig gelagert.
E 1 o c 5 o
188
Wegen der schwarzen Färbung des Gesteines und der Schiefer sind jedoch die
Grenzen beider Gesteine der Färbung nach undeutlich. Die Mächtigkeit des
schwarzen Gestein-Ganges, weleher auch den Schichten mach streicht, beträgt
wenige Meter; Trümmer desselben sind jedoch häufig. Wenn bei dem Gesteine
die Lagerung, dann die mikroskopische Beschaffenheit seiner Gemengtheile nicht
bekannt wäre, könnte dasselbe leicht zur grauschwarzen, sehr kleinkörnigen Grat-
wacke gestellt werden.
Unter der Loupe werden in dem dichten, in einer Richtung unvollkommel
schiefrigen Gesteinsgemenge kleinwinzige, dem Quarz ähnliche Körnchen bemerkt,
welche aber mit ziemlich ebenen Bruchflächen glänzen; dann noch sehr spárliche
Krystüllehen von Pyrit oo O oo, oder staubförmige Körnchen dieses Minerales.
Ein parallel zur flachen Seite der Bruchstücke gefertigter Dünnschlift is
ziemlich durchsichtig, während das nur gebrochene Gestein selbst an den aller-
dünnsten Kanten kaum durchscheinend ist. Unter dem Mikroskope erkennt mal
das Mineralgemenge als ein regellos körniges. Die grössten polygonal eckigen
Körner sind etwa !/, mm. gross, seltener grösser, die kleineren Kórnchen verringert
sich bis beinahe zum kaum sichtbaren und bestehen aus völlig unzersetztem, im
polarisirten Lichte lebhaft gefärbten Orthoklas von unregelmässiger Körnerform
die Individuen sind durchaus einfach. Die Körnchen sind auch frei von eing”
wachsenen Einschlüssen.
Das zweite ausgeschiedene Mineral ist Quarz, dessen Menge indessen eine
untergeordnete ist. Die nur seltener regelmässig hexagonal begrenzten Коше?
von derselben Grösse wie die Orthoklase, verkleinern sich bis beinahe zur ansicht
baren Grösse. Durch die noch deutlicheren chromatischen Erscheinungen im
risirten Lichte lässt sich der Quarz vom Orthoklas unterscheiden; die vole
Durchsichtigkeit ist für denselben nicht besonders charakteristisch, da auch 4%
Orthoklas diese Eigenschaft besitzt. Nur ziemlich spärlich kommt hie und da ein
Oligoklaskörnchen von völliger Frische zum Vorschein. Auf einer Fläche V?
| Quadrateentimeter konnten 2—3 Körner von Oligoklas gezählt werden, welche
im polarisirten Lichte eine sehr deutliche Farbenstreifung zeigen. Win Körnehel!
von 1, mm. Breite zeigte 10 fürbige, sehr scharf begrenzte Zwillingslamellen.
Das ganze Gemenge ist schwarz punktirt von entfernter stehenden oder
mehr zu Aggregaten vereinigten, schwarzen, undurchsichtigen Staubkörnchen, wahl“
scheinlich von Magnetit. Die kleineren, einzeln eingewachsenen, keineswegs abo
die kleinsten Kórnchen haben einen Durchmesser von tiso mm. Die Aggregat?
sind freilich breiter. Der Magnetit ist nur in der felsitischen Grundmasse cing”
wachsen. Einige grössere Körnchen sind Pyrit, welcher nicht häufig erscheint.
; dringt
aber
? und
Die Kórner des Gemenges berühren sich entweder unter sich oder
zwischen dieselben eine schmutzig lichtgraue, durchsichtige, stellenweise
graugrünlich getrübte Grundmasse ein, welche bei 250facher Vergróssoruneg
bei Zuhilfenahme der Polarisation sich in höchst zarte Körnchen zerlegen
in denen die Trübungen von irgend einem grünen Minerale herrühren, in We
entweder Kórnchen oder zu Häufchen aggregirter Magnetitstaub häufig eingewac
erscheinen. Stellenweise ist die Grundmasse so zu sagen beinahe gänzlich un
jäst;
lchen
p gen
durch
189
Sichtig von der Menge des im grünen Minerale angehäuften Magnetites, in welchem
lb zerstreut ein kleines helleres Pünktchen durchscheint.
Das grünliche Mineral fürbt sich wohl im polarisirten Lichte, zeigt jedoch
keinen bedeutenden Dichroismus, was jedoch kein Grund ist, dasselbe nicht für
Biotit oder Amphibol halten zu kónnen, da diese Mineralien in sehr dünnen
len den Dichroismus undeutlich zum Vorschein treten lassen. Augit scheint
das Mineral nicht zw sein, dessgleichen auch nicht Chlorit, weil ihm die für
Chlorit во charakteristische grüne Farbe abgeht. Es muss vorli iufig dahingestellt
bleiben, wie das schmutzig grüne Mineral zu benennen wäre, ob es nämlich höchst
leinschuppig rer Biotit oder sehr zart aggregirter Amphibol sei.
Apatit wurde unter dem Mikroskope nicht erkannt. In verdünnten Säuren
ütwickelt dag Gestein keine Bläschen.
Schwarzer Felsitporphyr von Klecänky.
Mit den Dioriten und licht gefärbten Felsitporphyren bei Klecánky am
rechten Moldauufer, und zwar unter dem nördlichen Kreuze am Felsen, kommt
tuch ein dem vorigen ähnliches Gestein, das nur an den allerdünnsten Kanten
durchscheinend ist, zum Vorschein; an demselben ist der eruptive Charakter
"durch. deutlich ersichtlich, dass es den Diorit und Grauwackensehiefer in
dünner 'en Trümmern durchsetzt. Sonst ist das Gestein dem vorigen gänzlich ähnlich,
E" dass dessen Bruch unvollkommen muschlig erscheint und das Gefüge ein
*Ompacteros und dichteres ist.
ontstel Ein in einer anderen Richtung, nämlich senkrecht anf die durch Bruch
! e dicken Platten, als dies bein vorigen Gesteine der Fall war, ver-
„т Dünnschliff zeigte unter dem Mikroskope eine ganz andere Textur. Unter
Srósserung besehen waltet die dichte Grundmasse gegenüber den ausgeschie-
de
min Krystallkörnern vor. Die Textur der Grundmasse ist eine flasrige, indem
entórmig gebogene dunkle Streifen mit lichteren abwechseln, was auch bei
mikroskop;
‘roskopischen Gemengen den Namen der Fluidaltextur führt.
Das Gestein sieht sehr feinkörnig aus, hat einen kurzsplittrigen Bruch. Unter
Ee Loupe sieht man in der dichten schwarzerauen Grundmasse winzige Quarz-
üchen eingewachsen, nebst dem auch kleinwinzige Orthoklasspaltflächen glitzern.
der
ki
Von den eingewachsenen Körnern herrscht wiederum der Orthoklas vor,
ы Ort Fr völlig durchsichtig, nie zwillingsartig verbunden ist; weniger häufig als
tthoklas ist der Quarz in theilweise hexagonal begrenzten Formen. Die
utendsten Körner des Quarzes haben eine Breite von ||, mm., die kleineren
sin :
im bie zum beinahe kaum erkennbaren herabgesunken, Der Orthoklas pflegt
I grösser zu sein wie der Quarz. Die schwarzen Körnchen bestehen entweder
aus
Ka, Pyrit, wenn sie etwas grösser sind; die winzig kleinen zerstreut eingewachsenen
її
ler а жыр mit, quadratischen Querschnitten und der tinae, "m. laso m
Жеп nd noch kleinere staubartige im Gesteine häufig eingewachsene opaken
been үө Magnetit. Noch häufiger sind jedoch schwarze aus staubförmigen
liche, D verbundene Aggregate des Magnetites. Die (xvundmasse, von licht bräun-
is dunkelbrauner Farbe, ist stellenweise mehr, stellenweise aber in geringen
|
190
Graden durchsichtig. Im polarisirten Lichte ist ihre höchst feinkórnige Zusammel-
setzung aus Orthoklaskórnchen recht deutlich.
Die wellig flasrige Färbung der Grundmasse verdankt ihre Entstehung
einem in derselben höchst zart vertheiltem Mineral von grünlich brauner oder brauner
Farbe, dessen Begrenzung nicht deutlich zu sein pflegt. In solchen dunkleren, wellen-
fórmig verzogenen Streifen, welche allmählig in die lichtere Grundmasse über-
gehen, pflegen Häufchen von Magnetitstaub oder kórnige Magnetitaggregate sehr
häufig zu sein. Das fürbende Mineral in der Grundmasse, dem dieselbe ihre braune
"arbe verdankt, ist entweder dem Biotit oder einem dunklen Amphibol verwandt
gewiss aber ist es ein CaO, MgO und irgend eine Oxydationsstufe des Eisen®
enthaltendes Mineral, weil diese Bestandtheile durch Analyse nachgewiesen worde?
sind; aber mit irgend welcher Wahrscheinlichkeit lässt sich das fürbende Minera
doch nicht näher bestimmen, obwohl es dem Biotit, nach dem Aussehen zu schliesse
nahe zu stehen scheint.
Spärlich sind Schüppehen von unregelmässig hexagonaler Form, m
immer mehrere beisammen, in der Grundmasse eingewachsen. Die dunkel hyacinth
roth durchscheinenden thro bis Man mm. grossen Schüppchen lassen sich als Hae-
matit erkennen. Apatit und Oligoklas wurden nicht nachgewiesen.
Wenn zarte dünne Äderchen von A, mm. Breite das Gestein durchsetze
so lassen sich diese spärlich auftretenden Klüftchen unter dem Mikroskope dureh
ihre weisse Farbe und die körnige Textur des sie zusammensetzenden durch“
sichtigen Orthoklases erkennen.
Der schwarze Felsitporphyr besteht nach der unvollständigen Analyse;
der 1:51 Gramm Substanz verwendet wurden nach Ad. Hofmann aus:
SiO, = 64:08
ALO, = 748
Fe, О, = 18:04
JaO = 2:36
MeO = 8:30
Glühverlust ` 1:69
Unbestimmte Alkalien ` 3:05
10000
Zu der Analyse wird bemerkt, dass eigentlich die Menge der unbes
Alkalien grösser sei als 3:05, weil die Oxyde des Eisens durchwegs als Кез
bestimmt wurden, die Summe der bestimmten einzelnen Verbindungen demnac
bedeutender erscheint.
n kalter concentrirter Salzsäure lösten sich in einem Tage unter
wickelung von geringen Mengen von Schwefelwasserstoff 1:589/, an FeO ne
479, Fe,O, auf.
Weil im Gesteine sowohl Orthoklas als Quarz nachgewiesen word
eist
zu
stimmte?
Ent“
pst
en sind,
des
von denen jener 64°7°/,, dieser aber 100°% SiO, enthält, so muss die Menge "
die Farbe bedingenden Magnetites und des gefärbten vielleicht aus Biotit bes s
henden Minerales, welches ärmer an SiO, ist, eine ziemlich bedeutende sel i
die Herten geringe Menge von 64.089), SiO,, die im Gestein entha'^
ist, erklären zu können.
9
Diese schwarzen Quarzporphyre (Felsitporphyre) von sehr feinem Korne
wären eine Analogie der schwarzen Porphyre von Elfdalen, welche gleichfalls
eine ausgezeichnete Fluctuationstextur zeigen,
Grauschwarze Quarzporphyre mit etwas grösseren ausgeschiedenen Kry-
stallen sind im östlichen Böhmen auch in den tieferen cambrischen Schichten zu
finden, Dieselben werden in der Beschreibung des Eisengebirges ihren Platz finden.
Licht gefärbte Felsitporphyre.
Dieselben würen eigentlich auch Quarzporphyre, da in ihnen Quarz aus-
Seschieden ist. Doch waltet die Grundmasse von lichtgrauer oder gelblichgrauer
Farbe bedeutend vor gegenüber den ausgeschiedenen Krystallen von Quarz und
den Feldspäthen. Die Felsitporphyre kommen in den Umgebungen von Prag mit
Seringen Ausnahmen durchwegs in der Etage О (vielleicht auch В), nur in
Schiefrigen Gesteinen, keinesfalls aber in Kieselschiefern, entweder in wahren
Gängen oder in Lagergängen vor. Die Gänge erscheinen gewöhnlich eben- und
рата Пее hig begrenzt, senden nicht häufig Trümmer aus, zertrümmern sich auch
= und sind nur ausnahmsweise mächtigen Stöcken ähnlich. Scharfkantige
steko des Nebengesteines wurden wies ag in un Menge
карь а nachgewiesen. Das Alter | der Porphyre scheint mit der Primordial-
Etage м zusammenzufallen, obwohl einige auch etwas jünger sind, da sie die
0 durchsetzen.
Кейна Jer längste Lagergang oder auch Gang in der Richtung der transversalen
ps E. was mit völliger Sicherheit bisher noch nicht entschieden ist, erscheint
unos: "iig nördlich von Říčan und lässt sich bis Modletie verfolgen. -
titia, gang streicht in 4 h. mit Kéi Mächtigkeit von $ bis 4 1 m. auf S Ent-
tud a von 6'8 Kilometer. Von Radosovic streicht der Gang zwischen Radosovic
lx an, bei Říčan ist er unbekannt, weiter zwischen Kuří und Krabusie ‚ dann
en Te nordwestlich bei Doubravie vorbei nach Modletic. Am jesen ist
schluss bei Radošovice.
Bises e x Umgebung des ‚Särkathales ist der Felsitporphyr mächtig und
Schiefer a der Etage o und den Liegenüschsehtent, nümlich Grauwacken-
NM is RE Dd, und Diabastuffen der Zone Dd, gangförmig Ke aer,
dos Ce demnach m jünger als die Zone C und auch Dd, . Das Plateau
der Mächtiek "te ostnórdlich von Vokovic besteht aus Péliiipééphyren in
Dehni H oi von etwa 100 Metern und noch mehr, welche die Strasse von
hal voi RR dort wo dieselbe sich im rechten Bínkaabhange g gegen das
ао ot: ONÎ und am Rücken des rechten Thalgehänges bis gegen
Worfeno Вод wo sie gegen Norden abgerissen sind. Der nördlich ver-
immer a E ан von Zlatnie bis zum Dorfe Ober-Sárka fort,
> niin ken des rechten Thalabhanges ausbeissend, bis er unter zu diisi
Ganges "ei zerfallenem ei n Sandstein verschwindet. Das Liegende des
andstein, » = Etage ©, im Hangenden ist der Gang bedeckt durch cenomanen
hn — Cd zum Streichen der Schiehten zi Sapia deine: i mers Gang
deg Мукаш ein ie von we: aus den re von Prag. Die Länge
~er Ganges, so weit er zu Tage tritt, ist etwa 2'9 Kilometer.
H
An beiden Ufern der Moldau, nördlich von Prag, beissen viele, doch nicht
bedeutend mächtige Quarzporphyrgünge "aus. Am linken Ufer ist etwa inmitten
zwischen Podbaba und Selc ein viele. Meter. mächtiger Gang. an der Eisenbahn
und Strasse mahe bei einem Dioritgange entblösst, Dann ein anderer Gang nórdlich
von Roztok; sowie auch die schwachen Gänge etwa `8 Kilometer südwestlich vd
Letek, wo auch die. schwarzen, manchen quarzigen feinkörtigen | Grauwacken
ähnlichen Quarzporphyre vorkommen. Nördlich von Libsie setzt im steilen Ufer-
gehänge ein mehrere Meter mächtiger wahrer Gang mit Nebentrümmern 4l
übersetzt ‚schief die Moldau, indem er dann im rechten Ufergehänge in nördlicher
Richtung über Dolanek bis auf eine Länge über 1'/, Kilometer fortstreicht.
Am rechten Moldauufer kommen etwa zwei nicht mächtige Felsitporphy!”
gänge gegenüber Sele, dann ebensolche zwei Gänge südlich von der Einmünduns
der Schlucht von Chaber, in der die Dynamitfabrik steht, und nördlich von de"
Ende der Schlucht von Öimie, dann etwa '/, Kilometer nördlich von der Dynamit-
fabrik abermals zwei Gänge, und endlich in der Mündung der Schlucht von Воку
in ‚die Moldau, gegenüber Roztok ein Gang zum Vorschein. Ein etwas mächli-
gerer Gang streicht am Gehänge des rechten Ufers parallel mit dem Moldaulaule
über. Klecánky. Von Klecánek 700 bis 800. Schritte flussabwürts, hinter de
Dioritgängen ist ein sehr mächtiger Gang durch Steinbrüche entblósst, hinte
welchem noch zwei bis drei schwache Gänge in der mittleren Entfernung zwischen
Klecánek und Husinec folgen. Westnördlich von Větrušice sind gleichfalls zwo
Gänge, die Trümmer aussenden, im felsigen, von Dioriten und Aphaniten « dureh-
setzten steilen Ufergehänge bekannt. Mit dieser Aufzählung ist aber die Zahl
der Porphyrvorkommnisse keineswegs erschöpft,
Ausser an den Moldauufern sind Gänge noch in einigen Schluchten nad"
gewiesen: so etwa am rechten Ufer des Okofbaches, gegenüber der Okofer WO
wo der etwa 1 Meter mächtige Gang flach einfällt, dann im Tuchomöricer ®
im rechten Thalgehänge, von der Strasse. beim schwarzen Ochsen 200 bis 300
Schritte westlich, sowie im linken Gehänge desselben Thales gegenüber der po
mündung der Sukdoler Schlucht. In dem Schluchtausläufer, etwa 500 schritte
östlich von Máslovic, streicht auch ein echter Gang nach Norden.
Felsitporphyr von Rado&ovic.
Von Nedvězí, bachaufwärts in südöstlicher Richtung, geht eine валий
östlich von Radosovic vorbei gegen Vojkov. Östlich von Radošovice verengb 510)
die Schlucht und führt den Namen „Prestavlekä rokle“. Genau 800 Meter ‚östlich
von Radosovic ist im rechten Schluchtabhange der Lagergang oder der echte Gans
was nicht sicher gestellt ist, durch einen Bruch eröffnet, Hier ist der att
auch am. wenigsten zersetzt und bedeutend fest. Das Verflächen des 3—4 Mete
mächtigen Ganges ist sehr steil gegen 10 bh
Die Farbe des ‚frischen Gesteines ist. licht gelblichgrau; in den
oder längere Zeit der Witterung ausgesetzt wird es gelbgrau; die Textur )
deutlich porphyrartig. Die Grundmasse und die eingewachsenen Kr ystalle erschel ji
dem Auge in ziemlich gleicher Menge in der Zusammensetzung des Gesteine» ü
Bruche fallen sogleich die. dunkelrauchgrauen durchsichtigen Quarzkrystalle
Kl Mos
193
Doppelpyramiden auf, deren grösste Formen in der Richtung der Hauptachse bis
? mm, Länge erreichen. Ausser Quarz enthält die Grundmasse höchstens halb
80 lange, weisse oder bräunlichweisse, nur kantendurchscheinende Feldspäthe mit
deutlichen Spaltungsflächen in ansehnlicher Menge eingewachsen. Der Feldspath
Scheint neben dem Quarz trotz seiner geringen Grösse in etwas bedeutender Menge
Aulzutreten.
Als accesorische Gemengtheile treten nur sehr spärlich wenige Millimeter
lange, hexagonale, licht grünlichgraue Biotitkrystalle mit sehr unebener oder wie
durch einseitigen Druck wellig gebogener oP-Flüche zum Vorschein, welche etwas
Weniger fettglänzend erscheinen und auf eine Vertalkung hinzuweisen scheinen.
Ann erscheint noch Pyrit in hóchstens 1 mm. grossen Kórnchen. Oberflächlich
sind manche Handstücke durch kleine Hohlräume unregelmässig kleinluckig und
bräunlich gefärbt, jedenfalls in Folge des verwitterten Pyrites.
d Die licht gelblichgraue Grundmasse ist feinsplittrig, sehr compact, wodurch
a8 ganze Gestein fest verbunden und schwer zersprengbar erscheint.
In verdünnten Säuren erweisen sich die frischen Brocken des Quarz-
Eine frei von Calcit; die etwas weniger frischen, minder zähen, entwickeln
nos "i Bläschen, ihr Feldspath ist demnach zersetzt und mit etwas Calcit
rungen.
id her ү dem Mikroskope ne sich die Quarze durchsichtig, ganz rein
Achse : Ее, bei denen aes SEDIS hexagonaler, folglich auf der Haupt-
ма e senkrechter war, konnte mit einiger Wahrscheinlichkeit die M Adi wn:
Ds Eo beobachtet. werden. Die Orthoklase sind selbst in den dünnsten Prae-
dins; iow weiss, getrübt, nur ganz schwach durchscheinend und parallel zu
elche EN mit äusserst feinen, kellen, langen oder unterbrochenen Linien,
sich m ; > Spaltungsfugen ‚deuten liessen, durchzogen. Andere jedoch erweisen
Bache er, weil sie im uides Lichte deutlichere Farben zeigen, sind jedoch
i blo еа Kryställchen durchspickt, welche vermuthlich als Orthoklase
Agregar] Gebei | sich deuten liessen. Andere zeigen wieder deutliche
саа Oligoklas liess sich mit Sicherheit nur an gewissen Durch-
E irem, Auch Verwachsungen von Oligoklas mit dem als Orthoklas
1 Feldspath sind ersichtlich.
Bil. n manchen Orthoklasquerschnitten zeigen sich etliche Quarzkryställchen
Sewachsen.
Tello їр Biotit erwähnte M ineral ist theilweise schon eine Pseudomorphose,
Scheinlich dg PEDI Dasselbe ist Пеш ее ниш durchsichtig, wahr-
Fon, " 10116, Nebstdem sind gewisse Glimmerpseudomorphosen dunkelbraun
; Was von Limonit herrührt, sowie hie und da auch mit gelbliehhyacinth-
tot]
len алт А К «duda : E e
i Fetzen von Haematit begleitet. Es finden sich aber auch frischere Biotite
N der Gr
186; t
i undmasse in grösserer Zahl eingewachsen, als unter der Luppe ersichtlich
Ch behauptet der Biotit nur den Rang eines accesorischen Minerales.
Die Pyritkörnchen zeigen nicht selten einen dunkelbraunen wolkigen Hof
0n Ti
imoni ; | |
E welcher, wiewohl selten, auch im Orthoklas und Oligoklas und um
d zlat Ü i т :
M kleine Wölkehen bildet, oder nach zufällig vorhandenen Klüftchen in
selben eindringt,
13
194
Die dichte Grundmasse besteht aus deutlichen Mikrolithen und erweisel
sich bei stärkerer Vergrösserung aus kurzen, dicken regellos gemengten Stäbchen
von Orthoklas zusammengesetzt. Sie zeigt sehr deutliche Aggregatpolarisation.
Da sich in derselben im polarisirten Lichte einige stürker gefárbte Punkte zeigen,
so dürften dieselben auf Quarz zurückzuführen sein, für dessen Anwesenheit i
der Grundmasse übrigens kein anderer besserer Beweis erbracht werden kant,
Zahlreiche, zu kleinen Wolken gehäufte, schmutzig dunkelbraune Limonil-
partikelchen in der Felsitgrundmasse, sowie spärliche Schüppchen von Chlorib
scheinen die Ursache der licht gelblichgrauen Farbe desselben zu sein. Zugleich
sind sie ein Hinweis für die nicht gänzlich frische Natur des festen Quarzporphyt®
da sie als secundäre Mineralien fehlen sollten. Für die nicht gänzliche Frische
des Gesteines ist ausserdem auch der getrübte in demselben eingewachsen®
Orthoklas und Oligoklas ein Beleg.
Felsitporphyr von Letky.
Zwischen Pod-Moráün und Letky, :8 Kilometer südwestlich von Letky,
werden die gegen Nordnordwest verflächenden Schiefer, sowie die schwarzen seht
kleinkörnigen Porphyre, durch einige echte Quarzporphyrgänge durchsetzt. Aus
einem, nur 1/4 m. mächtigen, gegen Norden verflächenden Gange von frische?
Beschaffenheit stammt dieses Handstück.
Der Quarzporphyr ist ausnahmsweise frisch und unzersetzt, trotzdem d
denselben hie und da sehr dünne Klüftehen von krystallinischem Calcit dureh”
setzen, sowie dass auch reine Bruchstücke desselben in verdünnten Säuren eine
unbedeutende Menge von Bläschen entwickeln.
DEN
Im frischen Bruche herrscht die deutlich splittrige, licht gelblich
Felsitgrundmasse bedeutend über die in derselben eingewachsenen grauen, fott-
glänzenden Quarzkrystalle vor, deren grössten die Dimensionen von 9915 mi.
kaum übersteigen. Feldspathquerbrüche treten nur ziemlich untergeordnet zu
Vorschein. In einzelnen Handstücken sind Pyritkörnchen der Form Оо, kauni
1 mm. Kantenlänge besitzend, einzeln oder gehäuft eingewachsen. Die verblasst?
Oberfläche des den Witterungseinflüssen ausgesetzten Gesteines zeigt schwach
Limonitschnürchen und Pünktchen.
gra ue
Bei aufmerksamerer Beobachtung der Bruchoberflüche, noch besser aber
unter der Loupe, gewahrt man ausserdem neben Quarz- und wenig häufigen
Orthoklaskörnchen noch kleinere, spärlich auftretende, durchsichtige, аеш
gestreifte Plagioklaskryställchen von frischem Aussehen.
Unter dem Mikroskope zeigt sich im Dünnschliff die Felsitgrundm
gegenüber den eingewachsenen Krystallen ebenfalls vorherrschend. nl
Der Quarz tritt sehr deutlich zum Vorschein und einige Durchschnitt
welche wahrscheinlicher Weise senkrecht zur Hauptachse desselben eescht
wurden, gehören dem links drehenden Quarze an. Die Quarzkrystalle sind en
ass?
D D 4 ч : A 116“
weder unmittelbar in der Grundmasse zerstreut eingewachsen, oder sin ki
e m ; : A 3" inerah
selben zum Theil oder gänzlich von einem Pyritkranze umhüllt, welches sec
wenn es nicht etwa in einzelnen grösseren Körnchen sehr spärlich in der Gr!
195
Masse eingewachsen erscheint, sich nie an die Feldspäthe, sondern nur an den
Quarz anlehnt.
Das zweite Mineral, der Oligoklas, zeigt sich unter dem Mikroskope häu-
figer, als diess dem blossen Ansehen nach vermuthet werden könnte und er steht
der Menge nach dem Quarz nur wenig nach. Das frische Mineral von rectangulären
Umrissen und von etwas kleineren Dimensionen als der Quarz, zeigt sehr deutliche
Zwillingslamellen, jedoch meist nur in beschrünkter Menge. Der an Zwillings-
lamellen reichste Querschnitt zeigte 12 farbige Bänder im polarisirten Lichte;
Meist erscheinen deren aber ungleich weniger. Einzelne Krystalle von Orthoklas
kommen nur in ziemlich spärlicher Menge vor, so dass sie beinahe als acceso-
"sches Mineral gedeutet werden könnten.
Accesorisch sind auch trübe, aus Längsfasern bestehende Säulchen anzu-
treffen, deren Deutung sicher nicht gelang. Sie erinnern bedeutend an Muscovite
a auch an Talkquerschnitte, womit aber mit Sicherheit keinesfalls eines dieser
| Meralien, am wenigsten der Talk gemeint sein kann. °) Mit Wahrscheinlichkeit
ann nur an Museovit gedacht werden.
SCH, Die Grundmasse ist deutlich-, wenn auch mikro-krystallinisch, sie zeigt
eutliche Aggregatpolarisation, und in derselben erscheinen wohl spärliche,
Aber ; г d
De deutliche Quarzkörnchen. Dieselbe wird vorherrschend als aus Orthoklas
stehend gedeutet, da keine Beobachtung die Anwesenheit von Plagioklas in
Ооо hn : SO
Ehen bestätigt. Um so auffallender muss es eı rscheinen in dieser aus Orthoklas
M auch aus Quarz bestehenden felsitischen Grundmasse meist Quarz und Oligo-
kl
tas Porphyrartig also in grösseren Krystallen ausgeschieden zu finden, während
ie T
à Srossen porphyrartig ausgeschiedenen Orthoklaskrystalle aber nur hóchst
)
Pärlich шора на sind.
Wii a Jie felsitische Grundmasse besteht aus hellen Partien, in welchen grauliche
mw EN age sich netzförmig durchschlingen. Diese trüben Stellen machen
oder m, rh als wäre die Trübung durch das vordem erwähnte, an Muscovit
es к erinnernde Mineral, hervorgebracht worden. Um die eingewachsenen
S сези Krystalle bildet die helle Grundmasse einen von der wolkigen
"een Hof.
n anderweitigen Einschlüssen lässt sich in den ausgeschiedenen Krystallen
merken. Der Quarzporphyr ist vollkommen frisch, da demselben alle
und Ohlorit-Trübungen fehlen.
Nichts pe
Limonit.
EE von Libsic.
1 Lib$ie etwa 300 Schritte nördlich entfernt durchschneidet die Eisen-
n steilen linkseitigen Felsvorsprung, in welchem ein viele Meter (jedoch
‚über 25—30 m.) mächtiger Porphyrgang mit seinen Nebentrümmern beinahe
streicht, um unter der Moldau zu verschwinden und am rechten Ufer
cin Sak gegabelt zum Vorschein zu kommen. Das Verflächen des Ganges ist
linker beinahe östliches. Im Bisenbahneinschnitt wird ausserdem ein anderer
auer Gang bemerkt, welcher etwa in südwestlicher Richtung, also quer
li Vor
aln eine
dus
Pon 1
sen H Ч 1 iv сро 3
8 den Porphyrgang und dessen hier gut entblósste Trümmer streichend, den-
5 sowie die dunklen tiefen Silurschiefer und die mit denselben verknüpften
13*
elben
|
|
|
|
196
Dioritaphanite durchsetzt und steil nach NW. verflächt, Der weniger als Mete
müchtige Gang, ebenfalls Trümmer aussendend, ist durch Zersetzung etwas ange
griffen, so dass dessen zwar deutlich kleinkórniges, aber faules Gestein ziemlich
bröcklig erscheint. Nur eingewachsene Biotitschuppen lassen sich im Gestein mit
Sicherheit erkennen, wornach dasselbe dem Ansehen nach an Minette erinnert.
Der Quarzporphyr nördlich von Libšic ist ziemlich zähe, fest und frisch.
Manche Handstücke erscheinen mit schwachen, höchstens federkieldicken oder noch
schwächeren Quarzklüftchen durchzogen. Die Farbe ist rein lichtgrau; die nich
gänzlich frische angegriffene Oberfläche licht rostbraun.
n der deutlich splittrigen, vorherrschenden felsitischen Grundmasse sind
graue Quarzkrystalle von bis 2", mm. Breite, ziemlich reichlich eingewachsel-
Nur unter der Loupe erkennt man die spärlich auftretenden, viel kleineren, deutlich
gestreiften, weissen Oligoklaskrystalle, welche als porphyrartige Ausscheidung?”
neben dem Quarze in der dichten Grundmasse zum Vorschein kommen. In ver
dünnten Säuren brausten frische Brocken nur unter Entwickelung von unbedel
tenden Bläschen auf.
Zum Dünnschliffe wurde ein Brocken aus der Gangmitte im Eisenbahn"
unterbau verwendet, durch welchen eine 1 mm. mächtige Quarzkluft hindurchginf‘
In manchen ganz reinen, durchsichtigen Quarzkrystall-Querschnitten zeigte
sich Einschlüsse von Felsitmasse, entweder als grösserer Kern inmitten des Kry
stalles, oder mit der äusseren Umgebung durch einen dicken Canal communicirent
je nach der Richtung des Schliffes. Sonst aber erweisen sich die Quarze frei 10
Einschlüssen.
Oligoklase erscheinen in der Grundmasse spärlich, ebenso Orthoklase:
im Vergleich zum Quarz beinahe als unwesentlich anzusehen. Die folsitiscl?
Grundmasse ist selbst bei geringerer (6Omaliger) Vergrösserung deutlich krystal-
linisch; im polarisirten Lichte mit stark färbigen Körnchen neben den blasser Г
Orthoklasmikrolithen, die als Quarz zu deuten wären, ziemlich reichlich durchset2b
In der Grundmasse finden sich hie und da Chloritschuppen; dünne Klüftchen H
derselben sind gleichfalls mit Chloritschuppen ausgefüllt, was auf spätere Ей?
zurückzuführen ist.
Das Quarzklüftchen zeigte sich aus reinem durchsichtigen Quarz zus
gesetzt, in welchem sich dickere Lagen von Chloritschuppen, in einzelnen Ne
von grasgrüner Farbe ausgeschieden, vorfanden. die
Der Quarzporphyr ist beinahe ganz frisch, da sich in demselben en jii
ersten Anfänge von Zersetzungs- und Infiltrationsmineralien, von denen der ON?
eines ist, zeigen.
Die am Eisenbahneinschnitte entblóssten Liegendtrümmer enthalten
eingewachsene Krystalle, vermitteln also den Übergang in Felsit, wie di
Gängen vielfach schon nachgewiesen ist, dass mit deren Mächtigkeit auch
krystallinische Textur zunimmt. 1)
amme?
gter!
wenige"
ess pe
die
auf
Der Gang des schwarzgrauen, etwas brückelnden Gesteines, welche? E
den ersten Anblick der Minette so ähnlich ist, besteht aus einer dunkle va?
Masse, in welcher höchst zarte nur mit der Luppe sichtbare, dann aber
2 mm. breite Biotitschuppen in grosser Menge in allen Richtungen eingew
n dicl
auch DP
acht
197
Sind. Dann kommen aber auch häufig Körner von an unbestimmbare Krystalle
erinnernder Begränzung vor, deren Farbe eine schmutzig graulichgelbe ist. Die
Matt glänzenden Körnchen sind schon halb zersetzt und erinnern an Olivin. Wenn
“ine Fläche des Gesteines angeschliffen wird, so werden an derselben mit der
Loupe noch schwarze Punkte sichtbar, welche einem Angit ähnlich sehen, und
endlich weisse Punkte von der Form von Krystallen, die vielleicht irgend einem
l'eldspath angehóren, in der Grundmasse eingewachsen bemerkt.
, Dünnschliffe lassen sich aus dem Gestein wegen seiner Zerbröckelbarkeit
Nicht gut darstellen, da angeschliffene Pláttchen bei einer gewissen Dicke zerfallen,
"dem das dem Olivin ähnliche Mineral zerbróckelt.
3. Der Felsit,
Oder As ^ m DH 1 1 i tri
Ше die blosse Grundmasse der Porphyre für sich, wenn sie gesteinsbildend auftritt,
|, Verhültnissmüssig am wenigsten verbreitet und mit den wahren Felsitporphyren
t )
"r&esellschaftet,
Felsit von Jenerálka.
e In der Sárka kommt neben der Strasse N. von Jenerälka zum schwarzen
in den hangendsten Schiefern der Etage C oder in den tiefsten der Zone
Se, SCH bei der kleinen REES Brücke ein Lagergang von 4 Meter Mäch-
Weiter son Vorschein. Der Gang mit Re Verflächen streicht etwa in 5 h.
ER e Ost auf eine Länge von 1, Kilometer, nórdlich bei der alten Mühle
sei ۸ ‚1ewohl nach der Lagerung anzunehmen wäre, dass der Felsit ein Lager
18 нА doch seine Ulmbeschaffenheit, denn die Ränder bestehen
Sit- und Schieferbreceie, was auf einen Lagergang hinweiset.
er Felsit ist frisch, im Ansehen licht fleischroth, an conp Ranan stark
жа e, deutlich splittrig. In demselben treten E spärlich bis 2 mm.
lur eii Marzkrystalle zum Vorschein, von denen auf etwa 1 Ж Ое. Bruchfläche
Een Noch seltener sind dünne, kurze, frische, weisse, gestreifte
Oligoklask 'paltungsfláchen zu bemerken; auf etwa 19 Шем. Fläche entfällt ein
lichen, Man kann desshalb der sehr vorherrschenden Grundmasse
T den spärlichen, eingeschlossenen Krystallen nicht den Namen von Quarz-
Felsitporphyr geben, sondern muss dieselbe als Felsit bezeichnen.
seltener poa Handstücke zeigen kurze, sümmtlich nach einer Richtung gestrekte,
sic a halbfingerdicke Streifen ‚oder Schlieren von kirschrother Farbe, welche
Schuppen. E Loup > aus Haematit (Eisenralım) zusammengesetzt erweisen; dessen
Masse en regellos gehäuft. Diese Streifchen, WEISS von der Felsit-
i Ge. getrennt sind, erinnern an die in den Granuliten (1 leckengranuliten)
zum on" auftretenden schwarzen Flasern, kommen jedoch nicht so zahlreich
schein,
Yon E Cestein ist ausserdem durchzogen mit bis messerrückendicken Klüftchen
Bus, Sem, halbdurchsichtigem Caleit und Quarz und bedeckt sich in verdünnten
Mit kleinwinzigen Bläschen von Kohlensäure.
198
Unter dem Mikroskope erweisen sich die spärlichen Quarzkrystalle als
ganz rein, die bei Betrachtung des Bruches so seltenen Feldspäthe sind jedoch
bei Vergrösserung des Dünnschliffes in kleinen Krystallen etwas reichlicher als
der Quarz anzutreffen; sie sind sowohl Oligoklas mit wenig zahlreichen Zwillings“
lamellen, als auch Orthoklaskryställchen oder Zwillinge des Karlsbader Gesetzes.
Die Orthoklase scheinen gegenüber dem Oligoklas etwas weniger vorzuherrschel:
In den Feldspäthen sind häufig wenige, aber deutlich regelmässig he xagonal, oder
verzogen hexagonal begrenzte, hyacinthroth durchscheinende Schüppchen von Hae-
matit eingewachsen anzutreffen. Neben denselben ein oder sehr wenige undureh-
sichtige schwarze Körnchen, die als Pyrit zu deuten wären. Eine angestellt?
Messung eines dieser kleinen Haematitschüppehen von deutlicher hexagonalet
Form, ergab für dessen Breite A: mm. und dessen Dicke Ten mm.; doch sind
die Schüppchen auch noch etwas kleiner oder grósser.
Die Felsitgrundmasse, welche das Gestein beinahe zur Gänze zusammen“
setzt, besteht aus einem deutlich mikrokrystallinischen Gemenge von kurzen
Orthoklasnadeln und Quarzkörnchen, was durch polarisirtes Licht gut aufgelöst
wird. Die Orthoklasnadeln zeigen sich so ziemlich nach einer Richtung mit ihren
Längenachsen orientirt, dieselben haben demnach Mikrofluctuationsstructur. Um
die Quarzkrystalle aber legen sie sich kranzförmig bis auf eine geringe Entfernung
von denselben an. Die Quarzkörner inmitten der Orthoklasleistchen sind grüsse
als die Breite der Orthoklase und in ziemlicher Menge vorhanden, gegen “ d
vorherrschenden Orthoklas aber dennoch untergeordnet.
Die mikrofelsitisch krystallinische Textur ist so deutlich, dass die Ortho"
klasleistehen, von denen manche als Karlsbader Zwillinge erschöfnati; selbst IM
"т Lichte bei stärkerer Vergrösserung von 140 bis 160mal deutlich
zum Vorschein kommen.
Die grössten dieser Leistchen, an den Enden mitunter als aus Seier
aufgebaut sich erweisend, haben bei einer Länge von Tu, mm., eine Breite V
1o mm.; die kleineren, im gewöhnlichen Lichte noch sichtbaren, messen in is
Länge !/, mm., in der Breite aber Jee mm. Im polarisirten Lichte . jedo?
erkennt man deutlich noch viel kleinere Leistehen von Orthoklas. de
In der Grundmasse zerstreut finden sich sehr spärlich und vereinzelnt ES
kleinen Haematitschuppen, welche die blass fleischrothe Farbe des Felsites keines“
wegs bedingen, da ihre Menge eine ganz unbedeutende ist. Die Farbe jat de
Orthoklas eigen und nicht auf mechanische Einschlüsse zurückzuführen.
ren
peine"
Diejenigen Partien des Felsites, welche kirschroth geflasert erse „he
zeigen ziemlich grosse Haematitfetzen, denen die hexagonalen Umrisse "E uer
werden, und dann Leistchen von Orthoklas im regellosen Gewirre. Um die ab
!
matitfetzen ist die Grundmasse mit ziegelrothem bis hyacinthrothem Haematitstat
der sich stellenweise wolkig anhäuft, getrübt. Der Haematitstaub finde
den Orthoklasleistchen als Einschluss regellos oder den Umgrenzungsfläc
er wurde selbst als die Zwillingsfläche eines Zwillinges kennzeichnend соран
Der Haematit ist mit dem Felsit von ursprünglicher Bildung, denn im
wird derselbe durch ein haarfeines Quarzklüftchen, welches sich zei
durchzogen und um die Klüftchenbreite getrennt; derselbe ist also nic
e gich
Pr ei
rtr «imme T |
ht йй
199
tionsmineral. Quarzklüftehen, welche andere Stellen durchsetzen, zeigen sich ganz
tein ohne Chloritabscheidungen. Dass dieselben Flüssigkeitseinschlüsse zeigen,
Muss wohl nicht immer erwähnt werden, da dieses eine constante Eigenschaft des
Quarzes ist.
Chloritschuppen lassen sich in dem ganz frischen Felsit ebenfalls keine
nachweisen,
Felsit von Záběhlic.
Einige Schritte südlich vom südlichen Ende von Záběhlic bei Zbraslav
kommen Lager (Schichten) von Felsit zum Vorschein, die mit Lagern von klein-
kórnigem Diorit, welcher noch später beschrieben werden wird, abwechseln.
Der Felsit ist grau, im Bruche unvollkommen muschlig, hóchst feinsplittrig
und matt glänzend. Die Härte ist bedeutender als Stahlhärte, weil sich eine Stahl-
Nadel an demselben abreibt. Sehr feine Splitterchen desselben schmelzen an den
Kanten mit dunkler Farbe. Unter der Loupe ist die Bruchoberfläche gleichförmig
dicht, höchst feinrissig. Hie und da wird das Gestein durch gerade, mit körnigem
Calcit ausgefüllte, sehr enge Klüftchen durchsetzt. In verdünnten Säuren entwickeln
Sich aus gewissen Punkten zarte Bläschen; der Calcit imprägnirt demnach das
Gestein in höchst feiner Vertheilung.
Eine angeschliffene Platte zeigt unter der Loupe nur kaum sichtbare
Schwarze Punkte, die in sehr geringer Menge in der dichten Grundmasse einge-
Wachsen erscheinen.
Dünnschliffe sind unter dem Mikroskope bei schwächerer Vergrösserung
bedeutend durchscheinend bis durchsichtig und ungleichförmig graulich gefärbt.
n denselben erscheinen spärlich entweder Leistehen oder Körner, welche wasser-
^ bis durchsichtig sind. Die grösseren Leistchen pflegen selbst bis '/, mm.
Ang, Le mm. breit zu sein; die grösseren Körner erreichen selbst eine Breite
M. hs SN Die leistenförmigen, sehr spärlichen Kryställchen oder durchsichtigen,
Jis unbedeutend getrübten Körnchen sind Orthoklas. Höchst selten ist der
en ul im polarisirten Lichte wohl deutlicher, j etwas р
о. Kleinere, wasserhelle Körnchen von bis [зо mm. Breite sind
übe, Pa UA CH sie mehr ‚abgerundet und auch Im polarisirten Lichte gegen-
a rthoklasen, die eine blass bläuliche Färbung annehmen, um etwas
868 lebhafter gefärbt erscheinen.
GE e, spärlich wie ‚die durchsichtigen Körnchen uw auch schwarze
lee Punkte und Körnchen in der Grundmasse ECH Die Quer-
ior peste Ж илер erinnern an octaedrische horses баз pe ist
die à agnetit. Die kleinsten Magnetitkórnchen haben eine Brene YOL "go MM.,
‚utendsten, aus kleineren Krystallen aggregirten Körner sind !/, mm. gross.
SR ү пеш finden sich in der Nähe des Magnetites bräunliche Wölkchen, die
йо bestehen.
Eege ро او Lichte ‚zerlegt sich die Grundmasse in höchst kleine
SÉ cH De, Jrthoklas; die mikrokrystallinische regellose Structur ist demnach
wickelt.
200
Die grauliche Farbe der Grundmasse erscheint stellenweise nach Art von
wolkigen Häufchen verstärkt; die färbende Substanz lässt sich bei solchen Ver-
grüsserungen, bei welchen sich im polarisirten Lichte die Grundmasse schon in
ein sehr zartes kórniges Gemenge auflöst, nicht erkennen.
Bei etwa 300facher Vergrösserung aber werden in der durchsichtigen
Grundmasse mehr oder weniger zahlreich gehäufte Schüppchen von höchst geringer
Grósse erkannt, welche, wenn nach der sehr blass grünlichen Farbe geschlossen
werden dürfte, vielleicht ein Biotit sein könnten. Ein solches Schüppchen miti
ungeraden Rändern hätte die Breite von Tse mm.
Minette,
Die Minette findet sich nur in kleinkórnigen Varietäten in silurischel
Gesteinsschichten, sowohl im Gebiete der Karte der Umgebungen von Prag, AP
alb der Karte. Die grobkórnigen Varietüten sind überhaupt in Ворте?
auch ausserh
selten, wie allenfalls die Abänderung dieses Gesteines, mit schuppigen Tafeln YO"
Biotit von 1 und mehr Quadratcentimeter Grösse, wie solche in losen Blöcke!
bei Abertham westlich von Joachimsthal gefunden werden.
Das Alter der Minette ist mit Sicherheit bekannt, da diese Gesteine
Zeit der Bildung der aus weicheren, sehr feinen, leicht zerbröckelbaren Gral“
wackenschiefern bestehenden tieferen Zone der Etage Dd,, ältere Silurschichte?
durchbrachen und in diesen dunklen Schiefern in einigen Lagern — gewiss ehe“
maligen Strömen, von aus Spalten herausgedrungenen Xesteinsmassen = ein
gebettet liegen. Die Lager streichen nicht auf bedeutende Entfernungen, wenigsten?
wurde bisher nirgends die Beobachtung gemacht, dass ein Strom der Minette, jet
freilich innerhalb der Schiefer lagerartig ruhend, sich in horizontaler Richtung 90
mehr als 1 Kilometer Entfernung verfolgen liesse. Auf ähnliche Weise ence
vielleicht die Lager auch dem Verflächen nach.
Die Minettelager sind bloss östlich von Prag, zwischen Michle, Alt- und
Net Tn bis gegen E Počernic, mit einem ner veriti
zur
nach S80. ver fächenden pus ke nnt man 118 j " | nachdem man einige o eint
sehr genüherte als eines, oder getrennt rechnet, mit einer Einzelnmi eecht V
etlichen bis über 10 Meter, in den am mächtigsten entwickelten Lagerpartit?
Die NNW. verflächenden Lager zeigen sich zwischen Michle an der Südlehne €^
Bohdalechügels bis gegen Zábéhlic zu, es lassen sich deren etwa 4 nachwoistii
deren Mächtigkeit ist aber eine unbedeutende, von einigen Decimetern bi
etlichen Metern.
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Es ist indessen möglich, dass sich noch mehr der Lager aufzählen D
als hier angegeben ist.
Östlich von Unter-Pocernie und Záběhlic verbergen sich die Sch
Etage Dd, unter die zu Sand zerfallenen Sandsteine und die zu Letten ver:
Schieferthone der allertiefsten cenomanen Schichten, wodurch jede weitere
weisung der Minettelager gegen Osten abgeschlossen ist.
ichten der
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Durchbruchsstellen der Minette in der Nähe der Lager sind nirgends
bekannt, obwohl Gänge von Minette ausserhalb des Rahmens der Karte der Um-
gebungen von Pı rag häufig, nicht nur in alten silurischen geschichteten Gesteinen,
Sondern auch in massigen, gleichfalls das Untersilur nach dessen Bildung durch-
B Gesteinen, insbesondere im Granit, zum Vorschein kommen.
Die den Granit durchsetzenden Gänge von Minette sind demnach jünger
als manche Varietäten des Granites selbst, welcher aber selbst erst nach dem
Absatze der unteren silurischen Schichten an die Tagesoberfläche trat. Insbe-
sondere ist der porphyrartige Granit, der aus fleischrothen Körnern von Orthoklas,
Wenigem weissen Oligoklas, Quarz und Biotit besteht, in welchem Gemenge bis
daumendicke Krystalle und Zwillinge von fleischrothem Orthoklas ausgeschieden
sind, ülter als die Zone Dd,, weil diese Granitabänderung durch zahlreiche Gänge
von Minette begleitet zu sein pflegt. In der Gegend von Milesov bei Kräsnä hora
am rechten Moldauufer, DU, Myriameter von Prag, demnach wohl weit ausserhalb
der Grenzen der Karte der Umgebungen von Prag, ist dieses erwähnte Verhältniss
beider Gesteine zu einander sehr deutlich. Wohl nur körnige und keineswegs
Porphyrartige Granite von ähnlicher Zusammensetzung wie Granite der Umgegend
von Krásná hora, sind aber auch bei Mnichovic bekannt.
di Im Gebiete der Karte der Umgebungen von Prag ist bloss ein einziger,
p deben der Etage © durchsetzender Minettegang am rechten Moldauufer
1 von Königsaal genau gegenüber der am linken Ufer gelegenen Ziegelei,
SC, Strnad bekannt. Gegenüber von Strnad erscheint die Schlucht von jer
M ке bei der Einschicht, genannt Jarov, in die Moldauschlucht mündet. їй
der К} и der Jarover Sehliicht befindet sich der Minettgang, indem er dio Schichten
feed ge C durchsetzt, welche südsüdöstlich, desshalb von der Silurmulde
з
Der gegen 5 Meter mächtige Minette; gang streicht etwa nach Stunde 9,
an dem steilen Gehünge des rechten Ufers der Moldau, einige Schritte
тч n. der Sehlucht gegen Nordost, wo demselben entweder ein anden
mit dem DL Trumm zuschaart, im Schluchtlioften aber saiger. Die Begrenzung
uch jq ч y ә der Etage О ist scharf, der Gang ist sowohl an den Ulmen, als
Schar fkantige се gleich kleinkórnig und enthält nahe der чара keine
tiefsten ko jruchstücke des Nebengesteines. Der Gang ist bis zum Schlucht-
rch Steinbrucharbeit abgebaut.
Verflücht
Südlich
Kleinkörnige Minette.
Die Minette von Jarov erscheint in zwei allmählig in einander über-
1 Abünderungen.
a Ser Varietät besitzt im Allgemeinen eine lichtgraue Farbe, was vom
im Gestein \ en weissen Orthoklas herrührt. Mit dem blossen Auge gewahrt man
weisse Körnchen, zwischen denen dunkelbraune, glänzende Schuppen
richtungslos verwachsen sind. Nur spärlich treten etwas weniger
en en von weisser Farbe zum Vorschein, welche aus Caleit zusammen-
Sind. Die ganze Minette ist übrigens gänzlich mit Caleit fein durchdrungen,
Sehendo;
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da sich in verdünnten Säuren aus derselben ein schwaches Aufbrausen bemerkbar
macht. Die Gemengtheile des kórnigen Gesteines werden schon mit